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Semglee - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Beipackzettel - Semglee

1. was ist semglee und wofür wird es angewendet?

Semglee enthält Insulin glargin. Es handelt sich dabei um ein verändertes Insulin, das dem Humaninsulin sehr ähnlich ist.

Semglee wird zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von 2 Jahren und älter eingesetzt.

Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, bei der der Körper nicht ausreichend Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren (Zuckerkrankheit). Insulin glargin hat eine lang anhaltende und gleichmäßige blutzuckersenkende Wirkung.

2. was sollten sie vor der anwendung von semglee beachten?

Semglee darf nicht angewendet werden,

– wenn Sie allergisch gegen Insulin glargin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Semglee in einem Fertigpen ist nur für Injektionen unter die Haut geeignet (siehe auch Abschnitt 3). Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie Insulin auf eine andere Art und Weise spritzen müssen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Semglee anwenden.

Halten Sie sich hinsichtlich der Dosierung, Überwachung (Blut- und Urintests), Ernährung und körperlichen Aktivität (körperliche Arbeit und sportliche Betätigung), sowie Injektionstechnik, genau an die mit Ihrem Arzt besprochenen Anweisungen.

Hautveränderungen an der Injektionsstelle:

Die Injektionsstelle ist regelmäßig zu wechseln, um Hautveränderungen, wie z. B. Knoten unter der Haut, vorzubeugen. Das Insulin wirkt möglicherweise nicht richtig, wenn Sie in einen Bereich mit Knoten injizieren (siehe „Wie ist Semglee anzuwenden?“). Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie aktuell in einen Bereich mit Knoten injizieren, bevor Sie mit der Injektion in einen anderen Bereich beginnen. Ihr Arzt weist Sie möglicherweise an, Ihren Blutzucker engmaschiger zu überwachen und die Dosis Ihres Insulins oder Ihrer anderen Antidiabetika anzupassen.

Wenn Ihr Blutzuckerspiegel zu niedrig ist (Hypoglykämie), folgen Sie den Empfehlungen bei Hypoglykämie (siehe Kasten am Ende dieser Packungsbeilage).

Reisen

Klären Sie vor Reisen alle Fragen, die Ihre Behandlung betreffen, mit Ihrem Arzt. Sprechen Sie z. B. über

  • – die Verfügbarkeit Ihres Insulins in dem besuchten Land,

  • – ausreichend Vorrat an Insulin, Nadeln usw.,

  • – die richtige Aufbewahrung des Insulins während der Reise,

  • – Essenszeiten und Insulinverabre­ichung während der Reise,

  • – mögliche Einflüsse durch die Umstellung auf andere Zeitzonen,

  • – mögliche neue Gesundheitsrisiken in den besuchten Ländern,

  • – zu ergreifende Maßnahmen, wenn Sie sich unwohl fühlen oder krank werden.

Erkrankungen und Verletzungen

In folgenden Situationen kann die Behandlung Ihrer Zuckerkrankheit viel Sorgfalt erfordern (z. B. Anpassen der Insulindosis, Blut- und Urintests):

  • – Wenn Sie krank sind oder größere Verletzungen haben, kann Ihr Blutzuckerspiegel ansteigen (Hyperglykämie).

  • – Wenn Sie nicht genug essen, kann Ihr Blutzuckerspiegel absinken (Hypoglykämie).

In den meisten Fällen brauchen Sie einen Arzt. Rufen Sie den Arzt rechtzeitig.

Wenn Sie einen Typ-1-Diabetes haben (insulinabhängiger Diabetes mellitus), unterbrechen Sie Ihre Insulinbehandlung nicht und stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Kohlenhydrate einnehmen. Informieren Sie immer alle Personen, die Sie behandeln und betreuen, darüber, dass Sie Insulin brauchen.

Die Behandlung mit Insulin kann den Körper dazu veranlassen, Antikörper gegen Insulin zu bilden (Substanzen, die gegen Insulin wirken können). Dies wird jedoch nur in sehr seltenen Fällen eine Anpassung Ihrer Insulindosis erforderlich machen.

Einige Patienten mit einem seit Längerem bestehenden Typ-2-Diabetes mellitus und einer Herzerkrankung oder einem früheren Schlaganfall, die mit Pioglitazon (einem Antidiabetikum zum Einnehmen zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2) und Insulin behandelt wurden, entwickelten eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Informieren Sie Ihren Arzt so schnell wie möglich, wenn Sie Anzeichen von Herzschwäche, wie z. B. ungewöhnliche Kurzatmigkeit, rasche Gewichtszunahme oder örtlich begrenzte Schwellungen (Ödeme) bei sich beobachten.

Kinder

Bei Kindern unter 2 Jahren gibt es keine Erfahrung zur Anwendung von Semglee.

Anwendung von Semglee zusammen mit anderen Arzneimitteln

Manche Arzneimittel beeinflussen den Blutzuckerspiegel (Senkung, Erhöhung oder je nach Situation beides). In diesen Fällen kann es notwendig sein, die zu verabreichende Insulinmenge entsprechend anzupassen, um sowohl zu niedrige als auch zu hohe Blutzuckerspiegel zu vermeiden. Berücksichtigen Sie dies, wenn Sie die Anwendung eines anderen Arzneimittels beginnen oder beenden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden. Bevor Sie ein Arzneimittel anwenden, fragen Sie Ihren Arzt, ob es Ihren Blutzuckerspiegel beeinflussen kann und was Sie gegebenenfalls unternehmen sollen.

Zu den Arzneimitteln, die den Blutzuckerspiegel senken können (Hypoglykämie), zählen:

  • – alle anderen Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes,

  • – Hemmer des Angiotensin umwandelnden Enzyms (ACE-Hemmer) (zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen oder eines hohen Blutdrucks),

  • – Disopyramid (zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen),

  • – Fluoxetin (zur Behandlung von Depressionen),

  • – Fibrate (zur Senkung hoher Blutfettwerte),

  • – Monoaminoxidase-(MAO-)Hemmer (zur Behandlung von Depressionen),

  • – Pentoxifyllin, Propoxyphen, Salicylate (z. B. Acetylsalicylsäure, zur Schmerzlinderung und zur Fiebersenkung),

  • – Sulfonamid-Antibiotika.

Zu den Arzneimitteln, die den Blutzuckerspiegel erhöhen können (Hyperglykämie), zählen:

  • – Kortikosteroide (z. B. „Kortison“, zur Behandlung von Entzündungen),

  • – Danazol (ein Arzneimittel, das den Eisprung beeinflusst),

  • – Diazoxid (zur Behandlung eines hohen Blutdrucks),

  • – Diuretika (zur Behandlung eines hohen Blutdrucks oder zur Entwässerung),

  • – Glukagon (ein Hormon der Bauchspeicheldrüse zur Behandlung einer schweren Hypoglykämie),

  • – Isoniazid (zur Behandlung von Tuberkulose),

  • – Östrogene und Progestagene (z. B. in der Anti-Baby-Pille),

  • – Phenothiazin-Abkömmlinge (zur Behandlung psychiatrischer Beschwerden),

  • – Somatropin (Wachstumshormon),

  • – Sympathomimetika (z. B. Epinephrin [Adrenalin], Salbutamol, Terbutalin zur Behandlung von Asthma),

  • – Schilddrüsenhormone (zur Behandlung von Schilddrüsenfeh­lfunktionen),

  • – atypische, antipsychotisch wirkende Arzneimittel (z. B. Clozapin, Olanzapin),

  • – Proteaseinhibitoren (zur Behandlung von HIV).

Ihr Blutzuckerspiegel kann sowohl ansteigen als auch abfallen, wenn Sie folgende Mittel nehmen:

  • – Betablocker (zur Behandlung eines hohen Blutdrucks),

  • – Clonidin (zur Behandlung eines hohen Blutdrucks),

  • – Lithiumsalze (zur Behandlung psychiatrischer Beschwerden).

Pentamidin (zur Behandlung bestimmter Infektionen durch Parasiten) kann eine Unterzuckerung auslösen, die manchmal in eine Überzuckerung übergeht.

Betablocker ebenso wie andere Sympatholytika (z. B. Clonidin, Guanethidin und Reserpin) können die ersten Warnzeichen, die Ihnen helfen, eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) zu erkennen, abschwächen oder ganz unterdrücken.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Anwendung von Semglee zusammen mit Alkohol

Wenn Sie Alkohol trinken, kann Ihr Blutzuckerspiegel sowohl ansteigen als auch abfallen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder schon schwanger sind. Möglicherweise muss Ihre Insulindosis während der Schwangerschaft und nach der Geburt geändert werden. Für die Gesundheit Ihres Kindes ist es wichtig, dass Ihre Blutzuckerwerte besonders sorgfältig überwacht und Unterzuckerungen (Hypoglykämien) vermieden werden.

Wenn Sie stillen, fragen Sie Ihren Arzt, ob eine Anpassung Ihrer Insulindosis und Ihrer Ernährung erforderlich ist.

Verkehrstüchtig­keit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ihre Konzentrations- oder Reaktionsfähigkeit kann eingeschränkt sein, wenn

  • – Sie eine Hypoglykämie (zu niedrigen Blutzuckerspi­egel) haben,

  • – Sie eine Hyperglykämie (zu hohen Blutzuckerspi­egel) haben,

  • – Sie an Sehstörungen leiden.

Bedenken Sie dies in allen Situationen, in denen Sie sich und andere einem Risiko aussetzen könnten (z. B. beim Autofahren oder beim Bedienen von Maschinen). Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, ob Sie ein Kraftfahrzeug führen sollten, wenn bei Ihnen:

  • – häufige Hypoglykämie-Episoden auftreten,

  • – die ersten Warnzeichen, die Ihnen helfen, eine Unterzuckerung zu erkennen, abgeschwächt sind oder fehlen.

Semglee enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

3. wie ist semglee anzuwenden?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Obwohl Semglee den gleichen Wirkstoff wie Insulin glargin 300 Einheiten/ml enthält, sind diese Arzneimittel nicht austauschbar. Die Umstellung von einer Insulinbehandlung auf eine andere ist nur auf ärztliche Verschreibung, unter medizinischer Überwachung und Kontrolle des Blutzuckers möglich. Wenden Sie sich bitte für weitere Informationen an Ihren Arzt.

Dosierung

Entsprechend Ihrer Lebensweise und den Ergebnissen der Blutzuckerbes­timmungen sowie Ihrer bisherigen Insulinanwendung wird Ihr Arzt

  • – bestimmen, wie viel Semglee Sie pro Tag benötigen und zu welcher Tageszeit,

  • – Ihnen sagen, wann Sie Ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren und ob Sie Urintests durchführen müssen,

  • – Ihnen mitteilen, wann Sie möglicherweise eine höhere oder niedrigere Dosis Semglee spritzen müssen.

Semglee ist ein lang wirkendes Insulin. Ihr Arzt verordnet es Ihnen möglicherweise in Kombination mit einem kurz wirkenden Insulin oder zusammen mit Tabletten gegen hohe Blutzuckerspiegel.

Ihr Blutzuckerspiegel kann durch viele Faktoren beeinflusst werden. Sie sollten diese Faktoren kennen, um auf Veränderungen Ihres Blutzuckerspiegels richtig reagieren zu können und um Über-bzw. Unterzuckerungen zu vermeiden. Weitere Informationen dazu entnehmen Sie dem Kasten am Ende dieser Packungsbeilage.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Semglee kann bei Jugendlichen und Kindern im Alter von 2 Jahren und älter angewendet werden. Wenden Sie dieses Arzneimittel genau nach Anweisung Ihres Arztes an.

Häufigkeit der Anwendung

Sie benötigen eine Injektion Semglee jeden Tag zur gleichen Zeit.

Der Semglee-Fertigpen gibt Insulin in Schritten von 1 Einheit bis zu einer maximalen Einzeldosis von 80 Einheiten ab.

Art der Anwendung

Semglee wird unter die Haut injiziert. Spritzen Sie Semglee NICHT in eine Vene, da dies seine Wirkungsweise verändert und zu einer Unterzuckerung führen kann.

Ihr Arzt wird Ihnen zeigen, in welchen Hautbereich Sie Semglee spritzen sollen. Wechseln Sie bei jeder Injektion die Einstichstelle innerhalb des gewählten Hautbereiches.

Handhabung des Semglee-Fertigpens

Semglee in einem Fertigpen ist nur für Injektionen unter die Haut geeignet. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie Insulin auf eine andere Art und Weise spritzen müssen.

Lesen Sie die in dieser Packungsbeilage enthaltenen „Hinweise zur Handhabung“ sorgfältig durch. Verwenden Sie den Pen genau wie in diesen Hinweisen zur Handhabung beschrieben.

Befestigen Sie vor jedem Gebrauch des Pens eine neue Nadel. Verwenden Sie nur Nadeln, die für Semglee geeignet sind (siehe „Hinweise zur Handhabung“).

Führen Sie vor jeder Injektion einen Sicherheitstes­t durch.

Schauen Sie sich die Patrone vor Gebrauch des Pens genau an. Verwenden Sie Semglee nicht, wenn die Lösung sichtbare Teilchen enthält. Verwenden Sie Semglee nur, wenn die Lösung klar und farblos ist. Schütteln oder mischen Sie sie nicht vor Gebrauch.

Teilen Sie Ihren Pen niemals mit anderen, um eine mögliche Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Dieser Pen ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt.

Verwenden Sie grundsätzlich immer einen neuen Pen, wenn Sie bemerken, dass Ihre Blutzuckerein­stellung unerwartet schlechter wird. Wenn Sie glauben, dass mit dem Semglee-Fertigpen etwas nicht in Ordnung ist, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Leere Pens dürfen nicht wieder gefüllt werden und müssen ordnungsgemäß entsorgt werden.

Verwenden Sie den Semglee-Fertigpen nicht, wenn er beschädigt ist oder (wegen mechanischer Probleme) nicht richtig funktioniert, sondern entsorgen Sie ihn und verwenden Sie einen neuen Semglee-Fertigpen.

Verwechslungen von Insulin

Sie müssen die Bezeichnung des Insulins stets vor jeder Injektion überprüfen, um Verwechslungen zwischen Semglee und anderen Insulinen zu vermeiden.

Wenn Sie eine größere Menge von Semglee angewendet haben, als Sie sollten

Wenn Sie zu viel Semglee gespritzt haben , kann Ihr Blutzuckerspiegel zu stark abfallen (Hypoglykämie). Kontrollieren Sie häufig Ihren Blutzucker. Grundsätzlich müssen Sie zur Vermeidung einer Unterzuckerung mehr essen und Ihren Blutzucker überwachen. Informationen zur Behandlung einer Hypoglykämie finden Sie in dem Kasten am Ende dieser Packungsbeilage.

Wenn Sie die Anwendung von Semglee vergessen haben

Wenn Sie eine Dosis Semglee ausgelassen oder wenn Sie zu wenig Insulin gespritzt haben, kann Ihr Blutzuckerspiegel zu stark ansteigen (Hyperglykämie). Kontrollieren Sie häufig Ihren Blutzucker. Informationen zur Behandlung einer Hyperglykämie finden Sie in dem Kasten am Ende dieser Packungsbeilage.

Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.

Wenn Sie die Anwendung von Semglee abbrechen

Dies könnte zu einer schweren Hyperglykämie (stark erhöhter Blutzucker) und Ketoazidose (Anhäufung von Säure im Blut, weil der Körper bei schwerem Insulinmangel Energie aus Fett anstatt aus Zucker gewinnt) führen. Brechen Sie die Behandlung mit Semglee nicht ab, ohne mit einem Arzt zu sprechen, der Ihnen sagt, was zu tun ist.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

4. welche nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Wenn Sie Anzeichen eines zu niedrigen Blutzuckers (Hypoglykämie) bemerken, unternehmen Sie sofort etwas, um Ihren Blutzuckerspiegel zu erhöhen (siehe Kasten am Ende dieser Packungsbeilage). Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann sehr schwerwiegend sein und tritt bei Behandlung mit einem Insulin sehr häufig auf (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen). Niedriger Blutzucker heißt, dass Sie nicht genügend Zucker in Ihrem Blut haben. Wenn Ihr Blutzuckerspiegel zu stark abfällt, können Sie bewusstlos werden. Eine schwere Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann zu einem Gehirnschaden führen und lebensbedrohlich sein. Weitere Informationen dazu entnehmen Sie dem Kasten am Ende dieser Packungsbeilage.

Schwere allergische Reaktionen (selten, kann bei bis zu 1 von 1.000 Behandelten auftreten) -Anzeichen können sein: großflächige Hautreaktionen (Hautausschlag und Juckreiz am ganzen Körper), starke Haut- und Schleimhautschwe­llungen (Angioödem), Atemnot, Blutdruckabfall mit schnellem Puls und Schwitzen. Schwere allergische Reaktionen auf Insulin können lebensbedrohlich werden. Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt, wenn Sie Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion bemerken.

Hautveränderungen an der Injektionsstelle:

Wenn Sie Insulin zu oft in dieselbe Stelle injizieren, kann das Fettgewebe schrumpfen (Lipoatrophie; kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) oder dicker werden (Lipohypertrophie; kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen). Außerdem können Knoten unter der Haut durch die Ansammlung eines Proteins namens Amyloid verursacht werden (kutane Amyloidose; es ist nicht bekannt, wie häufig dies auftritt). Das Insulin wirkt möglicherweise nicht richtig, wenn Sie in einen Bereich mit Knoten injizieren. Wechseln Sie die Injektionsstelle bei jeder Injektion, um diesen Hautreaktionen vorzubeugen.

Häufige Nebenwirkungen

nebenwirkungen an der haut und allergische reaktionen an der injektionsstelle anzeichen sind z. b. rötung, ungewohnt starker schmerz beim spritzen, juckreiz, quaddelbildung, schwellung oder entzündung. sie können sich auf die umgebung der einstichstelle ausbreiten. die meisten leichteren reaktionen bilden sich gewöhnlich innerhalb von wenigen tagen bzw. wochen zurück.

Seltene Nebenwirkungen

(können bei bis zu 1 von 1.000 Behandelten auftreten)
  • Sehstörungen

Ausgeprägte Veränderungen (Verbesserung oder Verschlechterung) Ihrer Blutzuckerein­stellung können Ihr Sehvermögen vorübergehend beeinträchtigen. Wenn Sie an einer proliferativen Retinopathie leiden (eine durch die Zuckerkrankheit verursachte Augenerkrankung), können schwere Unterzuckerungen zu einem vorübergehenden Verlust der Sehschärfe führen.

  • Allgemeine Erkrankungen

In seltenen Fällen kann die Insulinbehandlung auch zu vorübergehenden Wassereinlagerungen im Körper führen, die sich als Schwellungen im Bereich der Unterschenkel und Knöchel äußern können.

Sehr seltene Nebenwirkungen

(können bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten)

In sehr seltenen Fällen kann es zur Störung des Geschmacksempfin­dens (Dysgeusie) und zu Muskelschmerzen (Myalgie) kommen.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Im Allgemeinen sind die Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren ähnlich denen bei Erwachsenen.

Über Reaktionen im Einstichbereich (Schmerz an der Einstichstelle, Reaktionen an der Einstichstelle) und Hautreaktionen (Ausschlag, Nesselsucht) wurde bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren relativ häufiger berichtet als bei Erwachsenen.

Es gibt keine Erfahrung bei Kindern unter 2 Jahren.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. wie ist semglee aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „verwendbar bis“ und auf dem Etikett des Pens nach „verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Noch nicht verwendete Pens

Im Kühlschrank lagern (2 °C-8 °C). Nicht einfrieren oder in der Nähe des Gefrierfachs oder des Kühlelements Ihres Kühlschranks aufbewahren.

Den Fertigpen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Verwendete Pens

In Verwendung befindliche oder als Vorrat mitgeführte Fertigpens können maximal 4 Wochen lang bei einer Temperatur von nicht über 25 °C und vor direkter Hitzeeinwirkung und direktem Licht geschützt aufbewahrt werden. Nach diesem Zeitraum dürfen sie nicht mehr verwendet werden. In Verwendung befindliche Pens dürfen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Die Pen-Kappe muss nach jeder Injektion wieder auf den Pen gesetzt werden, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Entfernen Sie die Nadel nach der Injektion und bewahren Sie den Fertigpen ohne Nadel auf. Stellen Sie auch sicher, dass Sie die Nadel abnehmen, bevor Sie einen Fertigpen entsorgen. Die Nadeln dürfen nicht wiederverwendet werden.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. inhalt der packung und weitere informationen

Was Semglee enthält

  • – Der Wirkstoff ist Insulin glargin. Ein ml der Lösung enthält 100 Einheiten Insulin glargin (entsprechend 3,64 mg).

  • – Die sonstigen Bestandteile sind: Zinkchlorid, Metacresol (Ph.Eur.), Glycerol, Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts) (siehe Abschnitt 2, „Semglee enthält Natrium“), Salzsäure (zur Einstellung des pH-Werts) und Wasser für Injektionszwecke.

Wie Semglee aussieht und Inhalt der Packung

Semglee 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen ist eine klare, farblose Lösung.

Ein Pen enthält 3 ml Injektionslösung (entsprechend 300 Einheiten).

Semglee ist erhältlich in Packungen mit 1, 3, 5 und 10 Fertigpens sowie in Mehrstückpackungen bestehend aus 2 Faltschachteln mit je 5 Fertigpens.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Viatris Limited

Damastown Industrial Park

Mulhuddart

Dublin 15

DUBLIN

Irland

Hersteller

McDermott Laboratories T/A Mylan Dublin Biologics

Newenham Court, Northern Cross, Malahide Road

17 Dublin

Irland

Mylan Germany GmbH,

Zweigniederlassung Bad Homburg v. d. Höhe,

Benzstraße 1

61352 Bad Homburg v. d. Höhe

Deutschland

Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.

Belgie/Belgiqu­e/Belgien

Mylan EPD bvba/sprl

Tél/Tel: + 32 (0)2 658 61 00

Lietuva

Mylan Healthcare UAB

Tel: +370 5 205 1288

Etnrapua

Maw.iaH EOOfl

Ten: +359 2 44 55 400

Luxembourg/Lu­xemburg

Mylan EPD bvba/sprl

Tel: + 32 (0)2 658 61 00

(Belgique/Belgien)

Česká republika

Mylan Healthcare CZ s.r.o.

Tel: + 420 222 004 400

Magyarország

Mylan EPD Kft

Tel: + 36 1 465 2100

Danmark

Viatris ApS

Tlf: + 45 28 11 69 32

Malta

V.J. Salomone Pharma Ltd

Tel: + 356 21 22 01 74

Deutschland

Mylan Healthcare GmbH

Tel: + 49-(0) 800 0700 800

Nederland

Mylan Healthcare B.V.

Tel: +31 (0)20 426 3300

Eesti

BGP Products Switzerland GmbH Eesti filiaal

Tel: + 372 6363 052

Norge

Mylan Healthcare Norge AS

Tel: + 47 66 75 33 00

EZZáSa

BGP npofóvTa M.E.n.E.

Tql: +30 210 9891 777

Österreich

Mylan Österreich GmbH

Tel: +43 1 86390

España

Mylan Pharmaceuticals, S.L

Tel: +34 900 102 712

Polska

Mylan Healthcare Sp. z o.o.

Tel: + 48 22 546 64 00

France

Mylan Medical S.A.S.

Tel: +33 1 46 25 85 00

Portugal

Mylan, Lda.

Tel: + 351 21 412 72 56

Hrvatska

Mylan Hrvatska d.o.o.

Tel: +385 1 23 50 599

Romania

BGP Products SRL

Tel: + 40 372 579 000

Ireland

Mylan Ireland Limited

Tel: + 353 1 8711600

Slovenija

Mylan Healthcare d.o.o.

Tel: + 386 1 236 31 80

Ísland

Icepharma hf

Símí: +354 540 8000

Slovenská republika

Mylan s.r.o.

Tel: +421 2 32 199 100

Italia

Mylan Italia S.r.l.

Tel: + 39 02 612 46921

Kúnpog

Varnavas Hadjipanayis Ltd

Tql: +357 2220 7700

Latvija

Mylan Healthcare SIA

Tel: +371 676 055 80


Suomi/Finland

Mylan Finland OY

Puh/Tel: + 358 20 720 9555

Sverige

Mylan AB

Tel: + 46 855 522 750

United Kingdom (Northern Ireland)

Mylan IRE Healthcare Limited

Tel: +353 18711600

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im {Monat JJJJ}.

Weitere Informationsqu­ellen

Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen

Arzneimittel-Agentur verfügbar.

HYPERGLYKÄMIE UND HYPOGLYKÄMIE

Tragen Sie immer etwas Zucker (mindestens 20 Gramm) bei sich. Tragen Sie einen Ausweis mit sich, aus dem hervorgeht, dass Sie zuckerkrank sind.

HYPERGLYKÄMIE (zu hoher Blutzuckerspiegel)

Wenn Ihr Blutzuckerspiegel zu hoch ist (Hyperglykämie), haben Sie möglicherweise nicht genügend Insulin gespritzt.

Warum kommt es zu hohem Blutzucker (Hyperglykämie)?

Ursachen können z. B. sein:

– Sie haben kein oder zu wenig Insulin gespritzt oder seine Wirksamkeit hat, z. B. durch falsche Lagerung, nachgelassen,

– Ihr Insulinpen funktioniert nicht richtig,

– Sie haben weniger Bewegung als sonst, stehen unter Stress (seelische Belastung, Aufregung) oder haben eine Verletzung, Operation, Infektion oder Fieber,

  • – Sie nehmen oder haben bestimmte andere Arzneimittel genommen (siehe Abschnitt 2, „Anwendung von Semglee zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

Warnzeichen eines zu hohen Blutzuckers (Hyperglykämie)

Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, niedriger Blutdruck, schneller Puls sowie Zucker und Ketonkörper im Urin. Bauchschmerzen, schnelle und tiefe Atmung, Schläfrigkeit oder gar Bewusstlosigkeit können Anzeichen einer schweren Stoffwechselen­tgleisung mit Übersäuerung des Blutes (Ketoazidose) aufgrund von Insulinmangel sein.

Was müssen Sie bei zu hohem Blutzucker (Hyperglykämie) tun?

Bestimmen Sie Ihren Blutzucker und untersuchen Sie Ihren Urin auf Ketonkörper, sobald eines der oben genannten Zeichen auftritt. Die Behandlung einer schweren Überzuckerung (Hyperglykämie) oder Übersäuerung (Ketoazidose) muss stets durch einen Arzt, in der Regel im Krankenhaus, erfolgen.

HYPOGLYKÄMIE (zu niedriger Blutzuckerspiegel)

Wenn Ihr Blutzuckerspiegel zu stark abfällt, können Sie bewusstlos werden. Eine schwere Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann einen Herzanfall oder Gehirnschaden verursachen und lebensbedrohlich sein. Normalerweise sollten Sie in der Lage sein, es zu erkennen, wenn Ihr Blutzucker zu stark abfällt, um dann geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Warum kommt es zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie)?

Ursachen können z. B. sein:

  • – Sie spritzen mehr Insulin, als Sie brauchen,

  • – Sie lassen Mahlzeiten ausfallen oder nehmen sie zu spät ein,

  • – Sie essen zu wenig oder nehmen Nahrungsmittel mit weniger Kohlenhydraten (Zucker oder zuckerähnliche Nährstoffe; Achtung: Zuckeraustauschstof­fe oder „Süßstoff“ sind KEINE Kohlenhydrate) zu sich,

  • – Sie verlieren durch Erbrechen oder Durchfall einen Teil der Kohlenhydrate wieder,

  • – Sie trinken Alkohol, insbesondere dann, wenn Sie gleichzeitig nur wenig essen,

  • – Sie belasten sich körperlich mehr als sonst oder in ungewohnter Weise,

  • – Sie erholen sich von einer Verletzung oder Operation oder anderer Stress lässt nach,

  • – Sie erholen sich von Erkrankungen oder Fieber,

  • – Sie beginnen oder beenden die Anwendung bestimmter anderer Arzneimittel (siehe Abschnitt 2, „Anwendung von Semglee zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann besonders auch dann auftreten, wenn

  • – Sie die Behandlung neu begonnen haben oder auf eine andere Insulinzubereitung umgestiegen sind (beim Wechsel von Ihrem bisherigen Basalinsulin zu Semglee treten Hypoglykämien, wenn Sie auftreten, eher am Morgen als in der Nacht auf),

  • – Ihr Blutzuckerspiegel fast normal ist oder wenn Ihr Blutzucker stark schwankt,

  • – Sie den Hautbereich, in den Sie spritzen, wechseln (z. B. Wechsel vom Oberschenkel zum Oberarm),

  • – Sie an schweren Nieren- oder Lebererkrankungen oder bestimmten anderen Erkrankungen, wie z. B. einer Schilddrüsenun­terfunktion (Hypothyreose), leiden.

Warnzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie)

  • – Im Körper

Beispiele von Warnzeichen dafür, dass Ihr Blutzuckerspiegel zu tief oder zu schnell absinkt: Schwitzen, kühle und feuchte Haut, Angstgefühl, schneller Puls, hoher Blutdruck, Herzklopfen und unregelmäßiger Herzschlag. Diese Zeichen treten oft vor den Anzeichen eines Zuckermangels im Gehirn auf.

  • – Im Gehirn

Beispiele von Zeichen eines Zuckermangels im Gehirn: Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentration­sstörungen, eingeschränktes Reaktionsvermögen, Niedergeschla­genheit, Verwirrtheit, Sprachstörungen (möglicherweise können Sie überhaupt nicht sprechen), Sehstörungen, Zittern, Lähmungen, Missempfindungen (Parästhesien), Taubheit und Kribbeln im Bereich des Mundes, Schwindel, Verlust der Selbstkontrolle, Hilflosigkeit, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit.

Die ersten Zeichen, die Sie auf eine drohende Unterzuckerung aufmerksam machen („Warnzeichen“), können verändert sein, abgeschwächt sein oder insgesamt fehlen, wenn

  • – Sie älter sind, die Zuckerkrankheit schon lange besteht oder wenn Sie eine bestimmte Nervenerkrankung haben (diabetische autonome Neuropathie),

  • – Sie erst vor Kurzem eine Unterzuckerung hatten (z. B. am Vortag) oder sie sich langsam entwickelt,

  • – Sie fast normale oder zumindest stark gebesserte Blutzuckerspi­egel haben,

  • – Sie erst vor Kurzem von einem tierischen Insulin auf Humaninsulin, z. B. Semglee, gewechselt

haben,

  • – Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 2, „Anwendung von Semglee zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

In einem solchen Fall können Sie eine schwere Unterzuckerung (auch mit Bewusstlosigkeit) bekommen, ohne die Gefahr rechtzeitig zu bemerken. Erkennen und beachten Sie Ihre Warnzeichen. Erforderlichenfalls können Ihnen häufigere Blutzuckerkon­trollen helfen, leichte Unterzuckerungen zu entdecken, die Sie sonst übersehen hätten. Wenn Sie in der Erkennung Ihrer Warnzeichen nicht sicher sind, meiden Sie Situationen (z. B. Autofahren), in denen Sie selbst oder andere bei einer Unterzuckerung gefährdet wären.

Was müssen Sie bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) tun?

  • 1. Spritzen Sie kein Insulin. Nehmen Sie sofort ungefähr 10 bis 20 g Zucker, z. B. Traubenzucker, Würfelzucker oder ein zuckergesüßtes Getränk, zu sich. Vorsicht: Künstliche Süßstoffe und Lebensmittel, die künstliche Süßstoffe anstelle von Zucker enthalten (z. B. Diätgetränke), helfen bei einer Unterzuckerun­g nicht.

  • 2. Essen Sie anschließend etwas mit lang anhaltender blutzuckerste­igernder Wirkung (z. B. Brot oder Nudeln). Lassen Sie sich in dieser Frage im Voraus von Ihrem Arzt bzw. Diätassistenten beraten. Die Rückbildung einer Hypoglykämie kann sich verzögern, da Semglee lange wirkt.

  • 3. Sollte die Unterzuckerung wieder auftreten, nehmen Sie erneut 10 bis 20 g Zucker zu sich.

  • 4. Informieren Sie umgehend einen Arzt, wenn Sie die Unterzuckerung nicht beherrschen können oder wenn sie erneut auftritt.

Teilen Sie Verwandten, Freunden und nahestehenden Kollegen Folgendes mit:

Wenn Sie nicht schlucken können oder bewusstlos sind, müssen Sie Glukoselösung oder Glukagon (ein Arzneimittel zur Erhöhung des Blutzuckers) gespritzt bekommen. Diese Injektionen sind auch dann gerechtfertigt, wenn nicht sicher feststeht, ob Sie eine Hypoglykämie haben.

Es ist ratsam, möglichst gleich nach der Einnahme von Zucker den Blutzucker zu bestimmen, um sich zu vergewissern, dass wirklich eine Hypoglykämie vorliegt.

Semglee 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen

HINWEISE ZUR HANDHABUNG

Lesen Sie die folgenden Hinweise sowie die Gebrauchsinfor­mation sorgfältig durch, bevor Sie Ihren Semglee Fertigpen benutzen und immer, wenn Sie einen neuen Fertigpen bekommen. Möglicherweise gibt es neue Informationen. Diese Informationen ersetzen nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt, dem medizinischen Fachpersonal oder Apotheker über Ihren Gesundheitszustand oder Ihre Behandlung. Wenn Sie diese Anweisungen nicht lesen oder völlig selbstständig befolgen können, fragen Sie jemand um Hilfe, der mit der Handhabung dieses Fertigpens vertraut ist. Der Fertigpen ist ohne die Hilfe einer Person, die mit der Handhabung des Pens vertraut ist, nicht für die Anwendung durch Blinde oder Sehbehinderte empfohlen.

Befolgen Sie diese Hinweise sorgfältig, damit Sie nicht entweder zu viel oder zu wenig Insulin anwenden. Dies kann Ihren Blutzuckerspiegel beeinflussen.

Semglee ist ein vorgefüllter Einweg-Fertigpen zur Injektion, der 300 Einheiten Insulin glargin in 3 ml Lösung (100 Einheiten/ml) enthält. Es können Einzeldosen zwischen 1 und 80 Einheiten gewählt werden.

Teilen Sie Ihren Semglee Fertigpen niemals mit anderen Personen, auch nicht, wenn Sie die Nadel austauschen. Es können schwere Infektionen übertragen werden.

Zusammensetzung des Fertigpens


Nadeln sind separat erhältlich

Folgende Nadelgrößen sind mit diesem Fertigpen kompatibel:


  • 31G, 5 mm
  • 32G, 4–6 mm
  • 34G, 4 mm

Erforderliches Zubehör

Stellen Sie sicher, dass das folgende Zubehör verfügbar ist, bevor Sie mit der Anwendung beginnen:

  • Semglee Fertigpen
  • Sterile, mit dem Fertigpen kompatible Einwegnadel
  • 2 Alkoholtupfer
  • Behältnis zur Entsorgung von Nadeln

Aufbewahrung

Lagern Sie noch nicht benutzte Fertigpens im Umkarton im Kühlschrank (2 °C-8 °C).

Fertigpens nicht einfrieren.

Wenn Sie den Fertigpen aus dem Kühlschrank nehmen, legen Sie ihn auf eine ebene Fläche und warten Sie vor der Anwendung bis er sich auf Raumtemperatur (15 °C-25 °C) erwärmt hat.

Bewahren Sie den Fertigpen nach Anbruch bei Raumtemperatur nicht über 25 °C auf. Legen Sie den Fertigpen nach Anbruch nicht zurück in den Kühlschrank.

Bewahren Sie den Fertigpen immer mit aufgesetzter Pen-Kappe auf, um Verschmutzungen zu vermeiden.

Der Fertigpen sollte spätestens 4 Wochen nach Anbruch entsorgt werden, auch wenn noch Insulin enthalten ist. Siehe Schritt 8 für Hinweise zur Entsorgung.

Lassen Sie die Nadeln nicht auf dem Fertigpen stecken und verwenden Sie die Nadeln nicht wieder.

Bewahren Sie den Fertigpen und die Nadeln für Kinder unzugänglich auf.

Verwenden Sie für jede Injektion eine neue sterile Nadel. Dies hilft verstopfte Nadeln zu vermeiden und beugt Infektionen vor.

Vor jeder Anwendung

  • Waschen Sie Ihre Hände mit Seife und Wasser, bevor Sie den Fertigpen anwenden.
  • Stellen Sie anhand des Etiketts Ihres Fertigpens sicher, dass Sie das richtige Insulin anwenden. Der Fertigpen hat ein weiß-violettes Etikett und einen violetten Injektionsknopf.
  • Prüfen Sie das Verfalldatum auf dem Etikett des Fertigpens. Verwenden Sie den Fertigpen nicht über das Verfalldatum hinaus.
  • Prüfen Sie, dass das Arzneimittel in der Insulinpatrone klar und farblos ist. Verwenden Sie den Fertigpen nicht, wenn die Insulinlösung trüb oder verfärbt ist oder sichtbare Teilchen enthält.
  • Verwenden Sie für jede Injektion eine neue sterile Einwegnadel.
  • Wenden Sie das Arzneimittel an einer Körperstelle an, die Ihnen Ihr Arzt gezeigt hat.

Schritt 1: Vorbereiten des Fertigpens

A – Prüfen Sie den Fertigpen: Stellen Sie anhand des weiß-violetten Etiketts auf dem Fertigpen sicher, dass:

  • Sie das richtige Insulin anwenden.
  • das Verfalldatum nicht überschritten ist.

B – Halten Sie den Fertigpen mit einer Hand. Ziehen Sie mit der anderen Hand die Pen-Kappe ab.

Legen Sie die Pen-Kappe zur Seite, Sie benötigen sie später wieder.

  • C – Prüfen Sie das Insulin in der Halterung um sicherzustellen, dass: das Insulin klar und farblos ist.
  • keine Risse, Brüche oder Lecks um die Halterung herum vorliegen.

D – Wischen Sie die Gummidichtscheibe (an der Vorderseite der Insulinpatrone) mit einem neuen Alkoholtupfer ab.

Schritt 2: Befestigen der neuen Nadel

A – Nehmen Sie eine neue sterile Einwegnadel und ziehen Sie die Schutzfolie ab. Verwenden Sie die Nadel nicht , falls die Schutzfolie beschädigt ist oder fehlt, da die Sterilität der Nadel nicht gewährleistet ist.

B – Halten Sie den Fertigpen so, dass der Penkörper nach oben zeigt und bringen Sie die äußere Nadelschutzkappe gerade auf der Patrone an, wie in der Abbildung gezeigt. Wenn die Nadelschutzkappe nicht gerade gehalten wird, kann die Nadel verbogen oder beschädigt werden.

C – Drehen Sie die äußere Nadelschutzkappe im Uhrzeigersinn, bis sie fest auf dem Fertigpen fixiert ist.

D – Nehmen Sie die äußere Nadelschutzkappe vorsichtig ab und legen Sie sie zur Seite. Werfen Sie die Kappe nicht weg, Sie benötigen die äußere Nadelschutzkappe später noch.

Äußere Schutzkappe aufheben

E – Nehmen Sie die innere Nadelschutzkappe vorsichtig ab und werfen Sie sie weg.

Innere Schutzkäppe entsorgen

Schritt 3: Vorbereiten der Nadel für die Injektion

A – Vor jeder Injektion müssen diese Schritte mit einer neuen Nadel durchgeführt werden.

B – Drehen Sie den weißen Dosierring auf 2 Einheiten. Sie hören dabei für jede gedrehte Einheit ein „Klick“.

Wenn Sie versehentlich über 2 Einheiten hinaus drehen, dann drehen Sie den Dosierring in die entgegengesetzte Richtung, um die Anzahl der Einheiten wieder zu korrigieren.

C – Halten Sie den Fertigpen senkrecht in einer Hand mit der Nadel nach oben.

D – Klopfen Sie mit dem Finger leicht an die Insulinpatrone, damit größere Luftblasen in Richtung Nadel steigen. Kleinere Luftblasen können weiterhin in der Lösung sein, das ist normal.

E – Halten Sie den Fertigpen weiter senkrecht und drücken Sie den Injektionsknopf vollständig ein, bis das Dosisfenster „0“ anzeigt.

F – Wiederholen Sie die Schritte 3B bis 3E noch maximal dreimal, bis Sie Insulintropfen an der Nadelspitze sehen.

Die Vorbereitung ist abgeschlossen, wenn Sie Insulintropfen se­hen.

  • Falls nach 4 Versuchen kein Insulin austritt, ist die Nadel vielleicht verstopft. Wenn dies der Fall ist: Entfernen Sie die Nadel sicher wie in Schritt 7 beschrieben.
  • Wiederholen Sie den Prozess ab Schritt 2A mit dem Anbringen und Vorbereiten einer neuen Nadel.

Schritt 4: Einstellen der Dosis

A – Vergewissern Sie sich, dass das Dosisfenster „0“ anzeigt.

B – Drehen Sie den weißen Dosierring so lang, bis der gelbe Dosisanzeiger auf die erforderliche Anzahl an Einheiten zeigt.

Durch das Drehen des Dosierrings bis zum Erreichen Ihrer Dosis, wird sich der Ring ausdehnen und Sie hören für jede gedrehte Einheit ein „Klick“.

Die Dosierung kann durch Drehen in beide Richtungen korrigiert werden, bis der gelbe Dosisanzeiger auf die richtige Anzahl zeigt.

Sie können nur so viele Einheiten einstellen, wie noch Insulin im Fertigpen vorhanden ist. Wenn Sie mehr Einheiten benötigen, als noch im Fertigpen vorhanden sind, dann können Sie entweder:

  • die noch im Fertigpen vorhandenen Einheiten spritzen und die noch fehlende Menge mit einem neuen Fertigpen verabreichen, oder
  • für die gesamte Dosis einen neuen Fertigpen verwenden.

Drehen Sie den Dosierring nicht gewaltsam über 80 Einheiten hinaus.

Drücken Sie während der Dosiseinstellung nicht den violetten Injektionsknopf.

Schritt 5: Auswahl und Reinigung der Injektionsstelle

A – Wählen Sie die Injektionsstelle, wie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal besprochen, aus, reinigen Sie sie mit einem neuen Alkoholtupfer und lassen Sie die Haut vor der Injektion trocknen.

Zu den möglichen Injektionsstellen gehören Ihre Arme, Oberschenkel, Gesäß und Bauch. Sie sollten Ihre Injektionsstelle für jede Injektion ändern.

Vorne Hinten

Schritt 6: Spritzen der Dosis

A – Wenn es von Ihrem Arzt oder medizinischen Fachpersonal empfohlen wurde, können Sie die gereinigte Haut mit den Fingern zusammendrücken.

B – Stechen Sie die Nadel, wie von Ihrem Arzt oder medizinischen Fachpersonal empfohlen, in die Haut.

Injizieren Sie die Nadel nicht an einem Gelenk.

C – Drücken Sie den violetten Injektionsknopf vollständig ein. Der weiße Dosierring wird sich drehen und Sie hören beim Drücken ein Klicken pro eingestellter Insulineinheit.

Drücken zum Auslösen der Injektion


D – Halten Sie den violetten Injektionsknopf noch 10 Sekunden gedrückt, nachdem das Dosisfenster „0“ zeigt, um sicherzustellen, dass das Insulin vollständig injiziert wird. Wenn Sie den Injektionsknopf nicht 10 Sekunden gedrückt halten, nachdem die „0“ angezeigt wird, können Sie eine falsche Menge des Arzneimittels erhalten.

f Halten Sie für 10

Sekunden __


Drücken Sie den Injektionsknopf nicht schräg und blockieren Sie den Dosierring nicht mit Ihren Fingern, da dies die Injektion des Arzneimittels beendet.

Schritt 7: Nach der Injektion

A – Nehmen Sie die äußere Nadelschutzkappe, die Sie in Schritt 2D zur Seite gelegt haben, halten Sie sie an der breitesten Stelle und setzen Sie sie vorsichtig wieder auf die Nadel auf, ohne diese zu berühren.


B – Drücken Sie den breiten Teil der Schutzkappe und drehen Sie die Nadel gegen den Uhrzeigersinn. Drehen Sie die Nadel, bis sie sich vom Fertigpen löst. Es kann mehrere Umdrehungen benötigen, um die Nadel zu lösen.

C – Werfen Sie die Nadel in ein Behältnis zur Entsorgung von Nadeln (siehe Schritt 8 für Hinweise zur Entsorgung).


D – Stecken Sie die Pen-Kappe über die Patrone.


E – Bewahren Sie den Fertigpen bei Raumtemperatur (unter 25 °C) auf. Bewahren Sie den Fertigpen nicht mit einer aufgesetzten Nadel auf.

Schritt 8: Entsorgung

Werfen Sie die benutzte Nadel unverzüglich nach Gebrauch in ein Behältnis zur Entsorgung von Nadeln. Werfen Sie lose Nadeln nicht in den Hausmüll.

Wenn Sie kein Behältnis zur Entsorgung von Nadeln haben, können Sie ein Müllbehältnis verwenden, das:

  • aus stabilem Hartplastik besteht,
  • mit einem eng anliegenden, durchstichfesten Deckel geschlossen werden kann, ohne dass die Nadeln wieder herausfallen können,
  • während des Gebrauchs aufrecht und stabil steht,
  • auslaufsicher ist und
  • ordentlich beschriftet ist, um vor den gefährlichen Abfällen im Behältnis zu warnen.

Die benutzten Fertigpens können, nachdem Sie die Nadel entfernt haben, im Hausmüll entsorgt werden.

Pflege des Fertigpens

  • Haben Sie immer, wie von Ihrem Arzt empfohlen, einen zusätzlichen Fertigpen dabei, falls Ihr Fertigpen verloren geht oder beschädigt wird.
  • Verwenden Sie für jede Injektion eine neue sterile Einwegnadel.
  • Schützen Sie Ihren Fertigpen vor Feuchtigkeit, Staub, direktem Sonnenlicht und Orten, wo die Temperatur zu hoch oder zu niedrig werden kann (siehe Abschnitt Aufbewahrung zu Beginn dieser Hinweise).
  • Sie können den Fertigpen durch Abwischen mit einem feuchten Tuch von außen reinigen.
  • Lassen Sie den Fertigpen nicht fallen, da sonst die Patrone zerbrechen oder der Fertigpen beschädigt werden kann.
  • Teilen Sie Ihren Fertigpen nicht mit anderen Personen, auch nicht, wenn Sie die Nadel austauschen. Es können schwere Infektionen übertragen werden.
  • Sie dürfen Ihren Fertigpen nicht einweichen oder waschen. Verwenden Sie keine Alkohollösung, Wasserstoffperoxid, Bleichmittel oder andere Flüssigkeiten, um Ihren Pen zu reinigen. Keine Schmierstoffe wie Öl auftragen. Dies könnte Ihren Pen beschädigen.
  • Versuchen Sie nicht, einen unbrauchbaren oder beschädigten Fertigpen zu reparieren. Entfernen Sie die Nadel wie in Schritt 7 beschrieben, und entsorgen Sie den Fertigpen oder bringen Sie ihn in die Apotheke zurück. Verwenden Sie stattdessen einen neuen Fertigpen.