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Ibuprofen-ratio 400 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ibuprofen-ratio 400 mg Filmtabletten

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Ibuprofen-ratio 200 mg Filmtabletten

Ibuprofen-ratio 400 mg Filmtabletten

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Ibuprofen-ratio 200 mg Filmtabletten

Jede Filmtablette enthält 200 mg Ibuprofen.

Ibuprofen-ratio 400 mg Filmtabletten

Jede Filmtablette enthält 400 mg Ibuprofen.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Filmtablette.

Ibuprofen-ratio 200 mg Filmtabletten

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten

Ibuprofen-ratio 200 mg Filmtabletten

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchkerbe (Snap-Tab) auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Kurzzeitige symptomatische Behandlung von:

– leichten bis mäßig starken Schmerzen

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die niedrigste wirksame Dosis sollte über den kürzesten, für die Linderung der Symptome erforderlichen Zeitraum angewendet werden. Die Dosierung von Ibuprofen richtet sich nach Körpergewicht und Alter. Das jeweilige Dosierungsintervall richtet sich nach der Symptomatik und der maximalen Tagesgesamtdosis. Es sollte 6 Stunden nicht unterschreiten. Die empfohlene Dosis sollte nicht überschritten werden.

Die niedrigste wirkungsvolle Dosis sollte für die kürzeste Dauer, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Ibuprofen-ratio 200 mg Filmtabletten

Alter

Einzeldosis

Maximale Tagesdosis

12 – 15 Jahre

1 Tablette (entspricht 200 mg Ibuprofen)

3 Tabletten (entspricht 600 mg Ibuprofen)

über 15 Jahre

1–2 Tabletten (entspricht 200–400 mg

Ibuprofen)

6 Tabletten (entspricht 1 200 mg Ibuprofen)

Ibuprofen-ratio 400 mg Filmtabletten

Alter

Einzeldosis

Maximale Tagesdosis

12 – 15 Jahre

½ Tablette (entspricht 200 mg Ibuprofen)

1½ Tabletten (entspricht 600 mg Ibuprofen)

über 15 Jahre

½ – 1 Tablette (entspricht 200 – 400 mg Ibuprofen)

3 Tabletten (entspricht 1 200 mg Ibuprofen)

Zur kurzzeitigen Anwendung.

Wenn bei Jugendlichen die Einnahme dieses Arzneimittel für mehr als 3 Tage erforderlich ist oder wenn sich die Symptome verschlimmern, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wenn bei Erwachsenen die Einnahme dieses Arzneimittel für mehr als 4 Tage erforderlich ist oder wenn sich die Symptome verschlimmern, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten:

Es ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich. Aufgrund des möglichen Nebenwirkungspro­fils (siehe Abschnitt 4.4) sollten ältere Menschen besonders sorgfältig überwacht werden.

Eingeschränkte Nierenfunktion:

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion ist keine

Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz siehe Abschnitt 4.3).

Eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2):

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung siehe Abschnitt 4.3).

Kinder und Jugendliche:

Zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen siehe auch Abschnitt 4.3.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten sollten unzerkaut und im Ganzen mit Wasser eingenommen werden.

Für Patienten mit empfindlichem Magen empfiehlt es sich, Ibuprofen während der Mahlzeiten einzunehmen.

4.3    gegenanzeigen

Ibuprofen Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden:

– bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– bei bekannten Reaktionen von Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika/An­tiphlogistika (NSAR)

– bei ungeklärten Blutbildungsstörun­gen

– bei bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung)

– bei gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht NSAR

– bei zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen

– bei schweren Leber- oder Nierenfunktion­sstörungen (glomeruläre Filtration unter 30 ml/min)

– bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV; siehe auch Abschnitt 4.4)

– bei schwerer Dehydratation (verursacht durch Erbrechen, Durchfall oder unzureichende Flüssigkeitsau­fnahme)

– im dritten Trimester der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).

Kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren, da diese Dosisstärke aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts nicht geeignet ist.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Nebenwirkungen können minimiert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).

Gastrointestinale Sicherheit

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Dosis und schweren gastrointestinalen Blutungen.

Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, sollte vermieden werden.

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten treten häufiger Nebenwirkungen nach Anwendung von NSAR auf, insbesondere gastrointestinale Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.2).

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen:

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.

Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), sowie bei älteren Menschen. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für Patienten, bei denen eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure oder anderen Wirkstoffen, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, erforderlich ist, sollte eine Kombinationsthe­rapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpen­hemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit gastrointestinaler Toxizität in der Anamnese, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnlichen Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale

Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden. Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Gerinnungshemmer wie Warfarin, selektive SerotoninWiede­raufnahmehemmer oder Thrombozyten-Aggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn es bei Patienten unter Ibuprofen zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, sollte die Behandlung abgesetzt werden.

NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden, da sich diese Krankheiten verschlechtern könnten (siehe Abschnitt 4.8).

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Vorsicht (Erörterung mit dem Arzt oder Apotheker) ist vor Beginn einer Behandlung von Patienten mit einer Vorgeschichte an Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz geboten, da Flüssigkeitse­inlagerung, Bluthochdruck und Ödeme im Zusammenhang mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2 400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Insgesamt weisen epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. ≤ 1 200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse assoziiert ist.

Bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollte Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet und hohe Dosen (2 400 mg/Tag) vermieden werden.

Eine sorgfältige Abwägung sollte auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) stattfinden, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2 400 mg/Tag) erforderlich sind.

Bei mit Ibuprofen ratio behandelten Patienten wurden Fälle von Kounis-Syndrom berichtet. Das Kounis-Syndrom umfasst kardiovaskuläre Symptome infolge einer allergischen Reaktion oder Überempfindlichke­itsreaktion mit einer Verengung der Koronararterien und kann potenziell zu einem Myokardinfarkt führen

Auswirkungen auf die Nieren

Bei dehydrierten Patienten ist Vorsicht geboten. Insbesondere bei dehydrierten Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen besteht das Risiko einer Nierenschädigung.

Wie bei anderen NSARs hat die langfristige Verabreichung von Ibuprofen zu Papillennekrose und anderen pathologischen Veränderungen in der Niere geführt. Nierentoxizität wurde auch bei Patienten beobachtet, bei denen renale Prostaglandine eine ausgleichende Rolle bei der Aufrechterhaltung der normalen Nierendurchblutung spielen. Bei diesen Patienten kann die Verabreichung von NSARs eine dosisabhängige Verringerung der Prostaglandin­bildung und in zweiter Linie eine Verringerung des renalen Blutflusses bewirken, was zu Nierenversagen führen kann. Am stärksten gefährdet sind Patienten mit Nierenschwäche, Herzinsuffizienz, Leberfunktion­sstörungen, ältere Menschen und Patienten, die Diuretika oder ACE-Hemmer einnehmen. Die Symptome sind in der Regel nach Absetzen von NSARs reversibel.

Bei Patienten mit Nieren-, Leber- oder Herzfunktionsstörun­gen ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzestmögliche Dauer zu verwenden und die Nierenfunktion zu überwachen, insbesondere bei langzeitbehandelten Patienten (siehe auch Abschnitt 4.3).

Schwere Hautreaktionen

Schwere Hautreaktionen, einschließlich exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Ibuprofen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Die meisten dieser Reaktionen traten innerhalb des ersten Monats auf.

Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf diese Reaktionen hinweisen, sollte Ibuprofen unverzüglich abgesetzt und eine angemessene alternative Behandlung in Betracht gezogen werden.

In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkompli­kationen während einer Varizelleninfektion kommen. Bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Es ist daher empfehlenswert, die Anwendung von Ibuprofen Filmtabletten bei Vorliegen einer Varizellen-Infektion zu vermeiden.

Maskierung der Symptome der zugrunde liegenden Infektionen

Ibuprofen kann Infektionssymptome maskieren, was zu einem verspäteten Einleiten einer geeigneten Behandlung und damit zur Verschlechterung der Infektion führen kann. Dies wurde bei bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonien und bakteriell verursachten Komplikationen bei Varizellen beobachtet. Wenn Ibuprofen zur Behandlung von Fieber oder Schmerzen im Zusammenhang mit einer Infektion verabreicht wird, wird eine Überwachung der Infektion empfohlen. Ambulant behandelte Patienten sollten einen Arzt konsultieren, falls die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.

Aseptische Meningitis

Eine aseptische Meningitis wurde in seltenen Fällen bei Patienten unter Ibuprofen-Therapie beobachtet. Obwohl sie wahrscheinlich eher bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes und verwandten Bindegewebser­krankungen auftritt, wurde sie auch bei Patienten berichtet, die keine chronische Grunderkrankun­g haben.

Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit folgenden Erkrankungen erforderlich:

– systemischer Lupus erythematodes (SLE) und Mischkollagenosen (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) und gemischten Bindegewebser­krankungen besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko einer aseptischen Meningitis.

– angeborene Störung des Porphyrin-Stoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie)

– gastrointestinale Erkrankungen oder chronische entzündliche Darmkrankheiten (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)

– Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz

– eingeschränkte Nierenfunktion (da bei Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung eine akute Verschlechterung der Nierenfunktion auftreten kann)

– Dehydratation

– Leberfunktion­sstörung

– bei Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch-obstruktiven Atemwegserkran­kungen leiden, da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten allergischer

Reaktionen besteht. Diese können sich äußern als Asthmaanfälle (sog. Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria.

– bei Patienten, die auf andere Stoffe allergisch reagieren, da für sie bei der Anwendung von Ibuprofen Filmtabletten ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichke­itsreaktionen besteht.

– unmittelbar nach größeren chirurgischen Eingriffen

Sonstige Hinweise:

Ibuprofen, der Wirkstoff von Ibuprofen Filmtabletten , kann vorübergehend die Funktion der Thrombozyten (Thrombozytenag­gregation) hemmen. Patienten mit Gerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden.

Falls der Arzt eine länger dauernde Therapie mit Ibuprofen für notwendig erachtet, müssen Leberwerte, Nierenfunktion und Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.

Während der Behandlung muss eine adäquate Flüssigkeitsau­fnahme gewährleistet sein, um einer Dehydratation und einer möglicherweise damit verbundenen Nephrotoxizität von Ibuprofen vorzubeugen.

Die längere Anwendung jeglicher Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Ist dies der Fall oder wird dies vermutet, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose von Kopfschmerz bei Medikamentenüber­gebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) sollte bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder täglichen Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen einnehmen.

Im Allgemeinen kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.

Bei Anwendung von NSAR können durch den gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointesti­naltrakt oder das Zentralnervensystem betreffen, verstärkt werden.

Schwere akute Überempfindlichke­itsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) wurden in sehr seltenen Fällen beobachtet. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichke­itsreaktion nach Einnahme/Anwendung von Ibuprofen muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik angemessene, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.

Kinder und Jugendliche

Es besteht ein Risiko für Nierenfunktion­sstörungen bei dehydrierten Jugendlichen.

Sonstige Bestandteile

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Ibuprofen sollte nur mit Vorsicht zusammen mit den folgenden Arzneimitteln eingenommen werden:

Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antirheumatika/A­nalgetika: erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzera und Blutungen.

-    acetylsalicylsäure: die gleichzeitige verabreichung von ibuprofen und acetylsalicylsäure wird im allgemeinen aufgrund des potenzials für vermehrte nebenwirkungen nicht empfohlen.

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

- Herzglykoside: NSARs können eine Herzinsuffizienz verschlimmern, die glomeruläre Filtration verringern und die Plasmakonzentra­tionen von Herzglykosiden (z. B. Digoxin) erhöhen. Eine Kontrolle der Serum-Digoxinspiegel ist bei korrekter Anwendung in der Regel nicht erforderlich (maximal 3 Tage bei Jugendlichen und 4 Tage bei Erwachsenen).

- Lithium: Ibuprofen verringert die renale Clearance von Lithium, wodurch die SerumLithiumspiegel ansteigen können. Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, es können häufige Kontrollen des Serumlithiums durchgeführt und eine mögliche Reduzierung der Lithiumdosis vorgenommen werden.

- Phenytoin: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen Filmtabletten mit PhenytoinPräparaten kann die Serumspiegel dieser Arzneimittel erhöhen. Eine Kontrolle der PhenytoinSpiegel im Blut ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung in der Regel nicht erforderlich (maximal 3 Tage bei Jugendlichen und 4 Tage bei Erwachsenen).

- Diuretika, ACE-Hemmer, Betarezeptoren­blocker und Angiotensin-II-Antagonisten: Nichtsteroidale Antirheumatika können die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva abschwächen. Auch Diuretika können das Risiko einer Nephrotoxizität von NSARs erhöhen. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B. exsikkierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers, Betarezeptoren­blockers oder Angiotensin-II-Antagonisten mit einem Arzneimittel, das die Cyclooxygenase, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Inhibitoren, hemmt, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen, einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, das aber gewöhnlich reversibel ist. Daher sollte eine solche Kombination bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, vor allem bei älteren Menschen, nur mit Vorsicht angewendet werden. Die Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitse­innahme aufgefordert werden und eine regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion sollte nach Beginn einer Kombinationsthe­rapie und anschließend in regelmäßigen Abständen in Erwägung gezogen werden.

Die gleichzeitige Gabe von Ibuprofen Filmtabletten und kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen.

- Kortikosteroide: erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzera oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

- Gerinnungshemmer: NSAR können die Wirkungen von Gerinnungshemmern wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).

- Thrombozyten-Aggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4). NSARs sollten wegen

der additiven Hemmung der Thrombozytenfun­ktion nicht mit

Thrombozytenag­gregationshem­mern wie Ticlopidin kombiniert werden.

- Methotrexat: NSARs hemmen die tubuläre Sekretion von Methotrexat, so dass es auch zu metabolischen Wechselwirkungen mit verminderter Clearance von Methotrexat kommen kann. Dementsprechend sollte bei einer hochdosierten Behandlung mit Methotrexat die Verschreibung von NSARs immer vermieden werden. Das Risiko einer möglichen Wechselwirkung zwischen einem NSAR und Methotrexat sollte auch bei einer niedrig dosierten Behandlung mit Methotrexat berücksichtigt werden, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen. Bei jeder Kombinationsbe­handlung sollte die Nierenfunktion überwacht werden. Vorsicht ist geboten, wenn sowohl ein NSAR als auch Methotrexat innerhalb von 24 Stunden verabreicht werden, da die Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen können, was zu einer erhöhten Toxizität führen kann.

- Zidovudin: Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten, die gleichzeitig Zidovudin und Ibuprofen erhalten.

- Ciclosporin: Es wird angenommen, dass die gleichzeitige Verabreichung von NSARs und Ciclosporin das Risiko einer Nephrotoxizität aufgrund einer verminderten Prostazyklinsyn­these in der Niere erhöhen kann. Dementsprechend muss im Falle einer Kombinationsbe­handlung die Nierenfunktion genau überwacht werden.

- Sulfonylharns­toffe: Klinische Untersuchungen haben Wechselwirkungen zwischen nichtsteroidalen Antirheumatika und Antidiabetika (Sulfonylharns­toffen) gezeigt. Obwohl Wechselwirkungen zwischen Ibuprofen und Sulfonylharnstoffen bisher nicht beschrieben wurden, wird vorsichtshalber bei gleichzeitiger Einnahme eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen. Es gibt seltene Berichte über Hypoglykämien bei Patienten, die Sulfonylharns­toffMedikamen­te einnehmen und Ibuprofen erhalten.

- Tacrolimus: Es wird angenommen, dass die gleichzeitige Verabreichung von NSARs und Tacrolimus das Risiko einer Nephrotoxizität aufgrund einer verminderten Prostazyklinsyn­these in der Niere erhöhen kann. Dementsprechend sollte im Falle einer Kombinationsbe­handlung die Nierenfunktion genau überwacht werden.

- Probenecid und Sulfinpyrazon: Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.

- Chinolon-Antibiotika: Tierexperimentelle Daten deuten darauf hin, dass NSAR das mit Chinolon-Antibiotika assoziierte Risiko von Konvulsionen erhöhen können. Bei Patienten, die mit NSAR und Chinolonen behandelt werden, kann das Risiko des Auftretens von Konvulsionen erhöht sein.

- Aminoglykoside: NSARs können die Ausscheidung von Aminoglykosiden verringern. Kinder: Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ibuprofen und Aminoglykosiden ist Vorsicht geboten.

- Mifepriston: Eine Verringerung der Wirksamkeit des Arzneimittels kann theoretisch aufgrund der Antiprostaglandin-Eigenschaften von NSARs, einschließlich Acetylsalicylsäure, auftreten. Begrenzte Hinweise deuten darauf hin, dass die gleichzeitige Verabreichung von NSARs am Tag der Prostaglandin­verabreichung die Wirkung von Mifepriston oder des Prostaglandins auf die Zervixreifung oder die Uteruskontrak­tilität nicht nachteilig beeinflusst und die klinische Wirksamkeit des medizinischen Schwangerschaf­tsabbruchs nicht verringert.

- Captopril: Experimentelle Studien deuten darauf hin, dass Ibuprofen der Wirkung von Captopril auf die Natriumausscheidung entgegenwirkt.

- Colestyramin: Die gleichzeitige Verabreichung von Ibuprofen und Colestyramin verzögert und verringert (um 25 %) die Resorption von Ibuprofen. Diese Medikamente sollten in einem Abstand von mindestens 2 Stunden verabreicht werden.

- CYP2C9-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen und CYP2C9-Inhibitoren kann zu einer Erhöhung der Exposition gegenüber Ibuprofen (CYP2C9-Substrat) führen. In einer Studie mit Voriconazol und Fluconazol (CYP2C9-Inhibitoren) hat sich eine Erhöhung der Exposition gegenüber S(+)-Ibuprofen um etwa 80 bis 100 % gezeigt. Im Fall einer gleichzeitigen Gabe von potenten CYP2C9-Inhibitoren sollte eine Reduktion der IbuprofenDosis erwogen werden, insbesondere wenn hochdosiertes Ibuprofen zusammen mit Voriconazol oder Fluconazol verabreicht wird.

4.6

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fötale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin-Synthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko einer kardiovaskulären Fehlbildung stieg von weniger als 1 % auf etwa 1,5 %. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie zunimmt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin-Synthesehemmers zu erhöhten prä- und post-implantären Verlusten und zu embryo-fötaler Letalität führt. Darüber hinaus wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin-Synthesehemmer erhielten.

Ab der 20. Schwanger­schaftswoche kann die Anwendung von Ibuprofen ein durch eine fötale Nierenfunktion­sstörung ausgelöstes Oligohydramnion verursachen. Dies kann kurz nach Beginn der Behandlung auftreten und ist in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel. Zusätzlich wurden Fälle berichtet, bei denen nach der Behandlung im zweiten Schwangerschaf­tstrimenon eine Verengung des Ductus arteriosus auftrat, wobei sich diese in den meisten Fällen nach dem Absetzen der Behandlung zurückgebildet hat. Somit sollte Ibuprofen während des ersten und zweiten Schwangerschaf­tstrimenon nur gegeben werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Falls Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht, schwanger zu werden, oder bei Anwendung im ersten oder zweiten Schwangerschaf­tstrimenon, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden. Nach einer mehrtägigen Anwendung von Ibuprofen ab der 20. Schwanger­schaftswoche sollte eine pränatale Überwachung hinsichtlich eines Oligohydramnions und einer Verengung des Ductus arteriosus in Betracht gezogen werden. Ibuprofen sollte abgesetzt werden, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus arteriosus festgestellt wird.

Während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons können alle Prostaglandin-Synthesehemmer

den Fötus folgenden Risiken aussetzen:

– kardiopulmonale Toxizität (vorzeitige Verengung/vor­zeitiger Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonale Hypertonie);

– Nierenfunktion­sstörung (siehe oben);

die Mutter und das Kind am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen:

– mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein die thrombozytenag­gregationshem­mender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;

– Hemmung von Uteruskontrak­tionen, die zu verzögerten Wehen oder einem verlängerten Geburtsvorgang führen kann.

Daher ist Ibuprofen im dritten Schwangerschaf­tstrimenon kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit

Der Wirkstoff Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung mit der zur Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen empfohlenen Dosierung eine Unterbrechung des Stillens für gewöhnlich nicht erforderlich sein. Wird jedoch eine längere Anwendung oder die Einnahme höherer Dosen verordnet, sollte ein frühzeitiges Abstillen in Erwägung gezogen werden.

Fertilität

Es existieren gewisse Hinweise, dass Arzneimittel, die die

Cyclooxygenase/Pros­tglandinsynthe­se hemmen, die weibliche Fertilität durch Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Da bei Anwendung von Ibuprofen Filmtabletten Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel und Sehstörungen auftreten können, kann im Einzelfall das Reaktionsvermögen sowie die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt in verstärktem Maße in Kombination mit Alkohol.

4.8    nebenwirkungen

Das Meldeverhalten der für Ibuprofen gemeldeten unerwünschten Wirkungen ist ähnlich wie bei anderen NSARs.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Gastrointesti­naltrakt. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Flatulenz, Obstipation, Dyspepsie, abdominale Schmerzen, Meläna, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, gastrointestinale Blutungen, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) wurden nach der Einnahme von Ibuprofen berichtet. Weniger häufig wurden Gastritis, Zwölffingerdar­mgeschwüre und Magengeschwüre sowie Magen-Darm-Perforationen beobachtet.

Gastrointestinale Geschwüre, Perforationen oder Blutungen können manchmal tödlich sein, insbesondere bei älteren Menschen (siehe Abschnitt 4.4).

  

Ibuprofen kann durch die reversible Hemmung der Thrombozytenag­gregation eine Verlängerung der Blutungszeit bewirken.

In den meisten Fällen, in denen über eine aseptische Meningitis berichtet wurde, lag eine Form von Autoimmunerkrankung zugrunde (insbesondere systemischer Lupus erythematodes und verwandte Bindegewebser­krankungen).

Unerwünschte Ereignisse, die zumindest möglicherweise mit Ibuprofen in Zusammenhang stehen, werden nach der MedDRA-Häufigkeitskon­vention und der Systemorganklas­senDatenbank angezeigt. Es werden die folgenden Häufigkeitsgruppen verwendet: Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100 bis <1/10), Gelegentlich (≥1/1 000 bis <1/100), Selten (≥1/10 000 bis <1/1 000), Sehr selten (<1/10 000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Organklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Rhinitis

Selten

Aseptische Meningitis (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich

Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie und hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichkeit

Selten

Anaphylaktische Reaktion

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Schlaflosigkeit, Angstzustände

Selten

Depression, Verwirrtheitszus­tände

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen, Schwindel

Gelegentlich

Parästhesie, Schläfrigkeit

Selten

Sehnervenentzündung

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Beeinträchtigung des Sehvermögens

Selten

Toxische Optikusneuropathie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

Beeinträchtigtes Hörvermögen

Selten

Tinnitus, Vertigo

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Asthma, Bronchospasmus, Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Dyspepsie, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Meläna, Hämatemesis, gastrointestinale Blutungen

Gelegentlich

Gastritis,

Zwölffingerdar­mgeschwür, Magengeschwür,

Mundgeschwüre, Magen-DarmPerforation

Sehr selten

Bauchspeichel­drüsenentzündung

Nicht bekannt

Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn

Leber- und

Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Hepatitis, Gelbsucht, abnorme Leberfunktion

Selten

Leberschäden

Sehr selten

Leberversagen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig

Ausschlag

Gelegentlich

Urtikaria, Juckreiz, Purpura, Angioödem, Photosensibilitätsre­aktion

Sehr selten

Schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse)

Nicht bekannt

Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

Nephrotoxizität in verschiedenen Formen, z. B. tubulointersti­tielle Nephritis, nephrotisches Syndrom und Nierenversagen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Häufig

Müdigkeit

Selten

Ödeme

Herzerkrankungen

Nicht bekannt

Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt (siehe Abschnitt 4.4), Kounis-Syndrom

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt

Bluthochdruck

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduk­te, Abt.

Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Toxizität

Risiko von Symptomen bei Dosen von > 80–100 mg/kg. Bei Dosen von mehr als 200 mg/kg besteht die Gefahr schwerer Symptome, die jedoch von Person zu Person stark variieren. Eine Dosis von 560 mg/kg führte bei einem 15 Monate alten Kind zu einer schweren Intoxikation, 3,2 g bei einem 6-Jährigen zu einer leichten bis mittelschweren Intoxikation, 2,8–4 g bei einem 1½-Jährigen und 6 g bei einem 6-Jährigen zu einer schweren Intoxikation selbst nach Magenspülung, 8 g bei einem Erwachsenen zu einer mittelschweren Intoxikation und > 20 g bei einem Erwachsenen zu einer sehr schweren Intoxikation. 8 g, die einem 16-Jährigen verabreicht wurden, schädigten die Nieren, und 12 g in Kombination mit Alkohol, die einem Jugendlichen verabreicht wurden, führten zu einer akuten tubulären Nekrose.

Symptome

Die vorherrschenden Symptome sind solche des Magen-Darm-Trakts, z. B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen (möglicherweise blutig) sowie Kopfschmerzen, Tinnitus, Verwirrtheit und Nystagmus. Bei hohen Dosen Bewusstseinsver­lust, Krämpfe (vor allem bei Kindern). Bradykardie, Blutdruckabfall. Metabolische Azidose, Hypernatriämie, Auswirkungen auf die Nieren, Hämaturie. Möglicherweise Auswirkungen auf die Leber. Hypothermie und ARDS sind gelegentlich berichtet worden.

Behandlung

Falls erforderlich, Magenspülung mit Aktivkohle. Im Falle von gastrointestinalen Problemen, Antazida. Im Falle einer Hypotonie intravenöse Flüssigkeitszufuhr und bei Bedarf inotrope Unterstützung. Angemessene Diurese sicherstellen. Korrektur von Säure-Basen- und ElektrolytStörun­gen. Zusätzlich symptomatische Therapie.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Nicht-steroidale Antiphlogistika und Antirheumatika; Propionsäure-Derivate

ATC-Code: M01AE01

Wirkmechanismus

Ibuprofen (Propionsäure­derivat p-Isobutyl hydrotrope Säure) gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogisti­kum/Antirheuma­tikum (NSAR). Ibuprofen hat eine entzündungshem­mende, schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung. Die antiphlogistische Wirkung ist mit der von Aspirin und Indometacin vergleichbar. Die pharmakologische Wirkung von Ibuprofen hängt wahrscheinlich mit seiner Fähigkeit zusammen, die Prostaglandin­synthese zu hemmen. Ibuprofen verlängert die Blutungszeit durch reversible Hemmung der Thrombozytenag­gregation.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Einige pharmakodynamische Studien zeigten, dass es bei Einnahme von Einzeldosen von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder innerhalb von 30 Minuten nach der Verabreichung von Acetylsalicylsäure-Dosen mit schneller Freisetzung (81 mg) zu einer verminderten Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die Thrombozytenag­gregation kam. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 4.5).

Ibuprofen hemmt die renale Prostaglandin­synthese. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion ist dieser Effekt nicht von besonderer Bedeutung. Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, dekompensierter Herz- oder Leberinsuffizienz sowie bei Zuständen, die mit Veränderungen des Plasmavolumens einhergehen, kann die gehemmte Prostaglandin­synthese zu akuter Niereninsuffizienz, Flüssigkeitsre­tention und Herzversagen führen (siehe Abschnitt 4.3).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Ibuprofen wird mit einer Bioverfügbarkeit von 80–90 % schnell aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Die maximalen Serumkonzentra­tionen treten ein bis zwei Stunden nach der Verabreichung auf. Wenn Ibuprofen mit Nahrung verabreicht wird, sind die Serumspitzenkon­zentrationen niedriger und werden langsamer erreicht als bei Einnahme auf nüchternen Magen. Die Nahrung beeinflusst die Gesamtbioverfügbar­keit nicht wesentlich.

Verteilung

Ibuprofen ist weitgehend an Plasmaproteine gebunden (99 %). Ibuprofen hat ein geringes Verteilungsvolumen von etwa 0,12–0,2 l/kg bei Erwachsenen.

Biotransformation

Ibuprofen wird in der Leber durch Cytochrom P450, vorzugsweise CYP2C9, rasch zu zwei primären inaktiven Metaboliten, 2-Hydroxyibuprofen und 3-Carboxyibuprofen, metabolisiert. Nach oraler Einnahme des Arzneimittels können etwas weniger als 90 % einer oralen Dosis Ibuprofen im Urin als oxidative Metaboliten und ihre Glukuronkonjugate nachgewiesen werden. Nur sehr wenig Ibuprofen wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden.

Elimination

Die Ausscheidung über die Niere erfolgt schnell und vollständig. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt etwa 2 Stunden. Ibuprofen ist 24 Stunden nach der letzten Dosis praktisch vollständig ausgeschieden.

Besondere Bevölkerungsgrup­pen

Ältere Menschen

Wenn keine Nierenfunktion­sstörungen vorliegen, gibt es nur geringe, klinisch unbedeutende Unterschiede im pharmakokinetischen Profil und in der Urinausscheidung zwischen jungen und älteren Menschen.

Kinder

Die systemische Exposition von Ibuprofen nach gewichtsangepasster therapeutischer Dosierung (5 mg/kg bis 10 mg/kg Körpergewicht) scheint bei Kindern ab 1 Jahr ähnlich zu sein wie bei Erwachsenen. Kinder im Alter von 3 Monaten bis 2,5 Jahren scheinen ein höheres Verteilungsvolumen (l/kg) und eine höhere Clearance (l/kg/h) von Ibuprofen zu haben als Kinder im Alter von 2,5 bis 12 Jahren.

Nierenschädigung

Bei Patienten mit leichter Nierenfunktion­sstörung wurden im Vergleich zu gesunden Kontrollen erhöhte ungebundene (S)-Ibuprofenwerte, höhere AUC-Werte für (S)-Ibuprofen und erhöhte enantiomere AUC-Verhältnisse (S/R) berichtet.

Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, die eine Dialyse erhalten, betrug die mittlere freie Fraktion von Ibuprofen etwa 3 % im Vergleich zu etwa 1 % bei gesunden Probanden. Eine schwerwiegende Beeinträchtigung der Nierenfunktion kann zu einer Akkumulation von Ibuprofen-Metaboliten führen. Die Bedeutung dieses Effekts ist nicht bekannt. Die Metaboliten können durch Hämodialyse entfernt werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.4).

Hepatische Beeinträchtigung

Eine alkoholische Lebererkrankung mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktion­sstörung führte nicht zu einer wesentlichen Veränderung der pharmakokinetischen Parameter.

Bei zirrhotischen Patienten mit mäßiger Leberfunktion­sstörung (Child Pugh's Score 6–10), die mit racemischem Ibuprofen behandelt wurden, wurde eine durchschnittlich 2-fache Verlängerung der Halbwertszeit beobachtet, und das enantiomere AUC-Verhältnis (S/R) war im Vergleich zu gesunden Kontrollen signifikant niedriger, was auf eine Beeinträchtigun­g der

metabolischen Inversion von ®-Ibuprofen in das aktive (S)-Enantiomer hindeutet (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.4).

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Es liegen keine präklinischen Daten vor, die für die Sicherheitsbe­wertung von Bedeutung sind, abgesehen von dem, was bereits in dieser Fachinformation berücksichtig­t wurde.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Tablettenkern

Modifizierte Maisstärke

Croscarmellose-Natrium

Hypromellose

Stearinsäure

Hochdisperses Siliciumdioxid

Filmüberzug

Hypromellose

Macrogol 8000

Titandioxid

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Blisterpackungen aus PVC/Aluminium:

Ibuprofen-ratio 200 mg Filmtabletten

10 und 20 Filmtabletten

Ibuprofen-ratio 400 mg Filmtabletten

10 und 20 Filmtabletten

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8.    zulassungsnummer(n)

Ibuprofen-ratio 200 mg Filmtabletten

71075.00.00

Ibuprofen-ratio 400 mg Filmtabletten 71076.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 26. November 2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 09. September 2014

10.    stand der information

Dezember 2023