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IodoPol 37 - 7400 MBq Hartkapsel - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - IodoPol 37 - 7400 MBq Hartkapsel

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Iodopol 37 – 7400 MBq Hartkapsel

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Eine Kapsel enthält Natriumiodid (131I) 37 – 7400 MBq zum Zeitpunkt der Kalibrierung.

Iod-131 wird durch Spaltung von Uran-235 oder durch Bestrahlung von stabilem Tellur mit Neutronen in einem Kernreaktor hergestellt. Iod-131 hat eine Halbwertszeit von 8,02 Tagen. Es zerfällt durch Emission von Gammastrahlung mit 365 keV (81,7 %), 637 keV (7,2 %) und 284 keV (6,1 %) und Betastrahlung mit maximal 606 keV Energie zu stabilem Xenon-131.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Eine Hartkapsel enthält maximal 97 mg Natrium pro Kapsel.

Eine Hartkapsel enthält Chinolingelb (E 104) 0,2 % pro Kapselhülle.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Hartkapsel,

mittelorange Hartgelatinekapsel, ca. 18 mm lang, enthält weißes Pulver.

4.    klinische angaben

4.1     anwendungsgebiete

Die Radioiodid-Schilddrüsenthe­rapie ist bei Erwachsenen und Kindern indiziert für:

– Hyperthyreose: Behandlung von Morbus Basedow, toxischem mehrknotigen Struma oder autonomen Knötchen.

– Behandlung von großem, euthyreoten (nichttoxischen) Struma.

– Behandlung von papillärem und follikulärem Schilddrüsenkar­zinom, einschließlich der metastasierten Formen.

Die Therapie mit Natriumiodid (131I) wird oft mit chirurgischen Eingriffen und mit Thyreostatika kombiniert.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dieses Arzneimittel sollte nur von dazu berechtigten medizinischen Fachkräften in den dafür vorgesehenen klinischen Einrichtungen verabreicht werden (siehe Abschnitt 6.6).

Dosierung

Die zu verabreichende Aktivität ergibt sich aus der klinischen Beurteilung. Die therapeutische Wirkung wird erst nach einigen Wochen erreicht. Die Aktivität der Kapsel sollte vor der Anwendung bestimmt werden.

Erwachsene

Behandlung von Hyperthyreose und großem, euthyreoten Struma

Sollte eine klassische Therapie versagen oder die medizinische Behandlung nicht fortgesetzt werden können, darf radioaktives Iodid zur Behandlung der Hyperthyreose verabreicht werden.

Wenn möglich, sollten die Patienten vor der Anwendung von Radioiod zur Behandlung einer Hyperthyreose medizinisch euthyreot eingestellt werden.

Die Radioiod-Behandlung einer großen euthyreoten Struma ist besonders bei Patienten mit Kompressionssym­ptomatik angezeigt, bei denen eine Operation kontraindiziert oder nicht durchführbar ist.

Die zu verabreichende Aktivität hängt von der Diagnose, der Größe der Drüse, der Schilddrüsenau­fnahme und der Iod-Clearance ab. Sie liegt normalerweise im Bereich von 200 – 800 MBq für einen Patienten mit durchschnittlichem Gewicht (70 kg), aber es kann eine Wiederholung der Behandlung bis zu einer kumulativen Dosis von 5.000 MBq notwendig sein. Eine Wiederholung der Behandlung nach 6 – 12 Monaten ist bei persistenter Hyperthyreose angezeigt.

Die zu verabreichende Aktivität kann durch festgelegte Dosierungen definiert sein oder gemäß der folgenden Gleichung berechnet werden:

A (MBq) =

Dabei:

Zieldosis (Gy) x Zielvolumen (ml)

max. Aufnahme I-131 (%) x effektiv T ½ (Tage)

Zieldosis

Zielvolumen

max. Aufnahme I-131

effektive T ½

K

ist die aufgenommene Zieldosis in der gesamten Schilddrüse oder in einem Adenom

ist das Volumen der gesamten Schilddrüse (Morbus Basedow, toxische mehrknotige Struma)

ist die maximale Aufnahme von I-131 in die Schilddrüse oder Knötchen in % der verabreichten Aktivität, wie in einer Testdosis festgelegt

ist die effektive Halbwertszeit von I-131 in der Schilddrüse, ausgedrückt in Tagen

ist 24,67

Folgende Dosierungen im Zielorgan können verwendet werden:

Unifokale Autonomie

300 – 400 Gy Zielorgan-Dosis

toxische mehrknotige Struma

150 – 200 Gy Zielorgan-Dosis

Morbus Basedow

200 Gy Zielorgan-Dosis

Große, euthyreote Struma

100 – 150 Gy Zielorgan-Dosis

Im Fall von Morbus Basedow, toxischer mehrknotigen Struma und der großen, euthyreoten Struma beziehen sich die oben genannten Zielorgan-Dosierungen auf das Gesamtvolumen der Schilddrüsenmasse. Im Fall der unifokalen Autonomie bezieht sich die Zielorgan-Dosis jedoch nur auf das Gewicht des Adenoms.

Für empfohlene Dosierungen zu den Zielorganen: siehe Abschnitt 11.

Es können auch andere dosimetrische Verfahren, einschließlich der Schilddrüsen-Aufnahmetests von Natriumpertechnetat (Tc-99m), verwendet werden um die geeignete Zielorgandosis (Gy) zu bestimmen.

Schilddrüsena­blation und Behandlung von Metastasen

Die Aktivitäten, die nach totaler oder subtotaler Thyreoidektomie zur Abtragung von verbleibendem Schilddrüsengewebe verwendet werden, liegen im Bereich von 1.850 – 3.700 MBq und hängen von der Restgröße und der Radioiodaufnahme ab. Zur Behandlung von Metastasen liegt die zu verabreichende Aktivität zwischen 3.700 – 11.100 MBq.

Kinder und Jugendliche

Die bei Kindern und Jugendlichen zu verabreichende Aktivität sollte einen Bruchteil der Erwachsenen-Dosis betragen, berechnet nach der Körpergewicht/O­berflächen-Methode nach folgender Formel:

Erwachsenendosis (MBq) x Kindergewicht (kg) Pädiatrische Dosis (MBq) =

70 kg

Pädiatrische Dosis (MBq) =

Erwachsenendosis (MBq) x Kinderkörpero­berfläche (m2)

1.73 m2

Zur Orientierung dienen nachstehende Korrekturfaktoren (in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der „Paediatric Task Group of European Association of Nuclear Medicine“)

Bruchteil der Erwachsenendosis

3 kg =

0,1

22 kg =

0,50

42 kg =

0,78

4 kg =

0,14

24 kg =

0,53

44 kg =

0,80

6 kg =

0,19

26 kg =

0,56

46 kg =

0,82

8 kg =

0,23

28 kg =

0,58

48 kg =

0,85

10 kg =

0,27

30 kg =

0,62

50 kg =

0,88

12 kg =

0,32

32 kg =

0,65

52 – 54 kg =

0,90

14 kg =

0,36

34 kg =

0,68

56 – 58 kg =

0,92

16 kg =

0,40

36 kg =

0,71

60 – 62 kg =

0,96

18 kg =

0,44

38 kg =

0,73

64 – 66 kg =

0,98

20 kg =

0,46

40 kg =

0,76

68 kg =

0,99

Spezielle Populationen

Nierenfunktion­sstörung

Die zu verabreichende Aktivität muss sorgfältig abgewogen werden, da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion die Möglichkeit einer erhöhten Strahlenexposition besteht. Die therapeutische Verwendung von 131I -Kapseln bei Patienten mit signifikanter Nierenfunktion­sstörung erfordert besondere Aufmerksamkeit (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die Verwendung von Natriumiodid (131I) bei Kindern und Jugendlichen muss, basierend auf den klinischen Bedürfnissen und der Beurteilung des Nutzen-/Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe, sorgfältig abgewogen werden. In bestimmten Fällen sollte die zu verabreichende Aktivität bei Kindern und Jugendlichen mittels einer individuellen Dosimetrie bestimmt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Kindern und Jugendlichen ist die Behandlung von gutartigen Schilddrüsende­fekten mit radioaktivem Iodid in begründeten Fällen möglich, insbesondere bei Rückfällen nach Anwendung von Thyreostatika oder bei schwerwiegenden Nebenwirkungen von Thyreostatika (siehe Abschnitt 4.4.).

Art der Anwendung

Iodopol 37 – 7400 MBq ist zum Einnehmen. Die Kapseln sollten auf nüchternen Magen und mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, um eine ungehinderte Passage in den Magen und oberen Dünndarm zu gewährleisten. Bei der Verabreichung an Kinder, insbesondere an jüngere Kinder, ist darauf zu achten, dass die Kapsel, ohne Kauen, im Ganzen geschluckt wird. Es wird empfohlen, die Kapsel mit pürierter Nahrung zu geben.

Zur Vorbereitung des Patienten siehe Abschnitt 4.4.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. bestätigte oder vermutete Schwangerschaft oder wenn eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen wurde (siehe Abschnitt 4.6) Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6) Patienten mit Dysphagie, Ösophagusstriktur, Ösophagusstenose, Ösophagusdiver­tikel, aktiver Gastritis, Magenerosionen und Magengeschwüren. Patienten mit Verdacht auf verminderte gastrointestinale Motilität.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Möglichkeit von Überempfindlichke­itsreaktionen oder anaphylaktischen Reaktionen

Wenn Überempfindlichke­itsreaktionen oder anaphylaktische Reaktionen auftreten, ist die Anwendung des Arzneimittels sofort abzubrechen und, falls erforderlich, eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollten entsprechende Arzneimittel und Instrumente (u. a. Trachealtubus und Beatmungsgerät) griffbereit sein.

Individuelle Nutzen / Risiko-Bewertung

Bei jedem Patienten ist ein sorgfältiges Abwägen zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Die zu verabreichende Strahlendosis sollte so gering wie nötig gehalten werden, um den notwendigen therapeutische Effekt zu erreichen.

Trotz der umfangreichen Verwendung gibt es kaum Hinweise auf ein erhöhtes Auftreten von Krebs, Leukämie oder Mutationen bei Patienten nach Behandlung mit Radioiod bei gutartigen Schilddrüsener­krankungen. Bei der Behandlung maligner Schilddrüsener­krankungen wurde in einer Studie mit Patienten, die mit Natriumiodid (131I) über 3700 MBq behandelt wurden, eine höhere Inzidenz von Blasenkrebs berichtet. Eine andere Studie zeigte einen leichten Anstieg von Leukämie bei Patienten, die sehr hohe Dosen erhielten. Aus diesem Grund werden kumulative Gesamtdosen von mehr als 26.000 MBq nicht empfohlen.

Gonadenfunktion bei Männern

Die Verwendung von Samenbanken könnte bei Männern mit schweren Erkrankungen aufgrund der hohen therapeutischen Dosis von Radioiod in Betracht gezogen werden, um eine mögliche reversible Schädigung der Gonadenfunktion zu kompensieren.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-/Risiko-Verhältnisses erforderlich, da eine erhöhte Strahlenbelastung möglich ist. Bei diesen Patienten kann eine Anpassung der Dosierung notwendig sein.

Kinder und Jugendliche

Eine sorgfältige Abwägung der Indikation ist erforderlich, da die effektive Dosis pro MBq höher als bei Erwachsenen ist (siehe Abschnitt 11). Bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen muss der größeren Empfindlichkeit von Kindergewebe und der höheren Lebenserwartung solcher Patienten Rechnung getragen werden. Die Risiken sollten gegenüber denen anderer möglicher Behandlungen abgewogen werden (siehe Abschnitte 4.2 und 11).

Die Radioiodbehandlung benigner Schilddrüsener­krankungen bei Kindern und Jugendlichen darf nur in begründeten Fällen erfolgen, insbesondere bei Rückfällen nach Anwendung von Thyreostatika oder bei schwerwiegenden Nebenwirkungen von Thyreostatika. Trotz der weitverbreiteten Verwendung gibt es keine Hinweise auf eine erhöhte Inzidenz von Krebs, Leukämie oder Mutationen bei Patienten mit benignen Schilddrüsener­krankungen unter Radioiodtherapie.

Personen, die eine Radioiodtherapie der Schilddrüse als Kinder und Jugendliche erhalten haben, sollten einmal jährlich erneut untersucht werden.

Hyponatriämie:

Bei älteren Patienten, die sich einer totalen Thyreoidektomie unterzogen hatten, wurden bei einer Behandlung mit Natriumiodid (131I) schwerwiegende Manifestierungen einer Hyponatriämie berichtet. Risikofaktoren beinhalten höheres Alter, weibliches Geschlecht, die Anwendung von Thiazid-Diuretika und Hyponatriämie zu Beginn der Natrium Iodid-Therapie (131). Bei diesen Patienten sind regelmäßige Serumelektrolyt­messungen in Betracht zu ziehen.

Patientenvorbe­reitung

Die Patienten sollten angehalten werden, viel zu trinken und so oft wie möglich ihre Blase zu entleeren um die Strahlung in der Blase zu reduzieren, besonders nach der Verabreichung von hohen Aktivitäten wie etwa zur Behandlung von Schilddrüsenkar­zinomen. Patienten mit Blasenentleerun­gsproblemen, sollten nach Verabreichung hoher Aktivitäten von Radioiod katheterisiert werden.

Um die Strahlenbelastung des Darms zu reduzieren, können leichte Abführmittel (aber keine Stuhlweichmacher, die den Darm nicht stimulieren) bei Patienten mit weniger als einem Stuhlgang pro Tag notwendig sein.

Um einer Sialadenitis vorzubeugen, die nach einer hochdosierten Radioiodgabe auftreten kann, sollte dem Patienten empfohlen werden, vor der Therapie Süßigkeiten oder Getränke mit Zitronensäure (Zitronensaft, Vitamin C) zu nehmen, um die Speichelsekretion zu stimulieren. Es können auch andere pharmakologische Schutzmaßnahmen zusätzlich verwendet werden. Eine Jodüberladung durch Lebensmittel oder medizinische Behandlung sollte vor der Anwendung von Iodid untersucht werden (siehe Abschnitt 4.5). Vor der Therapie wird eine iodarme Ernährung empfohlen, um die Aufnahme in funktionierendes Schilddrüsengewebe zu verbessern.

Die Schilddrüsenhormon-Substitutionsthe­rapie sollte vor der Verabreichung von Radioiod für das Schilddrüsenkar­zinom gestoppt werden, um eine ausreichende Aufnahme zu gewährleisten. Es wird empfohlen, die Behandlung mit Triiodthyronin über einen Zeitraum von 14 Tagen und die Behandlung mit Thyroxin über einen Zeitraum von 4 Wochen zu unterbrechen. Sie sollten zwei Tage nach der Behandlung neu gestartet werden. Carbimazol und Propylthiouracil sollte 1 Woche vor der Behandlung der Hyperthyreose gestoppt und einige Tage nach der Behandlung neu gestartet werden. Die Radioiodbehandlung des Morbus Basedow sollte unter gleichzeitiger Behandlung mit Kortikosteroiden durchgeführt werden, insbesondere wenn eine endokrine Ophthalmopathie vorliegt. Bei Patienten mit Verdacht auf eine gastrointestinale Erkrankung sollte bei der Verabreichung von Natriumiodid (131I) -Kapseln mit großer Vorsicht vorgegangen werden. Die gleichzeitige Anwendung von H2-Antagonisten oder Protonenpumpen­hemmern wird empfohlen.

Nach der Behandlung

Der enge Kontakt mit Säuglingen und Schwangeren sollte für einen angemessenen Zeitraum eingeschränkt werden. Bei Erbrechen sollte das Risiko einer Kontamination berücksichtigt werden. Patienten, die mit Radioiod behandelt wurden, sollten in angemessenen Abständen nachuntersucht werden.

Besondere Warnhinweise

Dieses Arzneimittel enthält maximal 97 mg Natrium pro Kapsel, was 4,85 % der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Aufnahme von 2 g Natrium für einen Erwachsenen entspricht. Dies sollte bei Patienten mit einer kontrollierten Natriumdiät berücksichtigt werden.

Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Gelatine oder ihren Metaboliten sollte Natriumiodidlösung (131I) für die Radioiodtherapie bevorzugt werden.

Dieses Arzneimittel enthält den Azofarbstoff Chinolingelb (E 104), der allergische Reaktionen hervorrufen kann. Er kann sich negativ auf die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern auswirken.

Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich einer Umweltgefahr, siehe Abschnitt 6.6.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Viele pharmakologisch aktive Substanzen interagieren mit Radioiodid. Es gibt verschiedene Interaktionsmecha­nismen, die die Proteinbindung, die Pharmakokinetik oder die dynamischen Effekte von markiertem Iodid beeinflussen und die Schilddrüsenau­fnahme verringern können. Daher sollte eine vollständige Arzneimittelvor­geschichte erhoben werden und die relevanten Arzneimittel müssen vor der Verabreichung von Natriumiodid (131I) abgesetzt werden. Zum Beispiel sollte die Behandlung mit folgenden Substanzen abgebrochen werden:

Wirkstoffe

Wartezeit vor der Verabreichung von Natriumiodid (131I)

Thyreostatika (z. B. Carbimazol, Methimazol, Propyluracil), Perchlorat

1 Woche vor Behandlungsbeginn bis einige Tage danach

Salicylate, Kortikosteroide, Natriumnitroprus­sid, Natriumsulfobro­mophthalein, Antikoagulanzien, Antihistaminika, Antiparasitika, Penicilline, Sulfonamide, Tolbutamid, Thiopental

1 Woche

Phenylbutazon

1 – 2 Wochen

Expektorantien und Vitamine, die Iod enthalten

ungefähr 2 Wochen

Schilddrüsenhor­monpräparate

Triiodothyronin 2 Wochen

Thyroxin 6 Wochen

Benzodiazepine, Lithium

ungefähr 4 Wochen

Amiodaron*

3 – 6 Monate

Präparate zur topischen Anwendung, die Iod enthalten

1 – 9 Monate

wasserlösliche iodhaltige Kontrastmittel

6 – 8 Wochen

fettlösliche iodhaltige Kontrastmittel

bis zu 6 Monate

* Aufgrund der langen Halbwertszeit von Amiodaron kann die Jodaufnahme im Schilddrüsengewebe für mehrere Monate reduziert werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Wenn beabsichtigt ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein Radiopharmakon zu verabreichen, ist es wichtig festzustellen, ob diese Frau schwanger ist oder nicht. Jede Frau, deren Periode ausgeblieben ist, muss als schwanger angesehen werden, bis das Gegenteil bewiesen ist. Bestehen Zweifel hinsichtlich einer möglichen Schwangerschaft (falls eine Regelblutung ausgeblieben ist, falls die Regelblutung sehr unregelmäßig ist etc.) müssen der Patientin alternative Untersuchungsmet­hoden angeboten werden, bei denen keine ionisierende Strahlung eingesetzt wird (sofern es diese gibt). Frauen, die Natriumiodid (131I) erhalten, sollte geraten werden, innerhalb von 6 – 12 Monaten nach der Verabreichung nicht schwanger zu werden.

Empfängnisver­hütung bei Männern und Frauen

Empfängnisverhütung für die Dauer von 6 Monaten (für Patienten mit gutartigen Schilddrüsener­krankungen) oder 12 Monaten (für Patienten mit Schilddrüsenkrebs) wird für beide Geschlechter nach therapeutischer Gabe von Natriumiodid (131I) empfohlen.

Männer sollten für einen Zeitraum von 6 Monaten nach Radioiodbehandlung kein Kind zeugen, um die Neubildung von nicht-bestrahlten Spermatozoen zu ermöglichen. Eine Spermakonservierung vor Verabreichung des Radiopharmakons sollte bei Männern, die eine schwere Erkrankung haben und daher hohe therapeutische Dosen Natriumiodid (131I) benötigen, in Betracht gezogen werden.

Schwangerschaft

Die Anwendung von Natriumiodid (131I) ist kontraindiziert während einer Schwangerschaft, bei Verdacht auf eine Schwangerschaft oder wenn eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden kann, da die transplazentare Passage von Natriumiodid (131I) bei Neugeborenen zu einer schweren und möglicherweise irreversiblen Hypothyreose führen kann (die vom Uterus absorbierte Dosis für dieses Arzneimittel liegt wahrscheinlich im Bereich von 11 bis 511 mGy, und die fötale Schilddrüse reichert Iod während des zweiten und dritten Trimenons sehr stark an) (siehe Abschnitt 4.3).

Falls während der Schwangerschaft ein differenziertes Schilddrüsenkar­zinom diagnostiziert wird, sollte die Behandlung mit Natriumiodid (131I) bis nach der Geburt verschoben werden.

Stillen

Vor der Verabreichung von Radiopharmaka an eine stillende Mutter sollte geprüft werden, ob eine Verschiebung der Verabreichung des Radionuklids auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode möglich ist, und ob im Hinblick auf die Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das am besten geeignete Radiopharmakon gewählt wurde.

Falls die Verabreichung als erforderlich erachtet wird, muss das Stillen mindestens 8 Wochen vor der Verabreichung von Natriumiodid (131I) abgebrochen werden und darf danach nicht wieder aufgenommen werden (siehe Abschnitt 4.3).

Aus Gründen des Strahlenschutzes nach der Gabe der therapeutischen Dosen wird empfohlen, den engen Kontakt zwischen Mutter und Kleinkindern für mindestens eine Woche zu vermeiden.

Fertilität

Nach Radioiodtherapie des Schilddrüsenkar­zinoms kann bei Männern und Frauen eine dosisabhängige Beeinträchtigung der Fertilität auftreten. In Abhängigkeit von der Aktivitätsdosis kann eine reversible Beeinträchtigung der Spermatogenese bei Dosen von über 1.850 MBq auftreten. Klinisch relevante Effekte einschließlich Oligospermie und Azoospermie sowie erhöhten Serum-FSH-Spiegeln wurden nach Verabreichung von mehr als 3.700 MBq beschrieben.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Natriumiodid (131I) hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8

NebenwirkungenNebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die Häufigkeiten der berichteten Nebenwirkungen wurden aus der medizinischen Literatur abgeleitet. Das Sicherheitsprofil von Natriumiodid (131I) unterscheidet sich in Abhängigkeit von den verabreichten Dosen stark, während die zu verabreichenden Dosen von der Art der Behandlung (i.e. der Behandlung einer gutartigen oder bösartigen Erkrankung) abhängen. Darüber hinaus hängt das Sicherheitsprofil von den verabreichten kumulativen Dosen und den verwendeten Dosierungsinter­vallen ab. Daher wurden die berichteten Nebenwirkungen nach ihrem Auftreten in der Behandlung von gutartigen oder bösartigen Erkrankungen gruppiert.

Häufig auftretende Nebenwirkungen sind: Hypothyreose, vorübergehende Hyperthyreose, Speichel- und Tränendrüsener­krankungen sowie lokale Strahlenschäden. Bei der Krebsbehandlung können zusätzlich gastrointestinale Nebenwirkungen und Knochenmarksup­pression häufig auftreten.

Die folgenden Tabellen enthalten berichtete Nebenwirkungen, sortiert nach Systemorganklassen. Symptome, die eher sekundär einem Gruppensyndrom (z. B. Sicca-Syndrom) zuzuordnen sind, sind in den Klammern hinter dem jeweiligen Syndrom zusammengefasst.

Tabellarische Liste der Nebenwirkungen

Die folgende Tabelle zeigt, wie die Häufigkeiten in diesem Abschnitt wiedergegeben werden: Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Nebenwirkungen nach der Behandlung einer benignen Erkrankung

Systemorganklas­sen

Symptom

Häufigkeit

Erkrankungen des

Immunsystems

Anaphylaktische Reaktion

Nicht bekannt

Endokrine Störungen

Permanente Hypothyreose, Hypothyreose

Sehr häufig

Vorübergehende Hyperthyreose

Häufig

Thyreotoxische Krise, Thyreoiditis, Hypoparathyre­oidismus (Blutkalzium verringert, Tetanie)

Nicht bekannt

Augenerkrankungen

Endokrine Ophthalmopathie (bei Morbus Basedow)

Sehr häufig

Sicca-Syndrom

Nicht bekannt

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Stimmbandlähmung

Sehr selten

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sialoadenitis

Häufig

Hepatobiliäre Störungen

Abnormale Leberfunktion

Nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Iodid induzierte Akne

Nicht bekannt

Angeborene, familiäre und genetische Störungen

Angeborene Hypothyreose

Nicht bekannt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Lokale Schwellung

Nicht bekannt

Nebenwirkungen nach der Behand

lung einer malignen Erkrankung

Systemorganklas­sen

Symptom

Häufigkeit

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen)

Leukämie

gelegentlich

Solide Krebsarten, Blasenkrebs, Darmkrebs, Magenkrebs, Brustkrebs

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Erythropenie, Knochenmarksde­pression

Sehr häufig

Leukopenie, Thrombozytopenie

Häufig

Aplastische Anämie, permanente oder schwere Knochenmarksde­pression

Nicht bekannt

Störungen des Immunsystems

Anaphylaktische Reaktion

Nicht bekannt

Endokrine Störungen

Thyreotoxische Krise, vorübergehende Hyperthyreose

Selten

Thyreoiditis (vorübergehende

Leukozytose), Hypopara-thyreoidismus (Blutkalzium verringert, Tetanie), Hypothyreose, Hyperparathyre­oidismus

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Nervensystems

Parosmie, Anosmie

Sehr häufig

Hirnödeme

Nicht bekannt

Augenerkrankungen

Sicca-Syndrom (Konjunktivitis, trockene Augen, nasale Trockenheit)

Sehr häufig

Tränenwegsver­stopfung (Tränenfluss erhöht)

Häufig

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe

Häufig

Halsverengung , Lungenfibrose, Atemnot, obstruktive Atemwegsstörung, Pneumonie, Tracheitis, Stimmbanddysfun­ktion (Stimmbandlähmung, Dysphonie, Heiserkeit), oropharyngealer Schmerz, Stridor

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sialadenitis (trockener Mund, Speicheldrüsen­schmerzen, Speicheldrüsen­vergrößerung, Zahnkaries, Zahnverlust), Strahlenkrankheit, Übelkeit, Ageusie, Anosmie, Dysgeusie, verminderter Appetit

Sehr häufig

Erbrechen

Häufig

Gastritis, Dysphagie

Nicht bekannt

Hepatobiliäre Störungen

Leberfunktion abnormal

Nicht bekannt

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Strahlenzystitis

Nicht bekannt

Erkrankungen der

Geschlechtsorgane und der

Brust

Eierstockinsuf­fizienz, Menstruationsstörung

Sehr häufig

Azoospermie, Oligospermie, verminderte männliche Fruchtbarkeit

Nicht bekannt

Angeborene, familiäre und genetische Störungen

Kongenitale Hypothyreose

Nicht bekannt

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Hyponatriämie

Nicht bekannt

Allgemeine Erkrankungen und

Beschwerden am

Verabreichungsort

Grippeähnliche Erkrankung, Kopfschmerz, Erschöpfung, Nackenschmerzen

Sehr häufig

Lokale Schwellung

Häufig

: besonders bei bestehender Trachealstenose

Beschreibung von ausgewählten Nebenwirkungen

Allgemeine Hinweise

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Die aus der therapeutischen Exposition resultierende Strahlendosis kann zu einer höheren Inzidenz von Krebs und Mutationen führen. In jedem Fall muss sichergestellt werden, dass die Risiken durch Strahlung geringer sind als die der Krankheit selbst. Die effektive Dosis nach der therapeutischen Dosis von Natriumiodid (131I) beträgt 3.108 mSv, wenn die maximale empfohlene Aktivität 11.100 MBq (bei einer Schilddrüsenau­fnahme von 0 %) verabreicht wird.

Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse

Eine Hypothyreose kann, abhängig von der Dosis, als verzögertes Ergebnis der Behandlung einer Hyperthyreose mit Radioiod auftreten.

Bei der Behandlung einer malignen Erkrankung wird Hypothyreose oft als Nebenwirkung erwähnt, jedoch erfolgt die Behandlung von malignen Erkrankungen mit Radioiod in der Regel nach einer Thyreoidektomie.

Die Zerstörung der Schilddrüsenfo­llikel durch die Strahlenexposition von Natriumiodid (131I) kann innerhalb von 2 – 10 Tagen zu einer Exazerbation einer bereits bestehenden Hyperthyreose führen oder eine thyreotoxische Krise auslösen. Gelegentlich kann nach initialer Normalisierung (Latenzzeit 2 – 10 Monate) eine Immun-Hyperthyreose auftreten. Nach 1 – 3 Tagen der Verabreichung von hochdosiertem Radioiod kann es beim Patienten zu einer vorübergehenden entzündlichen Thyreoiditis und Tracheitis mit der Möglichkeit einer schweren Trachealkonstrik­tion kommen, insbesondere wenn eine Trachealstenose vorliegt.

In seltenen Fällen konnte eine temporäre Hyperthyreose sogar nach der Behandlung eines funktionellen Schilddrüsenkar­zinoms beobachtet werden.

Fälle von transientem Hypoparathyro­idismus, die angemessen überwacht und mit einer Ersatztherapie behandelt werden sollten, wurden nach Radioiodgabe beobachtet.

Spätfolgen

Eine dosisabhängige Hypothyreose kann als ein verzögertes Ergebnis der Radioiodbehandlung von Hyperthyreose auftreten. Diese Hypothyreose kann sich Wochen oder Jahre nach der Behandlung manifestieren. Daher sind eine Überwachung der Schilddrüsenfun­ktion und gegebenenfalls eine geeignete Hormonersatzthe­rapie erforderlich. Eine Hypothyreose tritt im Allgemeinen nicht vor 6 bis 12 Wochen nach der Verabreichung von Radioiod auf.

Augenerkrankungen

Eine endokrine Ophthalmopathie kann fortschreiten oder eine neue Ophthalmopathie kann nach Radioiod-Therapie von Hyperthyreose oder Morbus Basedow auftreten. Die Radioiodbehandlung von Morbus Basedow sollte mit der Gabe von Kortikosteroiden verbunden werden.

Lokale Strahlenschäden

Nach Gaben von Natriumiodid I-131 sind Stimmbandstörungen und -lähmung berichtet worden; in einigen Fällen konnte nicht entschieden werden, ob die Stimmbandstörung auf die Strahlung oder die chirurgische Behandlung zurückzuführen war.

Eine hohe Gewebeaufnahme von Radioiod kann mit lokalen Schmerzen, Beschwerden und lokalen Ödemen verbunden sein. So kann etwa im Fall einer Radioiodbehandlung einer Restschilddrüse ein diffuser und schwerer Weichteilschmerz in der Kopf-Hals-Region auftreten.

Das Auftreten einer strahlenbedingten Pneumonie sowie von Lungenfibrosen ist bei Patienten mit disseminierten Lungenmetastasen des differenzierten Schilddrüsenkar­zinoms beschrieben worden, insbesondere nach Hochdosistherapie, verursacht durch die Zerstörung von metastatischem Gewebe.

Bei der Behandlung metastasierender Schilddrüsenkar­zinome mit Beteiligung des zentralen Nervensystems (ZNS) sollte auch die Möglichkeit eines lokalen Hirnödems und/oder einer Verschlimmerung eines bestehenden Hirnödems in Betracht gezogen werden.

Gastrointestinale Störungen

Hohe Radioaktivitätswer­te können auch zu gastrointestinalen Störungen führen, in der Regel innerhalb der ersten Stunden oder Tage nach der Verabreichung. Zur Vorbeugung von MagenDarm-Störungen siehe Abschnitt 4.4.

Speichel- und Tränendrüsenstörun­gen

Eine Entzündung der Speicheldrüsen (Sialadenitis) mit Schwellung und Schmerzen in den Speicheldrüsen, mit teilweisem Geschmacksverlust und Mundtrockenheit kann auftreten. Die Sialadenitis ist normalerweise spontan oder mit entzündungshem­mender Behandlung reversibel, jedoch wurden gelegentlich Fälle von dosisabhängiger persistierender Ageusie und trockenem Mund beschrieben. Das Fehlen von Speichel kann zu Infektionen wie etwa Karies und dies wiederum zum Verlust von Zähnen führen. Zur Prävention von Speichelstörungen siehe Abschnitt 4.4.

Eine Fehlfunktion der Speichel- und/oder Tränendrüsen mit einem resultierenden Sicca-Syndrom kann auch auftreten mit einer Verzögerung von einigen Monaten bis zu zwei Jahren nach der Radioiodtherapie. Obwohl das Sicca-Syndrom in den meisten Fällen reversibel ist, kann bei einigen Patienten eine Persistenz der Symptome über mehrere Jahre beobachtet werden.

Knochenmarksde­pression

Als Spätfolge einer Radioiodtherapie kann sich eine reversible Knochenmarkde­pression mit isolierter Thrombozytopenie und Erythrozytopenie einstellen, die tödlich verlaufen kann. Das Auftreten einer Knochenmarkde­pression ist wahrscheinlicher nach einmaliger Verabreichung von mehr als 5.000 MBq oder nach wiederholter Verabreichung in Abständen von weniger als 6 Monaten.

Sekundäre bösartige Erkrankungen

Nach der Gabe höherer Aktivitäten, typischerweise bei der Behandlung von Schilddrüsenkar­zinomen, wurde eine erhöhte Inzidenz von Leukämie beobachtet. Es gibt Hinweise auf eine erhöhte Häufigkeit von soliden Krebserkrankungen, die durch die Verabreichung hoher Aktivitäten induziert wurden (über 7,4 GBq).

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen werden die gleichen Nebenwirkungen erwartet wie bei Erwachsenen. Aufgrund der größeren Strahlenempfin­dlichkeit von Kindergewebe (siehe Abschnitt 11.) und der höheren Lebenserwartung können Frequenz und Stärke jedoch unterschiedlich se­in.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Dieses Produkt muss von dem dazu berechtigten Personal im Krankenhaus verwendet werden. Das Risiko einer Überdosierung ist daher ein theoretisches Risiko.

Im Falle der Verabreichung einer Strahlungsüberdosis sollte die absorbierte Dosis für den Patienten nach Möglichkeit verringert werden, indem die Ausscheidung des Radionuklids aus dem Körper durch häufige Miktion und durch erzwungene Diurese und häufige Blasenentleerung erhöht wird. Zusätzlich wird die Blockade der Schilddrüse empfohlen (z. B. mit Kaliumperchlorat), um die Strahlenbelastung für die Schilddrüse zu reduzieren. Um die Aufnahme von Iod (131I) zu reduzieren, können Emetika gegeben werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1     pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Radiotherapeutika, (131I)Natriumiodid

ATC-Code: V10XA01

Der pharmakologische Wirkstoff ist Iod (131I) in Form von Natriumiodid, das von der Schilddrüse aufgenommen wird. Der physikalische Zerfall findet im Wesentlichen in der Schilddrüse statt, wo Iodid-131 eine lange Verweilzeit hat und dieses Organ selektiv bestrahlt.

In der für therapeutische Indikationen verwendeten Menge sind keine pharmakodynamischen Wirkungen von Natriumiodid (131I) zu erwarten.

Mehr als 90 % der Strahlungseffekte resultieren aus emittierter β-Strahlung, die eine mittlere Reichweite von 0,5 mm hat. Die β-Strahlung wird die Zellfunktion und die Zellteilung dosisabhängig verringern und zur Zellzerstörung führen. Die geringe Reichweite und die kaum vorhandene Aufnahme von Natriumiodid (131I) in anderen Organen führt zu einer vernachlässigbaren Strahlenexposition außerhalb der Schilddrüse.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Verabreichung wird Natriumiodid (131I) rasch aus dem oberen Gastrointesti­naltrakt resorbiert (90 % in 60 Minuten). Die Resorption wird durch die Magenentleerung beeinflusst. Sie ist erhöht durch eine Hyperthyreose und vermindert durch eine Hypothyreose.

Studien zu den Serumaktivitätsspi­egeln zeigten, dass nach einem schnellen Anstieg über 10 bis 20 Minuten ein Gleichgewicht nach etwa 40 Minuten erreicht wird. Nach oraler Verabreichung einer Natriumiodidlösung (131I) wird zur selben Zeit ein Gleichgewicht erreicht.

Verteilung und Aufnahme in den Organen

Die Pharmakokinetik entspricht der des nicht radioaktiv markierten Jodids. Nach Eintritt in die Blutbahn verteilt sich das Iod im extrathyreoidalen Kompartiment. Von hier aus wird es überwiegend in die Schilddrüse aufgenommen, die ca. 20 % des Jodids während eines Durchflusses extrahiert, oder renal ausgeschieden. Die Aufnahme des Jodids in die Schilddrüse erreicht ihr Maximum nach 24 – 48 Stunden, 50 % der maximalen Aufnahme werden innerhalb von 5 Stunden erreicht. Die Aufnahme wird durch mehrere Faktoren beeinflusst: Alter des Patienten, Volumen der Schilddrüse, Nierenclearance, Plasmakonzentration des Jodids und andere Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.5). Normalerweise beträgt die Jodidclearance der Schilddrüse 5 – 50 ml/min. Sie steigt bei Jodmangel auf bis zu 100 ml/min und unter Hyperthyreose auf bis zu 1000 ml/min. Bei Jodüberschuss kann die Jodidclearance der Schilddrüse auf 2 – 5 ml/min zurückgehen. Iodid sammelt sich ebenso in den Nieren an.

Kleinere Mengen 131I werden von den Speicheldrüsen und der Magenschleimhaut aufgenommen und sind ebenfalls in der Muttermilch, der Plazenta und dem Plexus choroideus nachweisbar.

Das von der Schilddrüse aufgenommene Iod gelangt in den bekannten Stoffwechselweg der Schilddrüsenhormone und wird in die organischen Substanzen eingebaut, die in die Synthese der Schilddrüsenhormone eingehen.

Biotransformation

Das von der Schilddrüse aufgenommene Iodid unterliegt dem bekannten Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone und wird in die organischen Verbindungen eingebaut, aus denen die Schilddrüsenhormone synthetisiert werden.

Elimination

37 – 75 % des Jods werden über den Urin ausgeschieden, 10 % mit den Faeces; die Ausscheidung über den Schweiß ist fast vernachlässigbar.

Die Ausscheidung über den Urin ist durch die renale Clearance bestimmt, die einen Anteil von bis zu annähernd 3 % der Nierenpassage ausmacht und von Mensch zu Mensch relativ konstant ist. Sie ist bei Hypothyreose und bei einer Nierenfunktion­sstörung erniedrigt und bei einer Hyperthyreose erhöht. Die mittlere Harnausscheidung bei gesunden Probanden (untersucht wurde der 24-Stunden-Urin) betrug 2,8 mg/kg bei Männern und 2,7 mg/kg bei Frauen. Bei euthyreoten Patienten mit normaler Nierenfunktion werden 50 – 75 % der verabreichten Aktivität innerhalb von 48 Stunden mit dem Urin ausgeschieden.

Halbwertzeit

Die effektive Halbwertszeit von Radioiod im Plasma liegt im Bereich von 12 Stunden, während die Halbwertszeit des von der Schilddrüse aufgenommenen Jods etwa 6 Tage beträgt. Daher hat nach Verabreichung von Natriumiodid (131I) ungefähr 40 % der Aktivität eine tatsächliche Halbwertszeit von 6 Stunden, während die übrigen 60 % eine Halbwertszeit von 8 Tagen haben.

5.3

Präklinische Daten zur SicherheitPräklinische Daten zur Sicherheit

Aufgrund der geringen Mengen an applizierter Substanz verglichen mit der normalen Aufnahme von Iod über die Nahrung (40 – 500 µg/Tag) ist keine akute Toxizität zu erwarten oder zu beobachten.

Es liegen weder Daten zur Toxizität nach wiederholter Gabe von Natriumiodid, noch zu dessen Effekten auf die Fortpflanzung von Tieren, noch zu dessen mutagenem oder kanzerogenem Potential, vor.

6.    pharmazeutische angaben

6.1      liste der sonstigen bestandteile

Kapselinhalt:

Natriumcarbonat

Natriumhydrogen­carbonat

Natriumhydroxid

Dinatriumphos­phatdihydrat

Natriumthiosulfat

Kapselhülle :

Chinolingelb (E 104)

Erythrosin (E 127)

Titandioxid (E 171)

Gelatine

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3     dauer der haltbarkeit

21 Tage ab Herstellungsdatum

6.4     besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 ° C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um eine Strahlenbelastung durch das Produkt zu vermeiden.

Die Lagerung von Radiopharmaka muss entsprechend den nationalen Vorschriften für radioaktives Material erfolgen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

6.5 art und inhalt des behältnisses

Ein Polypropylenfläschchen in einem Bleiabschirmbehälter, der mit einem Bleistopfen (mit Polypropyleneinsatz und Jodabsorber) verschlossen wurde. Die Packung enthält eine einzelne Kapsel. Jede Packung enthält einen Polypropylen-Applikator zur Kapselverabre­ichung.

6.6

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur HandhabungBesondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Allgemeine Warnhinweise

Radiopharmaka dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Die Entgegennahme, Lagerung, Anwendung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen und/oder den entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Radiopharmaka sollten in einer Weise hergestellt werden, die sowohl Strahlenschutz- als auch pharmazeutische Qualitätsanfor­derungen erfüllt.

Vorsichtsmaßnahmen vor der Handhabung oder Verabreichung des Arzneimittels

Die Verabreichung von Natriumiodid (131I) zur Therapie führt wahrscheinlich zu einer relativ hohen Strahlendosis für die meisten Patienten und kann zu erheblichen Umweltgefährdungen führen. Es kann ein Risiko für andere Personen durch externe Strahlung oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrechen etc. sein. Je nach der Menge der verabreichten Aktivität kann dies für die unmittelbare Familie von in Behandlung befindlichen Patienten oder für die breite Öffentlichkeit von Bedeutung sein. Daher sollten geeignete Vorsichtsmaßnahmen gemäß den nationalen Vorschriften getroffen werden.

Die Verabreichung sollte so durchgeführt werden, dass das Risiko einer Kontamination des Arzneimittels wie auch einer Kontamination der Anwender minimiert wird. Eine ausreichende Abschirmung ist zwingend erforderlich.

Beim Öffnen des Containers sollte sich das Personal bewusst sein, dass freie Radioaktivität auf Anzeigegeräten gemessen werden kann. Diese Aktivität ist auf Xe-131m zurückzuführen, das zu 1,17 % beim Zerfall von I-131 gebildet wird. Obwohl dies messbar ist, stellt es kein relevantes Risiko für das Personal dar.

Die effektive inhalative Dosisrate des gebildeten Xe-131m beträgt 0,1 % der Dosisrate bei 1 m Abstand von der mit Blei-abgeschirmten Kapsel.

Vorsichtsmaßnahmen und Aktivitätsdaten

1,3 % des Iod(131I) zerfällt über Xenon (131mXe) (Halbwertszeit 12 Tage) und eine kleine Menge an Xenon (131mXe) -Aktivität kann in der Verpackung als Folge der Diffusion vorliegen. Es wird daher empfohlen, den Transportbehälter in einem belüfteten Raum zu öffnen und nach Entfernen der Kapsel das Verpackungsmaterial vor der Entsorgung über Nacht stehen zu lassen, damit absorbiertes Xenon (131mXe) freigesetzt wird.

Zusätzlich kann flüchtiges Iod-131-Aktivität aus der Kapsel begrenzt austreten. Der Behälter enthält eine kleine Aktivkohlescheibe im Deckel, die dazu dient, aus der Kapsel austretendes Iod zu adsorbieren. Diese Aktivkohle kann mit bis zu 1,3 MBq (35 μCi) Iod-131 kontamini­ert sein.

Dadurch können nur sehr geringe Mengen Iod-131 (üblicherweise weniger als 1,85 kBq (50 nCi)) in der Verpackung vorhanden sein.

Die Aktivität einer Kapsel um 12:00 Uhr GMT vom Kalibrierungsdatum kann aus der Tabelle 1 berechnet werden.

Tabelle 1

Tag

Koeffizient

Tag

Koeffizient

Tag

Koeffizient

–6

1,677

1

0,917

8

0,502

–5

1,539

2

0,842

9

0,460

–4

1,412

3

0,772

10

0,422

–3

1,295

4

0,708

11

0,387

–2

1,188

5

0,650

12

0,355

–1

1,090

6

0,596

13

0,326

0

1,000

7

0,547

14

0,299

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7.    inhaber der zulassung

Narodowe Centrum Badań Jądrowych

ul. Andrzeja Sołtana 7

05–400 Otwock

Polen

Tel.: +48 22 7180700

Fax: +48 22 7180350

E-Mail:

8.    zulassungsnummer

2200550.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung

11.04.2019

10.    stand der information

10. stand der information

11.04.2019

11.

DOSIMETRIE

Die nachstehend aufgeführten Daten stammen aus der ICRP (Internationale Strahlenschut­zkommission, Radiotherapie für Patienten aus Radiopharmaka), Publikation 128.

Das biokinetische Modell wird als ein Kompartimentmodell beschrieben, das sowohl anorganisches Iodid als auch organisch gebundenes Iod, das nach Ausscheiden aus der Schilddrüse an die Körpergewebe abgegeben wird, berücksichtigt. Das ICRP-Modell bezieht sich auf die orale Verabreichung.

Im Rahmen der Nutzen-Risiko-Abwägung wird empfohlen, dass die effektive Dosis und die wahrscheinlichen Strahlendosen für einzelne Zielorgane vor der Verabreichung berechnet werden. Die Aktivität kann dann entsprechend dem Schilddrüsenvo­lumen, der biologischen Halbwertszeit und dem „Wiederverwertungs“ -Faktor angepasst werden, der den physiologischen Status des Patienten (einschließlich Jodmangel) und die zugrunde liegende Pathologie berücksichtigt.

Dosen zu folgenden Zielorganen können verwendet werden:

Unifokale Autonomie

Toxischem mehrknotigen Struma

Morbus Basedow

Große euthyreote Struma

Zielorgan-Dosis 300 – 400 Gy

Zielorgandosis 150 – 200 Gy

Zielorgandosis 200 Gy

Zielorgan-Dosis 100 – 150 Gy

Die Strahlenbelastung betrifft hauptsächlich die Schilddrüse. Die Strahlenbelastung der anderen Organe liegt im tausendfachen Bereich niedriger verglichen mit der Schilddrüse. Sie hängt von der Jodaufnahme durch die Nahrung ab (die Aufnahme von Radioiod ist in Bereichen mit Jodmangel um bis zu 90 % erhöht und in iodreichen Bereichen auf 5 % verringert). Sie ist außerdem von der Schilddrüsenfun­ktion (Eu-, Hyper- oder Hypothyreose) und von der Anwesenheit von Iodakkumulierenden Geweben im Körper (z.B. Situation nach Exzision der Schilddrüse, Vorhandensein von Iod-akkumulierenden Metastasen und Schilddrüsenbloc­kade) abhängig. Die Strahlenbelastung aller anderen Organe ist entsprechend höher oder niedriger, abhängig vom Grad der Akkumulation in der Schilddrüse.

Schilddrüse blockiert, Aufnahme 0 %, orale Verabreichung

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,044

0,054

0,086

0,14

0,25

Knochenoberfläche

0,030

0,037

0,059

0,092

0,18

Gehirn

0,021

0,026

0,043

0,071

0,14

Brust

0,020

0,025

0,042

0,069

0,13

Gallenblasenwand

0,037

0,048

0,085

0,13

0,21

GI-Trakt

Magenwand

0,87

1,1

1,6

2,8

5,9

Dünndarmwand

0,035

0,044

0,070

0,11

0,19

Dickdarmwand

0,14

0,18

0,30

0,50

0,92

Oberer Dickdarm

0,12

0,15

0,25

0,42

0,75

Unterer Dickdarm

0,17

0,22

0,37

0,61

1,2

Herzwand

0,062

0,080

0,13

0,20

0,37

Nieren

0,062

0,080

0,13

0,20

0,37

Leber

0,050

0,065

0,10

0,16

0,30

Lunge

0,053

0,068

0,11

0,18

0,36

Muskeln

0,026

0,032

0,051

0,080

0,15

Speiseröhre

0,024

0,030

0,049

0,079

0,15

Ovarien

0,038

0,049

0,076

0,11

0,20

Pankreas

0,060

0,073

0,11

0,16

0,28

Rotes Knochenmark

0,031

0,038

0,061

0,095

0,18

Speicheldrüsen

0,27

0,33

0,44

0,59

0,86

Haut

0,019

0,023

0,038

0,062

0,12

Milz

0,064

0,077

0,12

0,19

0,34

Testes

0,025

0,033

0,055

0,084

0,15

Thymus

0,024

0,030

0,049

0,079

0,15

Schilddrüse

2,2

3,6

5,6

0,13

0,25

Harnblasenwand

0,54

0,71

1,1

1,4

1,8

Uterus

0,045

0,037

0,062

0,10

0,18

Sonstige Organe

0,029

0,037

0,060

0,10

0,18

Effektives Dosisäquivalent (mSv/MBq)

0,28

0,40

0,54

1,1

2,0

Schilddrüse geringe Aufnahme, orale Verabreichung

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,051

0,067

0,12

0,20

0,44

Knochenoberfläche

0,089

0,10

0,14

0,22

0,40

Gehirn

0,093

0,10

0,13

0,18

0,30

Brust

0,038

0,050

0,10

0,17

0,32

Gallenblasenwand

0,043

0,057

0,1

0,18

0,36

GI-Trakt

Magenwand

0,77

1,0

1,5

2,5

5,3

Dünndarmwand

0,033

0,043

0,073

0,11

0,22

Oberer Dickdarm

0,12

0,15

0,27

0,49

1,0

Unterer Dickdarm

0,17

0,22

0,39

0, 71

1,6

Herzwand

0,089

0,12

0,21

0,36

0,77

Nieren

0,27

0,34

0,50

0,84

1,8

Leber

0,093

0,14

0,24

0,46

1,2

Lunge

0,10

0,13

0,22

0,38

0,79

Muskeln

0,084

0,11

0,17

0,27

0,48

Speiseröhre

0,10

0,15

0,30

0,58

1,1

Ovarien

0,037

0,049

0,080

0,13

0,28

Pankreas

0,064

0,080

0,13

0,21

0,41

Rotes Knochenmark

0,072

0,086

0,12

0,19

0,37

Speicheldrüsen

0,22

0,27

0,36

0,49

0,72

Haut

0,043

0,053

0,080

0,12

0,25

Milz

0,069

0,089

0,15

0,26

0,55

Testes

0,024

0,032

0,056

0,095

0,20

Thymus

0,10

0,15

0,30

0,59

1,1

Schilddrüse

280

450

670

1400

2300

Harnblasenwand

0,45

0,58

0,89

1,2

1,6

Uterus

0,042

0,054

0,090

0,15

0,28

Sonstige Organe

0,048

0,1111

0,17

0,25

0,44

Effektives Dosisäquivalent (mSv/MBq)

14

23

34

71

110

Mittlere Aufnahme der Schilddrüse, orale Verabreichung

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,055

0,047

0,13

0,24

0,55

Knochenoberfläche

0,12

0,14

0,19

0,30

0,52

Gehirn

0,13

0,14

0,18

0,24

0,39

Brust

0,048

0,063

0,13

0,23

0,43

Gallenblasenwand

0,046

0,063

0,12

0,21

0,45

GI-Trakt

Magenwand

0,71

0,95

1,4

2,4

5,0

Dünndarmwand

0,032

0,043

0,075

0,11

0,24

Dickdarmwand

0,14

0,18

0,34

0,63

1,4

Oberer Dickdarm

0,12

0,15

0,28

0,53

1,2

Unterer Dickdarm

0,17

0,22

0,40

0,76

1,8

Herzwand

0,10

0.14

0,25

0,45

1,0

Nieren

0,27

0,34

0,53

0,93

2,1

Leber

0,12

0,18

0,31

0,62

1,7

Lunge

0,13

0,16

0,28

0,50

1,0

Muskeln

0,12

0,15

0,24

0,38

0,66

Speiseröhre

0,14

0,22

0,45

0,87

1,7

Ovarien

0,036

0,049

0,082

0,15

0,33

Pankreas

0,066

0,084

0,14

0,24

0,49

Rotes Knochenmark

0,095

0,11

0,15

0,24

0,48

Speicheldrüsen

0,19

0,24

0,32

0,43

0,64

Haut

0,057

0,070

0,10

0,16

0,33

Milz

0,023

0,032

0,056

0,10

0,23

Testes

0,023

0,032

0,056

1,0

2,3

Thymus

0,14

0,22

0,45

0,87

1,7

Schilddrüse

430

690

1000

2200

3600

Harnblasenwand

0,39

0,51

0,79

1,1

1,5

Uterus

0,040

0,053

0,089

0,15

0,32

Sonstige Organe

0,11

0,15

0,23

0,33

0,58

Effektives Dosisäquivalent (mSv/MBq)

22

35

53

110

180

Schilddrüse hohe Aufnahme, orale Verabreichung

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivität (mGy/MBq)

Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,059

0,082

0,15

0,28

0,66

Knochenoberfläche

0,16

0,18

0,24

0,37

0,65

Gehirn

0,17

0,18

0,24

0,37

0,65

Brust

0,058

0,077

0,17

0,28

0,54

Gallenblasenwand

0,049

0,068

0,13

0,24

0,54

GI-Trakt

Magenwand

0,66

0,88

1,3

2,2

4,7

Dünndarmwand

0,032

0,043

0,077

0,12

0,26

Dickdarmwand

0,14

0,19

0,35

0,68

0,16

Oberer Dickdarm

0,12

0,16

0,30

0,58

1,4

Unterer Dickdarm

0.16

0,22

0,42

0,81

2,0

Herzwand

0.12

0,16

0,30

0,58

1,4

Nieren

0,27

0,35

0,55

1,0

2,4

Leber

0,14

0,22

0,39

0,79

2,2

Lunge

0,15

0,20

0,35

0,61

1,3

Muskeln

0,15

0,19

0,31

0,49

0,86

Speiseröhre

0,19

0,28

0,59

1,2

2,3

Ovarien

0,035

0,049

0,084

0,16

0,37

Pankreas

0,068

0,088

0,15

0,27

0,57

Rotes Knochenmark

0,12

0,14

0,19

0,29

0,59

Milz

0,16

0,20

0,27

0,37

0,55

Speicheldrüsen

0,071

0,087

0,13

0,19

0,41

Haut

0,075

0,10

0,18

0,33

0,80

Testes

0,22

0,031

0,057

0,11

0,27

Thymus

0,19

0,28

0,59

1,2

2,3

Schilddrüse

580

940

1400

3000

4900

Blasenwand

0,34

0,44

0,68

0,95

1,3

Uterus

0,038

0,051

0,089

0,16

0,36

Sonstige Organe

0,15

0,19

0,29

0,42

0,74

Effektives Dosisäquivalent (mSv/MBq)

29

47

71

150

250

12.    ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN

Die Kapseln sind gebrauchsfertig. Bestimmen Sie vor der Verwendung die Aktivität.

Anwendungspro­tokoll

1. Überprüfen Sie die Radioaktivität und das Kalibrierungsdatum auf der äußeren Verpackung

2. Reißen Sie die obere Abdeckung des Versandbehälters ab (Metalldose).

3. Entfernen Sie die obere Styroporeinlage.

4. Nehmen Sie Abschirmbehälter mit der Kapsel heraus.

5. Zerreißen Sie die Papierfolie und entnehmen Sie das Mundstück.

6. Öffnen Sie das Bleibehältnis. Halten Sie dazu den unteren Teil des Behälters und ziehen Sie den oberen Teil nach oben. Die Durchstechflasche mit der Kapsel sollte im Abschirmbehälter verbleiben.

7. Schließen Sie das Mundstück an das Plastikbehältnis an. Dazu schrauben Sie das Mundstück in das Plastikbehältnis mit der Kapsel ein.

8. Während der Verabreichung der Kapsel wird empfohlen, das Plastikbehältnis mit der Kapsel im Abschirmbehälter aufzubewahren. Der Patient, der den Abschirmungsbehälter in seiner Hand hält, nimmt das Mundstück in seinen Mund und kippt es dann, um die Kapsel aus dem Plastikbehältnis durch das Mundstück zu bekommen. Es ist möglich, eine Kapsel ohne Verwendung des Abschirmbehälters zu verabreichen. Der Patient ergreift das Mundstück, nimmt das Plastikbehältnis mit der Kapsel aus dem Abschirmbehälter heraus, nimmt das Mundstück in den Mund und kippt es dann, um die Kapsel aus dem Plastikbehältnis durch das Mundstück zu bekommen.

9. Nach der Verabreichung der Kapsel müssen das Mundstück und das Plastikbehältnis entsorgt werden. Der Abschirmbehälter sollte an den Hersteller zurückgegeben werden.

10. Um das Mundstück von dem Plastikbehältnis zu trennen, legen Sie das Plastikbehältnis mit dem Mundstück in den Abschirmbehälter und dann, indem Sie den Behälter mit der Hand halten, schrauben Sie das Mundstück ab, um es zu lösen.

11. Um die Kapselaktivität zu messen, nehmen Sie das am Plastikbehältnis befestigte Mundstück mit der Greifvorrichtung des Dosiskalibrators und legen es in den Dosiskalibrator. Wenn die Messung beendet ist, entfernen Sie das am Plastikbehältnis befestigte Mundstück und legen Sie es zurück in den Abschirmbehälter. Wenn die Kapsel in einen anderen Raum gebracht werden muss, sollte das Mundstück gemäß obiger Anleitung vom Plastikbehältnis getrennt werden. Nach dem Trennen des Mundstücks decken Sie den Abschirmbehälter mit einem Deckel ab.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.