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Aurorix 150 - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Aurorix 150

1.  BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Aurorix 150; 150 mg Filmtablette

Aurorix 300; 300 mg Filmtablette

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Filmtablette Aurorix 150 enthält 150 mg Moclobemid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 148,0 mg Lactose-Monohydrat.

Jede Filmtablette Aurorix 300 enthält 300 mg Moclobemid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 26,5 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Filmtablette

Aurorix 150 sind ovale, bikonvexe, hellgelbe Filmtabletten, mit der Prägung „150“ auf einer Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen.

Aurorix 300 sind ovale, bikonvexe, weiße bis gelblich-weiße Filmtabletten, mit der Prägung „300“ auf einer Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen.

Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4.  klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

– Medikamentös behandlungsbedürfti­ge depressive Syndrome.

Aurorix wurde in klinischen Studien überwiegend an Patienten mit einer „Major Depression“ nach DSM-III-R geprüft.

– Soziale Phobie (im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzepts).

4.2    dosierung und art der anwendung

Depressive Syndrome

Der empfohlene Dosierungsbereich für Aurorix liegt zwischen 300 mg und 600 mg Moclobemid (entsprechend 2 bis 4 Filmtabletten Aurorix 150 bzw. 1 bis 2 Filmtabletten Aurorix 300) täglich, wobei die Dosis im Allgemeinen auf zwei bis drei Gaben pro Tag jeweils nach den Mahlzeiten verteilt wird.

Die Initialdosis beträgt 300 mg Moclobemid (entsprechend 2 Filmtabletten Aurorix 150 bzw.

1 Filmtablette Aurorix 300) pro Tag, bei schweren Depressionen kann die Dosis bis auf 600 mg

Moclobemid (entsprechend 4 Filmtabletten Aurorix 150 bzw. 2 Filmtabletten Aurorix 300) täglich erhöht werden.

Dosissteigerungen sollen nicht vor Ablauf der ersten Behandlungswoche vorgenommen werden, da bis zu diesem Zeitpunkt die Bioverfügbarkeit von Moclobemid zunimmt.

Soziale Phobie

Die empfohlene Dosierung von Aurorix beträgt 600 mg Moclobemid (entsprechend 4 Filmtabletten Aurorix 150 bzw. 2 Filmtabletten Aurorix 300) täglich, verteilt auf zwei Gaben nach den Mahlzeiten.

Die Behandlung sollte mit 300 mg Moclobemid (entsprechend 2 Filmtabletten Aurorix 150 bzw.

1 Filmtablette Aurorix 300) täglich begonnen werden und ab dem 4. Tag mit 600 mg Moclobemid (entsprechend 4 Filmtabletten Aurorix 150 bzw. 2 Filmtabletten Aurorix 300) täglich fortgesetzt werden.

Eine länger als drei Tage dauernde Gabe von 300 mg Moclobemid täglich wird nicht empfohlen, da die wirksame Tagesdosis 600 mg Moclobemid beträgt.

Hinweis

Bei älteren Patienten sowie bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion ist keine besondere Anpassung der Dosis von Aurorix erforderlich.

Bei schweren Störungen des Leberstoffwechsels, z.B. infolge einer Lebererkrankung, oder bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die bestimmte Leberenzyme (mikrosomale Monooxygenase) in ihrer Aktivität hemmen (z.B. Cimetidin), sollte die Tagesdosis von Aurorix zum Erreichen der üblichen Plasmaspiegel auf die Hälfte bis auf ein Drittel vermindert werden (siehe Abschnitt 4.5).

Eine Umstellung von Aurorix auf trizyklische oder andere Antidepressiva ist bei entsprechender Vorsicht ohne Karenzperiode – d.h. von einem Tag auf den anderen – möglich.

Bei der Umstellung von anderen Antidepressiva auf Aurorix wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des zuvor verabreichten Antidepressivums abhängt.

Generell wird für den Wechsel von einem irreversiblen MAO-Inhibitor auf Moclobemid (z.B. Phenelzin, Tranylcypromin) ein freies Intervall von 14 Tagen empfohlen.

Nach Beendigung einer Behandlung mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme­hemmern (SSRI) und vor Behandlungsbeginn mit Aurorix wird eine Auswaschphase von 4– bis 5-facher Dauer der Halbwertszeit des Wirkstoffes und dessen aktiver Metaboliten empfohlen.

Bei Umstellung auf Aurorix sollte in der ersten Behandlungswoche eine Tagesdosis von 300 mg nicht überschritten werden.

Art und Dauer der Anwendung

Die Filmtabletten werden mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen.

Depressive Syndrome

Die Behandlung sollte mindestens für 4 bis 6 Wochen beibehalten werden, um die volle Wirksamkeit des Arzneimittels beurteilen zu können.

Eine zeitliche Begrenzung der Anwendungsdauer ist nicht vorgesehen.

Soziale Phobie

Die Behandlung mit 600 mg Moclobemid täglich sollte für 8 bis 12 Wochen beibehalten werden, um das Ansprechen auf das Arzneimittel beurteilen zu können.

Da es sich bei der Sozialen Phobie in der Regel um eine chronische Krankheit handelt, kann eine Langzeittherapie angezeigt sein. Studienergebnisse belegen die Wirksamkeit von Moclobemid auch bei Langzeitanwendung. Die Notwendigkeit der weiteren medikamentösen Behandlung sollte regelmäßig überprüft werden.

4.3    gegenanzeigen

Aurorix darf nicht angewandt werden,

– bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– bei Vorliegen akuter Verwirrtheitszus­tände

– bei Kindern, da ausreichende klinische Erfahrungen bei dieser Gruppe von Patienten nicht vorliegen

– in Kombination mit Selegilin, Triptanen, Pethidin, Tramadol, Bupropion und

Dextromethorphan, Linezolid

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Suizid/Suizid­gedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.

Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Aurorix verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.

Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder – versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.

Die Arzneimittelthe­rapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensände­rungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.

Serotoninsyndrom

Die gleichzeitige Anwendung von Aurorix zusammen mit Buprenorphin kann zu einem Serotoninsyndrom führen, einem möglicherweise lebensbedrohlichen Zustand (siehe Abschnitt 4.5). Falls die gleichzeitige Behandlung mit Buprenorphin klinisch erforderlich ist, sollte der Patient engmaschig überwacht werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung und bei Dosissteigerungen. Symptome des Serotoninsymptomes können Änderungen der geistigen Verfassung, autonome Instabilität, neuromuskuläre Veränderungen und/oder gastrointestinale Beschwerden einschließen. Falls ein Serotoninsyndrom vermutet wird, sollte, je nach Schwere der Symptome, eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der Behandlung erwogen werden.

Eine Exazerbation schizophrener Symptome bei der Behandlung von Patienten mit schizophrenen oder schizoaffektiven Psychosen ist möglich. Die Behandlung mit Langzeitneuro­leptika sollte bei diesen Patienten nach Möglichkeit beibehalten werden.

In pharmakologischen Studien hat Aurorix nur ein geringfügiges Potenzial für Interaktionen mit Tyramin erkennen lassen. Im Gegensatz zur Therapie mit irreversiblen Monoaminooxida­sehemmern sind unter Moclobemid auftretende Interaktionen mit tyraminreichen Nahrungsmitteln unter normalen Bedingungen und bei Einnahme des Präparates nach den Mahlzeiten klinisch ohne Bedeutung. Es wird jedoch vorsorglich geraten, auf die Einnahme größerer Mengen besonders tyraminreicher Nahrungsmittel (z. B. alter, sehr reifer Käse) zu verzichten.

Bei prädisponierten Patienten können Überempfindlichke­itsreaktionen mit Symptomen wie Hautausschlag, Ödemen oder Dyspnoe auftreten.

Theoretische pharmakologische Überlegungen lassen vermuten, dass MAO-Hemmer bei Patienten mit Thyreotoxikose oder Phäochromozytom hypertensive Reaktionen auslösen können. Da mit Moclobemid diesbezüglich bisher keine Erfahrungen vorliegen, ist Vorsicht bei der Anwendung von Moclobemid bei diesen Patienten geboten.

Bei Patienten, die Aurorix erhalten, sollten Medikamente, die serotonerg wirken, so wie einige andere Antidepressiva, hauptsächlich in Kombinationspräpa­raten, nur mit Vorsicht gegeben werden.

Die gleichzeitige Gabe von Aurorix und Clomipramin sollte wegen des erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Die gleichzeitige Gabe von Aurorix und Dextromethorphan, das z.B. in Arzneimitteln zur Behandlung von Erkältungskran­kheiten enthalten sein kann, wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Eine Kombination von pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum) enthalten, mit Aurorix sollte nur mit entsprechender Vorsicht erfolgen, da es zu einem Anstieg der Serotoninkonzen­tration kommen kann.

Schlaflosigkeit, Nervosität oder Überspanntheit zu Beginn der Behandlung mit Aurorix können eine Reduzierung der Dosis oder eine kurzfristige symptomatische Behandlung rechtfertigen. Im Falle von Manien, Hypomanien oder dem Eintreten von frühen Symptomen dieser Erkrankungen (Größenwahn, Hyperaktivität einschließlich verstärktem Rededrang, Waghalsigkeit) wird die Behandlung mit Aurorix unterbrochen und eine alternative Behandlung initiiert.

Aurorix enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder GlucoseGalactose-Malabsorption sollten Aurorix nicht einnehmen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Aurorix und Selegilin oder Linezolid ist kontraindiziert.

Die gleichzeitige Anwendung von Aurorix mit Triptanen ist kontraindiziert, da sie potente SerotoninRezeptor-Agonisten sind und durch Monoaminooxidasen (MAOs) und verschiedene Cytochrom – P450-Enzyme metabolisiert werden, wodurch die Plasmakonzentration der Triptane steigt (z. B. Sumatriptan, Rizatriptan, Zolmitriptan, Almotriptan, Naratriptan, Frovatriptan und Eletriptan).

Die gleichzeitige Anwendung von Aurorix und Tramadol ist kontraindiziert.

Beim Tier verstärkt Moclobemid die Wirkung von Opiaten. Eine Dosisanpassung folgender Opiate, z.B. Morphin, Fentanyl und Codein, könnte deshalb notwendig werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Aurorix zusammen mit Buprenorphin ist das Risiko eines Serotoninsyndroms, einem möglicherweise lebensbedrohlichen Zustand, erhöht (siehe Abschnitt 4.4).

Eine Kombination mit Pethidin ist kontraindiziert, da ein erhöhtes Risiko für serotonerge Symptome besteht (Verwirrtheit, Fieber, Krämpfe, Ataxie, Hyperreflexie, Myoklonus, Durchfall).

In pharmakologischen Studien hat Aurorix nur ein geringfügiges Potenzial für Interaktionen mit Tyramin erkennen lassen (siehe Abschnitt 4.4). Die Potenzierung des „pressor effects“ war geringer oder er trat nicht auf, wenn Moclobemid nach einer Mahlzeit eingenommen wurde.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die bestimmte Leberenzyme (mikrosomale Monooxygenase) in ihrer Aktivität hemmen (z. B. Cimetidin), sollte die Tagesdosis von Aurorix zum Erreichen der üblichen Plasmaspiegel auf die Hälfte bis auf ein Drittel vermindert werden.

Vorsicht wird bei der Anwendung zusammen mit Arzneimitteln empfohlen, die durch CYP2C19 metabolisiert werden, da Moclobemid dieses Enzym inhibiert. Die Plasmakonzentra­tionen dieser Arzneimittel (wie Protonenpumpen-Hemmern (z. B. Omeprazol), Fluoxetin und Fluvoxamin) können bei gleichzeitiger Einnahme von Moclobemid ansteigen.

Vorsicht wird bei der Anwendung zusammen mit Trimipramin und Maprotilin empfohlen, da die Plasmakonzentration dieser Monoamin-Wiederaufnahme­hemmer bei gleichzeitiger Gabe von Moclobemid steigt.

Es besteht die Möglichkeit, dass die pharmakologische Wirkung von systemisch angewendeten sympathomimetischen Stoffen während der gleichzeitigen Behandlung mit Aurorix verstärkt und verlängert sein kann (z. B. Adrenergika).

Aurorix sollte mit serotonerg wirksamen Arzneimitteln, z.B. verschiedenen anderen Antidepressiva, besonders in Kombinationspräpa­raten, nur mit Vorsicht angewendet werden. Dies trifft vor allem für Antidepressiva zu wie Venlafaxin, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Clomipramin, Citalopram, Escitalopram, Sertralin und Bupropion. In Einzelfällen von schweren Symptomen wie Hyperthermie, Verwirrtheit, Hyperreflexie und Myoklonus berichtet, die auf eine serotonerge Überaktivität hinweisen. Wenn ein solcher Symptomenkomplex auftritt, sollte der Patient ärztlich (bei Bedarf auch stationär) behandelt werden.

Die Behandlung mit trizyklischen oder anderen Antidepressiva kann nach Absetzen von Moclobemid am folgenden Tag begonnen werden. Bei der Umstellung anderer Antidepressiva auf Aurorix wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des zuvor verabreichten Antidepressivums abhängt (siehe Abschnitt 4.2).

Die gleichzeitige Anwendung mit Johanniskrautpräpa­raten (Hypericum) wird nicht empfohlen, da sie zu einer erhöhten Serotoninkonzen­tration im zentralen Nervensystem führen kann.

Aurorix darf nicht mit Dextromethorphan, das z.B. in Arzneimitteln zur Behandlung von Erkältungskran­kheiten enthalten sein kann, eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Aus Ergebnissen klinischer Studien lassen sich keine Hinweise auf Interaktionen zwischen Moclobemid und Hydrochlorothiazid (HCT) bei Hypertonikern oder oralen Kontrazeptiva, Digoxin, Phenprocoumon und Alkohol ableiten.

Da es sich bei Sibutramin um einen Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme­hemmer handelt, der die Wirkung von MAOIs steigert, wird eine gleichzeitige Gabe mit Moclobemid nicht empfohlen.

Die gleichzeitige Anwendung mit Dextropropoxyphen wird nicht empfohlen, da der Effekt von Dextropropoxyphen potenziert werden kann.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Fertilität

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vor. Untersuchungen am Tier ergaben keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Reproduktionspa­rameter.

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vor. Untersuchungen am Tier haben keinerlei Hinweise auf Risiken für den Fetus ergeben.

Stillzeit

Moclobemid geht in kleiner Menge in die Muttermilch über (ca. 1/30 der körpergewichtko­rrigierten Erwachsenendosis).

Insgesamt muss daher das Risiko einer Behandlung mit Aurorix in der Schwangerschaft und der Stillzeit gegen den erwarteten therapeutischen Nutzen sorgfältig abgewogen werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Das Reaktionsvermögen wird in der Regel nicht beeinträchtigt. Insbesondere zu Beginn der Behandlung sollte jedoch aufmerksam auf individuelle Reaktionen geachtet werden.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (> 1/10), Häufig (> 1/100, <1/10), Gelegentlich (> 1/1 000, < 1/100), Selten (> 1/10 000, < 1/1 000), Sehr selten (< 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Gliederung nach Organsystemen

Häufigkeit

Nebenwirkung

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Selten

Appetitlosigkeit* Hyponatriämie*

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig

Schlafstörungen

Häufig

Agitiertheit, Angstzustände, Unruhe

Gelegentlich

Suizidgedanken

Verwirrtheitszus­tände (diese verschwanden schnell nach Absetzen der Therapie)

Selten

Suizidales Verhalten, Wahnvorstellungen*

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Schwindel, Kopfschmerzen

Häufig

Parästhesien

Gelegentlich

Dysgeusie

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Sehstörungen

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie

Gelegentlich

Hitzegefühl

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Mundtrockenheit, Übelkeit

Häufig

Erbrechen, Durchfall, Verstopfung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig

Hautausschlag

Gelegentlich

Ödeme, Pruritus, Urtikaria

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Häufig

Erregung

Gelegentlich

Asthenie

Untersuchungen

Selten

Serotoninsyndrom* (bei gleichzeitiger Gabe mit Arzneimitteln, die Serotonin erhöhen, wie z.B. Serotonin

Wiederaufnahme­hemmer und viele andere Antidepressiva),

Erhöhung der Leberenzymwerte (ohne klinische Folgeerscheinung)

nicht bekannt

Prolaktin im Plasma erhöht

* Nebenwirkungen, die nicht in klinischen Studien, sondern nach der Zulassung berichtet wurde, werden mit einem Stern gekennzeichnet.

Eine Exazerbation schizophrener Symptome bei der Behandlung von Patienten mit schizophrenen oder schizoaffektiven Psychosen ist möglich. Die Behandlung mit Langzeitneuro­leptika sollte bei diesen Patienten nach Möglichkeit beibehalten werden (siehe Abschnitt 4.4).

Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Aurorix oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4.).

Patienten mit Suizidneigung sollten zu Beginn der Behandlung eng überwacht werden.

Meldungen des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Webseite:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Moclobemid allein führt in der Regel zu leichten, reversiblen zentralnervösen Störungen und zu einer Reizung des Gastrointesti­naltrakts.

Eine Mischintoxikation von Moclobemid mit weiteren Arzneimitteln (z.B. mit ZNS-aktiven Substanzen) kann, entsprechend deren Toxizität, lebensbedrohlich sein. Daher sollten diese Patienten stationär aufgenommen und eng überwacht werden.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Die Behandlung sollte in erster Linie auf die Erhaltung der Vitalfunktion abzielen.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Antidepressivum

Pharmakothera­peutische Gruppe: ATC-Code: N06A G02

Mit Moclobemid, ist Aurorix ein Antidepressivum, welches das monoaminerge

Neurotransmit­tersystem im Gehirn beeinflusst. Seine Wirkung kommt durch eine reversible Hemmung der Monoaminooxidase – und zwar vorzugsweise der Monoaminooxidase A – zustande. Dadurch wird die Metabolisierung von Noradrenalin, Dopamin und Serotonin reduziert, was erhöhte

extrazelluläre Konzentrationen dieser neuronalen Überträgerstoffe zur Folge hat. Als Ergebnis folgt eine gleichzeitig einsetzende Verbesserung von Stimmung und Antrieb.

Obwohl Aurorix keine sedierenden Eigenschaften aufweist, verbessert es die Schlafqualität im Laufe der Behandlung. Aurorix beeinträchtigt grundsätzlich das Reaktionsvermögen nicht.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe wird Moclobemid vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert.

Verteilung

Aufgrund seiner lipophilen Eigenschaften wird Moclobemid im Körper sehr stark verteilt; das Verteilungsvolumen beträgt ca. 1,0 l/kg. Die Bindung an Plasmaproteine – hauptsächlich an Albumin -ist gering (ca. 50 %). Die Spitzenkonzen­trationen des Präparates im Plasma stellen sich etwa eine Stunde nach Verabreichung ein. Für die 150-mg-Filmtablette wurde ein Cmax-Wert von durchschnittlich 1466 ng/ml bei einer mittleren tmax von 0,9 Std. gemessen. Nach mehrfachen Gaben nimmt die Plasmakonzentration von Moclobemid während der ersten Behandlungswoche zu und stabilisiert sich anschließend. Nach Gabe von 3 × 100 mg pro Tag betragen die Blutspiegel im Fließgleichgewicht ca. 900 ng/ml. Bei Erhöhung der Tagesdosis steigt die Konzentration im Fließgleichgewicht überproportio­nal an.

Metabolismus

Das Arzneimittel wird fast vollständig metabolisiert, bevor es ausgeschieden wird. Die Metabolisierung erfolgt weitgehend über oxidative Reaktionen am Morpholinteil des Moleküls. Pharmakologisch wirksame Abbauprodukte sind beim Menschen nur in sehr geringen Konzentrationen im Körperkreislauf vorhanden. Die Hauptmetaboliten im Plasma sind ein LactamDerivat und ein Stickstoffoxid-Derivat.

Moclobemid wird teilweise durch die polymorphen Isoenzyme CYP2C19 und CYP2D6 metabolisiert. Daher könnte der Metabolismus der Substanz bei genetisch bedingten oder Arzneimittel-induzierten langsamen Metabolisierern beeinflusst werden. Zwei Studien, zur Untersuchung dieser Effekte zeigen, dass diese aufgrund der vielfältigen alternativen Metabolisierun­gswege therapeutisch nicht relevant sind und eine Dosierungsanpassung nicht notwendig erscheint.

Elimination

Moclobemid wird rasch aus dem Körper ausgeschieden.

Die Clearance (totale Blutclearance) wurde im Mittel auf ca. 20 bis 50 l/Std. geschätzt. Die durchschnittliche Eliminationshal­bwertszeit beträgt bei Verabreichung von zweimal täglich 300 mg ca. 3 Stunden und liegt bei den meisten Patienten zwischen 2 bis 4 Stunden.

Weniger als 1 % einer Dosis wird unverändert durch die Nieren ausgeschieden. Die gebildeten Metaboliten werden renal eliminiert.

Pharmakokinetik bei besonderen Personengruppen

Resorption und Verteilungspa­rameter sind bei älteren Patienten unverändert.

Nierenerkrankungen verändern die Eliminationscha­rakteristika von Moclobemid nicht.

Bei fortgeschrittener Leberinsuffizienz ist der Metabolismus von Moclobemid vermindert (siehe Abschnitt 4.2).

Bioverfügbarkeit

Bei der ersten Leberpassage wird die systemisch verfügbare Dosisfraktion (Bioverfügbarkeit F) herabgesetzt. Diese Verminderung ist nach Einzeldosen (F: 60 %) ausgeprägter als nach Mehrfachverabre­ichungen (F: > 80 %).

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Akute Toxizität

Bei Untersuchungen zur akuten Toxizität wurden Werte für eine LD50 nach oraler Verabreichung zwischen ca. 730 mg/kg KG (Maus) und 1300 mg/kg KG (Ratte) ermittelt. Dosen von mehr als 300 mg/kg KG führten beim Hund zu Erbrechen, Speichelfluss, Ataxie und Benommenheit.

Chronische Toxizität

In einer Studie zur chronischen Toxizität an Ratten über 18 Monate wurden bei Dosen von 10 mg/kg KG/Tag keine Nebenwirkungen, bei 50 mg und 250 mg/kg KG/Tag lediglich eine Abnahme des Körpergewichts sowie bei 250 mg/kg KG/Tag zudem leicht erhöhte Werte für die alkalische Phosphatase und GPT festgestellt. In den Studien zur chronischen Toxizität am Hund wurden keine für den Menschen relevanten Nebenwirkungen festgestellt.

Es ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine etwaige Hepato- und Kardiotoxizität.

Reproduktionsto­xizität

Im Tierversuch ergaben sich keine Anhaltspunkte für embryotoxische oder teratogene Wirkungen von Moclobemid.

In einem Versuch zur Fertilität bei Ratten wurde unter Aurorix weder bei den weiblichen noch bei den männlichen Tieren eine Beeinträchtigung der Reproduktionspa­rameter beobachtet. Die Untersuchung der fetalen und postnatalen Entwicklung ergab bis zu einer Dosis von 70 mg/kg KG/Tag keine Beeinträchtigung durch Aurorix. Nur bei einer Dosis von 100 bzw. 150 mg/kg KG/Tag wurde eine leichte Reduktion der Überlebensfähigkeit der Jungtiere beobachtet.

Mutagenität

In verschiedenen Versuchsanordnungen (Zellkulturen, Tierversuch) ergaben sich keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial von Moclobemid.

Kanzerogenität

Im Tierversuch (Ratte/Maus) ergaben sich keine Hinweise auf ein kanzerogenes Potenzial von Moclobemid.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Aurorix 150, Filmtabletten

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Povidon K 30

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)(Ph. Eur.)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Hypromellose

Ethylcellulose

Macrogol 6000

Talkum

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)

Aurorix 300, Filmtabletten

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Povidon K 30

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)(Ph. Eur.)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Hypromellose

Ethylcellulose

Macrogol 6000

Talkum

Titandioxid (E 171)

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

5 Jahre

6.4  besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Blisterpackungen mit 50 und 100 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

Viatris Healthcare GmbH

Lütticher Straße 5

53842 Troisdorf

8.  zulassungsnummern

Aurorix 150: 37340.00.00

Aurorix 300: 37340.01.00

9.  datum der erteilung der zulassungen / verlängerung der

Datum der Erteilung der Zulassungen: 8. Januar 1997

Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen: 2. Mai 2018