Die ATC-Gruppe P01BC Methanolchinoline wird in Deutschland oft zur Behandlung von Malaria eingesetzt. Insgesamt ist die Anzahl der Malariafälle in Deutschland jedoch relativ gering. Im Jahr 2019 wurden laut dem Robert Koch-Institut insgesamt 510 Fälle von Malaria gemeldet, wobei die meisten Fälle von Reiserückkehrern aus Afrika stammten.
Methanolchinoline sind eine Gruppe von Wirkstoffen, die auf das Enzym Häm-Peroxidase wirken und somit den Abbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in den Parasiten der Malaria verhindern. Dadurch sterben die Parasiten ab und die Krankheit kann geheilt werden.
Zu den bekanntesten Vertretern der Methanolchinoline gehört das Medikament Chloroquin, das jedoch aufgrund von Resistenzen bei den Erregern der Malaria in vielen Regionen nicht mehr wirksam ist. Daher wird heute oft auf andere Wirkstoffe wie z.B. Atovaquon-Proguanil oder Artemisinin-basierte Kombinationstherapien zurückgegriffen.
Die Anwendung von Methanolchinolinen kann mit verschiedenen Nebenwirkungen einhergehen, darunter Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel. In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Sehstörungen oder Herzrhythmusstörungen auftreten.
Insgesamt sind Methanolchinoline jedoch eine wichtige Gruppe von Wirkstoffen zur Behandlung von Malaria und haben dazu beigetragen, dass diese Krankheit heute in vielen Regionen der Welt erfolgreich bekämpft werden kann. In Deutschland sind sie jedoch aufgrund der geringen Anzahl von Malariafällen eher selten im Einsatz.
Als Apotheker ist es wichtig, über die verschiedenen Wirkstoffgruppen und ihre Anwendungsgebiete informiert zu sein, um den Patienten bestmöglich beraten zu können. Auch bei der Abgabe von Medikamenten mit Methanolchinolinen sollte auf mögliche Nebenwirkungen hingewiesen werden und gegebenenfalls eine ärztliche Rücksprache empfohlen werden.