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Colecalciferol mibe 400 I.E. Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Colecalciferol mibe 400 I.E. Tabletten

FACHINFORMATION

1.  bezeichnung des arzneimittels

Colecalciferol mibe 400 I.E. Tabletten

2.  qualitative und quantitative zusammensetzung

Eine Tablette enthält 10 Mikrogramm Colecalciferol (Vitamin D3, entsprechend 400 I.E., als Colecalciferol-Trockenkonzentrat).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Eine Tablette enthält 26,20 mg Lactose und 0,77 mg Saccharose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Tablette.

Colecalciferol mibe 400 I.E. ist eine runde, schwach gewölbte, weiße bis gelbliche Tablette.

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

– Vorbeugung von ernährungsbedingter Rachitis bei Säuglingen und Kleinkindern, Neugeborenen

und Frühgeborenen

– Vorbeugung eines Vitamin‑D-Mangels bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern mit

bekanntem Risiko

– Zusätzlich zu einer spezifischen Osteoporosetherapie bei Patienten mit Vitamin‑D-Mangel oder

Risiko eines Vitamin‑D-Mangels

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Allgemein können die folgenden Dosierungsempfeh­lungen verwendet werden:

Erwachsene:

Vorbeugung eines Vitamin-D-Mangels mit bekanntem Risiko

Täglich 1 – 2 Tabletten Colecalciferol mibe 400 I.E. (entsprechend 10 – 20 Mikrogramm oder 400 –800 I.E. Vitamin D3) (siehe Abschnitt 4.4).

Zusätzlich zu einer spezifischen Osteoporosetherapie bei Patienten mit Vitamin‑D-Mangel oder Risiko eines Vitamin‑D-Mangels

Täglich 2 Tabletten Colecalciferol mibe 400 I.E. (entsprechend 20 Mikrogramm oder 800 I.E.

Vitamin D3) (siehe Abschnitt 4.4).

Frühgeborene, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder, Kinder und Jugendliche:

Vorbeugung eines Vitamin‑D-Mangels (bzw. ernährungsbedingter Rachitis)

Frühgeborene:

Die Dosierung ist vom behandelnden Arzt festzulegen.

Im Allgemeinen werden zur Vorbeugung gegen Rachitis bei Frühgeborenen

– mit einem Geburtsgewicht > 1500 g: 1 Tablette Colecalciferol mibe 400 I.E. täglich

(entsprechend 10 Mikrogramm oder 400 I.E. Vitamin D3)

– mit einem Geburtsgewicht < 1500 g (700 – 1500 g): 2 Tabletten Colecalciferol mibe 400 I.E.

täglich (entsprechend 20 Mikrogramm oder 800 I.E. Vitamin D3)

empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder (bis zu 23 Monate):

Täglich 1 Tablette Colecalciferol mibe 400 I.E. (entsprechend 10 Mikrogramm oder 400 I.E.

Vitamin D3) (siehe Abschnitt 4.4).

Vorbeugung eines Vitamin-D-Mangels mit bekanntem Risiko

Kinder und Jugendliche (2 – 17 Jahre):

Täglich 1 – 2 Tabletten Colecalciferol mibe 400 I.E. (entsprechend 10 – 20 Mikrogramm oder 400 – 800 I.E. Vitamin D3) (siehe Abschnitt 4.4).

Während einer Langzeitbehandlung mit Colecalciferol mibe 400 I.E. mit Tagesdosen über 500 I.E. sollten die Calciumspiegel im Serum und im Urin regelmäßig überwacht werden und die Nierenfunktion durch Messung des Serumkreatinins überprüft werden. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung oder eine Unterbrechung der Behandlung entsprechend den Serumcalciumwerten vorzunehmen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Art und Dauer der Anwendung

Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Die Tabletten mit ausreichend Wasser einnehmen, vorzugsweise während einer Mahlzeit.

Die Dauer der Behandlung ist abhängig vom Verlauf der Erkrankung.

Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder

Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder erhalten Colecalciferol mibe 400 I.E. von der zweiten Lebenswoche an bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Im zweiten Lebensjahr sind weitere Gaben von Colecalciferol mibe 400 I.E. zu empfehlen, vor allem während der Wintermonate.

Die Tablette auf einem Teelöffel mit Wasser oder Milch zerfallen lassen und die aufgelöste Tablette dem Kind direkt, am besten während einer Mahlzeit, in den Mund geben. Der Zerfall der Tablette dauert 1–2 Minuten. Durch leichtes Bewegen des Teelöffels lässt sich der Zerfall beschleunigen.

Der Zusatz der zerfallenen Tabletten zu einer Flaschen- oder Breimahlzeit für Säuglinge ist nicht zu empfehlen, da hierbei keine vollständige Zufuhr garantiert werden kann. Sofern die Tabletten dennoch in der Nahrung verabreicht werden sollen, erfolgt die Zugabe erst nach Aufkochen und anschließendem Abkühlen der Nahrung.

Bei der Verwendung vitaminisierter Nahrung ist die darin enthaltene Vitamin-D-Menge zu berücksichtigen.

4.3    gegenanzeigen

- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen

Bestandteile

- Hyperkalzämie

- Hyperkalzurie

- Hypervitaminose D

- Nephrokalzinose, Nierensteine

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Wenn andere Vitamin-D-haltige Arzneimittel verordnet werden, muss die Dosis an Vitamin D von Colecalciferol mibe 400 I.E. berücksichtigt werden. Zusätzliche Verabreichungen von Vitamin D oder Calcium sollten nur unter ärztlicher Überwachung erfolgen. In solchen Fällen müssen die Calciumspiegel im Serum und im Urin überwacht werden.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz, die mit Colecalciferol mibe 400 I.E. behandelt werden, sollte die Wirkung auf den Calcium- und Phosphathaushalt überwacht werden.

Colecalciferol mibe 400 I.E. sollte nicht eingenommen werden bei Neigung zur Bildung calciumhaltiger Nierensteine.

Colecalciferol mibe 400 I.E. sollte bei Patienten mit gestörter renaler Calcium- und Phosphataussche­idung, bei Behandlung mit Benzothiadiazin-Derivaten und bei immobilisierten Patienten nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden (Risiko der Hyperkalzämie, Hyperkalzurie). Bei diesen Patienten sollten die Calciumspiegel im Plasma und Urin überwacht werden.

Colecalciferol mibe 400 I.E. sollte bei Patienten, die unter Sarkoidose leiden, nur mit Vorsicht angewendet werden, da das Risiko einer verstärkten Umwandlung von Vitamin D in seine aktiven Metaboliten besteht. Bei diesen Patienten sollten die Calciumspiegel im Plasma und Urin überwacht werden.

Colecalciferol mibe 400 I.E. sollte bei Pseudohypoparat­hyreoidismus nicht eingenommen werden (der Vitamin-D-Bedarf kann durch die phasenweise normale Vitamin-D-Empfindlichkeit herabgesetzt sein, mit dem Risiko einer lang dauernden Überdosierung). Hierzu stehen leichter steuerbare Vitamin-D-Derivate zur Verfügung.

Tagesdosen über 500 I.E.

Während einer Langzeitbehandlung mit Colecalciferol mibe 400 I.E. sollten die Calciumspiegel im Serum und im Urin überwacht werden und die Nierenfunktion durch Messung des Serumkreatinins überprüft werden. Diese Überwachung ist besonders wichtig bei älteren Patienten und bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden oder Diuretika. Dies gilt auch für Patienten, die eine starke Neigung zur Bildung von calciumhaltigen Nierensteinen zeigen.

Bei Anzeichen einer verminderten Nierenfunktion muss die Dosis verringert oder die Behandlung unterbrochen werden. Falls eine Hyperkalzämie oder Hyperkalzurie (mehr als 7,5 mmol entsprechend 300 mg Calcium/24 Stunden) auftritt, muss die Behandlung unterbrochen werden.

Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder

Colecalciferol mibe 400 I.E. sollte bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern besonders vorsichtig angewendet werden, da diese möglicherweise nicht in der Lage sind, die Tablette zu schlucken, und ersticken können. Es wird empfohlen, stattdessen die Tabletten wie angegeben aufzulösen (siehe Abschnitt 4.2) oder Tropfen zu verwenden.

Colecalciferol mibe 400 I.E. enthält Saccharose

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Colecalciferol mibe 400 I.E. nicht einnehmen.

Colecalciferol mibe 400 I.E. enthält Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder GlucoseGalactose-Malabsorption sollten Colecalciferol mibe 400 I.E. nicht einnehmen.

Colecalciferol mibe 400 I.E. enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Phenytoin oder Barbiturate

Die Plasmakonzentration von 25-OH D kann vermindert und der Metabolismus in inaktive Metaboliten gesteigert werden.

Glukokortikoide

Aufgrund einer erhöhten Metabolisierung von Vitamin D kann die Wirkung von Vitamin D beeinträchtig­t sein.

Rifampicin und Isoniazid

Der Metabolismus von Vitamin D kann gesteigert und die Wirksamkeit reduziert sein.

Ionenaustauscher, Laxanzien, Orlistat

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Ionenaustauschern (z. B. Colestyramin), Laxanzien (z. B. flüssiges Paraffin) oder Orlistat kann die gastrointestinale Resorption von Vitamin D reduziert sein.

Actinomycin, Imidazol

Die Umwandlung der Vitamin-D-Metaboliten kann gehemmt und damit die Wirksamkeit reduziert sein.

Vitamin-D-Metabolite oder -Analoga (z. B. Calcitriol)

Eine Kombination mit Colecalciferol mibe 400 I.E. wird nur in Ausnahmefällen empfohlen. Die Calciumspiegel im Plasma sollten überwacht werden.

Thiaziddiuretika

Thiaziddiuretika können durch Verringerung der renalen Calciumausscheidung zu einer Hyperkalzämie führen. Die Calciumspiegel im Plasma und im Urin sollten daher während einer Langzeittherapie überwacht werden.

Digitalis (Herzglykoside)

Die orale Gabe von Vitamin D kann die Wirksamkeit und Toxizität von Digitalis infolge einer Erhöhung der Calciumspiegel verstärken (Risiko für Herzrhythmusstörun­gen). Patienten sollten hinsichtlich EKG und Calciumspiegel im Plasma und im Urin überwacht werden sowie gegebenenfalls hinsichtlich Digoxin- oder Digitoxin-Plasmaspiegeln.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Während Schwangerschaft und Stillzeit ist eine ausreichende Vitamin-D-Einnahme erforderlich. Die empfohlene tägliche Einnahme von Vitamin D sollte gemäß den aktuell gültigen nationalen Richtlinien erfolgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt eine tägliche Einnahme von 800 I.E. bei fehlender endogener Synthese.

Schwangerschaft

Colecalciferol mibe 400 I.E. kann in der Schwangerschaft eingenommen werden, wenn es klinisch als unbedingt erforderlich angesehen wird.

Während der Schwangerschaft sollte die tägliche Einnahme 4000 I.E. nicht überschreiten.

Überdosierungen von Vitamin D in der Schwangerschaft müssen verhindert werden, da eine langanhaltende Hyperkalzämie zu körperlicher und geistiger Retardierung, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie des Kindes führen kann.

Es gibt keinerlei Hinweise, dass Vitamin D in normalen therapeutischen Dosen teratogene Wirkung im Menschen besitzt.

Tierstudien zeigten eine Reproduktionsto­xizität für hohe Dosen von Vitamin D (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Colecalciferol mibe 400 I.E. kann bei Vitamin-D-Mangel oder wenn es klinisch als unbedingt erforderlich angesehen wird, während der Stillzeit eingenommen werden. Vitamin D und seine Stoffwechselpro­dukte gehen in die Muttermilch über. Dies sollte bei Verabreichung von zusätzlichem Vitamin D an Säuglinge berücksichtigt werden.

Fertilität

Es ist nicht zu erwarten, dass normale endogene Vitamin-D-Spiegel negative Auswirkungen auf die Fertilität haben. Der Effekt von hohen Dosen Vitamin D auf die Fertilität ist nicht bekannt.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    nebenwirkungen

Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen sind nicht bekannt, da keine größeren klinischen Studien durchgeführt wurden, die eine Abschätzung der Häufigkeiten erlauben.

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktionen wie angioneurotisches Ödem oder Larynxödem

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Hyperkalzämie und Hyperkalzurie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Gastrointestinale Beschwerden wie Obstipation, Flatulenz, Übelkeit, Abdominalschmerzen oder Diarrhö

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Pruritus, Hautausschlag oder Urtikaria

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Akute und chronische Überdosierung von Vitamin D3 kann zu Hyperkalzämie führen, die persistieren und möglicherweise lebensbedrohlich sein kann. Die Symptome sind uncharakteristisch und können Herzrhythmusstörun­gen, Durst, Dehydratation, Adynamie und ein gestörtes Bewusstsein einschließen. Darüber hinaus kann eine chronische Überdosierung zu Calciumablagerungen in Gefäßen und Geweben führen.

Bei Überdosierung kommt es neben einem Anstieg von Phosphor im Serum und Harn zum Hyperkalzämie­syndrom, später auch zu Calciumablagerungen in den Geweben und vor allem in der Niere (Nephrolithiasis, Nephrokalzinose) und Gefäßen.

Die Symptome einer Intoxikation sind wenig charakteristisch und äußern sich in Übelkeit, Erbrechen, anfangs oft Diarrhö, später Obstipation, Anorexie, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Myalgie, Arthralgie,

Muskelschwäche sowie hartnäckige Schläfrigkeit, Arrhythmie, Azotämie, Polydipsie und Polyurie, Exsikkose im präterminalen Stadium. Typische biochemische Befunde sind Hyperkalzämie, Hyperkalzurie sowie erhöhte Serumwerte für 25-Hydroxycalciferol.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Symptome einer chronischen Überdosierung von Vitamin D können eine forcierte Diurese sowie die Gabe von Glukokortikoiden und Calcitonin erforderlich machen.

Bei Überdosierung sind Maßnahmen zur Behandlung der oft lang dauernden und unter Umständen lebensbedrohlichen Hyperkalzämie erforderlich.

Als erste Maßnahme ist das Vitamin-D-Präparat abzusetzen; eine Normalisierung der Hyperkalzämie infolge einer Vitamin-D-Intoxikation dauert mehrere Wochen.

Je nach Ausmaß der Hyperkalzämie können calciumarme bzw. calciumfreie Ernährung, reichliche Flüssigkeitszufuhr, forcierte Diurese mittels Furosemid sowie die Gabe von Glukokortikoiden und Calcitonin eingesetzt werden.

Bei ausreichender Nierenfunktion wirken Infusionen mit isotonischer NaCl-Lösung (3–6 l in

24 Stunden) mit Zusatz von Furosemid sowie unter Umständen auch 15 mg Natriumedetat/kg KG/Std. unter fortlaufender Calcium- und EKG-Kontrolle recht zuverlässig calciumsenkend. Bei Oligo-Anurie ist dagegen eine Hämodialysetherapie (Calcium-freies Dialysat) indiziert.

Ein spezielles Antidot existiert nicht.

Es empfiehlt sich, Patienten unter Dauertherapie mit höheren Vitamin-D-Dosen auf die Symptome einer möglichen Überdosierung (Übelkeit, Erbrechen, anfangs oft Diarrhö, später Obstipation, Anorexie, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Myalgie, Arthralgie, Muskelschwäche, Schläfrigkeit, Azotämie, Polydipsie und Polyurie) hinzuweisen.

5.    pharmakologische eigenschaften

In Bezug auf die tägliche Aufnahme von Vitamin D gibt es verschiedene länderspezifische Empfehlungen.

Der für Deutschland gültige Referenzwert (2013) für Erwachsene bei fehlender endogener Synthese liegt bei 20 Mikrogramm, entsprechend 800 I.E. pro Tag. Gesunde Erwachsene können ihren Bedarf bei ausreichender Sonnenexposition durch Eigensynthese decken. Die Zufuhr durch Lebensmittel ist nur von untergeordneter Bedeutung, kann jedoch unter kritischen Bedingungen (Klima, Lebensweise) wichtig sein.

Besonders reich an Vitamin D sind Fischleberöl und Fisch, geringe Mengen finden sich in Fleisch, Eigelb, Milch, Milchprodukten und Avocado.

Mangelerscheinungen können u.a. bei unreifen Frühgeborenen, mehr als sechs Monate ausschließlich gestillten Säuglingen ohne calciumhaltige Beikost und streng vegetarisch ernährten Kindern auftreten. Ursache für einen selten vorkommenden Vitamin-D-Mangel bei Erwachsenen können ungenügende alimentäre Zufuhr, ungenügende UV-Exposition, Malabsorption und Maldigestion, Leberzirrhose und Niereninsuffi­zienz sein.

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Vitamin D und Analoga, Colecalciferol

ATC-Code: A11CC05

Colecalciferol (Vitamin D3) wird unter Einwirkung von UV-Strahlen in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol gebildet und in zwei Hydroxylierun­gsschritten zunächst in der Leber

(Position 25) und dann im Nierengewebe (Position 1) in seine biologisch aktive Form (1,25-Dihydroxy-Colecalciferol) überführt.

1,25-Dihydroxy-Colecalciferol ist zusammen mit Parathormon und Calcitonin wesentlich an der Regulation des Calcium- und Phosphathaushalts beteiligt. In biologisch aktiver Form stimuliert Vitamin D3 die intestinale Calciumresorption, den Einbau von Calcium in das Osteoid und die Freisetzung von Calcium aus dem Knochengewebe. Bei einem Mangel an Vitamin D bleibt die Verkalkung des Skeletts aus (Rachitis), oder es kommt zur Knochenentkalkung (Osteomalazie).

Calcium- und/oder Vitamin-D-Mangel induzieren eine reversible vermehrte Sekretion von Parathormon. Dieser sekundäre Hyperparathyre­oidismus bewirkt einen vermehrten Knochenumsatz, der zu Knochenbrüchigkeit und Frakturen führen kann.

Nach Produktion, physiologischer Regulation und Wirkungsmechanismus ist das so genannte Vitamin D3 als Vorstufe eines Steroidhormons anzusehen.

Neben der physiologischen Produktion in der Haut kann Colecalciferol mit der Nahrung oder als Pharmakon zugeführt werden. Da auf letzterem Wege die physiologische Produkthemmung der kutanen Vitamin-D-Synthese umgangen wird, sind Überdosierungen und Intoxikationen möglich.

Ergocalciferol (Vitamin D2) wird in Pflanzen gebildet. Von Menschen wird es wie Colecalciferol metabolisch aktiviert. Ergocalciferol übt qualitativ und quantitativ die gleichen Wirkungen aus.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften­Resorption

In alimentären Dosen wird das Vitamin D aus der Nahrung gemeinsam mit den Nahrungslipiden und Gallensäuren fast vollständig resorbiert. Höhere Dosen werden mit einer Resorptionsquote von etwa 2/3 aufgenommen.

Verteilung und Biotransformation

Colecalciferol und seine Metaboliten zirkulieren proteingebunden im Blut. In der Leber wird Colecalciferol durch mikrosomale Hydroxylase zu 25-Hydroxy-Colecalciferol metabolisiert. Danach erfolgt in der Niere die Umwandlung zu 1,25-Dihydroxy-Colecalciferol.

Das nicht metabolisierte Vitamin D wird in Muskel- und Fettgewebe gespeichert und hat daher eine lange biologische Halbwertszeit. Nach Gabe hoher Vitamin-D-Dosen können die 25-Hydroxyvitamin-D-Konzentrationen im Serum über Monate erhöht sein. Durch Überdosierung hervorgerufene Hyperkalzämien können über Wochen anhalten (siehe Abschnitt 4.9).

Elimination

Die Ausscheidung von Vitamin D und seinen Metaboliten erfolgt biliär/fäkal.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Toxische Effekte wurden in akuten und chronischen Tierstudien nur für sehr hohe Dosierungen beobachtet, die weit über die maximale Exposition des Menschen hinausgehen. Das deutet darauf hin, dass diese toxischen Effekte wahrscheinlich nur bei einer chronischen Überdosierung auftreten, bei der es zu einer Hyperkalzämie kommen könnte.

Für weit über die normale therapeutische Dosis hinausgehende Dosen wurden in Tierstudien teratogene Effekte beobachtet.

Für normale endogene Colecalciferol-Spiegel wurde kein relevantes mutagenes oder kanzerogenes Risiko gefunden.

Außer den in den Abschnitten 4.6 und 4.9 der Fachinformation genannten, bestehen keine weiteren speziellen toxikologischen Gefahren für den Menschen.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Maisstärke

Stärke[hydrogen-2-(oct-1-en-1-yl)butandioat]-Natriumsalz

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Saccharose

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Natriumascorbat

Mittelkettige Triglyceride

all-rac-alpha-Tocopherol

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3  dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

6.4  besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Blisterpackung (PVC/PE/PVdC-Aluminiumblister).

Packungen mit 20, 50, 100 und 200 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6  besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.  inhaber der zulassung

7. inhaber der zulassung

mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna

Tel.: 034954/247–0

Fax: 034954/247–100

8.    ZULASSUNGSNUMMER

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

07. Dezember 2015

10.  stand der information

10. stand der information

09.2023