Beipackzettel - Corten 5 mg Tabletten
- wenn sie nebenwirkungen bemerken, wenden sie sich an ihren arzt oder apotheker. dies gilt auch für nebenwirkungen, die nicht in dieser packungsbeilage angegeben sind. siehe abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
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1. Was ist Corten und wofür wird es angewendet?
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2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Corten beachten?
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3. Wie ist Corten einzunehmen?
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4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
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5. Wie ist Corten aufzubewahren?
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6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. was ist corten und wofür wird es angewendet?
Corten ist ein Glucocorticoid (Nebennierenrindenhormon) mit Wirkung auf den Stoffwechsel, den Salz-(Elektrolyt-)Haushalt und auf Gewebefunktionen.
Corten wird angewendet bei Erkrankungen, die eine systemische Behandlung mit Glucocorticoiden notwendig machen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad (Dosierungstabelle mit den Dosierungen: DS: a bis d und Dosierung e, siehe Abschnitt 3. Wie ist Corten einzunehmen?):
Hormonersatzbehandlung bei
– verminderter oder fehlender Nebennierenrinden-Funktion (Nebennierenrinden
Insuffizienz) jeglicher Ursache (z.B. Addison-Krankheit, adrenogenitales Syndrom, operative Entfernung der Nebennieren, Unterfunktion der Hirnanhangdrüse) jenseits des Wachstumsalters (Mittel der ersten Wahl sind Hydrocortison und Cortison)
– Stresszuständen nach langfristiger Corticoidbehandlung
Rheumatische Erkrankungen:
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– aktive Phasen von Gefäßentzündungen:
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– knotige Entzündung der Gefäßwände (Panarteriitis nodosa) (DS: a, b, bei bestehender Hepatitis-B-Infektion Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt)
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– Riesenzellarteriitis, Muskelschmerzen und -steifheit (Polymyalgia rheumatica) (DS: c) – Entzündung v. a. der Schläfenschlagader (Arteriitis temporalis) (DS: a), bei akutem
Verlust des Sehvermögens anfänglich hochdosierte Stoßbehandlung mit Glucocorticoiden über die Vene und Dauerbehandlung unter Kontrolle der Blutsenkung
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– Wegener‘sche-Granulomatose: Induktionstherapie (DS: a-b) in Kombination mit
Methotrexat (leichtere Verlaufsformen ohne Nierenbeteiligung) oder nach dem Fauci-Schema (schwere Verlaufsformen mit Nieren- und/oder Lungenbeteiligung), Remissionserhaltung: (DS: d, ausschleichend) in Kombination mit Immunsuppressiva
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– Churg-Strauss-Syndrom: Initialtherapie (DS: a-b), bei Organmanifestationen
und schweren Verläufen in Kombination mit Immunsuppressiva, Remissionserhaltung (DS: d)
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– aktive Phasen von rheumatischen Erkrankungen, die innere Organe betreffen können (DS: a, b): Innere Organe betreffender Lupus erythematodes, Muskelschwäche und -schmerzen (Polymyositis), Entzündungen des Knorpels (Polychondritis chronica atrophicans), Bindegewebserkrankungen (Mischkollagenosen)
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– voranschreitende rheumatische Gelenkentzündung (DS: a bis d) mit schwerer fortschreitender Verlaufsform, z.B. schnell zerstörend verlaufende Formen (DS: a) oder nicht das Gelenk betreffende Formen (DS: b)
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– andere entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen, sofern die Schwere des Krankheitsbildes es erfordert und bestimmte Arzneimittel gegen rheumatische Erkrankungen (NSARs) nicht wirksam sind oder nicht angewendet werden können
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– entzündliche Veränderungen vor allem im Bereich der Wirbelsäule (Spondarthritiden), Wirbelentzündung und -veränderung (Spondylitis ankylosans) mit Beteiligung anderer Gelenke, z.B. an Armen und Beinen (DS: b, c), Gelenkbeteiligung bei Schuppenflechte (Arthritis psoriatica) (DS: c, d), durch Magen-Darm-Erkrankungen bedingte Gelenkerkrankung (enteropathische Arthropathie) mit hoher Entzündungsaktivität (DS: a)
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– Gelenkentzündungen als Reaktion auf andere Grunderkrankungen (DS: c)
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– Gelenkentzündung bei Sarkoidose (DS: b zu Beginn)
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– Herzentzündung bei rheumatischem Fieber, bei schweren Fällen über 2–3 Monate (DS: a)
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– ohne erkennbare Ursache entstehende Gelenkentzündung bei Jugendlichen (juvenile idiopathische Arthritis) mit schwerer, innere Organe betreffender Verlaufsform (StillSyndrom) oder mit durch örtliche Behandlung nicht beeinflussbarer Augenbeteiligung (Entzündung von Iris und Umgebung) (DS: a)
Bronchial- und Lungenkrankheiten:
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– Asthma bronchiale (DS: c-a), gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Arzneimitteln zur Erweiterung der Bronchien
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– akute Verschlechterung einer chronisch bestehenden, einengenden
Atemwegserkrankung (DS: b), empfohlene Behandlungsdauer bis zu 10 Tage
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– spezielle Lungenerkrankungen, wie akute Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis) (DS: b), Lungengewebsverhärtung und Lungenumbau (Lungenfibrose) (DS: b), Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie (BOOP) (DS: b ausschleichend), ggf. in Kombination mit Immunsuppressiva, chronische eosinophile Pneumonie (DS: b ausschleichend), zur Langzeitbehandlung chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte) (DS: b)
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– vorbeugende Behandlung des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zwei Einzeldosen)
Erkrankungen der oberen Atemwege:
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– schwere Verlaufsformen von Heuschnupfen und allergischem Schnupfen nach Versagen von glucocorticoidhaltigen Nasensprays (DS: c)
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– akute Kehlkopf- und Luftröhreneinengungen: Schleimhautschwellung (QuinckeÖdem), verengende Kehlkopfentzündung (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a)
Hautkrankheiten:
Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder der Ausdehnung bzw. Beteiligung innerer Organe nicht ausreichend mit örtlich anwendbaren Glucocorticoiden behandelt werden können. Dazu gehören:
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– allergische und scheinbar allergische Reaktionen, allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Infektionen: z.B. Nesselsucht (akute Urtikaria), schockähnliche (anaphylaktoide) Reaktionen
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– schwerwiegende, zum Teil die Haut zerstörende Hauterkrankungen, arzneimittelbedingter Ausschlag, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell- Syndrom), Pustulosis acuta generalisata, Erythema nodosum, akute fieberhafte neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), allergisches Kontaktekzem (DS: b bis a)
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– Hautausschlag: z.B. allergisch bedingter Hautausschlag, wie atopisches Ekzem oder Kontaktekzem, durch Krankheitserreger bedingter Ausschlag (nummuläres Ekzem) (DS: b bis a)
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– knotenbildende Erkrankungen: z.B. Sarkoidose, Lippenentzündung (Cheilitis granulomatosa) (DS: b bis a)
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– schwere blasenbildende Hauterkrankungen: z.B. Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid, benignes Schleimhautpemphigoid, IgA-lineare Dermatose (DS: b bis a)
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– Gefäßentzündungen: z.B. allergische Gefäßentzündung (Vasculitis allergica),
Polyarteriitis nodosa (DS: b bis a)
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– Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems (Autoimmunerkrankungen): z.B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch discoider und subakut kutaner Lupus erythematodes (DS: b bis a)
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– schwere Hauterkrankungen in der Schwangerschaft (s.a. unter „Schwangerschaft und Stillzeit“): z.B. Herpes gestationis, Impetigo herpetiformis (DS: d bis a)
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– schwere Hauterkrankungen mit entzündlicher Rötung und Schuppung: z.B. Psoriasis pustulosa, Pityriasis rubra pilaris, Parapsoriasis-Gruppe (DS: c bis a); Erythrodermien, auch bei Sézary-Syndrom (DS: c bis a)
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– andere schwere Erkrankungen: z.B. Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei Penicillinbehandlung der Syphilis, schnell und verdrängend wachsendes kavernöses Hämangiom, Morbus Behçet, Pyoderma gangraenosum, eosinophile Fasciitis, Lichen ruber exanthematicus, Epidermolysis bullosa hereditaria (DS: c bis a)
Blutkrankheiten/Tumorerkrankungen:
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– Autoimmunerkrankungen des Blutes: Blutarmut aufgrund von Selbstauflösung roter Blutkörperchen (Autoimmunhämolytische Anämie) (DS: c bis a), idiopathische thrombozytopenische Purpura (Morbus Werlhof) (DS: a), akute phasenweise auftretende Abnahme der Zahl der Blutplättchen (intermittierende Thrombozytopenie) (DS: a)
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– bösartige Erkrankungen wie: akute lymphoblastische Leukämie (DS: e), Morbus Hodgkin (DS: e), Non-Hodgkin-Lymphome (DS: e), chronisch lymphatische Leukämie (DS: e), Morbus Waldenström (DS: e), multiples Myelom (DS: e)
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– erhöhter Calciumspiegel im Blut bei bösartigen Grunderkrankungen (DS: c bis a)
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– Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen, ausgelöst durch Chemotherapie (DS: b bis a)
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– Palliativtherapie maligner Erkrankungen
Hinweis: Corten kann zur Linderung der Beschwerden z.B. bei Appetitlosigkeit,
Abmagerung und allgemeiner Schwäche in fortgeschrittenen Fällen bösartiger Erkrankungen nach Ausschöpfung anderer Behandlungsmöglichkeiten angewendet werden.
Erkrankungen des Nervensystems:
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– bestimmte Formen von Muskellähmungen (Myasthenia gravis) (Mittel der 1. Wahl ist Azathioprin), chronisches Guillain-Barré-Syndrom, Tolosa-Hunt-Syndrom, Polyneuropathie bei monoklonaler Gammopathie, Multiple Sklerose (zum Ausschleichen nach hochdosierter Infusion von Glucocorticoiden im Rahmen eines akuten Schubes), bestimmte Formen epileptischer Erkrankungen im Kleinkindalter (West-Syndrom/BNS-Krämpfe)
Besondere Verlaufsformen von Infektionskrankheiten:
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– Vergiftungszustände im Rahmen schwerer Infektionskrankheiten (in Verbindung mit Antibiotika/Chemotherapie), z.B. tuberkulöse Hirnhautentzündung (Meningitis) (DS: b), schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (DS: b)
Augenerkrankungen (DS: b bis a):
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– bei Erkrankungen der Augen und bei immunologischen Prozessen in der Augenhöhle und im Auge: Erkrankung des Sehnervs (Opticusneuropathie, z.B. bei Riesenzellarteriitis, bedingt durch Durchblutungsstörungen oder verletzungsbedingt), Morbus Behçet, Sarkoidose, endokrine Orbitopathie, Scheingeschwulst der Augenhöhle, Transplantatabstoßung und bei bestimmten Entzündungen der Aderhaut wie Harada- Erkrankung und Ophthalmia sympathica
Bei folgenden Erkrankungen ist die Gabe von Corten nur nach erfolgloser örtlicher Behandlung angezeigt. Entzündungen verschiedener Augenabschnitte:
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– Entzündungen der Lederhaut und Umgebung, der Hornhaut oder der Aderhaut, chronische Entzündung des kammerwasserbildenden Augenabschnitts, allergische Bindehautentzündung, Alkaliverätzungen
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– Hornhautentzündungen, die im Rahmen einer Autoimmunerkrankung oder einer Syphilis auftreten (zusätzliche Behandlung gegen Krankheitserreger erforderlich), bei durch Herpes simplex ausgelöster Hornhautentzündung (nur bei intakter Hornhautoberfläche und regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle)
Magen-Darm-Erkrankungen/Lebererkrankungen:
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– Colitis ulcerosa (DS: b bis c)
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– Morbus Crohn (DS: b)
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– Autoimmunerkrankung der Leber (Autoimmunhepatitis) (DS: b)
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– Speiseröhrenverätzung (DS: a)
Nierenkrankheiten:
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– bestimmte Autoimmunerkrankungen im Bereich der Nieren: Minimal Change Glomerulonephritis (DS: a), Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glomerulonephritis) (DS: hochdosierte Stoßbehandlung, in der Regel in Kombination mit Zytostatika), bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Behandlung (DS: d)
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Corten beachten?
Corten darf nicht eingenommen werden,
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– wenn Sie allergisch gegen Prednison oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Außer der allergischen Reaktion gibt es bei kurzfristiger Einnahme von Corten in akut lebensbedrohlichen Krankheitssituationen sonst keine Gegenanzeigen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Corten einnehmen, wenn Sie an Sklerodermie leiden (auch bekannt als systemische Sklerose, eine Autoimmunerkrankung), da tägliche Dosen von 15 mg oder mehr das Risiko für eine schwere Komplikation, die sogenannte sklerodermiebedingte renale Krise, erhöhen können. Zu den Anzeichen einer sklerodermiebedingten renalen Krise zählen erhöhter Blutdruck und verringerte Harnbildung. Der Arzt kann Sie anweisen, regelmäßig Ihren Blutdruck und Ihren Urin überprüfen zu lassen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Corten ist erforderlich, wenn eine Anwendung von Corten in höheren Dosierungen als bei der Hormonersatzbehandlung erforderlich ist: Corten sollte nur dann eingenommen werden, wenn Ihr Arzt es bei den folgenden Erkrankungen für unbedingt erforderlich hält.
Die Behandlung mit Corten kann durch die Unterdrückung der körpereigenen Abwehr zu einem erhöhten Risiko für bakterielle, virale, parasitäre, opportunistische sowie Pilzinfektionen führen. Die Anzeichen und Beschwerden einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion können verschleiert und somit schwer erkennbar werden. Stumme (inaktive) Infektionen, wie Tuberkulose oder Hepatitis B, können wieder aktiviert werden.
Bei gleichzeitigem Vorliegen einer der folgenden Erkrankungen müssen ggf. zusätzlich gezielt Arzneimittel gegen die Krankheitserreger eingenommen werden:
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– akute Virusinfektionen (Hepatitis B, Windpocken, Gürtelrose, Herpes-simplex
Infektionen, Entzündungen der Augenhornhaut durch Herpesviren)
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– akute und chronische bakterielle Infektionen
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– Pilzerkrankungen mit Befall innerer Organe
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– bestimmte Erkrankungen durch Parasiten (Amöben-, Wurminfektionen). Bei Patienten mit
Verdacht auf oder bestätigter Infektion mit Zwergfadenwürmern (Strongyliden) kann Corten zur Aktivierung und Massenvermehrung der Parasiten führen.
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– Lymphknotenerkrankung nach Tuberkulose-Impfung (bei Tuberkulose in der Krankengeschichte Anwendung nur unter gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln gegen Tuberkulose)
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– infektiöse Leberentzündung (HBsAg-positive chronisch aktive Hepatitis)
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– Kinderlähmung
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– ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit einem abgeschwächten Erreger (Lebendimpfstoff)
Folgende Erkrankungen müssen bei gleichzeitiger Behandlung mit Corten gezielt überwacht und den Erfordernissen entsprechend behandelt werden:
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– Magen-Darm-Geschwüre
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– schwer einstellbarer Bluthochdruck
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– schwer einstellbare Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
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– Knochenschwund (Osteoporose)
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– seelische (psychische) Erkrankungen (auch in der Vorgeschichte) einschließlich
Selbstmordgefährdung. In diesem Fall wird neurologische oder psychiatrische Überwachung empfohlen.
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– erhöhter Augeninnendruck (Eng- und Weitwinkelglaukom); augenärztliche Überwachung und begleitende Therapie wird empfohlen.
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– Verletzungen und Geschwüre der Hornhaut des Auges; augenärztliche Überwachung und begleitende Therapie wird empfohlen.
Bei einer Behandlung mit diesem Arzneimittel kann es zu einer sogenannten PhäochromozytomKrise kommen, die tödlich verlaufen kann. Das Phäochromozytom ist ein seltener hormonabhängiger Tumor der Nebenniere. Mögliche Symptome einer Krise sind Kopfschmerzen, Schweißausbruch, Herzklopfen (Palpitationen) und Bluthochdruck (Hypertonie). Sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt, wenn Sie eines dieser Zeichen bemerken.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Corten einnehmen, wenn der Verdacht besteht oder bekannt ist, dass Sie ein Phäochromozytom (Tumor der Nebenniere) haben.
Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Wegen der Gefahr eines Darmwanddurchbruchs darf Corten nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe und unter entsprechender Überwachung eingenommen werden bei:
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– schwerer Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) mit drohendem Durchbruch, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen möglicherweise auch ohne Bauchfellreizung
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– bei entzündeten Darmwandausstülpungen (Divertikulitis)
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– unmittelbar nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen)
Die Zeichen einer Bauchfellreizung nach Durchbruch eines Magen-Darm-Geschwüres können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
Das Risiko von Sehnenbeschwerden, Sehnenentzündung und von Sehnenabrissen ist erhöht, wenn Fluorchinolone (bestimmte Antibiotika) und Corten zusammen verabreicht werden.
Bei Behandlung einer bestimmten Form von Muskellähmung (Myasthenia gravis) kann es zu Beginn zu einer Symptomverschlechterung kommen, weshalb die Einstellung auf Corten im Krankenhaus erfolgen sollte. Insbesondere, wenn die Störungen im Bereich von Gesicht und Rachen besonders schwer sind und die Atmung beeinträchtigt ist, sollte die Behandlung mit Corten einschleichend begonnen werden.
Impfungen mit Impfstoffen aus abgetöteten Krankheitserregern (Totimpfstoffe) sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass der Impferfolg bei höheren Dosierungen von Corten beeinträchtigt werden kann.
Bei Anwendung hoher Dosen von Corten kann es zu einem verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) kommen. Das Auftreten von Bradykardien hängt nicht notwendigerweise mit der Dauer der Behandlung zusammen.
Bei einer Langzeittherapie mit Corten sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) erforderlich.
Bei Zuckerkrankheit muss regelmäßig der Stoffwechsel kontrolliert werden; ein eventuell erhöhter Bedarf an Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Insulin, Tabletten etc.) ist zu berücksichtigen.
Achten Sie insbesondere bei länger dauernder Behandlung mit vergleichsweise hohen Dosen von Corten auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z.B. Gemüse, Bananen) und eine begrenzte Kochsalzzufuhr. Lassen Sie den Kalium-Spiegel im Blut vom Arzt überwachen.
Schwere anaphylaktische Reaktionen (Überreaktion des Immunsystems) können auftreten.
Bei schwerem Bluthochdruck oder schwerer Herzschwäche lassen Sie sich vom Arzt sorgfältig überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
Kommt es während der Behandlung mit Corten zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieberhaften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, Geburt etc., ist sofort der Arzt zu verständigen oder ein Notarzt über die laufende Behandlung zu unterrichten. Es kann eine vorübergehende Steigerung der täglichen Dosis von Corten notwendig werden. Bei einer Langzeitbehandlung sollte Ihnen Ihr Arzt deswegen einen Corticoid-Ausweis ausstellen, den Sie immer bei sich tragen sollten.
Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporosevorbeugung zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss, nach den Wechseljahren sowie bei Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr sowie körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Behandlung erwogen werden.
Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch langzeitiger Einnahme ist an folgende Risiken zu denken: Wiederaufflammen oder Verschlimmerung der Grunderkrankung, akute Unterfunktion der Nebennierenrinde (insbesondere in Stresssituationen, z.B. während einer Infektion, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), durch Cortison-Entzug bedingte Krankheitszeichen und Beschwerden.
Viruserkrankungen (z.B. Masern, Windpocken) können bei Patienten, die mit Corten behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Patienten, die bisher noch keine Masern oder Windpocken hatten. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Corten Kontakt zu masern- oder windpockeninfizierten Personen haben, sollten sie sich umgehend an ihren Arzt wenden, der gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung einleitet.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern sollte Corten wegen des Risikos einer Wachstumshemmung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe angewendet und das Längenwachstum regelmäßig kontrolliert werden. Die Therapie mit Corten sollte zeitlich begrenzt oder abwechselnd (z.B. jeden zweiten Tag, dann jedoch mit doppelter Dosis [alternierende Therapie]) verabreicht werden.
Ältere Patienten
Da ältere Patienten ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Corten sorgfältig erwogen werden.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Corten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen und eine Anwendung als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Einnahme von Corten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Corten?
– Einige Arzneimittel können die Wirkungen von Corten verstärken und Ihr Arzt wird Sie möglicherweise sorgfältig überwachen, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen (einschließlich einiger Arzneimittel gegen HIV: Ritonavir, Cobicistat).
– Arzneimittel, die den Abbau in der Leber verlangsamen, wie z.B. bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Ketoconazol, Itraconazol), können die Wirkung von Corten verstärken.
– Bestimmte weibliche Geschlechtshormone, z.B. zur Schwangerschaftsverhütung („Pille”): Die Wirkung von Corten kann verstärkt werden.
– Arzneimittel, die den Abbau in der Leber beschleunigen, wie bestimmte Schlafmittel (Barbiturate), Arzneimittel gegen Krampfanfälle (Phenytoin, Carbamazepin, Primidon) und bestimmte Arzneimittel gegen Tuberkulose (Rifampicin) können die Wirkung von Corten abschwächen.
– Ephedrin (kann z.B. in Arzneimitteln gegen niedrigen Blutdruck, chronische Bronchitis, Asthmaanfälle und zur Abschwellung der Schleimhäute bei Schnupfen sowie als Bestandteil von Appetitzüglern enthalten sein): Durch beschleunigten Abbau im Körper kann die Wirksamkeit von Corten herabgesetzt werden.
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– Arzneimittel gegen die übermäßige Säureproduktion des Magens (Antazida): Bei gleichzeitiger Gabe von Magnesium- oder Aluminiumhydroxid ist eine verminderte Resorption von Prednison möglich. Die Einnahme der beiden Arzneimittel sollte daher in einem zeitlichen Abstand (2 Stunden) erfolgen.
Wie beeinflusst Corten die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
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– Corten kann durch Kaliummangel die Wirkung von Arzneimitteln zur Herzstärkung (Herzglykoside) verstärken.
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– Corten kann die Kaliumausscheidung durch harntreibende Arzneimittel (Saluretika) und Abführmittel (Laxantien) verstärken.
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– Corten kann die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika und Insulin vermindern.
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– Corten kann die Wirkung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (orale Antikoagulantien, Cumarinderivate) abschwächen oder verstärken. Ihr Arzt wird entscheiden, ob eine Dosisanpassung des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels notwendig ist.
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– Corten kann bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln gegen Entzündungen und Rheuma (Salicylate, Indometacin und andere nicht steroidale Antiphlogistika) die Gefahr von Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen erhöhen.
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– Corten kann die muskelerschlaffende Wirkung bestimmter Arzneimittel (nicht depolarisierende Muskelrelaxantien) verlängern.
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– Corten kann die augendrucksteigernde Wirkung bestimmter Arzneimittel (Atropin und andere Anticholinergika) verstärken.
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– Corten kann die Wirkung von Arzneimitteln gegen Wurmerkrankungen (Praziquantel) vermindern.
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– Corten kann bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln gegen Malaria oder rheumatische Erkrankungen (Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin) das Risiko des Auftretens von Muskelerkrankungen oder Herzmuskelerkrankungen (Myopathien, Kardiomyopathien) erhöhen.
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– Wachstumshormone (Somatropin): Deren Wirkung wird insbesondere bei hohen Dosierungen von Corten vermindert.
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– Corten kann den Anstieg des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) nach Gabe von Protirelin (ein Hormon des Zwischenhirns) vermindern.
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– Corten und die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr (immunsuppressive Substanzen) können die Infektanfälligkeit erhöhen und bereits bestehende, aber vielleicht noch nicht ausgebrochene Infektionen verschlimmern.
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– Zusätzlich für Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr): Corten kann die Ciclosporinspiegel im Blut erhöhen und dadurch die Gefahr von Krampfanfällen verstärken.
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– Bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung (ACE-Hemmer): Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.
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– Fluorchinolone, eine bestimmte Gruppe von Antibiotika, können das Risiko von Sehnenabrissen erhöhen.
Einfluss auf Untersuchungsmethoden:
Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Während einer Schwangerschaft soll die Einnahme nur auf Anraten des Arztes erfolgen. Verständigen Sie daher den Arzt über eine bestehende oder eingetretene Schwangerschaft.
Bei einer Langzeitbehandlung mit Corten während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen.
Wird Corten am Ende der Schwangerschaft eingenommen, kann beim Neugeborenen eine Rückbildung der Nebennierenrinde auftreten, die eine ausschleichende Ersatzbehandlung erforderlich machen kann. Prednison zeigte im Tierversuch fruchtschädigende Wirkungen (z.B. Gaumenspalten). Ein erhöhtes Risiko für solche Schäden beim Menschen durch die Gabe von Prednison während der ersten drei Schwangerschaftsmonate wird diskutiert.
Stillzeit
Prednison geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Notwendigkeit der Gabe von Corten in der Stillzeit genauestens geprüft werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollten Sie abstillen. Bitte setzen Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bisher liegen keine Hinweise vor, dass Corten die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.
Corten enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
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3. Wie ist Corten einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Die Dosis wird Ihr Arzt für Sie individuell festlegen.
Bitte halten Sie sich an die Einnahmevorschriften, da Corten sonst nicht richtig wirken kann. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit während oder unmittelbar nach einer Mahlzeit ein. Die Hormonersatzbehandlung bei chronischer NebennierenrindenFunktionsschwäche erfolgt lebenslang.
Die Möglichkeit zur Einnahme nur jeden 2. Tag wird durch den Arzt in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und dem individuellen Ansprechen auf die Therapie geprüft.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für
Hormonersatzbehandlung (jenseits des Wachstumsalters):
5 bis 7,5 mg Prednison/Tag, verteilt auf zwei Einzelgaben (morgens und mittags, bei adrenogenitalem Syndrom morgens und abends); erforderlichenfalls zusätzliche Gabe eines Mineralocorticoids (Fludrocortison). Bei besonderen körperlichen Belastungen wie fieberhaftem Infekt, Unfall, Operation oder Entbindung ist die Dosis nach Anweisung des Arztes vorübergehend zu erhöhen.
Stresszustände nach langfristiger Glucocorticoid-Behandlung: so früh wie möglich bis zu 50 mg Prednison/Tag, dann Dosisabbau über mehrere Tage.
Behandlung bestimmter Krankheiten (Pharmakotherapie):
Für höhere bzw. niedrigere Dosierungen steht Corten in unterschiedlichen Dosisstärken zur Verfügung. Bruchkerben erlauben die Teilung der Tabletten für die im Einzelfall erforderlichen individuellen Dosierungen. Die folgenden Tabellen geben eine Übersicht über die allgemeinen Dosierungsrichtlinien:
Erwachsene (Dosierungsschema a – d)
Dosierung | Dosis in mg/Tag | Dosis in mg/kg KG/Tag |
a) Hoch | 80 – 100 (250) | 1,0 – 3,0 |
b) Mittel | 40 – 80 | 0,5 – 1,0 |
c) Niedrig | 10 – 40 | 0,25 – 0,5 |
d) Sehr niedrig | 1,5 – 7,5 (10) | ./. |
e) für Erkrankungen des blutbildenden Systems im Rahmen spezieller Schemata (siehe weiter unten Dosierungsschema e (DS: „e“)). |
Im Allgemeinen wird die gesamte Tagesdosis frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr eingenommen. Hohe Tagesdosen können in Abhängigkeit von der Erkrankung jedoch auch auf 2–4, mittlere Tagesdosen auf 2–3 Einzelgaben verteilt werden.
Kinder
Dosierung | Dosis in mg/kg KG/Tag |
Hoch | 2 – 3 |
Mittel | 1 – 2 |
Erhaltungsdosis | 0,25 |
Bei Kindern sollte die Behandlung in möglichst niedriger Dosierung erfolgen. In besonderen Fällen (z.B. West-Syndrom), kann von dieser Empfehlung abgewichen werden.
Dosisabbau
Nach Eintritt der erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung wird mit der Dosisreduktion begonnen. Bei Verteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen wird zunächst die abendliche Dosis, dann die etwaige Mittagsdosis reduziert. Die Dosis wird zunächst in etwas größeren Schritten, unterhalb von ca. 30 mg täglich in kleineren Schritten reduziert.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, wird die Dosis auf eine Erhaltungsdosis reduziert oder beendet. Hierfür legt Ihr Arzt ein Behandlungsschema fest, das von Ihnen genau eingehalten werden sollte. Unter Beobachtung der Krankheitsaktivität können für die Dosisreduktion die folgenden Schritte als Orientierung dienen:
über 30 mg/Tag | Reduktion um | 10 mg | alle | 2 – 5 Tage, |
bei 30 bis 15 mg/Tag | Reduktion um | 5 mg | jede | Woche, |
bei 15 bis 10 mg/Tag | Reduktion um | 2,5 mg | alle | 1 – 2 Wochen, |
bei 10 bis 6 mg/Tag | Reduktion um | 1 mg | alle | 2 – 4 Wochen, |
unter 6 mg/Tag | Reduktion um | 0,5 mg | alle | 4 – 8 Wochen. |
Hohe und höchste Dosen, die über wenige Tage gegeben wurden, können in Abhängigkeit von der Grunderkrankung und dem klinischen Ansprechen ohne Ausschleichen abgesetzt werden.
Bei Schilddrüsenunterfunktion oder Leberzirrhose können auch schon niedrigere Dosierungen ausreichen oder es kann eine Dosisreduktion erforderlich sein.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Corten zu stark oder zu schwach ist.
Dosierungsschema „e“ (DS: „e“)
In der Regel wird Corten hierbei als eine Einmaldosis ohne erforderliches Ausschleichen zum Behandlungsende angewendet. Anerkannt sind bei der Chemotherapie z.B. folgende Dosierungsschemata:
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– Non-Hodgkin-Lymphome: CHOP-Schema, Prednison 100 mg/m², Tag 1–5; COP-Schema,
Prednison 100 mg/m², Tag 1–5.
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– Chronisch lymphatische Leukämie: Knospe-Schema, Prednison 75/50/25 mg, Tag 1–3.
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– Morbus Hodgkin: COPP-ABVD-Schema, Prednison 40 mg/m², Tag 1–14.
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– Multiples Myelom: Alexanian-Schema, Prednison 2 mg/kg KG, Tag 1–4.
Wenn Sie eine größere Menge von Corten eingenommen haben, als Sie sollten
Im Allgemeinen wird Corten auch bei kurzfristiger Einnahme großer Mengen ohne Komplikationen vertragen. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Falls Sie verstärkte oder ungewöhnliche Nebenwirkungen an sich beobachten, sollten Sie den Arzt um Rat fragen.
Wenn Sie die Einnahme von Corten vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Sie können die unterlassene Einnahme im Laufe des Tages nachholen und am darauffolgenden Tag die von Ihrem Arzt verordnete Dosis wie gewohnt weiter einnehmen.
Wenn Sie mehrmals die Einnahme vergessen haben, kann es u. U. zu einem Wiederaufflammen oder einer Verschlimmerung der behandelten Krankheit kommen. In solchen Fällen sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden, der die Behandlung überprüfen und ggf. anpassen wird.
Wenn Sie die Einnahme von Corten abbrechen
Folgen Sie stets dem vom Arzt vorgegebenen Dosierungsschema. Corten darf nie eigenmächtig abgesetzt werden, weil insbesondere eine länger dauernde Behandlung mit Corten zu einer Unterdrückung der körpereigenen Produktion von Glucocorticoiden führt. Eine ausgeprägte körperliche Stresssituation kann dann lebensgefährlich sein (Addison-Krise).
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. welche nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn dieses Arzneimittel verwendet wird, um die fehlende Menge an Corticosteroiden auszugleichen, wenn der Körper nicht genügend körpereigene Corticosteroide produziert, ist das Risiko für Nebenwirkungen bei der Verwendung der empfohlenen Dosen gering.
Die Nebenwirkungen hängen von der Dosis und der Dauer der Behandlung ab. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen kann daher hier nicht angegeben werden. Die meisten Nebenwirkungen verschwinden, wenn die Behandlung abgesetzt wird und sind in der Regel weniger ausgeprägt, wenn die Dosis reduziert wird.
Corticosteroide, einschließlich Prednison, können schwere psychische Probleme verursachen, wie z. B. die unten aufgeführten. Wenn Sie eines dieser Probleme bemerken, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen:
- Depressive Verstimmung, einschließlich Selbstmordgedanken
- Hochgefühl (Manie), übermäßiges Glücksempfinden oder Aufregung (Euphorie) oder Stimmungsschwankungen, gesteigerter Antrieb
- Angstgefühl oder Reizbarkeit, Schlafstörungen
- Fühlen, Sehen oder Hören von Dingen, die nicht existieren (Halluzinationen), Verlust des Kontakts zur Realität (Psychose)
Wenn bei Ihnen eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen auftritt, sollten Sie sofort Ihren Arzt kontaktieren:
- Allergische Reaktionen, wie Hautausschlag oder Juckreiz, Atembeschwerden, unregelmäßiger Herzschlag, zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, Kreislaufkollaps, Herzstillstand. Diese Art der Nebenwirkung kann schwer sein (anaphylaktische Reaktion).
- Magenschmerzen, die in den Rücken, die Hüfte oder die Schulter ausstrahlen, möglicherweise begleitet von Erbrechen, Schock und Bewusstlosigkeit. Dies könnte eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) sein.
- Geschwüre oder Blutungen im Magen oder Darm, die sich durch Magenschmerzen, Blutungen aus dem Anus, schwarzen oder blutigen Stuhl und/oder Erbrechen von Blut zeigen.
- Krampfanfälle bei Menschen ohne Epilepsie in der Vorgeschichte
- Sklerodermiebedingte renale Krise bei Patienten, die bereits an Sklerodermie (einer Autoimmunerkrankung) leiden. Zu den Anzeichen einer sklerodermiebedingten renalen Krise zählen erhöhter Blutdruck und verringerte Harnbildung.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden ebenfalls berichtet:
Infektionen
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– die Symptome von Infektionen können maskiert werden
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– Auftreten, Wiederauftreten und Verschlimmerung von Virus-, Pilz-, Bakterieninfektionen sowie von parasitären oder opportunistischen Infektionen
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– Aktivierung einer Fadenwurminfektion (Zwergfadenwurminfektion)
Blut
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– Blutbildveränderungen (Vermehrung der weißen Blutkörperchen oder aller Blutzellen, Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen)
Immunsystem
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– Schwächung des Immunsystems (erhöhtes Infektionsrisiko)
Endokrines System
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– Cushing-Syndrom (typische Symptome: ein rundes rotes Gesicht, oft „Vollmondgesicht" genannt, und Gewichtszunahme am Oberkörper [Stammfettsucht])
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– Anzeichen einer beeinträchtigten Nebenniere oder einer Nebennierenatrophie (Schwund der Nebenniere): Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Appetitlosigkeit, Schwäche, emotionale Veränderungen, Apathie, unangemessene Reaktionen auf Stress
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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– Gewichtszunahme
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– erhöhter Blutzucker
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– Zuckerkrankheit (Diabetes)
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– erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Blut)
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– verminderte Natriumausscheidung, die zu Wasseransammlungen (Ödemen) führen kann
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– vermehrte Kaliumausscheidung, die einen unregelmäßigen Herzschlag verursachen kann
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– Appetitsteigerung
Nervensystem
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– erhöhter Hirndruck (Pseudotumor cerebri), dessen Symptome Kopfschmerzen mit Erbrechen, Erschöpfung und Schläfrigkeit sind
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– Wenn Sie an Epilepsie leiden, kann es sein, dass Sie häufiger als sonst Krampfanfälle bekommen oder dass diese schwerer sind.
Augen
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– Katarakt (Linsentrübung)
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– Glaukom (Steigerung des Augeninnendrucks)
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– Verschlimmerung von bestehenden Hornhautgeschwüren
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– vermehrtes Auftreten von durch Viren, Pilze oder Bakterien bedingten Entzündungen des
Auges
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– verschwommenes Sehen
Herzerkrankungen
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– langsamer Herzschlag
Gefäßerkrankungen
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– Blutdruckerhöhung
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– erhöhtes Risiko der Verdickung, Verhärtung und des Elastizitätsverlustes der Arterienwände (Arteriosklerose) oder der Blutgerinnung in den Blutgefäßen (Thrombose)
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– Gefäßentzündung
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– erhöhte Brüchigkeit der kleinen Blutgefäße (Kapillaren)
Haut
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– Dehnungsstreifen
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– Dünnwerden der Haut („Pergamenthaut")
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– kleine erweiterte Blutgefäße nahe der Hautoberfläche oder der Schleimhäute („Besenreiser")
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– kleine rote, violette oder blaue Flecken durch Blutungen in die Haut
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– Blutergüsse
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– vermehrte Körperbehaarung
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– Akne
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– entzündliche Hautveränderungen im Gesicht, besonders um Mund, Nase und Augen
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– Änderung der Hautpigmentierung
Muskeln und Knochen
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– Muskelerkrankungen, Muskelschwäche oder Muskelschwund
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– Knochenschwund mit der Folge eines erhöhten Risikos von Knochenbrüchen (Osteoporose), andere Formen des Knochenabbaus (Knochennekrosen)
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– Sehnenbeschwerden, Sehnenentzündung, Sehnenrisse
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– Fetteinlagerungen in der Wirbelsäule (epidurale Lipomatose)
Hinweis: Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.
Hormone
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– Störungen der Sexualhormonausschüttung, die bei Frauen zum Ausbleiben der Monatsblutung, vermehrter Körperbehaarung (Hirsutismus) und bei Männern zu Impotenz führen können
Weitere Nebenwirkungen
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– Wunden und Schnitte heilen nicht so schnell wie üblich
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche, die dieses Arzneimittel einnehmen, wachsen möglicherweise langsamer als üblich. Wenn Sie den Eindruck haben, dass dies bei einem Kind oder Jugendlichen der Fall ist, informieren Sie Ihren Arzt.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. wie ist corten aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung nach „EXP“ und dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
1 mg: Nicht über 30 °C lagern.
Alle anderen Dosisstärken: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden sie unter
6. inhalt der packung und weitere informationenwas corten enthältder wirkstoff ist prednison.
Jede Tablette enthält 1 mg, 2,5 mg, 5 mg, 10 mg, 20 mg, 25 mg, 30 mg oder 50 mg Prednison.
Die sonstigen Bestandteile sind:
1 mg/2,5 mg/5 mg:
Mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Stärke (Mais), Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.).
10 mg/20 mg/25 mg/30 mg/50 mg:
Mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Stärke (Mais), Poloxamer 407, Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid.
Wie Corten aussieht und Inhalt der Packung
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1 mg:
Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „1" auf der anderen.
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2,5 mg:
Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „2,5" auf der anderen.
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5 mg:
Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „5" auf der anderen.
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10 mg:
Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „10" auf der anderen.
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20 mg:
Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „20" auf der anderen.
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25 mg:
Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „25" auf der anderen.
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30 mg:
Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „30" auf der anderen.
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50 mg: