Die ATC-Gruppe L02BB umfasst Antiandrogene, die zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt werden. Diese Medikamente blockieren die Wirkung von männlichen Hormonen wie Testosteron, die das Wachstum von Krebszellen fördern können.
In Deutschland ist Prostatakrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Laut Statistiken erkranken jedes Jahr etwa 60.000 Männer an Prostatakrebs und rund 12.000 sterben daran.
Antiandrogene werden in der Regel in Kombination mit anderen Medikamenten oder Therapien eingesetzt, um das Fortschreiten des Krebses zu verlangsamen oder zu stoppen. Sie können auch zur Linderung von Symptomen wie Schmerzen eingesetzt werden.
Es gibt zwei Arten von Antiandrogenen: nichtsteroidale und steroidale Antiandrogene. Nichtsteroidale Antiandrogene blockieren direkt den Androgenrezeptor, während steroidale Antiandrogene die Produktion von männlichen Hormonen hemmen.
Zu den häufig verwendeten nichtsteroidalen Antiandrogenen gehören Bicalutamid und Nilutamid. Steroidale Antiandrogene wie Cyproteronacetat und Flutamid werden seltener verwendet.
Wie bei allen Medikamenten können auch bei Antiandrogenen Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Hitzewallungen und sexuelle Dysfunktion.
In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen kommen, wie z.B. Leberproblemen oder Blutgerinnseln. Daher sollten Antiandrogene nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Insgesamt sind Antiandrogene eine wichtige Option zur Behandlung von Prostatakrebs. Sie können dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.