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Ivomec.P - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ivomec.P

1.    bezeichnung des tierarzneimittels

Ivomec-P, 18,7 mg/g Paste zum Eingeben für Pferde Ivermectin

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 g enthält:

Wirkstoff(e):

Ivermectin 18,7 mg

Sonstige Bestandteile:

Titandioxid (E171) 20.0 mg

Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Paste zum Eingeben.

4.    klinische angaben

4.1     zieltierart(en)

Pferd.

4.2    anwendungsgebiete unter angabe der zieltierart(en)

Antiparasitikum zur Behandlung und Bekämpfung des Befalls mit folgenden Magen- und Darmrundwürmern, Lungenwürmern, Mikrofilarien und Magendasseln bei Pferden:

Große Strongyliden

Strongylus vulgaris

Strongylus edentatus

Strongylus equinus

Kleine Strongyliden

Triodontophorus spp.

adulte und 4. (arterielle) Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien adulte

adulte

Triodontophorus brevicauda

Triodontophorus serratus

Triodontophorus tenuicollis

Craterostomum acuticaudatum Coronocyclus spp.

Coronocyclus coronatus

Coronocyclus labiatus

Coronocyclus labratus

Cyathostomum spp.

Cyathostomum catinatum

Cyathostomum pateratum

Cylicocyclus spp.

Cylicocyclus ashworthi

Cylicocyclus elongatus

Cylicocyclus insigne

Cylicocyclus leptostomum

Cylicocyclus nassatus

Cylicocyclus radiatus

Cylicodontophorus spp.

Cylicodontophorus bicoronatus

Cylicostephanus spp.

Cylicostephanus asymetricus

Cylicostephanus bidentatus

Cylicostephanus calicatus

Cylicostephanus goldi

Cylicostephanus longibursatus

Cylicostephanus minutus

Gyalocephalus capitatus

Parapoteriostomum spp.

Parapoteriostomum euproctus

Parapoteriostomum mettami

Petrovinema spp.

Petrovinema poculatum

Poteriostomum spp.

Poteriostomum imparidentatum Poteriostomum ratzii

adulte

adulte und 4. Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien adulte und 4. Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien

adulte und 4. Larvenstadien

Pfriemenschwanz

Oxyuris equi

Rollschwanz

Habronema muscae

Spulwurm

Parascaris equorum

Magenfadenwurm

Trichostrongylus axei

Mikrofilarien

Onchocerca sp.

adulte und immature

adulte

adulte, L3 und L4

adulte

Magendasseln

Gasterophilus spp.

Lungenwurm

Dictyocaulus arnfieldi

Zwergfadenwurm

Strongyloides westeri

alle Larvenstadien

adulte und immature

adulte

Dermatitiden verursacht durch Hautlarven von Habronema und Draschia spp. (Sommerwunden) sowie durch Onchocerca sp. microfilariae (Hautonchozerkose).

4.3    gegenanzeigen

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.

4.4    besondere warnhinweise für jede zieltierart

Folgende Vorgehensweisen sind zu vermeiden, da diese das Risiko für Resistenzentwic­klungen erhöhen und letztendlich zur Unwirksamkeit der Therapie führen können:

Zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika aus derselben Wirkstoffklasse über einen längeren Zeitraum Unterdosierungen infolge zu niedrig geschätzten Körpergewichts oder nicht sachgerechter Verabreichung des Präparates

Klinischen Verdachtsfällen von Anthelminthika­resistenzen sollte mittels geeigneter Untersuchungsmet­hoden (z.B. fäkalem Eizahlredukti­onstest) nachgegangen werden. Sollte der Befund deutliche Hinweise auf das Vorliegen einer Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum ergeben, dann sollte ein Anthelminthikum einer anderen Stoffgruppe und mit anderem Wirkungsmechanismus angewendet werden.

Resistenzen gegenüber Ivermectin sind für Parascaris equorum berichtet worden. Daher sollte dieses Tierarzneimittel entsprechend vorhandener lokaler epidemiologischer Informationen zur Empfindlichkeit dieser Helminthen-Spezies und Empfehlungen zur Verminderung weiterer Resistenzen verwendet werden.

4.5    besondere vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzgruppe kann Resistenzen gegenüber anderen Wirkstoffen dieser Gruppe hervorrufen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für Nicht-Zieltierarten:

Nach der Anwendung von Ivermectin bei Hunden – speziell bei Collies und Bobtails – sowie bei Schildkröten wurde über Unverträglichkeiten mit Todesfolge berichtet. Ivomec-P ist für Pferde zugelassen und soll nicht bei anderen Tierarten angewendet werden.

Hunde und Katzen sollten aufgrund des Risikos von Unverträglichke­itsreaktionen durch Ivermectin weder Pastenreste vom Boden aufnehmen noch Zugang zu gebrauchten Applikationssprit­zen haben.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Nach Gebrauch Hände waschen.

Während der Anwendung nicht rauchen, trinken oder essen.

Da das Tierarzneimittel Haut und Augen reizen kann, sollte bei der Anwendung jeder Kontakt damit vermieden werden. Bei versehentlichem Kontakt reichlich mit Wasser abspülen.

Bei versehentlicher Einnahme oder Reizung am Auge ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

4.6    nebenwirkungen (häufigkeit und schwere)

Vereinzelt, insbesondere bei starkem Befall mit Onchocerca microfilariae , wurden kurz nach der Behandlung Ödeme und Pruritus beobachtet, was vermutlich auf eine massive Abtötung einer großen Anzahl von Mikrofilarien zurückzuführen ist. In der Regel klangen diese Symptome innerhalb weniger Tage wieder ab.

Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Ivomec-P sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicher­heit, Mauerstraße 39–42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail () angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der InternetSeite ).

4.7    anwendung während der trächtigkeit, laktation oder der legeperiode

Siehe unter Abschnitt 4.3 und 4.11.

Das Produkt kann Stuten in allen Phasen der Trächtigkeit und Laktation verabreicht werden.

4.8    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und andere

Die Wirkung von GABA-Agonisten kann durch Ivermectin verstärkt werden.

4.9    dosierung und art der anwendung

Zum Eingeben.

Für Pferde beträgt die empfohlene Einmaldosis 0,2 mg Ivermectin pro kg Körpergewicht (KGW), entspricht 1,07 g Paste für 100 kg Körpergewicht.

1 Applikation­sspritze mit 6,42 g (mit 8,03 bzw. 11,77 g) Paste für ein Pferd mit 600 kg (bis 750 bzw. 1100 kg) KGW, entsprechend 0,2 mg Ivermectin pro kg KGW.

Jede Markierung (schwarzer Pfeil) am Stempelschaft entspricht einer Dosis für 100 kg KGW, jede Rasterung für 25 kg KGW.

Das Gewicht des Tieres sollte für die korrekte Anwendung des Arzneimittels genau bestimmt werden. Bei den Applikationssprit­zen, die zur Behandlung von Pferden bis 600 kg und 1100 kg vorgesehen sind, können die kalibrierten Markierungen in jeweils 100 kg Intervallen eingestellt werden. Bei der Applikationssprit­ze, die zur Behandlung von Pferden bis 750 kg vorgesehen ist, können die kalibrierten Markierungen in jeweils 125 kg Intervallen eingestellt werden. Die Applikationsspritze ist so weit wie möglich in das Maul einzuschieben. Es ist darauf zu achten, dass sich beim Einbringen der Paste keine Futterreste in der Maulhöhle befinden.

Dauer der Anwendung

Einmalige Anwendung. Wiederholungsbe­handlungen sollten erst nach 21 Tagen durchgeführt werden. Die Zeitpunkte sind nach den epidemiologischen Gegebenheiten zu wählen.

4.10    überdosierung (symptome, notfallmaßnahmen und gegenmittel), falls erforderlich

Nach einer Überdosierung von 1,8 mg/kg (entspricht dem 9-fachen der empfohlenen Dosierung) wurden vorübergehende, milde Anzeichen einer Unverträglichkeit (verlangsamter Pupillenreflex und Abgeschlagenheit) beobachtet. Bei höheren Dosierungen wurden auch Mydriasis, Ataxie, Muskelzittern, Benommenheit bis hin zum Koma und Tod beobachtet. Weniger schwere Symptome sind in der Regel vorübergehend. Ein Antidot ist nicht bekannt. Falls erforderlich, ist eine symptomatische Therapie einzuleiten.

4.11    wartezeit(en)

Essbare Gewebe: 21 Tage

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.

5.    pharmakologische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Endektozide, makrozyklische Laktone, Avermectine

ATCvet-Code: QP54AA01 Ivermectin

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Ivermectin gehört als Endektozid in die Substanzklasse der makrozyklischen Laktone. Diese Stoffe werden selektiv und mit hoher Affinität an GlutamatRezeptoren von Chloridionenkanälen gebunden, die in Nerven- bzw. Muskelzellen von wirbellosen Tieren vorkommen. Dadurch wird die Permeabilität der Zellmembran gegenüber Chloridionen erhöht. Es kommt zur Hyperpolarisation der Nerven- bzw. Muskelzellen, was zur Paralyse und zum Tod des Parasiten führt.

Vertreter dieser Substanzklasse können auch mit anderen Rezeptoren der Chloridionenkanäle reagieren, beispielsweise mit solchen, die auf den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ansprechen.

Die allgemein gute Verträglichkeit dieser Substanzen in Säugetieren erklärt sich dadurch, dass Säuger keine Glutamat-Rezeptoren an Chloridionenkanälen besitzen und die Affinität der makrozyklischen Laktone gegenüber den GABA-abhängigen Rezeptoren bei Säugern in therapeutischen Dosierungen um mehrere Größenordnungen geringer ist als bei den Parasiten. Die intakte Blut-Hirn-Schranke ist für makrozyklische Laktone im Allgemeinen kaum permeabel.

5.2    Angaben zur Pharmakokinetik

Ivermectin wird schnell resorbiert, die höchsten Plasmakonzentra­tionen werden nach wenigen Stunden erreicht. Es reichert sich im Fettgewebe an und wird von dort langsam freigegeben. In der Leber wird es durch oxidative Biotransformation in weniger lipidlösliche Metabolite umgewandelt.

Ivermectin wird hauptsächlich über die Fäzes ausgeschieden, im Harn sind es weniger als 2 %.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    verzeichnis der sonstigen bestandteile

Hyprolose

HydriertesRizinusöl

Titandioxid (E 171)

Propylenglycol

6.2    inkompatibilitäten

Der Wirkstoff Ivermectin unterliegt bei intensiver Bestrahlung einem photolytischen Ab­bau.

6.3    dauer der haltbarkeit

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre.

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: so­fort

verbrauchen.

6.4    besondere lagerungshinweise

Nicht über +30 °C lagern.

6.5    Art und Beschaffenheit der Primärverpackung

Applikationsspritze aus Polyethylen (LDPE) und Polypropylen mit 6,42 g Paste.

Das Produkt ist verfügbar in Applikationssprit­zen, die 6,42 g, 8,03 g oder 11,77 g Paste enthalten.

Die Applikationssprit­zen, die zur Behandlung von Pferden bis 600 kg (enthalten 6,42 g Paste) vorgesehen sind:

Weißer Polypropylen-Spritzenkörper mit weißer LDPE-Kappe, weißer Stempelschaft aus Polypropylen mit Gummispitze; mit Dosierstufen zur Körpergewichtse­instellung mit einem weißen Anschlagring aus Polypropylen.

Die Applikationssprit­zen, die zur Behandlung von Pferden bis 750 kg und 1100 kg (enthalten 8,03 bzw. 11,77 g Paste) vorgesehen sind: Weißer Polypropylen-Spritzenkörper mit einer weißen Gummikappe, weißer Stempelschaft aus Polypropylen mit Gummispitze; mit Dosierstufen zur Körpergewichtse­instellung mit einem weißen Anschlagring aus Polypropylen.

Packungsgrößen:

Packung mit 1 Applikation­sspritze mit 6,42 g Paste zum Eingeben.

Packung mit 1 Applikation­sspritze mit 8,03 g zum Eingeben.

Packung mit 1 Applikation­sspritze mit 11,77 g zum Eingeben.

Packung mit 50 Applikation­sspritzen mit je 6,42 g Pastezum Eingeben.

Packung mit 50 Applikation­sspritzen mit je 8,03 g zum Eingeben.

Packung mit 50 Applikation­sspritzen mit je 11,77 g zum Eingeben.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die entsorgung nicht verwendeter

Der Wirkstoff Ivermectin ist für Fische und andere im Wasser lebende Organismen gefährlich. Behandelte Tiere sollen daher keinen direkten Zugang zu Gewässern haben.

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsam­melstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7.    zulassungsinhaber

Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

Binger Str. 173

D-55216 Ingelheim

8.    zulassungsnummer

18481.00.00

9.    datum der erteilung der erstzulassung/verlängerung

DER ZULASSUNG

19.03.1990 / 08.05.2001