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Mivacron 20mg - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Dostupné balení:

Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Mivacron 20mg

Wortlaut der für die Gebrauchsinformation und Fachinformation vorgesehenen Angaben

Injektionslösung

Mivacron 20 mg

Injektionslösung

Mivacuriumchlorid

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

  • – Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • – Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • – Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie

Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinfor­mation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

  • 1. Was ist Mivacron und wofür wird es angewendet?

  • 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Mivacron beachten?

  • 3. Wie ist Mivacron anzuwenden?

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • 5. Wie ist Mivacron aufzubewahren?

  • 6. Weitere Informationen

1.    was ist mivacron und wofür wird es angewendet?

Mivacron ist ein kurzwirksames, nicht-depolarisierendes Muskelrelaxans zur Anwendung bei Allgemeinanästhe­sien, bei der Intubation und bei der künstlichen Beatmung von Erwachsenen, Kindern und Säuglingen über 2 Monaten.

  • 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON MIVACRON BEACHTEN?

Mivacron darf nicht angewendet werden bei

  • – Überempfindlichkeit gegen Mivacuriumchlorid oder einen der sonstigen Bestandteile

  • – Unmöglichkeit der künstlichen Beatmung

  • – Plasmacholines­terasemangel oder Patienten mit homozygot atypischer Plasmacholines­terase

(siehe „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mivacron ist erforderlich“)

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mivacron ist erforderlich

Wie alle anderen Muskelrelaxantien lähmt Mivacron die Atem- und Skelettmuskulatur, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen. Deshalb darf Mivacron erst nach Gabe hypnotisch wirkender Pharmaka angewendet werden. Ein Antidot sollte unmittelbar zur Verfügung stehen.

Mivacron darf nur von erfahrenen Anästhesisten oder unter strenger Aufsicht erfahrener Anästhesisten angewendet werden, die mit den Wirkungen von Mivacron vertraut sind und denen angemessene Möglichkeiten zur endotrachealen Intubation und künstlichen Beatmung und zur kardiopulmonalen Reanimation zur Verfügung stehen.

Mivacron darf nicht intraarteriell appliziert werden.

Eine verlängerte und verstärkte neuromuskuläre Blockade durch Mivacron kann sekundär, aufgrund einer reduzierten Plasmacholines­terase-Aktivität, bei folgenden Zuständen oder Erkrankungen auftreten:

  • – physiologischen Veränderungen in Schwangerschaft und Wochenbett (siehe „Schwangerschaft und Stillzeit“)

  • – genetisch bedingten Abnormalitäten der Plasmacholines­terase (siehe unten und "Mivacron

darf nicht angewendet werden bei“)

  • – schwerwiegendem generalisiertem Wundstarrkrampf, Tuberkulose und anderen schweren oder

chronischen Infektionen

  • – chronischen, beeinträchtigenden Erkrankungen, bösartigen Tumorerkrankungen, chronischer Anämie und Unterernährung

  • – Myxödem und Kollagenosen

  • – dekompensierter Herzkrankheit

  • – peptischem Ulkus

  • – Verbrennungen (siehe unten)

  • – Leberversagen im Endstadium (siehe „Wie ist Mivacron anzuwenden?“)

  • – akutem oder chronischem Nierenversagen oder Nierenversagen im Endstadium (siehe „Wie ist Mivacron anzuwenden?“)

  • – iatrogen: nach Plasma-Austausch, Plasmapherese, kardiopulmonärem Bypass und als Ergebnis einer zeitgleichen Arzneimittelthe­rapie (siehe „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“)

Homozygote Genträger für die atypische Pseudocholines­terase (1 von 2.500 Patienten) reagieren auf die Gabe von Mivacurium mit einer wesentlich verlängerten neuromuskulären Blockade. So führte bei 3 erwachsenen Patienten eine Mivacurium-Dosis von 0,03 mg/kg KG (etwa die ED10–20 bei genotypisch normalen Patienten) zu einer 26 bis 128 Minuten andauernden vollständigen neuromuskulären Blockade. Bei Patienten, die für das atypische Plasmacholines­terase-Gen heterozygot sind, ist die klinisch wirksame Dauer der neuromuskulären Blockade durch 0,15 mg Mivacurium/kg gegenüber Kontrollpatienten um etwa 10 Minuten verlängert. Nach Beginn der Spontanerholung wurde die neuromuskuläre Blockade bei diesen Patienten mit üblichen Dosen von Neostigmin aufgehoben.

Patienten mit Verbrennungen können gegen nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien resistent werden und erhöhte Dosen benötigen. Solche Patienten können jedoch auch eine herabgesetzte Plasmacholines­terase-Aktivität aufweisen, die eine Dosissenkung erforderlich macht. Patienten mit Verbrennungen sollte deshalb zuerst eine Testdosis von 0,015 bis 0,020 mg Mivacurium/kg KG verabreicht werden. Die sich daran anschließenden Dosen sollten unter neuromuskulärem Monitoring mit einem Nervenstimulator ermittelt werden.

Mivacron sollte nur mit Vorsicht an Patienten, deren Anamnese auf eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber den Effekten von Histamin hinweist, z. B. Asthma, verabreicht werden. Falls Mivacron bei dieser Patientengruppe zur Anwendung kommt, sollte sich die Verabreichung über einen Zeitraum von 60 Sekunden erstrecken.

Mivacron sollte nur mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, bei denen Überempfindlichke­itsreaktionen gegenüber anderen Muskelrelaxanzien auftraten, da eine hohe Rate allergischer Kreuzreaktionen (mehr als 50 %) zwischen Muskelrelaxanzien berichtet wurde.

Bei Patienten, die besonders empfindlich auf einen Abfall des arteriellen Blutdrucks reagieren können, wie z. B. Patienten mit Hypovolämie, sollte Mivacron über einen Zeitraum von 60 Sekunden verabreicht werden.

Bei Erwachsenen wurde die Verabreichung von 0,2 mg Mivacurium/kg KG (das Dreifache der ED95) als schnelle Bolusinjektion mit einer Histaminfreisetzung in Zusammenhang gebracht. Diese Dosis entspricht der zweifachen ED95 bei Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren. Deshalb ist bei der

Verabreichung von Mivacron bei dieser Altersgruppe Vorsicht geboten. Allerdings kann eine langsamere Verabreichung von 0,2 mg/kg KG Mivacurium und die geteilte Verabreichung der 0,25 mg/kg KG Mivacurium-Dosis (siehe „3. Wie ist Mivacron anzuwenden? I. Dosierungsempfeh­lungen für Erwachsene“) die kardiovaskulären Effekte dieser Dosen minimieren. Negative Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System konnten bei Kindern, die diese Dosis als raschen Bolus im Rahmen klinischer Studien erhielten, nicht beobachtet werden.

Innerhalb des empfohlenen Dosisbereichs weist Mivacron keine signifikanten Vagus- oder Ganglienblocki­erenden Effekte auf. Infolgedessen hat Mivacron innerhalb dieses Bereichs keinen klinisch bedeutsamen Einfluss auf die Herzfrequenz. Bradykardien nach Gabe anderer bei der Anästhesie verwendeter Arzneimittel oder nach Vagusreizung im Laufe von chirurgischen Eingriffen werden durch Mivacron nicht maskiert.

Die neuromuskuläre Funktion sollte während der Anästhesie mittels eines Nervenstimulators überwacht werden. Die Dosierung kann so den operativen Erfordernissen genau angepasst und das Risiko einer Überdosierung minimal gehalten werden, insbesondere bei neuromuskulären Erkrankungen, bei Leber- und Nierenfunktion­sstörungen sowie bei allen Erkrankungen, die den Arzneistoffwechsel beeinflussen.

Mivacron sollte bei allen Erkrankungen des neuromuskulären Systems mit größter Vorsicht eingesetzt werden, da bei diesen Patienten die Reaktion auf neuromuskulär blockierende Substanzen erheblich verändert sein kann. Ausmaß und Richtung dieser Veränderung können stark variieren.

Bei kachektischen Patienten ist eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff zu erwarten.

Schwere Störungen des Säure-Basen- bzw. des Elektrolythau­shaltes können die Empfindlichkeit gegen Mivacurium sowohl steigern als auch herabsetzen.

Die Mivacron-Lösung hat einen pH-Wert im sauren Bereich (etwa pH 4,5) und sollte nicht mit stark alkalischen Lösungen (z. B. Barbituratlösung) gemischt bzw. gleichzeitig durch denselben venösen Zugang verabreicht werden. Mivacron erwies sich mit den folgenden üblicherweise bei Operationen in Form von sauren Lösungen angewandten Arzneimitteln als verträglich: Fentanyl, Alfentanil, Sufentanil, Droperidol und Midazolam.

In Fällen, in denen andere Anästhetika durch die gleiche Verweilkanüle verabreicht werden sollen und die Verträglichkeit mit Mivacron nicht nachgewiesen ist, sollte vor und nach der Verabreichung von Mivacron eine Spülung des venösen Zugangs mit physiologischer Kochsalzlösung erfolgen.

Untersuchungen an für das Auftreten der malignen Hyperthermie empfindlichen Schweinen ergaben, dass Mivacron dieses Syndrom nicht auslöst. Ausreichende klinische Untersuchungen bei entsprechend empfindlichen Patienten liegen nicht vor.

Aufhebung der neuromuskulären Blockade:

Wie bei anderen Muskelrelaxanzien sollten Anzeichen einer Spontanerholung vorhanden sein, bevor ein Cholinesterase­hemmstoff (z. B. Neostigmin) verabreicht wird. Der Gebrauch eines peripheren Nervenstimulators zur Bestimmung der Erholung vor und während der Aufhebung der neuromuskulären Blockade wird sehr empfohlen.

Über die Langzeitanwendung von Mivacron im intensivmedizi­nischen Bereich liegen keine Erfahrungen vor.

Säuglinge unter 2 Monaten:

Die Anwendung bei Neugeborenen und Säuglingen unter 2 Monaten wird nicht empfohlen, da nur begrenzte Daten in dieser Altersgruppe vorliegen (siehe auch Abschnitt 3.).

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichti­ge Arzneimittel handelt.

Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Mivacron beeinflusst werden.

Die neuromuskuläre Blockade nach Anwendung von Mivacron kann durch die gleichzeitige Gabe von Inhalationsanästhe­tika (z. B. Enfluran, Isofluran, Sevofluran und Desfluran) und anderen nichtdepolari­sierenden Muskelrelaxanzien verstärkt werden.

Mivacron ist nach einer mit Succinylcholin erfolgten Intubation sicher angewendet worden. Vor der Verabreichung von Mivacron sollten jedoch Anzeichen einer Spontanerholung von Succinylcholin abgewartet werden.

Bei gleichzeitiger Verabreichung mit nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien ist eine Verstärkung und/oder Verlängerung der neuromuskulären Blockade durch folgende Arzneimittel nicht ausgeschlossen:

  • – Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Polymyxine, Spectinomycin, Tetracycline, Lincomycin, Clindamycin)

  • – Antiarrhythmika (z. B. Propranolol, Calcium-Antagonisten, Lidocain, Procainamid, Chinidin)

  • – Diuretika (z. B. Furosemid, Thiazid-Diuretika, Mannitol, Acetazolamid)

  • – Magnesiumsalze

  • – Ketamin

  • – Lithiumsalze

  • – Ganglienblocker (z. B. Trimethaphan, Hexamethonium)

Ein neuromuskuläres Monitoring ist empfohlen und ggf. eine entsprechende Dosisanpassung aus dem Monitoring abzuleiten.

Die durch Mivacuriumchlorid hervorgerufene neuromuskuläre Blockade kann durch vorhergehende oder begleitende Gabe von Arzneimitteln, die die Plasmacholines­terase-Aktivität reduzieren können, verlängert werden. Hierzu zählen antimitotische Präparate, Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), Ecothiophat-Jodid, Pancuronium, Organophosphate, bestimmte Hormone, Bambuterol und selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI). Die vorhergehende Gabe von Acetylcholines­terasehemmern (Ausnahme: Edrophonium) kann auch die neuromuskuläre Blockade von Mivacurium aufgrund der Hemmung der Plasmacholines­terase verlängern.

In seltenen Fällen können bestimmte Arzneimittel das Krankheitsbild einer bestehenden Myasthenia gravis verschlechtern, einer latenten Myasthenia gravis zum Ausbruch verhelfen oder selbst diese Erkrankung auslösen. In diesen Fällen ist mit einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Mivacron zu rechnen. Zu diesen Arzneimitteln, die die vorgenannten Ereignisse auslösen können, zählen: – Verschiedene Antibiotika wie Aminoglykoside, Polymyxine, Spectinomycin, Tetracycline,

Lincomycin und Clindamycin

  • – Betablocker: Propranolol, Oxprenolol

  • – Antiarrhythmika: Procainamid, Chinidin

  • – Antirheumatika: Chloroquin, D-Penicillamin

  • – Trimethaphan

  • – Chlorpromazin

  • – Steroide

  • – Phenytoin

  • – Lithium

Die Verabreichung von Kombinationen von anderen nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien in Verbindung mit Mivacron kann einen Relaxationsgrad hervorrufen, dessen Ausmaß das übertrifft, was

nach Gabe einer äquipotenten Mivacron-Dosis zu erwarten wäre. Diese synergistischen Effekte können von einer Arzneistoff-Kombination zur anderen variieren.

Ein mit Mivacron durchgeführter neuromuskulärer Block sollte nicht mit depolarisierenden Muskelrelaxanzien (z. B. Succinylcholin) verlängert werden. Dies kann zu einer verlängerten und komplexen neuromuskulären Blockade, die mit Cholinesterase­hemmstoffen nur noch schwer zu antagonisieren ist, führen.

Nach bisheriger Kenntnis sind Wechselwirkungen zwischen Mivacron und den Antikonvulsiva Phenytoin und Carbamazepin in Form einer Verzögerung des Wirkungseintritts bzw. Verkürzung der Wirkungsdauer im Vergleich zu anderen nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien eher unwahrscheinlich.

Schwangerschaft und Stillzeit

Von der Anwendung bei Kaiserschnitten­tbindungen abgesehen, liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Mivacurium, dem Inhaltsstoff von Mivacron, in der Schwangerschaft vor. Mivacron sollte in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, der erwartete klinische Nutzen für die Mutter übersteigt ein mögliches Risiko für den sich entwickelnden Fötus.

Während der Schwangerschaft sinkt der Cholinesterase-Spiegel im Plasma. Es zeigte sich, dass dadurch eine Dosisanpassung der Infusionsrate bei Anwendung von Mivacurium zur neuromuskulären Blockade beim Kaiserschnitt erforderlich ist. Eine weitere Reduzierung der Infusionsrate während des Kaiserschnitts kann auch bei Patientinnen notwendig sein, die mit Magnesiumsulfat vorbehandelt sind, da Magnesium einen wirkungsverstärken­den Effekt hat.

Es ist nicht bekannt, ob Mivacurium in die Muttermilch übertritt. Daher sollte nach Anwendung von Mivacron mindestens 24 Stunden auf das Stillen verzichtet werden.

Verkehrstüchtig­keit und das Bedienen von Maschinen

Nach der Gabe von Mivacron im Rahmen einer Allgemeinanästhesie dürfen die Patienten

24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und keine Maschinen bedienen. Diese Warnung bezieht sich eher auf die gleichzeitig verwendeten Narkosemittel als auf das Muskelrelaxans.

3. wie ist mivacron anzuwenden?

Mivacron wird intravenös verabreicht.

Mivacron enthält keine Konservierungsstof­fe und ist daher nur zum Einmalgebrauch bestimmt. Eine Verdünnung sollte unter aseptischen Bedingungen und unmittelbar vor der Anwendung erfolgen (siehe Abschnitt 5. „Wie ist Mivacron aufzubewahren?“).

Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden sollte, mit der die gewünschte Muskelrelaxation erreicht werden kann.

Zur Ermittlung der individuellen Dosis wird bei der Verabreichung von Muskelrelaxanzien die Anwendung eines Nervenstimulators zur Überwachung des Relaxationsgrades empfohlen.

Falls hierzu die Möglichkeit nicht besteht, sind die nachfolgenden Dosierungsempfeh­lungen als allgemeine Richtlinie für Erwachsene und Kinder zu verstehen:

  • I. Dosierungsempfeh­lungen für Erwachsene

  • a) Anwendung als Injektionslösung

Relaxation

Unter Allgemeinanästhesie führt eine Dosis von 0,06 bis 0,09 mg Mivacurium/kg KG (mittlere Dosis 0,07 mg Mivacurium/kg KG) nach Reizung des Nervus ulnaris zu einer 95 %igen Suppression der Einzelreizantwort des Musc. adductor pollicis (ED95).

Intubation

Die folgenden Dosierungsregime werden für die Trachealintubation empfohlen:

  • 1. Nach i.v.-Injektion von 0,20 mg Mivacurium/kg KG, die über einen Zeitraum von 30 Sekunden verabreicht werden sollen, kann innerhalb von 2 bis 2 ½ Minuten eine Trachealintubation durchgeführt werden.

  • 2. 0,25 mg Mivacurium/kg KG wird in 2 einzelnen i.v.-Injektionen, nämlich einer Initialdosis von 0,15 mg Mivacurium/kg KG und einer zweiten Injektion von 0,10 mg Mivacurium/kg KG 30 Sekunden nach der Initialdosis, verabreicht. Innerhalb von 1 ½ bis 2 Minuten nach der Initialdosis kann eine Trachealintubation durchgeführt werden.

Der empfohlene Dosisbereich für die Initial-Bolusinjektion bei gesunden Erwachsenen beträgt 0,07 bis 0,25 mg Mivacurium/kg KG. Die Dauer der neuromuskulären Blockade ist dosisabhängig. Nach Verabreichung von 0,07; 0,15; 0,20 bzw. 0,25 mg Mivacurium/kg KG wird eine klinisch wirksame neuromuskuläre Blockade von etwa 13; 16; 20 bzw. 23 Minuten erreicht. Dosierungen bis zu 0,15 mg/kg KG sind über einen Zeitraum von 5 bis 15 Sekunden, höhere Dosierungen über einen Zeitraum von 30 Sekunden zu verabreichen, um die Möglichkeit von auftretenden kardiovaskulären Nebenwirkungen zu minimieren.

Repetitions-Dosen

Die vollständige neuromuskuläre Blockade kann mit Erhaltungsdosen von Mivacron verlängert werden. 0,1 mg Mivacurium/kg KG verlängern die neuromuskuläre Blockade unter

Allgemeinanästhesie um jeweils 15 Minuten. Aufeinanderfolgende Repetitionsdosen haben keine kumulativen Effekte in Bezug auf die neuromuskulär-blockierende Wirkung des Arzneimittels.

Die neuromuskulär-blockierende Wirkung von Mivacurium wird durch Isofluran- oder Enfluran-Anästhesie verstärkt. Nach Erreichen der Steady-State Anästhesie mit Isofluran bzw. Enfluran soll die empfohlene Initialdosis von Mivacurium um bis zu 25 % reduziert werden.

Bei Erwachsenen ist die Spontanerholung, gemessen als der Zeitraum T1 einer 5 bis 95 %igen Erholung, nach i.v.-Injektion ca. 15 Minuten nach ihrem Einsetzen unabhängig von der verabreichten Dosis vollständig abgeschlossen.

Die Wirkung von Mivacron kann rasch durch übliche Dosen von Cholinesterase­hemmstoffen aufgehoben werden. Die Gabe von Cholinesterase­hemmstoffen ist jedoch nicht routinemäßig erforderlich, da die Spontanerholung von Mivacron rasch erfolgt und die Erholungsphase nur um 5 bis 6 Minuten verkürzt werden würde.

  • b) Anwendung als Infusionslösung

Zur Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade bei operativen Eingriffen von längerer Dauer sollten bei den ersten Anzeichen einer Spontanerholung 8 bis 10 µg Mivacurium/kg KG/min (0,5 bis 0,6 mg Mivacurium/kg KG/Stunde) als kontinuierliche Infusion verabreicht werden. Die Höhe der initialen Infusionsrate sollte entsprechend der Reaktion des Patienten auf die periphere Nervenreizung sowie anhand klinischer Kriterien zur Abschätzung der neuromuskulären Blockade gewählt werden. Einstellungen der Infusionsrate sollten in Stufen von ca. 1 µg Mivacurium/kg KG/min (0,06 mg Mivacurium/kg KG/Stunde) erfolgen. Im Allgemeinen sollte eine einmal gewählte Infusionsrate über einen Zeitraum von mindestens 3 Minuten gegeben werden, ehe sie geändert wird. Unter

Allgemeinanästhesie halten Infusionsraten von 6 bis 7 µg Mivacurium/kg KG/min die neuromuskuläre Blockade im Bereich von 89 bis 99 % über hinreichend lange Zeiträume aufrecht. Während einer Steady-State Isofluran- oder Enfluran-Narkose sollte eine Reduktion der Infusionsrate um bis zu 40 %

in Betracht gezogen werden. Eine Studie hat gezeigt, dass die Infusionsrate von Mivacurium bei Sevofluran um bis zu 50 % reduziert werden sollte.

Die Spontanerholung nach der Infusion von Mivacron ist von der Dauer der Infusion unabhängig und mit der Erholung nach Verabreichung einer Einzeldosis vergleichbar.

Die Dauerinfusion von Mivacron ist weder mit der Entwicklung einer Tachyphylaxie noch mit kumulativen Effekten auf die neuromuskulären Blockade in Zusammenhang gebracht worden.

Mivacron kann unverdünnt verabreicht werden.

Die Mivacron-Injektionslösungen sind mit folgenden Infusionslösungen kompatibel:

0,9 %ige NaCl-Lösung (G/V = Gewicht/Volumen),

  • 5 %ige Glukose-Lösung (G/V = Gewicht/Volumen), Ringer-Lactat-Lösung.

  • II. Dosierungsempfeh­lungen für Säuglinge, Kleinkinder, Kinder von 2 Monaten bis 12 Jahren, ältere Patienten, Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, Patienten mit beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion, Patienten mit eingeschränkter Plasmacholines­terase-Aktivität, adipöse Patienten und Patienten mit Verbrennungen

  • 1.) Altersgruppen von 7 Monaten bis 12 Jahren

Kinder haben einen schnelleren Wirkungseintritt sowie eine kürzere klinisch effektive Wirkungsdauer. Darüber hinaus tritt bei Kindern die Spontanerholung schneller ein als bei erwachsenen Patienten.

  • a) Anwendung als Injektionslösung

Initial werden Bolusinjektionen im Bereich von 0,1 bis 0,2 mg Mivacurium/kg KG, die über einen Zeitraum von 5 bis 15 Sekunden verabreicht werden sollen, empfohlen. Höhere Dosen sollten nicht verabreicht werden. Bei Gabe während einer stabilen balancierten Allgemeinanästhesie mit Narkotika bewirken Dosen von 0,2 mg Mivacurium/kg KG eine klinisch wirksame neuromuskuläre Blockade von ca. 9 Minuten.

Für eine Trachealintubation wird eine Mivacron-Dosis von 0,2 mg/kg KG empfohlen. Ca. 2 Minuten nach Verabreichung dieser Dosis wird eine maximale neuromuskuläre Blockade erzielt (½ bis 1 Minute schneller als bei Erwachsenen). Eine Intubation sollte innerhalb dieses Zeitraums erfolgen können.

Erhaltungsdosen sind bei Kleinkindern und Kindern im Allgemeinen häufiger erforderlich als bei Erwachsenen. Eine Erhaltungsdosis von 0,1 mg/kg KG verlängert die klinisch wirksame neuromuskuläre Blockade während einer Allgemeinanästhesie mit Narkotika um ca. 6 bis 9 Minuten.

Bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern ist die Spontanerholung ca. 10 Minuten nach ihrem Einsetzen vollständig abgeschlossen.

  • b) Anwendung als Infusionslösung

Kinder benötigen im Allgemeinen höhere Infusionsraten von Mivacron als Erwachsene.

Während einer Allgemeinanästhesie mit Narkotika beträgt die zur Aufrechterhaltung einer 89 bis 99 %igen neuromuskulären Blockade erforderliche Infusionsrate für Säuglinge/Kle­inkinder (7 bis 23 Monate) im Durchschnitt ca. 11 µg Mivacurium/kg KG/min (ca. 0,7 mg Mivacurium/kg KG/Stunde).

Für Kinder von 2 bis 12 Jahren beträgt die entsprechende Infusionsrate ca. 13 bis 14 µg Mivacurium/kg KG/min (ca. 0,8 mg Mivacurium/kg KG/Stunde) während einer Allgemeinanästhesie mit Narkotika.

Die neuromuskuläre Blockade von Mivacron wird durch die Anwendung von Inhalationsanästhe­tika potenziert. Während einer Steady-State Anästhesie mit Isofluran kann eine Reduzierung um bis zu 70 % verglichen mit der Infusionsrate während einer Anästhesie mit Narkotika erforderlich sein. Eine Studie hat gezeigt, dass die Infusionsrate von Mivacron bei Sevofluran bei Kindern von 2 bis 12 Jahren um bis zu 70 % reduziert werden sollte.

  • 2.) Säuglinge im Alter von 2 bis 6 Monaten

Im Vergleich zu Erwachsenen hat Mivacron bei Säuglingen (2 bis 6 Monate) eine ähnliche ED95 (0,07 mg Mivacurium/kg KG), aber einen schnelleren Wirkungseintritt sowie eine kürzere klinisch effektive Wirkungsdauer. Darüber hinaus tritt bei Säuglingen die Spontanerholung schneller ein als bei erwachsenen Patienten.

  • a) Anwendung als Injektionslösung

Initial werden Bolusinjektionen im Bereich von 0,1 bis 0,15 mg Mivacurium/kg KG, die über einen Zeitraum von 5 bis 15 Sekunden verabreicht werden sollen, empfohlen. Höhere Dosen sollten nicht verabreicht werden.

Für eine Trachealintubation wird eine Mivacurium-Dosis von 0,15 mg/kg KG empfohlen. Ca.

  • 1,4 Minuten (84 Sekunden) nach Verabreichung dieser Dosis wird eine maximale neuromuskuläre Blockade erzielt. Eine Intubation sollte innerhalb dieses Zeitraums erfolgen können.

Erhaltungsdosen sind bei Säuglingen im Allgemeinen häufiger erforderlich als bei Erwachsenen.

Bei Säuglingen ist die Spontanerholung ca. 10 Minuten nach ihrem Einsetzen vollständig abgeschlossen.

  • b) Anwendung als Infusionslösung

Säuglinge benötigen im Allgemeinen höhere Infusionsraten von Mivacron als Erwachsene.

Während einer Steady-State Anästhesie mit Isofluran kann eine Reduzierung um bis zu 70 % verglichen mit der Infusionsrate während einer Anästhesie mit Narkotika erforderlich sein.

  • 3.) Ältere Patienten

Bei älteren Patienten, die Mivacron als Bolusinjektion erhalten, können die Zeit bis zum Wirkungseintritt sowie die Wirkungsdauer und die Erholungsrate im Vergleich zu jüngeren Patienten um 20 bis 30 % verlängert sein. Ältere Patienten können darüber hinaus verringerte Infusionsraten oder kleinere bzw. weniger häufige Erhaltungsdosen benötigen.

  • 4.) Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen

Bei Patienten mit einer klinisch signifikanten kardiovaskulären Erkrankung sollte die Anfangsdosis von Mivacron über einen Zeitraum von 60 Sekunden verabreicht werden. Mivacron wurde auf diese Weise Patienten verabreicht, bei denen ein chirurgischer Eingriff am Herzen durchgeführt wurde und hatte minimale hämodynamische Effekte zur Folge.

  • 5.) Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion

Zur Durchführung der Trachealintubation bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird initial eine Mivacurium-Dosis von 0,15 mg/kg KG empfohlen. Bei Patienten, die sich im Endstadium der Niereninsuffizienz befinden, ist die klinisch wirksame Dauer der durch diese Dosis herbeigeführten neuromuskulären Blockade etwa 1,5-mal länger als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die sich an die Initialdosis anschließende Dosierung sollte entsprechend den individuellen klinischen Erfordernissen gewählt werden.

Bei Patienten mit akutem oder chronischem Nierenversagen kann eine verlängerte und stärkere neuromuskuläre Blockade als Ergebnis eines reduzierten Plasmacholines­terase-Spiegels auftreten.

  • 6.) Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Zur Durchführung der Trachealintubation bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird eine Initialdosis von 0,15 mg Mivacurium/kg KG empfohlen. Bei Patienten, die sich im Endstadium der Leberinsuffizienz befinden, ist die klinisch wirksame Dauer der durch diese Dosis herbeigeführten neuromuskulären Blockade etwa 3-mal so lang wie bei Patienten mit normaler Leberfunktion. Diese Verlängerung ist auf die bei diesen Patienten beobachtete, deutlich reduzierte Plasmacholines­teraseAktivität zurückzuführen. Die Höhe nachfolgender Dosen sollte entsprechend den individuellen klinischen Erfordernissen gewählt werden.

  • 7.) Patienten mit reduzierter Plasmacholines­terase-Aktivität

Mivacurium wird durch die Plasmacholines­terase metabolisiert. Die Aktivität der Plasmacholines­terase kann beim Vorliegen von genetischen Plasmacholines­terase-Anomalien (z. B. heterozygote oder homozygote Patienten für das atypische Plasmacholines­terase-Gen), bei verschiedenen pathologischen Zuständen (siehe „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mivacron ist erforderlich“) und bei Verabreichung bestimmter anderer Arzneimittel (siehe „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen") verringert sein. Bei Patienten mit reduzierter Plasmacholines­terase-Aktivität muss die Möglichkeit einer verlängerten neuromuskulären Blockade nach der Verabreichung von Mivacron in Betracht gezogen werden. Eine geringe Reduktion der Plasmacholines­terase-Aktivität (innerhalb von 20 % der unteren Grenze des Normbereichs) hat noch keinen klinisch signifikanten Effekt auf die Dauer der neuromuskulären Blockade (siehe „Mivacron darf nicht angewendet werden bei“ und „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mivacron ist erforderlich“).

  • 8.) Adipöse Patienten

Bei adipösen Patienten (deren Gewicht 30 % oder mehr über dem Idealgewicht für ihre Größe liegt) ist die Anfangsdosis von Mivacurium entsprechend dem Idealgewicht und nicht dem tatsächlichen Körpergewicht zu wählen.

  • 9.) Patienten mit Verbrennungen

Zu Patienten mit Verbrennungen siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mivacron ist erforderlich“.

  • III. Dosierungsempfeh­lungen für Neugeborene und Säuglinge unter 2 Monaten

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Mivacuriumchlorid bei Neugeborenen und Säuglingen unter 2 Monaten sind bisher noch nicht erwiesen. Es können keine Dosierungsempfeh­lungen gegeben werden.

Hinweis zur Überwachung der Patienten

Wie bei anderen Muskelrelaxanzien wird auch bei der Verwendung von Mivacron eine Überwachung der neuromuskulären Funktion empfohlen, um eine individuelle Dosisanpassung zu gewährleisten.

Zu Beginn einer Mivacron-Relaxation sieht man kein signifikantes Abnehmen der Antwort auf einen Vierfachreiz (Train-of-four-fade). Häufig ist es möglich, zu intubieren bevor eine vollständige Aufhebung der Antwort des M. adductor pollicis auf den Vierfachreiz eingetreten ist.

Art und Dauer der Anwendung

Zur i.v.-Injektion und -Infusion

Die Dauer der Anwendung von Mivacron wird durch die Erfordernisse des operativen Eingriffs bestimmt.

Hinweise zum Öffnen der Ampulle

Die Ampullen sind mit dem OPC (One Point Cut)-System ausgestattet und müssen entsprechend der folgenden Anweisungen geöffnet werden:

  • – Halten Sie den unteren Teil der Ampulle in der Hand, wie in Bild 1 gezeigt.

  • – Legen Sie den Daumen der anderen Hand auf den farbigen Punkt auf dem Ampullenspieß und

brechen Sie den Ampullenspieß nach unten ab, wie in Bild 2 gezeigt.

Bild 2

Bild 1:


Überdosierung

Überdosierung führt zu verlängerter Muskelrelaxation mit deren Konsequenzen und verlängerter peripherer Ateminsuffizienz. Das Risiko hämodynamischer Nebenwirkungen, besonders von Blutdruckabfall, kann erhöht sein.

Behandlung:

Bis zum Wiedereintritt ausreichender Spontanatmung ist eine kontrollierte Beatmung mit positiven Atemwegsdrücken essentiell. Da das Bewusstsein nicht beeinträchtigt wird, ist eine vollständige Sedierung erforderlich.

Um die Erholung von der neuromuskulären Blockade zu beschleunigen, kann ein Cholinesterase­hemmstoff, z. B. Neostigmin (gemeinsam mit Atropin oder Glycopyrronium), eingesetzt werden, vorausgesetzt, es sind bereits erste Anzeichen einer beginnenden Spontanerholung der neuromuskulären Funktion erkennbar. Das Herz-Kreislaufsystem kann je nach Erfordernissen durch richtige Lagerung des Patienten und die Verabreichung von Flüssigkeiten oder die Gabe von blutdruckstei­gernden Arzneimitteln (Kreislaufmitteln) unterstützt werden.

Der Gebrauch eines peripheren Nervenstimulators zur Bestimmung der Erholung vor und während der Aufhebung der neuromuskulären Blockade wird sehr empfohlen.

4.    welche nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Mivacron Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinfor­mation angegeben sind.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Schwere anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Tachykardie*

Gefäßerkrankungen

Sehr häufig: Hautrötungen (Flush)

Gelegentlich: Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Gelegentlich: Bronchospasmus*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Erytheme*, Urtikaria

Hinweis:

Die auf eine Histaminfreisetzung zurückzuführenden Nebenwirkungen (Flush, Erythem, Urtikaria, Hypotonie, Tachykardie, Bronchospasmus) sind dosisabhängig. Sie wurden häufiger bei rascher Verabreichung von Initialdosen ≥ 0,2 mg Mivacurium/kg KG beobachtet. Die Anfangsdosis Mivacron sollte deshalb über einen Zeitraum von 30 bis 60 Sekunden verabreicht werden oder in geteilten Dosen jeweils über 30 Sekunden.

Das Nebenwirkungsprofil bei Kindern ist vergleichbar mit dem bei Erwachsenen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

5.    wie ist mivacron aufzubewahren?

Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C).

Nicht einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Dauer der Haltbarkeit: Die Dauer der Haltbarkeit von Mivacron-Injektionslösungen beträgt 24 Monate.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Die im Abschnitt „Art und Dauer der Anwendung“ genannten Infusionslösungen sind in Konzentrationen von 0,5 mg Mivacurium/ml mindestens 12 Stunden nach Herstellung chemisch und physikalisch stabil. Da Mivacron kein Konservierungsmit­tel enthält, sollte die Verdünnung von Mivacron unter aseptischen Bedingungen und unmittelbar vor der Anwendung erfolgen.

Restmengen bzw. angebrochene Ampullen sind zu verwerfen!

  • 6. WEITERE INFORMATIONEN

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: