Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Chanox Multi 50 mg/ml Suspension zum Eingeben für Ferkel, Kälber und Lämmer
1. bezeichnung des tierarzneimittels
Chanox Multi 50 mg/ml Suspension zum Eingeben für Ferkel, Kälber und Lämmer
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
2. qualitative und quantitative zusammensetzungJeder ml enthält:
Toltrazuril 50 mg
Natriumbenzoat (E211) 2,1 mg
Natriumpropionat (E281) 2,1 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Suspension zum Eingeben.
Weiße oder gelbliche Suspension.
4. klinische angaben
4.1 zieltierart(en)
Schwein (Ferkel), Rind (Kalb im Milchviehbetrieb – siehe Abschnitt 4.3) und Schaf (Lamm)
4.2 anwendungsgebiete unter angabe der zieltierart(en)
Ferkel: Zur Vorbeugung von klinischen Symptomen einer Kokzidiose bei Saugferkeln in Betrieben, in denen in der Vergangenheit Kokzidiose, verursacht durch Cystoisospora suis, nachgewiesen wurde.
Kälber: Zur Vorbeugung von klinischen Symptomen einer Kokzidiose und zur Senkung der Kokzidienausscheidung bei eingestallten Kälbern, die als Nachzucht (Milchkühe, deren Milch für den menschlichen Verzehr bestimmt ist) gehalten werden, in Betrieben, in denen in der Vergangenheit Kokzidiose, verursacht durch Eimeria bovis oder Eimeria zuernii , nachgewiesen wurde.
Lämmer: Zur Vorbeugung von klinischen Symptomen einer Kokzidiose und zur Senkung der Kokzidienausscheidung bei Lämmern in Betrieben, in denen in der Vergangenheit Kokzidiose, verursacht durch Eimeria crandallis und Eimeria ovinoidalis , nachgewiesen wurde.
4.3 gegenanzeigen
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.
Aus Gründen des Umweltschutzes:
Nicht anwenden bei Kälbern mit einem Körpergewicht über 80 kg.
Nicht anwenden in Mastbetrieben bei Mastkälbern.
Weitere Angaben entnehmen Sie bitte Abschnitt 4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen und Abschnitt 5 unter Umwelteigenschaften.
4.4 besondere warnhinweise für jede zieltierart
Wie bei allen Antiparasitika kann die häufige und wiederholte Anwendung von Antiprotozoika der gleichen Klasse zur Entwicklung von Resistenzen führen.
Es wird empfohlen, alle Tiere in einer Stallbucht bzw. eines Pferchs zu behandeln.
Hygienemaßnahmen können das Risiko einer Kokzidiose senken. Es wird daher empfohlen, gleichzeitig die hygienischen Bedingungen, insbesondere hinsichtlich Trockenheit und Sauberkeit in der betroffenen Anlage, zu verbessern.
Zur Erzielung des größtmöglichen Nutzens sollten Tiere bereits vor dem erwarteten Auftreten der klinischen Symptome, d. h. in der Präpatenzperiode, behandelt werden.
Um den Verlauf einer klinischen Kokzidieninfektion bei einzelnen Tieren, die bereits Symptome wie Durchfall aufweisen, zu beeinflussen, kann eine zusätzliche unterstützende Therapie erforderlich sein.
Eine Behandlung während eines Krankheitsausbruchs ist für das betroffene Tier von geringem Nutzen, da der Dünndarm bereits geschädigt ist.
4.5 besondere vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Nicht zutreffend.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Toltrazuril oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Dieses Tierarzneimittel kann Haut- und Augenreizungen verursachen.
Haut- und Augenkontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Bei unbeabsichtigtem Kontakt mit Haut oder Augen die betroffene Stelle sofort gründlich mit reichlich Wasser abwaschen.
Bei anhaltender Irritation einen Arzt konsultieren und die Packungsbeilage oder das Etikett vorlegen. Während der Anwendung des Tierarzneimittels nicht essen, trinken oder rauchen.
Sonstige Vorsichtsmaßnahmen
Der Hauptmetabolit von Toltrazuril, Toltrazuril-Sulfon (Ponazuril), ist nachweislich sowohl persistent (Halbwertszeit >1 Jahr) als auch mobil im Boden und toxisch für Pflanzen.
Aus Gründen des Umweltschutzes:
Kälber: Um schädliche Auswirkungen auf Pflanzen und eine mögliche Kontamination des Grundwassers zu vermeiden, darf die Gülle von behandelten Kälbern nicht ohne Verdünnung mit der Gülle unbehandelter Rinder auf den Boden ausgebracht werden. Die Gülle von behandelten Kälbern muss mit mindestens dem Dreifachen des Gewichts an Gülle von ausgewachsenen Rindern verdünnt werden, bevor sie auf den Boden ausgebracht werden kann.
Lämmer, die während ihrer gesamten Lebensdauer in intensiver Stallhaltung aufgezogen werden, dürfen lediglich bis zu einem Alter von 6 Wochen oder einem Körpergewicht von bis zu 20 kg mit dem Tierarzneimittel behandelt werden. Die Gülle von diesen Tieren darf nur alle drei Jahre auf dasselbe Stück Land ausgebracht werden.
4.6 nebenwirkungen (häufigkeit und schwere)
Keine bekannt.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Chanox Multi 50 mg/ml Orale Suspension für Ferkel, Kälber und Lämmer sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 – 42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail () angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite ).
4.7 anwendung während der trächtigkeit, laktation oder der legeperiode
Nicht zutreffend.
4.8 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und andere wechselwirkungen
Keine bekannt.
4.9 dosierung und art der anwendung
4.9 dosierung und art der anwendungZum Eingeben.
Die Suspension zum Eingeben muss vor der Anwendung geschüttelt werden.
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht möglichst genau bestimmt werden.
Um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen, sollten die Tiere vor dem erwarteten Auftreten der klinischen Symptome behandelt werden, d.h. noch während der Präpatenzperiode.
Zur Behandlung von Einzeltieren.
Jedes Ferkel sollte zwischen dem 3. und 5. Lebenstag mit einer einmaligen oralen Dosis von 20 mg Toltrazuril pro kg Körpergewicht, entsprechend 0,4 ml oraler Suspension pro kg Körpergewicht, behandelt werden.
Aufgrund der kleinen Mengen, die zur Einzelbehandlung von Ferkeln erforderlich sind, wird die Verwendung einer Dosierhilfe mit einer Dosiergenauigkeit von 0,1 ml empfohlen.
Eine Behandlung während eines Krankheitsausbruchs ist von beschränktem Nutzen für das betroffene Ferkel, da der Dünndarm bereits geschädigt ist.
Jedes Tier sollte mit einer einmaligen oralen Dosis von 15 mg Toltrazuril pro kg Körpergewicht behandelt werden; dies entspricht 3,0 ml orale Suspension pro 10 kg Körpergewicht.
Falls die Tiere nicht einzeln, sondern in Gruppen behandelt werden, so müssen homogene Gruppen derselben Rasse und desselben oder vergleichbaren Alters gebildet werden, und alle Tiere einer Gruppe müssen mit der Dosierung für das Tier mit dem höchsten Körpergewicht innerhalb der jeweiligen Gruppe behandelt werden.
Jedes Tier sollte mit einer einmaligen oralen Dosis von 20 mg Toltrazuril pro kg Körpergewicht behandelt werden; dies entspricht 0,4 ml orale Suspension pro kg Körpergewicht. Falls die Tiere nicht
einzeln, sondern in Gruppen behandelt werden, müssen homogene Gruppen gebildet werden, und alle Tiere einer Gruppe müssen mit der Dosierung für das Tier mit dem höchsten Körpergewicht in der jeweiligen Gruppe behandelt werden.
4.10 überdosierung (symptome, notfallmaßnahmen, gegenmittel), falls erforderlich
Bei gesunden Ferkeln und Kälbern wurden nach oraler Verabreichung einer dreifachen Überdosis keine Anzeichen einer Unverträglichkeit festgestellt.
Verträglichkeitsstudien an Lämmern ergaben nach einmaliger Anwendung einer dreifachen Überdosierung und zweimaligen Anwendung einer zweifachen Überdosierung an zwei aufeinander folgenden Tagen keine Hinweise auf Symptome einer Überdosierung.
4.11 wartezeit(en)
4.11 wartezeit(en)Essbare Gewebe: 77 Tage
Essbare Gewebe: 63 Tage
Nicht bei Tieren anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
Essbare Gewebe: 42 Tage
Nicht bei Tieren anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
5. pharmakologische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiprotozooka: Triazine; Toltrazuril
ATCvet code: QP51AJ01
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenToltrazuril ist ein Triazinon-Derivat. Es ist wirksam gegen Kokzidien der Gattungen Cystoisospora und Eimeria. Es wirkt gegen alle intrazellulären Entwicklungsstadien der Kokzidien: Merogonie (asexuelle Vermehrung) und Gamogonie (sexuelle Phase). Da alle Stadien zerstört werden, ist der Wirkungsmechanismus kokzidiozid.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik
Nach oraler Anwendung wird Toltrazuril bei einer Bioverfügbarkeit von ≥70 % langsam resorbiert. Der Hauptmetabolit ist das Toltrazuril-Sulfon. Die Ausscheidung von Toltrazuril erfolgt langsam mit einer Eliminationshalbwertszeit von ungefähr 3 Tagen. Die Hauptausscheidung erfolgt über den Kot.
Nach oraler Anwendung wird Toltrazuril bei Rindern langsam resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax = 36,6 mg/l) von Toltrazuril wurde nach ungefähr 24 Stunden bis 48 Stunden (geometischer Mittelwert: 33,9 Stunden) nach oraler Verabreichung beobachtet. Die Ausscheidung von Toltrazuril erfolgt langsam mit einer terminalen Eliminationshalbwertszeit von ungefähr 2,5 Tagen (64,2 Stunden). Der Hauptmetabolit ist das Toltrazuril-Sulfon. Die Hauptausscheidung erfolgt über den Kot.
Lämmer
Nach oraler Anwendung wird Toltrazuril bei Säugetieren langsam resorbiert. Der Hauptmetabolit ist das Toltrazuril-Sulfon. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax = 62 mg/l) wurde 2 Tage nach oraler Verabreichung beobachtet. Die Ausscheidung von Toltrazuril erfolgt langsam mit einer Eliminationshalbwertszeit von ungefähr 9 Tagen. Die Hauptausscheidung erfolgt über den Kot.
Der Metabolit von Toltrazuril, Toltrazuril-Sulfon (Ponazuril) ist eine persistente (Halbwertszeit >1 Jahr) und mobile Substanz und beeinträchtigt Keimung und Wachstum von Pflanzen. Aufgrund des langsamen Abbaus von Ponazuril kann ein wiederholtes Ausbringen der Gülle von behandelten Tieren zu einer Anreicherung im Boden und damit zu einer Gefährdung der Pflanzen führen. Die Anreicherung von Ponazuril im Boden führt in Verbindung mit seiner Mobilität ebenfalls zu dem Risiko, dass Ponazuril in das Grundwasser gelangt. Siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.5.
6. pharmazeutische angaben
6.1 verzeichnis der sonstigen bestandteile
Natriumbenzoat (E211)
Natriumpropionat (E281)
Citronensäure-Monohydrat (zur pH-Wert-Einstellung)
Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)
Xanthan
Aluminium-Magnesium-Silikat
Natriumlaurilsulfat
Propylenglykol
Simethicon-Emulsion
Gereinigtes Wasser
6.2 wesentliche inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
6.3 dauer der haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 4 Jahre
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/ Anbruch des Behältnisses: 1 Jahr.
6.4 besondere lagerungshinweise
Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und beschaffenheit des behältnisses
HDPE-Flaschen mit 100 oder 250 ml Inhalt, mit HDPE-Schraubverschluss
und
HDPE-Flexi-Pack-Flaschen mit 1 l und 5 l Inhalt, mit Polypropylen-Schraubverschluss.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die entsorgung nicht verwendeter tierarzneimittel oder bei der anwendung entstehender abfälle
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
7. zulassungsinhaber
Chanelle Pharmaceuticals Manufacturing Ltd.
Loughrea
Co. Galway
Irland
8. zulassungsnummer(n)
402455.00.00
9. datum der erteilung der erstzulassung / verlängerung der
Datum der Erstzulassung: 25.04.2019
Datum der letzten Verlängerung: 13.03.2022
10. STAND DER INFORMATION
11. VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG
Nicht zutreffend.