Info Patient Hauptmenü öffnen

Noradrenaline Sintetica 0,1 mg/ml Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Noradrenaline Sintetica 0,1 mg/ml Infusionslösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

Noradrenaline Sintetica 0,1 mg/ml Infusionslösung.

Noradrenaline Sintetica 0,2 mg/ml Infusionslösung.

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Noradrenaline Sintetica 0,1 mg/ml

Jeder ml Infusionslösung enthält 0,2 mg Norepinephrin­tartrat/Noradre­nalintartrat, entsprechend 0,1 mg Norepinephrin. Jede 50-ml-Durchstechflasche enthält 10 mg

Norepinephrin­tartrat/Noradre­nalintartrat, entsprechend 5 mg Norepinephrin.

Noradrenaline Sintetica 0,2 mg/ml

Jeder ml Infusionslösung enthält 0,4 mg Norepinephrin­tartrat/Noradre­nalintartrat, entsprechend 0,2 mg Norepinephrin. Jede 50-ml-Durchstechflasche enthält 20 mg

Norepinephrin­tartrat/Noradre­nalintartrat, entsprechend 10 mg Norepinephrin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jeder ml Infusionslösung enthält 0,14 mmol (oder 3,3 mg) Natrium.

Jede 50-ml-Durchstechflasche enthält 7,19 mmol (oder 165,3 mg) Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Infusionslösung.

Klare, farblose Lösung.

pH-Wert: 3,0–4,5.

Osmolarität: 250–350 mOsm/kg.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Wird bei Erwachsenen als Notfallmaßnahme zur Wiederherstellung des Blutdrucks bei akuter Hypotonie angewendet.

4.2    dosierung und art der anwendung

Art der Anwendung

Intravenöse Anwendung.

Dosierung:

Erwachsene

Initialdosis:

Bei einem Körpergewicht von 70 kg sollte die Initialdosis zwischen 0,4 und 0,8 mg Norepinephrin pro Stunde liegen (0,8 mg bis 1,6 mg Norepinephrin­tartrat/Noradre­nalintartrat pro Stunde). Einige Ärzte bevorzugen möglicherweise eine geringere Anfangsdosis von 0,2 mg Norepinephrin pro Stunde (0,4 mg Norepinephrin­tartrat/Noradre­nalintartrat pro Stunde).

Dosistitration:

Wenn eine Infusion von Norepinephrin angelegt wurde, sollte die Dosis der Norepinephrin entsprechend der beobachteten blutdruckstei­gernden Wirkung in Schritten von 0,05–0,1 µg/kg/min erhöht werden. Die zum Erreichen und Aufrechterhalten eines normalen Blutdrucks erforderliche Dosis ist individuell sehr verschieden. Ziel sollte es sein, einen niedrigen normalen systolischen Blutdruck (100–120 mmHg) einzustellen oder einen angemessenen mittleren arteriellen Blutdruck (über 65–80 mmHg, je nach Zustand des Patienten) zu erreichen.

Norepinephrin 0,1 mg/ml Infusionslösung 50-ml-Durchstechflasche mit 5 mg Norepinephrin

Gewicht des Patienten

Dosierung (µg/kg/min) Norepinephrin

Dosierung (mg/h)

Norepinephrin

Infusionsgeschwin­digkeit (ml/h)

50 kg

0,05

0,15

1,5

0,1

0,3

3

0,25

0,75

7,5

0,5

1,5

15

1

3

30

60 kg

0,05

0,18

1,8

0,1

0,36

3,6

0,25

0,9

9

0,5

1,8

18

1

3,6

36

70 kg

0,05

0,21

2,1

0,1

0,42

4,2

0,25

1,05

10,5

0,5

2,1

21

1

4,2

42

80 kg

0,05

0,24

2,4

0,1

0,48

4,8

0,25

1,2

12

0,5

2,4

24

1

4,8

48

90 kg

0,05

0,27

2,7

0,1

0,54

5,4

0,25

1,35

13,5

0,5

2,7

27

1

5,4

54

Norepinephrin 0,2 mg/ml Infusionslösung 50-ml-Durchstechflasche mit 10 mg Norepinephrin

Gewicht des Patienten

Dosierung (µg/kg/min) Norepinephrin

Dosierung (mg/h)

Norepinephrin

Infusionsgeschwin­digkeit (ml/h)

50 kg

0,05

0,15

0,75

0,1

0,3

1,5

0,25

0,75

3,75

0,5

1,5

7,5

1

3

15

60 kg

0,05

0,18

0,9

0,1

0,36

1,8

0,25

0,9

4,5

0,5

1,8

9

1

3,6

18

70 kg

0,05

0,21

1,05

0,1

0,42

2,1

0,25

1,05

5,25

0,5

2,1

10,5

1

4,2

21

80 kg

0,05

0,24

1,2

0,1

0,48

2,4

0,25

1,2

6

0,5

2,4

12

1

4,8

24

90 kg

0,05

0,27

1,35

0,1

0,54

2,7

0,25

1,35

6,75

0,5

2,7

13,5

1

5,4

27

Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion:

Zur Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion liegen keine Erfahrungen vor.

Ältere Patienten:

Wie bei Erwachsenen, siehe jedoch Abschnitt 4.4.

Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Noradrenaline Sintetica bei Kindern und Jugendlichen ist nicht erwiesen.

Dauer der Anwendung und Überwachung:

Die Anwendung von Noradrenaline Sintetica sollte fortgesetzt werden, solange eine medikamentöse vasoaktive Unterstützung angezeigt ist. Der Patient sollte für die Dauer der Therapie sorgfältig überwacht werden. Während der Therapie ist der Blutdruck sorgfältig zu überwachen.

Absetzen der Therapie:

Die Infusion von Noradrenaline Sintetica sollte langsam verringert werden, da ein abruptes Absetzen zu einer akuten Hypotonie führen kann.

Art der Anwendung:

Norepinephrin Infusionslösung wird intravenös infundiert. Um eine ischämische Nekrose (Haut, Extremitäten) zu vermeiden, sollte die Kanüle für die Infusion in einer ausreichend großen Vene platziert werden oder ein zentraler Venenkatheter verwendet werden.

Die Infusion sollte mit kontrollierter Geschwindigkeit entweder über eine Spritzenpumpe, Infusionspumpe oder einen Tropfenzähler erfolgen.

Die Infusionslösung muss vor der Anwendung nicht verdünnt werden: Sie wird gebrauchsfertig geliefert.

4.3    gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– Hypotonie aufgrund von Blutvolumenmangel (Hypovolämie).

– Die Anwendung von blutdruckstei­gernden Aminen bei einer Narkose mit Cyclopropan oder Halothan ist kontraindiziert, da dies zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörun­gen einschließlich Kammerflimmern führen kann.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Noradrenaline Sintetica sollte nur von medizinischem Fachpersonal, das mit der Anwendung dieses Arzneimittels vertraut ist, verabreicht werden.

Warnhinweise

– Noradrenalin ist bei hypotensiven Patienten wegen Hypovolämie kontraindiziert. Es kann jedoch immer noch als kurzfristige Notfallmaßnahme zur Unterstützung der Blutversorgung von Herzkranz- und Hirnarterien angesehen werden, bis eine allgemeine Blut- oder Infusionslösung eingeleitet werden kann.

– Norepinephrin sollte nur in Verbindung mit einem entsprechenden Blutvolumenersatz angewendet werden.

– Um eine Hypertonie zu vermeiden, sollten während der Infusion von Norepinephrin Blutdruck und Blutflussgeschwin­digkeit regelmäßig überprüft werden.

– Per Injektion zu verabreichende Arzneimittel müssen stets visuell geprüft werden und dürfen nicht angewendet werden, wenn Partikel vorhanden sind oder eine Farbveränderung festgestellt wird.

– Extravasation­srisiko:

Die Infusionsstelle sollte häufig auf Durchgängigkeit geprüft werden. Eine Extravasation ist sorgfältig zu vermeiden, da diese eine Nekrose der Gewebe verursachen würde, die die zur Injektion verwendete Vene umgeben. Aufgrund der Vasokonstriktion der Venenwand mit erhöhter Durchlässigkeit kann es zu einem Übergang von Norepinephrin in die Gewebe kommen, die die infundierte Vene umgeben. Dies führt zu einem Ausbleichen der Gewebe, das nicht auf eine offensichtliche Extravasation zurückzuführen ist. Wenn ein Ausbleichen auftritt, sollte daher ein Wechsel der Infusionsstelle erwogen werden, damit die Auswirkungen der lokalen Vasokonstriktion abklingen können.

Behandlung einer extravasation­sbedingten Ischämie:

Während einer extravaskulären Leckage des Arzneimittels oder bei einer extravenösen Injektion kann es durch die vasokonstrikto­rische Wirkung des Arzneimittels auf die

Blutgefäße zu einer Gewebezerstörung kommen. Der Injektionsbereich muss schnellstmöglich mit 10 bis 15 ml physiologischer Kochsalzlösung, die 5 bis 10 mg Phentolaminmesilat enthält, gespült werden. Hierbei muss eine Spritze mit einer Feinnadel verwendet und lokal injiziert werden.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

In folgenden Fällen ist Vorsicht geboten und die Indikation streng einzuhalten:

– Schwere Funktionsstörung des linken Ventrikels in Verbindung mit akuter Hypotonie. Eine unterstützende Therapie ist gleichzeitig mit der diagnostischen Abklärung einzuleiten. Norepinephrin sollte für Patienten mit kardiogenem Schock und refraktärer Hypotonie reserviert bleiben, insbesondere für Patienten ohne erhöhten systemischen Gefäßwiderstand.

– Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit koronarer, mesenterischer oder peripherer Gefäßthrombose geboten, da Norepinephrin die Ischämie verschlimmern und das Infarktareal vergrößern kann. In ähnlicher Weise ist bei Patienten mit Hypotonie infolge eines Myokardinfarkts und bei Patienten mit Prinzmetal-Angina Vorsicht geboten.

– Treten während der Behandlung Herzrhythmusstörun­gen auf, muss die Dosierung verringert werden.

– Bei Patienten mit Hyperthyreose oder Diabetes mellitus ist Vorsicht angeraten.

– Ältere Patienten können besonders empfindlich auf die Wirkungen von Norepinephrin reagieren.

Die Perfusion von Norepinephrin muss unter kontinuierlicher Überwachung des Blutdrucks und der Herzfrequenz erfolgen.

Die langfristige Verabreichung stark wirksamer blutdruckstei­gernder Arzneimittel kann zu einer Verringerung des Plasmavolumens führen, was durch eine geeignete Flüssigkeits- und Elektrolytersat­ztherapie kontinuierlich korrigiert werden sollte. Falls das Plasmavolumen nicht korrigiert wird, kann es bei Abbruch der Infusion erneut zu einer Hypotonie kommen, oder der Blutdruck kann unter dem Risiko einer schweren peripheren und viszeralen Gefäßverengung (z. B. verminderte Nierenperfusion) mit einer Verringerung von Blutfluss und Gewebeperfusion mit anschließender Gewebehypoxie und Laktatazidose und möglicher ischämischer Verletzung aufrechterhalten werden.

Die blutdrucksteigernde Wirkung (infolge der adrenergen Wirkung auf die Gefäße) kann durch die gleichzeitige Gabe eines Alpha-Blockers vermindert werden, wohingegen die Gabe eines BetaBlockers aufgrund der beta-1-adrenergen Stimulierung zu einer Verminderung der stimulierenden Wirkung des Arzneimittels auf das Herz und einer Verstärkung der blutdruckstei­gernden Wirkung (aufgrund der Verringerung der arteriolären Dilatation) führen kann.

Wenn die gleichzeitige Gabe von Norepinephrin und Vollblut oder Plasma erforderlich ist, muss das Blut bzw. Plasma über einen eigenen Tropf verabreicht werden.

Dieses Arzneimittel enthält 165,3 mg Natrium pro 50-ml-Durchstechflasche, entsprechend 8,3 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Noradrenaline Sintetica kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Nicht empfehlenswerte Kombinationen

– Flüchtige halogenhaltige Anästhetika: schwere ventrikuläre Arrhythmie (gesteigerte kardiale Erregbarkeit).

– Imipramin-Antidepressiva: paroxysmale Hypertonie mit der Möglichkeit von Arrhythmien (Hemmung des Eintritts von Sympathomimetika in Fasern des Sympathikus).

– Serotonerg und adrenerg wirkende Antidepressiva: paroxysmale Hypertonie mit der Möglichkeit von Arrhythmien (Hemmung des Eintritts von Sympathomimetika in Fasern des Sympathikus).

Kombinationen, die Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung erfordern

– Nicht-selektive MAO-Hemmer: Verstärkung der blutdruckstei­gernden Wirkung des Sympathomimetikums, die für gewöhnlich nur mäßig ist. Sie dürfen nur unter engmaschiger medizinischer Überwachung angewendet werden.

– Selektive MAO-A-Hemmer: Ausgehend von der Wirkung der nicht-selektiven MAO-Hemmer ist auf eine Verstärkung der blutdruckstei­gernden Wirkung zu schließen. Sie dürfen nur unter engmaschiger medizinischer Überwachung angewendet werden.

– Linezolid: Ausgehend von der Wirkung der nicht-selektiven MAO-Hemmer ist auf eine Verstärkung der blutdruckstei­gernden Wirkung zu schließen. Sie dürfen nur unter engmaschiger medizinischer Überwachung angewendet werden.

Bei der Anwendung von Norepinephrin zusammen mit Beta-Blockern ist Vorsicht geboten, da es zu einer schweren Hypertonie kommen kann.

Bei der Anwendung von Norepinephrin zusammen mit folgenden Arzneimitteln ist Vorsicht geboten, da diese die Wirkungen auf das Herz verstärken können: Schilddrüsenhor­mone, Herzglykoside, Antiarrhythmika.

Ergotalkaloide oder Oxytocin können die blutdruckstei­gernden und vasokonstrikto­rischen Wirkungen verstärken.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Noradrenaline Sintetica kann die Plazentaperfusion beeinträchtigen und eine fetale Bradykardie auslösen. Es könnte ebenso eine kontraktile Wirkung auf den schwangeren Uterus haben und im Spätstadium der Schwangerschaft zu einer Asphyxie des Fetus führen. Diese möglichen Risiken für den Fetus sollten daher gegen den potenziellen Nutzen für die Mutter abgewogen werden.

Stillzeit

Es liegen keine Informationen zur Anwendung von Noradrenaline Sintetica während der Stillzeit vor.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    nebenwirkungen

Die Häufigkeit von Nebenwirkungen ist auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Systemorganklasse

Nebenwirkung

Psychiatrische Erkrankungen

Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Schwäche, psychotischer Zustand

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerz, Tremor

Augenerkrankungen

Akutes Glaukom (sehr häufig bei Patienten mit einer anatomischen Prädisposition für einen Verschluss des Kammerwinkels)

Herzerkrankungen

Tachykardie, Bradykardie (wahrscheinlich als reflexartige Folge des Blutdruckanstiegs), Arrhythmien, Palpitationen, erhöhte Kontraktilität des Herzmuskels aufgrund der beta-adrenergen Wirkung auf das Herz (inotrop und chronotrop), akute Herzinsuffizienz, StressKardiomy­opathie

Gefäßerkrankungen

Arterielle Hypertonie und Gewebehypoxie, ischämische Verletzung (einschließlich Gangrän der Extremitäten) aufgrund der starken vasokonstrikto­rischen Wirkung (kann zu Kälte und Blässe der Gliedmaßen und des Gesichts führen)

Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Respiratorische Insuffizienz oder Beschwerden, Dyspnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Erbrechen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Retention von Harn

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Mögliche Reizung und Nekrose an der Injektionsstelle

Die kontinuierliche Anwendung eines Vasopressors zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks ohne Blutvolumenersatz kann folgende Symptome hervorrufen:

– schwere periphere und viszerale Vasokonstriktion

– verminderte Durchblutung der Nieren

– verminderte Urinproduktion

– Hypoxie

erhöhte Laktatspiegel im Serum.

Im Falle einer Überempfindlichkeit oder Überdosierung können folgende Wirkungen häufiger auftreten: Hypertonie, Photophobie, retrosternaler Schmerz, Halsschmerzen, Blässe, übermäßiges Schwitzen und Erbrechen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Eine Überdosierung kann zu schwerer Hypertonie, Reflexbradykardie, ausgeprägter Erhöhung des peripheren Widerstandes und verminderter Herzleistung führen. Dies kann mit starken Kopfschmerzen, Photophobie, retrosternalen Schmerzen, Blässe, übermäßigem Schwitzen und Erbrechen einhergehen. Im Falle einer Überdosierung ist die Behandlung abzubrechen und es sollte eine geeignete korrektive Behandlung eingeleitet werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Adrenerge und dopaminerge Mittel, ATC-Code: C01CA03

Wirkmechanismus

Die vaskulären Effekte der üblicherweise klinisch angewendeten Dosen resultieren aus der simultanen Stimulation der alpha- und beta-adrenergen Rezeptoren im Herz- und Gefäßsystem. Außer im Herzen wirkt das Arzneimittel hauptsächlich auf die Alpha-Rezeptoren.

Pharmakodynamische Wirkungen

Dadurch kommt es zu einer Steigerung der Kontraktionskraft (und in Abwesenheit einer vagalen Hemmung zu einer Zunahme der Frequenz) der myokardialen Kontraktion. Der periphere Widerstand nimmt zu und der diastolische und systolische Druck steigen an.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Der Blutdruckanstieg kann eine reflexartige Verringerung der Herzfrequenz verursachen. Die Vasokonstriktion kann zu einer verminderten Durchblutung von Nieren, Leber, Haut und glatter Muskulatur führen. Eine lokal begrenzte Vasokonstriktion kann eine Hämostase und/oder Nekrose hervorrufen.

Die Wirkung auf den Blutdruck verschwindet 1–2 Minuten nach Beendigung der Infusion.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Es gibt zwei Stereoisomere von Norepinephrin. In der Noradrenaline Sintetica Infusionslösung befindet sich das biologisch aktive L-Isomer.

Resorption:

– Subkutan: schwach.

– Oral: Norepinephrin wird nach oraler Verabreichung im Gastrointesti­naltrakt rasch inaktiviert.

– Nach intravenöser Anwendung beträgt die Plasmahalbwertszeit von Norepinephrin etwa 1 bis 2 Minuten.

Verteilung :

– Norepinephrin wird durch eine Kombination von zellulärer Wiederaufnahme und Metabolisierung rasch aus dem Plasma entfernt. Ein Passieren der Blut-Hirn-Schranke ist kaum zu erwarten.

Biotransformation :

– Methylierung durch Catechol-O-Methyltransferase.

– Desaminierung durch Monoaminooxidase (MAO).

– Der Endmetabolit beider Reaktionen ist 4-Hydroxy-3-Methoxymandelsäure.

– Zwischenmetaboliten sind u. a. Normetanephrin und 3,4-Dihydroxymandel­säure.

Elimination:

Norepinephrin wird hauptsächlich in Form von Glucuronid- oder Sulfatkonjugaten der Metaboliten im Urin ausgeschieden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Die meisten Nebenwirkungen, die auf Sympathomimetika zurückzuführen sind, resultieren aus einer übermäßigen Stimulation des sympathischen Nervensystems über die verschiedenen adrenergen Rezeptoren.

Norepinephrin kann die Plazentaperfusion beeinträchtigen und eine fetale Bradykardie auslösen. Es könnte ebenso eine kontraktile Wirkung auf den Uterus haben und im Spätstadium der Schwangerschaft zu einer Asphyxie des Fetus führen.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Natriumchlorid

Salzsäure 1 N (zur pH-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke.

6.2    inkompatibilitäten

Noradrenaline Sintetica darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Berichten zufolge sind Infusionslösungen, die Norepinephrin­tartrat/Noradre­nalintartrat enthalten, mit folgenden Substanzen inkompatibel: alkalische und oxidierende Substanzen, Barbiturate, Chlorphenamin, Chlorothiazid, Nitrofurantoin, Novobiocin, Phenytoin, Natriumbicarbonat, Natriumiodid, Streptomycin.

6.3    dauer der haltbarkeit

18 Monate.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 ºC lagern.

Nicht einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Noradrenaline Sintetica 0,1 mg/1 ml

Durchstechflasche aus klarem, farblosem Glas (Typ I) verschlossen mit einem Bromobutyl-Stopfen und einem Flip-off-Schnappdeckel aus Aluminium, mit 50 ml Infusionslösung, einzeln verpackt und mit einem Klebeetikett versehen.

Noradrenaline Sintetica 0,2 mg/1 ml

Durchstechflasche aus klarem, farblosem Glas (Typ I) mit einem Bromobutyl-Stopfen und einem Flip-off-Schnappdeckel aus Aluminium als Verschluss, mit 50 ml Infusionslösung, einzeln verpackt und mit einem Klebeetikett versehen.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Noradrenaline Sintetica Infusionslösung ist bereits verdünnt und gebrauchsfertig. Die Lösung wird ohne vorherige Verdünnung angewendet. Sie ist mit einer geeigneten Spritze, entweder in Form einer Spritzenpumpe, Infusionspumpe oder eines Tropfenzählers, anzuwenden, sodass eine genaue und einheitliche Verabreichung eines festgelegten Mindestvolumens bei einer streng kontrollierten Infusionsgeschwin­digkeit gemäß den in Abschnitt 4.2 aufgeführten Anweisungen für die Dosistitration möglich ist.

Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn die Lösung dunkler als leicht gelblich oder rosafarben ist oder wenn sie ein Präzipitat enthält.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Sintetica GmbH

Albersloher Weg 11

48155 Münster

Deutschland

8.    zulassungsnummer(n)

Noradrenaline Sintetica 0,1 mg/ml Infusionslösung: Zul.-Nr.: 2201486.00.00

Noradrenaline Sintetica 0,2 mg/ml Infusionslösung:

Zul.-Nr.: 2201487.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 03.04.2020

Datum der Verlängerung der Zulassung: 17.03.2021

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: