Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ibuprofen Alkaloid-INT 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen
1. 1. bezeichnung des arzneimittels
Ibuprofen Alkaloid-INT 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 ml Suspension zum Einnehmen enthält 40 mg Ibuprofen.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung
Natriumbenzoat (E211) 2 mg/ml.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Suspension zum Einnehmen
Fast weiße bis cremefarbene Suspension mit Traubengeschmack.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Dieses Arzneimittel ist zur Anwendung bei Kindern ab 7 kg Körpergewicht (6 Monate) bis 40 kg Körpergewicht (12 Jahre) bestimmt.
Zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen.
Zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von Fieber.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Die niedrigste wirkungsvolle Dosis sollte für die kürzeste Dauer, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Schmerzen und Fieber: Die Tagesdosis beträgt 20–30 mg Ibuprofen pro kg Körpergewicht, aufgeteilt in Einzeldosen.
Gewicht des Kindes (Alter) | Einzeldosis | Häufigkeit in 24 Stunden |
7–9 kg (6–11 Monate) | 50 mg/1,25 ml | 3– bis 4-mal |
10–15 kg (1–3 Jahre) | 100 mg/2,5 ml | 3-mal |
16–19 kg (4–5 Jahre) | 150 mg/3,75 ml | 3-mal |
20–29 kg (6–9 Jahre) | 200 mg/5 ml | 3-mal |
30–40 kg (10–12 Jahre) | 300 mg/7,5 ml | 3-mal |
Die Einzeldosis sollten etwa alle 6–8 Stunden eingenommen werden.
Die Anwendung bei Kindern unter 6 Monaten oder bei einem Körpergewicht unter 7 kg wird nicht empfohlen.
Patienten, die einen empfindlichen Magen haben, wird empfohlen, Ibuprofen Alkaloid-INT während der Mahlzeiten einzunehmen.
Nur zur kurzzeitigen Anwendung.
Falls dieses Arzneimittel für länger als 3 Tage erforderlich ist oder die Symptome sich verschlimmern, sollte ein Arzt zurate gezogen werden.
Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn die zur Symptomkontrolle erforderliche niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).
Besondere Patientengruppen
Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe Abschnitt 5.2)
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich; es ist jedoch Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).
Die Anwendung dieses Arzneimittels bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2)
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich; es ist jedoch Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).
Die Anwendung dieses Arzneimittels bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Flasche muss vor der Anwendung kräftig geschüttelt werden.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Patienten, die bereits einmal Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödeme oder Urtikaria) im Zusammenhang mit Acetylsalicylsäure oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAR) gezeigt haben. Patienten mit gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit NSAR. Patienten mit bestehender oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens zwei unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung). Patienten mit zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen. Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen oder schweren Nierenfunktionsstörungen. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV). Patienten mit ungeklärten Blutbildungsstörungen. Während des dritten Schwangerschaftstrimeons (siehe Abschnitt 4.6). Patienten mit schwerer Dehydratation (verursacht durch Erbrechen, Diarrhoe oder unzureichende Flüssigkeitsaufnahme).
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Nebenwirkungen können reduziert werden, wenn die zur Symptomkontrolle eforderlichen niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu Nebenwirkungen, insbesondere zu gastrointestinaler Blutungen und Perforationen, die tödlich verlaufen können. Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für die Folgen von Nebenwirkungen.
Vorsicht ist geboten bei Patienten:
– mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Mischkollagenose, wegen des erhöhten Risikos für eine aseptische Meningitis (siehe Abschnitt 4.8),
– mit angeborener Störung des Porphyrinstoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie),
– mit Magen-Darm-Störungen oder chronisch entzündlichen Darmerkrankingen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) (siehe Abschnitt 4.8),
– mit Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese, da Flüssigkeitsretention und Ödeme im Zusammenhang mit NSAR-Therapie berichtet wurden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8),
– mit Nierenfunktionsstörungen, da sich die Nierenfunktion weiter verschlechtern kann (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8),
– mit Leberfunktionsstörungen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8),
– direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen,
– mit Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten allergischer Reaktionen besteht. Diese können sich äußern als Asthmaanfälle (sogenanntes Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria.
– allergische Reaktionen auf andere Stoffe in der Anamnese, da für sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels ebenfalls ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen besteht.
Atemwege
Bei Patienten, die an Bronchialasthma oder Allergien leiden oder daran gelitten haben, kann es zu Bronchospasmen kommen.
Andere NSAR
Die gleichzeitige Anwendung mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, sollte vermieden werden.
Gastrointestinale Sicherheit
Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforation, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome oder schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.
Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.
Für diese Patienten, sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimittel, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe Abschnitt 4.5), sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpen-Hemmer) in Betracht gezogen werden.
Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnlichen Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.
Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien, wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozyten-Aggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS) (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn es bei Patienten unter Ibuprofen zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzubrechen.
NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht anzgewendet, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).
Schwere Hautreaktionen
Schwere Hautreaktionen einschließlich exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme, Stevens Johnson- Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS Syndrom) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Ibuprofen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Die meisten dieser Reaktionen traten innerhalb des ersten Monats auf. Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf diese Reaktionen hinweisen, sollte Ibuprofen unverzüglich abgesetzt und eine angemessene alternative Behandlung in Betracht gezogen werden.
In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen (siehe Abschnitt 4.8). Bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Es ist daher empfehlenswert, bei Vorliegen einer Varizelleninfektion die Anwendung von Ibuprofen zu vermeiden.
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen
Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Insgesamt weisen epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. ≤ 1200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse assoziiert ist
Bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollte Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet und hohe Dosen (2400 mg/Tag) vermieden werden.
Eine sorgfältige Abwägung sollte auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) stattfinden, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2400 mg/Tag) erforderlich sind.
Bei mit Ibuprofen behandelten Patienten wurden Fälle von Kounis-Syndrom berichtet. Das Kounis-Syndrom umfasst kardiovaskuläre Symptome infolge einer allergischen Reaktion oder Überempfindlichkeitsreaktion mit einer Verengung der Koronararterien und kann potenziell zu einem Myokardinfarkt führen.
Sonstige Hinweise
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock) werden sehr selten beobachtet. Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach Einnahme/Verabreichung von Ibuprofen muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.
Ibuprofen kann vorübergehend die Thrombozytenaggregation hemmen. Patienten mit Blutgerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden.
Bei länger dauernder Anwendung von Ibuprofen ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes erforderlich.
Die längere Anwendung jeglicher Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Ist dies der Fall oder wird dies vermutet, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose von Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) sollte bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder
täglichen Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen einnehmen.
Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Konsum von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das Zentralnervensystem betreffen, verstärkt werden.
Maskierung der Symptome der zugrunde liegenden Infektionen
Ibuprofen Alkaloid-INT kann Infektionssymptome maskieren, was zu einem verspäteten Einleiten einer geeigneten Behandlung und damit zur Verschlechterung der Infektion führen kann. Dies wurde bei bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonien und bakteriell verursachten Komplikationen bei Varizellen beobachtet. Wenn Ibuprofen Alkaloid-INT zur Behandlung von Fieber oder Schmerzen im Zusammenhang mit einer Infektion verabreicht wird, wird eine Überwachung der Infektion empfohlen. Ambulant behandelte Patienten sollten einen Arzt konsultieren, falls die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.
Nieren
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Anwendung von Analgetika, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhafter Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Es besteht ein Risiko für Nierenfunktionsstörungen bei dehydrierten Kindern.
Dieses Arzneimittel enthält 2 mg Natriumbenzoat (E211) pro ml.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit den folgenden Arzneimitteln sollte vermeiden werden:
Andere NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer:
Die gleichzeitige Anwendung von zwei oder mehr NSAR sollte vermeiden werden, da dies das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen kann (siehe Abschnitt 4.4).
Acetylsalicylsäure:
Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wird im Allgemeinen aufgrund des Potenzials für vermehrte Nebenwirkungen nicht empfohlen.
Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig angewendet werden. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).
Vorsicht ist angeraten bei gleichzeitiger Anwendung von Ibuprofen mit folgenden Arzneimitteln:
Antihypertensiva (ACE-Hemmer, Betarezeptoren-Blocker oder Angiotensin-II-Antagonisten) und Diuretika: NSAR können die Wirkung dieser Arzneimittel abschwächen. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmern, Betarezeptoren-Blocker
oder Angiotensin-II-Antagonisten mit einem Arzneimittel, das die Cyclooxygenase hemmt, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion, einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, führen, was gewöhnlich reversibel ist. Daher sollte eine solche Kombination, insbesondere bei älteren Patienten, nur mit Vorsicht angewendet werden. Die Patienten sollten ausreichend hydriert sein und eine Kontrolle der Nierenfunktion sollte zu Beginn einer Kombinationstherapie sowie in regelmäßigen Abständen im weiteren Verlauf in Erwägung gezogen werden. Diuretika können das Risiko einer Nephrotoxizität von NSAR erhöhen.
Herzglykoside (z.B. Digoxin): NSAR können eine Herzinsuffizienz verschlimmern, die GFR reduzieren und die Plasmaglykosidspiegel erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit Digoxin-Präparaten kann die Serumspiegel von Digoxin erhöhen. Eine Kontrolle der DigoxinSerumspiegel ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (maximal über 3 Tage) in der Regel nicht erforderlich.
Lithium : Es gibt Hinweise auf eine mögliche Erhöhung der Lithium-Plasmaspiegel. Eine Kontrolle der Lithium-Serumspiegel ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (maximal über 3 Tage) in der Regel nicht erforderlich.
Kaliumsparenden Diuretika: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen (eine Kontrolle des Serumkaliums wird empfohlen).
Phenytoin:
Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit Phenytoin kann die Serumspiegel von Phenytoin erhöhen. Eine Kontrolle der Phenytoin-Serumspiegel ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (maximal über 3 Tage) in der Regel nicht erforderlich.
Methotrexat: Es gibt Hinweise auf eine mögliche Erhöhung der Methotrexat-Plasmaspiegel. Die Anwendung von Ibuprofen innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.
Tacrolimus: Möglicherweise erhöhtes Risiko für Nephrotoxizität, wenn NSAR und Tacrolimus in Kombination angewendet werden.
Ciclosporin: Erhöhtes Risiko für Nephrotoxizität.
Kortikosteroide: Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Antikoagulanzien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).
Thrombozyten-Aggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Sulfonylharnstoffe: Klinische Untersuchungen haben Wechselwirkungen zwischen NSAR und oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe) gezeigt. Obwohl bisher keine Wechselwirkungen zwischen Ibuprofen und Sulfonylharnstoffe beschrieben wurden, wird bei gleichzeitiger Einnahme vorsichthalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.
Zidovudin: Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko von Hämarthrosen und Hämatomen bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten, die gleichzeitig mit Zidovudin und Ibuprofen einnehmen.
Probenecid und Sulfinpyrazon: Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.
Baclofen: Es kann zu einer Baclofen-Toxizität nach Einnahme von Ibuprofen kommen.
Ritonavir: Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von NSAR erhöhen.
Aminoglykoside: NSAR können die Ausscheidung von Aminoglykosiden verlringern.
Chinolon-Antibiotika: Tierexperimentelle Daten deuten darauf hin, dass NSAR das mit ChinolonAntibiotika verbundene Risiko für Krampfanfälle erhöhen können. Patienten, die gleichzeitig NSAR und Chinolone einnehmen, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko Krampfanfälle zu entwickeln.
CYP2C9-Hemmer: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit CYP2C9-Hemmern kann die Exposition gegenüber Ibuprofen (CYP2C9-Substrat) erhöhen. In einer Studie mit Voriconazol und Fluconazol (CYP2C9-Hemmer) zeigte sich eine um etwa 80 bis 100 % erhöhte Exposition gegenüber S(+)–Ibuprofen. Eine Reduktion der Ibuprofen-Dosis sollte in Betracht gezogen werden, insbesondere, wenn hohe Dosen von Ibuprofen zusammen mit entweder Voriconazol oder Fluconazol angewendet werden.
Captopril: Experimentelle Studien deuten darauf hin, dass Ibuprofen die natriumausscheidende Wirkung von Captopril hemmt.
Cholestyramin: Bei gleichzeitiger Anwendung von Cholestyramin und Ibuprofen wird die Resorption von Ibuprofen verzögert und herabgesetzt (25%). Die Arzneimittel sollten daher mit einigen Stunden Abstand angewendet werden.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie für kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthese-Hemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen erhöhte sich von weniger als 1 % auf etwa 1,5 %.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthese-Hemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Darüber hinaus wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthese-Hemmer erhielten.
Ab der 20. Schwangerschaftswoche kann die Anwendung von Ibuprofen Alkaloid-INT Oligohydramnion verursachen, das durch eine fetale Nierenfunktionsstörung ausgelöst wird. Dies kann kurz nach Beginn der Behandlung auftreten und ist in der Regel nach dem Absetzen der Behandlung reversibel. Zusätzlich wurden Fälle berichtet, bei denen nach der Behandlung im zweiten Schwangerschaftstrimenon eine Verengung des Ductus arteriosus auftrat, wobei sich diese in den meisten Fällen nach dem Absetzen der Behandlung zurückgebildet hat. Somit sollte Ibuprofen Alkaloid-INT während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimenons nichte gegeben werden, es sei unbedingt notwendig. Falls Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimenons angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden. Nach einer mehrtägigen Anwendung von Ibuprofen Alkaloid-INT ab der 20. Schwangerschaftswoche sollte eine pränatale Überwachung in Betracht gezogen werden. Ibuprofen Alkaloid-INT sollte abgesetzt werden, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus festgestellt wird.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthese-Hemmer den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
Kardiopulmonare Toxizität (vorzeitigem Verengung/vorzeitiger Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie), Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramnion fortschreiten kann(siehe oben);die Mutter und das Neugeborene am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen:
mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann; Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.Daher ist Ibuprofen während des dritten Schwangerschaftstrimeons kontraindiziert.
Stillzeit
Ibuprofen und seine Metaboliten können in geringen Konzentrationen in die Muttermilch übergehen. Nachteilige Folgen für den Säugling sind bisher nicht bekannt. Daher wird bei kurzzeitiger Behandlung von Schmerzen und Fieber mit der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein.
Fertilität
Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Substanzen, die die Cyclooxygenase-/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Bei kurzzeitiger Anwendung hat dieses Arzneimittel keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 nebenwirkungen
Die Auflistung der folgenden Nebenwirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Ibuprofen, auch solche unter hochdosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die Häufigkeitsangaben, die über sehr seltene Meldungen hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 1200 mg Ibuprofen für orale Darreichungsformen und maximal 1800 mg für Suppositorien.
Bei den folgenden Nebenwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Gastrointestinaltrakt. Nebenwirkungen sind meist dosisabhängig, insbesondere das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, das vom Dosisbereich und der Dauer der Behandlung abhängig ist. Es können peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen, auftreten, manchmal mit tödlichem Ausgang, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Flatulenz, Obstipation, Verdauungsbeschwerden, Abdominalschmerzen, Meläna, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.
In Zusammenhang mit einer NSAR-Behandlung wurden Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz berichtet.
Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere in hohen Dosen (2400 mg/Tag), möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist (siehe Abschnitt 4.4).
Im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika ist eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden
Fasziitis) beschrieben worden. Dies steht möglicherweise in Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus nicht-steroidaler Antirheumatika.
Wenn während der Anwendung von Ibuprofen Alkaloid-INT Anzeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten empfohlen, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antimikrobielle/antibiotische Therapie vorliegt.
Bei Langzeittherapie sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.
Der Patient ist anzuweisen, bei Symptomen einer Überempfindlichkeitsreaktion umgehend einen Arzt zu informieren und Ibuprofen Alkaloid-INT nicht mehr einzunehmen. Beim Auftreten eines dieser Symptome, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Der Patient ist anzuweisen, bei Auftreten stärkerer Schmerzen im Oberbauch oder bei Meläna oder Hämatemesis das Arzneimittel abzusetzen und sofort einen Arzt aufzusuchen.
Nebenwirkungen, die mit Ibuprofen in Verbindung gebracht wurden, sind nachstehend nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: Sehr häufig: ≥1/10
Häufig: ≥1/100, <1/10
Gelegentlich: ≥1/1000, <1/100
Selten: ≥1/10000, <1/1000
Sehr selten: <1/10000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Sehr selten | Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis). In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen. |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Sehr selten | Störungen der Hämatopoese (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose). Erste Anzeichen sind: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Ulzera in der Mundhöhle, grippeartige Symptome, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen sowie Blutergüsse. In diesen Fällen sollte der Patient angewiesen werden, dieses Arzneimittel abzusetzen, jede Selbstmedikation mit Analgetika oder Antipyretika zu vermeiden und einen Arzt aufzusuchen. |
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeitsreaktionen bestehend aus1: | |
Gelegentlich | Urtikaria und Pruritus | |
Sehr selten | Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen. Symptome können sein: Gesichtsödem, Schwellung der Zunge und Kehlkopfschwellung, Dyspnoe, Tachykardie, Hypotonie (Anaphylaxie, Angioödeme oder schwerer Schock). |
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Verschlimmerung von Asthma. | ||
Nicht bekannt | Reaktivität der Atemwege einschließlich Asthma, Bronchospasmus oder Dyspnoe. | |
Psychiatrische Erkrankungen | Sehr selten | Psychotische Reaktionen, Depression |
Erkrankungen des Nervensystems | Gelegentlich | Zentralenervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Unruhe, Reizbarkeit oder Müdigkeit. |
Sehr selten | Aseptische Meningitis2 | |
Augenerkrankungen | Gelegentlich | Sehstörungen |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | Selten | Tinnitus |
Herzerkrankungen | Sehr selten | Herzinsuffizienz, Palpitationen, Ödeme, Myokardinfarkt. |
Nicht bekannt | Kounis-Syndrom | |
Gefäßerkrankungen | Sehr selten | Hypertonie, Vaskulitis. |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Häufig | Gastrointestinale Beschwerden wie abdominale Schmerzen, Übelkeit und Dyspepsie, Diarrhö, Flatulenz, Obstipation, Sodbrennen, Erbrechen und geringfügige gastrointestinale Blutverluste, welche in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können. |
Gelegentlich | Gastrointestinale Ulzera, Perforation oder gastrointestinale Blutung, ulzerative Stomatitis, Exazerbation von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4), Gastritis. | |
Sehr selten | Ösophagitis, Ausbildung von intestinalen, diaphragmaartigen Strikturen, Pankreatitis. | |
Leber- und Gallenerkrankungen | Sehr selten | Leberfunktionsstörungen, Leberschäden, insbesondere bei Langzeittherapie, Leberversagen, akute Hepatitis. |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Gelegentlich | Verschiedene Hautausschläge |
Sehr selten | Schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse). Alopezie. | |
Nicht bekannt | Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptom (DRESS-Syndrom) Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) Lichtempfindlichkeitsreaktionen | |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Selten | Schädigung des Nierengewebes (Papillennekrose), erhöhte Harnstoffkonzentrationen im Blut, erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Blut. |
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Sehr selten | Bildung von Ödemen, insbesondere bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz; nephrotisches Syndrom; interstitielle Nephritis, die mit einer akuten Niereninsuffizienz einhergehen kann. | |
Untersuchungen | Selten | Verminderter Hämoglobinspiegel |
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
1 Bei Behandlung mit Ibuprofen wurden Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet. Diese können bestehen aus nicht-spezifischen allergischen Reaktionen und Anaphylaxie, Auswirkungen auf die Atemwege wie Asthma, Verschlechterung von Asthma, Bronchospasmus oder Dyspnea oder verschiedene Hauterscheinungen, einschließlich unterschiedlicher Arten von Ausschlägen, Pruritus, Urtikaria, Purpura, Angioödem und, seltener, exfoliative und bullöse Dermatosen (einschließlich toxischer epidermaler Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multiforme).
2 Der pathogene Mechanismus der arzneimittel-induzierten aseptischen Meningitis ist noch nicht völlig verstanden. Verfügbare Daten über NSAR-assoziierte aseptische Meningitis deuten jedoch auf eine Immunreaktion hin (aufgrund eines zeitlichen Zusammenhangs mit der Einnahme des Arzneimittels, und dem Verschwinden der Symptome nach Absetzen des Arzneimittels).Vereinzelt wurden Symptome einer aseptischen Meningitis (z. B. Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung) während einer Behandlung mit Ibuprofen bei Patienten mit bestehenden Autoimmunerkrankungen (wie systemischer Lupus erythematodes, Mischkollagenose) beobachtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Ibuprofen-Dosen von mehr als 400 mg/kg können toxische Symptome hervorrufen. Das Risiko von toxischen Effekten sollte auch bei Dosen über 100 mg/kg nicht ausgeschlossen werden
Symptome
Symptome einer Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen oder seltener Diarrhoe einschließen. Ebenso möglich sind Nystagmus, verschwommenes Sehen, Tinnitus, Kopfschmerzen und gastrointestinale Blutungen. Bei schwerwiegenderen Vergiftungen zeigt sich die Toxizität im Zentralnervensystem. Sie präsentiert sich als Vertigo, Schwindelgefühl, Benommenheit, gelegentlich Erregung, Desorientierung, Bewusstseinsverlust oder Koma. Manchmal entwickeln Patienten Krampfanfälle. Bei schwerwiegenden Vergiftungen kann metabolische Azidose auftreten. Hypothermie und Hyperkaliämie können auftreten; die Prothrombinzeit (INR) kann verlängert sein, wahrscheinlich wegen der Wechselwirkung mit zirkulierenden Gerinnungsfaktoren. Akutes Nierenversagen, Leberschäden, Blutdruckabfall, Atemdepression und Zyanose können auftreten. Bei Asthmatikern ist eine Verschlechterung des Asthmas möglich.
Behandlung
Es ist kein spezifisches Antidot verfügbar.
Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend sein und die Freihaltung der Atemwege sowie Überwachung der Herz und Vitalfunktion bis zur Stabilisierung umfassen. Innerhalb einer Stunde nach Einnahme einer möglicherweise toxischen Menge können die orale Anwendung von Aktivkohle oder eine Magenspülung erwogen werden. Wurde Ibuprofen bereits resorbiert, können alkalische Substanzen gegeben werden, um die Ausscheidung von Ibuprofen als Säure im Urin zu fördern. Häufige oder langanhaltende Krämpfe sollten mit intravenösen Diazepam oder Lorazepam behandelt werden. Bei Asthmaanfällen sind Bronchodilatatoren zu geben. Für ärztlichen Rat sollte die örtliche Vergiftungszentralen kontaktiert werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nicht-steroidale Antiphlogistika und Antirheumatika; Propionsäure-Derivate
ATC-Code: M01AE01
Ibuprofen ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum/Antirheumatikum (NSAR), das sich über die Hemmung der Prostaglandinsynthese in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwiesen hat. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Darüber hinaus hemmt Ibuprofen reversibel die Thrombozytenaggregation.
Die klinische Wirksamkeit von Ibuprofen wurde für die symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Zahnschmerzen, Kopfschmerzen und die symptomatische Behandlung von Fieber nachgewiesen.
Die analgetische Dosis für Kinder beträgt 7 bis 10 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis, bis maximal 30 mg/kg Körpergewicht/Tag als Tagesgesamtdosis. Ibuprofen Alkaloid-INT enthält Ibuprofen, das in einer Open-Label-Studie einen Beginn der antipyretischen Wirkung nach 15 Minuten zeigte und Fieber bei Kindern bis zu 8 Stunden senkt.
Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig angewendet werden. Einige pharmakodynamische Studien zeigten, dass es bei Einnahme von Einzeldosen von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder innerhalb von 30 Minuten nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure-Dosen mit schneller Freisetzung (81 mg) zu einer verminderten Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die Thrombozytenaggregation kam. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung als nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 4.5).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Es wurden keine speziellen pharmakokinetischen Studien bei Kindern durchgeführt. Literaturdaten bestätigen, dass Resorption, Metabolismus und Elimination bei Kindern in gleicher Weise erfolgt wie bei Erwachsenen.
Resorption
Nach oraler Anwendung wird Ibuprofen teilweise im Magen und dann vollständig im Dünndarm resorbiert.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung liegt bei etwa 99 %.
Biotransformation und Elimination
Nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung, Carboxylierung, Konjugation) werden die pharmakologisch inaktiven Metaboliten vollständig, hauptsächlich renal (90 %), eliminiert, aber auch biliär. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt bei Gesunden und bei Patienten mit Leber- und Nierenerkrankungen 1,8 bis 3,5 Stunden
Da Ibuprofen und dessen Metabolite hauptsächlich über die Nieren eliminiert werden, zeigen Patienten mit unterschiedlich starker Einschränkung der Nierenfunktion möglicherweise eine abweichende Pharmakokinetik in Bezug auf den Wirkstoff. Im Vergleich zu gesunden Personen wurden bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verringerte Proteinbindung, erhöhte Plasmaspiegel für Ibuprofen und ungebundenes (S)-Ibuprofen, höhere AUC Werte für (S)-Ibuprofen und erhöhtes enantiomeres AUC (S/R) Verhältnis berichtet. Bei Patienten mit einer dialysepflichtigen terminalen Niereninsuffizienz, die Dialyse erhalten beträgt die Menge des frei verfügbaren Ibuprofen etwa 3 % im Vergleich zu etwa 1 % bei gesunden Personen. Eine schwere Einschränkung der Nierenfunktion führt möglicherweise zu einer Akkumulation der Ibuprofen-Metaboliten. Die Signifikanz dieses Effekts ist nicht bekannt. Die Metaboliten können durch Hämodialyse entfernt werden (siehe auch Abschnitt 4.3).
Eine durch Alkoholeinfluss hervorgerufene leichte bis mäßig starke Einschränkung der Leberfunktion führt nicht zu einer wesentlichen Veränderung der pharmakokinetischen Parameter. Lebererkrankungen können die Dispositionskinetik von Ibuprofen verändern. Bei Patienten mit Leberzirrhose mit mäßiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 6–10) wurde eine durchschnittlich 2-fach verlängerte Halbwertszeit beobachtet. Das enantiomere AUC (S/R) Verhältnis war signifikant geringer im Vergleich zu gesunden Patienten, was auf eine Einschränkung der metabolischen Inversion des ®-Ibuprofen in das aktive (S)-Enantiomer hindeutet (siehe auch Abschnitt 4.3).
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich in Tierversuchen vor allem in Form von Läsionen und Ulzerationen im Magen-Darm-Trakt.
In-vitro- und In-vivo- Untersuchungen ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potenzial von Ibuprofen. In Studien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf karzinogene Effekte von Ibuprofen gefunden.
Ibuprofen hemmte die Ovulation bei Kaninchen und führte zu Störungen der Implantation bei verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Ratte, Maus). Experimentelle Studien an Ratte und Kaninchen haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Gabe von maternal toxischen Dosen traten bei Nachkommen von Ratten vermehrt Missbildungen (Ventrikelseptumdefekte) auf.
Beurteilung der Risiken für die Umwelt (Environmental risk asessment [ERA])
Ibuprofen stellt ein Risiko für die Lebensgemeinschaft in Oberflächengewässern dar (siehe Abschnitt 6.6).
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Glycerol (E422)
Xanthangummi
Mikrokristalline Cellulose und Carmellose-Natrium
Carmellose-Natrium (Ph.Eur.)
Polysorbat 80
Natriumedetat (Ph.Eur.)
Sucralose
Citronensäure-Monohydrat
Natriumcitrat (Ph.Eur.)
Natriumbenzoat (E211)
Trauben-Aroma (enthält Propylenglycol (E1520), Aromastoffe)
Aroma zur Maskierung (enthält Propylenglycol (E1520), Aromastoffe)
Simeticon-Emulsion 30 %
Natriumchlorid
Gereinigtes Wasser
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre.
Nach Anbruch: 6 Monate.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
100 ml der Suspension zum Einnehmen sind in einer 125-ml-Braunglasflasche (Typ III) mit kindergesichertem Verschluss (PP) verpackt.
Der Umkarton enthält eine Flasche und eine skalierte Applikationsspritze für Zubereitungen zum Einnehmen.
Die 5-ml-Applikationsspritze hat Markierungen bei 1,25 ml, 2,5 ml, 3,75 ml und 5 ml zum Abmessen der Dosis.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Dieses Arzneimittel stellt ein Risiko für die Umwelt dar (siehe Abschnitt 5.3).
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
Alkaloid-Int d.o.o.
Šlandrova ulica 4
1231 Ljubljana-Črnuče
Slowenien
Tel.: + 386 1 300 42 49
Fax: + 386 1 300 42 91
email:
8. zulassungsnummer(n)
2203943.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
22.04.2020