Beipackzettel - Doxorubicin Accord 2 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Doxorubicin Accord 2 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Doxorubicinhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
– Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
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1. Was ist Doxorubicin Accord und wofür wird es angewendet?
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2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Doxorubicin Accord beachten?
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3. Wie ist Doxorubicin Accord anzuwenden?
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4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
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5. Wie ist Doxorubicin Accord aufzubewahren?
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6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. was ist doxorubicin accord und wofür wird es angewendet?
Die Bezeichnung Ihres Medikaments ist Doxorubicin Accord 2 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. In diesem Informationsblatt wird es jedoch ‚Doxorubicin Accord‘ genannt.
Doxorubicin gehört zu der Arzneimittelgruppe der Anthrazykline. Diese Arzneimittel sind auch als Antikrebsmittel, Chemotherapie oder „Chemo“ bekannt. Sie werden bei der Behandlung diverser Krebserkrankungen eingesetzt, um das Wachstum der Krebszellen zu verlangsamen oder zu unterbinden. Um bessere Ergebnisse zu erzielen und zur Verminderung der Nebenwirkungen wird oft eine Kombination verschiedener Antikrebsmittel angewendet.
Doxorubicin Accord wird zur Behandlung der folgenden Krebserkrankungen verabreicht:
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– Brustkrebs
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– Krebserkrankungen des Bindegewebes, der Bänder, Knochen und Muskeln (Sarkom)
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– Magen- oder Darmkrebs
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– Lungenkrebs
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– Lymphome, Krebserkrankungen des Immunsystems
– Leukämie, eine Krebserkrankung des blutbildenden Systems
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– Schilddrüsenkrebs
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– Fortgeschrittenes Ovarial- und Endometriumkarzinom (Krebserkrankung der Gebärmutter
oder der Gebärmutterschleimhaut)
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– Harnblasenkrebs
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– Fortgeschrittenes Neuroblastom (eine Krebserkrankung der Nervenzellen, die häufig bei Kindern auftritt)
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– Bösartiger Nierentumor bei Kindern (Wilms-Tumor)
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– Myelom (Krebserkrankung des Knochenmarks)
2. was sollten sie vor der anwendung von doxorubicin accord beachten?
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– wenn Sie allergisch gegen Doxorubicinhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind, oder gegen Anthracendione oder andere Anthrazykline.
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– wenn Sie unter einer anhaltenden Unterdrückung der Fähigkeit Ihres Knochenmarks, Blutzellen zu bilden, leiden (Myelosuppression).
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– wenn Sie schon einmal mit Doxorubicin oder ähnlichen Chemotherapiemitteln wie Idarubicin, Epirubicin oder Daunorubicin behandelt worden sind, da eine vorausgegangene Behandlung mit diesen ähnlichen Medikamenten das Risiko von Nebenwirkungen unter Doxorubicin erhöhen kann.
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– wenn Sie an einer Infektion leiden.
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– wenn Ihre Leberfunktion beeinträchtigt ist.
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– wenn Sie einen Herzinfarkt hatten.
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– wenn Ihre Herzfunktion eingeschränkt ist.
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– wenn Sie Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) haben.
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– wenn Sie stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“).
Das Arzneimittel sollte nicht durch einen Katheter (ein dünner flexibler Schlauch) in Ihre Blase verabreicht werden:
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– wenn Sie allergisch gegen Doxorubicinhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind, oder gegen Anthracendione oder andere Anthrazykline.
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– wenn Sie einen Tumor haben, der in die Blasenwand eingedrungen ist.
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– wenn Sie eine Harnwegsinfektion haben.
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– wenn Sie eine Blasenentzündung haben.
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– wenn Sie Blut im Urin haben (Hämaturie).
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– wenn bei Ihnen Probleme bei der Einführung eines Katheters bestehen.
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– wenn Sie stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie an den folgenden Erkrankungen leiden oder gelitten haben:
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– unzureichende Bildung von Blutkörperchen im Knochenmark
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– Herzerkrankungen
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– Leberfunktionsstörungen
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– Nierenfunktionsstörungen
Sie sollten Ihren Arzt auch informieren, wenn:
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– Sie jemals Doxorubicin oder ein ähnliches Arzneimittel (Anthrazyklin) zur Krebsbekämpfung erhalten haben.
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– Sie Strahlentherapie im Bereich des Oberkörpers erhalten haben.
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– wenn Sie derzeit Trastuzumab einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben (ein Arzneimittel, das zur Behandlung bestimmter Krebsarten eingesetzt wird). Trastuzumab kann bis zu 7 Monate im Körper verbleiben. Da Trastuzumab das Herz beeinträchtigen kann, sollten Sie Doxorubicin bis zu 7 Monate nach Beendigung der Einnahme von Trastuzumab nicht anwenden. Wenn Doxorubicin vor dieser Zeit angewendet wird, sollte Ihre Herzfunktion sorgfältig überwacht werden.
Vor und während der Therapie mit Doxorubicin Konzentration zur Herstellung einer Infusionslösung wird Ihr Arzt die folgenden Untersuchungen durchführen:
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– Blutbilduntersuchungen
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– Untersuchungen Ihrer Herz-, Leber- und Nierenfunktion
Während der Behandlung mit Doxorubicin ist Ihr Knochenmark möglicherweise nicht mehr in der Lage, genügend Blutzellen und Blutplättchen zu bilden, und Ihr Blutbild kann sich verändern; aus diesem Grund müssen vor und während jeder Behandlung Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Als Folge eines Mangels an Blutzellen und/oder Blutplättchen können folgende Symptome auftreten: Fieber, Infektionen, Blutvergiftung, Blutungen und Gewebeschäden. Bei Fieber muss sofort der behandelnde Arzt kontaktiert werden.
Ein Hautausschlag entlang der Vene, in die das Arzneimittel verabreicht wird, ist nicht ungewöhnlich und kann zu einer Venenentzündung (Phlebitis) führen. Es kann zu einer Verhärtung oder Verdickung der Venenwand kommen, insbesondere wenn das Arzneimittel wiederholt in eine feine Vene verabreicht wird. Sollte das Arzneimittel aus dem Blutgefäß in das umliegende Gewebe austreten (Paravasation), kann es zu lokalen Schmerzen, schweren Entzündungen des Unterhautgewebes (Zellulitis) und Gewebeschäden kommen. Informieren Sie das medizinische Fachpersonal, wenn während der Injektion ein brennendes Gefühl auftritt: Die Infusion muss sofort abgebrochen und die Nadel in eine andere Vene erneut eingeführt werden.
Ihr Arzt wird während der Therapie Ihre Herzfunktion sorgfältig überwachen, denn:
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– Doxorubicin schädigt möglicherweise den Herzmuskel.
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– die Doxorubicin-Therapie kann nach einer gewissen kumulativen Dosis (Summierung einzelner Dosen) zu Herzversagen führen.
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– das Risiko eines Herzmuskelschadens ist höher, wenn Sie zuvor Arzneimittel erhalten haben, die das Herz beeinträchtigen können, oder nach Strahlentherapie des Oberkörpers.
Dieses Arzneimittel wird im Allgemeinen nicht in Kombination mit abgeschwächten Lebendimpfstoffen empfohlen. Der Kontakt mit Personen, die vor Kurzem gegen Polio geimpft wurden, sollte vermieden werden.
Während der Behandlung mit Doxorubicin kann es zu Entzündungen der Schleimhäute (hauptsächlich im Mund, seltener in der Speiseröhre) kommen. Dies äußert sich in Form von Schmerzen oder Brennen, Ausschlag, Geschwüren der oberflächlichen Schleimhaut (oft auf der gesamten Zungenseite oder unter der Zunge), Blutungen und Infektionen. Entzündungen im Mund treten in der Regel kurz nach der Verabreichung des Arzneimittels auf und können in schweren Fällen innerhalb weniger Tage zu Schleimhautgeschwüren führen; in den meisten Fällen erholt sich der Patient jedoch bis zur dritten Behandlungswoche von dieser Nebenwirkung.
Übelkeit, Erbrechen und gelegentlich Durchfall können auftreten. Sie können durch eine geeignete Behandlung, die Ihr Arzt verschreiben kann, verhindert oder gelindert werden.
Rotfärbung des Urins (dies ist normal und hängt mit der Farbe des Arzneimittels zusammen). Sie sollten Ihren Arzt informieren, wenn diese Rotfärbung nicht innerhalb weniger Tage aufhört oder wenn Sie glauben, dass sich Blut in Ihrem Urin befindet. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn dieses Symptom bei Ihnen auftritt.
Doxorubicin kann Probleme mit der Unfruchtbarkeit verursachen und die Fortpflanzungszellen schädigen. Sowohl Männer als auch Frauen müssen während der Behandlung und für eine gewisse Zeit nach Beendigung der Behandlung mit Doxorubicin eine wirksame Verhütungsmethode anwenden (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit“). Wenn Sie nach der Behandlung mit Doxorubicin schwanger werden möchten, müssen Sie vor Beginn der Behandlung mit Ihrem Arzt über eine genetische Beratung und die Möglichkeiten zur Erhaltung der Fruchtbarkeit sprechen.
Hautreaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen:
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– Haarausfall und Unterbrechung des Bartwuchses können auftreten. Diese Nebenwirkung ist in der Regel reversibel, wobei die Haare innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Behandlung wieder vollständig nachwachsen.
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– Rötungen, Verfärbungen der Haut und der Nägel sowie Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht können auftreten.
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– In seltenen Fällen können allergische Reaktionen (Überempfindlichkeit) auftreten; die Anzeichen oder Symptome dieser Reaktionen können von Hautausschlag und Juckreiz (Pruritus, Urtikaria) bis hin zu Fieber, Schüttelfrost und anaphylaktischem Schock reichen.
Anwendung von Doxorubicin Accord zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Die folgenden Arzneimittel können mit Doxorubicin Accord interagieren:
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– Andere Zytostatika (Arzneimittel zur Krebsbekämpfung) z. B. Trastuzumab, Anthrazykline (Daunorubicin, Epirubicin, Idarubicin), Cisplatin, Cyclophosphamid, Ciclosporin, Cytarabin, Dacarbazin, Dactinomycin, Fluorouracil, Mitomycin C, Taxane (z. B. Paclitaxel), Mercaptopurin, Methotrexat, Streptozocin
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– Cyclosporin: kann die Wirkung von Doxorubicin verstärken und zu einem anhaltenden Rückgang des Knochenmarks und der Blutzellen führen (auch Koma und Krampfanfälle sind bei gleichzeitiger Verabreichung von Cyclosporin und Doxorubicin beschrieben worden)
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– Herzaktive Medikamente (Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen) z. B.
Kalziumkanalblocker, Verapamil, und Digoxin
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– Hemmstoffe von Cytochrom P-450 (Medikamente, welche die Wirkung von Cytochrom P450, das bei der Entgiftung Ihres Körpers eine wichtige Rolle spielt, unterbinden: z. B.
Cimetidin), Arzneimittel, die Cytochrom P–450 induzieren (z. B. Rifampicin, Barbiturate einschließlich Phenobarbital)
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– Antiepileptika (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Valproat)
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– Antipsychotika: Clozapin (Arzneimittel zur Behandlung der Schizophrenie)
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– Warfarin (verhindert die Blutgerinnung)
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– Antiretrovirale Medikamente (Arzneimittel zur Bekämpfung gewisser Viren)
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– Chloramphenicol und Sulfonamide (Arzneimittel zur Behandlung von Bakterien)
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– Amphotericin B (Medikamente zur Behandlung von Pilzerkrankungen)
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– Lebendimpfstoffe (z. B. Polio (-myelitis), Malaria)
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– Einige Arzneimittel beeinflussen die Konzentration und die klinische Wirkung von Doxorubicin (z. B. Johanniskraut)
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– Paclitaxel: kann die Wirkung von Doxorubicin verstärken
Bitte beachten Sie, dass dies auch auf kürzlich verwendete Arzneimittel zutreffen kann.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
In tierexperimentellen Studien wurde festgestellt, dass Doxorubicin durch die Plazenta dringt und den Fötus gefährdet. Wenn Sie schwanger sind, wird Ihr Arzt Ihnen nur dann Doxorubicin verordnen, wenn die Vorteile der Behandlung die potenzielle Gefährdung des ungeborenen Kindes überwiegen. Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie schwanger sind, oder denken schwanger zu sein.
Frauen sollten während der Behandlung mit Doxorubicin oder bis zu 7 Monate nach der Behandlung nicht schwanger werden.
Männer sollten durch angemessene Verhütungsmethoden gewährleisten, dass Ihre Partnerin während Ihrer Behandlung mit Doxorubicin oder bis zu 4 Monate nach der Behandlung nicht schwanger wird.
Stillzeit
Während der Behandlung mit Doxorubicin Accord und für mindestens 14 Tage nach der letzten Dosis dürfen Sie nicht stillen. Das Arzneimittel kann über die Muttermilch an das Kind weitergegeben werden und möglicherweise Ihr Kind schädigen.
Fortpflanzungsfähigkeit
Aufgrund der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Therapie mit Doxorubicin sollten Männer sich über die Möglichkeit des Einfrierens (Kryokonservierung oder Kryopräservation) von Sperma vor der Behandlung beraten lassen.
Wenn nach der Behandlung eventuell ein Kinderwunsch besteht, besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt.
Fragen Sie vor der Einnahme aller Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Aufgrund des häufigen Vorkommens von Übelkeit und Erbrechen wird das Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen nicht empfohlen.
Doxorubicin Accord enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 0,15 mmol (3,5 mg) Natrium pro ml. Dies muss bei Patienten mit natriumarmer Diät berücksichtigt werden.
Die verschiedenen Packungsgrößen dieses Arzneimittels enthalten die folgenden Mengen an Natrium:
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 5-ml-Durchstechflasche, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
Dieses Arzneimittel enthält 35,42 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 10-ml-Durchstechflasche. Dies entspricht 1,77 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Dieses Arzneimittel enthält 88,55 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 25-ml-Durchstechflasche. Dies entspricht 4,43 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Dieses Arzneimittel enthält 177,10 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 50-ml-Durchstechflasche. Dies entspricht 8,85 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Dieses Arzneimittel enthält 354,20 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 100-ml-Durchstechflasche. Dies entspricht 17,71 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
3. wie ist doxorubicin accord anzuwenden?
Doxorubicin Accord darf nur unter Aufsicht eines Arztes mit Erfahrung in der Krebsbehandlung verabreicht werden.
Ihr Arzt wird entscheiden, welche Dosis Sie erhalten.
Sie dürfen das Arzneimittel nicht selbst verabreichen. Das Medikament wird Ihnen im Rahmen einer intravenösen Infusion in ein Blutgefäß und unter der Anweisung eines Facharztes
verabreicht. Während und nach der Behandlung werden Sie regelmäßig untersucht. Falls Sie an oberflächlichem Harnblasenkrebs leiden, ist es möglich, dass das Arzneimittel in Ihre Harnblase verabreicht wird (intravesikale Anwendung).
Dosierung:
Die Dosierung wird im Allgemeinen aufgrund Ihrer Körperoberfläche berechnet. Bei einer Monotherapie werden möglicherweise 60–75 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche alle 3 Wochen verabreicht. Bei Verabreichung in Kombination mit anderen krebsbekämpfenden Medikamenten ist es gegebenenfalls notwendig, die Dosis auf 30–60 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche zu reduzieren und das Behandlungsintervall zu verlängern. Ihr Arzt wird Sie davon unterrichten, wie viel Sie benötigen. Bei wöchentlichen Gaben beträgt die empfohlene Dosis 15 – 20 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche. Ihr Arzt wird Sie davon unterrichten, wie viel Sie benötigen.
Patienten mit reduzierter Leber- oder Nierenfunktion
Im Fall von verminderter Leber- oder Nierenfunktion sollte die Dosis reduziert werden. Ihr Arzt wird Sie davon unterrichten, wie viel Sie benötigen.
Kinder, ältere Patienten oder Patienten nach einer Strahlentherapie
Bei Kindern und älteren Patienten oder wenn Sie eine Strahlentherapie erhalten haben, ist es gegebenenfalls notwendig, die Dosierung zu vermindern. Ihr Arzt wird Sie davon unterrichten, wie viel Sie benötigen.
Patienten mit Knochenmarkdepression
Bei Patienten mit Knochenmarkdepression kann eine Verminderung der Dosis erforderlich sein. Ihr Arzt wird Sie davon unterrichten, wie viel Sie benötigen.
Fettleibige Patienten
Bei fettleibigen Patienten kann die Anfangsdosis gegebenenfalls reduziert oder das Dosisintervall verlängert werden. Ihr Arzt wird Sie davon unterrichten, wie viel Sie benötigen.
Wenn Sie eine größere Menge von Doxorubicin Accord angewendet haben, als Sie sollten Ihr Arzt oder Ihre Krankenschwester werden Sie während und nach der Behandlung sorgfältig überwachen. Die Symptome einer Überdosierung sind eine Zunahme der möglichen Nebenwirkungen von Doxorubicin. Dies gilt besonders für Änderungen der Blutwerte, MagenDarm- und Herzerkrankungen. Erkrankungen des Herzens können sogar bis zu sechs Monate nach Gabe der Überdosis auftreten.
Im Fall einer Überdosierung wird Ihr Arzt die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel eine Bluttransfusion und/oder Behandlung mit Antibiotika.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn irgendwelche der Symptome auftreten.
Wenn Sie die Anwendung von Doxorubicin Accord vergessen haben
Ihr Arzt wird über die Dauer Ihrer Therapie mit Doxorubicin Konzentration zur Herstellung einer Infusionslösung entscheiden. Falls die Therapie vor der empfohlenen Behandlungsreihe abgebrochen wird, kann es sein, dass die Wirkung der Doxorubicin-Therapie vermindert ist. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, wenn Sie die Behandlung abbrechen möchten.
Wenn Sie die Anwendung von Doxorubicin Accord abbrechen
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. welche nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei bestimmten Personen kann dieses Arzneimittel eine möglicherweise lebensbedrohliche schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie) hervorrufen. Wenden Sie sich sofort an einen Arzt , wenn Sie plötzlich auftretende Atembeschwerden, Schwellungen des Gesichts und des Rachens sowie allgemeines Unwohlsein (Schock) bemerken.
Da Doxorubicin die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems stark herabsetzt, besteht ein hohes Infektions- oder Befallsrisiko, dass zu einer allgemeinen Infektion in Verbindung mit dem Eindringen von Mikroben in das Blut (Blutvergiftung) führen kann. Bei hohem Fieber ist sofort ein Arzt aufzusuchen , da eine Blutvergiftung tödlich sein kann.
Andere Nebenwirkungen, die auftreten können, sind Folgende:
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
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– Infektion
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– Appetitlosigkeit (Anorexie)
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– Entzündung im Mund (Stomatitis)/Entzündung der Schleimhäute (Mukositis)
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– Durchfall (Diarrhoe)
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– Übelkeit oder Erbrechen
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– Verringerung der Anzahl der Zellen im Blut: rote Blutkörperchen (Anämie), alle oder einige weiße Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie) und Blutplättchen (Thrombozytopenie) – Rötung, Schwellung, Taubheitsgefühl, Schmerzen und Kribbeln in den Hand- und Fußflächen (palmoplantare Erythrodysästhesie oder akrale Erytheme)
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– Haarausfall auf dem Kopf und am Körper (Alopezie und Unterbrechung des Bartwuchses)
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– Fieber, Schwächegefühl (Asthenie), Schüttelfrost
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– Abnormales EKG (Messung der elektrischen Aktivität des Herzens)
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– Asymptomatische Verringerung der linksventrikulären Auswurffraktion
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– Veränderungen der Leberenzymwerte (Transaminasen)
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– Gewichtszunahme bei Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium
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– Schädigung des Herzmuskels (Kardiotoxizität).
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
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– Entzündung der Bindehaut, der Membran, die die Vorderseite des Auges und die Innenseite der Augenlider bedeckt (Bindehautentzündung)
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– Veränderungen der Herzfunktion, insbesondere des Herzrhythmus (Sinustachykardie), Verringerung der Blutmenge, die vom Herzen durch den Körper gepumpt wird (kongestive Herzinsuffizienz)
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– Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis)
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– Magenschmerzen
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– Juckender Hautausschlag, Ausschlag, Verfärbung (Hyperpigmentierung) der Haut und der Nägel
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– Blutvergiftung
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– An der Injektionsstelle kann es zu Rötungen und Schwellungen kommen
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– Lokale Nebenwirkungen bei Verabreichung in die Blase, wie z. B. eine Blasenentzündung (chemische Zystitis).
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
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– Embolie (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß).
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
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– Sekundäre Leukämie (Blutkrebs, der sich nach der Behandlung einer anderen Krebserkrankung entwickelt), wenn Doxorubicin in Kombination mit anderen Krebsmedikamenten verwendet wird, die die DNA schädigen
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– Tumorlyse-Syndrom (Komplikationen nach einer Chemotherapie durch Abbauprodukte absterbender Krebszellen, die z. B. das Blut und die Nieren beeinträchtigen können).
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
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– Dehydrierung
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– Erhöhter Harnstoffgehalt im Blut (Hyperurikämie)
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– Blutkrebs (akute lymphozytäre Leukämie, akute myeloische Leukämie)
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– Schock
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– Entzündung der Hornhautoberfläche (Keratitis), erhöhte Tränenproduktion
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– Erhöhte Herzfrequenz (Tachyarrhythmien), Ausfall von Nervenimpulsen des Herzens (atrioventrikulärer Block und Schenkelblock)
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– Venenentzündung (Phlebitis), völlige Verstopfung einer Vene (Thrombophlebitis), Rötung, Blutungsstörungen (Hämorrhagie)
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– Reizungen oder Blutungen im Darm, Wundsein oder Geschwüre im Mund, die möglicherweise erst 3–10 Tage nach der Behandlung auftreten, Verfärbungen im Mund
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– Erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber dem Sonnenlicht
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– Entzündungen des Dickdarms (Kolitis) und Entzündungen der Magenschleimhaut
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– Juckende Haut und andere Hautkrankheiten
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– Überempfindlichkeit der bestrahlten Haut (Radiation Recall Phänomen)
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– Rotfärbung des Urins
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– Ausbleiben der Periode bei Frauen (Amenorrhoe), die sich nach Absetzen der Medikamente wieder normalisieren sollte. In einigen Fällen kann es zu einer vorzeitigen Menopause kommen. – Bei Männern kann Doxorubicin zu einem Fehlen oder einer Abnahme der Spermienzahl (Oligospermie, Azoospermie) führen, die sich jedoch nach Absetzen des Arzneimittels wieder normalisieren kann.
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– Krankheitsgefühl oder Unwohlsein (Malaise)
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– Toxizität der Leber
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– Vorübergehender Anstieg der Leberenzyme
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– Zustand, in dem die Nieren nicht mehr funktionieren (akutes Nierenversagen)
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– Kurzatmigkeit aufgrund von Krämpfen der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmus).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. wie ist doxorubicin accord aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Durchstechflasche angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Im Kühlschrank aufbewahren (2°C – 8°C). Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht, wenn Sie bemerken, dass die Lösung nicht klar, rot und ohne Partikel ist.
Beachten Sie die Richtlinien zur Handhabung zytotoxischer Substanzen.
Nicht angebrochene Durchstechflaschen: 18 Monate
Angebrochene Durchstechflaschen: Nach dem ersten Öffnen der Durchstechflasche sofort verbrauchen.
Die chemische und physikalische Anbruchstabilität wurde in Natriumchlorid 0,9 % Injektionslösung und Glucose 5% Injektionslösung bis zu 28 Tage bei 2 – 8°C und bis zu 7 Tage bei 25°C bei Zubereitung in vor Licht geschützten Glasbehältnissen nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden. Bei nicht sofortiger Verwendung sind Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung vor Gebrauch die Verantwortung des Anwenders und dürfen normalerweise 24 Stunden bei 2°C bis 8°C nicht überschreiten, außer die Verdünnung erfolgte unter kontrollierten und validiert keimfreien Bedingungen.
Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter
6. inhalt der packung und weitere informationen
Doxorubicin Accord enthält den Wirkstoff Doxorubicinhydrochlorid.
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1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 2 mg
Wie Doxorubicin Accord aussieht und Inhalt der Packung
Doxorubicin Accord Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist eine klare, rote Lösung, die so gut wie keine Partikel enthält.
Packungsgrößen:
1 × 5-ml-Durchstechflasche
1 × 10-ml-Durchstechflasche
1 × 25-ml-Durchstechflasche
1 × 50-ml-Durchstechflasche
1 × 100-ml-Durchstechflasche
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Accord Healthcare B.V.
Winthontlaan 200 3526 KV Utrecht Niederlande
Hersteller
Accord Healthcare Polska Sp.z o.o., ul. Lutomierska 50,95–200 Pabianice, Polen
Accord Healthcare B.V.
Winthontlaan 200
3526 KV Utrecht
Niederlande
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) und im Vereinigten Königreich (Nordirland) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Name des Mitgliedstaates | Name des Arzneimittels |
Belgien | Doxorubicin Accord Healthcare 2 mg/ml solution à diluer pour perfusion/ concentraat voor oplossing voor infusie / Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung |
Bulgarien | Доксорубицин Акорд 2 mg/ml концентрат за инфузионен разтвор |
Dänemark | Doxorubicin Accord 2 mg/ml koncentrat til infusionsvæske, opløsning |
Deutschland | Doxorubicin Accord 2 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung |
Estland | Doxorubicin Accord 2 mg/ml infusioonilahuse kontsentraat |
Finnland | Doxorubicin Accord 2 mg/ml infuusiokonsentraatti, liuosta varten/koncentrat till infusionsvätska, lösning |
Vereinigten Königreich (Nordirland) | Doxorubicin 2 mg/ml Concentrate for Solution for Infusion |
Irland | Doxorubicin 2 mg/ml Concentrate for Solution for Infusion |
Italien | Doxorubicina Accord Healthcare 2 mg/ml concentrato per soluzione per infusione |
Lettland | Doxorubicin Accord 2 mg/ml koncentrāts infūziju šķīduma pagatavošanai |
Litauen | Doxorubicin Accord 2 mg/ml koncentratas infuziniam tirpalui |
Niederlande | Doxorubicin Accord 2 mg/ml concentraat voor oplossing voor infusie |
Norwegen | Doxorubicin Accord 2 mg/ml Konsentrat til infusjonsvæke |
Österreich | Doxorubicin Accord 2 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung |
Polen | Doxorubicinum Accord |
Portugal | Doxorrubicina Accord |
Rumänien | Doxorubicinã Accord 2 mg/ml concentrat pentru soluþie perfuzabilã |
Schweden | Doxorubicin Accord 2 mg/ml koncentrat till infusionsvätska, lösning |
Slowenien | Doksorubicin Accord 2 mg/ml koncentrat za raztopino za infundiranje |
Spanien | Doxorubicina Accord 2 mg/ml concentrado para solución para perfusión EFG |
Ungarn | Doxorubicin Accord 2 mg/ml koncentrátum oldatos infúzióhoz |
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2024.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Doxorubicin zur Injektion sollte nur unter der Aufsicht eines qualifizierten Arztes, der in der Anwendung von Chemotherapeutika umfangreiche Erfahrung hat, verabreicht werden. Während der Behandlung müssen Patienten sorgfältig und regelmäßig überwacht werden.
Aufgrund des Risikos von oft letaler Kardiomyopathie sollten vor jeder Anwendung die Risiken und Nutzen für den jeweiligen Patienten abgewogen werden.
Doxorubicin wird intravenös und intravesikal verabreicht und darf nicht oral, subkutan, intramuskulär oder intrathekal gegeben werden. Doxorubicin kann intravenös als Bolusgabe innerhalb von Minuten, als Kurzinfusion bis zu einer Stunde oder als Dauerinfusion bis zu 96 Stunden verabreicht werden.
Die Verabreichung der Lösung erfolgt über den Schlauch einer frei fließenden intravenösen Infusion von physiologischer Kochsalzlösung 9 mg/ml (0,9%) zur Injektion oder Glucoselösung 50 mg/ml (5%) zur Injektion innerhalb von 3 bis 10 Minuten. Dieses Verfahren reduziert das Risiko von Thrombophlebitis oder perivenöser Extravasation, was zu schwerer lokaler Zellgewebsentzündung, Blasenbildung und Gewebenekrose führen kann. Eine direkte intravenöse Injektion wird aufgrund des Risikos einer Extravasation, die selbst bei ausreichendem Blutrückfluss bei Nadelaspiration auftreten kann, nicht empfohlen.
Intravenöse Verabreichung
Die Dosierung von Doxorubicin ist abhängig vom Behandlungsschema, dem Allgemeinzustand und vorausgehender Therapie des Patienten. Das Dosierungsschema der Verabreichung von Doxorubicin-Hydrochlorid variiert je nach Indikation (solide Tumore oder akute Leukämie) und gemäß der Anwendung in dem spezifischen Behandlungsregime (als Monotherapie oder in Kombination mit anderen zytotoxischen Arzneimitteln oder als Bestandteil von interdisziplinären Verfahren, die eine Kombination von Chemotherapie, chirurgischem Eingriff und Strahlentherapie sowie Hormontherapie einschließen.
Monotherapie
Die Dosierung wird im Allgemeinen aufgrund der Körperoberfläche (mg/m2) berechnet. Auf dieser Basis wird bei Anwendung von Doxorubicin als Monotherapie eine Dosis von 60 – 75 mg/m2 Körperoberfläche alle drei Wochen empfohlen.
Kombinationstherapie
Bei Verabreichung von Doxorubicin-Hydrochlorid in Kombination mit anderen krebsbekämpfenden Arzneimitteln mit überschneidender Toxizität, wie hoch dosierte i.v. Cyclophosphamide oder verwandte Anthrazykline wie Daunorubicin,
Idarubicin und/oder Epirubicin, sollte die Dosierung von Doxorubicin auf 30–60 mg/m2 alle 3 – 4 Wochen reduziert werden.
Bei Patienten, die nicht die volle Dosis erhalten können (z. B. in Fällen von Immunsuppression, hohem Alter), beträgt die alternative Dosis 15–20 mg/m² Körperoberfläche pro Woche.
Intravesikale Verabreichung
Doxorubicin kann als intravesikale Instillation zur Behandlung von oberflächlichem Blasenkarzinom oder zur Rezidivprophylaxe nach transurethraler Resektion (T.U.R) bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko verabreicht werden. Die empfohlene Dosis Doxorubicin-Hydrochlorid zur lokalen intravesikalen Therapie eines oberflächlichen Harnblasentumors ist die Instillation von 30–50 mg in 25–50 ml physiologischer Kochsalzlösung 9 mg/ml (0,9%) zur Injektion. Die optimale Konzentration beträgt ca. 1mg/ml. Im Allgemeinen sollte die Lösung für 1–2 Stunden in der Blase verbleiben. Während dieser Zeit sollte der Patient alle 15 Minuten um 90° gedreht werden. Um eine unerwünschte Verdünnung mit Urin zu vermeiden, sollte der Patient 12 Stunden vor der Behandlung keine Flüssigkeiten zu sich nehmen (dies sollte die Urinproduktion auf ca. 50 ml/h reduzieren). Abhängig davon, ob die Behandlung therapeutisch oder prophylaktisch ist, kann die Instillation gegebenenfalls mit einem Abstand von 1 Woche bis zu 1 Monat wiederholt werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Da Doxorubicin-Hydrochlorid hauptsächlich über die Leber und die Galle ausgeschieden wird, kann die Eliminierung des Arzneimittels bei Patienten mit Leberfunktions- oder Gallenabflussstörung vermindert sein, was schwere sekundäre Auswirkungen zur Folge haben kann.
Die allgemein empfohlenen Dosierungsanpassungen bei Patienten mit Leberfunktionsstörung basieren auf die Serumbilirubin-Konzentration:
Serumbilirubin | Empfohlene Dosis |
1,2 – 3,0 mg/100 ml | 50% |
3,1 – 5,0 mg/100 ml | 25% |
Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung ist Doxorubicin kontraindiziert.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (GFR < 10 (ml/min) sollten nur 75% der geplanten Dosis verabreicht werden.
Zur Vermeidung einer Kardiomyopathie wird empfohlen, dass die kumulative Gesamtlebensdosis Doxorubicin (einschließlich verwandter Arzneimittel wie Daunorubicin) 450–550mg/m2 Körperoberfläche nicht überschreiten sollte. Bei Patienten mit gleichzeitiger Herzerkrankung, die Strahlentherapie des Mediastinums und/oder Herzens erhalten, einer Vorbehandlung mit Alkylierungsmitteln sowie anderen Hochrisiko-Patienten (mit vorbestehender arterieller Hypertonie > 5 Jahren, mit vorbestehender koronarer, valvulärer oder myokardialer Schädigung, Alter über 70 Jahre) sollte eine maximale Gesamtdosis von 400 mg/m2Körperoberfläche nicht überschritten werden. Die Herzfunktion dieser Patienten sollte überwacht werden.
Dosierung bei Kindern
Bei Kindern ist die Dosierung gegebenenfalls zu reduzieren. Bitte beziehen Sie sich auf Behandlungsprotokolle und die entsprechende Fachliteratur.
Adipöse Patienten und Patienten mit neoplastischer Knochenmarkinfiltration
Bei adipösen Patienten muss gegebenenfalls eine verminderte Anfangsdosis oder ein verlängertes Dosisintervall in Erwägung gezogen werden und bei Patienten mit neoplastischer Knochenmarkinfiltration.
Inkompatibilitäten
Doxorubicin sollte nicht mit Heparin oder 5-Fluorouracil in einer Infusion gemischt werden, da dies zu Ausflockung bzw. Zersetzung führen kann. Anhaltender Kontakt mit jeglicher alkalischen Lösung sollte vermieden werden, da dies die Hydrolyse des Arzneimittels zur Folge hat.
Bis genaue Angaben zur Kompatibilität bezüglich der Mischbarkeit vorliegen, sollte Doxorubicin mit keinen anderen Arzneimitteln außer 0,9%iger physiologischer Kochsalzlösung und 5%iger Glucoselösung vermischt werden.
Zubereitete Infusionslösungen
Bei Zubereitung in vor Licht geschützten Glasbehältnissen wurde die chemische und physikalische Anbruchstabilität in 0,9%iger physiologischer Kochsalzlösung und 5%iger Glucoselösung bis zu 28 Tage bei 2 – 8°C und bis zu 7 Tagen bei 25°C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden.
Bei nicht sofortiger Verwendung sind Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung vor Gebrauch die Verantwortung des Anwenders und dürfen normalerweise 24 Stunden bei 2°C bis 8°C nicht überschreiten, außer die Verdünnung erfolgte unter kontrollierten und validiert keimfreien Bedingungen.
Entsorgung
Reste des Arzneimittels sowie sämtliche Materialien, die bei der Verdünnung und Verabreichung verwendet wurden, müssen entsprechend krankenhausüblicher Standardverfahren für zytotoxische Stoffe in Übereinstimmung mit den nationalen Vorschriften für die Entsorgung von Sondermüll vernichtet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Dauer der Haltbarkeit und Aufbewahrung
Nicht angebrochene Durchstechflaschen: 18 Monate
Angebrochene Durchstechflaschen: Nach dem ersten Öffnen der Durchstechflasche sofort verbrauchen.
Im Kühlschrank aufbewahren (2°C – 8°C).
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.