Die ATC-Gruppe V09HB umfasst Indiumverbindungen, die in der nuklearmedizinischen Diagnostik eingesetzt werden. In Deutschland wurden im Jahr 2019 insgesamt 21.000 Untersuchungen mit Indiumverbindungen durchgeführt.
Indiumverbindungen werden zur Darstellung von Entzündungsherden im Körper verwendet. Hierbei wird das radioaktive Isotop Indium-111 genutzt, welches sich in den entzündeten Geweben anreichert und somit auf einem Bild sichtbar gemacht werden kann.
Die Anwendung von Indiumverbindungen ist jedoch nicht ohne Risiken. Es kann zu allergischen Reaktionen kommen und es besteht eine Strahlenbelastung für den Patienten. Daher sollten diese Untersuchungen nur bei klaren medizinischen Indikationen durchgeführt werden.
In der Regel wird das radioaktive Material intravenös verabreicht und nach einigen Stunden erfolgt die Aufnahme der Bilder mittels einer speziellen Kamera.
Die ATC-Gruppe V09HB umfasst verschiedene Indiumverbindungen, die je nach Anwendungsgebiet eingesetzt werden können. Dazu gehören unter anderem Octreotid, Pentetreotid und Oxine.
Octreotid wird beispielsweise bei der Diagnostik von neuroendokrinen Tumoren eingesetzt, während Pentetreotid zur Darstellung von Karzinoidtumoren verwendet wird. Oxine hingegen findet Anwendung bei der Untersuchung von Infektionen im Körper.
Insgesamt bieten Indiumverbindungen eine wichtige Möglichkeit zur Diagnostik von Entzündungsprozessen und Tumoren im Körper. Jedoch sollten sie nur bei klaren medizinischen Indikationen eingesetzt werden und die Strahlenbelastung für den Patienten sollte stets minimiert werden.