Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Diclofenac-Natrium Micro Labs 75 mg Retardtabletten
1 bezeichnung des arzneimittels
1 bezeichnung des arzneimittelsDiclofenac-Natrium Micro Labs 75 mg Retardtabletten
2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVEJede Retardtablette enthält 75 mg Diclofenac-Natrium, entsprechend 69,8 mg Diclofenac.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede
Retardtablette enthält 65,0 mg Saccharose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3 darreichungsform
Retardtablette
Rosafarbene, leicht geschwungene, dreieckige, ca. 8,5 mm lange, bikonvexe filmüberzogene Retardtablette ohne Prägung.
4 klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung von Schmerz und Entzündung bei
– Akuten Arthritiden (einschließlich Gichtanfall)
– Chronischen Arthritiden, insbesondere bei rheumatoider
Arthritis (chronische Polyarthritis)
– Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und anderen entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen
– Reizzuständen bei Arthrosen und Spondylarthrosen
– Entzündlichen weichteilrheumatischen Erkrankungen
– Schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach
Verletzungen
Diclofenac-Natrium Micro Labs ist bei Erwachsenen indiziert.
Wegen der verzögerten Wirkstofffreisetzung aus DiclofenacNatrium Micro Labs, ist dieses Arzneimittel nicht zur Einleitung der Behandlung von Erkrankungen geeignet, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Diclofenac wird in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung dosiert. Der empfohlene Dosisbereich für Erwachsene liegt zwischen 50 und 150 mg Diclofenac-Natrium pro Tag.
Eine Einzeldosis beträgt maximal 75 mg Diclofenac-Natrium.
Alter | Einzeldosis in mg | Maximale Tagesdosis in mg |
Erwachsene | 75 mg DiclofenacNatrium | 75 bis 150 mg Diclofenac-Natrium |
Nebenwirkungen können minimiert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Bei rheumatischen Erkrankungen kann die Einnahme von Diclofenac-Natrium Micro Labs über einen längeren Zeitraum erforderlich sein. Bei der Langzeittherapie sollte die Tagesgesamtdosis je nach Ansprechen der Therapie, wenn möglich, auf 75 mg Diclofenac-Natrium reduziert werden.
Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Diclofenac-Natrium Micro Labs ist bei Kindern und Jugendlichen kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.3).
Ältere Patienten
Die niedrigste wirksame Dosis sollte verwendet werden. Wegen des möglichen Nebenwirkungsprofils sollten ältere Patienten besonders sorgfältig überwacht werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz siehe Abschnitt 4.3).
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Retardtablette wird unzerkaut im Ganzen mit einem Glas Wasser, vorzugsweise während einer Mahlzeit, eingenommen.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile; Aktives Magen- oder Darmgeschwür, Blutung oder Perforation; Ungeklärte Blutbildungsstörungen; Zerebrovaskuläre Blutungen oder andere aktive Blutungen; Magen-Darm-Blutungen oder Perforation in der Anamnese, im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR); bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Blutungen (mindestens zwei unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung); Bekannte Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse II-IV),ischämische Herzkrankheit, periphere arterielle
Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskuläre
Erkrankung;
Letztes Drittel der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6); Schwere Leberinsuffizienz oder schwereNiereninsuffizienz (siehe Abschnitt 4.4);
Wie bei anderen NSAR ist Diclofenac auch bei Patienten kontraindiziert mit bekannten Reaktionen von Bronchospasmus, Asthma, Urtikaria oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR in der Vergangenheit; Kinder und Jugendliche4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
assoziiert ist, insbesondere bei einer hohen Dosis (150 mg täglich) und bei Langzeitanwendung.
Patienten mit signifikanten Risikofaktoren (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) für kardiovaskuläre Ereignisse sollten nur nach sorgfältiger Abwägung mit Diclofenac behandelt werden. Da die kardiovaskulären Risiken von Diclofenac mit der Dosis und der Dauer der Anwendung steigen können, sollte die niedrigste wirksame tägliche Dosis über den kürzesten möglichen Zeitraum angewendet werden. Es sollte regelmäßig überprüft werden, ob der Patient noch einer Symptomlinderung bedarf und wie er auf die Therapie anspricht.
Atemwegs- und allergische Erkrankungen
Bei Patienten mit Asthma, Heuschnupfen, Schwellung der Nasenschleimhaut (d.h. Nasenpolypen), chronisch obstruktive Lungenerkrankungen oder chronischen Infektionen der Atemwege (besonders im Zusammenhang mit Symptomen, wie sie bei einer allergischen Rhinitis auftreten), treten Reaktionen auf NSAR wie Asthma-Exazerbationen (sogenannte Analgetika-Intoleranz/Analgetika-Asthma),
Quincke-Ödem oder Urtikaria häufiger als bei anderen Patienten auf. Daher wird bei diesen Patienten besondere Vorsicht empfohlen (Notfallbereitschaft). Dies gilt auch für Patienten, die auf andere Substanzen überempfindlich reagieren, z.B. mit Hautreaktionen, Pruritus oder Urtikaria.
Wie andere Wirkstoffe, die die Prostaglandin-Synthetase-Aktivität hemmen, können Diclofenac und andere NSAR bei Patienten, die an Bronchialasthma leiden oder mit Bronchialasthma in der Anamnese, einen Bronchospasmus auslösen.
Hämatologische Effekte
Bei länger dauernder Anwendung von Diclofenac, wie auch mit anderen NSAR, wird die Überwachung des Blutbildes empfohlen. Wie andere NSAR, kann Diclofenac die Thrombozytenaggregation vorübergehend hemmen.
Patienten mit Störungen der Hämostase, Blutungsneigung oder hämatologischen Anomalien sollten sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).
Weitere Vorsichtsmaßnahmen
Bei Patienten mit den folgenden Bedingungen darf Diclofenac nur nach einer strengen Risiko-Nutzen-Analyse verwendet werden:
Angeborene Störung des Porphyrin-Stoffwechsels (z.B. akute intermittierende Porphyrie), Systemischer Lupus erythematosus (SLE) und Mischkollagenose.Eine besonders sorgfältige medizinische Überwachung wird in den folgenden Fällen erforderlich:
Patienten unmittelbar nach großen chirurgischen Eingriffen, Patienten mit Atemwegs- und allergischen Erkrankungen, Patienten mit allergischen Reaktionen auf andere Substanzen, Patienten mit einem Infektionsrisiko.Sonstige Hinweise
Bei länger dauernder Anwendung von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht mit erhöhten Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Während einer länger dauernden Behandlung mit Diclofenac wird die Überwachung der Nierenfunktion empfohlen.
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften
Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Alkohol verstärkt die Nebenwirkungen von NSAR, insbesondere solche, die den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem betreffen.
Diclofenac-Natrium Micro Labs enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, GlucoseGalactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Diclofenac-Natrium Micro Labs nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Digoxin, Phenytoin, Lithium
Die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac-Natrium Micro Labs und Digoxin, Phenytoin oder Lithium kann die Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut erhöhen. Die SerumLithium-Konzentration muss überwacht werden. Die Überwachung der Serum-Digoxin- und Serum-PhenytoinKonzentrationen wird empfohlen.
Diuretika und Antihypertensiva
Wie bei anderen NSAR, kann die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac mit Diuretika oder Antihypertensiva (z.B. BetaBlocker, Angiotensin-Converting-Enzym-(ACE)-Hemmer,
Angiotensin-II-Antagonisten) eine Abnahme ihrer
antihypertensiven Wirkung verursachen. Daher sollte die Kombination mit Vorsicht angewendet werden, und der Blutdruck der Patienten, insbesondere älterer Patienten, sollte regelmäßig kontrolliert werden. Die Patienten sollten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und eine Kontrolle der Nierenfunktion sollte zu Beginn einer Kombinationstherapie
sowie anschließend in regelmäßigen Abständen in Erwägung gezogen werden, insbesondere bei Diuretika und ACEHemmern aufgrund des erhöhten Risikos einer Nierentoxizität. Die gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden Arzneimitteln kann mit einem erhöhten Serum-Kaliumspiegel in Verbindung gebracht werden, der deshalb regelmäßig kontrolliert werden sollte (siehe Abschnitt 4.4).
Andere NSAR und Kortikosteroide
Die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac und anderen systemischen NSAR oder Kortikosteroiden kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Nebenwirkungen wie z. B. Magen-Darm-Geschwüre oder Blutungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
Antikoagulantien und thrombozytenaggregationshemmende Wirkstoffe
Vorsicht ist geboten, da die gleichzeitige Anwendung das Blutungsrisiko erhöhen kann. Klinische Untersuchungen scheinen zwar nicht darauf hinzuweisen, dass Diclofenac die Wirkung von Antikoagulantien beeinflusst, es gibt jedoch Berichte über ein erhöhtes Risiko für Blutungen bei Patienten, die gleichzeitig Diclofenac und Antikoagulanzien erhalten. Daher wird eine engmaschige Überwachung dieser Patienten empfohlen.
Thrombozytenaggregationshemmer: Erhöhtes Risiko von
Blutungen, insbesondere gastrointestinaler Art.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
Die gleichzeitige Anwendung von systemischen NSAR, einschließlich Diclofenac und SSRI kann das Risiko von Magen-Darm-Blutungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
Antidiabetika
Klinische Studien haben gezeigt, dass Diclofenac zusammen mit oralen Antidiabetika angewendet werden kann ohne deren klinische Wirkung zu beeinflussen. Jedoch gibt es vereinzelte Berichte über hypoglykämische und hyperglykämische Wirkungen, die Dosisänderungen der Antidiabetika während der Anwendung von Diclofenac erforderlich machten. Deswegen wird bei gleichzeitiger Anwendung vorsichtshalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.
Methotrexat
Diclofenac kann die tubuläre renale Clearance von Methotrexat hemmen und daher zu ansteigenden Methotrexat-Spiegeln führen. Vorsicht wird empfohlen, wenn NSAR, einschließlich Diclofenac, innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Anwendung von Methotrexat angewendet wird, weil die Konzentration von Methotrexat im Blut ansteigen und zu einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen kann.
Tacrolimus
Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel (wie zum Beispiel Diclofenac) können die Nierentoxizität von Tacrolimus erhöhen.
Ciclosporin
Diclofenac, wie andere NSAR, kann die Nierentoxizität von Ciclosporin aufgrund seiner Wirkung auf die renalen Prostaglandine erhöhen. Deshalb soll es in niedrigeren Dosierungen angewendet werden, als bei Patienten, die kein Ciclosporin anwenden.
Chinolon-Antibiotika
Es gab vereinzelte Berichte von Krampfanfällen, die möglicherweise auf die gleichzeitige Anwendung von Chinolonen und NSAR zurückzuführen waren.
Colestipol und Cholestyramin
Diese Wirkstoffe können eine Verzögerung oder Abnahme der Resorption von Diclofenac herbeiführen. Daher wird empfohlen, Diclofenac mindestens eine Stunde vor oder 4 bis 6 Stunden nach Anwendung von Colestipol/Cholestyramin anzuwenden.
Potente CYP2C9-Inhibitoren
Vorsicht ist geboten, wenn Diclofenac zusammen mit potenten CYP2C9-Inhibitoren (wie z. B. Probenecid, Sulfinpyrazon und Voriconazol) verschrieben wird, da es dabei infolge des Diclofenac-Stoffwechsels zu einem deutlichen Anstieg der Spitzenplasmakonzentration und der Exposition gegenüber Diclofenac kommen könnte.
Pentoxifylline
Erhöhung des hämorrhagischen Risikos. Verstärken Sie die klinische Überwachung und überprüfen Sie die Blutungszeiten häufiger.
Mifamurtid
Bei hohen Dosen von NSAR kann Mifamurtid weniger wirksam sein (kontraindizierte Verbindung).
Nicorandil
Erhöhtes Risiko für ulzerative und hämorrhagische Verdauungsprobleme (Assoziationen, von denen abgeraten wird)
Cobimetinib
Erhöhtes Risiko von Blutungen. Klinische Überwachung (Assoziationen, die den Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung unterliegen)
Gemischte adrenerge-serotonerge Arzneimittel
Erhöhtes Risiko von Blutungen (CYP2C9-Inhibitoren)
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeitSchwangerschaft
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese durch NSAR kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus
epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der frühen Schwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen war von weniger als 1% auf etwa 1,5% erhöht bei Personen die NSAR erhielten.
Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantären Verlust und zu embryofetaler Letalität führt.
Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer
Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.
Risiken bei der Anwendung ab der 12. Woche der Amenorrhoe bis zur Geburt:
Ab der 12. Woche der Amenorrhoe bis zur Geburt setzen alle NSAR, durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese, den Fötus einer Nierenschädigung aus:
in utero, was bereits ab 12 Wochen der Amenorrhoe (Beginn der fetalen Diurese) beobachtet werden kann: Oligoamnion (meistens reversibel, wenn die Behandlung beendet), oder sogar Anamnion, insbesondere bei längerer Exposition. Bei der Geburt kann eine (reversible oder nicht reversible) Niereninsuffizienz fortbestehen, insbesondere im Falle einer späten und verlängerten Exposition (mit dem Risiko einer schweren verzögerten HyperkaliämieDie Mutter und das Neugeborene am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen:
eine mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein Anti-Aggregationseffekt, der schon bei sehr niedrigen Dosen auftreten kann; Hemmung der Uteruskontraktionen, was zu verzögerten oder verlängerten Wehen führt.Sofern nicht unbedingt erforderlich, sollte dieses Arzneimittel einer Frau, die eine Schwangerschaft in Betracht zieht, oder während der ersten 5 Monate der Schwangerschaft (erste 24 Wochen der Amenorrhoe) nicht verschrieben werden. Wenn dieses Medikament einer Frau gegeben wird, die schwanger werden möchte oder weniger als 6 Monate schwanger ist, sollte die Dosis so niedrig wie möglich und die Dauer der Behandlung so kurz wie möglich sein. Von einer längeren Anwendung wird dringend abgeraten.
Ab Beginn des 6. Monats (nach 24 Wochen Amenorrhoe) ist jede Einnahme dieses Arzneimittels, auch für eine Einzeldosis, kontraindiziert. Eine versehentliche Einnahme ab diesem Zeitpunkt rechtfertigt eine Überwachung des Herzens und der Nieren, des Fötus und / oder des Neugeborenen, je nach Expositionsdauer.
Die Dauer dieser Überwachung wird an die Eliminationshalbwertszeit des Moleküls angepasst.
Stillzeit
NSAR, gehen in die Muttermilch über, dieses Medikament wird während des Stillens nicht empfohlen.
Fertilität
Wie bei allen NSAR kann die Anwendung dieses Arzneimittels die weibliche Fertilität vorübergehend beeinträchtigen da es den Eisprung beeinflusst. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen in Betracht gezogen werden.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Diclofenac hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Patienten sollten jedoch darauf hingewiesen werden, dass, wenn verschwommenes Sehen,
Benommenheit, Schwindel, Somnolenz oder andere Störungen des zentralen Nervensystems auftreten, es empfohlen wird, keine Fahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen. Dieser Effekt wird in Verbindung mit Alkohol verstärkt.
4.8 nebenwirkungen
4.8 nebenwirkungenBei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen können auftreten, manchmal tödlich, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Melaena, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4 – Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.
Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.
Die Nebenwirkungen sind nach Häufigkeiten angeordnet, wobei die häufigsten als erste genannt werden unter Verwendung der folgenden Häufigkeitsangaben: Sehr häufig: (≥1/10); Häufig (≥1/100, <1/10); Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100); Selten (≥1/10.000, <1/1.000); Sehr selten (<1/10.000); Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. Die folgenden unerwünschten Nebenwirkungen umfassen solche der kurzoder langzeitigen Anwendung.
Tabellarische Liste der Nebenwirkungen
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | |
Sehr selten | Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z.B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasziitis) im Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika ist beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkungsmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogistika. Wenn während der Anwendung von Diclofenac Anzeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten deshalb empfohlen, sofort den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob eine Indikation für eine antiinfektiöse/antibiotische Therapie besteht. |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | |
Sehr selten | Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie, Anämie (einschließlich hämolytischer und aplastischer Anämie), Agranulozytose, Mmyelosuppression Erste Symptome können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeähnliche Symptome, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen. |
Erkrankungen des Immunsystems | |
Selten Sehr selten | Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen (einschließlich Hypotonie, Tachykardie und Schock) Angioödem (einschließlich Gesichtsödem) Beim Auftreten einer dieser Reaktionen, die auch schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. |
Psychiatrische Erkrankungen | |
Sehr selten | Orientierungslosigkeit, Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, Erregung, Reizbarkeit, psychotische Störung |
Erkrankungen des Nervensystems | |
Häufig Selten Sehr selten Nicht bekannt | ZNS-Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit Somnolenz Parästhesien, Gedächtnisstörungen, Krämpfe, Angst, Zittern, aseptische Meningitis1, Geschmacksstörungen, Schlaganfall Optikusneuritis |
Augenerkrankungen | |
Sehr selten | Sehstörungen, Sehverschlechterung, verschwommenes Sehen, Diplopie |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | |
Häufig Sehr selten | Vertigo Tinnitus, Hörstörung |
Herzerkrankungen | |
Sehr selten Nicht bekannt | Herzklopfen, Brustschmerz, Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt Kounis syndrome |
Gefäßerkrankungen | |
Sehr selten | Hypertonie, Vaskulitis |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | |
Selten Sehr selten | Asthma (einschließlich Dyspnoe) Alveolitis, pulmonale Eosinophilie, Pneumonitis |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | |
Häufig Selten Sehr selten Nicht bekannt | Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit Gastritis, Magen-Darm-Blutung, Hämatemesis, hämorrhagischer Durchfall, Melaena, Magen-DarmGeschwür (mit oder ohne Blutung oder Perforation) Colitis (einschließlich hämorrhagischer Colitis und Exazerbation der Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn), Verstopfung, Stomatitis (einschließlich Stomatitis ulcerosa), Glossitis, Speiseröhrenerkrankung, membranartige Darm-Stenosen, Pankreatitis Der Patient ist anzuweisen, bei Auftreten von stärkeren Schmerzen im Oberbauch, Melaena oder Hämatemesis die Anwendung des Arzneimittels abzubrechen und sofort einen Arzt aufzusuchen. Ischämische Kolitis |
Leber- und Gallenerkrankungen | |
Häufig Selten Sehr selten | erhöhte Transaminasen Hepatitis, Ikterus, Lebererkrankung. Fulminante Hepatitis, Lebernekrose, Leberversagen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | |
Häufig Selten Sehr selten | Hautausschlag Urtikaria Bullöse Hautreaktionen, Ekzem, Erythem, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), exfoliative Dermatitis, Haarausfall, Lichtempfindlichkeitsreaktion, Purpura, allergische Purpura, Pruritus. |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | |
Sehr selten | Akutes Nierenversagen, Hämaturie, Proteinurie, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, Papillennekrose. |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsbereich | |
Selten | Ödem2 |
1 Die Symptome einer aseptischen Meningitis mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung wurden während der Behandlung mit NSAR beobachtet. Patienten mit Autoimmunerkrankungen (SLE, Mischkollagenose) erscheinen prädisponiert zu sein. 2 Insbesondere bei Patienten mit Hypertonie oder eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.4). |
Klinische Studien und epidemiologische Daten weisen übereinstimmend auf ein erhöhtes Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse (beispielsweise Herzinfarkt oder Schlaganfall) hin, das mit der Anwendung von Diclofenac assoziiert ist, insbesondere bei einer hohen Dosis (150 mg täglich) und bei Langzeitanwendung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko
Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome
Es gibt kein typisches klinisches Bild als Folge von DiclofenacÜberdosierung. Eine Überdosierung kann zu zentralnervösen Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Tinnitus, Krampfanfälle (bei Kindern auch myoklonische Anfälle) und Bewusstlosigkeit sowie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magen-Darm-Blutungen führen. Im Falle einer signifikanten Vergiftung sind akutes Nierenversagen und Leberschäden möglich. Des Weiteren können Hypotonie, Atemdepression und Zyanose auftreten.
Therapiemaßnahmen
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel.
Die Behandlung einer akuten Vergiftung mit NSAR, einschließlich Diclofenac, besteht im Wesentlichen aus unterstützenden Maßnahmen und einer symptomatischen Behandlung. Unterstützende Maßnahmen und eine symptomatische Behandlung sollten bei Komplikationen wie Hypotonie, Nierenversagen, Krämpfen, Magen-Darm-Störung und Atemdepression angewendet werden.
Im Falle von Krämpfen kann Diazepam oder Phenobarbital gegeben werden.
Spezielle Maßnahmen wie forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion sind wahrscheinlich bei der Beseitigung von NSAR, einschließlich Diclofenac, wegen der hohen Proteinbindung und des extensiven Metabolismus nicht hilfreich.
Aktivkohle kann nur innerhalb von 60 Minuten nach der Einnahme einer potentiell toxischen Überdosierung und Magenspülung in Betracht gezogen werden.
5 pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale
Antiphlogistika und Antirheumatika; Essigsäure-Derivate und verwandte Substanzen
ATC-Code: M01AB05
Diclofenac ist ein nicht-steroidales
Antirheumatikum/Antiphlogistikum (NSAR), das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen
tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Diclofenac entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Diclofenac die ADP- und kollageninduzierte Thrombozytenaggregation.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Eliminationshalbwertszeit aus der Synovialflüssigkeit beträgt zwischen 3 bis 6 Stunden.
7 inhaber der zulassung
Micro Labs GmbH
Lyoner Straβe 20
60528 Frankfurt/Main
Deutschland
8 zulassungsnummer
95765.00.00
9 datum der erteilung der zulassung
12. August 2016
10 STAND DER INFORMATION
April 2023
11 VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Diclofenac geht in einer geringen Menge in die Muttermilch über.
Biotransformation
Diclofenac wird rasch und nahezu vollständig metabolisiert, überwiegend in der Leber. Die Hauptwege der Metabolisierung sind Hydroxylierung und
Glukuronidkonjugation.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt sowohl über den Urin als auch über die Faeces.
Weniger als 1% des Wirkstoffs wird unverändert im Urin ausgeschieden. Etwa 60% der verabreichten Menge wird in Form von Metaboliten über den Urin, der Rest mit den Faeces ausgeschieden.
Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit des unveränderten Diclofenacs ist etwa 1 bis 2 Stunden. Die Gesamt-Plasma-Clearance beträgt ca. 263 ml/min.
Pathophysiologische Schwankungen
Die Kinetik von Diclofenac ist linear im Dosierungsintervall von 25 bis 150 mg. Die pharmakokinetischen Parameter sind altersunabhängig.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Basierend auf konventionellen Studien zur
Sicherheitspharmakologie, zur Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial, zeigen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen, die über die bereits in anderen Abschnitten der Fachinformation beschriebenen Gefahren hinausgehen. Die chronische Toxizität von Diclofenac zeigte sich in Tierversuchen vor allem in Form von Läsionen und Ulzera im Magen-Darm-Trakt. In einer 2 JahresToxizitätsstudie wurde bei Diclofenac-behandelten Ratten eine dosisabhängige Zunahme der Häufigkeit von thrombotischen Gefäßverschlüssen am Herzen beobachtet.
In tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität führte Diclofenac zu einer Hemmung der Ovulation beim Kaninchen sowie zu einer Beeinträchtigung der Implantation und der frühen Embryonalentwicklung bei der Ratte. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorganges wurden durch Diclofenac verlängert. Das embryotoxische Potenzial von Diclofenac wurde an drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsverzögerung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Auf Basis der verfügbaren Daten wird Diclofenac als nicht teratogen eingestuft. Dosen unterhalb der maternal-toxischen Schwelle hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen.
6 pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Tablettenkern
Sucrose Povidon (K-30) Cetylalkohol (Ph.Eur.) Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat (Ph.Eur.)Filmüberzug
Hypromellose Titandioxid (E171) Talkum Polysorbat 80 Eisen(III)-oxid (E172)6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
6.3 dauer der haltbarkeit3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die AufbewahrungFür dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
PVC-PE-PVDC/Aluminium-Blisterpackungen
4, 5, 6, 7, 8, 10, 12, 14, 15, 16, 20, 21, 25, 30, 35, 40, 50, 100 und 500 Retardtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.