Distigmin gehört zur ATC-Gruppe N07AA03 und wird zur Behandlung von Myasthenia gravis eingesetzt. Das ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln gestört ist. Die Folge sind Schwäche und Erschöpfung der Muskeln.
In Deutschland sind etwa 10.000 Menschen von Myasthenia gravis betroffen. Die meisten davon sind Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Die Krankheit kann jedoch auch in jedem anderen Alter auftreten.
Distigmin wirkt, indem es die Wirkung des Enzyms Acetylcholinesterase hemmt. Dieses Enzym baut den Neurotransmitter Acetylcholin ab, der für die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln benötigt wird. Durch die Hemmung der Acetylcholinesterase bleibt mehr Acetylcholin im synaptischen Spalt vorhanden und kann somit seine Wirkung besser entfalten.
Die Dosierung von Distigmin richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und wird individuell vom behandelnden Arzt festgelegt. In der Regel wird das Medikament drei- bis viermal täglich eingenommen.
Nebenwirkungen können unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Krämpfe sein. Auch eine Verstärkung der Symptome von Myasthenia gravis ist möglich.
Distigmin darf nicht bei einer Überempfindlichkeit gegen Pyridostigminbromid oder andere Bestandteile des Medikaments angewendet werden. Auch bei schwerer Asthma bronchiale oder Darmverschluss sollte das Medikament nicht eingesetzt werden.
Insgesamt ist Distigmin ein wichtiger Bestandteil in der Therapie von Myasthenia gravis. Es kann die Symptome der Erkrankung lindern und somit die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Allerdings sollte das Medikament nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da es auch zu unerwünschten Wirkungen kommen kann.