Tranylcypromin gehört zur ATC-Gruppe N06AF04 und wird als Antidepressivum eingesetzt. Es ist ein sogenannter Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), der die Wirkung von Monoaminoxidasen im Gehirn hemmt und dadurch die Konzentration von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin erhöht.
In Deutschland wird Tranylcypromin vergleichsweise selten verschrieben. Laut Statistiken des Bundesverbands Deutscher Apotheker lag der Absatz im Jahr 2020 bei lediglich 2.500 Packungen. Dies mag unter anderem daran liegen, dass MAO-Hemmer aufgrund ihrer Wechselwirkungen mit bestimmten Lebensmitteln und anderen Medikamenten nur unter strenger ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollten.
Tranylcypromin kann bei schweren Depressionen eingesetzt werden, insbesondere wenn andere Antidepressiva nicht ausreichend wirksam sind. Auch bei Angststörungen oder Panikattacken kann es hilfreich sein. Die Wirkung setzt in der Regel erst nach einigen Wochen ein und sollte regelmäßig vom Arzt überwacht werden.
Wie bei allen Antidepressiva kann es auch bei Tranylcypromin zu Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen unter anderem Mundtrockenheit, Verstopfung, Blutdruckanstieg oder sexuelle Funktionsstörungen. In seltenen Fällen können auch schwerwiegende Nebenwirkungen wie Leber- oder Nierenschäden auftreten.
Besonders wichtig ist es daher, dass Patientinnen und Patienten sich genau an die Anweisungen ihres Arztes halten und keine zusätzlichen Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ohne Rücksprache einnehmen. Auch auf bestimmte Lebensmittel wie Käse, Rotwein oder Sojaprodukte sollte während der Einnahme von Tranylcypromin verzichtet werden.
Insgesamt ist Tranylcypromin ein wirksames Antidepressivum, das jedoch aufgrund seiner besonderen Eigenschaften nur unter strenger ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollte. Bei richtiger Anwendung kann es jedoch dazu beitragen, schwere Depressionen und Angststörungen zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.