Die ATC-Gruppe N06AF umfasst Monoaminoxidasehemmer, die nichtselektiv wirken. Diese Medikamente werden zur Behandlung von Depressionen eingesetzt und haben eine lange Geschichte in der Psychiatrie.
In Deutschland sind Monoaminoxidasehemmer nicht so häufig verschrieben wie andere Antidepressiva. Laut Statistiken wurden im Jahr 2019 nur etwa 2,5% aller Antidepressiva-Rezepte für diese Gruppe von Medikamenten ausgestellt.
Monoaminoxidasehemmer hemmen das Enzym Monoaminoxidase, das für den Abbau von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin verantwortlich ist. Durch die Hemmung dieses Enzyms erhöht sich die Konzentration dieser Neurotransmitter im Gehirn, was zu einer Verbesserung der Stimmung und einer Verringerung der depressiven Symptome führen kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass Monoaminoxidasehemmer mit bestimmten Lebensmitteln und anderen Medikamenten interagieren können. Insbesondere sollten Patienten, die diese Medikamente einnehmen, auf Lebensmittel achten, die Tyramin enthalten, wie zum Beispiel Käse oder Rotwein. Die Einnahme von Tyramin kann zu einem Anstieg des Blutdrucks führen und schwerwiegende Komplikationen verursachen.
Obwohl Monoaminoxidasehemmer wirksam bei der Behandlung von Depressionen sein können, werden sie aufgrund ihrer Interaktion mit Lebensmitteln und anderen Medikamenten oft als letzte Option betrachtet. Es gibt auch andere Nebenwirkungen wie Schwindelgefühl oder Schlafstörungen, die bei der Einnahme von Monoaminoxidasehemmern auftreten können.
Insgesamt sind Monoaminoxidasehemmer eine wichtige Option für Patienten mit schweren Depressionen, die nicht auf andere Antidepressiva ansprechen. Es ist jedoch wichtig, dass Patienten und Ärzte sich der potenziellen Risiken und Nebenwirkungen bewusst sind und eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass diese Medikamente sicher und effektiv eingesetzt werden.