Leuprorelin gehört zur ATC-Gruppe L02AE02 und wird in Deutschland häufig zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes GnRH-Analogon, das die Produktion von Testosteron im Körper hemmt.
Die Wirkung von Leuprorelin beruht auf der Tatsache, dass es den Hypothalamus im Gehirn beeinflusst. Dieser steuert die Produktion von Gonadotropin-Releasing-Hormonen (GnRH), welche wiederum die Freisetzung von luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) aus der Hypophyse anregen. Diese Hormone sind für die Regulierung der Geschlechtsorgane und der Sexualhormone verantwortlich.
Durch die Gabe von Leuprorelin wird nun eine Überstimulation des Hypothalamus erreicht, wodurch dieser seine Produktion von GnRH reduziert. Dadurch werden auch LH und FSH nicht mehr ausgeschüttet, was wiederum zu einer Reduktion der Testosteronproduktion führt.
In Deutschland ist Prostatakrebs eine häufige Krebserkrankung bei Männern. Im Jahr 2018 wurden hierzulande etwa 65.000 Neuerkrankungen diagnostiziert. Die meisten dieser Patienten sind älter als 60 Jahre.
Leuprorelin wird in Form eines Implantats unter die Haut implantiert oder als Injektion verabreicht. Die Wirkung hält je nach Dosierung zwischen einem Monat und einem Jahr an.
Nebenwirkungen können unter anderem Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen sein. In seltenen Fällen kann es auch zu allergischen Reaktionen kommen.
Insgesamt ist Leuprorelin ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Prostatakrebs und hat vielen Patienten geholfen, ihre Erkrankung erfolgreich zu bekämpfen. Es ist jedoch wichtig, dass die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und mögliche Nebenwirkungen regelmäßig überwacht werden.