Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Gefrorenes Frischplasma / geteilt / bestrahlt DRK-Blutspendedienst
Deutsches Rotes Kreuz
Gebrauchsinformation und Fachinformation -aufmerksam lesen!
Die Angaben dieser Gebrauchsinformation und Fachinformation werden stets neuen Erkenntnissen und Erfahrungen angepasst und sollten vor Gebrauch eines jeden Präparates beachtetwerden.
Gefrorenes Frischplasma / geteilt / bestrahlt _____________________
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1. Identifizierung des Arzneimittels
a) Bezeichnung
Gefrorenes Frischplasma / geteit/ bestrahlt DRK-Blutspendedienst
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b) Stoffgruppe
Blutzubereitung, Plasma zur Transfusion
2. anwendungsgebiete
Notfallsubstitution einer klinisch relevanten Blutungsneigung oder einer manifesten Blutung bei komplexen Störungen des Hämostasesystems, besonders bei schwerem Leberparenchymschaden oder im Rahmen einer dis seminierten intravasalen Gerinnung (D IC). In jedem Fall hatdie Behandlung der ursächlichen Krankheit Priorität. Da eine D IC immer eine Komplikation einer schweren Grunderkrankung (z.B. Sepsis, Schock, Polytrauma) darstellt, sollte „Gefrorenes Frischplasma / geteilt / bestrahlt DRK-Blutspendedienst“ nicht ohne Behandlungder zugrundeliegenden Pathomechanismen verabreicht werden.
Verdünnungs- und/oder Verlustkoagiiopathien
Substitution bei Faktor V- und / oder Faktor XI – Mangel
Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
Austauschtransfusion
Eine Gabe von „Gefrorenes Frischplasma/ geteilt / bestrahlt DRK-Blutspendedienst“ ist nicht angezeigt als Volumen-, Eiweiß- und Albuminersatz, zur Imminglobulinsubstitution und zur parenteralen Ernährung
Das vor dem Tieffrieren mit mindestens 25 Gy bestrahlte „Gefrorenes Frischplasma / geteilt / bestrahlt DRK-Blutspendedienst“ kann vorwiegend bei stark immungeschwächten Personen, wie Patienten mit angeborenen und erworbenen Immundefekten, Föten, Neugeborenen oder Empfängern von Stammzelltransplantaten (Knochenmark, periphere Stammzellen, Nabelschnurblut) nachHochdosis-Chemo- und/oder Radiotherapie angewendet werden, wenn eine transfusionsassoziierte Graft-versus-host-Reaktion vermieden werden soll. Das geteilte Präparat steht in 4 Portionen von demselben SpenderzurVerfügung.
3. informationenzur anwendunga) gegenanzeigen
Absolut:
Plasmaeiweiß-Unverträglichkeit
Relativ:
Kardiale Dekompensation, Hypervolämie, Hyperhydratation, Lungenödem nachgewiesener IgA-Mangel
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b) Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Plasma wird ABO-gleich überein Transfusionsgerät mitStandardfilterder Porengröße 170 bis 230 pm transfundiert. In Ausnahmefällen kennen auch ABO-kcmpatible Plasmen (s. Querschnitts-Leitlinien) transfundiert werden. Es sollte in der Regel schnell infundiert werden, dem Zustand des Patienten entsprechend ist der Kreislauf zu kontrolieren. Werden me hr als 50 ml/min beim Erwachsenenappliziert, isteine zusätzliche Gabe von Kalzium erfoiderlich.
Bei neonataler Transfusion sollte sorgfältig auf Anzeichen einer Zitratintoxikation geachtet und die Transf usionsgeschwindigkeit dem klinischen Zustand angepasstwerden.
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c) Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, soweit sie die Wirkungsweise des Arzneimittels beeinflussen können und Hauptinkompatibilitäten
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt. Wegen der möglichen Aktivierung der Gerinnungsfaktoren dürfen kalzium haltige Lösungen nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsystem appliziert werden. Die Beimischung von Medikamenten zum Plasma istnichtzulässig.
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d) Verwendung für besondere Personengruppen
Schwangerschaft und Stillzeit: bei bestimmungsgemäßem Gebrauch bestehen keine Einwände.
Auswirkung auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen: Nach der Transfusion von Plasma sollte eine Ruhepause von mindestens 1/2 Stunde eingehalten werden.
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e) Warn hinweise
sind nicht angeordnet.
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4. Hinweisezurordnungsgemäßen Anwendung
a) Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach dem klinischen Bild und dem Ergebnis von Blutgerinnungsuntersuchungen. Zur Orientierung hinsichtlich der initialen Dosis gilt die Faustregel: 1 ml Plasma/kg Körpergewicht erhöht den Faktorengehalt um bis zu 1 %. Um eine hämostyptische Wirkung zu erreichen, sind beim Erwachsenen initial mindestens 3 bis 4 Einheiten Plasma erforderlich.
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b) Art der Anwendung
zur i. v. Infusion
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c) Häufigkeit der Verabreichung
nach Indikationsstellung
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d) Dauer der Behandlung
nach Indikationsstellung
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e) Überdosierung
Bei hoher Dosis besteht die Gefahr einer Kreislaufüberbelastung.
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f) Notfallmaßnahmen
Treten Unverträglichkeiten auf, so ist die Transfusion unverzüglich abzubrechen, derVenenzugang jedoch offenzuhalten und eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemäß, nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie einzuleiten. Bei Hy pervolämie kann eine Volumenreduktion angezeigtsein.
5. nebenwirkungen
Insbesondere bei hohen Transfusionsgeschwindigkeiten und Transfusionsvolumina kann es zur Volumenüberlastung des Kreislaufs (Hypervolämie, transfusionsassoziierte zirkulatorische Überladung) kommen, sie kann insbesondere bei Herzkreislauferkrankungen zu akutem Herzversagen mit Lungenödem fühlen.
Zitratintoxikationen sind bei schnellerTransfusion und bei größeren Volumina insbesondere bei Leberfunktionsstörung, Schock, Azidose, Hypothermie sowie bei Neugeborenen möglich.
Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (TRALI)
In seltenen Fällen werden anaphylaktoide Reaktionen beobachtet.
Eine Bildung von Hemmkörpern gegen Gerinnungsfaktoren ist möglich.
Das Risiko einer bakteriellen Kontamination lässt sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen.
Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung von Infektionskrankheiten durch Übertragung von Erregern – auch bislang unbekannter Natur – nicht völlig auszuschließen. Dies gilt z.B. für Hepatitiden, seltener für das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS).
Eine Immunisierung gegen Plasmapioteine ist möglich
Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordrland wurde über Einzelfälle berichtet, in denen bei Empfängern von Transfusionen, deren Spender späteran der Varianten Creutzfeldt-Jakob Krankheit (vCJK) erkrankten, ebenfalls der „Erreger“ (sogenannte Prionen) nachgewiesenwurde. Bei der vCJK handelt es sich um eine in Deutschland bislang nicht beobachtete Erkrankung, die durch den Verzehrvon bestimmten Nahrungsmitteln aus BSE-kranken Rindern erworben werden kann.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist van großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige van Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 – 59, 63225 Langen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax +49 61 03 77 12 34, Website: anzuzeigen.
Patienten sind darüber zu informieren, dass sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal wenden sollen, wenn sie Nebenwirkungen bemerken. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation und Fachinformation angegeben sind. Patienten können Nebenwirkungen auch direkt dem Paul-Ehrlich-Institut anzeigen. Indem Patienten Nebenwirkungen melden, können sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
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6. Pharmakologische Eigenschaften
Das Plasma einer Einzelblutspende in Stabilisatorlösung enthält neben den Gerinnungs- und Fibrinolyseproenzymen auch deren Inhibitoren. Die Proteinkonzentration ist abhängig vom Eiweißspiegel des einzelnen Blutspenders. Die Aktivität der im auf getauten Plasma gemessenen Gerinnungsfaktoren und Inhibitoren der Hämostase unterliegt individuellen Schwankungen und muss mindestens 70% ihrer ursprünglichen Aktivität betragen.
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7. Weitere Hinweise
a) Angaben zur Aufbewahrung und Haltbarkeit
Gefrorenes Frischplasma „Gefrorenes Frischplasma/geteilt/ bestrahlt DRK-Blutspendedienst‘ ist24 Monate bei –30°C bis –45°C bis zu dem auf dem Etkett angegebenen Verfalldatum haltbar. (Kühlkette beachten).
Plasma darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendetwerden.
Gefrorenes Plasmamuss unmittelbarvorder Infusion bei Temperaturen nicht über37°C aufgetaut werden. Alle Proteinniederschläge (Kryoproteine) müssen gelöst sein, deshalb ist während des Auftauvorgangs auf gute Durchmischung des Beutelinhaltes zu achten, Schütteinist zu vermeiden.
Zum Auf tauen der Plasmen dürfen nurfürdiesen Zweck geeignete Geräte eingesetzt werden.
Das Risikoder bakteriellen Kontamination des „Gefrorenes Frischplasma / geteilt / bestrahlt DRK-Blutspendedie ns t“ beim Auftauenmuss vermieden werden. Der tiefgefrorene Beutel istzerbrechlich.
Ein durch das Transf usionsbesteck geöffneter Plasmabeutelmuss unverzüglich spätestens jedoch innerhalb von 6 Stunden transfundiert werden.
Auf getautes Plasma darf nicht wieder für Transfusionszwecke eingefroren werden.
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b) Optische Prüfung
Unmittelbarvcr der Transfusion muss jeder Plasmabeutel einer optischen Qualitätsprüfung unterzogen werden. Der Inhalt beschädigter Beutel (z.B. Risse in der Folie) darf auf keinen Fall zur Transfusion verwendetwerden.
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c) Zusammensetzung des Fertigarzneimittels
Wirkstoffe (nach Art und Menge):
0,74 bis 0,78 ml/ml gerinnungsaktives Humanplasma aus einer einzelnen Vollblut-spende von 500 ml
Sonstige Bestandteile:
0,22 bis 0,26 ml/ml CPD-Stabilisatorlösung (Ph. Eur): Natriumcitrat-Dihyd'at.Citronensäure-Monohydrat, Glucose-
Monohydrat, Natriimhydrogenphosphat-Dihyd'at.aqua ad. Inj. ad 1.000 ml
Leukozyten <0,1 x109/l
Erythrozyten <0,3× 109/l
Thrombozyten <20 × 109/l
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d) Darreichungsform und Inhalt, Behältnis
50 bis 80 ml Inf usionslösungim Kunststaffbeutel mitCE-Zertifkat
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e) Angaben zum pharmazeutischen Untemehmer/Inhaber der Zulassung
DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen gemeinnützigeGmbH
Friedrich-Ebert-Straße 107,68167 Mannheim,Telefon 0621 3706–0
Mitvertrieb:
Institutfür Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm gemeinnützigeGmbH (IKT)
Helmholtzstraße 10,89081 Ulm
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f) Angaben zum Hersteller, der das Fertigarzneimittel für daslnverkehrbrin gen freigegeben hat DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen gemeinnützigeGmbH