Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Clariscan 0,5 mmol/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Gadotersäure
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Radiologen oder Apotheker.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Radiologen oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
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1. Was ist Clariscan und wofür wird es angewendet?
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2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Clariscan beachten?
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3. Wie wird Clariscan bei Ihnen angewendet?
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4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
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5. Wie ist Clariscan aufzubewahren?
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6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. was ist clariscan und wofür wird es angewendet?
Clariscan enthält den Wirkstoff Gadotersäure. Es gehört zur Gruppe der sogenannten „Kontrastmittel“, die bei Untersuchungen in der Magnetresonanztomographie (MRT) angewendet werden.
Wofür wird Clariscan angewendet?
Clariscan wird zur Kontrastverstärkung von Aufnahmen verwendet, die bei Untersuchungen mit der MRT gemacht werden.
Erwachsene und Kinder und Jugendliche von 0–18 Jahren:
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– MRT des zentralen Nervensystems (ZNS) einschließlich Schädigungen (Läsionen) in Gehirn, Rückenmark und umgebendes Gewebe
Erwachsene und Kinder und Jugendliche von 6 Monaten –18 Jahren:
– MRT des gesamten Körpers einschließlich Schädigungen (Läsionen)
Erwachsene:
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– MR-Angiographie einschließlich Schädigungen (Läsionen) und Einengungen (Stenosen) der Arterien, ausgenommen Koronararterien.
Dieses Arzneimittel ist nur für diagnostische Zwecke bestimmt.
Wie Clariscan wirkt
Clariscan erleichtert das Betrachten von MRT-Bildern eines MRT-Scanners. Dies wird durch eine Kontrastverstärkung zwischen dem betrachteten Körperteil und dem Rest des Körpers erreicht. Dadurch kann der Arzt oder Radiologe bestimmte Bereiche des Körpers besser betrachten.
2. was sollten sie vor der anwendung von clariscan beachten?
- wenn Sie allergisch gegen Gadotersäure oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie allergisch gegen Gadolinium-haltige Arzneimittel oder andere Kontrastmittel, die bei der MRT angewendet werden sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Entfernen Sie vor der Untersuchung alle metallischen Gegenstände, die Sie eventuell tragen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Radiologen, bevor bei Ihnen Clariscan angewendet wird, wenn:
- Sie bereits früher während einer Untersuchung mit einem Kontrastmittel allergisch reagiert haben
- Sie Asthma haben,
- Sie an Allergien leiden – z.B. Meeresfrüchteallergie, Heuschnupfen, Nesselsucht (starker Juckreiz)
- Sie mit einem Betablocker (Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen und Blutdruckerkrankungen, wie z.B. Metoprolol) behandelt werden
- Ihre Nieren nicht richtig arbeiten
- Sie kürzlich ein Lebertransplantat erhalten haben – oder bald erhalten werden,
- Sie Anfälle hatten (Krampfanfälle oder Krämpfe) oder Sie wegen Epilepsie behandelt werden
- Sie ein schweres Herzproblem haben
- Sie eine Krankheit haben, die das Herz- oder Gefäßsystem betrifft
- Sie einen Herzschrittmacher, einen eisenbasierten (ferromagnetischen) Clip, ein Implantat oder eine Insulinpumpe haben oder irgendwelche vermuteten metallischen Fremdkörper, insbesondere im Auge. In diesen Fällen ist eine MRT-Untersuchung nicht geeignet.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Radiologen, wenn einer der oben aufgelisteten Punkte auf Sie zutrifft, bevor bei Ihnen Clariscan angewendet wird.
Risiko von schwerwiegenden Nebenwirkungen
Wie bei allen MRT-Kontrastmitteln besteht das Risiko von Nebenwirkungen. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise leicht und vorrübergehend, können jedoch nicht vorausgesagt werden. Dennoch besteht ein Risiko, dass sie lebensbedrohlich werden:
- mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen können sofort oder innerhalb einer Stunde nach Gabe des Arzneimittels auftreten
- Nebenwirkungen können bis zu 7 Tage nach der Behandlung auftreten. Die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen ist höher, wenn Sie jemals in der Vergangenheit eine Reaktion auf ein MRT-Kontrastmittel hatten (s. Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“)
- Sagen Sie Ihrem Arzt oder Radiologen, falls Sie früher eine Reaktion hatten, bevor Ihnen Clariscan verabreicht wird. Ihr Arzt oder Radiologe wird Clariscan nur bei Ihnen anwenden, wenn der Nutzen das Risiko überwiegt. Wenn Ihnen Clariscan verabreicht wird, wird Ihr Arzt oder Radiologe Sie sorgfältig überwachen.
Tests und Kontrollen
Bevor Ihr Arzt oder Radiologe entscheidet, ob Clariscan bei Ihnen angewendet wird, wird er möglicherweise einen Bluttest durchführen, insbesondere, wenn Sie älter als 65 Jahre sind. Dies wird gemacht um nachzuprüfen, wie gut Ihre Nieren arbeiten.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung zur Angiographie wird bei Kindern unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Neugeborene und Säuglinge
Ihr Arzt oder Radiologe wird sorgfältig abwägen, ob bei Ihrem Baby Clariscan angewendet werden kann. Dies wird gemacht, da die Nieren bei Neugeborenen bis zu einem Alter von 4 Wochen und Säuglingen bis zum Alter von 1 Jahr noch unausgereift sind.
Die Anwendung zur Ganzkörper-MRT wird bei Kindern unter 6 Monaten nicht empfohlen.
Anwendung von Clariscan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Radiologen, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Insbesondere informieren Sie bitte Ihren Arzt, Radiologen oder Apotheker, wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen und Blutdruckerkrankungen, wie zum Beispiel Betablocker, vasoaktive Substanzen, Hemmer des Angiotensin-konvertierenden Enzyms, Angiotensin-II-Rezeptorenblocker, einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben.
Anwendung von Clariscan zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Übelkeit und Erbrechen sind bekannte mögliche Nebenwirkungen bei der Anwendung von MRTKontrastmitteln. Der Patient sollte daher 2 Stunden vor der Untersuchung kein Essen zu sich nehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Sie müssen Ihren Arzt oder Radiologen informieren, wenn Sie schwanger sind oder denken, dass Sie schwanger sein könnten oder schwanger werden könnten. Clariscan sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt entscheidet, dass es notwendig ist.
Stillzeit
Informieren Sie Ihren Arzt oder Radiologen, wenn Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen wollen. Ihr Arzt oder Radiologe wird mit Ihnen besprechen, ob Sie das Stillen fortsetzen sollten. Möglicherweise müssen Sie das Stillen für 24 Stunden nach der Anwendung von Clariscan unterbrechen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Über die Auswirkungen von Clariscan auf die Verkehrstüchtigkeit liegen keine Daten vor. Sie sollten allerdings beim Fahren oder beim Bedienen von Maschinen beachten, dass Schwindelgefühl (Anzeichen von niedrigem Blutdruck) und Übelkeit auftreten können. Wenn Sie sich nach der Untersuchung unwohl fühlen, sollten Sie kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
3. Wie wird Clariscan bei Ihnen angewendet?
Clariscan wird Ihnen in eine Vene (intravenös) gespritzt.
Dies wird in einem Krankenhaus oder in einer Arztpraxis durchgeführt.
Das medizinische Fachpersonal weiß, welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind und kennt auch die möglichen Komplikationen, die auftreten können.
Während der Untersuchung werden Sie von einem Arzt oder Radiologen überwacht.
- Eine Nadel wird in Ihrer Vene belassen
- Dies ermöglicht Ihrem Arzt oder Radiologen Ihnen Notfallmedikamente zu injizieren, falls erforderlich
Wenn es bei Ihnen zu einer allergischen Reaktion kommen sollte, wird der Arzt oder Radiologe die Gabe von Clariscan beenden.
Welche Dosis wird Ihnen verabreicht?
Ihr Arzt oder Radiologe wird entscheiden, wieviel Clariscan Ihnen verabreicht wird und wird die Injektion überwachen.
Patienten mit Leber- oder Nierenproblemen
Die Anwendung von Clariscan wird bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen und Patienten, die kürzlich ein Lebertransplantat erhalten haben oder bald erhalten werden, nicht empfohlen.
Entscheidet jedoch Ihr Arzt oder Radiologe, dass Ihnen Clariscan verabreicht wird:
- dürfen Sie nur eine Dosis Clariscan während einer MRT-Untersuchung erhalten
- dürfen Sie keine zweite Injektion vor Ablauf von mindestens 7 Tagen erhalten.
Neugeborene, Säuglinge, Kinder und Jugendliche
Clariscan wird bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung des Arztes oder Radiologen angewendet.
Entscheidet jedoch Ihr Arzt oder Radiologe, dass bei Ihrem Kind Clariscan verabreicht wird:
- darf nur eine Dosis Clariscan während einer MRT-Untersuchung angewendet werden
- darf keine zweite Injektion vor Ablauf von mindestens 7 Tagen verabreicht werden.
Die Anwendung zur Ganzkörper-MRT wird bei Kindern unter 6 Monaten nicht empfohlen.
Die Anwendung zur Angiographie wird bei Kindern unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Ältere Menschen
Es ist nicht notwendig die Dosis anzupassen, wenn Sie 65 Jahre oder älter sind. Möglicherweise wird jedoch zunächst ein Bluttest durchgeführt, um zu prüfen, wie gut Ihre Nieren arbeiten.
Wenn Ihnen zu viel Clariscan verabreicht wurde
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Ihnen zu viel Clariscan verabreicht wird, weil Sie Clariscan in einer medizinischen Einrichtung durch geschultes Personal erhalten. Sollte es tatsächlich zu einer Überdosierung kommen, kann Clariscan durch Blutwäsche („Hämodialyse“) aus dem Körper entfernt werden.
Weitere Informationen für die Anwendung und Handhabung von Clariscan durch den Arzt oder das medizinische Fachpersonal befinden sich am Ende dieser Packungsbeilage.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Radiologen.
4. welche nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Nach der Verabreichung von Clariscan werden Sie mindestens eine halbe Stunde lang nachbeobachtet.
Die meisten Nebenwirkungen treten sofort oder manchmal verzögert auf. Einige Nebenwirkungen können bis zu mehrere Tage nach der Injektion von Clariscan auftreten.
Es besteht ein geringes Risiko (selten), dass es bei Ihnen zu einer allergischen Reaktion auf Clariscan kommt. Solche Reaktionen können schwer sein und zu einem Schock führen (Fall einer allergischen Reaktion, der lebensbedrohlich sein kann).
Die folgenden Beschwerden können die ersten Anzeichen eines Schocks sein. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, Radiologen oder das medizinische Fachpersonal, falls Sie irgendeine dieser Beschwerden bei sich bemerken:
- Schwellungen von Gesicht, Mund oder Hals, die bei Ihnen möglicherweise Schluck- oder Atembeschwerden auslösen
- Anschwellungen von Händen oder Füßen
- Benommenheit (zu niedriger Blutdruck)
- Atemprobleme
- pfeifende Atmung
- Husten
- Juckreiz
- laufende Nase
- Niesen
- Augenreizung
- Quaddeln
- Hautausschlag
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
- Überempfindlichkeit
- Kopfschmerzen
- ungewöhnlicher Geschmack im Mund
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Gefühl des Kribbelns, der Wärme, der Kälte und/oder Schmerzen
- niedriger oder hoher Blutdruck
- Übelkeit
- Magenschmerzen
- Hautausschlag
- Wärme-, Kältegefühl
- allgemeine Körperschwäche
- Unbehagen an der Injektionsstelle, Reaktion an der Injektionsstelle, Kälte an der Injektionsstelle, Schwellung an der Injektionsstelle, ein Austritt des Arzneimittels aus den Blutgefäßen kann zu einer Entzündung (Rötung und örtliche Schmerzen) führen.
Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen)
- Angstgefühl, Schwächeanfall (Schwindel und Gefühl des drohenden Bewusstseinsverlusts)
- Anschwellen des Augenlids
- Herzklopfen
- Niesen
- Erbrechen
- Durchfall
- erhöhter Speichelfluss
- Quaddeln, Juckreiz, Schwitzen
- Brustschmerzen, Schüttelfrost
Sehr seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen)
- anaphylaktische oder pseudo-anaphylaktische Reaktionen
- Erregung
- Koma, Krampfanfälle, Synkope (kurzer Bewusstseinsverlust), Geruchsstörung (Wahrnehmung häufig unangenehmer Gerüche), Zittern
- Konjunktivitis, rote Augen, verschwommenes Sehen, vermehrter Tränenfluss
- Herzstillstand, beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag, unregelmäßiger Herzschlag, erweiterte Blutgefäße, Blässe
- Atemstillstand, Lungenödem, Atembeschwerden, pfeifende Atmung, verstopfte Nase, Husten, trockener Hals, Rachenverengung mit dem Gefühl zu ersticken, Verkrampfung der Atemwege, Anschwellen des Rachens
- Ekzem, Hautrötung, Anschwellen der Lippen und im Mund
- Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Rückenschmerzen
- Unwohlsein, Beschwerden in der Brust, Fieber, Anschwellen des Gesichts, ein Austritt des Arzneimittels aus den Blutgefäßen kann zu einem Absterben des Gewebes an der Injektionsstelle führen, Entzündung einer Vene
- Abfall des Sauerstoffspiegels im Blut
Es wurde über nephrogene systemische Fibrose (welche zu einer Verhärtung der Haut führt und auch die Weichteile und die inneren Organe betreffen könnte) berichtet, die meist bei Patienten auftrat, die Gadotersäure zusammen mit anderen Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln erhielten. Wenn Sie während der Wochen nach der MRT-Untersuchung irgendwo an Ihrem Körper Veränderungen der Farbe und/oder Dicke Ihrer Haut beobachten, informieren Sie bitte den Röntgenarzt, der Ihre Untersuchung durchgeführt hat.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Radiologen. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: , anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. wie ist clariscan aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Die Fertigspritze darf nicht eingefroren werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Fertigspritze und dem Umkarton nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde für einen Zeitraum von
48 Stunden bei 30°C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht ist das Arzneimittel sofort zu verwenden. Falls es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung nach Anbruch und vor der Anwendung verantwortlich. Diese sollten normalerweise 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nicht überschreiten, es sei denn das Öffnen ist unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt.
6. inhalt der packung und weitere informationen
- Der Wirkstoff ist: Gadotersäure. 1 ml Injektionslösung enthält 279,32 mg Gadotersäure (als Gadoterat-Meglumin), entspricht 0,5 mmol Gadotersäure.
- Die sonstigen Bestandteile sind: Meglumin, 2,2',2'',2'''-(1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetrayl)tetraessigsäure, Wasser für Injektionszwecke.
Wie Clariscan aussieht und Inhalt der Packung
Clariscan ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung zur intravenösen Injektion.
Clariscan ist in folgenden Behältnissen erhältlich:
Polymer-Fertigspritzen gefüllt auf 10, 15 und 20 ml
Alle Behältnisse sind in Umkartons als Einzel- und Zehnerpackung verpackt.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG
Gieselweg 1
38110 Braunschweig
Hersteller
GE Healthcare AS
Nycoveien 1–2
NO-0485 Oslo
Norwegen
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
Deutschland Dänemark injektionssprøjte Finnland Frankreich Island Irland Italien Norwegen sprøyter Österreich Spanien Schweden Vereinigtes Königreich | Clariscan 0,5 mmol/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze Clariscan 0,5 mmol/ml Injektionsvæske, opløsning i fyldt Clariscan 0,5 mmol/ml Injektioneste, liuos, esitäytetty ruisku Clariscan 0,5 mmol/ml Solution injectable en seringue pré-remplie Clariscan 0,5 mmol/ml Stungulyf, lausn í áfylltri sprautu Clariscan 0.5 mmol/ml Solution for injection in pre-filled syringe Claricyclic 0,5 mmol/mL soluzione iniettabile in siringa preriempita Clariscan 0,5 mmol/ml Injeksjonsvæske, oppløsning i ferdigfylte Clariscan 0,5 mmol/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze Clariscan 0,5 mmol/ml Solución inyectable en jeringa precargada Clariscan 0,5 mmol/ml Injektionsvätska, lösning, förfyllda sprutor Clariscan 0.5 mmol/ml Solution for injection in pre-filled syringe |
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2024.
Die folgenden Informationen sind nur für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Dosierung
Erwachsene
MRT des Gehirns und des Rückenmarks
Die empfohlene Dosierung beträgt 0,1 mmol/kg Körpergewicht (KG), d.h. 0,2 ml/kg KG. Bei Patienten mit zerebralen Tumoren kann eine zusätzliche Dosis von 0,2 mmol/kg KG, d.h. 0,4 ml/kg KG die Tumorcharakterisierung verbessern und die therapeutische Entscheidung erleichtern.
Ganzkörper-MRT (einschließlich Läsionen der Leber, der Nieren, des Pankreas, des Beckens, der Lunge, des Herzens, der Brust sowie des muskuloskelettalen Systems) Um einen diagnostisch angemessenen Kontrast zu erzielen, beträgt die empfohlene Dosierung 0,1 mmol/kg KG, d. h. 0,2 ml/kg KG.
Angiographie:
Um einen diagnostisch angemessenen Kontrast zu erzielen, beträgt die empfohlene Dosierung für die intravenöse Injektion 0,1 mmol/kg KG, d. h. 0,2 ml/kg KG.
Unter besonderen Umständen (z. B. wenn die zufriedenstellende Darstellung eines ausgedehnten Gefäßareals misslingt) kann die Gabe einer zweiten nachfolgenden Injektion von 0,1 mmol/kg KG, entsprechend 0,2 ml/kg KG, gerechtfertigt sein. Wenn jedoch bereits vor Beginn der Angiographie die Gabe von zwei nachfolgenden Dosen von Clariscan vorauszusehen ist, könnte -abhängig vom Untersuchungsgerät – eine Dosierung pro Injektion von 0,05 mmol/kg KG, entsprechend 0,1 ml/kg KG von Vorteil sein.
Besondere Patientengruppen
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die Dosierungsempfehlungen für Erwachsene gelten auch für Patienten mit leichter bis moderater Einschränkung der Nierenfunktion (GFR ≥ 30 ml/min/1,73 m2).
Clariscan sollte bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) und bei Patienten in der perioperativen Phase einer Lebertransplantation nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden und nur, wenn die diagnostische Information notwendig ist und mit einer MRT ohne Kontrastmittelverstärkung nicht erhoben werden kann. Falls die Anwendung von Clariscan notwendig ist, sollte die Dosis 0,1 mmol/kg Körpergewicht nicht übersteigen. Während eines Scans sollte nicht mehr als eine Dosis angewendet werden. Da keine Informationen zur wiederholten Anwendung vorliegen, sollte die Injektion von Clariscan nicht wiederholt werden, es sei denn, der Abstand zwischen den Injektionen beträgt mindestens 7 Tage.
Ältere Menschen (65 Jahre und älter)
Es wird keine Dosisanpassung für notwendig gehalten. Bei älteren Patienten ist Vorsicht geboten.
Eingeschränkte Leberfunktion
Die Dosisempfehlungen für Erwachsene sind auch auf diese Patienten anwendbar. Vorsicht ist empfohlen, besonders im Falle einer perioperativen Phase einer Lebertransplantation (siehe oben eingeschränkte Nierenfunktion).
Kinder und Jugendliche (0–18 Jahre)
MRT des Gehirns und des Rückenmarks / Ganzkörper-MRT:
Die empfohlene und maximale Dosis Clariscan beträgt 0,1 mmol/kg Körpergewicht. Während eines Scans sollte nicht mehr als eine Dosis angewendet werden.
Die Anwendung zur Ganzkörper-MRT wird bei Kindern unter 6 Monaten nicht empfohlen.
Wegen der unreifen Nierenfunktion bei Neugeborenen bis zu einem Alter von 4 Wochen und bei Säuglingen bis zum Alter von 1 Jahr sollte Clariscan bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung in einer Dosis von höchstens 0,1 mmol/kg Körpergewicht angewendet werden.
Während eines Scans sollte nicht mehr als eine Dosis angewendet werden. Da keine Informationen zur wiederholten Anwendung vorliegen, sollte die Injektion von Clariscan nicht wiederholt werden, es sei denn, der Abstand zwischen den Injektionen beträgt mindestens 7 Tage.
Angiographie:
Clariscan wird bei Kindern unter 18 Jahren aufgrund ungenügender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit nicht für die Angiographie empfohlen.
Art der Anwendung
Dieses Arzneimittel darf nur intravenös angewendet werden.
Infusionsgeschwindigkeit: 3–5 ml/min (bei angiographischen Untersuchungen können höhere Infusionsgeschwindigkeiten von bis zu 120 ml/min, d. h. 2 ml/s, angewendet werden). Hinweise zur Vorbereitung und Entsorgung (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und sonstige Hinweise zur Handhabung ).
Kinder und Jugendliche (0–18 Jahre)
In Abhängigkeit von der für das Kind benötigten Menge an Clariscan, sollte Clariscan vorzugsweise aus Durchstechflaschen mit einer auf das entsprechende Volumen passend skalierten Einmalspritze verwendet werden, um die Genauigkeit des injizierten Volumens zu verbessern.
Bei Neugeborenen und Kleinkindern soll die zu verabreichende Dosis per Hand appliziert werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eingeschränkte Nierenfunktion
Es wird empfohlen, vor der Anwendung von Clariscan bei allen Patienten das Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung durch Labortests abzuklären.
In Zusammenhang mit der Anwendung einiger Gadolinium-haltiger Kontrastmittel wurde bei Patienten mit akuter oder chronischer schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) über eine nephrogene systemische Fibrose (NSF) berichtet. Ein besonderes Risiko besteht bei Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen, da die Inzidenz eines akuten Nierenversagens in dieser Gruppe hoch ist. Da die Möglichkeit besteht, dass mit Clariscan eine NSF auftritt, sollte es daher bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion und bei Patienten in der perioperativen Phase einer Lebertransplantation nur nach sorgfältiger NutzenRisiko-Abwägung angewendet werden und nur, wenn die diagnostische Information notwendig ist und mit einer MRT ohne Kontrastmittelverstärkung nicht erhoben werden kann.
Da die renale Clearance von Clariscan bei älteren Menschen beeinträchtigt sein kann, ist es besonders wichtig, Patienten ab 65 Jahren bezüglich einer Nierenfunktionsstörung zu überprüfen.
Eine Hämodialyse kurz nach der Anwendung von Clariscan kann nützlich sein, um Clariscan aus dem Körper zu entfernen. Es gibt keine Hinweise dafür, dass die Einleitung einer Hämodialyse zur Prävention oder Behandlung einer NSF bei nicht bereits dialysierten Patienten geeignet ist.
Schwangerschaft und Stillzeit
Clariscan darf während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dass eine Anwendung von Gadotersäure aufgrund des klinischen Zustands der Frau erforderlich ist.
Ob das Stillen fortgesetzt oder nach der Verabreichung von Clariscan für 24 Stunden unterbrochen wird, sollten der Arzt oder Radiologe und die stillende Mutter entscheiden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Zum einmaligen Gebrauch.
Vor Anwendung sollte die Injektionslösung visuell geprüft werden. Nur klare, partikelfreie Lösungen verwenden.
Die für die Untersuchung erforderliche Arzneimittelmenge intravenös injizieren.
Nicht verbrauchtes Kontrastmittel muss nach der Untersuchung verworfen werden.
Abziehetikett zur Rückverfolgung: Das Abziehetikett zur Rückverfolgung auf den Spritzen ist auf die Patientenakte zu kleben, um eine genaue Dokumentation des verwendeten Gadoliniumhaltigen Kontrastmittels sicherzustellen. Die verwendete Dosis ist ebenfalls anzugeben. Werden elektronische Patientenakten verwendet, sind der Produktname, die Chargennummer und die Dosis entsprechend zu erfassen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.