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Longtussin duplex Tag und Nacht N - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Longtussin duplex Tag und Nacht N

1.    bezeichnung des arzneimittels

Longtussin duplex Tag und Nacht N

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 Kapsel (Kapsel für den Tag) enthält 90,00 mg Guaifenesin.

1 Kapsel (Kapsel für die Nacht) enthält 35,00 mg Codein (unter dem Begriff Codein wird die wasserfreie Base verstanden).

Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Weichkapsel

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Kapsel für den Tag (gelb):

Zur Schleimlösung im Bronchialbereich und zur Erleichterung des Abhustens bei

Erkältungen und grippalen Infekten Bronchitis

Kapsel für die Nacht (grau):

Symptomatische Therapie von Reizhusten (unproduktiver Husten).

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Kapsel für den Tag (gelb):

Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahren nehmen je 2 Kapseln für den Tag (gelb) (entsprechend 180,00 mg Guaifenesin) morgens und mittags nach den Mahlzeiten ein.

Die Kapseln werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.

Die Kapseln für den Tag (gelb) sollten nicht länger als zwei Wochen angewendet werden.

Kapsel für die Nacht (grau):

Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahren nehmen 1 Kapsel für die Nacht (grau) (entsprechend 35,0 mg Codein) abends vor dem Schlafengehen.

Kinder und Jugendliche:

Kinder unter 12 Jahren :

Longtussin duplex Tag und Nacht N ist bei Kindern unter 12 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Kinder im Alter von 12 bis 18 Jahren:

Die Anwendung von Longtussin duplex Tag und Nacht N wird bei Kindern im Alter von 12 bis 18 Jahren mit eingeschränkter Atemfunktion nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Die Kapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Verlauf der Erkrankung. Bei Persistieren des Hustens über einen Zeitraum von 2 Wochen hinaus muss eine weitere diagnostische Abklärung erfolgen.

4.3    gegenanzeigen

Kapsel für den Tag (gelb):

Die Kapseln für den Tag (gelb) dürfen nicht angewendet werden bei:

– Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil, Guaifenesin, Soja, Erdnuss, Gelborange S (E110) oder einem der sonstigen Bestandteile der Kapseln für den Tag (gelb),

– Magen-Darm-Erkrankungen,

– Schwangerschaft und Stillzeit.

Kapsel für die Nacht (grau):

Die Kapseln für die Nacht (grau) dürfen nicht angewendet werden bei:

– Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil, Codein, oder einem der sonstigen Bestandteile der Kapseln für die Nacht (grau),

– Ateminsuffizienz,

– Atemdepression,

– Pneumonie,

– akutem Asthmaanfall,

– Koma,

– Kindern unter 12 Jahren aufgrund eines erhöhten Risikos des Auftretens von schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Nebenwirkungen,

– Nahende Geburt,

– Drohende Frühgeburt,

– Schwangerschaft

– Frauen während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)

– Patienten, für die bekannt ist, dass sie vom CYP2D6-Phänotyp ultraschnelle Metabolisierer sin­d.

Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthma bronchiale sein, daher sind die Kapseln für die Nacht (grau) zur Dämpfung dieses Hustens nicht indiziert.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Kapsel für den Tag (gelb):

Vorsichtsmaßnah­men

Die Kapseln für den Tag (gelb) sollten nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden bei eingeschränkter Nierenfunktion und Myasthenia gravis.

Die Kapseln für den Tag (gelb) sind für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet.

Warnhinweise

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten die Kapseln für den Tag (gelb) nicht einnehmen.

Kapsel für die Nacht (grau):

Vorsichtsmaßnah­men

Die Kapseln für die Nacht (grau) sollten nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei:

– Abhängigkeit von Opioiden,

– Bewusstseinsstörun­gen,

– Störungen des Atemzentrums (z.B. bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck) und der Atemfunktion,

– gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmer,

– chronisch obstruktive Atemwegserkrankung.

Bei Hypotension und gleichzeitig bestehender Hypovolämie sollten die Kapseln für die Nacht (grau) nicht in höheren Dosen eingesetzt werden.

CYP2D6-Metabolismus

Codein wird durch das Leberenzym CYP2D6 zu Morphin, seinem aktiven Metaboliten, umgewandelt. Wenn bei einem Patienten ein Mangel an diesem Enzym besteht oder er dieses gar nicht besitzt, wird eine adäquate therapeutische Wirkung nicht erreicht werden. Es wird geschätzt, dass bis zu 7 % der kaukasischen Bevölkerung diesen Mangel aufweisen. Wenn der Patient jedoch ein extensiver oder ultraschneller Metabolisierer ist, besteht ein erhöhtes Risiko, dass er selbst bei üblicherweise verschriebenen Dosen die Nebenwirkungen einer Opioidvergiftung entwickelt. Diese Patienten wandeln Codein sehr rasch zu Morphin um, was höhere als die zu erwartenden Morphin-Plasmaspiegel zur Folge hat.

Allgemeine Symptome einer Opiodvergiftung umfassen Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, enge Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Appetitlosigkeit. In schweren Fällen können auch die Symptome einer Kreislauf- und Atemdepression auftreten, was lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen tödlich sein kann.

Schätzungen für die Prävalenz von ultraschnellen Metabolisierern in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sind im Folgenden zusammengefasst:

Bevölkerungsgruppe

Prävalenz %

Afrikaner/Äthiopier

29%

Afroamerikaner

3.4 % bis 6.5 %

Asiaten

1.2% bis 2%

Kaukasier

3.6% bis 6.5%

Griechen

6.0%

Ungarn

1.9%

Nordeuropäer

1%-2%

Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion

Codein wird nicht empfohlen zur Anwendung bei Kindern, deren Atemfunktion möglicherweise beeinträchtigt ist, einschließlich zum Beispiel durch neuromuskuläre Störungen, schwere Herz- oder Atemwegserkran­kungen, Infektionen der oberen Atemwege oder Lungeninfektionen, Polytraumen oder umfangreiche operative Eingriffe. Diese Faktoren können die Symptome einer Morphinvergiftung verschlimmern.

Warnhinweise

Codein besitzt ein primäres Abhängigkeitspo­tential. Bei längerem und hochdosiertem Gebrauch entwickeln sich Toleranz sowie physische und psychische Abhängigkeit. Es besteht eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden.

Bei vorbestehender Opiatabhängigkeit (auch solche in Remission) ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Codein wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Sedativa neigen zu Missbrauch und Abhängigkeit von Codein.

Codein-haltige Arzneimittel dürfen nur nach ärztlicher Verschreibung und unter ständiger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Eine Weitergabe der für den persönlichen Gebrauch verschriebenen Arzneimittel an Dritte ist nicht zu verantworten.

Die Behandlung von Patienten mit Z.n. Cholezystektomie sollte mit Vorsicht erfolgen. Infolge der Kontraktion des Sphincter Oddi können herzinfarktähnliche Symptome sowie eine Symptomverstärkung bei bestehender Pankreatitis auftreten.

Zu Beginn der Behandlung sollte die individuelle Reaktion des Patienten auf das Medikament kontrolliert werden, um eventuelle relative Überdosierungen schnell erkennen zu können. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten, bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei Atemfunktionsstörun­gen (Gefahr des Lungenödems).

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Kapsel für den Tag (gelb):

Die Kapseln für den Tag (gelb) können die Wirkung sedierender und muskelrelaxierender Arzneimittel verstärken.

Kapsel für die Nacht (grau):

Bei gleichzeitiger Einnahme der Kapseln für die Nacht (grau) und anderen zentraldämpfend wirksamen Arzneimitteln wie Sedativa, Hypnotika oder Psychopharmaka (Phenothiazine, wie z.B. Chlorpromazin, Thioridazin, Perphenazin), sowie Antihistaminika (wie z.B. Promethazin, Meclozin) und Antihypertonika, kann die sedierende und atemdepressive Wirkung verstärkt werden.

Alkohol ist bei Behandlung mit den Kapseln für die Nacht (grau) zu meiden, da sich die psychomotorische Leistungsfähigkeit wesentlich vermindert (überadditive Wirkung der Einzel-komponenten).

Unter trizyklischen Antidepressiva (Imipramin, Amitriptylin) sowie Opipramol kann eine codeinbedingte Atemdepression verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, wie z.B. Tranylcypromin kann es zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkungen und zu anderen Nebenwirkungen in nicht vorhersehbarem Ausmaß kommen. Die Kapseln für die Nacht (grau) sollten daher erst zwei Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmern angewendet werden.

Die Wirkung von Schmerzmitteln wird verstärkt. Bei gleichzeitiger Anwendung mit partiellen Opioid-agonisten/-antagonisten wie z.B. Buprenorphin, Pentacozin ist eine Wirkungsabschwächung der Kapseln für die Nacht (grau) möglich.

Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, können die Wirkung der Kapseln für die Nacht (grau) verstärken. Unter Morphinbehandlung wurde eine Hemmung des Morphinabbaus mit konsekutiv erhöhten Plasmakonzentra­tionen beobachtet. Für Codein ist eine solche Wechselwirkung nicht auszuschließen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Für die Kombination von Guaifenesin und Codein, Longtussin duplex Tag und Nacht N, liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor.

Beim Menschen wurde eine Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstraktes und der Anwendung von Codein in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft festgestellt. Hinweise auf andere Missbildungen liegen auch aus epidemiologischen Studien mit Narkoanalgetika, einschließlich Codein vor. Codein passiert die Plazentaschranke und kann beim Neugeborenen zur Atemdepression führen. Bei längerfristiger Einnahme von Codein kann sich eine Opioidabhängigkeit des Feten entwickeln. Berichte über Entzugssymptome beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Trimenon der Schwangerschaft liegen vor.

Aus den bisherigen Erfahrungen zur Anwendung von Guaifenesin am Menschen ist ein teratogenes Potential ebenfalls nicht gänzlich auszuschließen.

Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionsto­xizität der Kombination von Guaifenesin und Codein liegen nicht vor. Die einzelnen Wirkstoffe aus Longtussin duplex Tag und Nacht N sind tierexperimentell nur unzureichend auf reproduktionsto­xikologische Eigenschaften untersucht. Aus Tierstudien liegen widersprüchliche Hinweise hinsichtlich eines teratogenen Potentials von Codein vor (siehe Abschnitt 5.3).

Daher ist die Einnahme von Longtussin duplex Tag und Nacht N während der Schwangerschaft kontraindiziert.

Stillzeit

Longtussin duplex Tag und Nacht N darf während der Stillzeit nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Bei normalen therapeutischen Dosen können Codein und sein aktiver Metabolit in der Muttermilch in sehr geringen Konzentrationen vorhanden sein und es ist unwahrscheinlich, dass der gestillte Säugling nachteilig beeinflusst wird. Dennoch können bei Frauen, die ultraschnelle Metabolisierer (ultra-rapid metabolizer) vom CYP2D6 Phänotyp sind, höhere Konzentrationen des aktiven Metaboliten Morphin in der Muttermilch vorkommen und in sehr seltenen Fällen kann dies zu Symptomen einer Opioidvergiftung beim Säugling bis hin zum Tod führen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und das bedienen von maschinen

Kapsel für den Tag (gelb):

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Kapsel für die Nacht (grau):

Codein kann das Reaktionsvermögen auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch soweit verändern, dass das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen sowie sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest aber in den ersten Tagen der Behandlung zu vermeiden sind. Die Entscheidung hierüber ist für jeden Einzelfall unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung zu treffen.

Das Zusammenwirken von Codein und Alkohol bzw. zentral wirksamen Medikamenten führt zu einer massiven Beeinträchtigung der psychomotorischen Leistungsfähigkeit, so dass dem Patienten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen sowie sonstige gefahrvolle Tätigkeiten zu untersagen sind.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen

kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen

kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Kapsel für den Tag (gelb):

Sehr selten (<0,01%) wurden allergische Reaktionen (einschließlich des anaphylaktischen Schocks), Koma, Konfusion, Bradykardie, Bronchospasmus, Dyspnoe, Granulozytopenie gesehen.

Vor Eintreten solcher Reaktionen können Wärmegefühl, Schwindel, Nausea, Erbrechen, Magenunverträglichke­it, Sodbrennen, Schmerzen, Hautausschlag und Pruritus auftreten.

Sojaöl kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.

Gelborange S (E110) kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Kapsel für die Nacht (grau):

Haut:

gelegentlich: Pruritus, urtikarielles Exanthem

selten: schwere allergische Reaktionen einschließlich Steven-Johnson-Syndrom

Gastrointesti­naltrakt:

sehr häufig: Übelkeit, u.U. bis zum Erbrechen (insbesondere zu Therapiebeginn), Obstipation gelegentlich: Mundtrockenheit

Nervensystem:

häufig: leichte Kopfschmerzen, leichte Schläfrigkeit

gelegentlich: Schlafstörungen

Atemwege:

gelegentlich: Kurzatmigkeit

Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die visuomotorische Koordination und die Sehleistung verschlechtert sein. Ebenfalls können Atemdepression und Euphorie auftreten.

Codein kann, insbesondere bei Einzeldosen über 60 mg, den Muskeltonus der glatten Muskulatur erhöhen. Bei hohen therapeutischen Dosen und bei Intoxikationen können Synkopen und Blutdruckabfall auftreten; bei Patienten mit vorbestehenden Lungenfunktion­sstörungen muss mit dem Auftreten von Lungenödemen gerechnet werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Kapsel für den Tag (gelb):

Zur Überdosierung von den Kapseln für den Tag (gelb) liegen keine Erfahrungen vor. In unvorschriftsmäßig hohen Dosierungen ist mit Übelkeit und Erbrechen, sowie einer Muskelrelaxation zu rechnen.

Kapsel für die Nacht (grau):

Es ist immer an eine Mehrfachintoxi­kation (z.B. in suizidaler Absicht) zu denken. Insbesondere verstärken Alkohol und zentral dämpfende Medikamente die Symptome einer Überdosierung von Codein.

Das Charakteristische einer Überdosierung mit Codein ist die extreme Atemdepression. Die Symptome gleichen weitgehend denen der akuten Morphinvergiftung. Extreme Somnolenz bis zu Stupor und Koma können auftreten. Gleichzeitig treten in der Regel Miosis, Erbrechen, Kopfschmerzen sowie Harn- und Stuhlverhalten auf. Zyanose, Hypoxie, kalte Haut, Skelettmuskel-Tonusverlust und Areflexie kommen vor, mitunter auch Bradykardie und Blutdruckabfall; gelegentlich treten, vor allem bei Kindern, nur Krämpfe auf.

Die wichtigsten therapeutischen Maßnahmen sind:

a) Freihalten der Atemwege und Sauerstoffbeatmung,

b) Gabe eines Opiatantagonisten (z. B. Naloxon, wobei die Gabe wiederholt werden muss, da die Wirkungsdauer von Codein länger ist als die von Naloxon),

c) Monitoring der Vitalparameter und gegebenenfalls entsprechende intensivmedizi­nischen Maßnahmen. Eine Beobachtung über 24 h wird empfohlen.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Kapsel für den Tag (gelb):

Pharmakothera­peutische Gruppe: Expectorans und Secretolyticum

ATC-Code: R05C A03

Guaifenesin ist chemisch Guajacolglyce­rolether. Es gehört zur Gruppe der Expektoranzien. In einer Studie an Patienten mit chronischer Bronchitis konnte eine sekretolytische Wirkung (Sputumvolumen, Sputumbeschaf­fenheit) nachgewiesen werden. Die gleiche Untersuchung zeigte auch eine Erleichterung der Expektoration sowie eine signifikante Reduktion der Zahl der Hustenstöße.

Kapsel für die Nacht (grau):

Pharmakothera­peutische Gruppe: Opiumalkaloide und Derivate

ATC-Code: R05DA04

Codein ist ein Phenanthren-Alkaloid mit opiatagonistischen Eigenschaften, das früher aus Schlafmohn gewonnen wurde. Es wirkt dosisabhängig zentral analgetisch und antitussiv. Die Wirkungen werden zum Teil über die Bindung an supraspinale Opiatrezeptoren (µ-Rezeptoren) vermittelt, wobei Codein eine außergewöhnlich niedrige Affinität zu den Opiatrezeptoren besitzt. Ein Teil der Wirkungen wird über den Metaboliten Morphin vermittelt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Kapsel für den Tag (gelb):

Nach oraler Gabe von 600 mg Guaifenesin wurden in einer gaschromatogra­fischen Untersuchung an drei Probanden Blutspiegelmaxima bei 1,4 µg/ml und eine terminale Halbwertszeit von 1 Stunde gefunden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion soll Guaifenesin verzögert ausgeschieden werden. Guaifenesin wird durch Hydrolyse, Hydroxylierung und Oxidation abgebaut. Die Metabolisierung beim Menschen erfolgt hauptsächlich zu O-Desmethylguai­fenesin und Hydroxyguaifenesin. Es ist nicht bekannt, ob es in die Muttermilch übertritt.

Kapsel für die Nacht (grau):

Codein wird nach oraler Gabe rasch resorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration nach etwa einer Stunde erreicht wird.

Codein wird vorrangig in der Leber bei großen interindividuellen Unterschieden metabolisiert.

Hauptmetaboliten im Plasma sind Morphin, Norcodein sowie die Morphin- und Codeinkonjugate, wobei die Konjugatkonzen­trationen wesentlich höher als die der Ausgangssubstanzen liegen.

Die Ausscheidung erfolgt im wesentlichen renal in Form der Morphin- und Codeinkonjugate; etwa 10% Codein werden unverändert renal ausgeschieden. Die Codein-Eliminationshal­bwertszeit liegt bei gesunden Erwachsenen bei 3 bis 5 Stunden, bei bestehender Niereninsuffizienz verlängert sie sich auf 9 bis 18 Stunden; auch im Alter ist die Elimination von Codein verlangsamt.

Codein durchdringt die Placentaschranke und geht in den fetalen Kreislauf über. In der Muttermilch werden nach hohen Codeindosen pharmakologisch relevante Konzentrationen erreicht.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Chronische / subchronische Toxizität

Kapsel für den Tag (gelb):

In subakuten Toxizitätsstudien an Ratten über 90 Tage wurden tägliche orale Dosen bis zu 2000 mg/kg Körpergewicht überlebt. Beobachtet wurde das Auftreten von Konkrementen im gesamten harnableitenden System.

Kapsel für die Nacht (grau):

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Kapsel für den Tag (gelb):

Ein mutagenes bzw. tumorerzeugendes Potential kann nicht beurteilt werden, da für die Kapseln für den Tag (gelb) weder Mutagenitätsstudien noch tierexperimentelle Studien zum tumorerzeugenden Potential vorliegen.

Kapsel für die Nacht (grau):

In-vitro- und in-vivo- Untersuchungen mit Codein ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential. Langzeitstudien an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Codein.

Reproduktionsto­xizität

Die Kombination von Guaifenesin und Codein ist in tierexperimentellen Studien zur Reproduktionsto­xizität nicht untersucht worden. Die einzelnen Wirkstoffe sind nur unzureichend auf reproduktionsto­xische Eigenschaften überprüft. Aus älteren Studien an unterschiedlichen Spezies liegen zum Teil widersprüchliche Hinweise hinsichtlich eines teratogenen und embryotoxischen Potentials von Codein vor.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    sonstige bestandteile

Kapsel für den Tag (gelb):

Gebleichtes Wachs, Hydriertes Sojaöl (Ph.Eur.), Partiell hydriertes Sojaöl (DAB), Rüböl, Entölte Phospholipide aus Sojabohnen, Gereinigtes Wasser, Glycerol, Sorbitol (Ph.Eur.), Gelatine, Titandioxid (E171), Chinolingelb (E104), Gelborange S (E110)

Kapsel für die Nacht (grau):

Schellack, Glycerol, Macrogol 300, Maisstärke, Siliciumdioxid, Gelatine, Macrogol 1500, Gereinigtes Wasser, Titandioxid (E171), Eisenoxid Schwarz (E172)

6.2    inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.

6.3    dauer der haltbarkeit

36 Monate

6.4    besondere lagerungshinweise

Nicht über 25ºC lagern.

Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Packung mit 24 gelben (Kapseln für den Tag) und 6 grauen (Kapseln für die Nacht) Weichkapseln.

6.6    Hinweise für die Handhabung

Keine speziellen Hinweise.

7.    PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

TUSSIN Pharma GmbH

Menchestr. 22a

35274 Kirchhain

8.    zulassungsnummer(n)

6246126.00.00

9. DATUM DER ZULASSUNG/VER­LÄNGERUNG DER ZULASSUNG

23.03.2005