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Fluad Tetra - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Fluad Tetra

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Fluad Tetra, Injektionssus­pension in einer Fertigspritze

Influenza-Impfstoff (Oberflächenan­tigen, inaktiviert, adjuvantiert)

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Influenzavirus-Oberflächenantigen (Hämagglutinin und Neuraminidase), inaktiviert, der folgenden Stämme*:

Pro 0,5 ml Dosis

A/Victoria/2570/2019 (H1N1)pdm09-ähnlicher Stamm

(A/Victoria/2570/2019 IVR-215)

15 Mikrogramm HA

A/Cambodia/e0826360/2­020 (H3N2)-ähnlicher Stamm

(A/Cambodia/e0826360/2­020 IVR-224)

15 Mikrogramm HA

B/Washington/02/2019-ähnlicher Stamm (B/Victoria/705/2018 BVR- 11)

15 Mikrogramm HA

B/Phuket/3073/2013-ähnlicher Stamm (B/Phuket/3073/2013 BVR – 1B)

15 Mikrogramm HA

*vermehrt in befruchteten Hühnereiern aus gesunden Hühnerbeständen, mit MF59C.1 als Adjuvans

**Hämagglutinin

Das Adjuvans MF59C.1 enthält pro 0,5 ml Dosis: Squalen (9,75 mg), Polysorbat 80 (1,175 mg), Sorbitantrioleat (1,175 mg), Natriumcitrat (0,66 mg) und Citronensäure (0,04 mg).

Der Impfstoff entspricht der Empfehlung der Weltgesundheit­sorganisation (WHO) für die nördliche Halbkugel und dem EU-Beschluss für die Saison 2021/2022.

Fluad Tetra kann Rückstände aus Eiern, wie etwa Ovalbumin oder Hühnereiweiß, enthalten sowie Kanamycin und Neomycinsulfat, Formaldehyd, Hydrocortison und Cetyltrimethy­lammoniumbromid (CTAB), die im Herstellungsver­fahren verwendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Injektionssus­pension in einer Fertigspritze (Injektion).

Milchig-weiße Suspension.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Influenzaprophylaxe für ältere Menschen (65 Jahre oder älter).

Fluad Tetra sollte gemäß den offiziellen Empfehlungen eingesetzt werden.

4.2 dosierung und art der anwendung

Dosierung

Eine 0,5 ml Dosis.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fluad Tetra bei Kindern ab der Geburt bis unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Die aktuell verfügbaren Daten zur Sicherheit und Immunogenität bei Kindern von 6 Monaten bis unter 6 Jahren werden in den Abschnitten 4.8 und 5.1 beschrieben, eine Empfehlung für die Dosierung ist jedoch nicht möglich.

Art der Anwendung

Nur zur intramuskulären Injektion.

Die bevorzugte Stelle für die Injektion ist der Deltamuskel im Oberarm.

Der Impfstoff darf nicht intravenös, subkutan oder intradermal verabreicht werden und darf nicht mit anderen Impfstoffen in derselben Spritze gemischt werden.

Hinweise zur Vorbereitung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, einen der Bestandteile des Adjuvans, einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder gegen mögliche Rückstandsspuren wie zum Beispiel Ovalbumin, Kanamycin und Neomycinsulfat, Formaldehyd, Cetyltrimethy­lammoniumbromid (CTAB) und Hydrocortison.

Schwere allergische Reaktion (z. B. Anaphylaxie) auf vorangegangene Influenza-Impfungen.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Rückverfolgbar­keit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion nach Verabreichung des Impfstoffs sind stets angemessene ärztliche Behandlungs- und Überwachungsmöglichke­iten bereitzuhalten.

Bei Patienten mit einer akuten fiebrigen Erkrankung ist die Impfung zu verschieben, bis das Fieber zurückgegangen ist.

Wie alle Impfstoffe zur Injektion darf Fluad Tetra Personen, die an Thrombozytopenie oder Blutgerinnungsstörun­gen leiden, nur unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verabreicht werden, da nach intramuskulärer Verabreichung Blutungen auftreten können.

Synkopen (Ohnmachtsanfälle) können nach oder sogar vor einer Impfung als psychogene Reaktion auf den Einstich mit der Injektionsnadel auftreten. Diese können während der Erholungsphase von neurologischen Symptomen wie vorübergehende Sehstörung, Parästhesie und tonisch-klonischen Bewegungen der Gliedmaßen begleitet sein. Es ist wichtig, dass im Vorfeld Maßnahmen ergriffen werden, um Verletzungen durch die Ohnmacht zu verhindern.

Bei Personen mit endogener oder iatrogener Immunsuppression ist die Antikörperreaktion möglicherweise nicht ausreichend, um ein Auftreten von Influenza zu verhindern.

Es besteht die Möglichkeit, dass nicht bei allen Impflingen eine schützende Immunantwort ausgelöst wird.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es liegen keine klinischen Daten zur gleichzeitigen Verabreichung von Fluad Tetra mit anderen Impfstoffen vor. Falls Fluad Tetra gleichzeitig mit einem anderen Impfstoff verabreicht werden muss, sollte die Impfung an separaten Injektionsstellen und vorzugsweise an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Bei gleichzeitiger Verabreichung können verstärkt Nebenwirkungen auftreten.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Das Arzneimittel ist nicht angezeigt für Frauen im gebärfähigen Alter (siehe Abschnitt 4.1). Es darf bei Frauen, die schwanger sind, schwanger sein könnten oder in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Schwangerschaft

Es liegen keine Daten über die Anwendung von Fluad Tetra in der Schwangerschaft vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Fluad Tetra hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Ältere Menschen

Die Sicherheit von Fluad Tetra bei älteren Menschen im Alter von 65 Jahren und älter wurde in zwei klinischen Studien (V118_20 und V118_18) untersucht, in denen 4.269 Probanden Fluad Tetra erhielten.

Erwartete lokale und systemische Nebenwirkungen wurden über 7 Tage nach der Impfung erhoben.

Unerwartete berichtete Nebenwirkungen wurden über 21 Tage nach der Impfung erhoben.

Die in beiden Studien (für V118_18 und V118_20) am häufigsten berichteten (> 10 %)

Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Injektionsstelle (16,3 % bzw. 31,9 %), Müdigkeit (10,5 % bzw. 16,0 %) und Kopfschmerzen (10,8 % bzw. 12,0 %). Die meisten bei Befragung angegebenen Nebenwirkungen wurden als leicht oder mittelschwer berichtet und klangen innerhalb der ersten

3 Tage nach der Impfung spontan ab.

Kinder und Jugendliche

Fluad Tetra ist nicht angezeigt für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, siehe Abschnitt 4.2.

Daten zur Sicherheit für Kinder und Jugendliche sind in Abschnitt 5.1 dargestellt.

Tabellarische Liste der Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind nach den folgenden Häufigkeitska­tegorien aufgeführt: Sehr häufig (> 1/10); Häufig (> 1/100 bis < 1/10); Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100).

Tabelle 1: Nebenwirkungen, die nach der Impfung älterer Probanden im Alter von 65 Jahren und älter in klinischen Studien berichtet wurden

Systemorganklasse nach MedDRA

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Appetitverlust

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerzen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Diarrhö

Erbrechen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Myalgie, Arthralgie

Allgemeine

Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit

Ekchymosen*, Schüttelfrost, Erythem, Verhärtung, Influenzaähnliche Erkrankung

Fieber (> 38 oC)

*Oder blaue Flecken an der Injektionsstelle

Nach der Markteinführung berichtete Nebenwirkungen

Derzeit liegen für Fluad Tetra keine Daten vor, die nach der Markteinführung erhoben wurden. Allerdings sind die Erfahrungen nach der Markteinführung von Fluad (trivalente Formulierung) relevant für Fluad Tetra, da beide Impfstoffe dasselbe Herstellungsver­fahren durchlaufen und sich ihre Zusammensetzungen überlappen. Die folgenden Nebenwirkungen wurden nach der Markteinführung von Fluad (trivalente Formulierung) berichtet:

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Thrombozytopenie (einige sehr seltene, schwere Fälle mit einer Thrombozytenzahl von weniger als 5.000 pro mm3), Lymphadenopathie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Ausgeprägte Schwellungen an der geimpften Extremität über eine Dauer von mehr als einer Woche, Cellulitis-ähnliche Reaktion an der Injektionsstelle (in einigen Fällen Schwellung, Schmerzen und Rötung eines Hautareals von mehr als 10 cm über eine Dauer von mehr als einer Woche)

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Schock (in seltenen Fällen), Anaphylaxie und Angioödem

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Muskelschwäche

Erkrankungen des Nervensystems

Enzephalomyelitis, Guillain-Barré-Syndrom, Krämpfe, Neuritis, Neuralgie, Parästhesie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Generalisierte Hautreaktionen einschließlich Erythema multiforme, Urtikaria, Pruritus oder unspezifischer Ausschlag

Gefäßerkrankungen

Vaskulitis, unter Umständen mit vorübergehender Nierenbeteiligung

Kinder und Jugendliche

Für die Anwendung von Fluad Tetra bei Kindern und Jugendlichen liegen keine nach der Markteinführung erhobenen Daten vor. Für Fluad (trivalente Formulierung) liegen entsprechende begrenzte Daten vor.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Es ist unwahrscheinlich, dass durch eine Überdosierung unerwünschte Wirkungen auftreten.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Influenza-Impfstoff, ATC-Code: J07BB02

Wirkmechanismus

Fluad Tetra bietet eine aktive Immunisierung gegen vier Influenza-Virusstämme (zwei A-Subtypen und zwei B-Typen), die in dem Impfstoff enthalten sind. Fluad Tetra induziert humorale Antikörper gegen die Hämagglutinine. Diese Antikörper neutralisieren Influenzaviren.

Spezifische Konzentrationen von Antikörpertitern für die Hämagglutinati­onsinhibition (HI) nach der Impfung mit inaktiviertem Influenza-Impfstoff korrelierten nicht mit einem Schutz vor dem Influenzavirus. Die Antikörpertiter für die HI wurden jedoch als Maß für die Wirksamkeit des Impfstoffs herangezogen.

Antikörper gegen einen bestimmten Typ oder Subtyp des Influenzavirus bieten einen begrenzten oder gar keinen Schutz gegen einen anderen Typ oder Subtyp. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Antikörper gegen eine antigenetische Variante des Influenzavirus nicht vor einer neuen antigenetischen Variante desselben Typs oder Subtyps schützen.

Fluad Tetra enthält das Adjuvans MF59C.1 (MF59), das die antigenspezifische Immunantwort verstärken und ausweiten sowie die Dauer der Immunantwort verlängern soll.

Jährliche Nachimpfungen mit aktuellen Influenza-Impfstoffen werden empfohlen, da die Immunität in dem Jahr nach der Impfung abnimmt und die kursierenden Stämme der Influenzaviren sich in jedem Jahr verändern können.

Pharmakodynamische Wirkungen

Ältere Probanden (65 Jahre und älter)

Immunogenität

Die Immunogenität von Fluad Tetra wurde in der klinischen Studie V118_20 untersucht, einer randomisierten, doppelblinden, klinischen Multicenter-Studie mit Vergleichskon­trollen, die in der Influenza-Saison 2017 – 2018 der nördlichen Halbkugel durchgeführt wurde. Ältere Probanden im Alter von 65 Jahren und älter erhielten randomisiert (2 : 1 : 1) entweder Fluad Tetra, den zugelassenen adjuvantierten trivalenten Influenza-Impfstoff (Fluad, aTIV-1) oder einen adjuvantierten trivalenten Influenza-Impfstoff mit dem alternativen B-Stamm (aTIV-2).

Geeignete Probanden waren Männer oder Frauen im Alter von > 65 Jahren, die gesund waren oder an Begleiterkrankungen litten, die ihr Risiko für Influenza-Komplikationen erhöhte. Das mittlere Alter der Probanden, die Fluad Tetra erhielten, betrug bei Einschluss 72,4 Jahre. Insgesamt waren 58,2 % der Studienpopulation weiblich.

Die Endpunkte für die Immunogenität, die 3 Wochen nach der Impfung beurteilt wurden, waren das geometrische Mittel der Antikörpertiter (GMT) für die Hämagglutinati­onsinhibition (HI) und die HI-Serokonversionsrate (prävakzinaler HI-Titer < 1 : 10 und postvakzinaler HI-Titer > 1 : 40 oder mindestens vierfacher Anstieg des HI-Titers gegenüber einem prävakzinalen HI-Titer von > 1 : 10). Fluad Tetra erfüllte für alle 4 Influenza-Virusstämme das Kriterium der Nichtunterlegenheit sowie für den alternativen B-Stamm, der in den Fluad-aTIV-Vergleichspräpa­raten nicht enthalten war, das Kriterium der Überlegenheit. Die Daten zur Nichtunterlegenheit sind in Tabelle 2 zusammenfassend dargestellt.

Tabelle 2: Postvakzinales GMT und Serokonversion­sraten bei älteren Probanden im Alter von 65 Jahren und älter

GMT (95 %-KI)

GMT-Verhältnisa

Virusstamm

Fluad Tetra

N = 872

aTIV-1 (B-Victoria) N = 436

aTIV-2 (B-Yamagata) N = 433

aTIVd/Fluad Tetra (95 %-KI)

A/H1N1

65,0 (57,8; 73,1)

75,2 (66,7; 84,7)

1,2 (1,1; 1,3)

A/H3N2

294,9 (261,9; 332,1)

293,3 (259,9; 331,0)

1,0 (0,9; 1,1)

B/Yamagata

24,7 (22,7; 26,8)

n. z.

24,3 (22,0; 26,8)

1,0 (0,9; 1, 1)

B/Victoria

30,8 (28,3; 33,5)

30,1 (27,3; 33,2)

n. z.

1,0 (0,9; 1,1)

Serokonversion­srate (%)c (95 %-KI)

Serokonversions-differenzb

Virusstamm

Fluad Tetra

N = 872

aTIV-1 (B-Victoria) N = 436

aTIV-2 (B-Yamagata) N = 433

aTIVd – Fluad Tetra (95 %-KI)

A/H1N1

35,2 (32,0; 38,5)

38,4 (35,2; 41,8)

3,2 (-1,3; 7,8)

A/H3N2

39,3 (36,1; 42,7)

39,7 (36,4; 43,0)

0,4 (-4,2; 5,0)

B/Yamagata

16,4 (14,0; 19,0)

n. z.

15,5 (12,2; 19,2)

–0,9

(-5,1; 3,3)

B/Victoria

13,4 (11,2; 15,9)

12,2 (9,2; 15,6)

n. z.

–1,3

(-5,1; 2,6)

Abkürzungen: GMT = Geometrisches Mittel des Antikörpertiters; KI = Konfidenzintervall; n. z. = Nicht zutreffend. aTIV-1: Zugelassener MF59-adjuvantierter trivalenter inaktivierter Subunit-Influenza-Impfstoff auf Eibasis, FLUAD TIV, mit darin enthaltenem B-Victoria; aTIV-2: MF59-adjuvantierter trivalenter inaktivierter Subunit-Influenza-Impfstoff auf Eibasis mit darin enthaltenem B-Yamagata

N = Anzahl der geimpften Probanden mit vorliegenden Daten für den aufgeführten Immunogenitätsen­dpunkt (Per-Protocol-Analysepopulation).

a Die Nichtunterlegenheit beim GMT-Verhältnis war definiert als Obergrenze des zweiseitigen 95 %-KIs für das Verhältnis der GMTs nicht über 1,5.

b Die Nichtunterlegenheit bei der Serokonversion­sdifferenz war definiert als Obergrenze des zweiseitigen 95 %-KIs für die Differenz zwischen den Serokonversionen nicht über 10 %.

c Die Serokonversion war definiert als prävakzinaler HI-Titer < 1:10 und postvakzinaler HI-Titer > 1:40 oder ein mindestens vierfacher Anstieg des HI-Titers gegenüber einem prävakzinalen HI-Titer von > 1:10.

d Die Gruppen unter den Impfstoffen aTIV-1 und aTIV-2 wurden für die Auswertung der Stämme A/H1N1 und A/H3N2 gepoolt. Für B/Victoria aTIV = aTIV-1, für B/Yamagata aTIV = aTIV-2.

Immunogenität von aTIV

Die Immunogenität von Fluad (trivalente Formulierung) ist für Fluad Tetra relevant, da beide Impfstoffe dasselbe Herstellungsver­fahren durchlaufen und sich ihre Zusammensetzungen überlappen. Studie V70_27 war eine große randomisierte, kontrollierte, beobachterver­blindete Multicenter-Studie der Phase 3 zur Beurteilung der Immunogenität und Sicherheit von Fluad im Vergleich mit einem nicht-adjuvantierten Impfstoff und wurde 2010 – 2011 durchgeführt. Die Probanden wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten eine Einzeldosis Fluad von 0,5 ml bzw. eine Einzeldosis eines nicht-adjuvantierten Influenza-Impfstoffs. Alle Probanden wurden über etwa ein Jahr nach der Impfung beobachtet.

Insgesamt wurden 7.082 Probanden randomisiert und geimpft, jeweils 3.541 Probanden in der gepoolten Gruppe unter Fluad bzw. in der Gruppe unter dem nicht-adjuvantierten Impfstoff. Insgesamt 2.573 Probanden (1.300 in der Gruppe unter Fluad und 1.273 in der Gruppe unter dem nicht-adjuvantierten Impfstoff) wurden als „Hochrisiko“-Probanden eingestuft (mit chronischen Grunderkrankungen wie u. a. Stauungsinsuf­fizienz, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, Asthma, Lebererkrankung, Niereninsuffizienz und/oder neurologischen/ne­uromuskulären oder Stoffwechseler­krankungen einschließlich Diabetes mellitus).

Das primäre Ziel einer Überlegenheit von Fluad gegenüber dem nicht-adjuvantierten Impfstoff wurde nicht für alle homologen Stämme erreicht. Die GMT-Verhältnisse lagen zwischen 1,15 und 1,61 mit der unteren Grenze des 95 %-KI von 1,08 und die Differenzen der Serokonversion­sraten lagen zwischen 3,2 % und 13,9 % mit der unteren Grenze des 95 %-KI von 1,1 %.

Fluad induzierte höhere Antikörpertiter für A/H3N2, die bis zu 12 Monate nach der Impfung persistierten. Die Ergebnisse für Hochrisiko-Probanden mit vordefinierten Komorbiditäten waren vergleichbar.

Wirksamkeit

Es wurden keine Studien zur Wirksamkeit mit Fluad Tetra durchgeführt. Die mit Fluad (trivalente Formulierung) durchgeführten Beobachtungsstudien zur Wirksamkeit sind für Fluad Tetra relevant, da beide Impfstoffe dasselbe Herstellungsver­fahren durchlaufen und sich ihre Zusammensetzungen überlappen.

Kinder und Jugendliche (6 Monate bis unter 6 Jahre)

Fluad Tetra ist nicht angezeigt zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, siehe Abschnitt 4.2.

Die Wirksamkeit, Immunogenität und Sicherheit von Fluad Tetra wurde in der klinischen

Studie V118_05 beurteilt. Die randomisierte, beobachterver­blindete, kontrollierte Multicenter-Studie wurde in den Grippesaisons der nördlichen Halbkugel 2013 – 14 (Saison 1) und 2014 – 15 (Saison 2) bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis unter 6 Jahren durchgeführt. Kinder unter 3 Jahren erhielten 0,25 ml Impfstoff, ältere Kinder 0,5 ml Impfstoff. Kinder, die zuvor noch keine Grippeimpfung erhalten hatten, erhielten zwei Dosen des Impfstoffs im Abstand von mindestens 4 Wochen. Insgesamt wurden 10.644 Kinder in die Studie aufgenommen und erhielten randomisiert im Verhältnis 1:1 Fluad Tetra oder den nicht-adjuvantierten Vergleichsimpfstof­f: 5.352 Kinder wurden der Gruppe unter Fluad Tetra zugeordnet, 5.292 Kinder der Gruppe unter dem nicht-adjuvantierten Vergleichsimpfstof­f.

Immunogenität

Bei einer Subgruppe der in die Studie aufgenommenen Kinder wurde deren Immunantwort auf Fluad Tetra und den nicht-adjuvantierten Vergleichsimpfstoff bewertet. Eine Beurteilung der Immunogenität erfolgte vor jeder Impfung sowie 3 Wochen nach der letzten Impfung. Insgesamt wurden 2.886 Kinder in die Subgruppe zur Beurteilung der Immunogenität eingeschlossen (Fluad Tetra: N = 1.481; nicht-adjuvantierter Vergleichsimpfstof­f: N = 1.405).

Fluad Tetra führte zu einer stärkeren Immunantwort als der nicht-adjuvantierte Vergleichsimpfstof­f. Darüber hinaus waren die Antikörpertiter bei Kindern, die zuvor nicht gegen Grippe geimpft worden waren, vier Wochen nach der ersten Impfung sowie drei Wochen nach der zweiten Impfung höher bei Probanden unter Fluad Tetra.

Zwölf Monate nach der Impfung zeigte sich in der Gruppe unter Fluad Tetra eine höhere Persistenz der Immunantwort als in der Gruppe unter dem nicht-adjuvantierten Vergleichsimpfstof­f.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde im Hinblick auf die Prävention einer erstmals auftretenden, im Labor nachgewiesenen Influenza einhergehend mit symptomatischer grippeähnlicher Erkrankung (influenza-like illness , ILI) beurteilt. Grippeähnliche Erkrankung war definiert als Fieber von 37,8 °C oder höher zusammen mit mindestens einem der folgenden Symptome: Husten, Halsschmerzen, verstopfter oder laufender Nase > 21 Tage und < 180 Tage nach der letzten Impfung oder bis zum Ende der Grippesaison, je nachdem, welcher Zeitraum länger war. Bei Probanden mit ILI wurden

Nasopharyngea­labstriche genommen und mittels Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) auf Influenza A (A/H1N1 und A/H3N2) und B (beide Linien) getestet. Im Verlauf der Studie gab es insgesamt 508 Fälle von erstmals auftretender und mittels RT-PCR bestätigter Influenza, 10 in Saison eins und 498 in Saison zwei. Bei der Mehrheit der Influenza-Fälle handelte es sich um A/H3N2. Laut Antigenbestimmung zeigten über 90 % der A/H3N2-Stämme aus Saison zwei antigenetische Unterschiede zu in Hühnereiern vermehrtem A/Texas/50/2012, dem Stamm des H3N2-Impfstoffs.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde mit derjenigen des nicht-adjuvantierten InfluenzaVergle­ichsimpfstoffs verglichen. Die relative Impfstoffwirksam­keit (rVE) zwischen der Gruppe unter Fluad Tetra und der Gruppe unter dem Vergleichsimpfstoff betrug bei Probanden im Alter von > 6 bis < 72 Monaten –0,67 (95 %-KI: –19,81; 15,41), womit das primäre Zielkriterium der Studie nicht erfüllt wurde.

Sicherheit

Daten zur Sicherheit wurden bis zu 12 Monate nach der letzten Impfung erhoben.

Für Probanden, die Fluad Tetra erhielten, wurde eine höhere Inzidenz lokaler und systemischer Nebenwirkungen berichtet als für Probanden, die den nicht-adjuvantierten InfluenzaVergle­ichsimpfstoff erhielten.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (> 10 %) waren Druckschmerz (43,2 %), Reizbarkeit (27,1 %), Schlaflosigkeit (26,3 %), Veränderung der Essgewohnheiten (22,5 %), Fieber (19,1 %), Diarrhoe (12,3 %) und Erbrechen (10,3 %).

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Fluad Tetra eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen in der Prävention einer Influenza-Infektion gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Nicht zutreffend.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe und zur Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität, lokalen Verträglichkeit und Sensibilisierung lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Adjuvans: siehe auch Abschnitt 2.

Natriumchlorid

Kaliumchlorid

Kaliumdihydro­genphosphat

Dinatriumphosphat-Dihydrat

Magnesiumchlorid-Hexahydrat

Calciumchlorid-Dihydrat

Wasser für Injektionszwecke

6.2 inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 dauer der haltbarkeit

1 Jahr

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C). Nicht einfrieren. Verwerfen, falls der Impfstoff eingefroren wurde.

Die Fertigspritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 art und inhalt des behältnisses

0,5 ml Injektionssus­pension in einer Fertigspritze (Glas Typ I) mit einem Kolbenstopfen aus Brombutylgummi, erhältlich mit oder ohne Nadel.

Packungsgröße: 1 Fertigspritze mit Nadel

Packungsgröße: 1 Fertigspritze ohne Nadel

Packungsgröße: 10 Fertigspritzen mit Nadeln

Packungsgröße: 10 Fertigspritzen ohne Nadeln

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Vor Gebrauch vorsichtig schütteln.

Nach dem Schütteln ist das normale Erscheinungsbild des Impfstoffs eine milchig-weiße Suspension.

Kontrollieren Sie den Inhalt jeder Fertigspritze vor der Verabreichung visuell auf Partikel und/oder Abweichungen des Erscheinungsbildes. Falls solche Merkmale beobachtet werden, darf der Impfstoff nicht verbreicht werden. Nicht verwenden, wenn der Impfstoff eingefroren wurde. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Bei Verwendung einer Fertigspritze ohne mitgelieferte Nadel: Entfernen Sie die Schutzkappe von der Spritze und setzen Sie danach eine geeignete Nadel zur Verabreichung auf. Bei Verwendung von Luer-Lock-Spritzen: Entfernen Sie die Schutzkappe, indem Sie sie gegen den Uhrzeigersinn drehen. Sobald Sie die Schutzkappe entfernt haben, bringen Sie eine Nadel an der Spritze an, indem Sie sie im Uhrzeigersinn drehen, bis sie einrastet. Sobald die Nadel eingerastet ist, entfernen Sie den Nadelschutz und verabreichen Sie den Impfstoff.

7. inhaber der zulassung

Seqirus Netherlands B.V.

Paasheuvelweg 28

1105 BJ Amsterdam

Niederlande

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/20/1433/002

EU/1/20/1433/003

EU/1/20/1433/004

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 20 Mai 2020