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Corten 5 mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Corten 5 mg Tabletten

1.    bezeichnung des arzneimittels

Corten 1 mg Tabletten

Corten 2,5 mg Tabletten

Corten 5 mg Tabletten

Corten 10 mg Tabletten

Corten 20 mg Tabletten

Corten 25 mg Tabletten

Corten 30 mg Tabletten

Corten 50 mg Tabletten

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Corten 1 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 1 mg Prednison.

Corten 2,5 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 2,5 mg Prednison.

Corten 5 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 5 mg Prednison.

Corten 10 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 10 mg Prednison.

Corten 20 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 20 mg Prednison.

Corten 25 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 25 mg Prednison.

Corten 30 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 30 mg Prednison.

Corten 50 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 50 mg Prednison.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Corten 1 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „1" auf der anderen Seite.

Corten 2,5 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „2,5" auf der anderen Seite.

Corten 5 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „5" auf der anderen Seite.

Corten 10 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „10" auf der anderen Seite.

Corten 20 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „20" auf der anderen Seite.

Corten 25 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „25" auf der anderen Seite.

Corten 30 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „30" auf der anderen Seite.

Corten 50 mg Tabletten:

Weiße oder fast weiße, runde, biplane Tablette mit abgeschrägten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „50" auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Corten Tabletten sind angezeigt zur Behandlung von Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glucocorticoiden bedürfen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad (Dosierungsschemata [DS: a bis d] siehe Abschnitt 4.2 Dosierung):

Corten wird angewendet bei Erwachsenen, Kindern aller Altersgruppen und Jugendlichen.

Substitutionstherapie:

– Nebennierenrinden-Insuffizienz jeglicher Genese (z.B. Morbus Addison,

adrenogenitales Syndrom, Adrenalektomie, ACTH-Mangel) jenseits des Wachstumsalters (Mittel der ersten Wahl sind Hydrocortison und Cortison)

– Stresszustände nach langfristiger Corticoidtherapie

Rheumatologie

– aktive Phasen systemischer Vaskulitiden:

– Panarteriitis nodosa (DS: a, b, bei positiver Hepatitis-B-Serologie Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt)

– Riesenzellarte­riitis, Polymyalgia rheumatica (DS: c)

– Arteriitis temporalis (DS: a, bei akutem Visusverlust initial hochdosierte intravenöse Stoßtherapie mit Glucocorticoiden und Erhaltungstherapie unter Kontrolle der BSG)

– Wegener‘sche-Granulomatose: Induktionstherapie (DS: a-b) in Kombination

mit Methotrexat (leichtere Verlaufsformen ohne Nierenbeteiligung) oder nach dem Fauci-Schema (schwere Verlaufsformen mit Nieren- und/oder Lungenbeteiligung), Remissionserhaltung (DS: d, ausschleichend) in Kombination mit Immunsuppressiva

– Churg-Strauss-Syndrom: Initialtherapie (DS: a-b), bei Organmanifesta­tionen

und schweren Verläufen in Kombination mit Immunsuppressiva, Remissionserhaltung (DS: d)

– aktive Phasen systemischer rheumatischer Erkrankungen (DS: a, b):

– systemischer Lupus erythematodes

– Polymyositis/Po­lychondritis chronica atrophicans

– Mischkollagenosen

– aktive rheumatoide Arthritis (DS: a bis d) mit schweren progredienten Verlaufsformen, z. B. destruierend verlaufende Formen (DS: a) und/oder extraartikulären Manifestationen (DS: b)

– andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes es erfordert und nicht-steroidale Antirheumatika (NSARs) nicht angewendet werden können: – Spondarthritiden (Spondylitis ankylosans mit Beteiligung peripherer Gelenke

[DS: b, c], Arthritis psoriatica [DS: c, d], enteropathische Arthropathie mit hoher Entzündungsak­tivität [DS: a])

– Reaktive Arthritiden (DS: c)

– Arthritis bei Sarkoidose (DS: b initial)

– Karditis bei rheumatischem Fieber, bei schweren Fällen über 2–3 Monate (DS: a)

– Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom)

oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis (DS: a)

Pneumologie

– Asthma bronchiale (DS: c bis a), gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Bronchodilatatoren

– akute Exacerbation einer COPD (DS: b), empfohlene Therapiedauer bis zu 10 Tage

– interstitielle Lungenerkrankungen wie akute Alveolitis (DS: b), Lungenfibrose (DS: b), Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie (BOOP) (DS: b ausschleichend), ggf. in Kombination mit Immunsuppressiva, chronische eosinophile Pneumonie (DS: b ausschleichend), zur Langzeittherapie chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktion­swerte) (DS: b)

– Prophylaxe des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zweimalig)

Erkrankungen der oberen Atemwege:

– schwere Verlaufsformen von Pollinosis und Rhinitis allergica, nach Versagen intranasal verabreichter Glucocorticoide (DS: c)

– akute Kehlkopf- und Luftröhrenstenosen: Quincke-Ödem, obstruktive Laryngitis subglottica (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a)

Dermatologie

Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. systemischer Beteiligung nicht oder nicht ausreichend mit topischen Glucocorticoiden behandelt werden können. Dazu gehören:

– allergische, pseudoallergische und allergische Infektionskran­kheiten: z.B. akute Urtikaria, anaphylaktoide Reaktionen, Arzneimittele­xantheme, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Pustulosis acuta generalisata, Erythema nodosum, akute febrile neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), allergisches Kontaktekzem (DS: b bis a)

– Ekzemerkrankungen: z.B. atopisches Ekzem, Kontaktekzeme, mikrobielles (nummuläres) Ekzem (DS: b bis a)

– granulomatöse Erkrankungen: z.B. Sarkoidose, Cheilitis granulomatosa (monosymptoma­tisches Melkersson-Rosenthal-Syndrom) (DS: b bis a)

– bullöse Dermatosen: z.B. Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid, benignes Schleimhautpem­phigoid, IgA-lineare Dermatose (DS: b bis a)

– Vaskulitiden: z.B. Vasculitis allergica, Polyarteriitis nodosa (DS: b bis a)

– Autoimmunerkran­kungen: z.B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch discoider und subakut kutaner Lupus erythematodes (DS: b bis a)

– Schwangerschaf­tsdermatosen (s.a. Abschnitt 4.6): z.B. Herpes gestationis, Impetigo herpetiformis (DS: d bis a)

– erythematosquamöse Dermatosen: z.B. Psoriasis pustulosa, Pityriasis rubra

pilaris, Parapsoriasis-Gruppe (DS: c bis a)

– Erythrodermien, auch bei Sézary-Syndrom (DS: c bis a)

– andere Erkrankungen: z.B. Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei

Penicillinbehan­dlung der Lues, schnell und verdrängend wachsendes kavernöses Hämangiom, Morbus Behçet, Pyoderma gangraenosum, eosinophile Fasciitis, Lichen ruber exanthematicus, Epidermolysis bullosa hereditaria (DS: c bis a)

Hämatologie/Onkologie:

– Autoimmunhämo­lytische Anämie (DS: c bis a), idiopathische thrombozytopenische Purpura (Morbus Werlhof) (DS: a), akute intermittierende Thrombozytopenie (DS: a)

– akute lymphoblastische Leukämie, Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, chronische lymphatische Leukämie, Morbus Waldenström, multiples Myelom (DS: e)

– Hyperkalzämie bei malignen Grunderkrankungen (DS: c bis a)

– Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen (DS: b bis a), Anwendung im Rahmen antiemetischer Schemata

– Palliativtherapie maligner Erkrankungen

Hinweis: Prednison kann zur Symptomlinderung, z.B. bei Inappetenz, Anorexie und allgemeiner Schwäche bei fortgeschrittenen malignen Erkrankungen nach Ausschöpfung spezifischer Therapiemöglichke­iten angewendet werden.

Einzelheiten sind der aktuellen Fachliteratur zu entnehmen.

Neurologie (DS: a):

– Myasthenia gravis (Mittel der l. Wahl ist Azathioprin)

– chronisches Guillain-Barré-Syndrom

– Tolosa-Hunt-Syndrom

– Polyneuropathie bei monoklonaler Gammopathie

– Multiple Sklerose (zum oralen Ausschleichen nach hochdosierter

parenteraler Glucocorticoidgabe im Rahmen eines akuten Schubes)

– West-Syndrom (infantile Krämpfe)

Infektiologie:

– toxische Zustände im Rahmen schwerer Infektionskran­kheiten (in Verbindung mit Antibiotika/Che­motherapie), z.B. tuberkulöse Meningitis (DS: b), schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (DS: b)

Augenkrankheiten (DS: b bis a):

– bei systemischen Erkrankungen der Augen und bei immunologischen Prozessen in

der Orbita und im Auge: Optikusneuropathie (z.B. Riesenzellarte­riitis, anteriore ischämische Optikusneuropathie (AION), traumatische Optikusneuropat­hie), Morbus Behçet, Sarkoidose, endokrine Orbitopathie, Pseudotumor der Orbita, Transplantatab­stoßung und bei bestimmten Uveitiden wie Harada-Erkrankung und sympathische Ophthalmie

– bei folgenden Erkrankungen ist die systemische Gabe nur nach erfolgloser lokaler Behandlung indiziert: Skleritis, Episkleritis, Keratitis, chronische Zyklitis, Uveitis, allergische Konjunktivitis, Alkaliverätzungen, in Verbindung mit antimikrobieller Therapie bei autoimmunologischer oder Syphilis-assoziierter interstitieller Keratitis, bei stromaler Herpes-simplexKeratitis nur bei intaktem Hornhautepithel und regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle

Gastroenterologie/Hepatologie:

– Colitis ulcerosa (DS: b bis c)

– Morbus Crohn (DS: b)

– Autoimmunhepatitis (DS: b)

– Ösophagusverätzung (DS: a)

Nephrologie:

– Minimal-Change-Glomerulonephritis (DS: a)

– Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive

Glomerulonephritis) (DS: hochdosierte Stoßtherapie, in der Regel in Kombination mit Zytostatika), bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Therapie (DS: d)

– idiopathische retroperitoneale Fibrose (DS: b)

4.2 dosierung und art der anwendung

4.2 dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die Höhe der Dosierung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen des Patienten. Im Allgemeinen werden relativ hohe Initialdosen angewendet, die bei akuten schweren Verlaufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen. Je nach klinischer Symptomatik und Ansprechverhalten kann unterschiedlich schnell auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis (im Allgemeinen zwischen 5 und 15 mg Prednison täglich) reduziert werden. Speziell bei chronischen Erkrankungen ist oft eine Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich.

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfeh­lungen:

Substitutionstherapie (jenseits des Wachstumsalters)

5 bis 7,5 mg Prednison/Tag, verteilt auf zwei Einzeldosen (morgens und mittags, bei adrenogenitalem Syndrom morgens und abends). Die Abenddosis beim adrenogenitalen Syndrom soll den nächtlichen ACTH-Anstieg vermindern und damit einer Nebennierenrinden-Hyperplasie entgegenwirken. Erforderlichenfalls zusätzliche Gabe eines Mineralocorticoids (Fludrocortison). Bei besonderen körperlichen Belastungen (z.B. Trauma, Operation), interkurrenten Infekten usw. kann eine Dosiserhöhung um das 2– bis 3-Fache, bei extremen Belastungen (z.B. Geburt) bis zum 10-Fachen notwendig werden.

Stresszustände nach langfristiger Glucocorticoid-Therapie: so früh wie möglich bis zu 50 mg Prednison/Tag. Dosisabbau über mehrere Tage.

Pharmakotherapie

Die folgenden Tabellen geben unter Verweis auf die aktuelle Fachliteratur eine Übersicht über die allgemeinen Dosierungsrichtli­nien:

Erwachsene

Dosierung

Dosis in mg/Tag

Dosis in mg/kg KG/Tag

a) Hoch

80 – 100 (250)

1,0 – 3,0

b) Mittel

40 – 80

0,5 – 1,0

c) Niedrig

10 – 40

0,25 – 0,5

d) Sehr niedrig

1,5 – 7,5 (10)

./.

e) Kombinationsche­motherapie siehe Dosierungsschema „e“ (DS: e)

Im Allgemeinen wird die gesamte Tagesdosis frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr eingenommen (zirkadiane Therapie). Hohe Tagesdosen können in Abhängigkeit von der Erkrankung jedoch auch auf 2–4, mittlere Tagesdosen auf 2–3 Einzelgaben verteilt werden.

Kinder und Jugendliche

Dosierung

Dosis in mg/kg KG/Tag

Hohe Dosierung

2 – 3

Mittlere Dosierung

1 – 2

Erhaltungsdosis

0,25

Bei Kindern (im Wachstumsalter) sollte die Therapie möglichst alternierend oder intermittierend erfolgen. In besonderen Fällen (z.B. West-Syndrom), kann von dieser Empfehlung abgewichen werden.

Dosisreduktion

Nach Eintritt der klinisch erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung wird mit der Dosisreduktion begonnen. Bei Verteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen wird zunächst die abendliche Dosis, dann die etwaige Mittagsdosis reduziert. Die Dosis wird zunächst in etwas größeren Schritten, ab ca. 30 mg/Tag in kleineren Schritten reduziert. Die klinische Situation entscheidet über den völligen Dosisabbau oder die Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis. Unter Beobachtung der Krankheitsaktivität können für die Dosisreduktion die folgenden Schritte als Orientierung dienen:

über 30 mg/Tag

Reduktion um

10 mg

alle 2 – 5 Tage,

bei 30 bis 15 mg/Tag

Reduktion um

5 mg

jede Woche,

bei 15 bis 10 mg/Tag

Reduktion um

2,5 mg

alle 1 – 2 Wochen,

bei 10 bis 6 mg/Tag

Reduktion um

1 mg

alle 2 – 4 Wochen,

unter 6 mg/Tag

Reduktion um

0,5 mg

alle 4 – 8 Wochen

Hohe und höchste Dosen, die nur über wenige Tage gegeben wurden, können in Abhängigkeit von der Grunderkrankung und dem klinischen Ansprechen ohne Ausschleichen abgesetzt werden.

Dosierungsschema „e“ (DS: e)Dosierungsschema „e“ (DS: e)

Die Therapie im Rahmen von Kombinationsche­motherapien in onkologischen Anwendungsgebieten sollte sich an den aktuell gültigen Protokollen orientieren. Hierbei erfolgt in der Regel die Prednisongabe in einer Einmaldosis ohne erforderliches Ausschleichen zum Therapieende. Einige Beispiele aus der medizinischen Fachliteratur für

Prednisondosi­erungen etablierter Chemotherapie­protokolle werden nachfolgend genannt:

– Non-Hodgkin-Lymphome: CHOP-Schema, Prednison 100 mg /m², Tag 1–5; COP

Schema, Prednison 100 mg/m², Tag 1–5.

– Chronisch lymphatische Leukämie: „Knospe-Schema“, Prednison 75/50/25 mg, Tag 1–3.

– Morbus Hodgkin: COPP-ABVD-Schema, Prednison 40 mg /m², Tag 1–14.

– Multiples Myelom: „Alexanian-Schema“, Prednison 2 mg /kg KG, Tag 1–4.

Art der Anwendung

Die Tabletten werden zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.

Bei der Pharmakotherapie mit Corten ist zu prüfen, ob eine alternierende Gabe des Arzneimittels möglich ist. In Abhängigkeit von der zu behandelnden Grunderkrankung wird, sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, die Dosis bis zur erforderlich erachteten Erhaltungsdosis reduziert oder die Behandlung beendet, gegebenenfalls unter Kontrolle des adrenalen Regelkreises.

Bei Hypothyreose oder bei Leberzirrhose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Für die kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation gibt es keine weiteren Kontraindikationen.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die Behandlung mit Corten kann durch die Immunsuppression zu einem erhöhten Risiko für bakterielle, virale, parasitäre, opportunistische sowie Pilzinfektionen führen. Die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion kann verschleiert und somit die Diagnostik erschwert werden. Latente Infektionen, wie Tuberkulose oder Hepatitis B, können reaktiviert werden.

Eine Therapie mit Corten sollte nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Behandlung durchgeführt werden bei folgenden Erkrankungen:

– akuten Virusinfektionen (Hepatitis B, Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)

– HBsAg-positive chronisch-aktiver Hepatitis

– ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen

– systemischen Mykosen und Parasitosen (z.B. Nematoden)

– bei Patienten mit Verdacht auf oder bestätigter Strongyloidiasis (Zwergfadenwur­minfektion) können Glucocorticoide zur Aktivierung und Massenvermehrung der Parasiten führen

– Poliomyelitis

– Lymphadenitis nach BCG-Impfung

– akuten und chronischen bakteriellen Infektionen

– bei Tuberkulose in der Anamnese Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz

Zusätzlich sollte eine Therapie mit Corten nur unter strenger

Indikationsstellung und Überwachung sowie ggf. zusätzlicher spezifischer

Therapie durchgeführt werden bei:

– Magen-Darm-Ulzera

– Osteoporose

– schwer einstellbarer Hypertonie

– schwer einstellbarem Diabetes mellitus

– psychiatrischen Erkrankungen (auch in der Anamnese) einschließlich Suizidalität: neurologische oder psychiatrische Überwachung wird empfohlen

– Eng- und Weitwinkelglaukom; ophthalmologische Überwachung und begleitende

Therapie wird empfohlen

– Hornhautulzera­tionen und Hornhautverlet­zungen; ophthalmologische Überwachung und begleitende Therapie wird empfohlen

Phäochromozytom-Krise

Nach der systemischen Anwendung von Corticosteroiden wurde über das Auftreten einer Phäochromozytom-Krise berichtet, die tödlich verlaufen kann. Bei Patienten mit einem vermuteten oder diagnostizierten Phäochromozytom sollten Corticosteroide nur nach einer angemessenen Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Sehstörungen

Bei der systemischen und topischen Anwendung von Corticosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z.B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Corticosteroide gemeldet wurden.

Sklerodermiebe­dingte renale Krise

Vorsicht ist bei Patienten mit systemischer Sklerose aufgrund einer erhöhten Inzidenz (möglicherweise tödlicher) sklerodermiebe­dingter renaler Krisen mit Hypertonie und einer verringerten Harnausscheidung bei einer täglichen Dosis von 15 mg oder mehr Prednison geboten. Daher sollten der Blutdruck und die Nierenfunktion (S-Kreatinin) routinemäßig überprüft werden. Wenn Verdacht auf eine renale Krise besteht, sollte der Blutdruck sorgfältig überwacht werden.

Wegen der Gefahr einer Darmperforation darf Corten nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:

– schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, möglicherweise auch ohne

peritoneale Reizung

– Divertikulitis

– Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)

Die Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.

Das Risiko von Sehnenbeschwerden, Tendinitis und von Sehnenrupturen ist erhöht, wenn Fluorchinolone und Glucocorticoide zusammen verabreicht werden.

Während der Anwendung von Corten ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen.

Während der Behandlung mit Corten ist bei Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich.

Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.

Bei Behandlung einer Myasthenia gravis mit Corten kann es initial zu einer Symptomverschlechte­rung kommen, weshalb die Einstellung auf Corticosteroide stationär erfolgen sollte. Insbesondere bei schwerer facio-pharyngealer Symptomatik und reduziertem Atemvolumen sollte die Therapie mit Corten einschleichend begonnen werden.

Eine langdauernde Anwendung auch geringer Mengen von Prednison führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infektionen).

Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann.

Bradykardie

Bei Anwendung hoher Dosen von Prednison kann es zu Bradykardien kommen. Das Auftreten von Bradykardien korreliert nicht notwendigerweise mit der Dauer der Behandlung.

Bei einer langdauernden Therapie mit Corten sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt, bei vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum- Kalium-Spiegel zu überwachen.

Kommt es während der Behandlung mit Corten zu besonderen körperlichen StressSituationen (fieberhaften Erkrankungen, Unfall, Operation, Geburt etc.) kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden. Wegen der möglichen Gefährdung in Stress-Situationen sollte für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein „SteroidNotfall-Ausweis“ ausgestellt werden.

Schwere anaphylaktische Reaktionen können auftreten.

Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss, sowie Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr und körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden.

Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe von Glucocorticoiden ist an folgende Risiken zu denken: Exazerbation bzw. Rezidiv der Grunderkrankung, akute NNR-Insuffizienz (insbesondere in Stress-Situationen, z.B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), Cortison-Entzugssyndrom.

Bestimmte Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Insbesondere gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Patienten ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Corten Kontakt zu masern- oder windpockeninfi­zierten Personen haben, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.

Kinder und Jugendliche

In der Wachstumsphase von Kindern sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Corten sorgfältig erwogen werden. Aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Prednison sollte das Längenwachstum bei Langzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden.

Die Therapie sollte zeitlich begrenzt oder bei Langzeittherapie alternierend erfolgen.

Ältere Patienten

Da ältere Patienten ein erhöhtes Osteoporoserisko haben, sollte das Nutzen-RisikoVerhältnis einer Therapie mit Corten sorgfältig erwogen werden.

Die Anwendung von Corten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Zu einzelnen Fragestellungen wurden Wechselwirkun­gsstudien an Erwachsenen durchgeführt. Andere Wechselwirkungen wurden aufgrund der klinischen Erfahrung aufgenommen.

– Herzglykoside: Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.

– Saluretika/La­xantien: Die Kaliumausscheidung wird verstärkt.

– Antidiabetika: Die blutzuckersenkende Wirkung wird vermindert.

– Cumarin-Derivate (orale Antikoagulanzien): Die Antikoagulanzi­enwirkung

kann abgeschwächt oder verstärkt werden. Eine Dosisanpassung des Antikoagulans kann bei gleichzeitiger Anwendung notwendig sein.

– Nichtsteroidale Antiphlogisti­ka/Antirheuma­tika (NSAR), Salicylate und Indometacin: Die

Gefahr von Magen-Darm-Ulzeration und -Blutungen wird erhöht.

– Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien: Die Muskelrelaxation kann länger anhalten.

– Atropin, andere Anticholinergika: Zusätzliche Augeninnendruc­ksteigerungen bei gleichzeitiger Anwendung möglich.

– Praziquantel: Durch Corticosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut

möglich.

– Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien.

– Somatropin: Die Wirkung von Somatropin kann vermindert werden.

– Protirelin: Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.

– Östrogene (z.B. orale Kontrazeptiva): Die Halbwertszeit von Glucocorticoi­den kann

verlängert sein. Deshalb kann die Corticoidwirkung verstärkt werden.

– Antazida: Bei gleichzeitiger Einnahme von Magnesium- oder Aluminiumhydroxid verminderte Resorption von Prednison möglich. Die Einnahme der beiden Arzneimittel sollte daher in einem zeitlichen Abstand von 2 Stunden erfolgen.

– CYP3A4 induzierende Substanzen wie Rifampicin, Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin und Primidon können die Corticoidwirkung abschwächen.

– Ephedrin: Durch beschleunigten Metabolismus kann die Wirksamkeit der Glucocorticoide herabgesetzt werden.

– Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren einschließlich cobicistathaltiger Produkte und z.B. Ketoconazol und Itraconazol ist mit einem erhöhten Risiko systemischer Nebenwirkungen zu rechnen. Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Nebenwirkungen der Corticosteroide; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Corticosteroid­Nebenwirkungen überwacht werden.

– Immunsuppressive Substanzen: Erhöhte Infektanfälligkeit und mögliche Verschlimmerung oder Manifestation latenter Infektionen. Zusätzlich für Ciclosporin: Die Blutspiegel von Ciclosporin werden erhöht. Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.

– ACE-Hemmer: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildverände­rungen.

– Fluorchinolone können das Risiko für Sehnenbeschwerden erhöhen.

Einfluss auf Untersuchungsmethoden:

Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft darf Corten nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden. Bei einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des Feten nicht auszuschließen. Prednison führte im Tierexperiment zur Ausbildung von Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Werden Glucocorticoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbe­handlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.

Stillzeit

Prednison geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Bisher liegen keine Hinweise vor, dass Corten die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.

4.8    nebenwirkungen

Geringes Nebenwirkungsrisiko bei Beachtung der empfohlenen Dosierungen.

Pharmakotherapie:

Folgende Nebenwirkungen können auftreten, die sehr stark von Dosis und Therapiedauer abhängig sind und deren Häufigkeit daher hier nicht angegeben werden kann:

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Maskierung von Infektionen, Manifestation, Exazerbation oder Reaktivierung von Virusinfektionen, Pilzinfektionen, von bakteriellen, parasitären sowie opportunistischen Infektionen, Aktivierung einer Strongyloidiasis (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyzythämie

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische Reaktionen (z.B. Arzneimittele­xanthem), schwere anaphylaktische Reaktionen wie Arrhythmien, Bronchospasmen, Hypo- oder Hypertonie, Kreislaufkollaps, Herzstillstand, Schwächung der Immunabwehr

Endokrine Erkrankungen

Adrenale Suppression und Induktion eines Cushing Syndroms (typische

Symptome: Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumaussche­idung (cave:

Rhythmusstörungen), Gewichtszunahme, verminderte Glucosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypercholeste­rinämie und Hypertriglyce­ridämie. Appetitsteigerung

Psychiatrische Erkrankungen

Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebssteigerung, Psychosen, Manie, Halluzinationen, Affektlabilität, Angstgefühle, Schlafstörungen, Suizidalität

Erkrankungen des Nervensystems

Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der

Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie

Augenerkrankungen

Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung, Glaukom, Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulcus, vermehrtes Auftreten viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge, verschwommenes Sehen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Herzerkrankungen

Häufigkeit nicht bekannt: Bradykardie

Nach Anwendung hoher Dosen

Gefäßerkrankungen

Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie), erhöhte Kapillarfragilität

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Magen-Darm-Ulcera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Striae rubrae, Hautatrophie, Teleangiektasien, Petechien, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, Rosazea-artige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Muskelatrophie und -schwäche, Myopathie, Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich), aseptische Knochennekrosen, Sehnenbeschwerden, Sehnenentzündung, Sehnenrupturen und epidurale Lipomatose, Wachstumshemmung bei Kindern

Hinweis: Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sklerodermiebe­dingte renale Krise

Das Auftreten sklerodermiebe­dingter renaler Krisen variiert in den verschiedenen Subpopulationen. Das höchste Risiko wurde bei Patienten mit diffuser systemischer Sklerose berichtet. Das niedrigste Risiko wurde bei Patienten mit begrenzter systemischer Sklerose (2%) und juveniler systemischer Sklerose (1%) berichtet.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Störungen der Sexualhormonse­kretion (in Folge davon Auftreten von: Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Verzögerte Wundheilung

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome

Akute Intoxikationen mit Prednison sind nicht bekannt. Bei Überdosierungen ist mit verstärkten Nebenwirkungen, insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt zu rechnen (siehe Abschnitt 4.8).

Therapie

Ein Gegenmittel zu Prednison ist nicht bekannt.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Corticosteroide zur systemischen Anwendung, Glucocorticoide,

ATC-Code: H02AB07

Prednison ist ein nicht fluoriertes Glucocorticoid zur systemischen Therapie.

Prednison beeinflusst dosisabhängig den Stoffwechsel fast aller Gewebe. Im physiologischen Bereich ist diese Wirkung lebensnotwendig zur Aufrechterhaltung der Homöostase des Organismus in Ruhe und unter Belastung sowie zur Regulation von Aktivitäten des Immunsystems.

Bei Ausfall oder Insuffizienz der Nebennierenrinde kann Prednison das endogene Hydrocortison ersetzen. Es beeinflusst dabei das metabolische Gleichgewicht von Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Die Wirkung von etwa 5 mg Prednison entspricht der von 20 mg Hydrocortison. Wegen der nur geringen mineralocorticoiden Wirkung von Prednison muss jedoch in der Substitutionsthe­rapie bei Ausfall der NNR-Funktion zusätzlich ein Mineralocorticoid gegeben werden.

Beim adrenogenitalen Syndrom ersetzt Prednison das durch Enzymdefekt fehlende Hydrocortison und hemmt die überhöhte Bildung von Corticotropin in der Hypophyse sowie von Androgenen in der NNR. Wenn der Enzymdefekt auch die Synthese von Mineralocorticoid betrifft, muss dieses zusätzlich substituiert werden.

In höheren als den zur Substitution erforderlichen Dosen wirkt Prednison rasch entzündungshemmend (antiexsudativ und antiproliferativ) und verzögert immunsuppressiv. Es hemmt hierbei die Chemotaxis und Aktivität von Zellen des Immunsystems sowie die Freisetzung und Wirkung von Mediatoren der Entzündungs- und Immunreaktionen, z.B. von lysosomalen Enzymen, Prostaglandinen und Leukotrienen. Bei Bronchialobstruk­tion wird die Wirkung bronchialerwe­iternder Betamimetika verstärkt (permissiver Effekt).

Länger dauernde Therapie mit hohen Dosen führt zur Involution des Immunsystems und der NNR.

Der bei Hydrocortison deutlich vorhandene und beim Prednison noch nachweisbare mineralotrope Effekt kann eine Überwachung der Serumelektrolyte erfordern.

Die Wirkung von Prednison bei Atemwegsobstruktion beruht im Wesentlichen auf der Hemmung entzündlicher Prozesse, Unterdrückung oder Verhinderung eines Schleimhautödems, Hemmung der Bronchialkonstrik­tion, Hemmung bzw. Einschränkung der Schleimproduktion sowie Herabsetzung der Schleimviskosität. Diesen Wirkungen liegen folgende Mechanismen zugrunde: Gefäßabdichtung und Membranstabili­sierung, Normalisierung von durch Dauergebrauch vermindertem Ansprechen der Bronchialmuskulatur auf ß2-Sympathomimetika, Dämpfung der Typ-I-Reaktion ab der 2. Therapiewoche.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Prednison wird nach oraler Aufnahme rasch und nahezu vollständig resorbiert, maximale Serumkonzentra­tionen werden innerhalb von 1 bis 2 Stunden erreicht. Bei der primären Leberpassage wird Prednison zu 80 bis 100% zu Prednisolon metabolisiert. Es erfolgt eine reversible Bindung an Transcortin und Plasmaalbumin.

Prednisolon wird hauptsächlich in der Leber zu ca. 70% durch Glucuronidierung und zu ca.

30% durch Sulfatierung metabolisiert. Zum Teil erfolgt eine Umwandlung in 11ß,17ß-Dihydroxyandrosta-1,4-dien-3-on und in 1,4-Pregnadien-20-ol. Die Metaboliten sind hormonell inaktiv und werden vorwiegend renal eliminiert. Nur ein minimaler Anteil von Prednison/Pred­nisolon erscheint unverändert im Harn. Die Plasmaeliminations-Halbwertszeit beträgt ca. 3 Stunden. Sie ist verlängert bei schweren Leberfunktion­sstörungen. Die Wirkdauer des Prednison ist länger als die Verweilzeit im Serum, sie beträgt im mittleren Dosisbereich 18 bis 36 Stunden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität von Prednisolon an der Ratte ergaben eine LD50 (Todeseintritt innerhalb von 7 Tagen) nach Einmalapplikation von 240 mg/kg KG Prednisolon.

Subchronische/chronische Toxizität

Licht- und elektronenmikros­kopische Veränderungen an Langerhans-Inselzellen von Ratten wurden nach täglichen i.p. Gaben von 33 mg/kg KG über 7 bis 14 Tage an Ratten gefunden. Beim Kaninchen konnten experimentelle Leberschäden durch tägliche Gabe von 2 bis 3 mg/kg KG über 2 bis 4 Wochen erzeugt werden. Histotoxische Wirkungen im Sinne von Muskelnekrosen wurden nach mehrwöchiger Verabreichung von 0,5 bis 5 mg/kg an Meerschweinchen und 4 mg/kg an Hunden berichtet.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Vorliegende Untersuchungsbe­funde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante genotoxische Eigenschaften.

Reproduktionstoxizität

Prednisolon ruft im Tierexperiment bei Mäusen, Hamstern und Kaninchen Gaumenspalten hervor. Bei parenteraler Verabreichung traten bei Ratten geringfügige Anomalien an Schädel, Kiefer und Zunge auf. Intrauterine Wachstumsstörungen wurden beobachtet (siehe auch Abschnitt 4.6).

Bei einer Anwendung von hohen Prednisolon-Dosen für einen längeren Zeitraum (30 mg/ Tag für mindestens 4 Wochen) sind reversible Störungen der Spermatogenese beobachtet worden, die nach Absetzen des Arzneimittels noch mehrere Monate anhielten.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

1 mg/2,5 mg/5 mg

Mikrokristalline Cellulose

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Natriumstearyl­fumarat (Ph. Eur.)

10 mg/20 mg/25 mg/30 mg/50 mg

Mikrokristalline Cellulose

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Poloxamer 407

Natriumstearyl­fumarat (Ph. Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

6.2     inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3     dauer der haltbarkeit

1 mg, 2,5 mg, 5 mg, 10 mg, 20 mg, 25 mg, 30 mg Tabletten:

3 Jahre

50 mg Tabletten:

4 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

1 mg:

Nicht über 30 °C lagern.

Alle anderen Dosisstärken:

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Die Tabletten sind in PVC/PVDC-Aluminiumblis­terpackungen verpackt.

Packungen mit 20 und 100 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7.    inhaber der zulassung

STADA Arzneimittel AG

Stadastraße 2–18

61118 Bad Vilbel

8.    zulassungsnummern

Corten 1 mg Tabletten:

7005083.00.00

7005084.00.00

7005082.00.00

7005085.00.00

7005086.00.00

7005087.00.00

7005088.00.00

7005089.00.00

Corten 2,5 mg Tabletten:

Corten 5 mg Tabletten:

Corten 10 mg Tabletten:

Corten 20 mg Tabletten:

Corten 25 mg Tabletten:

Corten 30 mg Tabletten:

Corten 50 mg Tabletten:

9.    datum der erteilung der zulassung

9. datum der erteilung der zulassung

19.02.2024

10.

STAND DER INFORMATION

03/2024