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Linola sept Antiseptische Hautcreme mit Clioquinol - Zusammengefasste Informationen

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Linola sept Antiseptische Hautcreme mit Clioquinol

FACHINFORMATION

Linola sept Antiseptische Hautcreme mit Clioquinol

0,5 g Clioquinol pro 100 g Creme

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

100 g Creme enthalten 0,5 g Clioquinol.

Sonstig(e) Bestandteil(e) mit bekannter Wirkung: Methyl-4-hydroxybenzoat, Natriumethyl-4-hydroxybenzoat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Creme

Sehr schwach gelbliche, dünnflüssige Creme.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Infizierte Hauterkrankungen.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die erkrankten Hautpartien sollten 2-mal täglich mit Linola sept Antiseptische Hautcreme eingerieben werden.

Die Behandlung erfolgt bis zum Abheilen der Hauterkrankung.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Linola sept Antiseptische Hautcreme bei Säuglingen und Kleinkindern ist bisher noch nicht erwiesen. Linola sept Antiseptische Hautcreme sollte daher in dieser Altersgruppe nur nach Rücksprache mit dem Arzt und nach seinen Anweisungen angewendet werden.

Art der Anwendung

Creme zur Anwendung auf der Haut.

4.3    gegenanzeigen

dr^augustwolfflinola sept antiseptische hautcreme mit clioquinol - de1.3.1 summary of product characteristics, labelling and package leafletspcpage 227/01/2022

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, dessen Derivate (Chinoline), Methyl-4-hydroxybenzoat, Natriumethyl-4-hydroxybenzoat oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– Iodüberempfin­dlichkeit.

– Otitis media, da ototoxische Schäden beim Eindringen von Clioquinol in die Paukenhöhle nicht auszuschließen sin­d.

– Schwangerschaft und Stillzeit.

– Anwendung auf den Augenbindehäuten.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Bei Langzeitanwendung ist bei Patienten mit Schilddrüsenstörun­gen eine Überwachung des Iodplasmaspiegels erforderlich.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Linola sept Antiseptische Hautcreme im Genital- oder Analbereich und Latexprodukten (z. B. Kondome, Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe (insbesondere Stearate) zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit kommen.

Clioquinol kann in der Kleidung schwer entfernbare gelbe bis braune Flecken hervorrufen. Werden die Kleidungsstücke sofort ausgewaschen, ist mit einer bleibenden Verfärbung nicht zu rechnen (eingetrocknete Flecken lassen sich nur schlecht oder gar nicht entfernen). Es empfiehlt sich daher, die behandelten Hautstellen z. B. mit Verbandmull abzudecken. Die Reinigung der Haut ist problemlos möglich.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Keine bekannt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Linola sept Antiseptische Hautcreme ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Allergische Reaktionen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr selten

Rötliche Verfärbung von weißem Kopfhaar (bei Anwendung auf der Kopfhaut)

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Beschreibung einzelner bestimmter Nebenwirkungen

Bei Anwendung von Linola sept Antiseptische Hautcreme auf der Kopfhaut ist eine rötliche Verfärbung von weißem Kopfhaar möglich, die beim Nachwachsen der Haare wieder verschwindet.

Methyl-4-hydroxybenzoat und Natriumethyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichke­itsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Intoxikationen durch lokale Anwendung von Clioquinol sind nicht bekannt.

Bei versehentlicher oraler Aufnahme sind keine Intoxikationen zu erwarten. Es ist zu erwarten, dass der unangenehme Geschmack die Aufnahme größerer Mengen verhindert.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Chinolin-Derivate, ATC-Code: D08AH30

Die antimikrobielle Wirkung des Clioquinol ist bakteriostatisch bis bakterizid und beruht sehr wahrscheinlich auf der Eigenschaft der phenolischen Hydroxylgruppe am C8-Atom, mit Schwermetallen Chelate zu bilden. Es wird angenommen, dass freies Clioquinol nach Passieren der Bakterien- oder Pilzzellmembran mit lebenswichtigen Enzymen dieser Keime Chelate bildet und so das weitere Wachstum unterbindet. Bei Blockierung der OH-Gruppe am C8-Atom, z. B. durch Veretherung mit Alkylgruppen, ist Clioquinol nicht mehr zur Chelatbildung fähig; die antimikrobielle Wirksamkeit ist nachgewiesenermaßen ausgeschaltet.

Resistenzinduk­tionen sind seit der Einführung von Clioquinol bislang nicht beobachtet worden.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Anhand der Blutspiegelwerte und renalen Exkretion wurde die kutane Resorption von Clioquinol nach topischer Anwendung von Linola sept Antiseptische Hautcreme gemessen. Die aufgrund der kumulativen renalen Elimination von Clioquinol aus dieser O/W-Emulsion ermittelten 24-Stunden-Resorptionsquoten lagen beim offenen Test bei 3,53 ± 2,17 % der applizierten Dosis, was gut mit den in der Literatur beschriebenen Werten übereinstimmt; unter Okklusivbedingungen war die Resorption auf 8,2 ± 2,2 % erhöht.

Elimination

Das perkutan aufgenommene Clioquinol wird ebenso wie bei oraler Gabe fast vollständig als Glucuronid renal ausgeschieden. Der Beginn der renalen Elimination des transepidermal

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aufgenommenen Clioquinol erfolgte bereits 1 – 2 Stunden nach Applikation und war 48 Stunden nach Versuchsbeginn abgeschlossen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Toxizität

Die akute orale Toxizität, ausgedrückt als LD50, beträgt bei Meerschweinchen 175 mg/kg und bei jungen Katzen 400 mg/kg.

Beim Menschen sind fatale Folgen nach kurzzeitiger Anwendung von Clioquinol nicht bekannt.

In Einzelfällen wurde über cerebrale Störungen (Amnesien unterschiedlicher Art und Ausprägung) nach eintägiger oraler Anwendung von Clioquinol in einer Dosierung von 0,3 bis 7,5 g berichtet, ohne dass ZNS-Schäden feststellbar waren.

Im Tierexperiment ließen sich bei längerfristiger Verabreichung hoher Clioquinol-Dosen Neuropathien mit SMON-ähnlichen Symptomen und in einigen Fällen Leberschäden beobachten.

Dabei traten bei den einzelnen Tierspezies (Katze, Hund, Huhn, Maus, Ratte, Affe und Kaninchen) und Rassen (Hunde) so extrem divergierende Dosis-Wirkungs-Beziehungen auf, dass hieraus keine Rückschlüsse auf toxische Grenzwerte beim Menschen gezogen werden können.

Clioquinol wird für eine vor allem in Japan, in seltenen Fällen auch in Europa und den USA, aufgetretene Neuropathie (SMON = subacute myelooptic neuropathy) verantwortlich gemacht. Nach langzeitigem und hochdosiertem oralem Gebrauch von Clioquinol traten bei SMON u. a.

Sensibilitätsstörun­gen, motorische Ausfallersche­inungen bis zur Lähmung der Extremitäten und Sehstörungen bis zur Erblindung auf. Als Ursache ließ sich eine Degeneration der hinteren Seitenstränge im Rückenmark, des retrobulbären Sehnerves und der peripheren Nerven nachweisen.

In Einzelfällen wurden Entzündungen der Haut und Nekrosen im intertriginösen Bereich beschrieben. Ihre Auslösung war jedoch von der angewandten Clioquinol-Dosis abhängig und wurde deshalb auch nur bei Dermatika mit einem Clioquinol-Gehalt von mehr als 1 % (d. h. 3,6 und 100 %), insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Lokalcorticoiden, beobachtet. Bei Linola sept Antiseptische Hautcreme mit 0,5 % Clioquinol sind derartige Nebenwirkungen hingegen bisher nicht aufgetreten.

Nach Anwendung von Clioquinol- und Corticoid-haltigen Dermatika wurde 1 Fall einer längerfristig gesteigerten UV-Licht-Empfindlichkeit beschrieben. Über eine Gelbfärbung der Fingernägel und der obersten Hautschichten durch Clioquinol wurde ebenfalls berichtet. Derartige Effekte sind von Linola sept Antiseptische Hautcreme nicht bekannt.

Mutagenität

Während verschiedene Untersuchungen zur Mutagenität von Clioquinol an Bakterien negativ verliefen, liegen aus Hefetests vorläufige Hinweise auf eine aneugene Wirkung (Non-disjunction) vor, deren Bedeutung jedoch in aussagekräftigeren Testsystemen abgeklärt werden müsste.

Untersuchungen an Säugerzellsystemen (in vitro und in vivo ) fehlen.

Insgesamt erlauben die derzeit vorliegenden Literaturdaten keine endgültige Beurteilung des mutagenen Potentials von Clioquinol.

Kanzerogenität

Untersuchungen am Tier auf eine tumorigene Wirkung von Clioquinol wurden nicht durchgeführt.

Reproduktionsto­xizität

Reproduktions- und Fertilitätsun­tersuchungen am Tier oder Menschen wurden nicht durchgeführt.

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Epidemiologische oder tierexperimentelle Studien über teratogene oder embryotoxische Wirkungen liegen nicht vor. Hinweise auf ein neurotoxisches Risiko ergeben sich aus Untersuchungen an isoliertem Nervengewebe neugeborener Ratten, in denen gezeigt wurde, dass Clioquinol die DNA-, RNA- und Protein-Synthese und den nerve growth factor inhibieren kann.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Carbomer 980

Decyloleat

Ungesättigte Fettsäuren (C18)

Glycerolmonostearat

Macrogolsteary­lether (3) (Ph. Eur.)

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (E218)

Natriumethyl-4-hydroxybenzoat (E215)

Stearinsäure (Ph. Eur.) (E570)

Trometamol

Gebleichtes Wachs

Gereinigtes Wasser

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Nach Anbruch 1 Jahr haltbar.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Aluminiumtube mit Verschlusskappe aus Polyethylen.

Packungsgrößen: 5 g, 15 g, 25 g, 50 g, 100 g.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7.   inhaber der zulassung

Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel

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Sudbrackstraße 56

33611 Bielefeld

Telefon: 0521 8808–05

Fax: 0521 8808–334

E-Mail:

8.    zulassungsnummer

4076.00.00

9.  datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

Datum der Erteilung der Zulassung 16. Januar 1984.

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 30. Juni 2005.

10.    stand der information

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