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Dorzolamid Indoco 20 mg/ml Augentropfen, Lösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dorzolamid Indoco 20 mg/ml Augentropfen, Lösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

Dorzolamid Indoco 20 mg/ml Augentropfen, Lösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Ein ml Lösung enthält Dorzolamidhydrochlo­rid entsprechend 20 mg Dorzolamid.

Sonstiger Bestandteilmit bekannter Wirkung

Ein ml Augentropfenlösung enthält 0,075 mg/ml Benzalkoniumchlo­rid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Augentropfen, Lösung

Leicht opaleszierende, farblose bis annähernd farblose, leicht zähflüssige Lösung mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 5,8 und einer Osmolarität von 260–310 mOsM.

4.    klinische angaben

4.1Anwendungsgebiete

Dorzolamid Indoco 20 mg/ml Augentropfen, Lösung wird angewendet

als Zusatztherapie zu Betablockern, als Monotherapie bei Patienten, die auf Betablocker nicht ansprechen oder bei denen Betablocker kontraindiziert sind, zur Behandlung von erhöhtem Augeninnendruck bei: erhöhtem Augeninnendruck, Offenwinkelglaukom, pseudoexfoliativem Glaukom.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Bei der Anwendung als Monotherapie beträgt die Dosierung dreimal täglich einen Tropfen Dorzolamid in den Bindehautsack jedes erkrankten Auges.

Bei der Anwendung als Zusatztherapie zu einem ophthalmischen Betablocker beträgt die Dosis zweimal täglich einen Tropfen Dorzolamid in den Bindehautsack jedes erkrankten Auges.

Wenn von einem anderen Antiglaukomatosum auf Dorzolamid umgestellt wird, sollte dieses Arzneimittel noch einen Tag lang in der entsprechenden Dosierung verabreicht, dann abgesetzt und am nächsten Tag die Behandlung mit Dorzolamid begonnen werden.

Wenn mehr als ein topisches Arzneimittel am Auge angewendet wird, sollten die Arzneimittel in einem zeitlichen Abstand von mindestens zehn Minuten appliziert werden.

Die Patienten sollten angewiesen werden, sich vor der Anwendung die Hände zu waschen, und jeden Kontakt der Spitze des Behältnisses mit dem Auge oder den umgebenden Strukturen zu vermeiden.

Die Patienten sollten außerdem darauf hingewiesen werden, dass die Augentropfen bei unsachgemäßer Handhabung mit häufig vorkommenden Bakterien kontaminiert werden können, die Augeninfektionen verursachen können. Die Anwendung von kontaminierten Augentropfen kann zu einer schweren Augenschädigung und nachfolgendem Verlust des Sehvermögens führen.

Die Patienten sollten über die richtige Handhabung der Dorzolamid Indoco 20 mg/ml Augentropfenflasche informiert werden.

Art der Anwendung

1. Das Sicherheitssiegel am Flaschenhals muss vor der ersten Anwendung des Arzneimittels unversehrt sein. Ein Spalt zwischen Flasche und Verschlusskappe ist bei ungeöffneter Flasche normal.

2. Die Verschlusskappe der Flasche muss abgenommen werden.

3. Der Patient muss den Kopf nach hinten neigen und das untere Augenlid sanft nach unten ziehen, so dass eine kleine Tasche zwischen dem Augenlid und dem Auge entsteht.

4. Die Flasche muss mit dem Hals nach unten gehalten und zusammengedrückt werden, bis ein einziger Tropfen ins Auge gelangt ist. DAS AUGE ODER DAS AUGENLID DARF NICHT MIT DER SPITZE DER TROPFFLASCHE IN BERÜHRUNG KOMMEN.

5. Durch das Abdrücken des Tränenkanals oder das Schließen des Augenlides für 2 Minuten wird die systemische Resorption verringert. Dies kann zu einem Rückgang der systemischen Nebenwirkungen und einem Anstieg der lokalen Arzneimittelwirkung führen.

6. Die Schritte 3 und 4 müssen, wenn nötig, am anderen Auge wiederholt werden.

7. Die Verschlusskappe muss sofort nach der Anwendung wieder auf die Flasche aufgeschraubt werden.

Kinder und Jugendliche

Zur Verabreichung von Dorzolamid dreimal täglich bei pädiatrischen Patienten liegen nur begrenzt klinische Daten vor. (Weitere Informationen zur Dosierung bei pädiatrischen Patienten siehe Abschnitt 5.1).

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Dorzolamid wurde bei Patienten mit schweren Nierenfunktion­sstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) oder mit hyperchlorämischer Azidose nicht untersucht. Da Dorzolamid und seine Metaboliten vorwiegend über die Nieren ausgeschieden werden, ist Dorzolamid bei solchen Patienten kontraindiziert.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die Anwendung von Dorzolamid bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen wurde nicht untersucht und sollte daher mit Vorsicht erfolgen.

Das Management von Patienten mit akutem Winkelblockglaukom erfordert zusätzlich zur Verabreichung von okulären Antihypertensiva weitere therapeutische Maßnahmen. Es liegen keine Studien zur Behandlung von Patienten mit akutem Winkelblockglaukom mit Dorzolamid vor.

Dorzolamid enthält eine Sulfonamidgruppe, die auch in Sulfonamiden vorkommt und trotz topischer Verabreichung systemisch resorbiert wird. Daher können bei topischer Anwendung die gleichen unerwünschten Wirkungen wie bei Sulfonamiden auftreten, einschließlich schwerer Reaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermaler Nekrolyse. Wenn Anzeichen schwerwiegender Reaktionen oder Überempfindlichkeit auftreten, ist das Medikament abzusetzen.

Die Therapie mit oralen Carboanhydrase­hemmern wurde mit einer Urolithiasis als Folge von Störungen des Säure-Base-Haushaltes, insbesondere bei Patienten mit anamnestisch bekannten Nierensteinen, in Zusammenhang gebracht. Obwohl unter Dorzolamid keine Störungen des Säure-Basen-Haushalts beobachtet wurden, wurde in seltenen Fällen über Urolithiasis berichtet. Da Dorzolamid ein topischer Carboanhydrase­hemmer ist, der systemisch resorbiert wird, kann bei Patienten mit anamnestisch bekannten Nierensteinen das Risiko für eine Urolithiasis während der Anwendung von Dorzolamid erhöht sein.

Wenn allergische Reaktionen (z. B. Konjunktivitis und Reaktionen des Augenlids) auftreten, sollte das Absetzen der Behandlung erwogen werden.

Bei Patienten, die einen oralen Carboanhydrase­hemmer und Dorzolamid erhalten, besteht die Möglichkeit einer additiven Wirkung der bekannten systemischen Effekte der Carboanhydrase­hemmung. Die gleichzeitige Gabe von Dorzolamid und oralen Carboanhydrase­hemmern wird nicht empfohlen.

Bei Patienten mit vorbestehenden chronischen Hornhautdefekten und/oder intraokulärer Operation in der Anamnese wurde über Hornhautödeme und irreversible Hornhautdekom­pensationen während der Anwendung von Dorzolamid berichtet. Topisches Dorzolamid sollte bei solchen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Nach fistulierenden Operationen wurde bei Anwendung von Arzneimitteln, die die Kammerwasserpro­duktion hemmen, über Aderhautabhebung in Verbindung mit okulärer Hypotonie berichtet.

Dorzolamid Indoco enthält das Konservierungsmit­tel Benzalkoniumchlo­rid, Es wurde berichtet, dass Benzalkoniumchlorid Augenreizungen und Symptome trockener Augen verursacht und den Tränenfilm und die Hornhautoberfläche angreifen kann. Sollte bei Patienten mit trockenem Auge und bei Patienten, bei denen die Hornhaut beeinträchtigt sein könnte, mit Vorsicht angewendet werden. Patienten sollten bei längerer Anwendung überwacht werden. Kontaktlinsen sind vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen. Es ist bekannt, dass Benzalkoniumchlorid weiche Kontaktlinsen verfärbt.

Kinder und Jugendliche

Dorzolamid wurde bei Frühgeborenen, die vor der 36. Schwanger­schaftswoche geboren wurden, und bei Neugeborenen unter einer Woche Lebensalter nicht geprüft. Patienten mit ausgeprägter Unreife der Nierentubuli sollten aufgrund des möglichen Risikos einer metabolischen Azidose Dorzolamid nur nach gründlicher Abwägung des Risiko-Nutzen-Verhältnisses erhalten.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Untersuchung von Wechselwirkungen durchgeführt.

In klinischen Studien wurde Dorzolamid gleichzeitig mit den folgenden Medikamenten angewendet, ohne dass Wechselwirkungen festgestellt wurden: Timolol Augentropfen, Betaxolol Augentropfen und systemische Medikamente wie ACE-Hemmer, Calciumkanalbloc­ker, Diuretika, nichtsteroidale Antirheumatika einschließlich Acetylsalicylsäure sowie Hormone (z. B. Östrogen, Insulin, Thyroxin).

Das Zusammenwirken von Dorzolamid und Miotika sowie adrenergen Agonisten während der Glaukomtherapie wurde nicht vollständig untersucht.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Dorzolamid soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Es liegen keine ausreichenden Daten über die Exposition bei Schwangeren vor. Bei Kaninchen hatte die Verabreichung von Dorzolamid in für das Muttertier toxischen Dosen teratogene Auswirkungen (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Dorzolamid bzw. die Metaboliten beim Menschen in die Muttermilch übertreten. Die verfügbaren pharmacodynamis­chen/toxikolo­gischen Daten aus Tierversuchen haben einen Übergang von Dorzolamid bzw. den Metaboliten in die Muttermilch gezeigt. Es muss entschieden werden, ob abgestillt wird oder die Therapie mit Dorzolamid unterbrochen oder beendet wird, wobei der Vorteil des Stillens für das Kind gegen den Nutzen der Therapie für die Mutter abgewogen werden muss. Ein Risiko für das Neugeborene/Kle­inkind kann nicht ausgeschlossen werden.

Fertilität

Tierexperimentelle Daten deuten nicht auf eine Wirkung der Behandlung mit Dorzolamid auf die männliche und weibliche Fertilität hin.

Es liegen keine Daten zu den Auswirkungen von Dorzolamid auf die Fertilität beim Menschen vor.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Mögliche Nebenwirkungen wie Schwindelgefühl und Sehstörungen können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

4.8    nebenwirkungen

Dorzolamid wurde an mehr als 1.400 Probanden in kontrollierten und nicht kontrollierten klinischen Studien untersucht. In Langzeitstudien wurden 1.108 Patienten mit Dorzolamid als Monotherapie oder als Zusatztherapie zu einem topischen Betablocker behandelt. Dabei waren arzneimittelbe­dingte Nebenwirkungen am Auge, insbesondere Konjunktivitis und Reaktionen am Augenlid, die häufigste Ursache für einen Abbruch der Therapie (ca. 3 % der Patienten).

Folgende Nebenwirkungen wurden entweder in klinischen Studien oder während der Anwendungsbeo­bachtung nach Markteinführung berichtet:

[Sehr häufig (≥ 1/10), Häufig (≥ 1/100, < 1/10), Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), Sehr selten (<1/10.000), Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Kopfschmerz

Selten: Schwindelgefühl, Parästhesie

Augenerkrankun­gen:

Sehr häufig: Brennen und Stechen,

Häufig: Keratitis superficialis punctata, Tränenfluss, Konjunktivitis, Lidentzündung, Jucken der

Augen, Lidreizung, Verschwommensehen

Gelegentlich : Iridozyklitis

Selten: Reizungen einschließlich Rötung, Schmerzen, Krustenbildung an den Augenlidern, vorübergehende Myopie (die sich nach Absetzen der Therapie zurückbildete), Hornhautödem, okuläre Hypotonie, Aderhautabhebung nach fistulierenden Augenoperationen

Nicht bekannt: Fremdkörpergefühl im Auge

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Selten : Epistaxis

Nicht bekannt: Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Häufig: Übelkeit, bitterer Geschmack

Selten: Reizung im Rachenbereich, Mundtrockenheit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes:

Selten : Kontaktdermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Selten : Urolithiasis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig: Schwäche/Müdigkeit

Selten: Überempfindlichke­it: Anzeichen und Symptome von lokalen Reaktionen (Reaktionen am Augenlid) und systemischen allergischen Reaktionen einschließlich Angioödem, Urtikaria und Pruritus, Exanthem, Kurzatmigkeit, selten Bronchospasmus

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Palpitationen, tachykardie

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt: hypertonie

Laborbefunde: Dorzolamid wurde nicht mit klinisch relevanten Elektrolytstörungen in Verbindung gebracht.

Kinder und Jugendliche

Siehe Abschnitt 5.1

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es liegen nur begrenzte Informationen zur Überdosierung beim Menschen durch versehentliche oder absichtliche Einnahme von Dorzolamidhydrochlo­rid vor.

Symptome

Folgende Symptome wurden bei oraler Einnahme berichtet: Somnolenz; bei topischer Applikation: Übelkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Müdigkeit, veränderte Träume und Dysphagie.

Behandlung

Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend sein. Es können Elektrolytver­schiebungen, Entwicklung einer Azidose und möglicherweise Auswirkungen auf das ZNS auftreten. Die Serum-Elektrolytspiegel (insbesondere Kalium) und der pH-Wert des Blutes sollten überwacht werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Glaukommittel und Miotika, Carboanhydrase­hemmer, Dorzolamid ATC-Code: S01EC03

Wirkmechanismus

Die Carboanhydrase (CA) ist ein Enzym, das in vielen Körpergeweben einschließlich des Auges vorkommt. Beim Menschen sind mehrere Isoenzyme der Carboanhydrase vorhanden. Das aktivste Isoenzym ist die Carboanhydrase II (CA-II), die hauptsächlich in den Erythrozyten, aber auch in anderen Geweben zu finden ist. Die Hemmung der Carboanhydrase im Ziliarkörper des Auges verringert die Kammerwasserpro­duktion. Dies führt zu einer Senkung des Augeninnendruc­k (IOD).

Drozolamid Indoco enthält Dorzolamidhydrochlo­rid, einen potenten Inhibitor der humanen Carboanhydrase II. Nach topischer Applikation am Auge senkt Dorzolamid den erhöhten Augeninnendruck, unabhängig davon, ob ein Glaukom besteht oder nicht. Erhöhter Augeninnendruck ist ein Hauptrisikofaktor bei der Entstehung von Sehnervenschäden und Gesichtsfeldver­lust. Dorzolamid bewirkt keine Pupillenverengung und senkt den intraokulären Druck ohne Nebenwirkungen wie Nachtblindheit und Akkommodation­sspasmus. Dorzolamid hat eine sehr geringe bzw. keine Wirkung auf die Herzfrequenz oder den Blutdruck.

Topisch verabreichte Betablocker senken ebenfalls den Augeninnendruck durch Verringerung der Kammerwasserpro­duktion, jedoch über einen anderen Wirkmechanismus. Studien haben gezeigt, dass es durch die Gabe von Dorzolamid zu einem topischen Betablocker zu einer zusätzlichen Augeninnendruc­ksenkung kommt. Diese Beobachtung stimmt mit den berichteten additiven Effekten von Betablockern und oralen Carboanhydrase­hemmern überein.

Pharmakodynamische Wirkungen

Klinische Wirkungen

Erwachsene Patienten

Groß angelegte klinische Studien mit bis zu einjähriger Dauer bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension zeigten die Wirksamkeit von Dorzolamid als Monotherapie bei dreimal

täglicher Gabe (IOD bei Studienbeginn ≥ 23 mmHg) oder als Zusatztherapie zu topischen Betablockern bei zweimal täglicher Gabe (IOD bei Studienbeginn ≥ 22 mmHg). Die augeninnendruc­ksenkende Wirkung von Dorzolamid als Monotherapie und als Zusatztherapie hielt den ganzen Tage an und blieb während der Langzeitanwendung bestehen. Die Wirksamkeit bei Langzeit-Monotherapie war mit der von Betaxolol vergleichbar und etwas geringer als bei Timolol. Bei Anwendung als Zusatztherapie zu topischen Betablockern fiel die zusätzliche

Augeninnendruc­ksenkung durch Dorzolamid ähnlich aus wie unter Pilocarpin 2 % viermal täglich.

Kinder und Jugendliche

Zur Beurteilung der Unbedenklichkeit von von Augentropfen enthält Dorzolamid bei dreimal täglicher Verabreichung wurde eine 3-monatige, aktiv-kontrollierte, multizentrische Doppelblindstudie mit 184 (122 unter Dorzolamid) pädiatrischen Patienten im Alter von 1 Woche bis < 6 Jahren mit Glaukom oder erhöhtem Augeninnendruck (IOD bei Studienbeginn > 22 mmHg) durchgeführt. Bei etwa der Hälfte der Patienten in beiden Behandlungsgruppen war ein kongenitales Glaukom diagnostiziert worden; andere häufige Ätiologien waren Sturge-WeberSyndrom, iridocorneale mesenchymale Dysgenesie sowie Aphakie. Die Verteilung nach Alter und Behandlungen während der Monotherapie-Phase war wie folgt:

Dorzolamid 2 %

Timolol

Alterskohorte < 2 Jahre

N=56

Alterspanne: 1 bis 23 Monate

Timolol GS 0,25 % N=27

Alterspanne: 0,25 bis 22 Monate

Alterskohorte ≥ 2 bis < 6 Jahre

N = 66

Alterspanne: 2 bis 6 Jahre

Timolol 0,50 % N = 35

Alterspanne: 2 bis 6 Jahre

In beiden Altersgruppen wurden zusammen ungefähr 70 Patienten für mindestens 61 Tage und ungefähr 50 Patienten für 81 bis 100 Tage behandelt.

Wenn der Augeninnendruck unter der Monotherapie mit Dorzolamid oder Timolol als gelbildender Lösung nur unzureichend eingestellt werden konnte, wurde auf eine unverblindete Behandlung wie folgt umgestellt: 30 Patienten < 2 Jahren wurden auf eine Kombinationsthe­rapie mit Timolol als gelbildender Lösung 0,25 % einmal täglich und Dorzolamid 2 % dreimal täglich umgestellt;

30 Patienten ≥ 2 Jahren wurden auf eine Fixkombination mit 2 % Dorzolamid/0,5 % Timolol zweimal täglich umgestellt.

Insgesamt ergab diese Studie keine zusätzlichen sicherheitsre­levanten Aspekte bei pädiatrischen Patienten: bei ungefähr 26 % der pädiatrischen Patienten (20 % unter Dorzolamid-Monotherapie) wurden arzneimittelbe­dingte Nebenwirkungen beobachtet. Die meisten davon waren lokale, nicht schwerwiegende Wirkungen auf die Augen wie Augenbrennen und -stechen, Injektion und Augenschmerzen. Bei einem kleinen Prozentanteil von < 4 % wurden Hornhautödeme oder Trübungen beobachtet. Lokale Reaktionen traten unter der Vergleichssubstanz ähnlich häufig auf. In den Daten nach Markteinführung wurde über metabolische Azidose insbesondere bei sehr jungen Patienten mit renaler Unreife/Beein­trächtigung berichtet.

Die Wirksamkeitser­gebnisse bei pädiatrischen Patienten sprechen dafür, dass die mittlere Abnahme des Augeninnendrucks in der Dorzolamidgruppe vergleichbar ausfiel wie der mittlere Rückgang des Augeninnendrucks in der Timololgruppe, auch wenn ein leichter zahlenmäßiger Vorteil unter Timolol zu beobachten war.

Wirksamkeitsstudien über einen längeren Zeitraum (> 12 Wochen) sind nicht verfügbar.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Im Gegensatz zur oralen Gabe von Carboanhydrase­hemmern ermöglicht die topische Anwendung von Dorzolamidhydrochlo­rid eine direkte Wirkung am Auge bei wesentlich niedrigeren Dosierungen und daher geringerer systemischer Exposition. In klinischen Studien führte dies zu einer Senkung des Augeninnendrucks ohne Störungen des Säure-Base-Haushalts oder Elektrolytver­schiebungen, die typisch für oral verabreichte Carboanhydrase­hemmer sind.

Nach topischer Applikation gelangt Dorzolamid in den systemischen Blutkreislauf. Zur Beurteilung einer möglichen systemischen Carboanhydrase­hemmung nach topischer Verabreichung, wurden Wirkstoff- und Metabolitenkon­zentrationen in den Erythrozyten und im Plasma sowie die Carboanhydrase­hemmung in den Erythrozyten gemessen. Unter Dauertherapie akkumuliert Dorzolamid in den Erythrozyten als Folge der selektiven Bindung an die Carboanhydrase II, während im Plasma extrem niedrige Konzentrationen der freien Wirksubstanz vorliegen. Der Ausgangswirkstoff bildet einen einzelnen N-Desethyl-Metaboliten, der die Carboanhydrase II weniger stark als der Ausgangswirkstoff, zusätzlich jedoch auch ein weniger aktives Isoenzym (CA I) hemmt. Der Metabolit akkumuliert ebenfalls in den Erythrozyten, wo er hauptsächlich an Carboanhydrase I bindet. Dorzolamid weist eine mäßige Plasmaprotein­bindung auf (etwa 33 %). Dorzolamid wird überwiegend unverändert über den Urin ausgeschieden und der Metabolit wird ebenfalls im Urin ausgeschieden. Nach Ende der Anwendung wird Dorzolamid nicht linear aus den Erythrozyten ausgewaschen, wodurch es zunächst zu einem raschen Konzentration­sabfall kommt, gefolgt von einer langsameren Eliminationsphase mit einer Halbwertzeit von etwa vier Monaten.

Bei oraler Gabe von Dorzolamid zur Simulation der maximalen systemischen Exposition unter topischer Langzeitanwendung am Auge wurde innerhalb von 13 Wochen ein Gleichgewicht (Steady State) erreicht. Im Steady State waren praktisch weder freier Wirkstoff noch der Metabolit im Plasma nachweisbar; die Carboanhydrase­hemmung in den Erythrozyten war geringer als sie für eine pharmakologische Wirkung auf die Nierenfunktion oder die Atmung für notwendig gehalten wird. Ähnliche pharmakokinetische Ergebnisse wurden unter topischer Dauertherapie mit Dorzolamid beobachtet. Einige ältere Patienten mit Nierenfunktion­sstörung (geschätzte Kreatinin-Clearance 30–60 ml/min) wiesen jedoch höhere Metabolitenkon­zentrationen in den Erythrozyten auf, allerdings wurden mit diesem Befund keine wesentlichen Unterschiede in der Carboanhydrase­hemmung und keine klinisch relevanten systemischen Nebenwirkungen direkt in Verbindung gebracht.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Die wichtigsten Ergebnisse in Tierstudien, die nach oral verabreichtem Dorzolamidhydrochlo­rid beobachtet wurden, waren durch die pharmakologische Wirkung der systemischen Carboanhydrase­hemmung bedingt. Einige dieser Ergebnisse waren speziesspezifisch und/oder Folge einer metabolischen Azidose. Bei Kaninchen wurden bei Gabe von Dorzolamid in maternotoxischen Dosen in Verbindung mit einer metabolischen Azidose Missbildungen der Wirbelkörper beobachtet. Bei säugenden Ratten wurde eine Abnahme der Körpergewichtszu­nahme der Nachkommen beobachtet. Bei männlichen und weiblichen Ratten, die Dorzolamid vor und während der Paarung erhielten, wurden keine nachteiligen Auswirkungen auf die Fertilität beobachtet

In klinischen Studien wurden bei den Patienten keine Anzeichen für eine metabolische Azidose oder Serum-Elektrolytver­schiebungen beobachtet, die auf eine systemische Carboanhydrase­hemmung hinweisen. Daher ist nicht zu erwarten, dass die in Tierstudien festgestellten Wirkungen bei Patienten unter therapeutischen Dosen von Dorzolamid zu beobachten wären.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Benzalkoniumchlorid

Hyetellose

Mannitol ((Ph.Eur.)

Natriumcitrat (Ph.Eur.)

Natriumhydroxid (pH-Wert Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre

Nach erstmaligem Öffnen des Behältnisses dürfen Dorzolamid Indoco 20 mg/ml Augentropfen nicht länger als 28 Tage verwendet werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

6.5    art und inhalt des behältnisses

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

7.    inhaber der zulassung

INDOCO REMEDIES CZECH s.r.o. Třtinová 260/1, Čakovice, 196 00 Praha 9.

8. zulassungsnummer

92816.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

18.8.2016