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Flavamed Hustenlöser 30 mg/5 ml Lösung zum Einnehmen - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Flavamed Hustenlöser 30 mg/5 ml Lösung zum Einnehmen

Fachinformation

1.    bezeichnung des arzneimittels

Flavamed Hustenlöser 30 mg/5 ml Lösung zum Einnehmen

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 6 mg Ambroxolhydrochlo­rid.

1 Messlöffel mit 5 ml Lösung zum Einnehmen enthält 30 mg Ambroxolhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Sorbitol 1,75 g/5 ml (0,35 g/ml)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Lösung zum Einnehmen

Klare, farblose bis leicht gelbe Flüssigkeit mit einem fruchtigen Geruch nach Himbeere.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Mukolytische Therapie des produktiven Hustens, der mit akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen einhergeht.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Folgende Dosierungen werden für Flavamed Hustenlöser empfohlen:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

Während der ersten 2 – 3 Tage werden 3-mal täglich je 1 Messlöffel mit 5 ml Flavamed Hustenlöser (entsprechend 90 mg Ambroxolhydrochlo­rid/Tag) eingenommen, danach werden 2-mal täglich je 1 Messlöffel mit 5 ml Flavamed Hustenlöser (entsprechend 60 mg Ambroxolhydrochlo­rid/Tag) eingenommen.

Hinweis:

Die Dosis kann gegebenenfalls auf bis zu 2-mal täglich je 60 mg Ambroxolhydrochlo­rid (entsprechend 120 mg Ambroxolhydrochlo­rid/Tag) erhöht werden.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Flavamed Hustenlöser sind noch nicht bei Kindern unter 12 Jahren gesichert.

Art und Dauer der AnwendungArt und Dauer der Anwendung

Flavamed Husterlöser ist zum Einnehmen.

Flavamed Hustenlöser wird nach den Mahlzeiten mit Hilfe des Messlöffels eingenommen.

Ohne ärztlichen Rat sollten Flavamed Hustenlöser nicht länger als 4 – 5 Tage eingenommen werden.

Dosierung bei Nieren- und Lebererkrankungen siehe Abschnitt 4.4.

4.3    gegenanzeigen

Flavamed Hustenlöser darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der im Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile nicht angewendet werden.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxol gab es Berichte über schwere Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)/toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP). Daher sollte im Falle von Symptomen oder Anzeichen eines progredienten Hautausschlages (manchmal verbunden mit Blasenbildung oder Schleimhautläsi­onen) die Anwendung von Ambroxol unverzüglich beendet und ärztlicher Rat eingeholt werden.

Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollte Flavamed Hustenlöser wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.

Bei beeinträchtigter Nierenfunktion oder einer schweren Leberkrankheit darf Flavamed Hustenlöser nur auf ärztliche Anweisung hin eingenommen werden. Wie für jedes Arzneimittel mit hepatischer Metabolisierung und anschließender renaler Elimination kann bei Vorliegen einer schweren Niereninsuffizienz eine Akkumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol erwartet werden.

Da Mukolytika die Magenmucosabarriere stören können, sollte Ambroxol bei Patienten mit einer peptischen Ulkuskrankheit in der Anamnese mit Vorsicht angewendet werden.

Dieses Arzneimittel enthält Sorbitol. Patienten mit der seltenen hereditären FructoseIntoleranz sollten Flavamed Hustenlöser nicht einnehmen.

1 Messlöffel mit 5 ml Lösung zum Einnehmen enthält 1,75 g Sorbitol (= 0,15 BE).

Der Kalorienwert beträgt 2,6 kcal/g Sorbitol.

Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist Vorsicht geboten. Eine längerfristige Therapie sollte bei diesen Patienten vermieden werden, da Ambroxol den Histaminstoffwechsel beeinflusst und zu Intoleranzersche­inungen (z. B. Kopfschmerzen, Fließschnupfen, Juckreiz) führen kann.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es sind keine klinisch relevanten unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln berichtet worden.

Bei kombinierter Anwendung von Flavamed Hustenlöser mit Antitussiva kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbe­handlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Ambroxolhydrochlo­rid passiert die Plazentaschranke. Nichtklinische Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung. Umfangreiche klinische Erfahrungen nach der 28. Schwanger­schaftswoche ergaben keinen Hinweis auf schädliche Auswirkungen auf den Fötus. Trotzdem sollten die üblichen

Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Anwendung von Arzneimitteln in der Schwangerschaft beachtet werden. Insbesondere im ersten Trimester wird die Anwendung von Flavamed Hustenlöser nicht empfohlen.

Stillzeit

Ambroxol geht in die Muttermilch über. Obwohl nachteilige Auswirkungen auf gestillte Kinder nicht zu erwarten sind, wird Flavamed Hustenlöser während der Stillzeit nicht empfohlen.

FertilitätFertilität

Tierexperimentelle Studien ergaben keinen Hinweis auf schädliche Wirkungen von Ambroxol hinsichtlich der Fertilität bei Dosierungen über der therapeutischen Dosis (siehe

Abschnitt 5.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Flavamed Hustenlöser hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig: ≥ 1/10

Häufig: ≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: ≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten: ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten: <1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Überempfindlichke­itsreaktionen

Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Schock, Angioödem und Juckreiz

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Geschmacksstörung (z. B. Geschmacksverände­rung)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts und der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Übelkeit, orale und pharyngale Hypoästhesie

Gelegentlich: Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie, Bauchschmerzen und Mundtrockenheit Nicht bekannt: Halstrockenheit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Hautausschlag, Urtikaria

Nicht bekannt: Schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse und akute generalisierte exanthematische Pustulose)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Fieber

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Spezifische Symptome einer Überdosierung sind bis jetzt beim Menschen nicht berichtet worden.

Die bei versehentlicher Überdosierung und/oder Medikationsfehler beobachteten Symptome stimmen mit den Nebenwirkungen, die bei der empfohlenen Dosierung auftreten können, überein und können eine symptomatische Behandlung erforderlich machen.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Husten- und Erkältungsmittel, Mukolytika ATC-Code: R05CB06

Ambroxol, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxyl-Gruppe in der para-trans-Stellung des Cyclohexylringes. Obgleich sein Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wurden jedoch in verschiedenen Untersuchungen sekretolytische und sekretomotorische Wirkungen gefunden.

Die Wirkung tritt bei oraler Gabe nach durchschnittlich 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6 – 12 Stunden an.

In präklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.

Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant-Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten Typ 2 der Alveolen und den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege. Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar- und Bronchialbereich der fetalen und adulten Lunge. Diese Wirkungen wurden in Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.

Eine günstige Wirkung auf der Häufigkeit der Exazerbationen oder die Lungenfunktion wurde bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung nicht eindeutig nachgewiesen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Ambroxol wird nach oraler Gabe praktisch vollständig resorbiert. Tmax nach oraler Gabe beträgt 1 – 3 Stunden. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol ist bei oraler Gabe durch einen First-pass-Metabolismus um ca. ein Drittel vermindert. Es entstehen dabei nierengängige Metaboliten (z. B. Dibromanthranil­säure, Glukuronide). Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca 85 % (80 – 90 %). Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7 – 12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seinen Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.

Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.

Die Ausscheidung erfolgt zu 90 % renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10 % der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zuzuordnen.

Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.

Bei schweren Lebererkrankungen wird die Clearance von Ambroxol um 20 – 40 % verringert. Bei schweren Nierenfunktion­sstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Ambroxolhydrochlo­rid hat einen niedrigen Index akuter Toxizität. In Studien mit wiederholten, oralen Dosen war der „no observed adverse effect level“ (NOAEL) 150 mg/kg/Tag bei Mäusen (4 Wochen), 50 mg/kg/Tag bei Ratten (52 und 78 Wochen), 40 mg/kg/Tag bei Kaninchen (26 Wochen) und 10 mg/kg/Tag bei Hunden (52 Wochen). Es wurde kein toxikologisches Zielorgan gefunden. Toxizitäts-Studien zur intravenösen Anwendung von Ambroxolhydrochlo­rid über 4 Wochen bei Ratten (4, 16 und 64 mg/kg) und bei Hunden (45, 90 und 120 mg/kg/Tag [Infusionen 3 Stunden/Tag]) zeigten keine schwere lokale und systemische Toxizität einschließlich Histopathologie. Alle unerwünschten Ereignisse waren reversibel.

Ambroxolhydrochlo­rid war bei getesteten oralen Dosen bis zu 3.000 mg/kg/Tag bei Ratten und bis zu 200 mg/kg/Tag bei Kaninchen weder embryotoxisch noch teratogen. Die Fertilität von männlichen und weiblichen Ratten war bis zu 500 mg/kg/Tag nicht beeinträchtigt. Der NOAEL in einer Studie zur peri- und postnatalen Entwicklung war 50 mg/kg/Tag.

Bei 500 mg/kg/Tag war Ambroxolhydrochlo­rid leicht toxisch für Muttertiere und Jungtiere (verzögerte Entwicklung des Körpergewichtes und reduzierte Wurfgröße).

Studien zur Genotoxizität in vitro (Ames- und Chromosomenabe­rrations-Test) und in vivo (Mikronukleus-Test an der Maus) ließen kein mutagenes Potenzial von Ambroxolhydrochlo­rid erkennen.

Ambroxolhydrochlo­rid zeigte in Studien zur Kanzerogenität an Mäusen (50, 200 und 800 mg/kg/Tag) und Ratten (65, 250 und 1.000 mg/kg/Tag) bei Gabe als Zusatz zur Nahrung über jeweils 105 bzw. 116 Wochen kein Tumor erzeugendes Potenzial.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (E 420)

Benzoesäure (E 210)

Glycerol 85 %

Hyetellose

Himbeeraroma-Konzentrat Nr. 516028 (Miltitz Duft und Aroma GmbH)

Gereinigtes Wasser

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Nach Anbruch der Flasche: 6 Monate

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Etikettierte Braunglasflasche (Glastyp III) mit einem Schraubdeckel und einem Messlöffel.

Der Schraubdeckel ist aus Polypropylen. Das Farbkonzentrat weiß dient als Farbstoff.

Der Dosierlöffel ist aus Polypropylen.

Packungsgröße: 1 × 100 ml Lösung zum Einnehmen

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

BERLIN-CHEMIE AG

Glienicker Weg 125

D-12489 Berlin

8.    zulassungsnummer(n)

71570.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 29.03.2011

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21.07.2016

10.    stand der information

Juli 2016

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: