Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Grippostad COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma 500 mg/30 mg Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
1. bezeichnung des arzneimittels
Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma 500 mg/30 mg Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jeder Beutel enthält 500 mg Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.) und 30 mg Pseudoephedrinhydrochlorid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung
Jeder Beutel enthält 2.135 mg Saccharose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Weißes bis cremefarbenes Granulat.
4. klinische angaben
Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren zur symptomatischen Behandlung von Schleimhautschwellung der Nase und Nasennebenhöhlen bei Schnupfen (Rhinosinusitis) mit Schmerzen und Fieber im Rahmen einer Erkältung und/oder eines grippalen Infektes.
4.2 dosierung und art der anwendung
1 – 2 Beutel als Einzeldosis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren.
Falls notwendig, kann die Einzeldosis in Abständen von 4 – 8 Stunden wiederholt werden. Die maximale Tagesdosis von 6 Beuteln darf nicht überschritten werden.
Wenn nur ein Symptom vorherrscht, ist die Behandlung mit einem Monopräparat zu wählen.
Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma darf ohne ärztlichen Rat nicht länger als 3 Tage eingenommen werden.
Kinder und Jugendliche
Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin soll ohne ärztlichen Rat nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren angewendet werden. Aufgrund der geringen Anwendungserfahrungen mit Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin bei Kindern und Jugendlichen, kann keine spezifische Dosierungsempfehlung gegeben werden.
Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma ist vor der Einnahme in ein Glas Wasser einzurühren.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, andere Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, früheres Auftreten von Asthma nach Anwendung von Salicylaten oder Substanzen mit ähnlicher Wirkung, insbesondere nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSARs), akute gastrointestinale Geschwüre, hämorrhagische Diathese, Schwangerschaft, Stillzeit, schweres Leberversagen, schwere akute oder chronische Nierenerkrankung / Niereninsuffizienz, schwere Herzinsuffizienz, Kombination mit Methotrexat in einer Dosierung von 15 mg/Woche oder mehr, schwere Hypertonie oder unkontrollierte Hypertonie, schwere koronare Herzkrankheit, gleichzeitige Einnahme von Monoaminoxidase-Hemmern innerhalb der letzten 2 Wochen.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
gleichzeitige Behandlung mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln, Magen-Darm-Geschwüre einschließlich chronischer oder wiederkehrender Geschwüre oder Magen-Darm-Blutungen in der Vorgeschichte, Patienten mit Nierenfunktionsstörung oder Patienten mit eingeschränkter kardiovaskulärer Funktion (z.B. bei Vorliegen einer renalen Gefäßerkrankung, eines kongestiven Herzversagens, eines reduzierten Blutvolumens, einer größeren Operation, einer Sepsis oder eines größeren Blutungsereignisses), da Acetylsalicylsäure das Risiko von Nierenfunktionsstörungen und akutem Nierenversagen erhöhen könnte, Leberinsuffizienz, Überempfindlichkeit gegen andereAnalgetika/Entzündungshemmer/Antirheumatika oder andere allergene Stoffe,
Hyperthyreose, leichte bis mäßige Hypertonie, Diabetes mellitus, ischämische Herzkrankheit, erhöhter Augeninnendruck (Glaukom), Prostatahypertrophie, Empfindlichkeit gegen Sympathomimetika, ältere Patienten können besonders empfindlich auf die zentralnervösen Wirkungen von Pseudoephedrin reagieren.Acetylsalicylsäure kann Bronchospasmen verursachen und Asthma-Anfälle oder andere Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Risikofaktoren sind Bronchialasthma, allergische Rhinitis, Nasenpolypen oder chronische
Atemwegserkrankungen. Das Gleiche gilt für Patienten, die auch gegen andere Stoffe allergisch reagieren (z.B. mit Hautreaktionen, Pruritus, Urtikaria).
Aufgrund der Hemmung der Thrombozytenaggregation, die über mehrere Tage hinaus nach Einnahme bestehen kann, kann Acetylsalicylsäure besonders im Zusammenhang mit operativen Eingriffen (auch bei kleineren Eingriffen, wie z.B. Zahnextraktionen) das Blutungsrisiko erhöhen.
Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei Patienten mit ohnehin geringer Harnsäureausscheidung kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.
Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln (insbesondere die Kombination verschiedener analgetischer Wirkstoffe) kann zur dauerhaften Nierenschädigung führen (Analgetika-Nephropathie).
Bei Patienten, die an einem schweren Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-(G6DP-) Mangel leiden, könnte Acetylsalicylsäure eine Hämolyse oder hämolytische Anämie hervorrufen. Faktoren, die das Risiko für eine hämolytische Anämie erhöhen könnten, sind z.B. hohe Dosierungen, Fieber oder akute Infektionen.
Schwere Hautreaktionen
Schwere Hautreaktionen wie akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) können bei Pseudoephedrin-haltigen Arzneimitteln auftreten. Dieser akute pustulöse Ausschlag kann innerhalb der ersten beiden Behandlungstage auftreten und mit Fieber und zahlreichen kleinen, hauptsächlich nichtfollikulären Pusteln verbunden sein, die in einem ausgedehnten ödematösen Erythem auftreten und hauptsächlich in den Hautfalten, am Rumpf und den oberen Extremitäten lokalisiert sind. Die Patienten sollten sorgfältig überwacht
werden. Wenn Anzeichen und Symptome wie Fieber, Erythem oder viele kleine Pusteln beobachtet werden, sollte die Anwendung von Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma beendet und erforderlichenfalls geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
Ischämische Kolitis
Es wurden einige Fälle von ischämischer Kolitis bei der Anwendung von Pseudoephedrin berichtet. Grippostad® COMPLEX
ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma sollte abgesetzt und ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn plötzlich Bauchschmerzen, rektale Blutungen oder andere Symptome einer ischämischen Kolitis auftreten.
Ischämische Optikusneuropathie
Es wurden Fälle von ischämischer Optikusneuropathie bei der Anwendung von Pseudoephedrin berichtet. Bei plötzlichem Auftreten eines Verlusts des Sehvermögens oder einer verminderten Sehschärfe, wie bei einem Skotom, sollte die Anwendung von Pseudoephedrin abgebrochen werden.
Kinder und Jugendliche
Es besteht ein möglicher Zusammenhang zwischen Acetylsalicylsäure und dem Reye-Syndrom, wenn Acetylsalicylsäure bei Kindern oder Jugendlichen bei viralem Infekt mit und ohne Fieber angewendet wird. Daher soll Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma ohne ärztlichen Rat nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren angewendet werden.
Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES) und reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom (RCVS)
Fälle von PRES und RCVS wurden bei der Anwendung pseudoephedrinhaltiger Arzneimittel berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das Risiko ist bei Patienten mit schwerer oder unkontrollierter Hypertonie oder mit schwerer akuter oder chronischer Nierenerkrankung/Niereninsuffizienz erhöht (siehe Abschnitt 4.3).
Pseudoephedrin sollte abgesetzt und sofort ein Arzt aufgesucht werden, wenn folgende Symptome auftreten: plötzliche starke Kopfschmerzen oder Donnerschlagkopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, Krampfanfälle und/oder Sehstörungen. Die meisten gemeldeten Fälle von PRES und RCVS verschwanden nach Absetzen und entsprechender Behandlung.
Dopingkontrollen
Die Anwendung von Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Sonstige Bestandteile
1 Beutel enthält 2,135 g Saccharose (Zucker). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-
Isomaltase-Mangel sollten Grippostad® COMPLEX
ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige
Kontraindizierte Kombinationen (siehe Abschnitt 4.3):
Methotrexat in Dosen von 15 mg/Woche und höher:
Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat (reduzierte renale Clearance von Methotrexat durch Entzündungshemmer allgemein und Verdrängung von Methotrexat aus seiner Plasmaproteinbindung durch Acetylsalicylsäure).
Einnahme von Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) innerhalb der letzten 2 Wochen:
Erhöhtes Risiko kardiovaskulärer Ereignisse (z.B. Arrhythmie, hypertensive Reaktionen).
Kombinationen, die Aufmerksamkeit erfordern:
Methotrexat in Dosen von <15 mg/Woche:
Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat (reduzierte renale Clearance von Methotrexat durch Entzündungshemmer allgemein und Verdrängung von Methotrexat aus seiner Plasmaproteinbindung durch Salicylate).
Antikoagulantien, Thrombolytika oder Thrombozytenaggregationshemmer: Erhöhtes Blutungsrisiko.
Andere nicht-steroidale Antiphlogistika mit Salicylaten in höherer Dosierung:
Erhöhtes Risiko von Ulcera und gastrointestinalen Blutungen durch synergistische Wirkungen.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs):
Erhöhtes Risiko für obere gastrointestinale Blutung aufgrund einer möglichen synergistischen Wirkung.
Digoxin:
Erhöhte Plasmakonzentration von Digoxin aufgrund verminderter renaler Ausscheidung.
Antidiabetika, z.B. Insulin, Sulfonylharnstoffe:
Erhöhte hypoglykämische Wirkung durch hohe Dosen Acetylsalicylsäure aufgrund einer hypoglykämischen Wirkung von Acetylsalicylsäure und Verdrängung von Sulfonylharnstoff aus seiner Plasmaproteinbindung.
Diuretika in Kombination mit hochdosierter Acetylsalicylsäure:
Verminderte glomeruläre Filtration durch verminderte renale Prostaglandinsynthese.
Systemische Glucocorticoide, ausgenommen Hydrocortison bei der Ersatztherapie bei der Addison’s Erkrankung:
Verminderte Salicylat-Konzentration im Blut während der Corticoid-Therapie aufgrund erhöhter Salicylat-Elimination durch Corticoide und Risiko einer Salicylat-Überdosierung nach Abbruch der Therapie.
ACE-Hemmer in Kombination mit höheren Dosen Acetylsalicylsäure: Verminderte glomeruläre Filtration durch Inhibierung vasodilatatorischer Prostaglandine. Darüber hinaus verminderte antihypertensive Wirkung.
Valproinsäure:
Erhöhte Toxizität der Valproinsäure aufgrund Verdrängung aus seiner Plasmaproteinbindung.
Alkohol:
Erhöhte Schädigung der Magen-Darmschleimhaut und verlängerte Blutungszeit aufgrund der additiven Wirkung von Acetylsalicylsäure und Alkohol.
Urikosurika wie Benzbromaron, Probenecid:
Verminderte urikosurische Wirkung (kompetitiv mit renaler, tubulärer Harnsäureausscheidung).
Albuterol-Tabletten:
Exazerbation kardiovaskulärer Nebenwirkungen. Adrenerge bronchodilatierende Aerosole dürfen jedoch mit Vorsicht angewendet werden.
Antidepressiva:
Verstärkte Wirkung.
Andere Sympathomimetika:
Verstärkte Wirkung.
Antihypertensiva wie Guanethidin, Methyldopa, β-Blocker:
Verminderte Wirkung.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin ist in der Schwangerschaft kontraindiziert, da es keine Daten zur Einnahme der Kombination beider Wirkstoffe während der Schwangerschaft gibt.
Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung ungünstig beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und für kardiale Fehlbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung von Prostaglandinsynthese-Hemmstoffen in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiale Fehlbildungen ist von weniger als 1% auf bis zu
1,5% erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Anwendungsdauer zunimmt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthese-Hemmstoffes zu erhöhtem prä- und postimplantärem Verlust sowie zu embryofetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthese-Hemmstoff erhielten.
Während des 1. und 2. Trimesters der Schwangerschaft sollte Acetylsalicylsäure nicht angewendet werden, es sei denn, es ist eindeutig notwendig. Falls Acetylsalicylsäure von einer Frau angewendet wird, die versucht, schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimester angewendet wird , sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthese-Hemmstoffe:
den Fetus folgenden Risiken aussetzen:– kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie),
– Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramnion fortschreiten kann.
die Mutter und das neugeborene Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:– mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein anti-aggregatorischer Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann,
– Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.
Demzufolge ist Acetylsalicylsäure während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert.
Die für die Anwendung von Pseudoephedrin in der Schwangerschaft verfügbaren limitierten Daten, zeigen keinen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen. Trotzdem soll Pseudoephedrin in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
In Tierstudien haben beide Wirkstoffe Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Sowohl Salicylate als auch Pseudoephedrin gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da keine Daten zur Anwendung der Kombination beider Wirkstoffe in der Stillzeit vorliegen, ist Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin bei stillenden Frauen kontraindiziert.
Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Wirkstoffe, die die Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über einen Effekt auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin hat einen geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Das Risiko kann bei gleichzeitigem Alkoholkonsum noch verstärkt werden.
4.8 nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), selten (≥1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Mögliche Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Erhöhtes Blutungsrisiko, wie z.B. perioperative Hämorrhagie, Hämatome, Nasenbluten, Blutungen im Urogenitaltrakt und Zahnfleischbluten wurden beobachtet. Hämolyse und hämolytische Anämie bei Patienten mit schwerer Form des Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-(G6PD-)Mangels. Hämorrhagie kann zu akuter und chronischer posthämorrhagischer Anämie/Eisenmangelanämie (aufgrund z.B. okkulter Mikroblutungen) mit entsprechenden Laborparametern und klinischen Symptomen wie Asthenie, Blässe, Hypoperfusion führen.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen mit entsprechenden Auswirkungen auf Labor und Klinik einschließlich Asthma, leichte bis mäßige Reaktionen evtl. der Haut, des Respirationstraktes, des Gastrointestinaltraktes und des kardiovaskulären Systems, einschließlich Symptomen wie Exanthem, Urtikaria, Ödemen, Pruritus, Rhinitis, Nasenverstopfung, kardio-respiratorische Luftnot, und sehr selten schwere Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich anaphylaktischer Schock.
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Schwindel kann ein Symptom für eine Überdosierung sein.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Nicht bekannt: Tinnitus kann ein Symptom einer Überdosierung sein.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: gastroduodenale Beschwerden (Gastralgie, Dyspepsie, Gastritis), Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö; Magen-Darm-Geschwüre, die in Einzelfällen zur Perforation führen können; ischämische Kolitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: vorübergehende Leberschwäche mit Erhöhung der Transaminasen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: Nierenschwäche sowie akutes Nierenversagen wurden berichtet.
Mögliche Nebenwirkungen von Pseudoephedrin:
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Stimulierung des zentralen Nervensystems (z.B. Schlaflosigkeit, selten Halluzinationen), posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES) (siehe Abschnitt 4.4), reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom (RCVS) (siehe Abschnitt 4.4).
Augenerkrankungen
Nicht bekannt: Ischämische Optikusneuropathie.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: kardiale Wirkungen (z.B. Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmie).
Gefäßerkrankungen
Nicht bekannt: Flush, Blutdruckanstieg, jedoch nicht bei kontrollierter Hypertonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: Ischämische Kolitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt: Hautreaktionen (z.B. Ausschlag, Urtikaria, Pruritus); schwerwiegende Hautreaktionen einschließlich akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: Harnretention, insbesondere bei Patienten mit Prostatahyperplasie.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von
Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Acetylsalicylsäure
Es besteht ein Unterschied zwischen einer chronischen Überdosierung, bei der überwiegend zentralnervöse Störungen auftreten („Salicylismus“) und einer akuten Intoxikation, deren Hauptmerkmal eine schwere Störung des Säure-Basen-Haushalts ist.
Neben Störungen des Säure-Basen-Haushalts und des Elektrolythaushalts (z.B. Kaliumverlust), Hypoglykämie, Hautausschlägen und Magen-DarmBlutungen können Symptome wie Hyperventilation, Tinnitus, Übelkeit, Erbrechen, Hör- und Sehstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheit auftreten.
Bei einer schweren Intoxikation kann es zu Delirium, Tremor, Dyspnoe, Schwitzen, Dehydratation, Hyperthermie und Koma kommen. Bei Intoxikationen mit letalem Ausgang tritt der Tod meist infolge einer Ateminsuffizienz ein.
Pseudoephedrin
Nach einer Intoxikation können sehr starke sympathomimetische Reaktionen auftreten, z.B. Tachykardie, Schmerzen im Brustkorb, Agitiertheit, Hypertonie, pfeifende Atmung, Dyspnoe, Krampfanfälle und Halluzinationen.
Die Maßnahmen zur Behandlung einer Intoxikation mit Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin hängen vom Ausmaß und Stadium sowie den klinischen Symptomen der Intoxikation ab. Sie entsprechen den üblichen Maßnahmen zur Verminderung der Resorption eines Wirkstoffs: Beschleunigung der Ausscheidung und Überwachung des Wasser- und Elektrolythaushalts, der gestörten Thermoregulation, der Atmung sowie der Herz-Kreislauf- und Hirnfunktion. Selbst wenn keine Zeichen oder Symptome erkennbar sind, ist eine umgehende ärztliche Behandlung unbedingt erforderlich.
5. pharmakologische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Analgetika und Antipyretika, Salicylsäure und Derivate, Acetylsalicylsäure, Kombinationen exkl.
Psycholeptika
ATC-Code: N02BA51
Acetylsalicylsäure gehört zur Gruppe der sauren nichtsteroidalen Antiphlogistika mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Ihr Wirkmechanismus basiert auf der irreversiblen Hemmung der CyclooxygenaseEnzyme, die an der Prostaglandinsynthese beteiligt sind. Acetylsalicylsäure hemmt auch die Thrombozytenaggregation, indem es die Synthese von Thromboxan A2 in den Thrombozyten blockiert.
Pseudoephedrin ist ein Sympathomimetikum mit alpha-agonistischer Aktivität. Es ist das Dextroisomer von Ephedrin; beide Wirkstoffe sind gleichermaßen wirksam zur Abschwellung der Nasenschleimhaut. Sie stimulieren alpha-adrenerge Rezeptoren in der glatten Gefäßmuskulatur und verengen dadurch die erweiterten Arteriolen in der Nasenschleimhaut und verringern die Durchblutung in dem geschwollenen Bereich.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Gabe wird Acetylsalicylsäure schnell und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Während und nach der Resorption wird Acetylsalicylsäure in ihren Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Die maximalen Plasmakonzentrationen von Acetylsalicylsäure und Salicylsäure werden nach 10 – 20 Minuten beziehungsweise nach 0,3 – 2 Stunden erreicht.
Verteilung
Sowohl Acetylsalicylsäure als auch Salicylsäure werden weitgehend an Plasmaproteine gebunden und werden schnell in alle Teile des Körpers verteilt. Salicylsäure tritt in die Muttermilch über und ist plazentagängig.
Elimination
Salicylsäure wird vor allem über die Leber eliminiert; die Metaboliten sind Salicylursäure, Salicylphenolglucuronid, Salicylacylglucuronid, Gentisinsäure und Gentisursäure.
Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist dosisabhängig, da der Metabolismus durch die Kapazität der Leberenzyme begrenzt wird. Die Eliminationshalbwertszeit variiert daher und liegt nach niedrigeren Dosen zwischen 2 – 3 Stunden, während sie nach hohen Dosen bis zu etwa 15 Stunden beträgt. Salicylsäure und ihre Metaboliten werden vor allem über die Nieren ausgeschieden.
Resorption
Der Wirkstoff wird schnell resorbiert. Die maximalen Plasmakonzentrationen werden nach 20 – 120 Minuten erreicht.
Verteilung
Die maximale Konzentration liegt zwischen 113 und 140 μg/l. Das Verteilungsvolumen beträgt 2,4 – 3,3 l. Ungefähr 70 – 90% des Wirkstoffs werden unverändert im Urin ausgeschieden. Die Verstoffwechselung erfolgt hauptsächlich in der Leber und der aktive Hauptmetabolit ist Norpseudoephedrin. Diese Substanz wird bei Gesunden mit einem Anteil von ungefähr 1% der Pseudoephedrin-Dosis im Urin ausgeschieden, während der entsprechende Anteil bei Patienten mit chronisch alkalischem Urin bis zu 6% der angewendeten Dosis betragen kann. Alkalisierung des Urins (insbesondere bei einem pH-Wert über 5,5) kann die Harnexkretion reduzieren.
Pseudoephedrin tritt beim Menschen in die Muttermilch über.
Elimination
Bei einem pH-Wert von 5 – 6 beträgt die Eliminationshalbwertszeit des Wirkstoffs 5 – 6 Stunden. Diese Eliminationshalbwertszeit ist jedoch vom pH-Wert des Urins abhängig: Bei einem Patienten mit ständig alkalischem Urin wurde ein Wert von 50 Stunden und bei einem Patienten mit sehr saurem Urin ein Wert von 1,5 Stunden angegeben.
Eine herkömmliche Hämodialyse hat nur einen minimalen Einfluss auf die Elimination von Pseudoephedrin.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Das präklinische Sicherheitsprofil der Acetylsalicylsäure ist gut dokumentiert. In tierexperimentellen Studien haben Salicylate Nierenschädigungen und gastrointestinale Ulzera hervorgerufen.
Acetylsalicylsäure wurde angemessen auf Mutagenität und Karzinogenität untersucht; es wurden keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes oder karzinogenes Potential festgestellt.
Salicylate haben bei einer Reihe von Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt. Es gab Berichte über Implantationsstörungen, embryotoxische und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit der Jungtiere nach pränataler Exposition.
Pseudoephedrin ist ein Mittel zur Abschwellung der Nasenschleimhaut mit langer Markterfahrung bei der Anwendung am Menschen. Es gibt keine Hinweise auf ein mutagenes Potential von Pseudoephedrin. Bei Ratten induzierte Pseudoephedrin in einer maternal toxischen Dosis Fetotoxizität (reduziertes fetales Gewicht und verzögerte Ossifikation). Mit Pseudoephedrin wurden keine Fertilitätsstudien oder peri-/postnatale Studien durchgeführt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Saccharose
Hypromellose
Citronensäure
Orangen-Aroma (enthält Maltodextrin, Arabisches Gummi (E414), Ascorbinsäure (E300), Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.) und Aromastoffe) Saccharin
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 30 ºC lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Das Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen ist verpackt in Beuteln aus Papier/Aluminium/Polyethylen-Folie in einem Umkarton.
Grippostad® COMPLEX ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma ist erhältlich in Packungen mit 10 und 20 Beuteln.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Rekonstitution des Arzneimittels siehe Abschnitt 4.2.
Nach der Rekonstitution ist Grippostad® COMPLEX
ASS/Pseudoephedrinhydrochlorid mit Orangenaroma eine weiße bis cremefarbene Suspension, die nicht aufgelöstes Granulat enthält.
7. inhaber der zulassung
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603–0
Telefax: 06101 603–259
Internet:
8. zulassungsnummer
2205914.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
06. Mai 2021