Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Nuovopan 20 mg Injektions-/ Infusionslösung
Bezeichnung des Arzneimittels:
Nuovopan 20 mg Injektions-/ Infusionslösung
Stärke:
20 mg
Darreichungsform:
Injektions-/ Infusionslösung
Art der Anwendung:
intramuskuläre Anwendung
intravenöse Anwendung
Inhaber der Zulassung:
Medochemie Limited
1–10 Konstantinoupoleos St.
3011 LIMASSOL
Zypern
Für die Chargenfreigabe im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verantwortliche® Hersteller:
Administrative Adresse
Medochemie Limited
1–10 Konstantinoupoleos St.
3011 LIMASSOL
Zypern
Betriebsstätte
Medochemie Limited
Agios Athanassios Industrial Area
48 Iapetou
4101 LIMASSOL
Zypern
Hersteller Chargenkontrolle:
Medochemie Limited
Agios Athanassios Industrial Area
48 Iapetou
4101 LIMASSOL
Zypern
Quality Control Testing – Chemical/Physical
Quality Control Testing – Microbiological – sterility
Hersteller des Arzneimittels und Betriebsstätte(n):
Administrative Adresse
Medochemie Limited
1–10 Konstantinoupoleos St.
3011 LIMASSOL
Zypern
Betriebsstätte
Medochemie Limited
Agios Athanassios Industrial Area
48 Iapetou
4101 LIMASSOL
Zypern
Primary packaging
Secondary packaging
Storage and/or distribution
Processing of sterile medicinal product – terminally sterilised
Quality Control Testing – Chemical/Physical
Quality Control Testing – Microbiological – sterility
Wirkstoffhersteller und Betriebsstätte(n):
Biogena (API) Limited
Iliou Street, 5, Ypsonas Industrial Estate
3056 LIMASSOL
Zypern
Manufacturer of active substance by chemical synthesis
ASMF holder
Betriebsstätte
Aastrid Life Sciences Private Limited
B-19, Mahad Industrial Area, M.I.D.C.
402302 BIRWADI, RAIGAD DISTRICT, MAHAD, MAHARASHTRA
Indien
Manufacturer of active substance intermediate by chemical synthesis
Administrative Adresse / ASMF holder
Micro Labs Limited
31, Race Course Road
560001 BENGALURU, BANGALORE, KARNATAKA
Indien
Betriebsstätten
Admiron Life Sciences Private Limited
Plot No. 11, Jawaharlal Nehru Pharma City, Parawada Mandal
531019 VISAKHAPATNAM, ANDRA PRADESH
Indien
Manufacturer of active substance intermediate by chemical synthesis
Micro Labs Limited
API – Bommasandra (ML-15), Plot No. 43–45, K.I.A.D.B., Jigani-Bommasandra Link Road
560105 ANEKAL TALUK, BENGALURU, KARNATAKA
Indien
Manufacturer of active substance by chemical synthesis
Primary Packaging of active substance
Quality Control Testing – Chemical/Physical
Quality Control Testing – Microbiological – sterility
Secondary Packaging of active substance
Storage and/or distribution of active substance
Zusammensetzung:
1 Ampulle (2 ml) Injektions-/ Infusionslösung enthält:
Wirkstoff:
Nefopamhydrochlorid 20,00 mg
(entsprechend Nefopam 17,48 mg)
Sonstige Bestandteile:
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat 32,46 mg
Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat (Ph.Eur.) 3,92 mg
Phosphorsäure 85% q.s. ad pH 5,4
Natriumhydroxid q.s. ad pH 5,4
Wasser für Injektionszwecke q.s. ad 2 ml
Anwendungsgebiet/e:
Erwachsene
Behandlung von akuten mäßig starken Schmerzen, insbesondere postoperativen Schmerzen im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie.
ATC-Code:
siehe Abschnitt 5.1 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Dauer der Haltbarkeit:
siehe Abschnitt 6.3 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
nach Anbruch:
siehe Abschnitt 6.3 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
nach Zubereitung:
siehe Abschnitt 6.3 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Aufbewahrung/Lagerung:
siehe Abschnitt 6.4 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
nach Anbruch:
siehe Abschnitt 6.4 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
nach Zubereitung:
siehe Abschnitt 6.4 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Art / Material des Behältnisses
siehe Abschnitt 6.5 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Packungsgröße/n:
siehe Abschnitt 6.5 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Verkaufsabgrenzung:
Verschreibungspflichtig
Zum Zulassungsbescheid gehören folgende Anlagen:
Anlage 1: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Anlage 2: Wortlaut der für das Behältnis und die äußere Umhüllung vorgesehenen Angaben
Anlage 3: Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Anlage 4: Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Rechtsbehelfsbelehrung:
Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch erhoben werden. Der Widerspruch ist beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, schriftlich oder zur Niederschrift einzulegen.
53175 Bonn, den
Im Auftrag
S. Winterscheid
Anlage 4
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 7015291.00.00
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FACHINFORMATION
1. bezeichnung des arzneimittels
Nuovopan 20 mg Injektions-/ Infusionslösung
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2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ein ml Injektions-/Infusionslösung enthält 10 mg Nefopamhydrochlorid.
Jede 2-ml-Ampulle enthält 20 mg Nefopamhydrochlorid.
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3. DARREICHUNGSFORM
Injektions-/Infusionslösung
Klare, farblose bis gelbliche Lösung, frei von sichtbaren Partikeln, mit einem pH-Wert von 4,9–5,9 und einer Osmolalität von ungefähr 255–285 mOsm/kg.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1 anwendungsgebiete
Erwachsene
Behandlung von akuten mäßig starken Schmerzen, insbesondere postoperativen Schmerzen im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie.
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4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Wie bei allen Analgetika sollte die Dosierung an die Intensität der Schmerzen und das klinische Ansprechen des Patienten angepasst werden.
Erwachsene
Intramuskuläre Anwendung:
Nefopam sollte als tiefe intramuskuläre Injektion verabreicht werden.
Die übliche empfohlene Dosis beträgt 20 mg pro Injektion und kann bei Bedarf alle 6 Stunden wiederholt werden; eine Gesamtdosis von 120 mg/24 Stunden darf nicht überschritten werden.
Tiefe intramuskuläre Injektionen können schmerzhaft sein; wenn mehrere intramuskuläre Injektionen notwendig sind, sollte eine intravenöse Anwendung in Betracht gezogen werden.
Intravenöse Anwendung:
Nefopam sollte als langsame intravenöse Infusion über 15 Minuten dem Patienten in Rückenlage verabreicht werden, um das Auftreten von Nebenwirkungen (Übelkeit, Schwindel, Schwitzen) zu vermeiden. Die übliche empfohlene Einzeldosis beträgt 20 mg pro Injektion; sie wird bei Bedarf alle 4 Stunden wiederholt, wobei eine Gesamtdosis von 120 mg/24 Stunden nicht überschritten werden darf.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nefopam bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen.
Ältere Patienten
Aufgrund der anticholinergen Wirkungen von Nefopam wird die Anwendung dieses Arzneimittels bei älteren Menschen nicht empfohlen.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (ESRD) muss die Tagesdosis auf 50 % reduziert werden.
Leberinsuffizienz
Leberinsuffizienz kann die Metabolisierung von Nefopam beeinflussen. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten.
Art der Anwendung
Nefopam kann in den üblichen Infusionslösungen (Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) und Glucose 50 mg/ml (5%)) angewendet werden.
Vor der intravenösen Infusion ist die Lösung zu verdünnen.
Es wird davon abgeraten, Nefopam mit anderen injizierbaren Arzneimitteln in der gleichen Spritze zu mischen.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Krampfanfälle oder Anfallsleiden in der Anamnese.
Risiko einer Harnretention in Verbindung mit Erkrankungen der Harnwege und der Prostata.
Risiko eines Winkelblockglaukoms.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Es besteht das Risiko einer Arzneimittelabhängigkeit von Nefopam.
Nefopam ist nicht für die Behandlung von chronischen Schmerzerkrankungen angezeigt.
In folgenden Fällen ist besondere Vorsicht geboten:
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– Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt 4.2).
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– Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt 4.2), aufgrund des Risikos einer Akkumulation und des dadurch erhöhten Nebenwirkungsrisikos.
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– bei allen Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen wegen der tachykarden Wirkung von Nefopam (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).
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– Aufgrund der anticholinergen Wirkungen wird die Behandlung mit Nefopam bei älteren Patienten nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Blutungsanomalien wie Ekchymosen, Purpura und andere hämorrhagische Ereignisse, wie gastrointestinale oder gynäkologische Blutungen, wurden selten bei Anwendung von Antidepressiva mit serotonergen Wirkungen berichtet. Vorsicht ist angezeigt bei Patienten, die Antikoagulanzien und/oder Arzneimittel, die die Thrombozytenfunktion beeinflussen, anwenden (siehe Abschnitt 4.5) und bei Patienten mit bekannter Blutungsneigung/-störungen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d. h. es ist nahezu natriumfrei.
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4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es ist zu berücksichtigen, dass die dämpfenden Wirkungen vieler Wirkstoffe oder Substanzen auf das Zentralnervensystem additiv wirken und zur Verringerung der Wachheit beitragen können. Dazu zählen Morphinderivate (Analgetika, Hustenstiller und Substitutionstherapien), Neuroleptika, Barbiturate, Benzodiazepine, andere Anxiolytika als Benzodiazepine (z. B. Meprobamat), Hypnotika, sedierende Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin, Mianserin, Mirtazapin, Trimipramin); sedierende H1-Antihistaminika, zentral wirkende Antihypertensiva, Baclofen und Thalidomid.
Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen
Alkoholkonsum
Alkohol verstärkt die sedierende Wirkung dieser Substanzen.
Das Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen kann bei eingeschränkter Aufmerksamkeit gefährlich sein.
Alkoholische Getränke und alkoholhaltige Arzneimittel sind zu meiden.
Bei folgenden Kombinationen sind Vorsichtsmaßnahmen zu erwägen
Andere sedierende Arzneimittel, aufgrund des Risikos einer verstärkten zentralen Dämpfung. Morphinderivate (Analgetika, Hustenstiller und Substitutionstherapien), Neuroleptika, Barbiturate, Benzodiazepine, andere Anxiolytika als Benzodiazepine (z. B. Meprobamat), Hypnotika, sedierende Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin, Mianserin, Mirtazapin); Antihistaminika, Sedativa, zentral wirkende Antihypertensiva, Baclofen und Thalidomid.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Anticholinergika ist Vorsicht geboten.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, die Antikoagulanzien und/oder Arzneimittel, die die Funktion der Blutplättchen beeinflussen, anwenden [z. B. atypische Antipsychotika und Phenothiazine, die meisten trizyklischen Antidepressiva, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Acetylsalicylsäure (ASS)] (siehe Abschnitt 4.4).
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4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Daten zur Anwendung von Nefopamhydrochlorid bei schwangeren Frauen vor.
Daten aus tierexperimentellen Studien sind nicht ausreichend, um eine definitive Schlussfolgerung zur Reproduktionstoxizität zu ziehen.
Nuovopan sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
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4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Aufgrund des Risikos von Schläfrigkeit kann die Aufmerksamkeit beeinträchtigt sein und daher das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen gefährlich sein.
4.8 nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: sehr häufig ≥ 1/10, häufig ≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich ≥ 1/1 000 bis < 1/100), selten ≥ 1/10 000 bis < 1/1 000), sehr selten < 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklasse | Sehr häufig | Häufig | Selten | Nicht bekannt |
Psychiatrische Erkrankungen | Erregbarkeit*, Reizbarkeit*, Halluzinationen, Missbrauch, Arzneimittelabhängigkeit | Verwirrtheitszustand | ||
Erkrankungen des Nervensystems | Somnolenz | Vertigo* | Krampfanfälle* | Koma |
Herzerkrankungen | Tachykardie*, Palpitationen* | |||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Übelkeit mit oder ohne Erbrechen | Mundtrockenheit* | ||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Harnretention |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Hyperhidrose * | Krankheitsgefühl | Schmerzen an der Injektionsstelle | |
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeitsreaktion (Urtikaria, Angioödem, anaphylaktischer Schock) |
*Obwohl andere als die genannten Atropin-Wirkungen nie gemeldet wurden, sind sie wahrscheinlich zu beobachten.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Die Symptome entsprechen der anticholinergen Wirkung: Tachykardie, Verwirrtheitszustand, Koma, Krampfanfälle und Halluzinationen (siehe Abschnitt 4.4).
Behandlung
Symptomatische Behandlung mit Überwachung der Herz- und Atmungsfunktion im Krankenhaus.
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5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
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5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
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Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika, andere Analgetika und Antipyretika, ATC-Code: N02BG06.
Nefopam ist ein zentral wirksames Nicht-Morphin- und Nicht-Opioid-Analgetikum; es ist chemisch nicht strukturverwandt mit zurzeit bekannten Analgetika.
In vitro ruft es bei Synaptosomen von Ratten eine Hemmung der Wiederaufnahme von Katecholaminen und Serotonin hervor.
In vivo zeigte Nefopam bei Tieren antinozizeptive Eigenschaften. Außerdem wurde eine antihyperalgetische Wirkung aufgrund eines nicht ganz verstandenen Mechanismus nachgewiesen. In klinischen Studien zeigte sich eine Wirkung von Nefopam auf postoperatives Zittern. Nefopam hat keine entzündungshemmende oder fiebersenkende Wirkung. Im Gegensatz zu Opioiden verursacht Nefopam keine Atemdepression und verlangsamt nicht die Darmpassage. Nefopam hat eine anticholinerge Wirkung, die einen Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks, Harnretention, Mydriasis und Glaukom, Mundtrockenheit und Verwirrtheit verursachen kann. Hämodynamisch wurde ein mäßiger und vorübergehender Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks beobachtet.
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5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach intramuskulärer Anwendung einer Dosis von 20 mg wird der maximale Plasmaspiegel nach 0,5 bis 1 Stunde (Tmax) erreicht und die maximale Konzentration (Cmax) beträgt durchschnittlich 25 ng/ml. Die mittlere Plasmahalbwertszeit beträgt 5 Stunden.
Bei intravenöser Anwendung der gleichen Dosis beträgt die mittlere Plasmahalbwertszeit
4 Stunden.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung beträgt 71–76%.
Biotransformation
Nefopam unterliegt einer umfangreichen hepatischen Biotransformation zu Desmethyl-Nefopam (das anscheinend biologisch aktiv ist) und Nefopam-N-Oxid über eine Hydroxylierung, Glucuronidierung und N-Oxidation.
Die Biotransformation ist wichtig und es wurden 3 Hauptmetaboliten festgestellt: DesmethylNefopam, Nefopam-N-Oxid und Nefopam N-Glucuronid. Die ersten beiden unkonjugierten Metaboliten zeigten bei Tieren keine analgetische Wirkung.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt überwiegend im Urin: 87 % der verabreichten Dosis werden im Urin gefunden.
Weniger als 5% der verabreichten Dosis werden unverändert ausgeschieden; die im Urin gefundenen Metaboliten entsprechen 6 %, 3 % bzw. 36 % der intravenös verabreichten Dosis.
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5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute Toxizität von Nefopamhydrochlorid zeigt einen günstigen Sicherheitsabstand (Margin of Safety) bei einer großen therapeutischen Breite, definiert als das Verhältnis LD50/Dosis beim Menschen: Berichte aus Studien zeigten ein Verhältnis von 9 vs. 22 bei intravenöser Anwendung. Verträglichkeitstests bei Hunden und Pavianen wiesen nach, dass die minimalen letalen Dosen mehr als 25 mg/kg betragen, dies ist das 12-Fache der maximalen Dosis beim Menschen.
Bei Dosen von mehr als dem 2,5-Fachen der theoretischen therapeutischen Dosierung war die einzige Nebenwirkung von intravenös angewendetem Nefopam bei Hunden eine leichte lokale Reizung an der Injektionsstelle ohne histomorphologische Veränderungen. Außerdem war die einzige Wirkung, die nach Dosen bis zu 3 mg/kg bei Hunden und 2,25 mg/kg bei Ratten beobachtet wurde, eine leichte Muskelreizung ohne Gewebeveränderungen.
Es liegen begrenzte Daten zur Langzeittoxizität (6 und 12 Monate) bei Ratten und Hunden vor. Sie tritt bei extrem hohen, viel höheren als den bei der Behandlung von Menschen angewendeten Dosen auf. Nur bei einem Hund wurden nach Anwendung von 40 oder 80 mg/kg/Tag Nefopam Wirkungen auf das Zentralnervensystem festgestellt, die durch Erregung und Krämpfe gekennzeichnet waren.
Die Ergebnisse von in-vitro – und in-vivo Genotoxizitätstests zeigten keine mutagene oder genotoxische Wirkung. Bei der Anwendung von Nefopamhydrochlorid an Ratten, Mäusen und Kaninchen wurden keine Anomalien bezüglich der Reproduktion und Entwicklung berichtet.
Nach intravenöser Gabe von Nefopamhydrochlorid in einer Dosis von 1 mg/kg (therapeutische Dosis) über 90 Tage an Affen wurden keine Anzeichen einer Abhängigkeit beobachtet.
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6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
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6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
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Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat (Ph.Eur.) Phosphorsäure 85% (zur Einstellung des pH-Werts) Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts) Wasser für Injektionszwecke
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6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
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6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch:
Nach Anbruch der Ampulle ist das Arzneimittel unverzüglich zu verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei 2–8°C und bei 25°C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das verdünnte Arzneimittel sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C aufzubewahren.
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6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Die Ampullen in der Trägerschale im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
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6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Farblose Ampullen (Glas Typ I) mit 2 ml Füllvolumen in einem Umkarton.
Packungen mit 5 und 10 Ampullen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
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6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Das Arzneimittel ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt.
Das Arzneimittel ist vor der Anwendung einer Sichtprüfung auf Partikel und Verfärbungen zu unterziehen. Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn sichtbare Anzeichen einer Zersetzung (z. B. Partikel oder Verfärbung) festgestellt werden.
Nach Anbruch der Ampulle ist das Arzneimittel unverzüglich zu verwenden.
Nach der Anwendung sind alle verbliebenen Reste zu verwerfen.
Es wird davon abgeraten, das Arzneimittel mit anderen injizierbaren Arzneimitteln in der gleichen Spritze zu mischen.
Nefopamhydrochlorid hat sich als kompatibel mit folgenden Verdünnungslösungen erwiesen: Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Infusionslösung und Glucose 50 mg/ml (5%) Infusionslösung.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
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7. INHABER DER ZULASSUNG
Medochemie Limited
1–10 Konstantinoupoleos St.
3011 LIMASSOL
Zypern
8.
ZULASSUNGSNUMMER
7015291.00.00
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9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
14 Juni 2024
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10. STAND DER INFORMATION
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11. VERKAUFSABGRENZUNG