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Dalmadorm - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dalmadorm

1.  bezeichnung des arzneimittels

Dalmadorm 30 mg Filmtabletten

2.  qualitative und quantitative zusammensetzung

Flurazepamhydrochlo­rid

Jede Filmtablette enthält 30 mg Flurazepamhydrochlo­rid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Filmtablette

Hellgelbe bis gelborange, runde Filmtabletten mit einseitiger Bruchrille.

Die Filmtablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.  klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen

Hinweis:

Die Behandlung mit Benzodiazepinen ist nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad angezeigt.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die Behandlung sollte mit der niedrigsten empfohlenen Dosis begonnen werden. Die maximale Dosis sollte nicht überschritten werden. Erwachsene erhalten in der Regel ½ Filmtablette Dalmadorm (entsprechend 15 mg Flurazepamhydrochlo­rid), als Höchstdosis 1 Filmtablette Dalmadorm (entsprechend 30 mg Flurazepamhydrochlo­rid).

Ältere Patienten erhalten als Höchstdosis ½ Filmtablette Dalmadorm (entsprechend 15 mg Flurazepamhydrochlo­rid).

Bei Patienten mit organischen Hirnveränderungen sollte die Dosis individuell verringert werden. Geschwächte Patienten oder Patienten mit beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion sollten ebenfalls reduzierte Dosen erhalten.

Art der Anwendung

Dalmadorm wird abends direkt vor dem Schlafengehen mit etwas Flüssigkeit (z. B. ½ Glas Wasser) eingenommen.

Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute kritische Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Flurazepamhydrochlo­rid oder einen der sonstigen Bestandteile Überempfindlichkeit gegen andere Benzodiazepine Myasthenia gravis Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit (siehe Abschnitt 4.4) schwere Ateminsuffizienz Atemdepression Schlafapnoe-Syndrom schwere Leberinsuffizienz spinale und zerebellare Ataxien akute Vergiftung mit Alkohol, Sedativa, Hypnotika, Analgetika oder Psychopharmaka

(Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium)

Anti-retroviralen Therapien (z. B. HIV-Protease-Inhibitoren wie Ritonavir oder Saquinavir)

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

ToleranzentwicklungToleranzentwicklung

Nach Einnahme von Benzodiazepinen über einige Wochen kann es zu einem Verlust der Wirksamkeit (Toleranz) kommen.

Risiken durch eine gleichzeitige Anwendung mit Opioiden:

Die gleichzeitige Anwendung von Dalmadorm und Opioiden kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel wie Dalmadorm zusammen mit Opioiden nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichke­iten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Dalmadorm zusammen mit Opioiden für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein (siehe auch allgemeine Dosierungsempfeh­lung in Abschnitt 4.2).

Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und deren Bezugspersonen (falls zutreffend) über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).

Abhängigkeit

Die Anwendung von Benzodiazepinen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch nach der Einnahme therapeutischer Dosen über einen kurzen Zeitraum. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung. Insbesondere bei Patienten mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit in der Anamnese ist dieses Risiko erhöht.

Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugssymptomen begleitet. Diese können sich in Depressionen, Stimmungsschwan­kungen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, außergewöhnlicher Angst, Spannungszuständen, innerer Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Schwitzen und Durchfall äußern. In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeit­sstörungen, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, Halluzinationen oder epileptische Anfälle. In seltenen Fällen kann das plötzliche Absetzen, vor allem nach der Einnahme hoher Dosen, zu psychotischen Zuständen, Verwirrtheit und Krämpfen führen.

Absetzerscheinungen

Auch beim plötzlichen Beenden einer kürzeren Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen (Rebound-Phänomen) kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzodiazepinen führten, in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Schlafstörungen, Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich.

Da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetz-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher

ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.

Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung soll so kurz wie möglich sein. Sie sollte, einschließlich der Absetzphase, 4 Wochen nicht überschreiten. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen (siehe Abschnitt 4.2).

Es ist angebracht, den Patienten zu Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren und ihm die allmähliche Verringerung der Dosis genau zu erklären. Darüber hinaus ist es wichtig, dass dem Patienten die Möglichkeit von Rebound-Phänomenen bewusst ist, wodurch die Angst vor solchen Symptomen – falls sie beim Absetzen des Medikaments auftreten sollten – verringert werden kann.

Amnesie

Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen. Das bedeutet, dass nach erfolgter Medikamentene­innahme unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht mehr erinnern kann.

Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7 – 8 Stunden) verringert werden.

Psychiatrische und „paradoxe“ Reaktionen

Bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es, insbesondere bei älteren Patienten oder Kindern, zu psychiatrischen sowie ,,paradoxen‘‘ Reaktionen wie Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Verkennungen, Wut, Alpträumen, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenem Verhalten und anderen Verhaltensstörungen kommen. In solchen Fällen sollte die Behandlung mit diesem Präparat beendet werden.

Bestimmte PatientengruppenBestimmte Patientengruppen

Aufgrund der muskelrelaxierenden Wirkung besteht eine erhöhte Sturzgefahr und damit verbunden die Gefahr von Frakturen.

Benzodiazepine werden nicht zur primären Behandlung von Psychosen empfohlen.

Benzodiazepine sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden. Unter Umständen kann die depressive Symptomatik verstärkt und so das Risiko eines Suizids erhöht werden.

Im Falle von Verlust- und Trauerreaktionen kann eine psychologische Behandlung behindert werden. Benzodiazepine sollten bei Patienten mit Alkohol- und Drogenmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. In der Regel erfolgt bei diesen Patienten keine Verschreibung. Bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion ist – wie allgemein üblich – Vorsicht geboten und gegebenenfalls die Dosierung zu verringern. Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen sollten nicht mit Benzodiazepinen behandelt werden, da hierdurch das Risiko einer Enzephalopathie erhöht wird.

Eine niedrigere Dosis wird auch für Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz aufgrund des Risikos einer Atemdepression empfohlen.

Kinder und Jugendliche

Benzodiazepine sollten Kindern und Jugendlichen nur nach sorgfältiger Abwägung des NutzenRisiko-Verhältnisses verordnet werden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten und Patienten mit hirnorganischen Veränderungen ist die Dosierung zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2).

Bei älteren Patienten ist wegen der Sturzgefahr, insbesondere bei nächtlichem Aufstehen, Vorsicht geboten.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Flurazepamhydrochlo­rid mit folgenden Arzneimitteln kann es zu gegenseitiger Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung kommen:

Sedativa, Hypnotika und Narkotika Analgetika Neuroleptika Antiepileptika Anxiolytika Antihistaminika Antidepressiva, Lithium Antihypertensiva und Betablocker

Opioide:

Die gleichzeitige Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimitteln wie Dalmadorm mit Opioiden erhöht das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosierung und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Die Kombination mit Narkoanalgetika (z. B. Opiaten) kann zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu beschleunigter Abhängigkeitsen­twicklung führen.

Die Kombination mit 4-Hydroxybutansäure (Natriumoxybat) kann zu einer verstärkten Atemdepression führen.

Die gleichzeitige Gabe von bestimmten anti-retroviralen Therapien (z. B. HIV-Protease-Inhibitoren wie Ritonavir oder Saquinavir) kann die Plasmakonzentra­tionen von Flurazepam erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3.).

Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxantien kann die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt werden – insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung (Sturzgefahr!).

Substanzen, die bestimmte Leberenzyme (Cytochrom P 450) hemmen, können die Wirkung von Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen verstärken. Hierzu zählen z. B.:

H2-Blocker wie Cimetidin Protonenpumpen­hemmer wie Omeprazol Antikonzeptiva („Pille“) Makrolidantibiotika wie Erythromycin

Induktoren der Leberenzyme wie z.B. Rifampicin können die Wirkung von Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen abschwächen.

Während der Behandlung mit Dalmadorm sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die Wirkung von Dalmadorm in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird. Auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, werden durch diese Kombination zusätzlich beeinträchtigt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Der behandelnde Arzt sollte Patientinnen im gebärfähigen Alter auffordern, eine während der Behandlung mit Dalmadorm geplante oder eintretende Schwangerschaft sofort mitzuteilen und über eine Weiterführung bzw. einen Abbruch der Therapie nach den zuvor genannten Kriterien entscheiden.

Schwangerschaft

Die Anwendung von Benzodiazepinen im ersten Schwangerschaf­tsdrittel scheint mit einem erhöhten Risiko von Missbildungen assoziiert zu sein. Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen liegen vor. Dalmadorm sollte daher während der gesamten Schwangerschaft nur in Ausnahmefällen bei

zwingender Indikation angewendet werden.

Ein längerfristiger Gebrauch von Dalmadorm über einen Zeitraum von mehreren Wochen im letzten Drittel der Schwangerschaft kann zu einem Entzugssyndrom des Neugeborenen führen. Gabe größerer Dosen von Dalmadorm vor oder während der Geburt können beim Neugeborenen Hypothermie, Hypotonie, Atemdepression und Trinkschwäche (sog. „floppy-infant-syndrome“) hervorrufen.

Stillzeit

Dalmadorm geht in die Muttermilch über. Deshalb sollte es während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Bei zwingender Indikation sollte abgestillt werden.

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Beeinflussung der Fertilität vor.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Sedierung, Amnesie, verminderte Konzentration­sfähigkeit und beeinträchtigte Muskelfunktion können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken.

Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer und im Zusammenwirken mit Alkohol (siehe Abschnitt 4.5).

4.8    nebenwirkungen

In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten und der eingenommenen Dosis können insbesondere zu Beginn der Therapie folgende Nebenwirkungen auftreten:

Somnolenz, verringerte Aufmerksamkeit, Müdigkeit gedämpfte Emotionen, Verwirrtheit Muskelschwäche, Ataxie, Bewegungsunsicher­heit Kopfschmerzen Schwindelgefühl, Sehstörungen Nachwirkungen am folgenden Tage (Schläfrigkeit, herabgesetzte Reaktionsfähig­keit usw.)

In der Regel verringern sich diese Symptome bei wiederholter Anwendung.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10), Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), Sehr selten (<1/10.000), Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Organsystem e

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Häufigkeit nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des

Lymphsystems

Erkrankungen des Blutes (z. B.

Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie)

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindli chkeit (z. B. Angioödem)

Organsystem e

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Häufigkeit nicht bekannt

Psychiatrische Erkrankungen

Gedämpfte Emotionen

Verwirrtheit, Halluzinationen, Abhängigkeit, Entzugserscheinung en, Rebound Effekt, Depression (eine bereits vorhandene Depression kann während der Anwendung von Benzodiazepinen demaskiert werden), psychiatrische sowie paradoxe Reaktionen (z. B. Angst, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Alpträume, Unruhe, Erregungszustände, Verwirrtheit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, psychotische Erkrankungen, Verhaltensstörunge n, emotionale Störungen, Suizidversuch, Suizidgedanken)

Erkrankungen des

Nervensystems

Somnolenz, verringerte Aufmerksa mkeit, Ataxie, Schwindelg efühle, Kopfschmer zen, Dysgeusie

Extrapyramidale Erkrankungen, Nachwirkungen am folgenden Tag (Schläfrigkeit, herabgesetzte Reaktionsfähig­keit), anterograde Amnesien

Augenerkrank ungen

Sehstörungen (Diplopie)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Vertigo

Gefäßerkrank ungen

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Atemdepressio n (insbesondere während der Nacht)

Organsystem e

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Häufigkeit nicht bekannt

Erkrankungen des

Gastrointestin altrakts

Störungen im MagenDarm-Trakt, Übelkeit

Leber- und Gallenerkrank ungen

Ikterus, erhöhte Leberenzyme

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzell gewebes

Hautreaktion en (z. B.

Hautausschla g)

Skelettmuskul atur-, Bindegewebs-und Knochenerkra nkungen

Muskelsch wäche, Aufgrund der muskelrelax ierenden Wirkung besteht eine erhöhte Sturzgefahr und damit verbunden die Gefahr von Frakturen bei älteren Menschen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Harnretention

Erkrankungen der

Geschlechtsor gane und der Brustdrüse

Änderungen der Libido

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichun gsort

Müdigkeit

Sturzgefahr

Die Anwendung von Benzodiazepinen (auch schon in therapeutischen Dosen) kann zur Entwicklung einer physischen und psychischen Abhängigkeit führen; bei Beenden der Therapie können Entzugs-und Rebound-Phänomene auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Wie auch bei anderen Benzodiazepinen ist eine Überdosierung von Flurazepamhydrochlo­rid im Allgemeinen nicht lebensbedrohlich, es sei denn, dass es zusammen mit anderen ZNS-wirksamen Substanzen – einschließlich Alkohol – eingenommen wurde (Cave: Mehrfachintoxi­kation!).

Symptome der Überdosierung

Intoxikationen mit Benzodiazepinen sind gewöhnlich – in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis – durch verschiedene Stadien der zentralen Dämpfung gekennzeichnet, die von Somnolenz, geistiger Verwirrung, Lethargie, Sehstörungen und Dystonie bis hin zu Ataxie, Bewusstlosigkeit, zentraler Atem- und Kreislaufdepres­sion, Koma und selten zu einem tödlichen Ausgang reichen können.

Therapie der Überdosierung

Patienten mit leichteren Vergiftungser­scheinungen sollten unter Atem- und Kreislaufkontrolle ausschlafen. Induziertes Erbrechen wird nicht empfohlen. Durch die Verabreichung von Aktivkohle kann die Resorption begrenzt werden.

Eine Magenspülung wird nicht routinemäßig empfohlen, jedoch kann diese in schweren Fällen eine Maßnahme darstellen. In schwereren Fällen können weitere Maßnahmen (Kreislaufsta­bilisierung, Intensivüberwachun­g) erforderlich werden.

Auf Grund der hohen Plasma-Eiweiß-Bindung und des großen Verteilungsvolumens dürften forcierte Dialyse oder Hämodialyse bei reinen Flurazepamver­giftungen nur von geringem Nutzen sein.

Zur Aufhebung der zentraldämpfenden Wirkung ist die Gabe von Flumazenil bei Intoxikation mit schweren Atem- und Herzkreislaufpro­blemen angezeigt. Jedoch sollte durch die Gabe von Flumazenil die Grundversorgung der Atemwege und der Atmung nicht beendet werden. Die standardmäßige Gabe von Flumazenil ist kontraindiziert, da es zu Nebenwirkungen wie Krampfanfällen kommen kann.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Sedativa / Hypnotika, Benzodiazepin-Derivate ATC-Code: N05CD01

Flurazepamhydrochlo­rid ist eine psychotrope Substanz aus der Klasse der 1,4-Benzodiazepine und bindet mit hoher Affinität an spezifische Benzodiazepin­rezeptoren im ZNS. Flurazepamhydrochlo­rid verstärkt die hemmende Wirkung der GABA-ergen Übertragung auf unterschiedliche Neuronenverbände. Hieraus resultieren die spannungs-, erregungs- und angstdämpfenden Eigenschaften sowie sedierenden und hypnotischen Effekte. Darüber hinaus zeigt Flurazepamhydrochlo­rid den Muskeltonus dämpfende und antikonvulsive Eigenschaften.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Flurazepamhydrochlo­rid wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert. Nach oraler Gabe von 30 mg Flurazepamhydrochlo­rid wurden für Flurazepam Cmax-Werte von 1,5 ng/ml nach 1 – 3 Stunden gemessen. Die maximalen Plasmakonzentra­tionen der beiden im Tierversuch pharmakologisch wirksameren Hauptmetabolite N1-Hydroxyethylflu­razepam und N1-Desalkylflurazepam wurden für den ersteren nach 1 – 4 Stunden und für den letzteren nach 0,5 – 96 Stunden gemessen. Bei den meisten Probanden erreichte die N1-Desalkylflurazepam-Konzentration

nach 1 – 24 Stunden einen Plateauwert.

Die Cmax-Werte für N1-Hydroxyethylflu­razepam lagen nach oraler Gabe von 30 mg Flurazepamhydrochlo­rid bei 5 – 10 ng/ml und für N1-Desalkylflurazepam bei 10 – 22 ng/ml.

Die Plasmahalbwertszeit für Flurazepamhydrochlo­rid und N1-Hydroxyethyl-flurazepam betrug 3,1 Stunden bzw. 2,3 – 3,4 Stunden. Für N1-Desalkylflurazepam lagen die entsprechenden Werte bei 19 – 133 Stunden. Bei älteren Probanden (66 – 85 Jahre) wurden noch höhere Werte gemessen (71 – 289 Stunden).

Bei Einnahme von 15 mg Flurazepamhydrochlo­rid pro Tag über einen Zeitraum von 15 Tagen akkumulierte das N1-Desalkylflurazepam, so dass die am 15. Tag gemessenen Plasmakonzentra­tionen 7,5-mal höher waren als die am ersten Tag ermittelten.

Die für Flurazepam und N1-Desalkylflurazepam gemessene Plasmaprotein­bindung betrug 95 – 96,2 % bzw. 98 %, während die Werte für N1-Hydroxyethylflu­razepam zwischen 88 und 92,3 % lagen.

Flurazepamhydrochlo­rid wird bereits in der Dünndarmmucosa und bei der ersten Leberpassage desalkyliert. Hauptmetabolite im Pfortaderblut sind das Mono- und Didesethylflu­razepam.

Flurazepamhydrochlo­rid und seine Metabolite werden hauptsächlich renal eliminiert. So fand man nach Gabe von 14C-Flurazepamhydrochlo­rid innerhalb von 72 Stunden 81 % der Radioaktivität im Urin und nur 8 – 9 % in den Faeces. Hauptmetabolit im Urin, der nur 0,1 – 0,2 % unverändertes Flurazepamhydrochlo­rid enthielt, war das hauptsächlich als Konjugat vorliegende N1-Hydroxyethyl-flurazepam, das 30 – 55 % der Dosis ausmachte.

Außerdem fand man nach enzymatischer Spaltung N1-Desalkyl-flurazepam (2 % der Dosis) und 3-Hydroxydesalkyl-flurazepam (2 – 3,3 % der Dosis). Nur 1,6 – 5,3 % der Dosis lagen in freier Form der betreffenden Metabolite im Urin vor.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Akute Toxizität

Siehe Abschnitt 4.9.

Chronische Toxizität

Die wiederholte tägliche orale Gabe von Flurazepamhydrochlo­rid-Base an Ratten und Hunden über einen Zeitraum von 6 bzw. 12 Monaten führte in einer Dosierung von 90 mg/kg KG/Tag zur Abnahme des Körpergewichts, Anstieg der Serum-GOT und der alkalischen Phosphatase sowie zu einer Erhöhung des Lebergewichtes und Fettinfiltration in der Leber.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Dalmadorm wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Die bisher durchgeführten Tests verliefen allerdings negativ. Langzeitunter­suchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

ReproduktionstoxizitätReproduktionsto­xizität

Die pränatale Exposition von Dalmadorm ergab in Tierstudien (Mäusen, Ratten, Kaninchen) bis 30 mg/kg KG keinen Anhalt für ein teratogenes Potential. Ab 3 mg/kg KG wurden erhöhte Resorptionsraten beobachtet. Retardierende Effekte bei der F1-Generation traten nach Applikation von 27 mg/kg KG (Ossifikation­sstörungen) und 30 mg/kg KG (Körpergewichtsde­pressionen) auf. Eine Einschränkung der Fertilität bei Ratten wurde nicht nachgewiesen.

Flurazepamhydrochlo­rid ist plazentagängig und erscheint in der Muttermilch.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Maisstärke

Mannitol (Ph.Eur.)

mikrokristalline Cellulose

Talkum

Hypromellose

Stearinsäure (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Ethylcellulose

Macrogol 400

Macrogol 6000

Titandioxid (E 171)

Eisenoxide und -hydroxide (E 172)

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Die Filmtabletten sind in Blister verpackt und in folgenden Packungsgrößen erhältlich:

OP 20 (N 2)

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

Viatris Healthcare GmbH

Lütticher Straße 5

53842 Troisdorf

8.    zulassungsnummer

6029073.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 6. Juni 2000

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 18. April 2012