Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Minprostin E2 Vaginalgel 1mg
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
MINPROSTIN® E2 Vaginalgel 1 mg
MINPROSTIN® E2 Vaginalgel 2 mg
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Wirkstoff: Dinoproston (Prostaglandin E2)
Minprostin E2 Vaginalgel ist eine transparente sterile Vaginalgelzubereitung und steht in zwei Stärken zur Verfügung:
Eine Fertigspritze Minprostin E2 Vaginalgel 1 mg enthält 1 mg Dinoproston.
Eine Fertigspritze Minprostin E2 Vaginalgel 2 mg enthält 2 mg Dinoproston.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Vaginalgel
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Medizinisch indizierte Geburtseinleitung bei Schwangeren am Termin oder nahe am Termin mit ausreichender Geburtsreife der Cervix uteri (Bishop-Score 4 und größer) und Einlingsschwangerschaft.
Bewertung des Zervixbefundes
Bishop-Score
| Punkte | 0 | 1 | 2 | 3 |
| Befund | ||||
| Stand der Portio | sakral | mediosakral | median | --- |
| Zervixlänge | >2 cm | 1 bis 2 cm | 0,5 bis 1cm | <0,5 cm |
| Konsistenz | derb | mittel | weich | --- |
| Muttermundseröffnung | 0 | 1 bis 2 cm | 3 bis 4 cm | >4 cm |
| Höhe des vorangegangenen Teils | –3 | –2 | –1 / 0 | +1 / +2 |
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Anwendung ist auf qualifiziertes medizinisches Fachpersonal und Krankenhäuser und Kliniken mit spezialisierten geburtshilflichen Abteilungen und mit der Ausstattung zur kontinuierlichen Überwachung beschränkt.
Die empfohlene Dosis sollte nicht überschritten und das Dosierungsintervall nicht verkürzt werden, da dies das Risiko von Uterushyperstimulation, Uterusruptur, Uterusblutung, fetalem und neonatalem Tod erhöht.
Dosierung
Die Initialdosierung beträgt eine Fertigspritze Minprostin E2 Vaginalgel 1 mg. Je nach Geburtsfortschritt kann nach 6 Stunden eine zweite Gabe von Minprostin E2 Vaginalgel 1 mg oder 2 mg erfolgen. Die Maximaldosierung von 3 mg Dinoproston/ 24 Stunden sollte nicht überschritten werden.
Art der Anwendung
Der gesamte Inhalt der Fertigspritze muss in das hintere Scheidengewölbe eingebracht werden. Nach der Vaginalgelanwendung sollte die Patientin mindestens 30 Minuten liegen bleiben, um ein Auslaufen des Vaginalgels zu vermeiden.
Minprostin E2 Vaginalgel darf nicht in den Zervixkanal instilliert werden.
Bitte beachten Sie auch die Anleitung zur Anwendung der Fertigspritze auf der folgenden Abbildung.
Hinweise für die Anwendung der Fertigspritze:
1. Innere Umhüllung aufschneiden und sterile Fertigspritze entnehmen.
Schutzkappe abziehen (dient als Stempel).
2. Schutzkappe in den Spritzenkolben einsetzen.
3. Spritzeninhalt instillieren.
Aus der Spritze sollte das gesamte Vaginalgel ausgedrückt werden. Da das Totvolumen berücksichtigt wurde, befindet sich ein Überschuss an Vaginalgel in der Spritze.
4.3 gegenanzeigen
Minprostin E2 Vaginalgel darf nicht bei Patientinnen eingesetzt werden, die auf Prostaglandine oder einen der sonstigen Bestandteile allergisch sind.
Minprostin E2 Vaginalgel ist nicht anzuwenden zur Geburtseinleitung bei vorausgegangenen Uterusoperationen wie Kaiserschnitt oder Hysterotomie, bei Myomennukleation, bei Multiparität (6 oder mehr vorausgegangene Geburten), wenn der Kopf des Kindes noch nicht in das Becken eingetreten ist, bei fetopelviner Disproportion, bei fetalen Herzfrequenzmustern, die eine beginnende Gefährdung des Kindes vermuten lassen, bei geburtshilflichen Situationen, bei denen die Nutzen-Risiko-Bewertung für Mutter oder Kind für eine operative Geburtsbeendigung sprechen, bei ungeklärtem vaginalem Ausfluss und / oder anormalen Uterusblutungen während der aktuellen Schwangerschaft, bei vorliegenden Infektionen (Kolpitis, Cervicitis, Amnioninfektionssyndrom), bei regelwidriger Kindeslage oder Poleinstellung, bei Zervixläsion, vorzeitiger Plazentalösung und bei Placenta praevia.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Minprostin E2 Vaginalgel darf nur von Ärzten in Kliniken angewandt werden, die über intensivmedizinische Überwachungsmöglichkeiten für Mutter und Kind und die Möglichkeit einer operativen Geburtsbeendigung (auch durch Sectio caesarea) verfügen.
Vor der Anwendung von Minprostin E2 Vaginalgel ist eine sorgfältige geburtshilfliche Untersuchung erforderlich. Die fortschreitende Erweiterung des Zervikalkanals ist sorgfältig zu beobachten.
Wie bei allen Oxytocica muss das Risiko einer Uterusruptur in Betracht gezogen werden. Begleitmedikation, mütterlicher und fetaler Status sollten berücksichtigt werden, um das Risiko von Uterushyperstimulation, Uterusruptur, Uterusblutung, fetalem und neonatalem Tod zu minimieren. Während der Anwendung von Dinoproston sollte eine kontinuierliche elektronische Überwachung der Uterusaktivität und der fetalen Herzfrequenz durchgeführt werden. Patientinnen, die einen Uterushypertonus oder eine Uterushyperkontraktilität entwickeln oder bei denen sich ungewöhnliche Herzfrequenzmuster des Fötus entwickeln, sollten in einer Weise behandelt werden, die das Wohlergehen des Fötus und der Mutter berücksichtigt.
Bei Patientinnen mit Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion, der Leber- oder Nierenfunktion, mit Asthma, einer Asthmavorgeschichte, anamnestisch bekannten und bestehenden Lungenerkrankungen, bestehenden fieberhaften Infektionen, Glaukom oder erhöhtem Intraokulardruck oder mit einer Ruptur der chorioamniotischen Membranen sollte eine Behandlung mit Minprostin E2 Vaginalgel mit Vorsicht erfolgen. Dinoproston sollte bei Patientinnen mit Mehrlingsschwangerschaft mit Vorsicht angewendet werden.
Es gibt Hinweise darauf, dass das Risiko für das Auftreten einer postpartalen disseminierten intravasalen Gerinnung (DIG), einer seltenen Komplikation, bei einer pharmakologischen Weheninduktion mit Dinoproston erhöht ist. Dieses erhöhte Risiko ist von größerer Bedeutung für Frauen im Alter von 35 Jahren und älter, für Frauen mit Komplikationen in der Schwangerschaft und für Frauen mit einem Schwangerschaftsalter über 40 Wochen. Bei diesen Frauen sollte die Anwendung von Minprostin E2 Vaginalgel mit besonderer Vorsicht erfolgen. Der behandelnde Arzt sollte Anzeichen einer möglichen DIG (z. B. Fibrinolyse) besondere Aufmerksamkeit schenken.
Bei kindlicher Notlage und bei vorausgegangenen Komplikationen bei Geburten sollte Minprostin E2 Vaginalgel nicht angewendet werden.
Die intrazervikale Platzierung von Dinoproston als Gel (Prepidil Gel) kann zu einer versehentlichen Zerstörung mit anschließender Embolisierung von antigenem Gewebe (Amnion) führen, das in seltenen Fällen zu einer Entstehung des anaphylactoiden Syndroms der Schwangerschaft (Amniotic Fluid Embolism) führen kann.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Die Reaktion auf Oxytocin kann in Gegenwart einer exogenen Prostaglandin-Therapie verstärkt werden. Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Oxytocica ist nicht empfohlen. Wird die Verabreichung von Oxytocin nach der Gabe von Dinoproston als notwendig erachtet, wird ein Dosierungsintervall von mindestens 6 Stunden empfohlen.
Die intravenöse Infusion von uterusrelaxierenden Substanzen, z. B. Beta-Sympathomimetika, kann die Dinoproston-Wirkung vermindern bzw. aufheben.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Dinoproston wird bei Schwangeren kurz vor oder am Termin angewendet.
In Studien an Ratten und Kaninchen hat Prostaglandin E2 zu Skelettanomalien geführt. Dinoproston erwies sich in Studien an Ratten und Kaninchen embryotoxisch. Jede Dosierung, die über einen längeren Zeitraum einen erhöhten Uterustonus bewirkt, birgt ein Risiko für den Embryo oder Fötus (s. Abschnitt 4.4).
Stillzeit
Dinoproston ist nicht für die Anwendung während der Stillzeit vorgesehen. Grundsätzlich werden Prostaglandine nur in sehr niedriger Konzentration in der Muttermilch ausgeschieden.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei der Mutter:
| Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | |
| Selten | Disseminierte intravasale Gerinnung (DIG) |
| Erkrankungen des Nervensystems | |
| Häufig | Kopfschmerzen |
| Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes | |
| Häufig | Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Diarrhö |
| Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | |
| Häufig | Rückenschmerzen |
| Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | |
| Häufig | Fieber |
| Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen |
| Häufig | Uterine Überstimulation (erhöhte Frequenz, Intensität oder Dauer der Wehen, Basaltonuserhöhung) |
| Nicht bekannt | Uterusruptur |
| Erkrankungen des Immunsystems | |
| Nicht bekannt | Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische Reaktion (anaphylaktischer Schock) |
| Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | |
| Häufig | Wärmegefühl in der Vagina |
Beim Kind:
| Untersuchungen | |
| Sehr häufig | Alteration der kindlichen Herzfrequenz und deren Oszillationsmuster |
| Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen | |
| Sehr selten | Totgeburt* |
| Nicht bekannt | Fetaler Tod*, Neugeborenentod (neonataler Tod) |
Nach Anwendung von Dinoproston wurde über fetalen Tod, Totgeburt, neonatalen Tod berichtet, insbesondere nach dem Auftreten schwerwiegender Ereignisse wie einer Uterusruptur (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.4).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Eine Überdosierung von Dinoproston kann sich durch eine erhöhte Kontraktilität oder einen erhöhten Tonus des Uterus manifestieren. Da die Wirkung von Prostaglandin E2 auf die Uterusmuskulatur nur vorübergehend ist, reichten im Falle einer Überstimulation unspezifische, konservative Maßnahmen in der Mehrzahl der Fälle aus: Bei einer uterinen Überstimulation sollte das Medikament aus dem Vaginaltrakt entfernt werden. Die Patientin sollte seitlich gelagert werden und die Zufuhr von Sauerstoff gewährleistet sein. Ferner kann durch die intravenöse Zufuhr von Beta-Sympathomimetika die übermäßige Kontraktion des Myometriums aufgehoben werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Wehenförderndes Mittel, Prostaglandine ATC-Code: G02AD02
Wirkmechanismus
Durch präpartale intravaginale Anwendung von Dinoproston als Minprostin E2 Vaginalgel werden bei bevorzugter Wirkung auf die Cervix uteri (Priming, Softening, Dilatation des Gebärmutterhalses) Wehen ausgelöst, die zur Geburt führen können. Diese direkte Anwendung am Wirkungsort ist einfach zu handhaben, führt meist zu einem langsamen Wehenbeginn und schränkt die natürliche Bewegungsfreiheit der Gebärenden nicht ein.
Außerdem konnte gezeigt werden, dass durch eine prophylaktische orale Gabe von ß-Sympathomimetika (Tokolytika) wie Fenoterol der zervixerweichende Effekt von Dinoproston nicht beeinträchtigt wurde.
Der exakte Wirkungsmechanismus, der der Zervixerweichung durch Dinoproston zugrunde liegt, ist bislang noch nicht vollständig aufgeklärt. Dinoproston löst im Myometrium des schwangeren Uterus Kontraktionen aus, die denen bei Geburtswehen ähneln. Ob dies durch eine direkte Wirkung von Dinoproston auf das Myometrium erfolgt, ist noch nicht geklärt. Durch die intravaginale Gabe von Dinoproston werden Uteruskontraktionen ausgelöst, die in den meisten Fällen ausreichen, um die Leibesfrucht auszutreiben.
Ganz allgemein werden die vielfältigen biologischen Aktivitäten des fast ubiquitär im Organismus vorkommenden Dinoprostons auf eine Stimulation der zellulären Adenylatzyklase mit Bildung von cAMP sowie auf die Beeinflussung des Kalzium-Ionen-Transports durch die Zellmembran zurückgeführt.
Im Speziellen konnte gezeigt werden, dass Dinoproston die Durchblutung der Zervix erhöht, vergleichbar der Durchblutungssteigerung zu Beginn einer Spontangeburt. Außerdem bewirkt Dinoproston eine Aufsplittung der Kollagenfasern und Vermehrung der Grundsubstanz der Zervix, was auch bei der spontanen Zervixreifung beobachtet werden kann.
Sowohl im Tierversuch als auch bei der Erprobung am Menschen konnte mit hohen Dosen Dinoproston eine blutdrucksenkende Wirkung, die wahrscheinlich eine Folge des Wirkstoffs auf die glatte Muskulatur des Gefäßsystems ist, gezeigt werden. Außerdem wurden vorübergehende Erhöhungen der Körpertemperatur beobachtet.
Sowohl durch intravenöse, intravaginale als auch intrazervikale Anwendung können rhythmische Uteruskontraktionen hervorgerufen werden. Dinoproston ist gleichzeitig in der Lage, Kontraktionen der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltraktes zu induzieren, wodurch die teilweise auftretenden Nebenwirkungen wie Erbrechen und Durchfall erklärt werden können.
Die bei der systemischen Anwendung beschriebenen Nebenwirkungen sind jedoch bei der lokalen Anwendung wesentlich schwächer oder fehlen ganz.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Dinoproston wird nach intravaginaler Gabe schnell resorbiert. Dinoproston ist zu 73 % an menschliches Plasmaprotein gebunden.
Der Anstieg der Prostaglandin-Metabolite im Plasma war mit dem Vaginalgel signifikant größer als mit den Vaginaltabletten, woraus sich schließen lässt, dass das Vaginalgel eine höhere Bioverfügbarkeit aufweisen könnte.
Verteilung
Die Verteilung von Dinoproston in mütterlichen Geweben erfolgt systemisch. Nach i. v.-Gabe erfolgt eine sehr schnelle Verteilung und Metabolisierung. Nach 15 Minuten sind nur noch 3 % des unveränderten Wirkstoffes im Blut vorhanden. Es wurden mindestens 9 Metabolite im Blut und Urin nachgewiesen.
Biotransformation
Prostaglandin E2 wird rasch zu 13,14-Dihydro-15-keto-prostaglandin E2 metabolisiert. Dieses wiederum wird abgebaut zu 13,14-Dihydro-15-keto-prostaglandin A2. Dinoproston wird im Menschen vollständig in der Lunge metabolisiert. Die dabei entstehenden Metabolite werden in der Leber und Niere weiter metabolisiert.
Elimination
Die Elimination von Dinoproston und seinen Metaboliten erfolgt überwiegend über die Nieren, zum kleinen Teil über die Fäzes.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Akute Toxizität
Die intravenöse LD50 von Dinoproston an der Maus ist bei verschiedenen Mäusestämmen unterschiedlich und schwankt zwischen 47 mg/kg bis 182 mg/kg. Bei der Ratte betrug die LD50 nach intravenöser Applikation 45 mg/kg bzw. 66 mg/kg. Eine einzelne intravenöse Gabe von 30 mg/kg Dinoproston an trächtige und nicht trächtige Mäuse war nicht toxisch für dieselben, bewirkte jedoch den intrauterinen Tod praktisch aller Feten. Bei der Maus zeigte eine orale Gabe bis zu 500 mg/kg keine letale Wirkung. Die orale LD50 bei der Ratte schwankte zwischen 174 mg/kg und 513 mg/kg.
Chronische Toxizität
Die subakute und chronische Toxizität wurde an Ratten, Kaninchen, Hunden und Affen geprüft. Dabei kam es, unabhängig von der Art der Anwendung, dosisabhängig zu reduzierter Gewichtszunahme, eventuell Anstieg des Hämatokrits als Folge des Wasserverlustes, zu leichtem Temperaturanstieg, Steigerung der Speichelsekretion und des Tränenflusses, außerdem Erbrechen, Diarrhö und Sedation.
Beim Kaninchen wurden nach wiederholter intravaginaler Applikation von Dinoproston Läsionen an der Vagina (fokale Hämorrhagie, fokale ulzerative Vaginitis) erzeugt.
Eine einmalige intramyometriale Injektion von 0,125 mg Dinoproston führte beim Affen (Macaca mulatta) zu einer (geringen) Gewebenekrotisierung; eine Injektion von 1,25 mg Dinoproston bewirkte eine auf das Myometrium übergreifende ausgeprägtere endometriale Granulationsnekrose.
Bei Tierstudien, in denen über mehrere Wochen Prostaglandine der E- und F-Reihe in hohen Dosen verabreicht wurden, konnten Knochenwucherungen beobachtet werden. Ähnliches wurde bei Neugeborenen festgestellt, die über längere Zeit Prostaglandin E1-Infusionen erhielten. Jedoch gibt es keine Hinweise auf ähnliche Knochenveränderungen bei der Kurzzeitanwendung von Dinoproston (Prostaglandin E2).
Mutagenität und Kanzerogenität
Die Mutagenitätstestung (Mikronukleustest oder Ames-Assay) ergab keinen Hinweis auf eine potenzielle Mutagenität bzw. Kanzerogenität. Kanzerogenitätsstudien wurden nicht durchgeführt, da das Arzneimittel nur kurzzeitig angewendet wird.
Teratogene Wirkung
In Studien an Ratten und Kaninchen hat Prostaglandin E2 zu Skelettanomalien geführt. Dinoproston erwies sich in Studien an Ratten und Kaninchen embryotoxisch.
Bei der perinatalen Untersuchung an der Ratte (Applikation von Dinoproston am 20. Schwangerschaftstag und bei neugeborenen Ratten) wurden bei den behandelten Tieren keine pathologischen Veränderungen festgestellt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Siliciumdioxid
Triacetin
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
Haltbarkeit des Arzneimittels in der Verkaufspackung
2 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch
Sofort nach Anbruch verwenden.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2 °C bis 8 °C).
6.5 art und inhalt des behältnisses
Minprostin E 2 Vaginalgel 1 mg
1 Fertigspritze mit 3 g (2,5 ml) Vaginalgel.
Minprostin E 2 Vaginalgel 2 mg
1 Fertigspritze mit 3 g (2,5 ml) Vaginalgel.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
PFIZER PHARMA GmbH
Friedrichstr. 110
10117 Berlin
Tel.: 030 550055–51000
Fax: 030 550054–10000
8. zulassungsnummern
19724.00.00
19724.01.00
9. datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung
Erteilung der Zulassung: 10.07.1996
Verlängerung der Zulassung: 11.10.2005
10. stand der information
November 2023