Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Espumisan 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen
1. bezeichnung des arzneimittels
Espumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen
40 mg/ml
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 ml Emulsion zum Einnehmen enthält 40 mg Simeticon.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Emulsion zum Einnehmen
Milchig-weiße, dünnflüssige Emulsion zum Einnehmen
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Behandlung gasbedingter Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Meteorismus, Säuglingskoliken (Dreimonatskoliken) Als Hilfsmittel zur Diagnostik im Bauchbereich, z. B. Röntgen, Sonographie, und Gastroskopie Als Entschäumer bei Intoxikationen mit Tensiden
4.2 dosierung und art und dauer der anwendung
4.2 dosierung und art und dauer der anwendungEspumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen wird mit Tropfer, Dosierkappe oder Pumpheber dosiert.
25 Tropfen entsprechen 1 ml.
1 Pumpstoß enthält 1 ml Emulsion zum Einnehmen (entsprechend 40 mg Simeticon).
Zur Behandlung von gasbedingten Magen-Darm-Beschwerden
z. B: Meteorismus, Säuglingskoliken (Dreimonatskoliken) Alter | Dosierung in Tropfen (ml) | Häufigkeit der Einnahme/Anwendung |
Säuglinge | Je 25 Tropfen (≙ 1 ml) in die Flaschennahrung bzw. vor oder nach dem Stillen | |
Kinder: 1 – 6 Jahre | 25 Tropfen (≙ 1 ml) | 3– bis 5-mal täglich |
Kinder und Jugendliche: 6 – 14 Jahre | 25 – 50 Tropfen (≙ 1 – 2 ml) | 3– bis 5-mal täglich |
Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene | 50 Tropfen (≙ 2 ml) | 3– bis 5-mal täglich |
Espumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen wird zu oder nach den Mahlzeiten, bei Bedarf auch vor dem Schlafengehen, eingenommen.
Die Dauer der therapeutischen Anwendung richtet sich nach dem Verlauf der Beschwerden.
Espumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen kann, falls erforderlich, auch über längere Zeit eingenommen werden.
Die Anwendung ist auch nach Operationen möglich.
Als Hilfsmittel zur Diagnostik im Bauchbereich
Röntgen, Sonographie: am Tag vor der Untersuchung | am Morgen des Untersuchungstages |
6-mal 1 ml (≙ 3-mal 50 Tropfen oder 6-mal 1 Pumpstoß) | 2 ml (≙ 50 Tropfen oder 2 Pumpstöße) |
4 – 8 ml
(≙ 4 – 8 Pumpstöße) auf 1 Liter Kontrastbrei zur Doppelkontrastdarstellung
Zur Vorbereitung einer Gastroskopie:vor der Endoskopie 4 – 8 ml
(≙ 4 – 8 Pumpstöße)
Bei Bedarf können während der Untersuchung einige Milliliter der Emulsion durch den Instrumentierkanal des Endoskops zur Beseitigung störender Schaumbläschen gegeben werden.
Als Antidot bei Intoxikationen mit Tensiden (Spülmittelvergiftungen) Je nach Schwere der Vergiftung:
Alter | Dosierung |
Kinder | 2,5 – 10 ml oder 3 – 10 Pumpstöße |
Erwachsene | 10 – 20 ml oder 10 – 20 Pumpstöße |
Vor Gebrauch schütteln; zum Tropfen die Flasche senkrecht nach unten halten.
Auf den Schraubverschluss der Tropfflasche ist eine Dosierkappe mit MilliliterEinteilung aufgesteckt. Bei Bedarf kann er abgezogen und anstelle des Tropfers zum Abmessen der Dosis benutzt werden, z. B. bei Spülmittelvergiftungen.
Hinweis: Aufgrund der Verschluckungsgefahr gehört die Dosierkappe nicht in Kinderhände.
Hinweise zur Verwendung der Spezialpackung mit Pumpdosierer:
Vor Gebrauch schütteln. Nach Entfernen des Schraubverschlusses wird die Dosierpumpe fest mit der Flasche verschraubt. Vor dem ersten Gebrauch wird der Dosierkopf nach rechts in Pfeilrichtung (Stellung „open“) bis zum Anschlag gedreht und solange heruntergedrückt bis die erste Flüssigkeit austritt. Danach wird zum Fördern der gewünschten Menge Espumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen der Dosierkopf entsprechend der in der Dosierungsanleitung genannten Anzahl von Pumpstößen gleichmäßig nach unten gedrückt. Nach Gebrauch wird der Dosierkopf nach links bis zum Anschlag gedreht. In dieser Stellung ist ein Herunterdrücken des Dosierkopfes nicht mehr möglich. Dosierpumpe niemals ohne Flüssigkeit betätigen!
Hinweis: Bei neu auftretenden und/oder länger anhaltenden Bauchbeschwerden sollten diese klinisch abgeklärt werden.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Bisher keine bekannt.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Bisher keine bekannt.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Es bestehen keine Bedenken gegen die Einnahme von Espumisan 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen während der Schwangerschaft und Stillzeit.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
4.8 nebenwirkungen
4.8 nebenwirkungenNebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Espumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen wurden bisher nicht beobachtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee
3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Intoxikationen nach Anwendung von Simeticon sind bisher nicht bekannt geworden.
Da Simeticon chemisch und physiologisch vollkommen inert ist, ist eine Intoxikation praktisch ausgeschlossen. Auch große Mengen Espumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen werden symptomlos vertragen.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Mittel bei funktionellen Störungen des Darms; Andere Mittel bei funktionellen Störungen des Darms, Silikone.
ATC-Code: A03AX13
Espumisan® 40 mg/ml Emulsion zum Einnehmen enthält als wirksamen Bestandteil Simeticon, ein stabiles, oberflächenaktives Polydimethylsiloxan. Es verändert die Oberflächenspannung der im Nahrungsbrei und im Schleim des Verdauungstraktes eingebetteten Gasblasen, die dadurch zerfallen. Die dabei frei werdenden Gase können nun von der Darmwand resorbiert sowie durch die Darmperistaltik eliminiert werden.
Simeticon wirkt ausschließlich physikalisch, beteiligt sich nicht an chemischen Reaktionen und ist pharmakologisch und physiologisch inert.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
5.2 Pharmakokinetische EigenschaftenSimeticon wird nach oraler Gabe nicht resorbiert und nach Passage des Magen-DarmTraktes unverändert wieder ausgeschieden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Simeticon verhält sich chemisch inert und wird nicht aus dem Darmlumen resorbiert. Systemisch toxische Wirkungen sind daher nicht zu erwarten.
Präklinische Daten lassen auf der Grundlage von Studien zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung zum karzinogenen Potenzial und zur Reproduktionstoxizität keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Macrogolstearat 40
Glycerolmonostearat 40–55
Carbomer
Sucralose
Natriumchlorid
Natriumcitrat
Natriumhydroxid
Sorbinsäure (Ph. Eur.)
Gereinigtes Wasser
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
30-ml-Braunglasflasche bzw. 32-ml-Braunglasflasche mit Tropfeinsatz, Schraubverschluss und einer Dosierkappe
250 ml Braunglasflasche mit Pilferproofverschluss oder PP-Schraubkappe und einem Pumpheber als Dosierelement
Originalpackungen mit
30 ml Emulsion zum Einnehmen (N1)
32 ml Emulsion zum Einnehmen (N1)
3 × 30 ml Emulsion zum Einnehmen
3 × 32 ml Emulsion zum Einnehmen (N3)
250 ml Emulsion zum Einnehmen (Spezialpackung zur Vorbereitung bildgebender Diagnostik)
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung sowie sonstige hinweise zur handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
Berlin-Chemie AG
Glienicker Weg 125 12489 Berlin
Deutschland
Tel.: (030) 6707 – 0 (Zentrale)
Fax: (030) 6707 – 2120
8. zulassungsnummer
36479.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 28. Mai 1997
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 10. Oktober 2002
10. stand der information
10. stand der informationSeptember 2022