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Atenolol AL 100 - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Dostupné balení:

Beipackzettel - Atenolol AL 100

Atenolol AL 100

Atenolol 100 mg pro Tablette

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
  • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht

  • 1. Was ist Atenolol AL und wofür wird es angewendet?

  • 2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Atenolol AL beachten?

  • 3. Wie ist Atenolol AL einzunehmen?

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • 5. Wie ist Atenolol AL aufzubewahren?

  • 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

1.    was ist atenolol al und wofür wird es angewendet?

Atenolol AL ist ein Beta-Rezeptorenblocker.

Atenolol AL wird angewendet bei:

  • Erkrankungen der Herzkranzgefäße (chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris, falls gleichzeitig Erhöhung der Herzfrequenz oder Bluthochdruck bestehen),
  • Herzrhythmusstörun­gen mit erhöhter Schlagzahl:

– supraventrikuläre Arrhythmien:

  • ■ zusätzliche therapeutische Maßnahme bei Sinustachykardie aufgrund von Thyreotoxikose,

  • ■ anfallsweise supraventrikuläre Tachykardie,

  • ■ Vorhofflimmern und Vorhofflattern (bei ungenügendem Ansprechen auf hoch dosierte Therapie mit herzwirksamen Glykosiden),

– ventrikuläre Arrhythmien, wie

  • ■ ventrikuläre Extrasystolen, sofern die Extrasystolen durch erhöhte Sympathikusak­tivität hervorgerufen werden (körperliche Belastung, Induktionsphase der Anästhesie, Halothan-Anästhesie und Verabreichung exogener Sympathikomime­tika),

  • ■ ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern (nur vorbeugend, besonders wenn die ventrikulären Arrhythmien durch erhöhte Sympathikusaktiviät hervorgerufen werden),

  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie),
  • Akutbehandlung des Herzinfarktes.
  • 2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Atenolol AL beachten?

Atenolol AL darf NICHT eingenommen werden

  • wenn Sie allergisch gegen Atenolol, andere Beta-Rezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
  • bei Herzmuskelschwäche (manifester Herzinsuffizienz),
  • bei Schock,
  • bei Erregungsleitun­gsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block II. und III. Grades),
  • bei Erkrankungen des Sinusknotens (sick sinus syndrome),
  • bei Erregungsleitun­gsstörungen zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialem Block),
  • bei einem Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie),
  • bei stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie; systolisch kleiner als 90 mmHg),
  • bei Übersäuerung des Blutes (Azidose),
  • bei Neigung zu Bronchialverkram­pfung (bronchiale Hyperreagibilität z.B. bei Asthma bronchiale),
  • bei Spätstadien peripherer Durchblutungsstörun­gen,
  • bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe).

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Atenolol AL behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Atenolol AL einnehmen.

Atenolol AL darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden bei:

  • geringgradigen Erregungsleitun­gsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block I. Grades),
  • Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich),
  • längerem strengem Fasten und schwerer körperlicher Belastung (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich),
  • Patienten mit einem hormonproduzi­erenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom; vorherige Therapie mit Alpha-Rezeptorenblockern erforderlich),
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 3. Wie ist Atenolol AL einzunehmen?),
  • Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte.

Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d.h. akuter allergischer Allgemeinreak­tionen, erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichke­itsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbere­itschaft (Desensibilisi­erungstherapi­e) kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.

Da bei Patienten mit Diabetes mellitus die Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers, insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor), verschleiert werden können, sind regelmäßige Blutzuckerkon­trollen erforderlich.

Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses zu beachten.

Da bei schweren Nierenfunktion­sstörungen unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern in Einzelfällen eine Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet wurde, soll die Einnahme von Atenolol AL unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.

Da unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern schwere Leberschäden auftreten können, sollen unter der Therapie mit Atenolol AL in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.

Da unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern kleinfleckige Einblutungen in Haut und Schleimhäute mit oder ohne gleichzeitige Verminderung der Blutplättchen (thrombozytope­nische und nichtthrombozy­topenische Purpura) auftreten können, ist unter der Therapie mit Atenolol AL auf entsprechende Anzeichen zu achten.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Atenolol AL und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmi­ka (z.B.

Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es

zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotension), stark verminderter Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörun­gen kommen kann.

Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Atenolol kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Einnahme von Atenolol AL beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.

Kinder

Kinder sollen mangels ausreichender Erfahrungen nicht mit Atenolol AL behandelt werden.

Ältere Menschen

Die Therapie älterer Patienten (über 65 Jahre) sollte dem Grad einer eventuell vorhandenen Nierenfunktion­seinschränkung angepasst werden (siehe Abschnitt 3. Wie ist Atenolol AL einzunehmen?).

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Atenolol AL kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Atenolol AL als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdun­gen sind nicht auszuschließen.

Einnahme von Atenolol AL zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

Folgende Wechselwirkungen mit Atenolol sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von:

  • blutdrucksenkenden Arzneimitteln, harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika), gefäßerweiternden Substanzen (Vasodilatatoren), trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes von Atenolol,
  • Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörun­gen (Antiarrhythmika): Verstärkung der die Herzkraft schwächenden Wirkungen (kardiodepressiven Wirkungen) von Atenolol,
  • Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ, anderen Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid): Verstärkter Blutdruckabfall (Hypotension), stark verminderte Herzfrequenz (Bradykardie) oder andere Herzrhythmusstörun­gen sind möglich,
  • Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: Verstärkte Blutdrucksenkung und in Einzelfällen Ausbildung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) möglich,
  • herzwirksamen Glykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin: Stark verminderte Herzfrequenz, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen,
  • blutzuckersenkenden Arzneimitteln zum Einnehmen, Insulin: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes durch Atenolol; Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) – insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) – sind verschleiert oder abgemildert,
  • Norepinephrin, Epinephrin: Übermäßiger Blutdruckanstieg ist möglich,
  • Arzneimitteln gegen Entzündungen (z.B. Indometacin): Blutdrucksenkende Wirkung von Atenolol kann vermindert werden,
  • Betäubungsmitteln (Narkotika, Anästhetika): Verstärkter Blutdruckabfall, Zunahme der die Herzkraft schwächenden Wirkung (negativ inotrope Wirkung) (Information des Narkosearztes über die Therapie mit Atenolol AL),
  • peripheren Muskelrelaxantien (z.B. Suxamethonium­halogenid, Tubocurarin): Verstärkung und Verlängerung der muskelerschlaf­fenden Wirkung durch Atenolol (Information des Narkosearztes über die Therapie mit Atenolol AL).

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Atenolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Abwägung des NutzenRisiko-Verhältnisses angewendet werden. Nehmen Sie deshalb Atenolol AL während der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes ein. Es liegen keine Erfahrungen über eine Einnahme von Atenolol im ersten Schwangerschaf­tsdrittel vor, eine mögliche Schädigung des Ungeborenen kann nicht ausgeschlossen werden. Atenolol wurde unter enger ärztlicher Überwachung von schwangeren Patientinnen, die gegen überhöhten Blutdruck behandelt wurden, im dritten Schwangerschaf­tsdrittel eingenommen. Es wurde in diesem Zusammenhang über das Auftreten einer Wachstumshemmung bei Ungeborenen berichtet. Wenn Sie Atenolol AL in der Nähe des Geburtstermins einnehmen, kann das Neugeborene Schädigungen erleiden.

Stillzeit

Während der Stillzeit ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung des Säuglings erforderlich. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollte Ihr Arzt die Herzfunktion des Säuglings überwachen.

Wenn Sie zur Zeit der Geburt oder in der Stillzeit Atenolol AL einnehmen, kann bei Ihrem neugeborenen Kind ein erhöhtes Risiko für einen niedrigen Blutzuckerspiegel und einen verlangsamten Herzschlag bestehen. Nehmen Sie Atenolol AL zur Zeit des Geburtstermins oder während der Stillzeit nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes ein.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Atenolol AL enthält Lactose und Natrium

Bitte nehmen Sie Atenolol AL erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

  • 3. Wie ist Atenolol AL einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt

Erkrankungen der Herzkranzgefäße (chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris)

1-mal täglich ½ – 1 Tablette Atenolol AL (entsprechend 50 – 100 mg Atenolol pro Tag).

Herzrhythmusstörun­gen mit erhöhter Schlagzahl (supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien)

  • 1– bis 2-mal täglich ½ Tablette bzw. 1-mal 1 Tablette Atenolol AL (entsprechend 50 – 100 mg bzw. 100 mg Atenolol).

Bluthochdruck

Beginn der Behandlung mit 1-mal täglich ½ Tablette Atenolol AL (entsprechend 50 mg Atenolol pro Tag). Falls erforderlich, kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 1-mal 1 Tablette Atenolol AL (entsprechend 100 mg Atenolol pro Tag) gesteigert werden.

Akutbehandlung des Herzinfarktes

Bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit BetaRezeptoren­blockern bestehen und die innerhalb von 12 Stunden nach Auftreten infarktbedingter Schmerzen behandelt werden können, werden unter stationären Bedingungen 5 – 10 mg Atenolol langsam intravenös injiziert.

15 Minuten und 12 Stunden nach der Injektion wird jeweils ½ Tablette Atenolol AL (entsprechend 50 mg Atenolol) eingenommen. Die Behandlung wird mit 1mal 1 Tablette Atenolol AL (entsprechend 100 mg Atenolol) täglich weitergeführt.

Bei behandlungsbedürfti­gem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdruckes oder anderen Komplikationen ist Atenolol AL sofort abzusetzen.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Atenolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen: Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 – 30 ml/min (Serumkreatinin zwischen 1,2 und 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten unter 10 ml/min (Serumkreatinin über 5 mg/dl) auf ein Viertel der Standarddosis zu empfehlen.

Art der Anwendung

Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) vor den Mahlzeiten einzunehmen.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

Wenn Sie eine größere Menge von Atenolol AL eingenommen haben, als Sie sollten

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind folgende Symptome möglich: Starker Blutdruckabfall, Schwäche, Schwindelgefühl, Schweißausbruch, Sehstörungen, Benommenheit bis zur Bewusstlosigkeit, Erbrechen, Abnahme der Herzfrequenz bis zum Herzstillstand, Herzleistungsschwäche, kardiogener Schock; zusätzlich Atembeschwerden, gelegentlich generalisierte Krampfanfälle.

Bei dringendem Verdacht einer Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Atenolol AL abgebrochen werden.

Unter intensivmedizi­nischen Bedingungen müssen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:

Atropin: 0,5 – 2,0 mg intravenös als Bolus.

Glukagon: initial 1 – 10 mg intravenös, anschließend 2 – 2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion.

Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Epinephrin.

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmacher­therapie durchgeführt werden.

Bei Bronchospasmus können β2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.

Atenolol ist dialysierbar.

Wenn Sie die Einnahme von Atenolol AL vergessen haben Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht etwa die doppelte Menge ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.

Wenn Sie die Einnahme von Atenolol AL abbrechen

Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen. Soll die Behandlung mit Atenolol AL nach längerer Einnahme unterbrochen oder abgesetzt werden, soll dies grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdruckes führen kann.

Abruptes Absetzen von Atenolol AL kann zusätzlich bei Patienten mit Schilddrüsenüber­funktion (Hyperthyreose) zu einer Verschlimmerung der Überfunktion führen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4.    welche nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • langsame Herzfrequenz,
  • Kältegefühl an den Armen und Beinen,
  • Schwindelgefühl oder Schwitzen, insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu zentralnervösen Störungen kommen,
  • Müdigkeit,
  • vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall).

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

  • verstärkte Traumaktivität oder Schlafstörungen,
  • erhöhte Leberwerte (Transaminasen) im Blut,
  • Bindehautentzündun­g,
  • Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe,
  • eine unerkannte Zuckerkrankheit kann erkennbar werden, oder eine bestehende Zuckerkrankheit kann sich verschlechtern.

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):

  • Verstärkung einer Herzleistungsschwäche, Erregungsüber­leitungsstörun­gen, niedriger Blutdruck, besonders beim Übergang vom Liegen zum Stehen, oder Ohnmachtsanfall,
  • Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit Durchblutungsstörun­gen in den außenliegenden, Körperbereichen (einschließlich Patienten mit Claudicatio intermittens) oder mit Verkrampfung der Fingerschlagadern (Raynaud-Syndrom),
  • Halluzinationen, psychische Störungen,
  • Verwirrtheit, Benommenheit,
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl,
  • Kopfschmerzen,
  • depressive Verstimmungen,
  • Albträume,
  • Mundtrockenheit,
  • Leberschäden einschließlich eines Gallestaus in der Leber,
  • kleinfleckige Einblutungen in Haut und Schleimhäuten,
  • eine verringerte Anzahl der Blutplättchen,
  • allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Ausschlag),
  • Haarausfall,
  • Auslösen einer Schuppenflechte, Verschlechterung der Anzeichen dieser Erkrankung oder schuppenflechteähnli­cher Ausschlag (Stoffklassenef­fekt),
  • Störungen des Sexualtriebes und der Potenz,
  • Atemnot bei Patienten mit einer Neigung zur Verkrampfung der Atemwege (insbesondere bei Erkrankungen, die die Atemwege einengen), da der Atemwegswiderstand erhöht werden kann,
  • Sehstörungen oder verminderter Tränenfluss (Letzteres ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten).

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):

  • Verstärkung der Anfälle bei Herz- bzw. Brustschmerz (Angina pectoris),
  • Verstärkung von allergischen Reaktionen, die nicht auf die üblichen Dosen des Gegenmittels Epinephrin ansprechen,
  • Anstieg bestimmter Laborwerte (ANA), Bedeutung noch nicht geklärt.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Lupus-ähnliches Syndrom (eine Erkrankung, bei der das Immunsystem Abwehrstoffe bildet, die hauptsächlich die Haut und die Gelenke angreifen).

5.    wie ist atenolol al aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter.

6.    inhalt der packung und weitere informationen

Was Atenolol AL 100 enthält

Der Wirkstoff ist Atenolol.

1 Tablette enthält 100 mg Atenolol.

Die sonstigen Bestandteile sind

Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Natriumdodecyl­sulfat, Povidon K 25, Hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais).

Wie Atenolol AL 100 aussieht und Inhalt der Packung

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einseitiger Bruchkerbe und Prägung „C 25“.

Atenolol AL 100 ist in Packungen mit 50 und 100 Tabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

ALIUD PHARMA® GmbH

Gottlieb-Daimler-Straße 19

D-89150 Laichingen

Hersteller

STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2019.

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