Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 20 mg/10 mg Retardtabletten
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg Retardtabletten
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 10 mg/5 mg Retardtabletten
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 20 mg/10 mg Retardtabletten
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 40 mg/20 mg Retardtabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Retardtablette enthält 5 mg Oxycodonhydrochlorid (entsprechend 4,5 mg Oxycodon) und 2,5 mg Naloxonhydrochlorid (als Naloxonhydrochlorid-Dihydrat), entsprechend 2,25 mg Naloxon.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung :
Jede Retardtablette enthält 16 mg Lactose-Monohydrat.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 10 mg/5 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid (entsprechend 9 mg Oxycodon) und 5 mg Naloxonhydrochlorid (als Naloxonhydrochlorid-Dihydrat), entsprechend 4,5 mg Naloxon.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung :
Jede Retardtablette enthält 32 mg Lactose-Monohydrat.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 20 mg/10 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 20 mg Oxycodonhydrochlorid (entsprechend 18 mg Oxycodon) und 10 mg Naloxonhydrochlorid (als Naloxonhydrochlorid-Dihydrat), entsprechend 9 mg Naloxon.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 40 mg/20 mg Retardtabletten
Jede Retardtablette enthält 40 mg Oxycodonhydrochlorid (entsprechend 36 mg Oxycodon) und 20 mg Naloxonhydrochlorid (als Naloxonhydrochlorid-Dihydrat), entsprechend 18 mg Naloxon.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Retardtablette
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg Retardtabletten
Hellblaue, runde, konvexe, filmüberzogene Retardtabletten mit einem Durchmesser von 6,2 mm.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 10 mg/5 mg Retardtabletten
Weiße bis gebrochen weiße, ovale, konvexe, filmüberzogene Retardtabletten mit einer Länge von 13,2 mm.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 20 mg/10 mg Retardtabletten
Rosafarbene, ovale, konvexe, filmüberzogene Retardtabletten mit einer Länge von 10,2 mm.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 40 mg/20 mg Retardtabletten
Hellorange- bis ockerfarbene, ovale, konvexe, filmüberzogene Retardtabletten mit einer Länge von 13,2 mm.
4. klinische angaben
Starke Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.
Der Opioidantagonist Naloxon ist in Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann enthalten, um einer Opioid-induzierten Obstipation entgegenzuwirken, indem er die Wirkung des Oxycodons an den Opioidrezeptoren lokal im Darm blockiert.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann wird angewendet bei Erwachsenen.
4.2 dosierung und art der anwendung
Die analgetische Wirksamkeit von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann entspricht der von Oxycodonhydrochlorid in retardierter Form.
Die Dosierung soll an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden. Es gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen für Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann:
Erwachsene
Die Anfangsdosis für nicht-opioidgewöhnte Patienten beträgt im Allgemeinen 10 mg/5 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid alle 12 Stunden.
Patienten, die bereits Opioide erhalten haben, können unter Berücksichtigung des vorherigen Opioidbedarfs die Therapie mit Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann in einer höheren Dosis beginnen.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg ist für die Einstellung auf eine stabile Dosis bei Beginn der Opioidtherapie und zur individuellen Dosisanpassung bestimmt.
Die tägliche Maximaldosis von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann beträgt 160 mg Oxycodonhydrochlorid und 80 mg Naloxonhydrochlorid. Diese Tageshöchstdosis wird nur für Patienten empfohlen, die zuvor bereits eine Dauertherapie mit Oxycodon/Naloxon in stabiler Tagesdosis erhalten haben und nun eine höhere Dosis benötigen. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Patienten mit geringfügig beeinträchtigter Leberfunktion geboten, wenn eine erhöhte Dosis in Erwägung gezogen wird. Für Patienten, die höhere Dosierungen von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann benötigen, sollte im gleichen Zeitschema die zusätzliche Gabe von retardiertem Oxycodonhydrochlorid erwogen werden, wobei die Tagesmaximaldosis von 400 mg Oxycodonhydrochlorid zu berücksichtigen ist. Der günstige
Einfluss von Naloxonhydrochlorid auf die Darmtätigkeit kann hierbei beeinträchtigt werden.
Nach Absetzen der Therapie mit Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann mit anschließendem Wechsel auf ein anderes Opioid ist mit einer Verschlechterung der Darmfunktion zu rechnen.
Einige Patienten, die Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann nach einem festen Zeitschema erhalten, benötigen schnell freisetzende Analgetika als Bedarfsmedikation zur Therapie von Durchbruchschmerzen. Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann ist eine retardierte Formulierung und daher für die Behandlung von Durchbruchschmerzen nicht vorgesehen. Die Einzeldosis der Bedarfsmedikation sollte ungefähr 1/6 der entsprechenden Tagesdosis von Oxycodonhydrochlorid betragen. Wird eine Bedarfsmedikation häufiger als zweimal pro Tag benötigt, ist dies üblicherweise ein Anzeichen dafür, dass eine Dosiserhöhung erforderlich ist. Diese Anpassung sollte alle 1 – 2 Tage in Dosisschritten von zweimal täglich 5 mg/2,5 mg oder wenn nötig 10 mg/5 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid bis zum Erreichen einer stabilen Dosis erfolgen. Das Ziel ist eine patientenspezifische Dosierung, die bei zweimal täglicher Gabe eine adäquate Analgesie so lange ermöglicht, wie eine Schmerztherapie notwendig ist mit so wenig Bedarfsmedikation wie möglich.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann wird in der ermittelten Dosis zweimal täglich nach einem festen Zeitschema eingenommen. Obwohl die gleichmäßige Gabe (gleiche Dosis morgens und abends) nach einem festen Zeitschema (alle 12 Stunden) für die Mehrzahl der Patienten angemessen ist, kann es für einige Patienten von Vorteil sein – in Abhängigkeit von der individuellen Schmerzsituation – die Dosis ungleich zu verteilen. Im Allgemeinen sollte die kleinste analgetisch wirksame Dosis ausgewählt werden.
Bei der Behandlung von Nicht-Tumorschmerzen sind Tagesdosierungen bis 40 mg/20 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid im Allgemeinen ausreichend; höhere Dosierungen können erforderlich sein.
Ältere Patienten
Wie bei jüngeren Erwachsenen sollte die Dosis an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
In einer klinischen Studie wurde gezeigt, dass die Plasmaspiegel von Oxycodon und Naloxon bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen erhöht waren. Naloxon-Plasmaspiegel waren dabei stärker erhöht als die von Oxycodon (siehe Abschnitt 5.2). Die klinische Relevanz der relativ hohen Naloxon-Plasmaspiegel bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist noch nicht bekannt. Bei Patienten mit geringfügig beeinträchtigter Leberfunktion ist bei der Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Leberfunktionsstörung ist Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
In einer klinischen Studie wurde gezeigt, dass die Plasmaspiegel von Oxycodon und Naloxon bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen erhöht waren (siehe Abschnitt 5.2). Naloxon-Plasmaspiegel waren dabei stärker erhöht als die von Oxycodon. Die klinische Relevanz der relativ hohen Naloxon-Plasmaspiegel bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist noch nicht bekannt. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist bei der Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl
Heumann Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann wird in der ermittelten Dosis zweimal täglich nach einem festen Zeitschema eingenommen.
Die Retardtabletten können entweder zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann muss im Ganzen eingenommen und darf nicht zerbrochen, zerkaut oder zerkleinert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Öffnen der Blisterstreifen:
Das Arzneimittel befindet sich in einer kindersicheren Verpackung. Drücken Sie die Tabletten nicht durch die Blisterpackung, da das Durchdrücken zum Bruch der Tablette führen kann. Bitte beachten Sie folgende Hinweise:
1) Trennen Sie eine Einzeldosis vorsichtig entlang der Perforationslinie der Blisterpackung ab.
2) Hierdurch wird ein ungesiegelter Bereich freigelegt; dieser befindet sich an der Stelle, an der sich die Perforationslinien kreuzten. Ziehen Sie vorsichtig die Blisterrückseite ab.
3) Nehmen Sie die Tablette behutsam heraus.
Anwendungsdauer
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann soll nicht länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Falls im Hinblick auf Art und Schwere der Erkrankung eine Langzeit-Behandlung erforderlich ist, sollte eine sorgfältige und regelmäßige Überprüfung sicherstellen, in welchem Ausmaß eine Weiterbehandlung erforderlich ist.
Falls eine Opioid-Therapie nicht länger angezeigt ist, sollte die Therapie ausschleichend beendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigenBestandteile
schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung Cor pulmonale schweres Bronchialasthma nicht Opioid-bedingter paralytischer Ileus mittlere bis schwere Leberfunktionsstörung4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann bei schwerer Beeinträchtigung der Lungenfunktion, Patienten mit Schlafapnoesyndrom, gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfend wirkenden Arzneimitteln (siehe unten und Abschnitt 4.5), Therapie mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer, siehe unten und Abschnitt 4.5), OpioidToleranz, physischer Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen (siehe unten), psychischer Abhängigkeit (Arzneimittelsucht), Missbrauchsprofil und Vorgeschichte von Drogen- und/oder Alkoholmissbrauch (siehe unten), bei älteren oder geschwächten Patienten, Kopfverletzungen, Hirnverletzungen (intrakranielle Läsionen) oder erhöhtem Hirndruck, Bewusstseinsstörungen unklaren Ursprungs, Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen, Hypotonie, Hypertonie, Pankreatitis, einer milden Beeinträchtigung der Leberfunktion, einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion, Opioid-bedingtem paralytischem Ileus, Myxödem, Hypothyreose, Addisonscher Krankheit (Nebennierenrinden-Insuffizienz), Prostatahypertrophie, Intoxikations-Psychose, Alkoholismus, Delirium tremens, Cholelithiasis, vorher bestehenden Herzkreislauferkrankungen.
Atemdepression
Eine Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioid-Überdosierung.
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atemstörungen, einschließlich zentraler Schlafapnoe und schlafbezogener Hypoxämie, verursachen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schafapnoe einher. Bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht gezogen werden.
Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder vergleichbaren Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder vergleichbaren Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).
MAO-Hemmer
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann muss mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die MAO-Hemmer einnehmen oder die innerhalb der letzten zwei Wochen MAO-Hemmer erhalten haben.
Vorsicht ist auch geboten bei der Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung oder mit Nierenfunktionsstörungen. Eine sorgsame medizinische Überwachung ist insbesondere bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung notwendig.
Beim Auftreten von Diarrhö sollte als Ursache die Wirkung von Naloxon in Betracht gezogen werden.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann ist zur Entzugsbehandlung nicht geeignet.
Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit)
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden wie Oxycodon können sich eine Toleranz und/oder eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Nach therapeutischer Anwendung von Opioiden kann eine iatrogene Abhängigkeit auftreten.
Die wiederholte Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann kann Überdosierung und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschließlich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z. B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese.
Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z. B. zu frühes Nachfragen nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung der gleichzeitigen Anwendung von Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.
Vor jedem Missbrauch von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann durch Drogenabhängige wird dringend gewarnt.
Wenn Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl von Personen, die von Opioidrezeptoragonisten wie Heroin, Morphin oder Methadon abhängig sind, parenteral, intranasal oder oral missbraucht wird, sind aufgrund der Opioidrezeptor-antagonistischen Eigenschaften von Naloxon deutliche Entzugssymptome zu erwarten, oder bereits bestehende Entzugssymptome können verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.9).
Diese Tabletten bestehen aus einer Polymer-Matrix und sind nur zum Einnehmen bestimmt. Eine missbräuchliche parenterale Verabreichung der Tablettenbestandteile (insbesondere von Talkum) kann zur Nekrose lokalen Gewebes und zu Lungengranulomen oder zu anderen schwerwiegenden, potentiell letalen Nebenwirkungen führen.
Um die Verzögerung der Wirkstofffreisetzung nicht zu beeinträchtigen, müssen die Retardtabletten im Ganzen eingenommen werden und dürfen nicht zerbrochen, zerkaut oder zerkleinert werden.
Die Einnahme zerbrochener, zerkauter oder zerkleinerter Retardtabletten führt zu einer schnelleren Wirkstofffreisetzung und Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von Oxycodon (siehe Abschnitt 4.9).
Patienten, die an Benommenheit und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens leiden, dürfen keine
Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen. Eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie kann erwogen werden. Aufgrund möglicher additiver Wirkungen ist Vorsicht geboten, wenn Patienten andere sedierende Arzneimittel in Kombination mit Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl einnehmen (siehe Abschnitte 4.5 und 4.7).
Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann können vermehrt Nebenwirkungen von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann auftreten. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.
Es gibt keine Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, so dass eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen wird.
Es liegen keine klinischen Erfahrungen bei Krebspatienten mit Peritonealkarzinose oder beginnender Darmobstruktion im fortgeschrittenen Stadium von Tumorerkrankungen des Verdauungstraktes oder Beckenbereichs vor. Daher wird eine Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Die Gabe von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann wird präoperativ und während der ersten 12 – 24 Stunden postoperativ nicht empfohlen. In Abhängigkeit von Art und Umfang des chirurgischen Eingriffs, dem gewählten Anästhesieverfahren, der sonstigen Begleitmedikation sowie vom individuellen Zustand des Patienten ist der Zeitpunkt des postoperativen Einsatzes von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko im Einzelfall festzulegen.
Die leere Matrix der Retardtabletten wird unter Umständen sichtbar mit dem Stuhl ausgeschieden.
Opioide wie Oxycodonhydrochlorid können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder -Gonaden-Achsen beeinflussen. Zu den möglichen Veränderungen zählen ein Anstieg des Prolaktin im Serum und eine Abnahme von Cortisol und Testosteron im Plasma. Auf Grundlage dieser Hormonveränderungen können sich klinische Symptome manifestieren.
Die Umstellung von Patienten unter Langzeitanwendung von Opioiden auf Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann kann anfänglich Entzugssymptome auslösen. Eine besondere Beobachtung dieser Patienten kann notwendig sein.
Eine Hyperalgesie, die nicht auf eine weitere Erhöhung der Oxycodondosis reagiert, kann insbesondere bei hohen Dosen auftreten. Eine Reduktion der Oxycodondosis oder der Wechsel zu einem alternativen Opioid kann erforderlich sein.
Die Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg und 10 mg/5 mg enthalten Lactose
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann mit diesen Stärken nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Sedativa wie Benzodiazepine oder vergleichbare Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder vergleichbaren Arzneimitteln erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Zu den Arzneimitteln, die das Zentralnervensystem (ZNS) beeinflussen, zählen unter anderem andere Opioide, Gabapentinoide wie z. B. Pregabalin, Anxiolytika, Hypnotika, Sedativa (einschließlich Benzodiazepinen), Antidepressiva, Neuroleptika, Antihistaminika und Antiemetika.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann muss mit Vorsicht bei Patienten verabreicht werden, die MAO-Hemmer einnehmen oder die innerhalb der letzten zwei Wochen MAO-Hemmer erhalten haben.
Die gleichzeitige Gabe von Oxycodon und Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung, wie z. B. selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) oder Serotonin-NoradrenalinWiederaufnahmehemmer (SNRIs), kann ein Serotonin-Syndrom verursachen. Die Symptome eines Serotonin-Syndroms können unter anderem Veränderungen des Gemütszustands (z. B. Agitiertheit, Halluzinationen, Koma), autonome Instabilität (z. B. Tachykardie, labiler Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre Störungen (z. B. Hyperreflexie, Koordinationsmangel, Rigidität) und/oder den Gastrointestinaltrakt betreffende Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö) verursachen. Oxycodon sollte bei Patienten, die diese Arzneimittel einnehmen, mit Vorsicht angewendet und die Dosierung möglicherweise reduziert werden.
Alkohol kann die pharmakodynamischen Effekte von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann verstärken. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Oxycodon und Cumarin-Derivaten sind relevante Veränderungen der Thromboplastinzeit (International Normalised Ratio/INR bzw. Quick-Wert) in beide Richtungen beobachtet worden.
Oxycodon wird hauptsächlich über CYP3A4-abhängige Stoffwechselwege und zum Teil über CYP2D6 abgebaut (siehe Abschnitt 5.2). Die Aktivität dieser Abbauwege kann durch verschiedene gleichzeitig verabreichte Arzneimittel oder Nahrungsstoffe gehemmt oder induziert werden. Die Dosen von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann müssen unter Umständen entsprechend angepasst werden.
CYP3A4-Inhibitoren wie z. B. Makrolid-Antibiotika (z. B. Clarithromycin, Erythromycin, Telithromycin), Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol, Posaconazol), Proteasehemmer (z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Saquinavir), Cimetidin und Grapefruitsaft können zu einer verminderten Clearance von Oxycodon führen, was einen Anstieg der Plasmakonzentrationen von Oxycodon verursachen könnte. Unter Umständen sind eine Senkung der Dosis von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann und eine daran anschließende erneute Titration erforderlich.
CYP3A4-Induktoren wie z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und Johanniskraut können den Abbau von Oxycodon beschleunigen und die Clearance des Wirkstoffs erhöhen, was zu einer
Abnahme der Plasmakonzentrationen von Oxycodon führt. Vorsicht ist geboten und unter Umständen ist eine zusätzliche Titration erforderlich, um eine angemessene Symptomkontrolle zu erzielen.
Theoretisch können Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Aktivität von CYP2D6 wie z. B. Paroxetin, Fluoxetin und Chinidin zu einer verminderten Clearance von Oxycodon führen, was zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Oxycodon führen könnte. Die gleichzeitige Verabreichung zusammen mit CYP2D6-Inhibitoren hatte keine bedeutenden Auswirkungen auf die Elimination von Oxycodon und gleichermaßen keinen Einfluss auf die pharmakodynamischen Wirkungen von Oxycodon.
In-vitro -Studien zur Metabolisierung zeigten, dass keine klinisch relevanten Wechselwirkungen zwischen Oxycodon und Naloxon zu erwarten sind. In therapeutischen Konzentrationen ist die Wahrscheinlichkeit für klinisch relevante Wechselwirkungen von Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Naltrexon mit der Kombination von Oxycodon und Naloxon äußerst gering.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl bei Schwangeren oder unter der Geburt vor. Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren deuten nicht auf ein erhöhtes Risiko von angeborenen Fehlbildungen hin.
Es liegen keine hinreichenden Daten über die Verwendung von Naloxon bei Schwangeren vor. Die systemische Verfügbarkeit von Naloxon bei Frauen nach der Einnahme von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl ist jedoch relativ gering (siehe Abschnitt 5.2).
Sowohl Oxycodon als auch Naloxon passieren die Plazenta. Tierstudien für die Kombination von Oxycodon mit Naloxon wurden nicht durchgeführt (siehe Abschnitt 5.3). Tierstudien mit Oxycodon oder Naloxon, als Einzelsubstanzen angewendet, haben keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen gezeigt.
Oxycodon kann bei längerfristiger Anwendung während der Schwangerschaft zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen führen. Unter der Geburt angewendet, kann Oxycodon beim Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken für den Fetus oder das Neugeborene eindeutig überwiegt.
Stillzeit
Oxycodon geht in die Muttermilch über. Es wurde ein Milch-Plasma-Konzentrationsverhältnis von 3,4 : 1 gemessen, und es ist daher möglich, dass beim gestillten Kind Oxycodon-Effekte auftreten. Es ist nicht bekannt, ob Naloxon ebenfalls in die Muttermilch übergeht. Systemische NaloxonSpiegel sind nach Einnahme von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann jedoch sehr niedrig (siehe Abschnitt 5.2).
Ein Risiko für das gestillte Kind kann, insbesondere nach wiederholter Einnahme von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann durch die stillende Mutter, nicht ausgeschlossen werden.
Während der Behandlung mit Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann sollte das Stillen unterbrochen oder abgestillt werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten in Bezug auf die Fertilität vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann hat einen mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Therapie mit Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann, nach einer Dosiserhöhung oder dem Wechsel des Arzneimittels, sowie beim Zusammenwirken von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann mit anderen ZNS-dämpfenden Substanzen zu erwarten. Bei einer stabilen Therapie sind Beschränkungen nicht zwangsläufig erforderlich. Deshalb sollten Patienten mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob sie Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen dürfen.
Patienten, die unter Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann Benommenheit entwickeln und/oder plötzlich einschlafen, müssen darüber aufgeklärt werden, dass sie keine Fahrzeuge führen oder keine anderen Aktivitäten (z. B. Bedienen von Maschinen) ausüben dürfen, bevor derartige Anfälle und die Benommenheit nicht abgeklungen sind (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5). Andernfalls besteht die Gefahr, sich selbst oder andere aufgrund der eingeschränkten Vigilanz schwerwiegend zu verletzen oder tödlichen Risiken auszusetzen.
4.8 nebenwirkungen
Nebenwirkungen werden nachfolgend in zwei Abschnitten getrennt nach Schmerzbehandlung und Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid dargestellt.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Sehr häufig | ≥ 1/10 |
Häufig | ≥ 1/100, < 1/10 |
Gelegentlich | ≥ 1/1.000, < 1/100 |
Selten | ≥ 1/10.000, < 1/1.000 |
Sehr selten | < 1/10.000 |
Nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
MedDRA Systemorganklas se | Häufig | Gelegentlich | Selten | Nicht bekannt |
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkei tsreaktionen | |||
Stoffwechsel- und Ernährungsstörung en | Appetitabnahme bis zum Appetitverlust | |||
Psychiatrische Erkrankungen | Schlaflosigkeit | Unruhe, Denkstörungen, Angst, Verwirrtheitszustän | Arzneimittelabhän gigkeit (siehe Abschnitt 4.4) | Euphorische Stimmung, Halluzinationen, Alpträume, |
de, Depressionen, verminderte Libido, Nervosität | Aggression | |||
Erkrankungen des Nervensystems | Schwindelgefühl Kopfschmerz Somnolenz | Konvulsionen1, Aufmerksamkeitsst örungen, Geschmacksstörun gen, Sprachstörungen, Synkope, Tremor, Lethargie | Parästhesien, Sedierung | |
Augenerkrankunge n | Sehstörungen | |||
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | Vertigo | |||
Herzerkrankungen | Angina Pectoris2, Palpitationen | Tachykardie | ||
Gefäßerkrankunge n | Hitzewallungen | Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg | ||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Dyspnoe, Rhinorrhoe, Husten | Gähnen | Atemdepression, zentrales SchlafapnoeSyndrom | |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrak ts | Abdominalschmerz , Obstipation, Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Erbrechen, Übelkeit, Flatulenz | Aufgetriebener Bauch | Zahnerkrankungen | Aufstoßen |
Leber- und Gallenerkrankunge n | Erhöhung leberspezifischer Enzyme, Gallenkolik | |||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewe bes | Pruritus, Hautreaktionen/Ha utausschlag, Hyperhidrosis | |||
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankun gen | Muskelkrämpfe, Muskelzucken, Myalgie | |||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Harndrang | Harnretention | ||
Erkrankungen der Geschlechtsorgan e und der | Erektionsstörunge n |
Brustdrüse | ||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Schwächezuständ e (Asthenie), Ermüdung | Arzneimittelentzug ssyndrom, Brustkorbschmerz, Schüttelfrost, Unwohlsein, Schmerzen, periphere Ödeme, Durst | ||
Untersuchungen | Gewichtsabnahme | Gewichtszunahme | ||
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen | Verletzungen durch Unfälle |
1 insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen
2 insbesondere bei Patienten mit vorher bestehender koronarer Herzkrankheit
Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften kann Oxycodonhydrochlorid Atemdepression, Miosis, Bronchospasmus und Spasmen der glatten Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen.
MedDRA Systemorganklas se | Häufig | Gelegentlich | Selten | Nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Herpes simplex | |||
Erkrankungen des Immunsystems | Anaphylaktische Reaktionen | |||
Stoffwechsel- und Ernährungsstörung en | Dehydratation | Appetitsteigerung | ||
Psychiatrische Erkrankungen | Stimmungs- und Persönlichkeitsver änderungen, verminderte Aktivität, psychomotorische Hyperaktivität | Agitiertheit, Wahrnehmungsstö rungen (z. B. Derealisation) | ||
Erkrankungen des Nervensystems | Konzentrationsstör ungen, Migräne, erhöhter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontraktione n, Hypoästhesie, Koordinationsstöru ngen | Hyperalgesie |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | Hörstörungen | |||
Gefäßerkrankunge n | Vasodilatation | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Dysphonie | |||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrak ts | Schluckauf | Dysphagie, Ileus, Mundulzerationen, Stomatitis | Meläna, Zahnfleischbluten | Karies |
Leber- und Gallenerkrankunge n | Cholestase | |||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewe bes | Trockene Haut | Urtikaria | ||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Dysurie | |||
Erkrankungen der Geschlechtsorgan e und der Brustdrüse | Hypogonadismus | Amenorrhoe | ||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Ödeme, Toleranz | Arzneimittelentzug ssyndrom bei Neugeborenen |
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Abhängig von der individuellen Anamnese kann sich eine Überdosierung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann durch Symptome äußern, die entweder durch Oxycodon (Opioidrezeptoragonist) oder durch Naloxon (Opioidrezeptorantagonist) hervorgerufen werden.
Symptome einer Oxycodonüberdosierung sind Miosis, Atemdepression, Somnolenz bis hin zum Stupor, erniedrigter Muskeltonus, Bradykardie sowie Abfall des Blutdrucks. In schwereren Fällen können Koma, ein nicht-kardiogenes Lungenödem und Kreislaufversagen, unter Umständen mit letalem Ausgang, auftreten.
Symptome einer reinen Überdosierung mit Naloxon sind kaum zu erwarten.
Entzugssymptome aufgrund einer Überdosierung mit Naloxon sollten unter umfassender Beobachtung symptomatisch behandelt werden.
Bei klinischen Symptomen, die auf eine Oxycodon-Überdosierung hinweisen, ist gegebenenfalls die intravenöse Gabe eines Opioidrezeptorantagonisten (z. B. 0,4 – 2 mg Naloxonhydrochlorid intravenös) angezeigt. Diese Einzeldosis muss je nach klinischer Erfordernis in zwei- bis dreiminütigen Abständen wiederholt werden. Auch die Gabe durch Infusion von 2 mg Naloxonhydrochlorid in 500 ml isotonischer Kochsalz- oder 5 %iger Dextroselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist möglich. Dabei soll die Infusionsgeschwindigkeit auf die zuvor verabreichten Bolusdosierungen und die Reaktion des Patienten abgestimmt sein. Eine Magenspülung kann in Erwägung gezogen werden.
Unterstützende Maßnahmen (künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vasopressoren und Infusionstherapie) sollten, falls erforderlich, in der Behandlung eines begleitend auftretenden Kreislaufschocks angewendet werden. Bei Herzstillstand oder Arrhythmien kann eine Herzdruckmassage oder Defibrillation angezeigt sein. Falls erforderlich, sollte eine assistierende Beatmung sowie Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektrolythaushaltes erfolgen.
5. pharmakologische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; Natürliche Opium-Alkaloide, ATC-Code: N02AA55
Wirkmechanismus
Oxycodon und Naloxon besitzen eine Affinität zu κ-, µ- und δ-Opioidrezeptoren in Gehirn, Rückenmark und peripheren Organen (z. B. Darm). Oxycodon wirkt an diesen Rezeptoren als Opioidrezeptoragonist und bindet an die endogenen Opioidrezeptoren im ZNS. Im Gegensatz dazu ist Naloxon ein reiner Antagonist an allen Opioidrezeptortypen.
Pharmakodynamische Wirkungen
Auf Grund des ausgeprägten First-pass-Metabolismus liegt die Bioverfügbarkeit von Naloxon bei oraler Gabe bei < 3 %, so dass eine klinisch relevante systemische Wirkung kaum zu erwarten ist. Infolge des kompetitiven Antagonismus der Opioidrezeptor-vermittelten Wirkung von Oxycodon lokal im Darm reduziert Naloxon das Auftreten der für eine Behandlung mit Opioiden typischen Darmfunktionsstörungen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Bezüglich der Wirkung von Opioiden auf das endokrine System siehe Abschnitt 4.4.
Präklinische Studien zeigen unterschiedliche Effekte natürlicher Opioide auf Komponenten des Immunsystems. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt. Es ist nicht bekannt, ob Oxycodon, ein semisynthetisches Opioid, ähnliche Wirkungen auf das Immunsystem aufweist wie natürliche Opioide.
Analgesie
In einer zwölfwöchigen kontrollierten, verblindeten Parallelgruppenstudie mit 322 Patienten mit Opioid-induzierter Obstipation hatten Patienten, die mit Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid Retardtabletten behandelt wurden, im Vergleich zu denen, die nur Oxycodonhydrochlorid Retardtabletten erhielten, im Durchschnitt einen zusätzlichen spontanen Stuhlgang in der letzten Behandlungswoche (p < 0,0001). Der Gebrauch von Laxantien in den ersten 4 Wochen war signifikant niedriger in der Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid-Gruppe im Vergleich zur Oxycodonhydrochlorid-Monotherapiegruppe (31 % vs. 55 %, p < 0,0001). Gleichartige Ergebnisse wurden in einer Studie mit 265 Nicht-Tumorschmerzpatienten erzielt, die vergleichbare Tagesdosierungen von 60 mg/30 mg bis 80 mg/40 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid Retardtabletten bzw. 60 mg bis 80 mg Oxycodonhydrochlorid Retardtabletten (Monotherapie) erhalten haben.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Oxycodon hat nach Einnahme eine hohe absolute Bioverfügbarkeit von bis zu 87 %.
Verteilung
Nach der Resorption wird Oxycodon im gesamten Körper verteilt. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 45 %. Oxycodon tritt in die Plazenta über und lässt sich in der Muttermilch nachweisen.
Biotransformation
Oxycodon wird im in der Leber zu Noroxycodon und Oxymorphon und mehreren Glucuroniden abgebaut. Noroxycodon, Oxymorphon, Noroxymorphon werden durch das Cytochrom-P450-System generiert. Chinidin reduziert die Entstehung von Oxymorphon im Menschen, ohne einen substantiellen Einfluss auf die Pharmakodynamik von Oxycodon zu haben. Der Beitrag von Metaboliten ist vernachlässigbar.
Elimination
Oxycodon und seine Stoffwechselprodukte werden sowohl mit dem Urin als auch mit dem Stuhl ausgeschieden.
Naloxonhydrochlorid
Resorption
Bei Einnahme hat Naloxon eine geringe systemische Verfügbarkeit von < 3 %.
Verteilung
Naloxon tritt in die Plazenta über. Es ist nicht bekannt, ob Naloxon ebenfalls in die Muttermilch übergeht.
Biotransformation und Elimination
Bei parenteraler Gabe beträgt die Plasma-Halbwertszeit ungefähr eine Stunde. Die Dauer der Wirksamkeit ist abhängig von der Dosis und der Art der Anwendung. Die intramuskuläre Injektion bewirkt einen längeren Effekt als die intravenöse Applikation. Naloxon wird in der Leber metabolisiert und über den Urin ausgeschieden. Die Hauptmetaboliten sind Naloxon-3-Glucuronid, 6β-Naloxol und seine Glucuronide.
Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid-Kombination (Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann)
Pharmakokinetische/Pharmakodynamische Zusammenhänge
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Oxycodon in Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid sind äquivalent zu Oxycodonhydrochlorid-Retardtabletten bei gleichzeitiger Verabreichung von Naloxonhydrochlorid-Retardtabletten.
Alle Wirkstärken von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann sind untereinander austauschbar.
Bei Einnahme von Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid in maximaler Dosierung sind die Plasmakonzentrationen von Naloxon so gering, dass eine sinnvolle pharmakokinetische Analyse nicht durchführbar ist. Die pharmakokinetische Analyse kann mit dem Surrogatparameter Naloxon-3-Glucuronid erfolgen, da mit diesem messbare Plasmakonzentrationen erreicht werden.
Im Allgemeinen waren die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Bioverfügbarkeit von Oxycodon bei Einnahme nach einem fettreichen Frühstück im Durchschnitt um 16 % bis 30 % höher als bei Einnahme in nüchternem Zustand. Dies ist nicht klinisch relevant, so dass Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid Retardtabletten entweder während der Mahlzeiten oder unabhängig davon eingenommen werden können (siehe Abschnitt 4.2).
In-vitro -Studien zur Metabolisierung haben gezeigt, dass das Auftreten von klinisch relevanten Wechselwirkungen von Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid mit anderen Substanzen nicht zu erwarten ist.
Ältere Patienten
Oxycodon
Die Oxycodon AUCt stieg bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden auf durchschnittlich 118 % (90 %-KI: 103, 135) an. Die Oxycodon Cmax stieg auf durchschnittlich 114 % (90 %-KI: 102, 127). Die Oxycodon Cmin stieg auf durchschnittlich 128 % (90 %-KI: 107, 152).
Naloxon
Die Naloxon AUCt stieg bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden auf durchschnittlich 182 % (90 %-KI: 123, 270) an. Die Naloxon Cmax stieg auf durchschnittlich 173 % (90 %-KI: 107, 208). Die Naloxon Cmin stieg auf durchschnittlich 317 % (90 %-KI: 142, 708).
Naloxon-3-Glucuronid
Die Naloxon-3-Glucuronid AUCt stieg bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden auf durchschnittlich 128 % (90 %-KI: 113, 147) an. Die Naloxon-3-Glucuronid Cmax stieg durchschnittlich auf 127 % (90 %-KI: 112, 144). Die Naloxon-3-Glucuronid Cmin stieg durchschnittlich auf 125 % (90 %-KI: 105, 148).
Patienten mit Leberfunktionsstörung
Oxycodon
Die Oxycodon AUCinf stieg bei Patienten mit geringer, mittelstarker und starker Leberfunktionsstörung im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 143 % (90 %-KI: 111, 184), 319 % (90 %-KI: 248, 411) und 310 % (90 %-KI: 241, 398). Die Oxycodon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 120 % (90 %-KI: 99, 144), 201 % (90 %-KI: 166, 242) und 191 % (90 %-KI: 158, 231) bei geringer, mittelstarker und starker hepatischer Insuffizienz. Die Oxycodon t1/2z stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 108 % (90 %-KI: 70, 146), 176 % (90 %-KI: 138, 215) und
183 % (90 %-KI: 145, 221) bei geringer, mittelstarker und starker hepatischer Insuffizienz.
Naloxon
Die Naloxon AUCt stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 411 % (90 %- KI: 152, 1.112), 11.518 % (90 %-KI: 4.259, 31.149) und 10.666 % (90 %-KI: 3.944, 28.847) bei geringer, mittelstarker und starker hepatischer Insuffizienz. Die Naloxon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 193 % (90 %-KI: 115, 324), 5.292 % (90 %-KI: 3.148, 8.896) und 5.252 % (90 %-KI: 3.124, 8.830) bei geringer, mittelstarker und starker hepatischer Insuffizienz. Die Naloxon t1/2z und die entsprechende AUCinf konnte auf Grund einer ungenügenden Datenlage nicht errechnet werden. Der Vergleich der Bioverfügbarkeiten für Naloxon beruht daher auf AUCt-Werten.
Naloxon-3-Glucuronid
Die Naloxon-3-Glucuronid AUCinf stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 157 % (90 %-KI: 89, 279), 128 % (90 %-KI: 72, 227) und 125 % (90 %-KI: 71, 222) bei geringer, mittelstarker und starker hepatischer Insuffizienz. Die Naloxon-3-Glucuronid Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden durchschnittlich bei geringer hepatischer Insuffizienz auf 141 % (90 %-KI: 100, 197), bei mittelstarker hepatischer Insuffizienz auf durchschnittlich 118 % (90 %- KI: 84, 166) und sank bei starker hepatischer Insuffizienz auf durchschnittlich 98 % (90 %-KI: 70, 137). Die Naloxon-3-Glucuronid t1/2z stieg im Vergleich zu gesunden Probanden durchschnittlich bei geringer hepatischer Insuffizienz auf durchschnittlich 117 % (90 %-KI: 72, 161), und sank auf durchschnittlich 77 % (90 %-KI: 32, 121) und 94 % (90 %-KI: 49, 139) bei mittelstarker und starker hepatischer Insuffizienz.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Oxycodon
Die Oxycodon AUCinf stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 153 % (90 %-KI: 130, 182), 166 % (90 %-KI: 140, 196) und 224 % (90 %-KI: 190, 266) bei geringer, mittelstarker und starker renaler Insuffizienz. Die Oxycodon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 110 % (90 %-KI: 94, 129), 135 % (90 %-KI: 115, 159) und 167 % (90 %-KI: 142, 196) bei geringer, mittelstarker und starker renaler Insuffizienz. Die Oxycodon t1/2z stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 149 %, 123 % und 142 % bei geringer, mittelstarker und starker renaler Insuffizienz.
Naloxon
Die Naloxon AUCt stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 2.850 % (90 %- KI: 369, 22.042), 3.910 % (90 %-KI: 506, 30.243) und 7.612 % (90 %-KI: 984, 58.871) bei geringer, mittelstarker und starker renaler Insuffizienz. Die Naloxon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 1.076 % (90 %-KI: 154, 7.502), 858 % (90 %-KI: 123, 5.981) und 1.675 % (90 %-KI: 240, 11.676) bei geringer, mittelstarker und starker renaler Insuffizienz. Die Naloxon t1/2z und die entsprechende AUCinf konnte auf Grund einer ungenügenden Datenlage nicht errechnet werden. Der Vergleich der Bioverfügbarkeiten für Naloxon beruht daher auf AUCt-Werten. Die Quotienten wurden möglicherweise dadurch beeinflusst, dass die Naloxonplasmaspiegel in gesunden Probanden nicht ausreichend charakterisiert werden konnten.
Naloxon-3-Glucuronid:
Die Naloxon-3-Glucuronid AUCinf stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 220 % (90 %-KI: 148, 327), 370 % (90 %-KI: 249, 550) und 525 % (90 %-KI: 354, 781) bei geringer, mittelstarker und starker renaler Insuffizienz. Die Naloxon-3-Glucuronid Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 148 % (90 %-KI: 110, 197), 202 % (90 %-KI: 151, 271) und 239 % (90 %-KI: 179, 320) bei geringer, mittelstarker und starker renaler Insuffizienz. Die Naloxon-3-Glucuronid t1/2z
zeigte keine signifikante Änderung bei renaler Insuffizienz im Vergleich zu gesunden Probanden.
Missbrauch
Um die Retardierung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann nicht zu zerstören, dürfen die Tabletten nicht zerteilt, zerkaut oder zerkleinert werden, da dies zu einer schnelleren Wirkstofffreisetzung führt. Darüber hinaus verfügt Naloxon über eine langsamere Elimination bei intranasaler Gabe. Dies führt dazu, dass eine missbräuchliche Anwendung von Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann nicht zu den beabsichtigten missbräuchlichen Effekten führt. Im Tierexperiment konnte bei Ratten, die von Oxycodon abhängig waren, bei der intravenösen Anwendung von Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid im Verhältnis 2 : 1 Entzugssymptome festgestellt werden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Es gibt keine reproduktionstoxikologischen Daten zur Kombination von Oxycodon und Naloxon.
Studien mit den Einzelsubstanzen zeigten, dass Oxycodon keine Auswirkung auf die Fertilität und die frühe embryonale Entwicklung in Dosierungen von bis zu 8 mg/kg Körpergewicht bei männlichen und weiblichen Ratten sowie in Dosierungen von bis zu 125 mg/kg Körpergewicht beim Kaninchen hat. Wurden beim Kaninchen Daten der einzelnen Feten zur statistischen Auswertung herangezogen, konnte jedoch eine dosisabhängige Zunahme an Entwicklungsstörungen beobachtet werden (Zunahme der Inzidenz an 27 Rumpfwirbeln oder zusätzlichen Rippenpaare). Wurden die gesamten Würfe der statistischen Auswertung dieser Parameter zugrunde gelegt, war nur die Inzidenz der 27 Rumpfwirbel in der 125 mg/kg Gruppe erhöht, eine Dosierung, die schwere toxische Wirkung in den tragenden Muttertieren zeigte. In einer Studie zur prä- und postnatalen Entwicklung in Ratten war das Körpergewicht der F1 Generation bei 6 mg/kg/Tag niedriger als in der Kontrollgruppe, bei einer Dosis, die Gewicht und Nahrungsaufnahme der Muttertiere reduzierte (NOAEL 2/mg/kg Körpergewicht). Es gab weder Wirkungen auf die physischen, reflexologischen und sensorischen Entwicklungsparameter noch auf die Verhaltensoder Reproduktionskennzahlen. In Standardstudien zur Reproduktionstoxizität war Naloxon nach oraler Gabe auch in hohen Dosen weder teratogen noch embryo/fetotoxisch war und beeinflusste nicht die peri-/postnatale Entwicklung.
In sehr hohen Dosen (800 mg/kg/Tag) bewirkte Naloxon eine erhöhte Jungtiersterblichkeit unmittelbar nach der Geburt in Dosen, die signifikante Toxizität in den Muttertieren bewirkte (z. B. Gewichtsverlust, Krämpfe). In überlebenden Jungtieren wurden jedoch keine Auswirkungen auf Entwicklung oder Verhalten festgestellt.
Langzeitstudien zur Kanzerogenität mit einer Kombination von Oxycodon und Naloxon oder Oxycodon als Einzelsubstanz wurden nicht durchgeführt. Eine 24-monatige orale Kanzerogenitätsstudie mit Naloxon in Dosierungen bis zu 100 mg/kg/Tag in Ratten zeigte, dass Naloxon unter diesen Bedingungen nicht kanzerogen ist.
Die einzelnen Wirkstoffe Oxycodon und Naloxon zeigten in In-vitro -Untersuchungen ein klastogenes Potential. Unter In-vivo -Bedingungen wurden jedoch entsprechende Befunde selbst bei toxischen Dosierungen nicht beobachtet. Aufgrund der Ergebnisse sind mutagene Wirkungen von Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid Retardtabletten beim Menschen nach therapeutischer Anwendung hinreichend sicher auszuschließen.
6. pharmazeutische angaben
Tablettenkern:
Mikrokristalline Cellulose
Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B) (Ph. Eur.)
Povidon (K 30)
Talkum
Triacetin
Stearylalkohol (Ph. Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Zusätzlich für Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg und 10 mg/5 mg Retardtabletten:
Lactose-Monohydrat
Filmüberzug:
Hypromellose
Macrogol 400
Talkum
Titandioxid (E 171)
Zusätzlich für Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg Retardtabletten:
Brillantblau FCF (E 133)
Zusätzlich für Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 20 mg/10 mg Retardtabletten:
Eisen(III)-oxid (E 172)
Zusätzlich für Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 40 mg/20 mg Retardtabletten:
Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
9 Monate in PVC/PVDC/PVC-Alu-Blisterpackungen
18 Monate in HDPE-Flaschen
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 10 mg/5 mg Retardtabletten
1 Jahr in PVC/PVDC/PVC-Alu-Blisterpackungen
2 Jahre in HDPE-Flaschen
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 20 mg/10 mg Retardtabletten
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 40 mg/20 mg Retardtabletten
3 Jahre in PVC/PVDC/PVC-Alu-Blisterpackungen
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Die Retardtabletten sind in abziehbaren kindersicheren, perforierten Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen aus PVC/PVDC/PVC-Aluminium mit 10 × 1, 20 × 1, 28 × 1, 30 × 1, 50 × 1, 56 × 1, 60 × 1, 98 × 1 und 100 × 1 erhältlich.
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg und 10 mg/5 mg sind zusätzlich in HDPE-Flaschen mit Trockenmittel im Schraubverschluss mit 20, 50 und 100 Retardtabletten erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassungen
HEUMANN PHARMA
GmbH & Co. Generica KG
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
E-Mail:
Mitvertrieb:
Heunet Pharma GmbH
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
8. Z
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 5 mg/2,5 mg Retardtabletten: 94098.00.00
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 10 mg/5 mg Retardtabletten: 94099.00.00
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 20 mg/10 mg Retardtabletten: 94100.00.00
Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Heumann 40 mg/20 mg Retardtabletten: 94101.00.00
9. D
Datum der Erteilung der Zulassungen:
21. Juni 2016
Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen: 17. Juni 2020
10. S
03/2022