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Baldrian-Hypericum Diapharm überzogene Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Baldrian-Hypericum Diapharm überzogene Tabletten

FACHINFORMATION

(ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS)

1    bezeichnung des arzneimittels

Baldrian-Hypericum Diapharm überzogene Tabletten

2   qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede überzogene Tablette enthält:

56 mg Trockenextrakt aus Baldrianwurzel (3–6:1); Auszugsmittel: Ethanol 70 % (V/V)

120 mg Trockenextrakt aus Johanniskraut (3,5–6:1); Auszugsmittel: Ethanol 60 % (m/m).

Eine überzogene Tablette enthält außerdem

Sucrose (171,4 mg) und Glucose (15,9 mg), entsprechend 0,014 bzw. 0,001 BE.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3   darreichungsform

Grüne, runde, bikonvexe überzogene Tabletten mit glatter und glänzender Oberfläche

4    klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von seelischen

Erschöpfungszus­tänden und damit verbundenen Schlafstörungen.

Das Arzneimittel ist ein traditionelles Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und ältere Patienten

Ein- bis dreimal täglich ist jeweils eine überzogene Tablette oral einzunehmen.

Für konkrete Dosierungsempfeh­lung bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion gibt es keine hinreichenden Da­ten.

Kinder und Jugendliche

Darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Baldrian-Hypericum Diapharm liegen in dieser Altersgruppe keine Daten vor.

Art der Anwendung

Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.

Dauer der Anwendung

Nicht zur Langzeitanwendung. Wenn sich die Beschwerden verschlimmern oder nach

2 Wochen keine Besserung eintritt, sollte der Patient einen Arzt aufsuchen.

4.3    gegenanzeigen

Das Arzneimittel darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Baldrian-Hypericum Diapharm darf nicht angewendet werden bei Patientinnen und Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, welche einen der folgenden Arzneistoffe bzw. einen Arzneistoff aus einer der folgenden Stoffgruppen enthalten:

a.

Ciclosporin Tacrolimus zur innerlichen Anwendung

b. Anti-HIV-Arzneimittel

Proteinase-Inhibitoren wie Indinavir und Fosamprenavir

c. Zytostatika wie

Irinotecan

d. Antikoagulanzien

Warfarin

Außerdem darf Baldrian-Hypericum Diapharm nicht angewendet werden e. bei bekannter Allergie gegen einen seiner Bestandteile.

Außerdem darf Baldrian-Hypericum Diapharm nicht angewendet werden von Patienten mit bekannter Lichtempfindlichke­it der Haut oder von Patienten, die sich einem phototherapeu­tischen oder photodiagnostischen Verfahren unterziehen.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die angegebene Dosierung darf nicht überschritten werden.

Die Anwendung und Unbedenklichkeit von Baldrian-Hypericum Diapharm wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht, eine Unbedenklichkeit ist daher nicht nachgewiesen. Baldrian-Hypericum Diapharm darf daher bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Hypericum -Extrakte sollten von Personen mit anamnestisch bekannter Manie oder Psychose nicht eingenommen werden.

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose

Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Baldrian-Hypericum

Diapharm nicht einnehmen.

Vor der Anwendung eines Hypericum-Präparates sind die Art der Interaktion mit anderen Arzneimitteln und die Konsequenzen zu bedenken (s. Abschnitt 4.5).

In der Gebrauchsinfor­mation wird der Patient darauf hingewiesen, dass BaldrianHypericum Diapharm nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet werden soll.

Bei Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva anwenden und gleichzeitig BaldrianHypericum Diapharm einnehmen, können Zwischenblutungen als Folge einer Wechselwirkung (s. Abschnitt 4.5) auftreten; die Sicherheit der hormonellen Empfängnisverhütung kann herabgesetzt sein, so dass zusätzliche empfängnisver­hütende Maßnahmen ergriffen werden sollten. Vor geplanten operativen Eingriffen mit Voll- oder Teilnarkose sollten mögliche Wechselwirkungen mit verwendeten Präparaten identifiziert werden. Falls erforderlich, sollte Baldrian-Hypericum Diapharm abgesetzt werden. Nach dem Absetzen normalisieren sich die veränderten Enzymaktivitäten innerhalb 1 Woche.

Während der Anwendung von Baldrian-Hypericum Diapharm muss übermäßige Exposition an UV-Strahlen vermieden werden.

Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Zubereitungen aus Johanniskraut induzieren die Aktivität von CYP3A4, CYP2C9, CYP2C19 und p-Glycoprotein.

Hiervon sind die bereits unter 4.3 aufgeführten kontraindizierten Arzneistoffe betroffen.

I. Pharmakokinetisch-antagonistische Wechselwirkung mit verminderter Wirkung Baldrian-Hypericum Diapharm kann darüber hinaus mit zahlreichen anderen Arzneistoffen in dem Sinne interagieren, dass es die Plasmakonzentration im Blut senkt und dadurch deren Wirksamkeit abschwächt (s. Abschnitt 5.2), Zu diesen Arzneimitteln gehören insbesondere die folgenden Arzneimittel:

Digoxin Simvastatin Fexofenadin Benzodiazepine Methadon Finasterid hormonelle Kontrazeptiva, außerdem trizyklische Antidepressiva wie

– Amitriptylin

II. Pharmakodynamisch-synergistische Wechselwirkung mit Wirkungsverstärkung Baldrian-Hypericum Diapharm kann die Serotoninkonzen­tration im ZNS heraufsetzen und damit serotonerge Effekte (wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Angst, Ruhelosigkeit, Verwirrtheit) verstärken, wenn Baldrian-Hypericum Diapharm mit den folgenden Arzneimitteln kombiniert wird (s. Abschnitt 5.1):

Andere Antidepressiva von SRI- bzw. SSRI-Typ wie:

Paroxetin Sertralin

Sowie

Buspiron und Triptane

Wegen des möglichen Auftretens eines Serotoninsyndroms sollte daher eine gleichzeitige Anwendung von Baldrian-Hypericum Diapharm nur nach sorgfältiger Nutzen-RisikoAbwägung erfolgen.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die photosensibili­sierend wirken, ist eine Verstärkung phototoxischer Wirkungen möglich (s. Abschnitt 4.8).

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt keine oder nur begrenzte Daten über die Anwendung von Johanniskraut- und Baldrianwurzel-Trockenextrakten bei schwangeren Frauen. Tierstudien sind unzureichend im Hinblick auf die Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

Die Einnahme von Baldrian-Hypericum Diapharm wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen.

Stillzeit

Es ist unbekannt, ob Johanniskraut- und Baldrianwurzel-Trockenextrakt bzw. deren Metabolite in die menschliche Muttermilch ausgeschieden werden. Ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden.

Baldrian-Hypericum Diapharm sollte nicht während der Stillzeit angewendet werden.

Fertilität

Es liegen keine Untersuchungen zur Beeinflussung der Fertilität vor.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Baldrian-Hypericum Diapharm kann Müdigkeit hervorrufen; betroffene Patienten sollten nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.

4.8    nebenwirkungen

Häufigkeit gemäß MedDRA-Konvention

Sehr häufig (
Häufig (
Gelegentlich (
Selten (
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Bei der Anwendung von Baldrian-Hypericum Diapharm kann es vor allem bei hellhäutigen Personen durch erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht (Photosensibi­lisierung) zu sonnenbrand-ähnlichen Reaktionen der Hautpartien kommen, die starker Bestrahlung (Sonne, Solarium) ausgesetzt sind. Außerdem können unter der Medikation mit Baldrian-Hypericum Diapharm allergische Exantheme, gastrointestinale Beschwerden, Müdigkeit oder Unruhe auftreten.

Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es wurden keine Fälle einer Überdosierung von Baldrian-Hypericum Diapharm dokumentiert.

5   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

ATC-Code: NO5 (andere Hypnotika und Sedativa)

Wirkstoffe aus Hypericum inhibieren die synaptosomale Aufnahme der Neurotransmitter Noradrenalin, Serotonin und Dopamin.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Hyperforin (ein Wirkstoff aus Hypericum) induziert die Aktivität der metabolischen Enzyme CYP3A4, CYP2C9, CYP2C19 und p-Glykoprotein dosisabhängig via Aktivierung des Pregnan-X-Rezeptor (PXR)-Systems. Daher kann die Elimination anderer Arzneistoffe, die über den gleichen Weg abgebaut werden, beschleunigt und dadurch die Plasmakonzentration und die Wirksamkeit dieser anderen Stoffe herabgesetzt werden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Die präklinischen Daten sind unvollständig. Aufgrund der Eigenschaft als traditionell angewandtes Arzneimittel liegt eine genügende nachgewiesene Anwendungssicher­heit am Menschen vor.

Die AMES-Tests an vergleichbaren ethanolischen Extrakten aus Johanniskraut und Baldrianwurzel ergaben keinerlei Hinweis auf ein relevantes mutagenes Potential der in diesem Produkt verwendeten ethanolischen Trockenextrakten aus der Baldrianwurzel bzw. aus Johanniskraut.

Die Untersuchungen an Tieren sind unzureichend in Bezug auf Reproduktionsto­xizität von Johanniskraut oder Baldrianwurzel. Es liegen keine Daten für Baldrian-Hypericum Diapharm oder dessen Wirkstoffe vor.

Zur Karzinogenität des Johanniskrauttroc­kenextraktes oder des Baldrianwurzel­trockenextrak­tes liegen keine Daten vor.

6   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Sonstige Bestandteile der Drogenzubereitung:

Maltodextrin

Sprühgetrockneter Glucose-Sirup

Hochdisperses Siliciumdioxid

Sonstige Bestandteile der Tablette:

Mikrokristalline Cellulose

Cellulosepulver

Croscarmellose-Natrium

Hochdisperses Siliciumdioxid

Stearinsäure 50 (Ph. Eur.) [pflanzlich]

Talkum

Sonstige Bestandteile des Überzugs:

Saccharose

Talkum

Calciumcarbonat (E 170)

Sprühgetrocknetes Arabisches Gummi

Tragant

Titandioxid (E 171)

Sprühgetrockneter Glucose-Sirup

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172) (= gelbes Eisenoxid)

Eisen(II,III)-oxid (E 172) (= schwarzes Eisenoxid) Carnaubawachs

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C aufbewahren.

6.5    art und inhalt des behältnisses

PVC/PVdC//Al-Blisterpackungen. Originalpackungen mit 30, 60, 90, 100 oder 120 überzogenen Tabletten

6.6   besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7 INHABER DER REGISTRIERUNG

Cassella-med GmbH & Co. KG

Gereonsmühlengasse 1

50670 Köln

8 REGISTRIERUN­GSNUMMER(N)

Reg. Nr. 7003682.00.00

9   datum der erteilung der registrierung /verlängerung der

REGISTRIERUNG

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