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Idarubicin Accord 5 mg/5 ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Idarubicin Accord 5 mg/5 ml Injektionslösung

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Idarubicin Accord 5 mg/5 ml Injektionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Durchstechflasche mit 5 ml enthält 5 mg Idarubicinhydrochlo­rid.

Jede 1 ml Lösung enthält 1 mg Idarubicinhydrochlo­rid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Injektionslösung.

Klare, orangefarbene bis rote Lösung ohne sichtbare Schwebstoffe.

pH: 3 – 4,5

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Zytotoxischer und mitosehemmender Wirkstoff.

Erwachsene

– Zur Remissionsinduk­tionsbehandlung der akuten myelogenen Leukämie (AML) bei unvorbehandelten Patienten oder bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer AML.

– Als Second-Line-Therapie bei Patienten mit rezidivierter akuter lymphatischer Leukämie (ALL).

Kinder

– Als First-Line-Therapie zur Remissionsinduktion bei akuter myelogener Leukämie (AML), in Kombination mit Cytarabin.

– Als Second-Line-Therapie bei Patienten mit rezidivierter akuter lymphatischer Leukämie (ALL).

Idarubicin Accord kann in Kombinationsche­motherapien zusammen mit anderen zytotoxischen

Wirkstoffen eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2).

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die Dosierung wird normalerweise auf Basis der Körperoberfläche berechnet (mg/m2). Zur intravenösen Anwendung.

Akute myelogene Leukämie (AML)

Erwachsene: Bei akuter myelogener Leukämie beträgt die empfohlene Dosis 12 mg/m2 i.v. täglich über 3 Tage in Kombination mit Cytarabin. Ein weiteres Dosierungsschema bei akuter myelogener Leukämie ist die Gabe von 8 mg/m2 i.v. täglich über 5 Tage, als Monotherapie oder im Rahmen einer Kombinationsthe­rapie.

Kinder: Der empfohlene Dosisbereich beträgt 10–12 mg/m2 i.v. täglich über 3 Tage in Kombination mit Cytarabin.

Akute lymphatische Leukämie (ALL)

Erwachsene: Die empfohlene Dosis als Monotherapie beträgt 12 mg/m2 i.v. täglich über 3 Tage.

Kinder: Die empfohlene Dosis als Monotherapie beträgt 10 mg/m2 i.v. täglich über 3 Tage.

Hinweis: Hierbei handelt es sich um generelle Richtlinien. Die exakte Dosierung ist den individuellen Protokollen zu entnehmen.

Diese Dosierungsschemata sollten immer den hämatologischen Status des Patienten und, bei Anwendung in Kombination, die Dosierungen der anderen zytotoxischen Arzneimittel berücksichtigen.

Art der Anwendung

Die intravenöse Gabe von Idarubicin muss mit Vorsicht erfolgen. Es wird empfohlen, Idarubicin über einen Zeitraum von 5 bis 10 Minuten über den Schlauch einer gut laufenden intravenösen Infusion von Natriumchlorid-Lösung 0,9 % zu verabreichen. Diese Technik minimiert das Risiko einer Thrombose oder perivenösen Paravasation, die zu schwerer Cellulitis, Vesikation und Gewebsnekrose führen kann. Die direkte intravenöse Injektion wird nicht empfohlen, da es sogar bei ausreichendem Blutrückfluss nach Nadelaspiration zu einer Paravasation kommen kann.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, Überempfindlichkeit gegen andere Anthrazykline oder Anthracendione schwere Leberfunktion­sstörung schwere Nierenfunktion­sstörung unkontrollierte Infektionen schwere Kardiomyopathie kürzlich aufgetretener Myokardinfarkt schwere Arrhythmien persistierende Myelosuppression vorausgegangene Behandlung mit maximalen kumulativen Dosen von Idarubicin und/oder anderen Anthrazyklinen bzw. Anthracendionen (siehe Abschnitt 4.4) Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel darf nicht gestillt werden (siehe Abschnitt 4.6).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Allgemein

Idarubicin darf nur unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, der Erfahrung mit zytotoxischer Chemotherapie hat.

Dadurch wird sichergestellt, dass eine sofortige und wirksame Behandlung schwerer Komplikationen der Erkrankung und/oder deren Behandlung (z.B. Blutungen oder schwere Infektionen) durchgeführt werden kann.

Die Patienten sollten sich vor Beginn einer Behandlung mit Idarubicin von Akuttoxizitäten einer vorangegangenen zytotoxischen Behandlung (wie z. B. Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytopenie und generalisierte Infektionen) erholt haben.

Herzfunktion

Kardiotoxizität ist ein bekanntes Risiko bei der Behandlung mit Anthrazyklinen und kann sich in frühen (d. h. akuten) oder späten (d. h. verzögerten) Ereignissen äußern.

Frühe (akute) Ereignisse: Die frühe Kardiotoxizität von Idarubicin umfasst hauptsächlich Sinustachykardien und/oder Anomalien im Elektrokardiogramm (EKG), wie etwa nicht-spezifische ST-T-Wellen-Veränderungen. Tachyarrhythmien, einschließlich vorzeitiger ventrikulärer Kontraktionen und ventrikulärer Tachykardie, Bradykardie sowie AV-Block und Schenkelblock wurden ebenfalls berichtet. Diese Effekte deuten üblicherweise nicht auf die nachfolgende Entwicklung einer verzögerten Kardiotoxizität schließen, sind selten von klinischer Bedeutung und sind im Allgemeinen kein Grund für einen Abbruch der Idarubicin-Behandlung.

Verspätete (d. h. verzögerte) Ereignisse: Eine verzögerte Kardiotoxizität entwickelt sich üblicherweise spät im Verlauf der Therapie oder innerhalb von 2 – 3 Monaten nach Beendigung der Therapie; es wurden aber auch spätere Ereignisse, einige Monate oder Jahre nach Abschluss der Therapie, berichtet. Eine verzögerte Kardiomyopathie manifestiert sich durch eine reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) und/oder Anzeichen und Symptome einer kongestiven Herzinsuffizienz (CHF), wie etwa Dyspnoe, Lungenödem, abhängiges Ödem, Kardiomegalie, Hepatomegalie, Oligurie, Aszites, Pleuraerguss und Galopprhythmus. Es wurden auch subakute Effekte wie Perikarditis/My­okarditis berichtet. Eine lebensbedrohliche Herzinsuffizienz ist die schwerste Form einer Anthrazyklin-bedingten Kardiomyopathie und repräsentiert die kumulative dosislimitierende Toxizität von Idarubicin.

Kumulative Dosislimits für intravenöses oder orales Idarubicinhydrochlo­rid wurden noch nicht definiert. Allerdings wurde eine Idarubicin-bedingte Kardiomyopathie bei 5 % der Patienten berichtet, die kumulative i.v. Dosen von 150 bis 290 mg/m2 erhielten. Die verfügbaren Daten für Patienten, die mit oralem Idarubicinhydrochlo­rid in kumulativen Dosen von bis zu 400 mg/m2 behandelt wurden, weisen auf eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Kardiotoxizität hin.

Die Herzfunktion muss beurteilt werden, bevor die Patienten sich einer Behandlung mit Idarubicin unterziehen, und während der gesamten Behandlung überwacht werden, um das Risiko für das Auftreten einer schweren kardialen Schädigung zu reduzieren. Das Risiko kann durch eine regelmäßige Überwachung der LVEF während des Therapiezyklus, mit sofortigem Abbruch der Idarubicin-Behandlung beim ersten Anzeichen einer beeinträchtigten Funktion, reduziert werden. Geeignete quantitative Methoden für regelmäßige Kontrollen der Herzfunktion (Beurteilung der LVEF) schließen Multiple Gated Acquisition (MUGA) Scan oder Echokardiographie (ECHO) ein. Eine kardiale Bewertung vor Behandlungsbeginn mittels EKG und entweder MUGA Scan oder ECHO wird empfohlen, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für eine erhöhte Kardiotoxizität. Besonders bei höheren kumulativen Anthracyclin-Dosen sind wiederholte Bestimmungen der LVEF mittels MUGA oder ECHO durchzuführen. Die zur Beurteilung verwendete Methode sollte während des gesamten Beobachtungsze­itraums beibehalten werden.

Zu den Risikofaktoren für eine Kardiotoxizität zählen eine aktive oder latente Herz-KreislaufErkran­kung, eine vorangegangene oder gleichzeitige Strahlentherapie im

perikardialen/me­diastinalen Bereich, eine vorangegangene Therapie mit Anthrazyklinen oder Anthracenedionen und eine Begleittherapie mit Arzneistoffen, die die Kontraktilität des Herzens unterdrücken können (z. B. Trastuzumab). Anthrazykline, einschließlich Idarubicin, sollten nicht gemeinsam mit anderen kardiotoxischen Substanzen verabreicht werden, es sei denn, die Herzfunktion des Patienten wird engmaschig überwacht (siehe Abschnitt 4.5). Patienten, die Anthrazykline nach Beendigung der Therapie mit anderen kardiotoxischen Substanzen erhalten, insbesondere solche mit einer langen Halbwertszeit wie z. B. Trastuzumab, sind möglicherweise einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Kardiotoxizität ausgesetzt. Die berichtete Halbwertszeit von Trastuzumab ist variabel. Die Substanz kann bis zu 7 Monate lang im Blutkreislauf verbleiben. –Daher sollten Ärzte eine auf Anthrazyklinen basierte Therapie bis zu 7 Monate nach Beendigung einer Trastuzumab-Therapie vermeiden, wenn möglich. Falls dies nicht möglich ist, sollte die Herzfunktion des Patienten sorgfältig überwacht werden.

Die Überwachung der Herzfunktion muss besonders strikt bei Patienten durchgeführt werden, die hohe kumulative Dosen erhalten bzw. bei Patienten mit bestehenden Risikofaktoren. Eine Kardiotoxizität unter Idarubicin kann jedoch auch bei niedrigen kumulativen Dosierungen und unabhängig davon, ob Risikofaktoren vorhanden sind, auftreten.

Kleinkinder und Kinder scheinen empfindlicher für eine Anthracyclin-induzierte Kardiotoxizität zu sein, sodass hier langfristig in regelmäßigen Abständen eine Überwachung der Herzfunktion erfolgen muss.

Es ist wahrscheinlich, dass die Toxizität von Idarubicin und anderen Anthrazyklinen oder Anthracenedionen additiv ist.

Hämatologische Toxizität

Idarubicin ist ein starker Hemmer der Knochenmarksfun­ktion. Daher führt die Anwendung dieses Arzneimittels in therapeutischen Dosen bei allen Patienten zu einer ausgeprägten Myelosuppression.

Eine hämatologische Kontrolle einschließlich Bestimmung des Differentialblut­bilds ist vor und während eines jeden Behandlungszyklus mit Idarubicin erforderlich.

Eine dosisabhängige, reversible Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) sind die vorherrschenden Manifestationen der hämatologischen Toxizität von Idarubicin und stellen die häufigste dosislimitierende Toxizität des Arzneimittels dar.

Leukopenie und Neutropenie sind in der Regel schwer; Thrombozytopenie und Anämie können ebenfalls auftreten. Die Zellzahlen der Neutrophilen und Thrombozyten erreichen den Nadir in der Regel zwischen dem 10. Und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels; in der Regel kehren die Zellzahlen jedoch während der 3. Woche in den normalen Bereich zurück.

Während der Phase einer schweren Myelosuppression wurden Todesfälle aufgrund von Infektionen und/oder Hämorrhagien berichtet.

Die klinischen Folgen einer schweren Myelosuppression schließen Fieber, Infektionen, Sepsis/Septikämie, septischer Schock, Hämorrhagien, Gewebehypoxie oder Tod ein. Wenn eine febrile Neutropenie auftritt, wird die Behandlung mit einem intravenösen Antibiotikum empfohlen.

Sekundäre Leukämien

Über das Auftreten einer sekundären Leukämie mit oder ohne präleukämische Phase wurde bei Patienten berichtet, die mit Anthrazyklinen, einschließlich Idarubicin, behandelt wurden. Sekundäre Leukämien treten häufiger auf, wenn diese Arzneimittel in Kombination mit DNAschädigenden antineoplastischen Wirkstoffen gegeben werden, wenn die Patienten zuvor intensiv mit Zytostatika behandelt wurden oder nach Dosiseskalationen von Anthrazyklinen. Diese Leukämien können eine Latenzperiode von 1 – 3 Jahren haben.

Gastrointestinale Toxizität

Idarubicin ist emetogen. Eine Mukositis (überwiegend Stomatitis, weniger häufig Ösophagitis) tritt im Allgemeinen frühzeitig nach der Verabreichung des Arzneimittels auf und kann sich in wenigen Tagen, wenn schwer verlaufend, bis hin zu Schleimhautul­zerationen entwickeln. In den meisten Fällen erholen sich die Patienten von dieser Nebenwirkung bis zur 3. Therapiewoche.

Gelegentlich wurden Episoden von schwerwiegenden gastrointestinalen Ereignissen (wie Perforation oder Blutungen) bei Patienten beobachtet, die mit oralem Idarubicin behandelt wurden, eine akute Leukämie oder andere Krankheiten in der Vorgeschichte hatten oder die Arzneimittel erhalten hatten, die bekanntermaßen zu gastrointestinalen Komplikationen führen. Bei Patienten mit aktiven gastrointestinalen Erkrankungen mit einem erhöhten Risiko für Blutungen und/oder Perforation muss der Arzt den Nutzen einer Behandlung mit oralem Idarubicin gegen das Risiko abwägen.

Leber- und Nierenfunktion

Da eine Beeinträchtigung der Leber- und/oder der Nierenfunktion die Verfügbarkeit von Idarubicin beeinflussen kann, sollten Leber- und Nierenfunktion mit den üblichen klinischen Laboruntersuchungen (mit Serumbilirubin und Serumkreatinin als Indikatoren) vor und während der Behandlung untersucht werden. Bei einer Reihe von Phase-III-Studien war die Therapie kontraindiziert, wenn Serumbilirubin­spiegel und/oder Serumkreatinin­spiegel von 2,0 mg/dl überschritten wurden. Bei anderen Anthrazyklinen erfolgt im Allgemeinen eine Dosisreduktion um 50 %, wenn die Bilirubin-Spiegel zwischen 1,2–2,0 mg/dl liegen.

Wirkungen an der Injektionsstelle 1

Durch Injektion in kleine Venen oder wiederholte Injektionen in dieselbe Vene kann Phlebosklerose entstehen. Das Befolgen der empfohlenen Anwendungsverfahren kann das Risiko einer Phlebitis/Throm­bophlebitis an der Injektionsstelle vermindern.

Paravasation

Die Paravasation von Idarubicin während der intravenösen Injektion kann lokale Schmerzen, schwere Gewebeschädigungen (Blasenbildung, schwere Zellulitis) und Nekrose verursachen. Sollten während der intravenösen Verabreichung von Idarubicin Anzeichen oder Symptome einer Paravasation auftreten, ist die Arzneimittel-Infusion sofort zu unterbrechen.

Im Fall einer Paravasation kann Dexrazoxan eingesetzt werden, um Gewebeschädigungen vorzubeugen oder zu reduzieren.

Tumorlyse-Syndrom

Als Folge des extensiven Purin-Katabolismus, der den raschen arzneimittelin­duzierten Zerfall von neoplastischen Zellen begleitet (Tumorlyse-Syndrom), kann Idarubicin eine Hyperurikämie induzieren. Blutharnsäure-, Kalium-, Calciumphosphat- und Kreatinin-Spiegel sollten nach initialer Behandlung untersucht werden. Hydratation, Alkalisierung des Urins und Prophylaxe mit Allopurinol zur Vermeidung einer Hyperurikämie können die möglichen Komplikationen eines Tumorlyse-Syndroms minimieren.

Immunsuppressive Wirkungen/erhöhte Anfälligkeit für Infektionen

Impfungen mit Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen (wie Gelbfieber) bei Patienten, die durch Chemotherapeutika (einschließlich Idarubicin) immunsupprimiert sind, können zu schwerwiegenden oder tödlichen Infektionen führen. Impfungen mit Lebendimpfstoffen sind bei Patienten, die Idarubicin erhalten, zu vermeiden. Totimpfstoffe bzw. inaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden, die Immunantwort auf solche Impfstoffe kann jedoch abgeschwächt sein.

Auswirkungen auf die Fortpflanzung

Männern, die mit Idarubicin behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung kontrazeptive Maßnahmen anzuwenden und sich wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Idarubicin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen (siehe Abschnitt 4.6).

Sonstige

Wie bei anderen zytotoxischen Wirkstoffen wurde auch bei der Anwendung von Idarubicin über Thrombophlebitis und thromboembolische Phänomene einschließlich Lungenembolie berichtet.

Dieses Produkt kann 1 – 2 Tage nach Verabreichung eine Rotfärbung des Harns verursachen und Patienten sind auf diesen Umstand hinzuweisen.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Idarubicin ist ein starkes Myelosuppressivum und bei Kombinationsche­motherapien, die andere Wirkstoffe mit ähnlicher Wirkung enthalten, ist eine additive myelosuppressive Wirkung zu erwarten (siehe Abschnitt 4.4).

Durch begleitende Therapien induzierte Veränderungen der Leber- oder Nierenfunktion können den Metabolismus, die Pharmakokinetik und therapeutische Wirksamkeit und/oder Toxizität von Idarubicin beeinflussen (siehe Abschnitt 4.4).

Die Anwendung von Idarubicin in Kombinationsche­motherapie mit anderen potenziell kardiotoxischen Arzneimitteln sowie die gleichzeitige Anwendung mit anderen kardioaktiven Substanzen (z. B. Kalziumkanalbloc­kern) erfordern die Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Behandlungsdauer.

Eine additive myelosuppressive Wirkung kann auftreten, wenn gleichzeitig oder innerhalb von 2 bis 3 Wochen vor der Behandlung mit Idarubicin eine Radiotherapie durchgeführt wird.

Die gleichzeitige Anwendung von Lebendimpfstoffen (z. B. Gelbfieberimpfstof­f) wird aufgrund des Risikos einer möglicherweise tödlichen systemischen Erkrankung nicht empfahlen. Das Risiko ist bei Patienten, die durch ihre Grunderkrankung bereits immungeschwächt sind, erhöht.

Wenn verfügbar sollte ein inaktivierter Impfstoff verwendet werden.

Bei Kombination von oralen Antikoagulanzien und einer Chemotherapie zur Krebsbehandlung wird empfohlen die Häufigkeit des INR (International Normalised Ratio)-Monitoring zu erhöhen, da das Risiko einer Wechselwirkung nicht ausgeschlossen werden kann.

Ciclosporin A: Die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin A als Chemosensitizer erhöhte bei Patienten mit akuter Leukämie signifikant die AUC von Idarubicin (1,78-fach) und Idarubicinol (2,46-fach). Die klinische Relevanz dieser Wechselwirkung ist nicht bekannt.

Bei einigen Patienten kann eine Dosisanpassung notwendig sein.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Das embryotoxische Potenzial von Idarubicin wurde sowohl in In-vitro- als auch in In-vivo-Studien gezeigt. Es liegen allerdings keine adäquaten und kontrollierten Studien mit schwangeren Frauen vor. Frauen im gebärfähigen Alter müssen darauf hingewiesen werden, während der Behandlung nicht schwanger zu werden und geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaf­tsverhütung, wie vom Arzt empfohlen, zu ergreifen.

Idarubicin sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen der Behandlung das potenzielle Risiko für den Fetus rechtfertigt. Die Patientin sollte auf mögliche Schädigungen des Fetus hingewiesen werden. Patientinnen, die nach Beendigung der Therapie einen Kinderwunsch haben, sollten angewiesen werden, zunächst eine genetische Beratung in Anspruch zu nehmen, sofern angemessen und verfügbar.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Idarubicin oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Mütter sollten während der Behandlung mit Idarubicin nicht stillen.

Fertilität

Idarubicin kann die Chromosomen in menschlichen Spermatozoen schädigen. Aus diesem Grund sollen Männer, die mit Idarubicin behandelt werden, bis zu 3 Monate nach der Behandlung effektive Maßnahmen zur Schwangerschaf­tsverhütung anwenden (siehe Abschnitt 4.4).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Die Auswirkungen von Idarubicin auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden nicht systematisch untersucht.

4.8    nebenwirkungen

Liste der Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10), Häufig (≥ 1/100, < 1/10), Gelegentlich (≥ 1/1.000, <1/100), Selten (≥1/10.000, <1/1.000), Sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig : Infektionen

Gelegentlich : Sepsis, Septikämie

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen) Gelegentlich : Sekundäre Leukämien (akute myeloische Leukämie und myelodysplastisches Syndrom)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig : Anämie, schwere Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie

Nicht bekannt : Panzytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten : Anaphylaxie

Endokrine Erkrankungen

Sehr häufig : Anorexie Gelegentlich : Dehydratation

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich : Hyperurikämie

Nicht bekannt : Tumorlyse-Syndrom

Erkrankungen des Nervensystems

Selten : Hirnblutung

Herzerkrankungen

Häufig : Bradykardie, Sinustachykardie, Tachyarrhythmien, asymptomatisch reduzierte linksventrikuläre Auswurffraktion, kongestive Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien (zu Anzeichen und Symptomen siehe Abschnitt 4.4)

Gelegentlich : Abnormalitäten im EKG (z. B. unspezifische Veränderungen im ST-Segment), Myokardinfarkt

Sehr selten : Perikarditis, Myokarditis, AV- und Schenkelblock

Gefäßerkrankungen

Häufig : Hämorrhagien, lokale Phlebitis, Thrombophlebitis

Gelegentlich : Schock

Sehr selten : Thromboembolie, Hitzewallung (Flush)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig : Übelkeit, Erbrechen, Mukositis/Sto­matitis, Diarrhö, abdominale Schmerzen

oder brennende Missempfindungen

Häufig : Gastrointestinale Blutungen, Bauchschmerzen

Gelegentlich : Ösophagitis, Kolitis (einschließlich schwerer Enterokolitis/ne­utropenischer

Enterokolitis mit Perforation)

Sehr selten : Gastrische Erosionen oder Ulzerationen

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig : Erhöhte Leberenzym- und Bilirubinwerte

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Sehr häufig : Alopezie

Häufig : Hautausschlag, Juckreiz, Überempfindlichkeit von bestrahlter Haut („Radiation Recall

Reaktion“)

Gelegentlich : Hyperpigmentation von Haut und Nägeln, Urtikaria, Cellulitis (möglicherweise schwerer Verlauf), Gewebsnekrose

Sehr selten : Akrales Erythem

Nicht bekannt : Lokale Reaktionen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr häufig : Rotfärbung des Urins für 1 bis 2 Tage nach der Behandlung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig : Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Hämatopoetisches System

Eine ausgeprägte Myelosuppression ist die schwerste Nebenwirkung der Idarubicin-Behandlung.

Diese Wirkung ist jedoch zur Eradikation leukämischer Zellen erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).

Kardiotoxizität

Eine lebensbedrohliche kongestive Herzinsuffizienz ist die schwerste Form einer Anthrazyklin-bedingten Kardiomyopathie und stellt die kumulative dosislimitierende Toxizität des Arzneistoffs dar (siehe Abschnitt 4.4).

Gastrointestinale Toxizität

Stomatitis und in schweren Fällen Ulzerationen der Mukosa, Dehydration verursacht durch schweres Erbrechen und Diarrhoe, Risiko einer Dickdarmperfo­ration etc.

Verabreichungsort

Phlebitis/Throm­bophlebitis und vorbeugende Maßnahmen siehe Abschnitt 4.2; unbeabsichtigte paravenöse Infiltration kann Schmerzen, schwere Cellulitis und Gewebenekrosen verursachen.

Andere Nebenwirkungen : Hyperurikamie.

Vermeidung von Symptomen durch Hydrierung, Alkalisierung des Urins und Prophylaxe mit Allopurinol können die möglichen Komplikationen eines Tumorlyse-Syndroms minimieren.

Kinder und Jugendliche

Die Nebenwirkungen bei Erwachsenen und Kindern sind ähnlich, ausgenommen die größere Anfälligkeit für eine Anthrazyklin-induzierte Kardiotoxizität bei Kindern (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es ist zu erwarten, dass sehr hohe Dosen von Idarubicin innerhalb von 24 Stunden eine akute myokardiale Toxizität und innerhalb von 1 – 2 Wochen eine schwere Myelosuppression verursachen. Spätes Herzversagen wurden bei Anthrazyklinen bis zu mehrere Monate nach der Überdosierung beobachtet.

Mit oralem Idarubicin behandelte Patienten sollten engmaschig überwacht werden, damit mögliche gastrointestinale Blutungen und schwere Schleimhautläsionen erkannt werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: zytotoxische Antibiotika und verwandte Substanzen; Anthracycline und verwandte Substanzen

ATC-Code: L01DB06

Idarubicin ist ein DNA-interkalierendes Anthrazyklin, das mit dem Enzym Topoisomerase II interagiert und einen hemmenden Effekt auf die Nukleinsäuresyn­these hat. Die Modifikation der Anthrazyklinstruk­tur in Position 4 verleiht der Verbindung eine hohe Lipophilie, die verglichen mit Doxorubicin und Daunorubicin in einer erhöhten zellulären Aufnahmerate resultiert. Idarubicin hat gezeigt, dass es gegenüber Daunorubicin eine höhere Wirksamkeit hat und ein wirksames Mittel gegen murine Leukämien und Lymphome sowohl bei intravenöser als auch bei oraler Gabe ist. Studien (in vitro ) an humanen und murinen Anthrazyklin-resistenten Zellen haben für Idarubicin verglichen mit Doxorubicin und Daunorubicin einen geringeren Grad von Kreuzresistenz gezeigt. Kardiotoxizitätsstu­dien an Tieren haben gezeigt, dass Idarubicin einen höheren therapeutischen Index hat als Daunorubicin und Doxorubicin. Der Hauptmetabolit, Idarubicinol, zeigte in experimentellen Modellen (in vitro und in vivo ) eine antitumorale Aktivität. Bei der Ratte ist Idarubicinol, in gleicher Dosierung wie die Muttersubstanz verabreicht, eine deutlich weniger kardiotoxisch als Idarubicin.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Bei Erwachsenen wurde Idarubicin nach oraler Gabe von 10 – 60 mg/m2 Idarubicin rasch resorbiert und maximale Plasmakonzentra­tionen von 4–12,65 ng/ml wurden 1 – 4 Stunden nach Einnahme erreicht. Die terminale Halbwertszeit betrug 12,7 ± 6,0 h (Median ± Standardabweichun­g). Nach intravenöser Applikation von Idarubicin bei Erwachsenen war die terminale Halbwertszeit mit 13,9 ± 5,9 h vergleichbar mit der nach oraler Gabe beobachteten.

Nach intravenöser Verabreichung wird Idarubicin extensiv zu seinem aktiven Metaboliten Idarubicinol verstoffwechselt, der langsam mit einer Plasmahalbwertzeit zwischen 41 – 69 Stunden ausgeschieden wird. Der Arzneistoff wird durch biliäre und renale Exkretion eliminiert, vorwiegend in Form von Idarubicinol.

Untersuchungen zur zellulären (kernhaltige Blutzellen und Knochenmarkzellen) Verteilung von Idarubicin bei Leukämie-Patienten haben gezeigt, dass zelluläre Spitzenkonzen­trationen von Idarubicin innerhalb weniger Minuten nach der Injektion erreicht werden.

Die Konzentrationen von Idarubicin und Idarubicinol in kernhaltigen Blutzellen und Knochenmarkzellen betragen über das Hundertfache der Plasmakonzentra­tionen. Die Eliminationsrate von Idarubicin aus den Zellen war mit einer terminalen Halbwertszeit von etwa 15 Stunden mit der Eliminationsrate aus dem Plasma vergleichbar. Die Halbwertszeit von Idarubicinol in Zellen betrug etwa 72 Stunden.

Kinder und Jugendliche

Pharmakokinetische Untersuchungen an 7 pädiatrischen Patienten, denen Idarubicin intravenös in Dosen zwischen 15 – 40 mg/m2 über 3 Tage verabreicht wurde, ergaben eine mittlere Halbwertszeit (Median) von 8,5 h (Bereich: 3,6 – 26,4 h). Der aktive Metabolit, Idarubicinol, akkumulierte während der 3-tägigen Behandlung und wies eine mittlere Halbwertszeit von 43,7 h (Bereich: 27,8 – 131 h) auf.

In einer separaten Studie wurden pharmakokinetische Untersuchungen an 15 pädiatrischen Patienten durchgeführt, die Idarubicin oral in Dosen zwischen 30 und 50 mg/m2 über 3 Tage erhielten. Die maximale Plasmakonzentration von Idarubicin betrug 10,6 ng/ml (Bereich: 2,7 – 16,7 ng/ml bei einer Dosis von 40 mg/m2). Die mittlere Halbwertszeit (Median) von Idarubicin betrug 9,2 h (Bereich: 6,4 – 25,5 h). Während der 3-tägigen Behandlung wurde eine signifikante Kumulation von Idarubicinol beobachtet. Die ermittelte terminale Halbwertszeit von Idarubicin nach i.v. Applikation war vergleichbar mit der, die in pädiatrischen Patienten nach oraler Gabe bestimmt wurde.

Da die Cmax von Idarubicin bei Kindern und Erwachsenen nach oraler Gabe gleich ist, scheint sich die Absorptionskinetik bei Erwachsenen und Kindern nicht zu unterscheiden.

Sowohl nach oraler als auch i.v. Applikation ergeben sich unterschiedliche Eliminationshal­bwertszeiten von Idarubicin bei Kindern und Erwachsenen.

Die bei Erwachsenen berichteten Werte der Gesamtclearance von Idarubicin sind mit 30 bis 107,9 l/h/m2 höher als die berichteten Werte in der pädiatrischen Population, welche zwischen 18 bis 33 l/h/m2 liegen. Auch wenn Idarubicin sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern ein sehr großes Verteilungsvolumen aufweist, welches darauf hindeutet, dass ein großer Anteil des Medikaments im Gewebe gebunden wird, können die kürzere Eliminationshal­bwertszeit und die geringere Gesamtclearance nicht vollständig durch das offensichtlich kleinere Verteilungsvolumen bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen erklärt werden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Für die LD50 (mediane Werte) von i.v. verabreichtem Idarubicin wurde bei Mäusen 4,4 mg/kg, bei Ratten 2,9 mg/kg und bei Hunden ca. 1,0 mg/kg ermittelt. Die Hauptzielorgane nach Einzelgabe waren das blutbildende System und, vor allem beim Hund, der Gastrointesti­naltrakt. Die toxische Wirkung bei Ratten und Hunden wurde nach wiederholter intravenöser Gabe von Idarubicin untersucht. Die Zielorgane von intravenös verabreichtem Idarubicin bei Ratten und Hunden waren das hämolymphopoetische System, Gastrointesti­naltrakt, Nieren, Leber und die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsor­gane.

Studien zur Kardiotoxizität und zu subakuten Wirkungen zeigen, dass Idarubicin nach intravenöser Verabreichung nur bei letalen Dosen eine schwache bis mäßig ausgeprägte Kardiotoxizität aufweist, während Doxorubicin und Daunorubicin auch bei nicht-letalen Dosen zu einer eindeutigen Myokardschädigung führen.

Idarubicin erwies sich als genotoxisch bei den meisten durchgeführten In-vitro und In-vivo-Tests. Bei Ratten erwies sich intravenös verabreichtes Idarubicin toxisch für die Reproduktionsor­gane, embryotoxisch und teratogen. Bei Mäusen, die während der peri- und postnatalen Phase Dosen von bis zu 0,2 mg/kg/Tag verabreicht bekamen, wurden weder bei den Müttern noch bei den Nachkommen nennenswerte Auswirkungen beobachtet. Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Bei Ratten erwies sich intravenös verabreichtes Idarubicin ebenso wie andere Anthrazykline und Zytotoxika als karzinogen. In einer Studie zur lokalen Verträglichkeit bei Hunden wurden bei paravasaler Applikation Gewebenekrosen festgestellt.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Glycerol,

Salzsäure 1%

Natriumhydroxid-Lösung (0,4%) (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Ein längerer Kontakt mit alkalischen Lösungen sollte vermieden werden, da sonst ein rascher Zerfall erfolgt. Idarubicinhydrochlo­rid darf nicht mit Heparin gemischt werden, weil sich ein Präzipitat bilden könnte.

Das Arzneimittel darf, außer mit den in Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

Nach Anbruch der Durchstechflasche sofort verbrauchen.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C). In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Durchstechflasche aus Klarglas (Typ I) mit Chlorobutyl-Gummistopfen, versiegelt mit einer Aluminiumkappe mit Flip-off-Verschluss aus Kunststoff.

1 Durchstechflasche mit 5 ml Injektionslösung

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Idarubicin Accord Infusionslösung muss intravenös über den Schlauch einer gut laufenden intravenösen Infusion von Natriumchlorid 0,9 % Infusionslösung über einen Zeitraum von 5 bis 10 Minuten verabreicht werden.

Diese Technik minimiert das Risiko einer Thrombose oder perivenösen Paravasation, die zu schwerer Cellulitis und Nekrosen führen kann. Durch Injektion in kleine Venen oder wiederholte Injektionen in die gleiche Vene kann Phlebosklerose entstehen.

Aufgrund der Toxizität der Substanz werden folgende Schutzvorkehrungen empfohlen:

– Dieses Arzneimittel darf nur von Personal gehandhabt werden, das im sicheren Umgang mit zytotoxischen Substanzen geschult ist.

– Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Zytostatika auszuschließen.

– Das Personal muss beim Umgang mit Idarubicin Schutzkleidung (Schutzbrille, Labormantel, Einmalhandschuhe, Gesichtsmaske) tragen.

– Die Arbeitsfläche ist mit einer saugfähigen Unterlage mit flüssigkeitsdichter Folie zur Einmalverwendung zu bedecken.

– Alle Gegenstände, die für die Verabreichung oder Reinigung verwendet werden, einschließlich Handschuhe, sind in Hochrisiko-Abfallbehältern der Hochtemperatur­verbrennung zuzuführen.

Durch Verschütten oder Auslaufen kontaminiertes Material ist mit einer verdünnten

Natriumhypochlorit-Lösung (mit 1 % Chlor) zu behandeln und anschließend mit Wasser zu spülen. Alle für die Reinigung verwendeten Materialien sind wie vorstehend beschrieben zu entsorgen.

Bei versehentlichem Kontakt mit Haut oder Augen sind die betroffenen Stellen unverzüglich ausgiebig mit Wasser, Seife und Wasser oder Natriumhydrogen­carbonat-Lösung zu spülen und ein Arzt aufzusuchen. Nicht verwendete Lösung ist zu verwerfen.

Reste des Arzneimittels sowie alle Materialien, die zur Rekonstitution, Verdünnung und Verabreichung benutzt wurden, müssen entsprechend den Standardanweisungen des Krankenhauses für zytotoxische Substanzen unter Beachtung der aktuellen nationalen Entsorgungsvor­schriften für gefährliche Abfälle vernichtet werden.

7.    inhaber der zulassung

Accord Healthcare B.V.

Winthontlaan 200

3526 KV Utrecht

Niederlande

8.    zulassungsnummern

93746.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung

25.09.2017

10.    stand der information

12/2022