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Dekristol 20.000 I.E. N - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dekristol 20.000 I.E. N

FACHINFORMANTION

1.  bezeichnung des arzneimittels

Dekristol 20.000 I.E. N, Hartkapseln

2.  qualitative und quantitative zusammensetzung

Eine Hartkapsel enthält:

500 µg Colecalciferol (Vitamin D3, entsprechend 20.000 I.E.)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Hartkapsel.

Dekristol 20.000 I.E. N sind elfenbeinfarbene, opake, unbedruckte Hartgelatinekap­seln, die eine klare, schwach gelbliche, ölige Flüssigkeit enthalten.

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

Zur Anfangsbehandlung von klinisch relevanten Vitamin-D-Mangelzuständen bei Erwachsenen.

4.2    dosierung und art der anwendung

Eine Hartkapsel enthält 20.000 I.E. Colecalciferol (Vitamin D3).

Erwachsene

Anfangsbehandlung von klinisch relevanten Vitamin-D-Mangelzuständen:

– 1 Hartkapsel zweimal pro Woche (entsprechend 40.000 I.E./Woche) für 7 Wochen

(entsprechend einer Gesamtdosis von 280.000 I.E.).

Einen Monat nach der Anfangsbehandlung mit Dekristol 20.000 I.E. N kann eine Erhaltungstherapie mit niedrigeren Dosierungen von 800 bis 1000 I.E. täglich in Betracht gezogen werden. Hierfür stehen andere Zubereitungen zur Verfügung. Der behandelnde Arzt entscheidet über die individuelle Dosierung und Dauer der Behandlung.

Kinder und Jugendliche

Dekristol 20.000 I.E. N sollte bei Kindern im Alter von unter 12 Jahren nicht angewendet werden, da diese zum einen die Hartkapseln möglicherweise nicht schlucken können und daran ersticken könnten (stattdessen werden Tropfen oder auflösbare Tabletten empfohlen). Zum anderen wird, auf Grund fehlender Daten zur Dosierung die Gabe sowohl bei Kindern im Alter von unter 12 Jahren als auch bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren nicht empfohlen.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen/Hy­perkalzämie

Im Falle von Hyperkalzämie oder Anzeichen eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden. Beim Auftreten von Hyperkalzurie (über 7,5 mmol entsprechend 300 mg Calcium/24 h) muss die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Hartkapseln werden im Ganzen mit ausreichend Wasser eingenommen, vorzugsweise zur Hauptmahlzeit des Tages.

Die Dauer der Anwendung ist üblicherweise begrenzt auf 7 Wochen in Abhängigkeit von der Entscheidung des Arztes.

4.3    gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen

Bestandteile

– Hyperkalzämie

– Hyperkalzurie

– Hypervitaminose D

– Pseudohypoparat­hyreoidismus (der Vitamin-D-Bedarf kann durch die phasenweise normale

Vitamin-D-Empfindlichkeit herabgesetzt sein, mit dem Risiko einer lang dauernden Überdosierung)

– Nephrokalzinose, Nephrolithiasis (Nierensteine)

– schwere Nierenfunktion­sstörung

– zusätzliche Einnahme von Arzneimitteln, welche Vitamin D enthalten.

4.4  besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Dekristol 20.000 I.E. N sollte nicht eingenommen werden bei Neigung zur Bildung calciumhaltiger Nierensteine.

Dekristol 20.000 I.E. N sollte bei Patienten mit gestörter renaler Funktion, bei Behandlung mit Benzothiadiazin-Derivaten und bei immobilisierten Patienten nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden (Risiko der Hyperkalzämie, Hyperkalzurie). Bei diesen Patienten sollten die Calcium- und Phosphatspiegel überwacht werden. Das Risiko von Weichteilverkal­kungen sollte beachtet werden.

Dekristol 20.000 I.E. N sollte bei Patienten, die unter Sarkoidose leiden, nur mit Vorsicht angewendet werden, da das Risiko einer verstärkten Umwandlung von Vitamin D in seinen aktiven Metaboliten besteht. Bei diesen Patienten sollten die Calciumspiegel in Plasma und Urin überwacht werden.

Während der Schwangerschaft sollte Dekristol 20.000 I.E. N nur nach strenger Indikationsstellung eingenommen und nur so dosiert werden, wie es zum Beheben des Vitamin-D-Mangels unbedingt notwendig ist (siehe Abschnitt 4.6).

Während einer Behandlung mit Dosen, die umgerechnet 1.000 I.E. täglich übersteigen, müssen die Calciumspiegel im Serum und im Urin überwacht werden und die Nierenfunktion durch Messung des Serumkreatinins überprüft werden. Diese Überprüfung ist besonders wichtig bei älteren Patienten und bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden oder Diuretika (siehe Abschnitt 4.5). Dies trifft auch für Patienten zu, die zur Bildung calciumhaltiger Nierensteine neigen.

Für bestimmte Patienten sollte die Notwendigkeit zusätzlicher Calciumsupple­mentierung in Betracht gezogen werden. Calciumpräparate sollten unter engmaschiger medizinischer Überwachung gegeben werden, um Hyperkalzämien zu vermeiden.

Vor dem Beginn einer Vitamin-D-Therapie sollte der Vitamin-D-Status des Patienten sorgfältig vom Arzt überprüft werden. Dabei sollten auch Lebensmittel, welche mit Vitamin D angereichert sind, berücksichtigt werden.

Kinder und Jugendliche

Dekristol 20.000 I.E. N darf bei Säuglingen und (Klein-)Kindern (unter 12 Jahren) nicht angewendet werden, da diese zum einen die Hartkapseln möglicherweise nicht schlucken können und daran ersticken könnten (stattdessen werden Tropfen oder auflösbare Tabletten empfohlen) Zum anderen

wird, auf Grund fehlender Daten zur Dosierung die Gabe sowohl bei Säuglingen und (Klein-)Kindern (unter 12 Jahren) als auch bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren nicht empfohlen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Antiepileptika und Barbiturate

Die gleichzeitige Anwendung von Antiepileptika (wie z. B. Phenytoin) oder Barbituraten (und möglicherweise anderer Leberenzym-induzierender Mittel) kann die Wirkung von Vitamin D durch metabolische Inaktivierung beeinträchtigen.

Rifampicin

Rifampicin kann die Wirksamkeit von Vitamin D durch hepatische Enzyminduktion reduzieren.

Isoniazid

Isoniazid kann die Wirksamkeit von Vitamin D durch Blockierung der metabolischen Aktivierung des Colecalciferol reduzieren.

Ionenaustauscher, Laxantien, Orlistat

Arzneimittel, die zu einer verringerten Fettaufnahme führen (z. B. Orlistat, flüssiges Paraffin oder Colestyramin), können die gastrointestinale Resorption von Vitamin D reduzieren.

Actinomycin und Imidazole

Das Zytostatikum Actinomycin sowie die antifungalen Imidazole beeinträchtigen die Vitamin-D-Wirkung durch Hemmung des Nierenenzyms 25-Hydroxyvitamin-D-1-hydrolase, das die Umwandlung von 25-Hydroxycolecal­ciferol in 1,25-Dihydroxycole­calciferol katalysiert.

Glukokortikoide

Aufgrund einer erhöhten Metabolisierung von Vitamin D kann die Wirkung von Vitamin D beeinträchtig­t sein.

Thiazid-Diuretika

Die gleichzeitige Gabe von Benzothiadiazin-Derivaten (Thiazid-Diuretika) erhöht das Risiko einer Hyperkalzämie aufgrund der Verringerung der renalen Calciumaussche­idung. Die Calciumspiegel im Plasma und im Urin sollten daher überwacht werden.

Vitamin-D-Metabolite und Analoga

Die Kombination von Dekristol 20.000 I.E. N mit Vitamin-D-Metaboliten oder -Analoga ist zu vermeiden.

Herzglykoside

Die orale Gabe von Vitamin D kann die Wirksamkeit und Toxizität von Digitalis infolge einer Erhöhung der Calciumspiegel verstärken (Risiko für Herzrhythmusstörun­gen). Patienten sollten hinsichtlich EKG und Calciumspiegel im Plasma und im Urin überwacht werden sowie gegebenenfalls hinsichtlich Digoxin- oder Digitoxin-Plasmaspiegel.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist die Einnahme dieses hochdosierten Produktes nicht empfohlen und ein niedriger dosiertes Produkt sollte verwendet werden.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine ausreichende Vitamin D Versorgung notwendig. Die empfohlene tägliche Einnahme von Vitamin D während der Schwangerschaft und Stillzeit entspricht nach nationalen Richtlinien 600 I.E.

Schwangerschaft

Überdosierungen von Vitamin D in der Schwangerschaft müssen verhindert werden, da eine langanhaltende Hyperkalzämie zu körperlicher und geistiger Retardierung, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie des Kindes führen kann.

Während der Schwangerschaft sollte die tägliche Einnahmen 4000 I.U. nicht überschreiten.

Tierstudien zeigten eine Reproduktionsto­xizität für hohe Dosen von Vitamin D (siehe Abschnitt 5.3)

Stillzeit

Hoch dosiertes Vitamin D sollte während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Dekristol

20.000 I.E. N und seine Stoffwechselpro­dukte gehen in die Muttermilch über. Wenn eine Behandlung mit Dekristol 20.000 I.E. N während der Stillzeit unbedingt erforderlich ist, sollte jedoch die zusätzliche Vitamin D Zufuhr für das Kind beachtet werden.

Fertilität

Es ist nicht zu erwarten, dass normale endogene Vitamin-D-Spiegel negative Auswirkungen auf die Fertilität haben. Der Effekt von hohen Dosen Vitamin D auf die Fertilität ist nicht bekannt.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Dekristol 20.000 I.E. N hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen sind nachfolgend aufgelistet nach Organklasse und Häufigkeit.

Organklasse (MedDRA)

Häu

Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)

figkeit der Nebenwirku

Selten

(≥ 1/10.000, < 1/1.000)

ngen

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf

Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­itsre aktionen wie angioneurotisches Ödem, Larynxödem oder Dyspnoe

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Hyperkalzämie und Hyperkalzurie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Obstipation, Flatulenz, Übelkeit, Abdominalschmerzen, Diarrhö

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Akute und chronische Überdosierung von Vitamin D3 kann zu Hyperkalzämie führen, die persistieren und möglicherweise lebensbedrohlich sein kann. Die Symptome sind uncharakteristisch und können Herzrhythmusstörun­gen, Durst, Dehydratation, Adynamie und Bewusstseinsstörun­gen einschließen.

Darüber hinaus kann eine chronische Überdosierung zu Calciumablagerungen in Gefäßen und Geweben führen.

Bei Überdosierung kommt es neben einem Anstieg von Phosphor im Serum und Harn zum Hyperkalzämie­syndrom, später auch zu Calciumablagerungen in den Geweben und vor allem in der Niere (Nephrolithiasis, Nephrokalzinose, Nierenversagen) und Gefäßen.

Die Symptome einer Intoxikation sind wenig charakteristisch und äußern sich in Übelkeit, Erbrechen, anfangs oft Diarrhö, später Obstipation, Anorexie, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Myalgie, Arthralgie, Muskelschwäche sowie anhaltende Schläfrigkeit, Arrhythmie, Azotämie, Polydipsie und Polyurie und (im präterminalen Stadium) Exsikkose. Typische biochemische Befunde sind Hyperkalzämie, Hyperkalzurie sowie erhöhte Serumwerte für 25-Hydroxycalciferol.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Symptome einer chronischen Überdosierung von Vitamin D können eine forcierte Diurese sowie die Gabe von Glukokortikoiden und Calcitonin erforderlich machen.

Bei Überdosierung sind Maßnahmen zur Behandlung der oft lang dauernden und unter Umständen lebensbedrohlichen Hyperkalzämie erforderlich.

Als erste Maßnahme ist das Vitamin-D-Präparat abzusetzen; eine Hyperkalzämie infolge einer Vitamin-D-Intoxikation normalisiert sich erst nach mehreren Wochen.

Je nach Ausmaß der Hyperkalzämie können calciumarme bzw. calciumfreie Ernährung, reichliche Flüssigkeitszufuhr, forcierte Diurese mittels Furosemid sowie die Gabe von Glukokortikoiden und Calcitonin eingesetzt werden.

Bei ausreichender Nierenfunktion wirken Infusionen mit isotonischer NaCl-Lösung (3–6 l in 24 Stunden) – mit Zusatz von Furosemid sowie unter Umständen auch 15 mg Natriumedetat/kg KG/Std, unter fortlaufender Calcium- und EKG-Kontrolle – recht zuverlässig calciumsenkend. Bei Oligo-Anurie ist dagegen eine Hämodialysetherapie (Calcium-freies Dialysat) indiziert.

Ein spezielles Antidot existiert nicht.

Es empfiehlt sich, Patienten unter Dauertherapie mit höheren Vitamin-D-Dosen auf die Symptome einer möglichen Überdosierung (Übelkeit, Erbrechen, anfangs oft Diarrhö, später Obstipation, Anorexie, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Myalgie, Arthralgie, Muskelschwäche, Schläfrigkeit, Azotämie, Polydipsie und Polyurie) hinzuweisen.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Vitamin D und Analoga

ATC-Code: A11CC05

Colecalciferol (Vitamin D3) wird unter Einwirkung von UV-Strahlen in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol gebildet und in zwei Hydroxylierun­gsschritten zunächst in der Leber (Position 25) und dann im Nierengewebe (Position 1) in seine biologisch aktive Form (1,25-Dihydroxy-Colecalciferol) überführt.

1,25-Dihydroxy-Colecalciferol ist zusammen mit Parathormon und Calcitonin wesentlich an der Regulation des Calcium- und Phosphathaushalts beteiligt. In biologisch aktiver Form stimuliert Vitamin D3 die intestinale Calciumresorption, den Einbau von Calcium in das Osteoid und die Freisetzung von Calcium aus dem Knochengewebe. Im Dünndarm fördert es die schnelle und die verzögerte Calciumaufnahme. Außerdem wird der passive und aktive Transport von Phosphat angeregt. In der Niere wird die Ausscheidung von Calcium und Phosphat durch die Förderung der

tubulären Rückresorption gehemmt. Die Produktion von Parathormon (PTH) in den Nebenschilddrüsen wird direkt von der biologisch aktiven Form des Colecalciferol gehemmt. Die PTH-Sekretion wird zusätzlich durch die erhöhte Calciumaufnahme im Dünndarm unter dem Einfluss von biologisch aktiven Vitamin D3 gehemmt.

Hinsichtlich Produktion, physiologischer Regulation und Wirkungsmechanismus ist das sogenannte Vitamin D3 als Vorstufe eines Steroidhormons anzusehen. Neben der physiologischen Produktion in der Haut kann Colecalciferol mit der Nahrung oder als Pharmakon zugeführt werden. Da auf letzterem Wege die physiologische Produkthemmung der kutanen Vitamin-D-Synthese umgangen wird, sind Überdosierungen und Intoxikationen möglich.

Vorkommen und Bedarfsdeckung

Der Vitamin-D-Bedarf für Erwachsene liegt bei 20 μg, entsprechend 800 I.E., pro Tag. Gesunde Erwachsene können ihren Bedarf bei ausreichender Sonnenexposition durch Eigensynthese decken. Die Zufuhr durch Lebensmittel ist nur von untergeordneter Bedeutung, kann jedoch unter kritischen Bedingungen (Klima, Lebensweise) wichtig sein.

Besonders reich an Vitamin D sind Fischleberöl und Fisch, geringe Mengen finden sich in Fleisch, Eigelb, Milch, Milchprodukten und Avocado.

Anzeichen von Mangelerschei­nungen

Mangelerscheinungen können u. a. bei unreifen Frühgeborenen, mehr als sechs Monate ausschließlich gestillten Säuglingen ohne calciumhaltige Beikost und streng vegetarisch ernährten Kindern auftreten. Ursache für einen selten vorkommenden Vitamin-D-Mangel bei Erwachsenen können ungenügende alimentäre Zufuhr, ungenügende UV-Exposition, Malabsorption und Maldigestion, Leberzirrhose sowie Niereninsuffi­zienz sein.

Bei einem Mangel an Vitamin D bleibt die Verkalkung des Skeletts aus (Rachitis), oder es kommt zur Knochenentkalkung (Osteomalazie). Calcium- und/oder Vitamin-D-Mangel induzieren eine reversible vermehrte Sekretion von Parathormon. Dieser sekundäre Hyperparathyre­oidismus bewirkt einen vermehrten Knochenumsatz, der zu Knochenbrüchigkeit und Frakturen führen kann.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

In alimentären Dosen wird das Vitamin D aus der Nahrung gemeinsam mit den Nahrungslipiden und Gallensäuren fast vollständig resorbiert. Daher empfiehlt sich die Einnahme mit der Hauptmahlzeit des Tages.

Verteilung und Biotransformation

In der Leber wird Colecalciferol durch mikrosomale Hydroxylase zu 25-Hydroxy-Colecalciferol metabolisiert. Danach erfolgt in der Niere die Umwandlung zu 1,25-Dihydroxy-Colecalciferol, der biologisch aktiven Form. Die maximale Serumkonzentration der primären Speicherform, 25(OH)D3, wird nach einmaliger oraler Gabe von Colecalciferol nach ca. einer Woche erreicht. 25(OH)D3 wird dann langsam, mit einer ungefähren Serum-Halbwertszeit von 50 Tagen, eliminiert. Nach Gabe hoher Vitamin-D-Dosen können die 25 Hydroxyvitamin-D-Konzentrationen im Serum über Monate erhöht sein. Durch Überdosierung hervorgerufene Hyperkalzämien können über Wochen anhalten (siehe Abschnitt 4.9).

Elimination

Die Metabolite zirkulieren im Blut an spezifisches α-Globulin gebunden und werden überwiegend biliär/fäkal ausgeschieden.

Besondere Patientengruppen

Bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen wurde eine um 57 % erniedrigte metabolische Clearance im Vergleich zu gesunden Probanden berichtet.

Verringerte Vitamin-D-Aufnahme und verstärkte Ausscheidung treten bei Patienten mit Malabsorption auf.

Übergewichtige Personen können Vitamin-D-Spiegel schlechter durch Sonnenexposition aufrechterhalten und benötigen wahrscheinlich höhere Dosen Vitamin D3 um Defizite auszugleichen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Toxische Effekte wurde in akuten und chronischen Tierstudien nur für sehr hohe Dosierungen beobachtet. Für weit über die normale therapeutische Dosis hinausgehende Dosen, wurden in Tierstudien teratogene Effekte beobachtet. Für normale endogene Cholecalciferol­spiegel wurde kein relevantes mutagenes Potential (Ames-Test) gefunden. Ausreichende Tests auf Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.

Außer den in den Abschnitten 4.6 und 4.9 der Fachinformation genannten, bestehen keine weiteren speziellen toxikologischen Gefahren für den Menschen.

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Kapselinhalt:

Mittelkettige Triglyceride

Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Kapselhülle:

Gelatine

Titandioxid (E171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid X H2O (E172)

Natriumdodecyl­sulfat

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

36 Monate

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

opake, weiße PVC/PVdC-Aluminium-Blister

Packungsgröße: 14 und 50 Hartkapseln

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine speziellen Anforderungen. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den regionalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

mibe GmbH Arzneimittel Münchener Straße 15 06796 Brehna

Tel.: 034954/247–0

Fax: 034954/247–100

8.    zulassungsnummer

98840.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

26.02.2018

10.    stand der information

10. stand der information

09/2023

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: