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Axumin - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Axumin

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Axumin 1.600 MBq/ml Injektionslösung

Axumin 3.200 MBq/ml Injektionslösung

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Axumin 1.600 MBq/ml Injektionslösung

Jeder ml Lösung enthält 1.600 MBq Fluciclovin (18F) zum Kalibrierzeitpunkt (ToC, time of calibration ).

Die Aktivität pro Durchstechflasche liegt im Bereich von 1.600 MBq und 16.000 MBq zum ToC.

Axumin 3.200 MBq/ml Injektionslösung

Jeder ml Lösung enthält 3.200 MBq Fluciclovin (18F) zum ToC.

Die Aktivität pro Durchstechflasche liegt im Bereich von 3.200 MBq und 32.000 MBq zum ToC.

Fluor (18F) zerfällt mit einer physikalischen Halbwertszeit von 110 Minuten unter Positronenemission mit einer maximalen Energie von 634 keV zu stabilem Sauerstoff (18O), gefolgt von einer Emission von Annihilierungspho­tonen mit einer Energie 511 keV, die beim diagnostischen Einsatz gemessen wird.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Jeder ml Lösung enthält 7,7 mg Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Injektionslösung.

Klare, farblose Lösung.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Axumin wird zur Bildgebung mittels Positronen-Emissionstomo­graphie (PET) verwendet. Es dient zur Erkennung von Rezidiven des Prostatakarzinoms bei erwachsenen Männern, bei denen aufgrund eines erhöhten Blutspiegels des prostataspezi­fischen Antigens (PSA) nach einer kurativen Erstbehandlung der Verdacht auf ein Rezidiv besteht.

Hinsichtlich der Einschränkungen bei der Interpretation einer positiven Aufnahme siehe

Abschnitte 4.4 und 5.1.

4.2 dosierung und art der anwendung

Eine PET-Untersuchung mit Fluciclovin (18F) sollte nur von entsprechend qualifizierten medizinischen Fachkräften durchgeführt werden.

Die Aufnahmen sollten nur von Auswertern beurteilt werden, die mit der Interpretation von Fluciclovin (18F) PET-Aufnahmen vertraut sind.

Dosierung

Die empfohlene Aktivität für einen Erwachsenen beträgt 370 MBq Fluciclovin (18F).

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion

Axumin ist bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht untersucht worden. Da die Strahlenexposition bei diesen Patienten erhöht sein kann, muss die anzuwendende Aktivität mit Sorgfalt gewählt werden.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine relevante Verwendung von Fluciclovin (18F) bei Kindern und Jugendlichen.

Art der Anwendung

Axumin ist zur intravenösen Anwendung bestimmt.

Die Aktivität von Fluciclovin (18F) muss unmittelbar vor der Injektion mit einem Aktivitätsmessgerät bestimmt werden.

Axumin sollte intravenös als Bolusinjektion gegeben werden. Das empfohlene maximale Injektionsvolumen von unverdünntem Axumin beträgt 5 ml. Axumin kann mit isotonischer Natriumchlori­dlösung zur Injektion bis zum Faktor 8 verdünnt werden. An die Injektion sollte sich eine intravenöse Spülung mit steriler isotonischer Natriumchlori­dlösung zur Injektion anschließen, um die vollständige Gabe der Dosis sicherzustellen.

Axumin ist zur Mehrfachgabe bestimmt.

Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.

Hinweise zur Vorbereitung der Patienten, siehe Abschnitt 4.4.

Bilderfassung

Der Patient sollte auf dem Rücken liegen, mit den Armen oberhalb des Kopfes. Zur Schwächungsko­rrektur und anatomischen Korrelation sollte ein Computertomographie (CT)-Scan vorgenommen werden. Die PET-Aufnahme sollte 3–5 Minuten (Ziel: 4 Minuten) nach Beendigung der Injektion beginnen. Eine Erfassungszeit von 3 Minuten pro Bettposition wird empfohlen. Durch eine verlängerte Erfassungszeit über dem Beckenbereich lässt sich die Nachweisempfin­dlichkeit für die Erkrankung erhöhen. Es wird empfohlen, die Bilderfassung auf mittlerer Höhe des Oberschenkels zu beginnen und bis zur Schädelbasis zu führen. Normalerweise dauern die Aufnahmen insgesamt zwischen 20–30 Minuten.

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Individuelle Nutzen/Risiko-Bewertung

Für jeden Patienten muss die Strahlenexposition durch den zu erwartenden Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität sollte in jedem Fall so niedrig, wie vernünftigerweise möglich sein, um die erforderlichen diagnostischen Informationen zu erhalten.

Der PSA-Wert kann die diagnostische Wirksamkeit eines Fluciclovin (18F)-PET beeinträchtigen (siehe Abschnitt 5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Wegen der Möglichkeit einer erhöhten Strahlenexposition muss bei diesen Patienten das Nutzen/Risiko-Verhältnis sorgfältig abgewogen werden.

Kinder und Jugendliche

Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen siehe Abschnitt 4.2.

Vorbereitung des Patienten

Den Patienten sollte empfohlen werden, starke körperliche Anstrengungen für mindestens einen Tag vor der Untersuchung mit Fluciclovin (18F) zu vermeiden.

Die Patienten dürfen mindestens 4 Stunden vor der Anwendung von Fluciclovin (18F) nicht essen und nicht trinken (ausgenommen sind kleine Mengen Wasser zur Einnahme von Arzneimitteln).

Zur Abschwächung der Quantität und Intensität einer frühzeitigen Exkretion in die Blase, was ein lokales Rezidiv des Prostatakarzinoms maskieren oder imitieren kann, sollten die Patienten darüber informiert werden, dass sie die Blase spätestens 60 Minuten vor der Injektion von Fluciclovin (18F) entleeren sollten und danach bis zum Abschluss des Scans auf eine Entleerung verzichten sollten.

Interpretation der Aufnahmen mit Fluciclovin (18F) und Anwendungsbes­chränkungen

Die Aufnahmen mit Fluciclovin (18F) sollten von entsprechend geschultem Personal beurteilt werden.

Die mit Fluciclovin (18F) erstellten PET-Aufnahmen sollten visuell interpretiert werden. Der Krebsverdacht basiert auf der Anreicherung von Fluciclovin (18F) an den für Rezidive des Prostatakarzinoms typischen Stellen im Vergleich zum Hintergrundgewebe. Bei kleineren Läsionen (< 1 cm Durchmesser) gilt eine höhere fokale Anreicherung als im Blutpool als krebsverdächtig. Bei größeren Läsionen gilt eine Anreicherung, die derjenigen im Knochenmark entspricht oder darüber liegt, als krebsverdächtig.

Es wurde nicht beurteilt, inwieweit quantitative/se­miquantitative Messungen der Fluciclovin- (18F) Anreicherung sich auf die Interpretation der Aufnahmen auswirken.

Bei der PET mit Fluciclovin (18F) können Fehler bei der Interpretation der Aufnahmen auftreten (siehe Abschnitt 5.1).

Die Anreicherung von Fluciclovin (18F) ist nicht spezifisch für das Prostatakarzinom. Sie kann auch bei anderen Krebsformen, Prostatitis und benigner Prostatahyperplasie vorkommen. Falsch-positive

Fälle wurden auch im Zusammenhang mit einer Entzündungsreaktion nach einer Kryotherapie beschrieben sowie bei Patienten, die zuvor eine Strahlentherapie erhalten hatten. In solchen Fällen sollte gegebenenfalls eine klinische Korrelation in Betracht gezogen werden, eventuell mit histopathologischer Beurteilung der vermuteten Rezidivlokali­sation.

Für die Interpretation von PET-Aufnahmen mit Fluciclovin (18F) ist eine Anwendung intravenöser iodhaltiger CT-Kontrastmittel oder oraler Kontrastmittel nicht erforderlich.

Es wurde berichtet, dass durch Fluciclovin (18F)-PET Rezidive des Prostatakarzinoms in der Prostata/dem Prostatabett, regionalen Lymphknoten, Knochen, Weichteilen und nicht regionalen Lymphknoten erkannt worden sind.

Die diagnostische Wirksamkeit von Fluciclovin (18F) bei der Rezidiv-Erkennung ist nicht an Patienten untersucht worden, bei denen aufgrund erhöhter PSA-Blutwerte nach radikaler Initialtherapie und kürzlich erfolgter positiver Ganzkörper-Szintigraphie der Verdacht auf ein Rezidiv besteht.

Nach der Untersuchung

Um eine Strahlenexposition der Harnblase möglichst zu vermindern, sollten die Patienten aufgefordert werden, in den ersten Stunden nach der Aufnahme ausreichend zu trinken und häufig die Blase zu entleeren.

Enger Kontakt mit Kindern und schwangeren Frauen sollte in den ersten 12 Stunden nach der Injektion vermieden werden.

Spezielle Warnhinweise

Dieses Arzneimittel enthält bis zu 39 mg Natrium in jeder injizierten Dosis,entsprechend 2% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

Die Wirkung mitosehemmender Mittel und koloniestimuli­erender Faktoren auf die Fluciclovin-Anreicherung bei Patienten mit Prostatakarzinom ist nicht untersucht worden.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Fluciclovin (18F) ist nicht zur Anwendung an Frauen indiziert.

Fertilität

Es wurden keine Studien zur Fertilität durchgeführt.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Axumin hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die effektive Strahlendosis bei Anwendung der maximalen empfohlenen Aktivität von 370 MBq bei 8,2 mSv liegt, sind solche Wirkungen mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Nebenwirkungen wurden in den klinischen Studien häufig (> 1/100, < 1/10 Patienten) berichtet. Sie sind untenstehend nach MedDRA-Systemorganklassen aufgeführt.

MedDRA-Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Nervensystems

Geschmacksstörung

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Parosmie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Reaktionen an der Injektionsstelle

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Im Falle der Verabreichung einer einer Überdosis Fluciclovin (18F) sollte die vom Patienten aufgenommene Strahlendosis so weit wie möglich durch Erhöhung der Ausscheidung des Radionuklids mittels forcierter Diurese, häufiger Blasenentleerung und Defäkation reduziert werden. Es kann hilfreich sein, die effektive Dosis, die appliziert wurde, abzuschätzen.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Radiodiagnostika, andere Radiodiagnostika zur Tumorerkennung, ATC-Code: V09IX12.

Wirkmechanismus

Fluciclovin (18F) ist eine synthetische Aminosäure, die von Aminosäuretran­sportern wie LAT-1 und ASCT2 durch die Zellmembranen von Säugetieren transportiert wird. Bei Vorliegen eines Prostatakarzinoms kommt es zu einer Hochregulierung der Aktivität von LAT-1 und ASCT2, was zu einer verstärkten Anreicherung von Fluciclovin (18F) bei Prostatakarzi­nom führt.

Eine quantitative Korrelation zwischen der Fluciclovin-Anreicherung und einem erhöhten Einstrom von Fluciclovin in die Zellen ist nicht in vivo an gesunden Probanden oder Patienten mit Prostatakarzinom beurteilt worden.

Pharmakodynamische Wirkungen

Bei den für diagnostische Untersuchungen zur Anwendung kommenden chemischen Konzentrationen ist keine pharmakodynamische Wirkung von Fluciclovin (18F) zu erwarten.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die pivotalen Wirksamkeitsdaten stammen von 115 Patienten, die in die BED-001-Studie an der Emory-Universität rekrutiert worden sind. Die Patienten waren erwachsene ältere Männer, bei denen nach kurativer Erstbehandlung eines lokalisierten Prostatakarzinoms und bei negativer Knochenszinti­graphie aufgrund erhöhter PSA-Blutwerte der Verdacht auf ein Rezidiv bestand. Die Patienten mit nicht-operativer Therapie waren mindestens 2 Jahre zuvor behandelt worden. Die PET-CT-Untersuchung mit Fluciclovin (18F) war auf den Abdominal- und Beckenraum begrenzt.

Für 99 der 115 Studiente­ilnehmer lagen Daten zum histopathologischen Referenzstandard vor. Eine histologische Beurteilung extraprostatischer Lokalisationen (regionale Lymphknoten oder Fernlokalisationen) wurde nur bei Lokalisationen mit positiven Bildgebungsbefunden vorgenommen.

Die diagnostische Wirksamkeit der PET-CT-Untersuchung mit Fluciclovin (18F) bei der Erkennung von Rezidiven insgesamt (alle Lokalisationen) und in 3 unterschiedlichen Lokalisationen (Prostata/Bett, Lymphknoten des Beckens und Fernmetastasen) ist in der Tabelle 1 dargestellt. Fernmetastasen umfassten distale Lymphknoten, Weichteile und Knochen.

Tabelle 1: Patienten- und regionsbezogene diagnostische Wirksamkeit der Fluciclovin (18F)-PET im Vergleich zu Histopathologie

Patientenbezogen

Lokalisation

Prostata und Prostatabett

Lymphknoten des Beckens

Extraprostatisch (Becken- und distales Rezidiv)

N

105

97

24

29

Richtig positiv n (%)

73 (69,5)

57 (58,8)

23 (95,8)

27 (93,1)

Falsch positiv n (%)

19 (18,1)

27 (27,8)

1 (4,2)

2 (6,9)

Richtig negativ n (%)

12 (11,4)

12 (12,4)

0 (0,0)

0 (0,0)

Falsch negativ n (%)

1 (1,0)

1(1,0)

0 (0,0)

0 (0,0)

Sensitivität [95 % KI]

98,6% (73/74) [92,7 – 100%]

98,3% (57/58) [90,8 – 100%]

100% (23/23) [85,2 – 100%]

100% (27/27) [87,2 – 100%]

Spezifität [95 % KI]

38,7% (12/31) [21,8 – 57,8%]

30,8% (12/39) [17,0 – 47,6%]

Positives Likelihood-Verhältnis [95 % KI]

1,61 [1,22 — 2,13]

1,42 [1,15 – 1,75]

Negatives Likelihood-Verhältnis [95 % KI]

0,03

[0 – 0,26]

0,06 [0,01 – 0,41]

Bei Verwendung eines auf anderen relevanten Bildgebungsmo­dalitäten und klinischen Nachuntersuchungen basierenden Referenzstandards liegt die patientenbezogene Sensitivität der PET-CT mit Fluciclovin (18F) bei der Rezidiv-Erkennung in Prostata/Pros­tatabett bei 94,7 % (89/94) (95 % KI: 88,0–98,3 %) bzw. die Spezifität bei 54,8 % (17/31) (95 % KI:36–72,7 %). Hinsichtlich der Erkennung extraprostatischer Rezidive (in regionalen Lymphknoten und/oder distale Metastasen) lag die Sensitivität bei 84,2 % (32/38) (95 % KI: 68,7–94 %) und die Spezifität bei 89,7 % (78/87) (95 % KI: 81,3–95,2 %).

Die patientenbezogene diagnostische Wirksamkeit der PET-CT mit Fluciclovin (18F) bezogen auf den PSA-Blutwert ist in Tabelle 2 dargestellt.

Tabelle 2: Einfluss des PSA-Blutwerts auf die patientenbezogene diagnostische Wirksamkeit der PET-CT mit Fluciclovin (18F) in der BED-001-Studie (Emory)

PSA (ng/ml)

<1,05

>1,05 – <3,98

>3,98 – <8,90

>8,90

Anz. Probanden in der Analyse

16

31

25

27

Richtig positiv (%)

3 (18,8)

23 (74,2)

20 (80)

23 (85,2)

Falsch positiv (%)

4 (25)

5 (16,1)

4 (16)

4 (14,8)

Richtig negativ (%)

8 (50)

3 (9,7)

1 (4)

Falsch negativ (%)

1 (6,3)

0 (0)

0 (0)

Sensitivität [95 % KI]

75% (3/4) [19,4 – 99,4%]

100% (23/23) [85,2 – 100%]

100% (20/20) [83,2 – 100%]

100% (23/23) [85,2 – 100%]

Spezifität [95 % KI]

66,7% (8/12) [34,9 – 90,1%]

37,5% (3/8) [8,5 – 75,5%]

20% (1/5) [0,5 – 71,6%]

In einer zusätzlichen Studie BED002 wurden die mit Fluciclovin (18F) erstellten PET-CT-Aufnahmen aus den Daten des Emory-Subsets der Studie BED001 von 3 Auswertern beurteilt. Die verblindeten Auswertungen wurden mit dem histopathologischen Referenzstandard verglichen. Bei allen drei Auswertern lag die patientenbezogene Sensitivität von Fluciclovin (18F) über 88,6 %, während die Spezifität bei 17,2–53,6 % lag.

Kinder und Jugendliche

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Axumin eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen zur Diagnose des Aminosäurenme­tabolismus bei soliden Tumoren gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Verteilung

Nach der Anwendung verteilt sich Fluciclovin (18F) sofort in der Leber (14 % der verabreichten Aktivität), dem Pankreas (3 %), der Lunge (7 %), dem rotem Knochenmark (12 %) und der Herzwand (4 %).

Fluciclovin wird nicht in Proteine inkorporiert. Fluciclovin wird in vivo nicht metabolisiert.

Aufnahme durch Organe

Fluciclovin (18F) reichert sich in dem von Prostatakarzinom und anderen Krebsformen befallenen Gewebe an, jedoch auch im normalen Gewebe und bei einigen anderen Erkrankungen der Prostata (wie benigne Prostatahyper­plasie, chronische Prostatitis, hochgradige prostatische intraepitheliale Hyperplasie). Zudem kann die Fluciclovin-Anreicherung aufgrund einer Entzündungsreaktion auf eine kürzlich erfolgte Strahlentherapie oder Kryotherapie verstärkt sein.

Fluciclovin (18F) reichert sich in Prostatakrebszellen stärker als in dem umgebenden normalen Gewebe an. In Tumoren erfolgt die Anreicherung rasch, wobei der stärkste Kontrast zwischen Tumor und normalem Gewebe zwischen 4 und 10 Minuten nach der Injektion zu verzeichnen ist und etwa 30 Minuten lang anhält. Neunzig Minuten nach der Injektion hat sich die Anreicherung im Tumor um 61 % verringert.

Aus den meisten Organen und Geweben (mit Ausnahme des Pankreas) wird die Aktivität nur langsam ausgewaschen. Die Aktivität im Gehirn ist niedrig. Mit zunehmendem Zeitabstand von der Injektion wird die verteilte Anreicherung sichtbar, zumeist im Skelettmuskel­gewebe. Beim Auswaschen der 18F-Aktivität aus dem Blut wird etwa 1 Stunde nach der Anwendung etwa die Hälfte der Höchstkonzentration von 18F im Blut erreicht.

Elimination

Fluciclovin wird in vivo nicht metabolisiert. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Nieren. Die Ausscheidung im Harn erfolgt langsam, mit etwa 3 % der verabreichten Radioaktivität innerhalb von 4 Stunden und 5 % innerhalb von 24 Stunden.

Halbwertszeit

Die effektive Halbwertszeit von Fluciclovin (18F) ist gleich der physikalischen Halbwertszeit von Fluor (18F), die etwa 110 Minuten beträgt.

Eingeschränkte Nieren-/LeberfUnktion

Die Pharmakokinetik bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion wurde nicht beschrieben.

In in-vitro- Studien wurde Fluciclovin (18F) nicht von den bekannten Drug-Transportern aufgenommen, was auf ein zu vernachlässigendes Risiko von Arzneimittelwechsel­wirkungen hindeutet.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

In toxikologischen Studien an Ratten und Hunden konnten bei einer intravenösen Einzelinjektion keine Todesfälle beobachtet werden. Bei wiederholter Anwendung von bis zu 1.000 gg/kg/Tag über einen Zeitraum von 14 Tagen wurde bei Ratten und Mäusen keine Toxizität beobachtet. Dieses Arzneimittel ist nicht für eine regelmäßige oder kontinuierliche Anwendung vorgesehen.

Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Natriumcitrat

Salzsäure 36%

Natriumhydroxid

Wasser für Injektionszwecke

6.2 inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 und 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 dauer der haltbarkeit

Axumin 1.600 MBq/ml Injektionslösung

8 Stunden ab ToC

Axumin 3.200 MBq/ml Injektionslösung 10 Stunden ab ToC

Gebrauchsfertige Lösung

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde für Axumin 1.600 MBq/ml für einen Zeitraum von 8 Stunden und für Axumin 3.200 MBq/ml für einen Zeitraum von 10 Stunden nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Arzneimittel sofort verwendet werden, es sei denn, das zum Öffnen, zum Aufziehen der Dosis und zur Verdünnung verwendete Verfahrens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontaminierung aus.

Wenn die Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Die Lagerung von Radiopharmazeutika muss in Übereinstimmung mit der nationalen Verordnung über radioaktive Materialien erfolgen.

6.5 art und inhalt des behältnisses

Axumin ist in einer 10-ml oder 15-ml-Durchstechflasche aus Typ-I-Glas erhältlich, die mit einem Fluor-beschichteten Chlorbutyl, Chlorobutyl oder einem Bromobutyl- Gummiverschluss und einer Aluminiumversi­egelung versehen ist.

Axumin 1.600 MBq/ml Injektionslösung

Eine Durchstechflasche enthält 1 bis 10 ml Lösung. Dies entspricht 1.600 bis 16.000 MBq zum Kalibrierzeitpunkt.

Axumin 3.200 MBq/ml Injektionslösung

Eine Durchstechflasche enthält 1 bis 10 ml Lösung. Dies entspricht 3.200 bis 32.000 MBq zum Kalibrierzeitpunkt.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Durch den Herstellungsprozess bedingt werden einige Durchstechflaschen mit punktierten Gummistopfen ausgeliefert.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Allgemeine Warnhinweise

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür vorgesehenen klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Empfang, die Lagerung, die Handhabung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den strahlenschut­zrechtlichen Bestimmungen der zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Beachtung pharmazeutischer Qualitätsanfor­derungen zubereitet werden. Angemessene aseptische Vorsichtsmaßnahmen müssen eingehalten werden.

Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.

Die Durchstechflasche darf nicht verwendet werden, wenn ihre Unversehrtheit bei der Zubereitung nicht gewährleistet ist.

Die Anwendung sollte so erfolgen, dass das Risiko einer Kontamination des Arzneimittels sowie einer Strahlenexposition der Anwender auf ein Minimum reduziert werden. Geeignete Abschirmungsmaßnah­men sind zwingend erforderlich.

Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der vom Patienten ausgehenden Strahlung oder aufgrund von Ausscheidungen der Patienten oder durch Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. dar. Daher sind die den nationalen Strahlenschut­zverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

Blue Earth Diagnostics Ireland Ltd

6th Floor, 2 Grand Canal Square

Dublin 2

Irland

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/17/1186/001

EU/1/17/1186/002

EU/1/17/1186/003

EU/1/17/1186/004

9. datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 22. Mai 2017

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: