Die ATC-Gruppe P01B umfasst Malaria-Mittel. In Deutschland ist Malaria zwar nicht heimisch, jedoch kann man sich bei Reisen in tropische Länder infizieren. Deshalb ist es wichtig, dass Apothekerinnen und Apotheker über die verschiedenen Malaria-Mittel informiert sind.
Insgesamt gibt es vier Wirkstoffgruppen, die zur Behandlung von Malaria eingesetzt werden können: Artemisinine, Chinoline, Antifolatmittel und Antibiotika. Die meisten Medikamente sind verschreibungspflichtig und sollten nur nach ärztlicher Diagnose und Anweisung eingenommen werden.
Die Artemisinine sind die neueste Gruppe von Malaria-Mitteln und gelten als sehr effektiv. Sie werden meist in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt. Chinoline wie Chloroquin oder Hydroxychloroquin waren lange Zeit das Mittel der Wahl zur Prophylaxe und Therapie von Malaria. Allerdings haben sich in den letzten Jahren Resistenzen gebildet, weshalb sie nicht mehr überall wirksam sind.
Antifolatmittel wie Proguanil oder Pyrimethamin hemmen die Vermehrung der Parasiten im Körper. Auch hier wird oft eine Kombination mit anderen Wirkstoffen empfohlen. Antibiotika wie Doxycyclin oder Clindamycin können ebenfalls zur Behandlung von Malaria eingesetzt werden.
In Deutschland ist die Zahl der an Malaria erkrankten Personen vergleichsweise gering. Laut dem Robert Koch-Institut gab es im Jahr 2019 insgesamt 523 Fälle von importierter Malaria in Deutschland. Die meisten Erkrankungen wurden in Afrika erworben.
Um einer Malaria-Infektion vorzubeugen, sollten Reisende in betroffene Gebiete sich vorab über die empfohlenen Schutzmaßnahmen informieren. Dazu gehören unter anderem das Tragen von langärmliger Kleidung, die Verwendung von Insektenschutzmitteln und Moskitonetzen sowie die Einnahme von Prophylaxe-Medikamenten.
In der Apotheke können sich Kunden beraten lassen, welche Malaria-Prophylaxe für sie am besten geeignet ist. Auch bei akuten Symptomen wie Fieber oder Kopfschmerzen nach einem Aufenthalt in einem Malariagebiet sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Insgesamt ist es wichtig, dass Apothekerinnen und Apotheker über die verschiedenen Malaria-Mittel informiert sind und ihre Kunden entsprechend beraten können. Nur so kann eine effektive Vorbeugung und Behandlung von Malaria gewährleistet werden.