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Byfavo - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Beipackzettel - Byfavo

B. PACKUNGSBEILAGE

Gebrauchsinfor­mation: Information für Patienten

Byfavo 20 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Remimazolam

▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Sie können dabei helfen, indem Sie jede auftretende Nebenwirkung melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Ende Abschnitt 4.

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Ihnen dieses Arzneimittel gegeben wird, denn sie enthält wichtige Informationen.

– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht

  • 1. Was ist Byfavo und wofür wird es angewendet?

  • 2. Was sollten Sie beachten, bevor Byfavo angewendet wird?

  • 3. Wie wird Byfavo angewendet?

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • 5. Wie ist Byfavo aufzubewahren?

  • 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

1. was ist byfavo und wofür wird es angewendet?

Byfavo ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Remimazolam enthält.

Remimazolam gehört zu einer Gruppe von Wirkstoffen, die als Benzodiazepine bekannt sind.

Byfavo ist ein Sedativum (Beruhigungsmit­tel), das vor einer medizinischen Untersuchung oder einem medizinischen Eingriff angewendet wird, damit Sie sich entspannt und schläfrig fühlen (sediert sind).

  • 2. Was sollten Sie beachten, bevor Byfavo angewendet wird?

Byfavo darf nicht angewendet werden,

  • – wenn Sie allergisch gegen Remimazolam oder Benzodiazepine (wie z. B. Midazolam) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,

  • – wenn Sie eine instabile Form einer als Myasthenia gravis (Muskelschwäche) bezeichneten Erkrankung haben, bei denen Ihre Brustmuskeln, die Ihre Atmung unterstützen, schwach werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Byfavo bei Ihnen angewendet wird, wenn Sie eine schwere Erkrankung oder einen schweren Zustand haben und insbesondere:

– wenn Sie einen sehr niedrigen oder sehr hohen Blutdruck haben und zu Ohnmachtsanfällen ne­igen

– wenn Sie Herzprobleme haben, vor allem bei einem sehr langsamen und/oder unregelmäßigen (arrhythmischen) Herzschlag

– wenn Sie Atemprobleme haben, einschließlich Kurzatmigkeit

– wenn Sie schwere Leberprobleme haben

  • – wenn Sie an einer Erkrankung namens Myasthenia gravis leiden, bei der Ihre Muskeln schwach sind

Byfavo kann zu einem vorübergehenden Gedächtnisverlust führen. Ihr Arzt wird Sie untersuchen, bevor Sie das Krankenhaus oder die Klinik verlassen, und Ihnen die notwendigen Ratschläge geben.

Kinder und Jugendliche

Byfavo sollte bei Patienten unter 18 Jahren nicht angewendet werden, weil es bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht wurde.

Anwendung von Byfavo zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen, und zwar insbesondere über:

  • – Opioide (einschließlich Schmerzmittel wie Morphium, Fentanyl und Codein oder bestimmter Hustenarzneimittel oder Arzneimittel zur Anwendung in der Drogenersatzthe­rapie)

  • – Antipsychotika (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen)

  • – Anxiolytika (Beruhigungsmittel oder Arzneimittel, die Angstzustände lindern)

  • – Arzneimittel, die zu einer Sedierung führen (zum Beispiel Temazepam oder Diazepam)

  • – Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)

  • – bestimmte Antihistaminika (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien)

  • – bestimmte Antihypertensiva (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck)

Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal informieren, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, da die Anwendung von mehr als einem Arzneimittel zur selben Zeit die Wirkung der beteiligten Arzneimittel verändern kann.

Anwendung von Byfavo zusammen mit Alkohol

Alkohol kann die Wirkung von Byfavo verändern. Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal,

  • – wie viel Alkohol Sie regelmäßig trinken oder wenn Sie in der Vergangenheit Probleme mit Alkoholkonsum hatten;

  • – wenn Sie in den letzten 24 Stunden Alkohol getrunken haben.

Trinken Sie, bevor Byfavo bei Ihnen angewendet wird, 24 Stunden lang keinen Alkohol.

Schwangerschaft und Stillzeit

Byfavo sollte bei Ihnen nicht angewendet werden, wenn Sie schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein.

Wenn Sie eine stillende Mutter sind, dürfen Sie, nachdem Sie dieses Arzneimittel erhalten haben, 24 Stunden lang nicht stillen.

Verkehrstüchtig­keit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Byfavo macht Sie schläfrig und vergesslich und hat Auswirkungen auf Ihr Konzentration­svermögen. Obwohl diese Wirkungen schnell abklingen, dürfen Sie erst wieder Fahrzeuge führen und Maschinen bedienen, wenn diese Wirkungen vollständig verschwunden sind. Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie wieder Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen dürfen.

Byfavo enthält Dextran 40

Dieses Arzneimittel enthält in jeder Durchstechflasche 79,13 mg Dextran 40. In seltenen Fällen können Dextrane schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Wenn Sie Atemprobleme oder Schwellungen haben oder sich schwach fühlen, holen Sie sofort ärztliche Hilfe.

  • 3. Wie wird Byfavo verabreicht?

Ihr Arzt wird die für Sie richtige Dosis bestimmen.

Ihre Atmung, Ihre Herzfrequenz und Ihr Blutdruck werden während des Eingriffs überwacht, und der Arzt wird die Dosis bei Bedarf anpassen.

Ein Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen Byfavo vor und während ihrer medizinischen Untersuchung oder Ihres medizinischen Eingriffs mittels Injektion in eine Vene (in den Blutkreislauf) verabreichen. Byfavo wird vor der Anwendung mit steriler Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9 %) (Kochsalzlösung) gemischt, um eine Lösung herzustellen.

Nach dem Eingriff

Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Sie nach der Sedierung eine Zeit lang überwachen, um sicherzustellen, dass es Ihnen gut geht und Sie bereit sind, nach Hause zu gehen.

Wenn Sie zu viel Byfavo erhalten haben

Wenn Sie zu viel Byfavo erhalten haben, können bei Ihnen die folgenden Symptome auftreten:

  • – Sie können sich schwindelig fühlen

  • – Sie können verwirrt sein

  • – Sie können sich schläfrig fühlen

  • – Sie können verschwommen sehen oder Sie können unwillkürliche Augenbewegungen (tanzende Augen) haben

  • – Sie können erregt sein

  • – Sie können sich schwach fühlen

  • – Ihr Blutdruck kann abfallen

  • – Ihr Herzschlag kann sich verlangsamen

  • – Ihre Atmung kann langsam und flach werden

  • – Sie können das Bewusstsein verlieren

Ihr Arzt wird wissen, wie Sie zu behandeln sind.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

4. welche nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • – Niedriger Blutdruck

  • – Ungewöhnlich langsame oder flache Atmung (und niedriger Sauerstoffgehalt im Blut)

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • – Kopfschmerzen

  • – Schwindelgefühl

  • – Langsamer Herzschlag

  • – Übelkeit

  • – Erbrechen

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • – Schläfrigkeit

  • – Kältegefühl

  • – Schüttelfrost

  • – Schluckauf

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. wie ist byfavo aufzubewahren?

Fachpersonal im Krankenhaus oder in der Klinik ist für die Aufbewahrung dieses Arzneimittels verantwortlich.

6. inhalt der packung und weitere informationen

Was Byfavo enthält

  • – Der Wirkstoff ist Remimazolam.

Jede Durchstechflasche enthält Remimazolambesilat entsprechend 20 mg Remimazolam.

Nach Rekonstitution enthält 1 ml Lösung 2,5 mg Remimazolam.

  • – Die sonstigen Bestandteile sind:

  • – Dextran 40

  • – Lactose-Monohydrat

  • – Salzsäure

  • – Natriumhydroxid

Siehe Abschnitt 2, „Byfavo enthält Dextran 40”.

Wie Byfavo aussieht und Inhalt der Packung

Byfavo ist ein weißes bis grauweißes Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.

Packungsgrößen

Packung mit 10 Durchstechflas­chen

Pharmazeutischer Unternehmer

PAION Netherlands B.V.

Vogt 21

6422 RK Heerlen

Niederlande

Hersteller

PAION Netherlands B.V.

Vogt 21

6422 RK Heerlen

Niederlande

ADOH B.V.

Godfried Bomansstraat 31

6543 JA Nijmegen

Niederlande

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im

Weitere Informationsqu­ellen

Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agenturverfügbar.

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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Byfavo 20 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

NUR ZUR INTRAVENÖSEN ANWENDUNG

Muss vor der Anwendung mit Natriumchlorid-Injektionslösun­g(9 mg/ml (0,9 %) rekonstituiert werden.

Lesen Sie vor der Anwendung sorgfältig die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels.

Remimazolam darf nur durch Ärzte/medizinisches Fachpersonal mit Erfahrung im Bereich der Sedierung angewendet werden. Der Patient ist während des gesamten Verfahrens von einem separaten Arzt/medizinischem Fachpersonal zu überwachen, der nicht an der Durchführung des Eingriffs beteiligt ist und dessen einzige Aufgabe in der Überwachung des Patienten besteht. Dieses Personal muss in der Erkennung und Behandlung von Atemwegsobstruk­tionen, Hypoventilation und Apnoe geschult sein, einschließlich in der Erhaltung der freier Atemwege, in der unterstützenden Beatmung und in der kardiovaskulären Wiederbelebung. Die Atem- und Herzfunktion des Patienten muss kontinuierlich überwacht werden. Arzneimittel zur Wiederbelebung und dem Alter und der Größe des Patienten angemessene Ausrüstung zur Wiederherstellung freier Atemwege und zur Beatmung mittels Beatmungsbeutel/Ven­til/Maske müssen sofort verfügbar sein. Ein Benzodiazepin-Antagonist (Flumazenil, ein Arzneimittel zur Aufhebung der Wirkungen von Remimazolam) muss sofort zur Anwendung verfügbar sein.

Die Dosis von Remimazolam muss für den jeweiligen Patienten individuell titriert werden, um eine wirksame Dosis zu erhalten, mit der die gewünschte Sedierungstiefe erreicht wird und Nebenwirkungen minimiert werden (siehe Tabelle 1). Bei Bedarf können zusätzliche Dosen angewendet werden, um die gewünschte Sedierungstiefe zu induzieren oder aufrechtzuerhalten. Vor der Anwendung ergänzender Dosen sollten mindestens 2 Minuten verstreichen, um die sedierende Wirkung vollständig beurteilen zu können. Die zusätzliche Gabe eines anderen Sedativums oder der Wechsel zu einem anderen Sedativum ist in Erwägung zu ziehen, wenn 5 Dosen Remimazolam innerhalb von 15 Minuten nicht zur gewünschten Sedierungstiefe führen. Remimazolam ist mit einem schnellen Einsetzen und Abklingen der Sedierung assoziiert. In klinischen Prüfungen wurde die tiefste Sedierung 3–3,5 Minuten nach dem ersten Bolus erreicht, und die Patienten wurden 12–14 Minuten nach der letzten Remimazolam-Dosis vollständig wach.

Gleichzeitig angewendete Opioid-Arzneimittel erhöhen bekanntermaßen die sedierende Wirkung von Remimazolam und dämpfen die Ventilationsantwort auf eine Stimulation mit Kohlendioxid (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5 der SmPC).

Tabelle 1: Dosierungsleitfaden für Erwachsene*

Erwachsene im Alter von < 65 Jahren

Älte re Patie nten im Alte r von > 65 Jahren und/oder mit ASA-PS# III-IV und/oder Körpergewicht < 50 kg

Prozedurale Sedierung mit Opioid

Induktion

Opioid anwenden* 1 bis 2 Min. warten Anfangsdosis:

Injektion: 5 mg (2 ml) über 1 Min. 2 Min. warten

Erhaltung/Titra­tion

Injektion: 2,5 mg (1 ml) über 15 Sek.

Die in den klinischen Prüfungen angewendete maximale Gesamtdosis betrug 33 mg.

Induktion

Opioid anwenden* 1 bis 2 Min. warten Anfangsdosis:

Injektion: 2,5 mg-5 mg (1 ml-2 ml) über 1 Min.

2 Min. warten

Erhaltung/Titra­tion

Injektion: 1,25 mg-2,5 mg (0,5 ml-1 ml) über 15 Sek.

Die in den klinischen Prüfungen angewendete maximale Gesamtdosis betrug 17,5 mg.

Prozedurale Sedierung ohne Opioid

Induktion

Injektion: 7 mg (2,8 ml) über 1 Min.

2 Min. warten

Erhaltung/Titra­tion

Injektion: 2,5 mg (1 ml) über 15 Sek.

Die in den klinischen Prüfungen angewendete maximale Gesamtdosis betrug 33 mg.

Induktion

Injektion: 2,5 mg-5 mg (1 ml-2 ml) über 1 Min.

2 Min. warten

Erhaltung/Titra­tion

Injektion: 1,25 mg-2,5 mg (0,5 ml-1 ml) über 15 Sek.

Die in den klinischen Prüfungen angewendete maximale Gesamtdosis betrug 17,5 mg.

* Für die Anwendung bei Patienten, die gleichzeitig Opioide, ZNS-dämpfende Substanzen, Alkohol oder Benzodiazepine einnehmen/anwenden, siehe Abschnitt 4.4 der SmPC.

z. B. 50 Mikrogramm Fentanyl oder eine angemessen reduzierte Dosis für ältere oder geschwächte Patienten. Für die in


klinischen Prüfungen angewendeten Fentanyl-Dosen siehe Abschnitt 5.1 der SmPC. # Körperlicher Zustand nach der American Society of Anesthesiologists (ASA-PS)

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten, Patienten mit ASA-PSIII-IV und Patienten mit Körpergewicht < 50 kg

Ältere Patienten und Patienten mit ASA-PS III-IV reagieren möglicherweise empfindlicher auf die Wirkungen von Sedativa. Vor der Anwendung von Remimazolam ist daher eine sorgfältige Beurteilung des Gesamtzustands von Patienten im Alter von > 65 Jahren und/oder Patienten mit ASA-PS III-IV, insbesondere Patienten mit niedrigem Körpergewicht (< 50 kg), bei der Entscheidung über individuelle Dosisanpassungen für diese Patienten besonders relevant (siehe Abschnitt 4.4 der SmPC).

Nierenfunktion­sstörung

Unabhängig vom Grad der Nierenfunktion­sstörung (einschließlich bei Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate [GFR] < 15 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Leberfunktion­sstörung

Das metabolisierende Enzym (Carboxylesterase-1 [CES-1]) für Remimazolam befindet sich hauptsächlich in der Leber, und die Clearance von Remimazolam wird durch zunehmende Grade einer Leberfunktion­sstörung beeinträchtigt (siehe Abschnitt 5.2 der SmPC). Für Patienten mit leichter (Child-Pugh-Scores 5 und 6) oder mäßiger (Child-Pugh-Scores 7 bis 9) Leberfunktion­sstörung wird keine Dosisanpassung empfohlen. Bei Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Scores 10 bis 15; Daten von nur 3 Patienten in klinischen Prüfungen) können die klinischen Wirkungen ausgeprägter sein und länger andauern als bei gesunden Patienten. Es sind keine Dosisanpassungen erforderlich, aber bei diesen Patienten ist bei der Auswahl des Zeitpunkts der Dosistitration sowie bei der Titration von Remimazolam zur Erzielung der gewünschten Wirkung Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4 der SmPC).

Gleichzeitige Anwendung von Opioiden

Die gleichzeitige Anwendung von Remimazolam und Opioiden kann zu starker Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Bei Patienten, die seit längerer Zeit Opioide anwenden, ist Vorsicht geboten; gehen Sie nicht davon aus, dass diese Wirkungen in bei diesen Patienten schwächer ausfallen. Siehe den nachstehenden Abschnitt zur Überwachung.

Gleichzeitiger Konsum von Alkohol / gleichzeitige Anwendung von ZNS-dämpfenden Substanzen

Die gleichzeitige Anwendung von Remimazolam mit Alkohol und/oder ZNS-dämpfenden Substanzen ist zu vermeiden. Der Konsum von Alkohol ist vor der Gabe von Remimazolam für 24 Stunden zu vermeiden. Eine derartige gleichzeitige Anwendung kann die klinischen Wirkungen von Remimazolam potenziell verstärken, was möglicherweise zu einer schweren Sedierung oder einer klinisch relevanten Atemdepression führt. Siehe den nachstehenden Abschnitt zur Überwachung.

Chronische Anwendung von Benzodiazepin

Patienten, die eine chronische Therapie mit Benzodiazepin (z. B. zur Behandlung von Insomnie oder Angststörungen) erhalten, können eine Toleranz gegenüber den sedierenden Wirkungen von Remimazolam entwickeln. Daher ist unter Umständen eine höhere kumulative Dosis Remimazolam erforderlich, um die gewünschte Sedierung zu erreichen. Es wird empfohlen, das in Abschnitt 4.2 der SmPC angegebene Titrationsschema zu befolgen und eine Auftitration basierend auf dem Ansprechen des Patienten auf die Sedierung vorzunehmen, bis die gewünschte Sedierungstiefe erreicht ist. Siehe den nachstehenden Abschnitt zur Überwachung.

Überwachung

Die Patienten sind während und nach dem Eingriff engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung zu überwachen. Der Arzt muss außerdem die typische Zeit kennen, die Patienten benötigen, um sich von den Wirkungen von Remimazolam und den in den klinischen Prüfungen gleichzeitig angewendeten Opioiden zu erholen (siehe Abschnitt 5.1 der SmPC), sich aber gleichzeitig der Tatsache bewusst sein, dass sich dies von Patient zu Patient unterscheiden kann.

Patienten sind engmaschig zu überwachen, bis sie sich nach Ansicht des Arztes ausreichend erholt haben.

Anweisungen zur Rekonstitution

Hinweis: Während der Handhabung, Zubereitung und Anwendung von Byfavo sind strenge aseptische Techniken anzuwenden.

Verwenden Sie zur Rekonstitution eine sterile Nadel und eine sterile 10-ml-Spritze. Entfernen Sie die Kappe der Durchstechflasche, durchstechen Sie den Stopfen der Durchstechflasche in einem Winkel von 90°, und geben Sie 8,2 ml Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9 %) hinzu; richten Sie dabei den Kochsalzlösungs-Strahl gegen die Wand der Durchstechflasche. Schwenken Sie die Durchstechflasche vorsichtig, bis sich der Inhalt vollständig aufgelöst hat. Die rekonstituierte Lösung sollte klar und farblos bis blassgelb sein. Die Durchstechflasche enthält eine endgültige Konzentration von 2,5 mg/ml Remimazolam.

Die rekonstituierte Lösung sollte vor der Anwendung visuell auf Partikel und Verfärbungen untersucht werden. Wenn Partikel oder Verfärbungen vorhanden sind, ist die Lösung zu verwerfen.

Die rekonstituierte Lösung ist nur zur einmaligen Anwendung vorgesehen. Nicht verwendetes Arzneimittel ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen..

Inkompatibilitäten

Byfavo ist mit Ringer-Lactat-Infusionslösung inkompatibel.

Das Arzneimittel darf nach der Rekonstitution, außer mit den nachstehend aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Kompatibilitäten

Es wurde gezeigt, dass rekonstituiertes Byfavo mit den folgenden i.v. Flüssigkeiten kompatibel ist, wenn es über dieselbe i.v. Leitung verabreicht wird:

  • – Glucose (5 %) Injektionslösung

  • – Glucose (20 %) Injektionslösung

  • – Glucose (5 %) – Natriumchlorid (0,45 %) Injektionslösung

  • – Ringer-Lösung

  • – Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9 %)