Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Solifenacin/Tamsulosin Adamed 6 mg/0,4 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung
– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
– Dieses Arzneimittel wurde Dinen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4
1. Was ist Solifenacin/Tamsulosin Adamed, und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Solifenacin/Tamsulosin Adamed beachten?
3. Wie ist Solifenacin/Tamsulosin Adamed einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Solifenacin/Tamsulosin Adamed aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Solifenacin/Tamsulosin Adamed, und wofür wird es angewendet?
Solifenacin/Tamsulosin Adamed ist eine Kombination aus zwei unterschiedlichen Wirkstoffen, Solifenacin und Tamsulosin, in einer Tablette. Solifenacin gehört zur Gruppe der Anticholinergika und Tamsulosin zur Gruppe der Alpha-Blocker.
Solifenacin/Tamsulosin Adamed wird bei Männern zur Behandlung von moderaten bis schweren Blasenspeicher- und Blasenentleerungsstörungen der unteren Harnwege angewendet, die durch Blasenbeschwerden und eine vergrößerte Prostata hervorgerufen wurden (gutartige Prostatahyperplasie). Solifenacin/Tamsulosin Adamed wird dann angewendet, wenn eine vorherige Behandlung dieser Erkrankung mit einem Monopräparat nicht zu einer ausreichenden Erleichterung der Beschwerden geführt haben.
Aufgrund des Prostatawachstums kann es zu Harnwegsproblemen (Blasenentleerungsstörungen) kommen, wie Harnverhalt (Schwierigkeiten, Wasser zu lassen), Schwierigkeiten während des Urinierens (schwacher Strahl), Nachträufeln und das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung. Gleichzeitig ist auch Ihre Blase betroffen, da sie sich spontan zusammenzieht und Sie Harndrang in Momenten verspüren, in denen Sie sich nicht erleichtern wollen. Dadurch werden Blasenspeicherstörungen verursacht, wie z.B. verändertes Gefühl in der Blase, starker Harndrang (unvermuteter, starker Harndrang ohne Vorwarnung) und häufiges Wasserlassen.
Solifenacin verringert unerwünschte Kontraktionen Durer Blase und erhöht die Urinmenge, die sich in Direr Blase ansammeln kann. Dadurch verlängert sich die Zeitspanne bis zum nächsten Toilettengang. Tamsulosin ermöglicht einen leichteren Durchfluss des Urins durch die Harnröhre und erleichtert das Wasserlassen.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Solifenacin/Tamsuiosin Adamed beachten?
– wenn Sie allergisch gegen Solifenacin, Tamsulosin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
– wenn Sie sich einer Nierendialyse unterziehen müssen.
– wenn Sie eine schwere Leberkrankheit haben.
– wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden UND gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, welche die Ausscheidung von Solifenacin/Tamsulosin Adamed aus Ihrem Körper beeinträchtigen können (z. B. mit Ketoconazol, Ritonavir, Nelfinavir, Itraconazol). In diesem Fall hätte Sie Dir Arzt oder Apotheker sicher darauf aufmerksam gemacht.
– wenn Sie an einer mittelschweren Leberkrankheit leiden UND gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, welche die Ausscheidung von Solifenacin/Tamsulosin Adamed aus Ihrem Körper beeinträchtigen können (z. B. mit Ketoconazol, Ritonavir, Nelfinavir, Itraconazol). In diesem Fall wird Dir Arzt oder Apotheker Sie darauf aufmerksam gemacht haben.
– wenn Sie an einer schweren Magen- oder Darmkrankheit leiden (z. B. an einem toxischen Megakolon, einer Komplikation der Colitis ulcerosa)
– wenn Sie an Myasthenia gravis leiden, einer Muskelerkrankung, die zu einer extremen Schwäche mancher Muskeln fuhren kann
– wenn Sie einen erhöhten Augeninnendruck haben, der allmählich zum Verlust des Sehvermögens fuhrt (Glaukom)
– wenn Sie beim Wechseln der Körperlage (beim Hinsetzen oder Aufstehen) unter Ohnmacht aufgrund niedrigen Blutdrucks leiden; diese Störung wird als orthostatische Hypotonie bezeichnet.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie glauben, dass eine dieser Bedingungen auf Sie zutrifft.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Solifenacin/Tamsulosin Adamed anwenden, wenn:
– wenn Sie kein Wasser lassen können (Hamverhalt)
– wenn Sie an einer Obstruktion Ihres Verdauungsapparats leiden (Verstopfung)
– wenn bei Dinen das Risiko einer Verlangsamung der Magen-Darm-Bewegungen besteht (in diesem Fall wird Dir Arzt Sie darüber informiert haben)
– wenn Sie an einem Zwerchfellbruch (Hiatushernie) oder an Sodbrennen leiden, und/oder wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die eine Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) verursachen oder verschlimmern können.
– wenn Sie ein bestimmtes Nervenleiden haben (vegetative Neuropathie).
– wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden
– wenn Sie eine mittelschwere Leberkrankheit haben.
Regelmäßige medizinische Untersuchungen sind erforderlich, um die Entwicklung Ihrer behandelten Beschwerden und Erkrankung zu überwachen.
Solifenacin/Tamsuiosin Adamed kann Einfluss auf Ihren Blutdruck haben, was zu Schwindel, Benommenheit oder selten auch zu Ohnmacht fuhren kann (orthostatische Hypotonie). Wenn eines dieser Symptome auftritt, setzen oder legen Sie sich hin, bis die Beschwerde wieder abklingen.
Falls Sie sich einer Augenoperation zur Entfernung einer trüben Linse (Katarakt) oder zur Senkung des Augeninnendrucks (Glaukom) unterziehen müssen, informieren Sie bitte Ihren Augenarzt, dass
Sie Solifenacin/Tamsulosin Adamed einnehmen, früher eingenommen haben oder demnächst einnehmen werden. Dir Augenarzt kann dann geeignete Vorkehrungen im Hinblick auf die medizinische Behandlung und Operationstechnik treffen. Fragen Sie Ehren Arzt, ob Sie die Einnahme dieses Arzneimittels verschieben oder vorübergehend abbrechen sollen, wenn Sie sich einer Augenoperation zur Entfernung einer trüben Linse (Katarakt) oder zur Senkung des Augeninnendrucks (Glaukom) unterziehen
Solifenacin/Tamsulosin Adamed darf von Kindern und Jugendlichen nicht eingenommen werden.
Einnahme von Solifenacin/Tamsulosin Adamed zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Besonders wichtig ist es, Ihren Arzt zu informieren, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
– Arzneimittel wie Ketoconazol, Erythromycin, Ritonavir, Nelfinavir, Itraconazol, Verapamil, Diltiazem und Paroxetin, die den Abbau von Solifenacin/Tamsulosin Adamed im Körper verlangsamen.
– andere Anticholinergika, da die Wirkungen und Nebenwirkungen beider Arzneimittel verstärkt werden können.
* Cholinergika, weil sie die Wirkung von Solifenacin/Tamsulosin Adamed beeinträchtigen können.
* Arzneimittel wie Metoclopramid und Cisaprid, welche die Funktion Ihres Verdauungssystemsbeschleunigen. Solifenacin/Tamsulosin Adamed kann deren Wirkung abschwächen.
– andere Alpha-Blocker, die zu einem unerwünschten Blutdruckabfall fuhren können.
– Arzneimittel wie Bisphosphonate, die eine Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) verursachen oder verschlimmern können.
Solifenacin/Tamsulosin Adamed kann nach Belieben mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden.
Solifenacin/Tamsulosin Adamed ist nicht zur Anwendung bei Frauen angezeigt.
Bei Männern wurde über anormale Ejakulation (Ejakulationsstörungen) berichtet. Das bedeutet, dass der Samen den Körper nicht durchdie Harnröhre verlässt, sondern stattdessen in die Harnblase gelangt (retrograde Ejakulation) oder das das Ejakulationsvolumen reduziert oder das Ejakulat nicht vorhanden (Anejakulation) ist. Dieses Phänomen ist unbedenklich.
Solifenacin/Tamsulosin Adamed kann Schwindel, verschwommenes Sehen, Müdigkeit und selten auch Schläfrigkeit hervorrufen. Wenn bei Ihnen solche Nebenwirkungen auftreten, dürfen Sie kein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen.
3. Wie ist Solifenacin/Tamsulosin Adamed einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die maximale Tagesdosis ist 1 Tablette mit 6 mg Solifenacin und 0,4 mg Tamsulosin zum Einnehmen. Die Tablette kann nach Belieben mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden. Die Tablette soll nicht zerkaut oder zerstoßen werden.
Wenn Sie mehr Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten, oder wenn jemand anderes versehentlich Ihre Tabletten eingenommen hat, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt, Apotheker oder ein Krankenhaus.
Im Falle einer Überdosierung kann Dir Arzt Sie mit Aktivkohle behandeln;
eine Notfall-Magenspülung kann sinnvoll sein, wenn sie innerhalb von 1 Stunde nach Überdosierung durchgeführt wird. Lösen Sie kein Erbrechen aus.
Folgende Überdosierungserscheinungen können auftreten: Mundtrockenheit, Schwindel und verschwommenes Sehen, Wahrnehmung nicht vorhandener Objekte (Halluzinationen), Übererregbarkeit, Krampfanfalle (Konvulsionen), Atemnot, erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie), Unfähigkeit, die Blase vollständig oder teilweise zu entleeren oder Wasser zu lassen (Harnverhalt) und/oder unerwünschter Blutdruckabfall.
Nehmen Sie die nächste Tablette Solifenacin/Tamsulosin Adamed ganz normal ein.
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Solifenacin/Tamsulosin Adamed abbrechen, können Ihre ursprünglichen Beschwerden erneut auftreten oder sich verschlechtern. Sprechen Sie mit Ehrern Arzt, wenn Sie die Behandlung beenden möchten. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. welche nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die häufigste schwerwiegende Nebenwirkung, die gelegentlich (d.h. bei 1 von 100 Männern) während der Anwendung von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid in klinischen Studien beobachtet wurde, war die plötzliche Unfähigkeit, Wasser zu lassen. Sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt, wenn Sie vermuten, dass das bei Dinen zutrifft. Sie müssen die Einnahme von Solifenacin/Tamsulosin Adamed möglicherweise abbrechen.
Die folgenden allergischen Reaktionen können mit Solifenacin/Tamsulosin Adamed auftreten:
– Schwere allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen) können mit unbekannter Häufigkeit auftreten.
– Gelegentlich auftretende Anzeichen einer allergischen Reaktion sind z.B. Hautausschlag (kann mit Juckreiz verbunden sein) oder Nesselausschlag (Urtikaria).
– Seltene Anzeichen beinhalten die Anschwellung von Gesicht, Lippen, Mund, Zunge oder Rachen, die Schluck- oder Atembeschwerden verursachen kann (Angioödem). Angioödeme wurden mit Tamsulosin selten und mit Solifenacin sehr selten beobachtet. Bei Auftreten von Angioödemen sollte die Behandlung mit Solifenacin/Tamsulosin Adamed sofort beendet und nicht wieder begonnen werden.
Wenn bei Dinen ein allergischer Anfall oder eine schwere Hautreaktion (z.B. Bläschenbildung und Schälen der Haut) auftritt, müssen Sie sofort mit Ihrem Arzt sprechen und die Einnahme von Solifenacin/Tamsulosin Adamed beenden, damit eine geeignete Behandlung und/oder Maßnahmen getroffen werden können.
– Mundtrockenheit
– Mundtrockenheit
– Verstopfung
– Verdauungsstörungen (Dyspepsie)
– Schwindel
– verschwommenes Sehen
– Müdigkeit
– Anormale Ejakulation (Ejakulationsstörungen). Das bedeutet, dass der Samen nicht durch die Harnröhre von dem Körper ausgeschieden wird, sondern in die Harnblase gelangt (retrograde Ejakulation) oder das Ejakulationsvolumen ist reduziert oder Ejakulat ist nicht vorhanden. Dieses Phänomen ist unbedenklich.
– Übelkeit
– Bauchschmerzen
– Schläfrigkeit (Somnolenz)
– Juckreiz (Pruritus)
– Harnwegsinfektion, Blaseninfektion (Zystitis)
– beeinträchtigter Geschmackssinn (Dysgeusie)
– trockene Augen
– trockene Nase
– Refluxkrankheit (gastroösophagealer Reflux)
– trockener Rachen
– Hauttrockenheit
– Beschwerden beim Wasserlassen
– Ansammlung von Flüssigkeit in den Unterschenkeln (Ödem)
– Kopfschmerzen
– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag (Palpitationen)
– Schwindel- oder Schwächegefuhl, vor allem beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie)
– Laufende oder verstopfte Nase (Rhinitis)
– Durchfall
– Übelkeit (Erbrechen)
– Müdigkeit (Asthenie)
– Stauung von großen, verfestigten Stuhlmengen im Dickdarm (Stuhlverhaltung), Darmverschluss
– Bewusstlosigkeit (Synkope)
– allergische Hautreaktionen, die mit einer Schwellung des Gewebes unter der Haut einhergehen (Angioödeme)
– Halluzinationen, Verwirrtheit
– Allergische Hautreaktion (Erythema multiforme)
– Lang andauernde und schmerzhafte Erektion (meistens nicht während sexueller Aktivität) (Priapismus)
– Ausschlag, Entzündung und Blasenbildung der Haut und/oder der Schleimhäute von Lippen, Augen, Mund, Nasengang und Geschlechtsteilen (Stevens-Johnson Syndrom)
– verminderter Appetit
– erhöhte Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie), die einen abnormalen Herzrhythmus verursachen können
– erhöhter Augeninnendruck (Glaukom)
– unregelmäßiger oder ungewöhnlicher Herzschlag (QT-Zeit-Verlängerung, Torsade de pointes, Vorhofflimmern, Arrhythmien)
– beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)
– Atemnot (Dyspnoe)
– Während Augenoperationen zur Entfernung einer trüben Linse (Katarakt) oder zur Senkung des Augeninnendrucks (Glaukom) kann sich die Pupille (der schwarze Kreis in der Mitte des Auges) nicht ausreichend vergrößern. Zudem kann die Iris (der farbige Teil des Auges) während der Operation erschlaffen.
– Störungen der Stimme
– Lebererkrankungen
– Muskelschwäche
– Nierenerkrankungen
– Verschwommenes Sehen
– Nasenbluten (Epistaxis)
– Delirium
– Darmerkrankung (Ileus)
– Bauchweh
– Schwere Hautallergie, die zum Abschälen der Haut fuhrt (exfoliative Dermatitis)
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Solifenacin/Tamsulosin Adamed aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatumbezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
– Die Wirkstoffe sind: Solifenacinsuccinat und Tamsulosinhydrochlorid
Jede Tablette mit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält 6 mg Solifenacinsuccinat entsprechend 4,5mg Solifenacin und 0,4 mg Tamsulosinhydrochlorid entsprechend 0,37mg Tamsulosin.
– Die sonstigen Bestandteile sind: Macrogol 7.000.000; Mikrokristalline Cellulose; hochdisperses Siliciumdioxid; Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]; Calciumhydrogenphosphat;
mikrokristalline Cellulose, Siliciumdioxid-beschichtet; niedrig substituierte Hydroxypropylcellulose; Hypromeliose; Macrogol 8000; Eisen(III)oxid (El72)
Solifenacin/Tamsulosin Adamed 6 mg/0,4 mg Tabletten sind runde (9mm Durchmesser), bikonvexe, rote Filmtabletten mit der Prägung „6 04“ auf einer Seite.
PA/Aluminium/PVC/Aluminium-Blisterpackung in einer Faltschachtel mit 30, 90 oder 100 Tabletten.
PA/Aluminium/PVC/Aluminium-Einzeldosis-Blisterpackung in einer Faltschachtel mit 30 × 1, 90 × 1 oder 100 × 1 Tablette
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Adamed Pharma S.A.
ul. Mariana Adamkiewicza No. 6a
05–152 Piehköw, Czosnow
Polen
Adamed Pharma S.A.
ul. Mariana Adamkiewicza No. 6a
05–152 Piehköw, Czosnöw
Polen
Betriebsstätten:
Adamed Pharma S.A.
ul. Marszalka Jözefa Pilsudskiego 5
95–200 Pabianice
Polen
Deutschland Solifenacin/Tamsulosin Adamed
Polen
SOLITOMBO
STILIAD
STILIAD
Slowakei
Tschechische Republik
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im {MM/JJJJ}.
Anlage 4
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 7005786.00.00
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
1. bezeichnung des arzneimittels
Solifenacin/Tamsulosin Adamed 6 mg/0,4 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Tablette enthält eine Schicht mit 6 mg Solifenacinsuccinat, entsprechend 4,5 mg Solifenacin, und eine Schicht mit 0,4 mg Tamsulosinhydrochlorid, entsprechend 0,37 mg Tamsulosin.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Tablette mit veränderter Wirkstofffreisetzung.
Jede Tablette ist rot, mit einem Filmüberzug, rund, 9 mm Durchmesser, bikonvex mit der Prägung “6 04“ auf einer Seite.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Behandlung von mäßigen bis schweren Blasenspeichersymptomen (imperativer Harndrang, erhöhte Miktionsfrequenz) und Blasenentleerungssymptomen die mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) assoziiert sind bei Männern, die auf eine Monotherapie nicht ausreichend ansprechen.
4.2 dosierung und art der anwendung
Erwachsene Männer, einschließlich ältere Patienten:
Eine Solifenacin/Tamsulosin Adamed Tablette (6 mg/0,4 mg) einmal täglich oral, unabhängig von einer Mahlzeit.
Die maximale Tagesdosis beträgt eine Solifenacin/Tamsulosin Adamed Tablette (6 mg/0,4 mg). Die Tablette sollte im Ganzen geschluckt und nicht zerkaut oder zerbissen werden. Tablette nicht zerstoßen.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die Auswirkung einer eingeschränkten Nierenfunktion auf die Pharmakokinetik von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid wurde nicht untersucht. Allerdings sind die Auswirkungen auf die Pharmakokinetik der einzelnen Wirkstoffe gut bekannt (siehe Abschnitt 5.2).
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid kann bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 30 ml min) angewendet werden. Patienten mit einer stark eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30ml/min) sollen mit Vorsicht behandelt werden und die maximale Tagesdosis bei diesen Patienten beträgt eine Solifenacin/Tamsulosin Adamed Tablette (6 mg/0,4 mg) (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Leberfunktion
Die Auswirkung einer eingeschränkten Leberfunktion auf die Pharmakokinetik von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid wurde nicht untersucht. Allerdings sind die Auswirkungen auf die Pharmakokinetik der einzelnen Wirkstoffe gut bekannt (siehe Abschnitt 5.2).
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid kann bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score von < 7) angewendet werden.
Patienten mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score von 7 bis 9) sollen mit Vorsicht behandelt werden und die maximale Tagesdosis bei diesen Patienten beträgt eine Solifenacin/Tamsulosin Adamed Tablette (6 mg/0,4 mg) (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score > 9) ist die Anwendung von Solifenacin/Tamsulosin Adamed kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Mäßige und starke Inhibitoren des Cytochrom P450 3A4
Die maximale Tagesdosis sollte auf eine Solifenacin/Tamsulosin Adamed Tablette (6 mg/0,4 mg) begrenzt werden.
Solifenacinsuccinat/Tamsulosinhydrochlorid sollte bei Patienten, die gleichzeitig mit mäßigen oder starken CYP3A4-Inhibitoren, z. B. Verapamil, Ketoconazol, Ritonavir, Nelfmavir, Itraconazol, behandelt werden, mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Pädiatrische Patienten
Es gibt keine relevante Indikation für die Anwendung von Solifenacinsuccinat/Tamsulosinhydrochlorid bei Kindern und Jugendlichen.
4.3 gegenanzeigen
– Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
– Hämodialyse-Patienten (siehe Abschnitt 5.2),
– Patienten mit einer stark eingeschränkten Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2),
– Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, die gleichzeitig mit einem starken Cytochrom P450
– (CYP) 3A4– Inhibitor (z. B. Ketoconazol) behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5),
– Patienten mit mittelgradiger Leberinsuffizienz, die gleichzeitig mit einem starken CYP3A4-Inhibitor (z. B. Ketoconazol) behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5),
– Patienten mit einer schweren gastrointestinalen Erkrankung (einschließlich eines toxischen Megakolons), einer Myasthenia gravis oder einem Engwinkelglaukom, sowie bei Patienten, die ein Risiko für diese Erkrankungen aufweisen,
– Patienten mit orthostatischer Hypotonie in ihrer Anamnese.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Solifenacin/Tamsulosin Adamed ist mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit:
– einer stark eingeschränkten Nierenfunktion,
– einem Risiko für Harnverhalt,
– einer obstruktiven gastrointestinalen Erkrankung,
– dem Risiko einer verminderten gastrointestinalen Motilität,
– einer Hiatushernie/gastroösophagealem Reflux und/oder bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel anwenden, die eine Ösophagitis hervorrufen oder zu einer Exazerbation der Ösophagitis fuhren können (wie z. B. Bisphosphonate),
– einer autonomen Neuropathie.
Der Patient muss untersucht werden, um das Vorhandensein von anderen Umständen oder Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie bei einer benignen Prostatahyperplasie verursachen. Vor der Behandlung mit Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid sind sonstige Ursachen der häufigen Blasenentleerung (Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankung) zu bewerten. Bei Vorliegen einer Harnwegsinfektion ist eine geeignete antibakterielle Therapie einzuleiten.
QT-Verlängerungen und Torsade de Pointes wurden bei Patienten mit Risikofaktoren wie etwa bestehendem Long-QT-Syndrom und Hypokaliämie beobachtet, die mit Solifenacinsuccinat behandelt wurden.
Bei einigen Patienten, die Solifenacinsuccinat und Tamsulosin eingenommen haben, wurden Angioödeme mit Obstruktion der Atemwege berichtet. Wenn ein Angioödem auftritt muss Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid sofort abgesetzt und darf danach nicht mehr angewendet werden. Eine geeignete Behandlung und/oder Maßnahmen sollten eingeleitet werden.
Bei einigen mit Solifenacinsuccinat behandelten Patienten wurden anaphylaktische Reaktionen berichtet. Bei Patienten, die anaphylaktische Reaktionen entwickeln, sollte die Behandlung mit Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid abgebrochen und eine geeignete Therapie und/oder Maßnahmen eingeleitet werden.
Wie bei anderen Alpha-Adrenozeptor-Antagonisten kann es während der Behandlung mit Tamsulosin in Einzelfallen zu einem Blutdruckabfall kommen, der selten zu einer Synkope fuhren kann. Patienten, die mit der Einnahme von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid beginnen, sollten darauf hingewiesen werden, sich beim ersten Anzeichen einer orthostatischen Hypotonie (Schwindel, Schwäche) hinzusetzen oder hinzulegen, bis die Symptome abgeklungen sind.
Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosinhydrochlorid behandelt wurden, trat während Katarakt- und Glaukom-Operationen das sogenannte „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. IFIS kann das Risiko von Komplikationen während und nach der Operation erhöhen.
Daher sollte mit der Behandlung von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid bei Patienten, bei denen eine Katarakt- oder Glaukom-Operation geplant ist, nicht begonnen werden. In einzelnen Berichten wurde es als nützlich angesehen, Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid 1–2 Wochen vor einer Katarakt- oder Glaukom-Operation abzusetzen, jedoch ist der Vorteil einer Therapieunterbrechung nicht abschließend geklärt.
Bei den Untersuchungen vor der Operation sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte abklären, ob die für die Katarakt- oder Glaukom-Operation vorgesehenen Patienten mit Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid behandelt werden oder wurden. Damit soll gewährleistet werden, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, um das IFIS während der Operation beherrschen zu können.
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid sollte nur mit Vorsicht in Verbindung mit mäßigen und starken CYP3A4-Inhibitoren (siehe Abschnitt 4.5) angewendet werden. Bei Patienten, die langsame Metabolisierer vom CYP2D6 Phänotyp sind oder die starke CYP2D6-Inhibitoren wie
z.B. Paroxetin erhalten, darf Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid nicht gleichzeitig mit starken CYP3A4-Inhibitoren angewendet werden.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln mit anticholinergen Eigenschaften kann zu einer Verstärkung der therapeutischen Effekte und unerwünschten Wirkungen fuhren. Nach Beendigung der Behandlung mit Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid sollte vor Beginn einer anticholinergen Behandlung circa eine Woche Pause einhalten werden. Die therapeutische Wirkung von Solifenacin kann durch die gleichzeitige Einnahme von cholinergen Rezeptor-Agonisten vermindert werden.
Wechselwirkungen mit CYP3A4– und CYP2D6-Inhibitoren
Die gleichzeitige Gabe von Solifenacin und Ketoconazol (einem starken CYP3A4-Inhibitor) (200 mg/Tag) führte zu einer Zunahme der C™x und der Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) von Solifenacin um das 1,4– und 2-Fache, während Ketoconazol in einer Dosierung von 400 mg/Tag zu einer Zunahme der Cmax und AUC von Solifenacin um das 1,5 und 2,8-Fache führte.
Die gleichzeitige Gabe von Tamsulosin mit Ketoconazol in einer Dosierung von 400 mg/Tag führte zu einer Zunahme der Cmx und AUC von Tamsulosin um das 2,2 und 2,8-Fache.
Da die gleichzeitige Verabreichung mit potenten CYP3A4-Inhibitoren wie z.B. Ketoconazol, Ritonavir, Nelfinavir und Itraconazol zu einer erhöhten Exposition sowohl von Solifenacin als auch von Tamsulosin führte, sollte Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid nur mit Vorsicht zusammen mit starken CYP3A4-Inhibitoren verabreicht werden.
Bei Patienten, die außerdem langsame Metabolisierer vom CYP2D6 Phänotyp sind oder die bereits starke CYP2D6-Inhibitoren erhalten, darf Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid nicht gleichzeitig mit starken CYP3A4-Inhibitoren angewendet werden.
Die gleichzeitige Gabe von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid und Verapamil (einem moderaten CYP3A4-Inhibitor) führte zu einer ca. 2,2-fachen Zunahme der Cmax und AUC von Tamsulosin, und zu einer ca. 1,6-fachen Zunahme der Cmax und AUC von Solifenacin.
Solifenacinsuccinat/Tamsulosinhydrochlorid sollte in Kombination mit moderaten CYP3A4-Inhibitoren mit Vorsicht angewendet werden.
Die gleichzeitige Gabe von Tamsulosin mit dem schwachen CYP3A4-Inhibitor Cimetidin (400 mg alle 6 Stunden) führte zu einem Anstieg der AUC von Tamsulosin um das 1,44-Fache, während es keine signifikante Änderung im Cmax gab. Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid kann gemeinsam mit schwachen CYP3A4-Inhibitoren verabreicht werden.
Die gleichzeitige Gabe von Tamsulosin mit dem starken CYP2D6-Inhibitor Paroxetin (20 mg/Tag) führte zu einer Zunahme der Cmax und AUC von Tamsulosin um das jeweils 1,3– und 1,6-Fache. Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid omni kann gemeinsam mit CYP2D6-Inhibitoren verabreicht werden.
Die Wirkungen einer Enzyminduktion auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Solifenacin und Tamsulosin wurden nicht geprüft. Da Solifenacin und Tamsulosin durch CYP3A4 metabolisiert werden, sind pharmakokinetische Wechselwirkungen mit CYP3A4-Induktoren (z.B. Rifampicin) möglich, was die Serumkonzentration von Solifenacin und Tamsulosin verringern kann.
Andere Wechselwirkungen
Die folgenden Angaben geben die Informationen wieder, die zu den einzelnen Wirkstoffen bekannt sind.
Solifenacin
– Solifenacin kann die Wirkung von Arzneimitteln vermindern, die stimulierend auf die Motilität des Gastrointestinaltrakts wirken, wie z.B. Metoclopramid und Cisaprid.
– In vitro Studien belegen, dass Solifenacin in therapeutischen Konzentrationen die CYP-Enzyme 1A1/2, 2B6, 2C8,2C9,2C19, 2D6, 2E1 oder 3 A4 nicht hemmt. Daher sind Wechselwirkungen zwischen Solifenacin und Arzneimitteln unwahrscheinlich, die von diesen CYP-Enzymen verstoffwechselt werden.
– Die Einnahme von Solifenacin hatte keinen Einfluss auf das pharmakokinetische Profil von R-Warfarin oder S-Warfarin oder auf deren Wirkung auf die Prothrombinzeit.
– Die Einnahme von Solifenacin hatte keinen Einfluss auf das pharmakokinetische Profil von Digoxin.
Tamsulosin
– Die gemeinsame Verabreichung mit anderen Alpha-1 -Adrenorezeptorblockern kann zu einerverstärkten hypotensiven Wirkung fuhren.
– in vitro verändern weder Diazepam noch Propranolol, Trichlormethiazid, Chlormadinon, Amitriptylin, Diclofenac, Glibenclamid, Simvastatin oderWarfarin den freien Anteil von Tamsulosin im Humanplasma. Auch verändert Tamsulosin den freien Anteil von Diazepam, Propranolol, Trichlormethiazid und Chlormadinon nicht. Diclofenac und Warfarin können jedoch die Eliminationsrate von Tamsulosin erhöhen.
– Eine gleichzeitige Verabreichung von Furosemid bewirkt einen Abfall des Tamsulosin-Plasmaspiegels. Da jedoch die Werte innerhalb des Normbereiches bleiben, ist eine gleichzeitige Gabe zulässig.
– In vitro Studien mit Tamsulosin haben gezeigt, dass Tamsulosin in therapeutischen Konzentrationen die CYP-Enzyme 1A2,2C9, 2C19,2D6,2E1 oder 3A4 nicht hemmt. Daher sind Wechselwirkungen zwischen Tamsulosin und Arzneimitteln unwahrscheinlich, die von diesen CYP-Enzymen verstoffwechselt werden.
– Bei gleichzeitiger Gabe von Tamsulosin mit Atenolol, Enalapril oder Theophyllin wurden keine Wechselwirkungen beobachtet.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Fertilität
Die Auswirkung von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid auf die Fertilität wurde nicht untersucht. Tierexperimentelle Studien mit Solifenacin oder Tamsulosin deuten nicht auf schädliche Wirkungen in Bezug auf Fertilität und frühe Embryonalentwicklung hin (siehe Abschnitt 5.3).
Ejakulationsstörungen wurden in klinischen Kurz- und Langzeitstudien mit Tamsulosin beobachtet. Fälle von Ejakulationsstörungen, retrograder Ejakulation und ausbleibender Ejakulation wurden nach der Zulassung berichtet.
Schwangerschaft und Stillzeit
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid ist nicht zur Anwendung bei Frauen indiziert.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgefuhrt. Jedoch sollten die Patienten auf ein mögliches Auftreten von Schwindel, verschwommenes Sehen,
Müdigkeit oder Benommenheit hingewiesen werden, was die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen kann (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsproßls
Solifenacinsuccinat/ Tamsuiosinhydrochlorid kann anticholinerge Nebenwirkungen hervorrufen, die im Allgemeinen von leichter bis mittelschwerer Ausprägung sind. Die am häufigsten beschriebenen unerwünschten Wirkungen während der klinischen Studien, die zur Entwicklung der Kombination von 6 mg Solifenacinsuccinat/0,4 mg Tamsuiosinhydrochlorid durchgefuhrt wurden, waren Mundtrockenheit (9,5%), gefolgt von Verstopfung (3,2%) und Dyspepsie (einschließlich Bauchschmerzen; 2,4%). Weitere häufige Nebenwirkungen sind Schwindel (einschließlich Vertigo; 1,4%) verschwommenes Sehen (1,2%), Müdigkeit (1,2%) und Ejakulationsstörungen (einschließlich retrograder Ejakulation; 1,5%). Akuter Harnverhalt (0,3%, gelegentlich) ist die schwerwiegendste Nebenwirkung, die während der Behandlung mit Solifenacinsuccinat/ Tamsuiosinhydrochlorid im Rahmen klinischer Studien beobachtet wurde.
Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen
In der folgenden Tabelle zeigt die Spalte „Häufigkeit Solifenacinsuccinat/ Tamsuiosinhydrochlorid“ die Nebenwirkungen, die im Rahmen der klinischen Doppelblindstudien zur Entwicklung von Solifenacinsuccinat/ Tamsuiosinhydrochlorid beobachtet wurden (auf Grundlage behandlungsbedingter Nebenwirkungen, die von mindestens zwei Patienten berichtet wurden und deren Häufigkeit höher als jene des Placebos in doppelblinden Studien lag).
Die Spalten “Häufigkeit Solifenacin” und ’’Häufigkeit Tamsulosin” zeigen unerwünschte Nebenwirkungen (UNW), die zuvor im Zusammenhang mit einem der Einzelbestandteile berichtet wurden und die auch bei der Behandlung mit Solifenacinsuccinat/ Tamsuiosinhydrochlorid auftreten können (einige dieser Nebenwirkungen wurden während des klinischen Entwicklungsprogramms von Solifenacinsuccinat/ Tamsuiosinhydrochlorid nicht beobachtet).
Die Häufigkeit von Nebenwirkungen wird wie folgt eingeteilt:
Sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, <1/100); selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
| Systemorganklasse (SOC)/ |
Bevorzugter Begriff (PT)
Solifenacin
5 mg and 10 mg
Tamsulosin 0.4 mg
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Harnwegsinfektion
Gelegentlich
Zystitis
Gelegentlich
Erkrankungen des Immunsystems
Anaphylaktische Reaktion
Nicht bekannt*
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Verminderter Appetit
Nicht bekannt*
Hyperkaliämie
Nicht bekannt*
Psychiatrische Erkrankungen
Halluzinationen
Sehr selten*
Verwirrtheitszustand
Sehr selten*
Delirium
Nicht bekannt*
Erkrankungen des Nervensystems
Schwindel
Häufig
Selten*
Häufig
| Systemorganklasse (SOC)/ Bevorzugter Begriff (PT) |
Solifenacin
5 mg and 10 mg
Tamsulosin 0.4 mg
Somnolenz
Gelegentlich
Dysgeusie
Gelegentlich
Kopfschmerzen
Selten*
Gelegentlich
Synkope
Selten
Augenerkrankungen
Verschwommenes Sehen
Häufig
Häufig
Nicht bekannt*
Intraoperatives Floppy Iris Syndrom (IFIS)
Nicht bekannt**
Augentrockenheit
Gelegentlich
Glaukom (Grüner Star)
Nicht bekannt*
Sehstörungen
Nicht bekannt*
Herzerkrankungen
Palpitationen
Nicht bekannt*
Gelegentlich
Torsade de Pointes
Nicht bekannt*
QT Verlängerung im EKG
Nicht bekannt*
Vorhofflimmern
Nicht bekannt*
Nicht bekannt*
Herzrhythmusstörungen
Nicht bekannt*
Tachykardie
Nicht bekannt*
Nicht bekannt*
Gefäßerkrankungen
Orthostatische Hypotonie
Gelegentlich
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Rhinitis
Gelegentlich
Trockenheit der Nase
Gelegentlich
Dyspnoe
Nicht bekannt*
Dysphonie
Nicht bekannt*
Epistaxis
Nicht bekannt*
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Mundtrockenheit
Häufig
Dyspepsie
Häufig
Häufig
Obstipation
Häufig
Häufig
Gelegentlich
Übelkeit
Häufig
Gelegentlich
Bauchschmerzen
Häufig
Gastroösophageale Refluxkrankheit
Gelegentlich
Durchfall
Gelegentlich
Trockene Kehle
Gelegentlich
Erbrechen
Selten*
Gelegentlich
Kolonobstruktion
Selten
Koprostase
Selten*
Ileus
Nicht bekannt*
Abdominelle Beschwerden
Nicht bekannt*
Leber- und Gallenerkrankungen
Lebererkrankungen
Nicht bekannt*
Abnormaler Leberfunktionstest
Nicht bekannt*
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Pruritus
Selten*
Gelegentlich
Trockene Haut
Gelegentlich
Ausschlag
Selten*
Gelegentlich
Urtikaria
Sehr selten*
Gelegentlich
Angioödem
Sehr selten*
Selten*
Stevens-Johnson Syndrom
Sehr selten*
Erythema multiforme
Sehr selten*
Nicht bekannt*
Exfoliative Dermatitis
Nicht bekannt*
Nicht bekannt*
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
| Systemorganklasse (SOC)Z Bevorzugter Begriff (PT) |
Solifenacin
5 mg and 10 mg
Tamsulosin 0.4 mg
Muskelschwäche
Nicht bekannt*
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Harnverhalt
Selten*
Erschwerte Miktion
Gelegentlich
Nierenfunktionsstörung
Nicht bekannt*
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Ejakulationsstörungen einschließlich retrograder Ejakulation und Anejakulation
Häufig
Häufig
Priapismus
Sehr selten*
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Müdigkeit
Häufig
Gelegentlich
Periphere Ödeme
Asthenie
Gelegentlich
# Die in dieser Tabelle aufgeführten UNWs von Solifenacin und Tamsulosin sind die UNWs, die in der Zusammenfassung der Produktmerkmale beider Produkte aufgeführt sind.
* aus Berichten nach der Markteinführung. Da diese spontan gemeldeten Ereignisse aus den weltweiten Erfahrungen nach dem Inverkehrbringen stammen, können die Häufigkeit der Ereignisse und die Rolle von Solifenacin oder Tamsulosin sowie deren Verursachung nicht zuverlässig bestimmt werden.
** aus Berichten nach der Markteinführung, beobachtet bei Katarakt- und Glaukom-Operationen.
siehe Abschnitt 4.4.
Langzeitsicherheitsdaten zu Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid
Das Nebenwirkungsprofil während der Behandlungsdauer von bis zu 1 Jahr war jenem ähnlich, das während 12-Wochen-Studien beobachtet wurde. Das Produkt ist gut verträglich und es wurden keine speziellen Nebenwirkungen mit einer Langzeitbehandlung in Zusammenhang gebracht.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Zum Harnverhalt, siehe Abschnitt 4.4
Ältere Personen
Das therapeutische Anwendungsgebiet von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid, nämlich durch benigne Prostatahyperplasie (BPH) hervorgerufene moderate bis schwere Speichersymptome (Dranginkontinenz, erhöhte Miktionsfrequenz) und Harnentleerungsstörungen, sind Erkrankungen, die ältere Männer betreffen.
Die klinische Entwicklung der Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid Kombination wurde mit Patienten im Alter von 45 bis 91 Jahren durchgeführt, mit einem Durchschnittsalter von
65 Jahren. Die Nebenwirkungen bei älteren Personen waren jenen ähnlich, die bei jungen Menschen beobachtet wurde.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome
Eine Überdosierung mit der Kombination aus Solifenacin und Tamsulosin kann möglicherweise zu schweren anticholinergen Wirkungen und akuter Hypotonie fuhren. Die höchste Dosis, die während einer klinischen Studie versehentlich eingenommen wurde, entsprach 126 mg Solifenacin-succinat und 5,6 mg Tamsulosinhydrochlorid. Diese Dosis wurde gut vertragen, wobei leichte Mundtrockenheit als einzige Nebenwirkung mit einer Dauer von 16 Tagen berichtet wurde.
Behandlung
Im Falle einer Überdosierung von Solifenacin und Tamsulosin sollte der Patient mit Aktivkohle behandelt werden. Eine Magenspülung ist sinnvoll, wenn innerhalb 1 Stunde durchgefuhrt, Erbrechen darf jedoch nicht induziert werden.
Wie von anderen Anticholinergika bekannt, können die Symptome einer Überdosierung mit Solifenacin folgendermaßen behandelt werden:
– Bei schweren zentralen anticholinergen Nebenwirkungen, wie Halluzinationen oder ausgeprägten Erregungszuständen: Behandlung mit Physostigmin oder Carbachol
– Konvulsionen oder ausgeprägte Erregungszustände: Behandlung mit Benzodiazepinen
– Bei respiratorischer Insuffizienz: Behandlung durch künstliche Beatmung
– Bei Tachykardie: symptomatische Behandlung, wenn erforderlich. Betarezeptorenblocker sollten mit Vorsicht angewendet werden, da die gleichzeitige Überdosierung mit Tamsulosin potentiell zu
– schwerer Hypotonie fuhren kann.
– Bei Harnverhalt: Behandlung durch Katheterisierung
Wie bei anderen Antimuskarinika ist im Fall einer Überdosierung bei Patienten mit einem bekannten Risiko für eine Verlängerung des QT-Intervalls (d. h. bei Hypokaliämie, Bradykardie oder bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern) sowie bei Patienten mit einer vorbestehenden, relevanten Herzkrankheit (d. h. Myokardischämie, Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz) besondere Vorsicht geboten.
Im Falle einer akuten Hypotonie, die nach einer Überdosierung mit dem wirksamen Bestandteil Tamsulosin auftreten kann, sollte die Behandlung symptomatisch erfolgen. Eine Hämodialyse ist wahrscheinlich nicht von Nutzen, da Tamsulosin zu einem sehr hohen Anteil an Plasmaproteine gebunden ist.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Alpha-Adrenozeptorantagonisten, ATC-Code: G04CA53
Wirkmechanismus
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid ist eine Kombinationstablette mit den beiden wirksamen Bestandteilen Solifenacin und Tamsulosin. Diese Wirkstoffe haben einen unabhängigen und gegenseitig ergänzenden Wirkmechanismen in der Behandlung mit BPH assoziierten Symptomen der unteren Harnwege (LUTS) mit Speichersymptomen.
Solifenacin ist ein kompetitiver, spezifischer Muskarin-Rezeptorantagonist und weist keine relevante Affinität zu verschiedenen anderen Rezeptoren, Enzymen und lonenkanälen auf. Die höchste Affinität zeigt Solifenacin zu Muskarin M3-Rezeptoren, gefolgt von Muskarin Ml – und M2– Rezeptoren.
Tamsulosin ist ein Antagonist des Alpha-1-Adrenozeptors. Tamsulosin bindet selektiv und kompetitiv an postsynaptische Alpha-1-Rezeptoren, insbesondere an die Subtypen Alpha-1A und Alpha-ID, und ist ein potenter Antagonist im Gewebe der unteren Harnwege.
Pharmakodynamische Wirkungen
Solifenacin/Tamsulosin Adamed Tabletten enthalten zwei wirksame Bestandteile, die eine voneinander unabhängige und gegenseitig ergänzende Wirkung bei der Behandlung von durch BPH hervorgerufenem LUTS mit Speichersymptomen aufweisen:
– Solifenacin verbessert Speicherfimktionsstörungen, die mit nicht-neuronal freigesetztem Acetylcholin im Zusammenhang stehen, das die M3-Rezeptoren in der Blase aktiviert. Nicht-neuronal freigesetztes Acethylcholin sensibilisiert die urotheliale Sinnesfunktion und äußert sich in Harndrang und häufiger Blasenentleerung.
– Tamsulosin verbessert Miktionsstörungen (erhöht die maximale Harnflussrate), indem es die Obstruktion durch Entspannung der glatten Muskulatur in Prostata, Blasenhals und Urethra lindert. Außerdem verbessert es Speicherfunktionsstörungen.
Kiinische Wirksamkeit und Sicherheit
Die Wirksamkeit wurde in einer Pivotalstudie der Phase 3 gezeigt, bei Patienten mit durch BPH assoziiertem LUTS mit Miktions- (obstruktive) Symptomen und zumindest dem folgenden Schweregrad an Speicher- (irritative) Symptomen: > 8 Miktionen/24 Stunden und > 2 Drang-Episoden/24 Stunden.
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid zeigte im Vergleich mit dem Placebo statistisch signifikante Verbesserungen von Studienbeginn bis Studienende in den beiden primären Endpunkten, den gesamten International Prostate Symptom Score (IPSS) Werten und „Total Urgency and Frequency Score“, und in den sekundären Endpunkten, Harndrang, Miktionshäufigkeit, durchschnittliches ausgeschiedenes Volumen pro Miktion, Nykturie, IPSS Miktions-Subscore, IPSS Lebensqualität (QoL), OAB Fragenbogen (OAB-q) Bother Score und OABq Health Related Quality of Life (HRQoL) Score, einschließlich aller Subscores (Bewältigung, Besorgnis, Schlaf und soziale Interaktion).
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid zeigte eine überlegene Verbesserung im Vergleich mit Tamsulosin OCAS (Oral Controlled Absorption System) sowohl beim „Total Urgency and Frequency Score“ als auch bei Miktionshäufigkeit, durchschnittlichem ausgeschiedenen Volumen pro Miktion und IPSS Miktions-Subscore. Dies wurde durch signifikante Verbesserungen des IPSS QoL und OAB-Q HRQoLGesamtscores einschließlich aller Subscores begleitet. Außerdem war Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid dem Tamsulosin OCAS beim Gesamt-IPS nicht unterlegen (p <0,001), wie erwartet.
S.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Solifenacinsuccinat/Tamsulosinhydrochlorid:
Die unten angeführten Daten zeigen die pharmakokinetischen Parameter nach Mehrfach-Dosierungen von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid.
Eine Bioäquivalenzstudie für die Mehrfach-Dosis hat gezeigt, dass durch die Verabreichung von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid eine vergleichbare Aufnahme erzielt wird wie durch die gleichzeitige Gabe von separaten Solifenacin- und Tamsulosin OCAS-Tabletten in derselben Dosierung.
Resorption
Nach Mehrfach-Gabe von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid variierte der tmax VOB Solifenacin in den verschiedenen Studien zwischen 4,27 und 4,76 Stunden, und der tmax von Tamsulosin zwischen 3,47 und 5,65 Stunden.
Die entsprechenden Cmax -Werte von Solifenacin schwankten zwischen 26,5 ng/ml und 32,0 ng/ml, während der Cinax von Tamsulosin zwischen 6,56 ng/ml und 13,3 ng/ml variierte.
Die AUC-Werte von Solifenacin bewegten sich zwischen 528 ng.h/ml und 601 ng.h/ml, und jene von Tamsulosin zwischen 97,1 ng.h/ml und 222 ng.h/ml. Die absolute Bioverfügbarkeit von Solifenacin beträgt etwa 90%, während für Tamsulosin angenommen wird, dass 70–79% resorbiert werden.
Eine Einzeldosis-Studie mit Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid über Wechselwirkungen mit Nahrung wurde nüchtern, nach einem fett- und kalorienarmen Frühstück und nach einem fetthaltigen, kalorienreichen Frühstück durchgeführt. Nach einem fetthaltigen, kalorienreichen Frühstück wurde für die Tamsulosin-Komponente von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid ein Anstieg des Cmax -Wertes um 54% im Vergleich zum nüchternen Zustand beobachtet, während der AUC-Wert um 33% angestiegen ist. Ein fett- und kalorienarmes Frühstück zeigte keinen Effekt auf die Pharmakokinetik von Tamsulosin. Die Pharmakokinetik der Solifenacin-Komponente wurde weder durch ein fett- und kalorienarmes, noch durch ein fetthaltiges, kalorienreiches Frühstück beeinflusst.
Die gleichzeitige Gabe von Solifenacin und Tamsulosin OCAS führte zu einer 1,19-fachen Steigerung des Cmax -Wertes, und zu einer 1,24-fachen Steigerung des AUC-Wertes von Tamsulosin im Vergleich zum AUC-Wert nach alleine verabreichten Tamsulosin OCAS-Tabletten. Es gab keine Hinweise auf eine Auswirkung von Tamsulosin auf die Pharmakokinetik von Solifenacin.
Elimination
Nach Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid -Einzelgabe lag die tl/2 von Solifenacin zwischen 49,5 und 53 Stunden, und jener von Tamsulosin zwischen 12,8 und 14 Stunden.
Die gleichzeitige Verabreichung mehrerer Dosen Verapamil 240 mg q.d. mit Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid führte zu einem Anstieg des Cmax um 60 % und des AUC um 63 % für Solifenacin, während für Tamsulosin der Cmax um 115 % und die AUC um 122 % anstieg.
Die Änderungen von Cmax und AUC werden als klinisch nicht relevant angesehen.
Die Analyse von Daten hinsichtlich der Populationspharmakokinetik der Phase-3-Daten zeigte einen Zusammenhang zwischen der intraindividuellen Variabilität in der Pharmakokinetik von Tamsulosin und Unterschieden in Alter, Körpergröße und al-Säure-Glykoprotein-Plasmakonzentrationen. Eine Zunahme des Alters und des al-sauren Glykoproteins war mit einem Anstieg der AUC verbunden, während eine Zunahme der Körpergröße mit einer Abnahme der AUC einherging.
Die gleichen Faktoren führten zu ähnlichen Veränderungen in der Pharmakokinetik von Solifenacin. Darüber hinaus wurde ein Anstieg der Gamma-Glutamyl-Transferase mit höheren AUC-Werten in Verbindung gebracht. Diese Änderungen der AUC werden nicht als klinisch relevant angesehen.
Angaben zu den einzelnen Wirkstoffen als Monotherapie dienen zur Vervollständigung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid:
Solifenacin
Resorption
Die Plasmaspitzenkonzentration von Solifenacin Tabletten wird 3 bis 8 Stunden nach Mehrfach-Dosierung erreicht, wobei Tmax dosisunabhängig ist.
Cmax und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) nehmen zwischen 5 und 40 mg dosis- proportional zu. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 90 %.
Verteilung
Das apparente Verteilungsvolumen von Solifenacin nach intravenöser Applikation beträgt ungefähr 6001. Etwa 98 % Solifenacin wird an Plasmaproteine gebunden, vor allem an saures Alpha-1-Glykoprotein.
Biotransformation
Solifenacin hat aufgrund der langsamen Metabolisierung einen niedrigen First-Pass-Effekt.
Solifenacin wird hauptsächlich über die Leber verstoffwechselt, in erster Linie vom Cytochrom CYP3A4. Es gibt jedoch auch andere Stoffwechselwege, die an der Metabolisierung von Solifenacin beteiligt sein können. Die systemische Clearance von Solifenacin liegt bei ungefähr 9,5 1/h. Nach peroraler Gabe wurden neben Solifenacin ein pharmakologisch wirksamer Metabolit (47?Hydroxysolifenacin) und drei inaktive Metaboliten (V-Glucuronid, V-Oxid und 4A-Hydroxy-V-Oxid von Solifenacin) im Plasma festgestellt.
Elimination
Nach Verabreichung einer Einzeldosis von 10 mg [14C-markiertem] Solifenacin wurden in einem Zeitraum von 26 Tagen ungefähr 70 % der Radioaktivität im Urin und 23 % im Stuhl nachgewiesen.
Im Urin wurden ungefähr 11 % der radioaktiven Substanz als unverändert ausgeschiedener Wirkstoff wiedergefunden, von den Metaboliten etwa 18 % des V-Oxids, 9 % des 4A-Hydroxy-V-Oxids und 8 % des 4Ä-Hydroxy-Metaboliten (aktiver Metabolit).
Tamsulosin
Resorption
Die Plasmaspitzenkonzentration von Tamsulosin OCAS wird 4 bis 6 Stunden nach Mehrfach-Dosierung von 0,4 mg/Tag erreicht. CmaXund AUC nehmen zwischen 0,4 mg und 1,2 mg dosisproportional zu. Die absolute Bioverfugbarkeit beträgt ca. 57 %.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen von Tamsulosin nach intravenöser Applikation beträgt ungefähr 161. Etwa 99% Tamsulosin wird an Plasmaproteine gebunden, vor allem an saures Alpha-1 -Glykoprotein.
Biotransformation
Tamsulosin hat aufgrund der langsamen Metabolisierung einen niedrigen First-Pass-Effekt. Tamsulosin wird hauptsächlich über die Leber verstoffwechselt, in erster Linie von den Cytochromen CYP3A4 und CYP2D6. Die systemische Clearance von Tamsulosin liegt bei ungefähr 2,91/h. Der größte Tamsulosin-Anteil liegt im Plasma in Form des unveränderten Wirkstoffes vor. Keiner der Metaboliten besitzt eine höhere Aktivität als die Ausgangsubstanz.
Elimination
Nach Verabreichung einer Einzeldosis von 0,2 mg [14C-markiertem] Tamsulosin wurden in einem Zeitraum von 1 Woche ungefähr 76 % der Radioaktivität im Urin und 21 % im Stuhl nachgewiesen.
Im Urin wurden ungefähr 9 % der radioaktiven Substanz als unverändert ausgeschiedener Wirkstoff wiedergefunden, davon etwa 16 % als Sulfat des O-deethylierten Tamsulosin und 8 % als O-Ethoxyphenoxy-Ethansäure.
Altere Patienten
In klinischen pharmakologischen und biopharmazeutischen Studien betrug das Alter der Probanden zwischen 19 und 79 Jahren. Nach Verabreichung von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid wurden die höchsten Expositions-Werte bei älteren Probanden beobachtet, obwohl es eine fast vollständige Überschneidung mit Einzelwerten bei jüngeren Probanden gab. Dies wurde durch Daten aus populations-pharmakokinetischen Analysen der Phase 2 und 3 bestätigt. Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid kann bei älteren Patienten angewendet werden.
Nierenfunktionsstörung
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid kann bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion angewendet werden.
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte die Anwendung mit Vorsicht erfolgen.
Die Pharmakokinetik von Solifenacinsuccinat/Tamsulosinhydrochlorid wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht untersucht.
Die folgenden Aussagen geben die vorhandenen Informationen zu den einzelnen Wirkstoffen im Hinblick auf Nierenfunktionsstörung wieder.
Solifenacin
Hinsichtlich der Werte für AUC und Cmax von Solifenacin gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion und gesunden Probanden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Creatinin-Clearance < 30 ml/min) war die Exposition gegenüber Solifenacin signifikant größer als bei den Kontrollpersonen. Cmax war um ca. 30 %, AUC um über 100 % und 11/2 um über 60 % erhöht. Zwischen der Creatinin-Clearance und der Solifenacin-Clearance war ein statistisch signifikanter Zusammenhang zu beobachten.
Bei Hämodialysepatienten wurden keine Untersuchungen zur Pharmakokinetik von Solifenacin durchgefiihrt.
Tamsulosin
Die Pharmakokinetik von Tamsulosin wurde bei 6 Patienten mit leichter bis mittelschwerer (30 <CrCl < 70 ml/min/1,73 m2) oder schwerer (< 30 ml/min/1,73 m2) Niereninsuffizienz und 6 Personen mit normaler Nierenfunktion (CrCl >90 ml/min/1,73 m2) verglichen. Während eine Änderung der Gesamtplasmakonzentration von Tamsulosin aufgrund der veränderten Bindung an AAG festgestellt wurde, blieben sowohl die Konzentration von ungebundenem (aktiven) Tamsulosinhydrochlorid als auch die intrinsische Clearance relativ konstant. Allerdings wurden Patienten im Finalstadium einer Nierenerkrankung (CrCl < 10 ml/min/1,73 m2) nicht untersucht.
Leberfunktionsstörungen
Solifenacinsuccinat/Tamsulosinhydrochlorid
Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid kann bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion angewendet werden, ist aber bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert.
Die Pharmakokinetik von Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht. Die folgenden Aussagen geben die verfügbaren Informationen zu den einzelnen Wirkstoffen im Hinblick auf Leberfunktionsstörung wieder.
Solifenacin:
Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh 7–9) bleibt Cmax unverändert, während AUC um 60 % erhöht und tl/2 verdoppelt wird. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wurden keine Untersuchungen zur Pharmakokinetik von Solifenacin durchgefiihrt.
Tamsulosin
Die Pharmakokinetik von Tamsulosin wurde bei 8 Patienten mit mittelschwerer Leberfonktions-störung (Child-Pugh 7 9) und 8 Personen mit normaler Leberfunktion verglichen. Während eine Änderung der Gesamtplasmakonzentration von Tamsulosin aufgrund der veränderten Bindungseigenschaften an AAG festgestellt wurde, wurde keine signifikante Änderung der Konzentration des ungebundenen (aktiven) Tamsulosinhydrochlorids bei einer moderaten (32 %) Veränderung der intrinsischen Clearance des ungebundenen Tamsulosin festgestellt. Tamsulosin wurde nicht an Patienten mit einer schweren Leberfunktionsstörung untersucht.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Es wurden keine präklinischen Studien mit Solifenacinsuccinat/ Tamsulosinhydrochlorid durchgefiihrt. Solifenacin und Tamsulosin wurden einzeln ausgiebig in tierexperimentellen Toxizitätsstudien evaluiert und die Ergebnisse stimmen mit den bekannten pharmakologischen Wirkungen überein. Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Fertilität, embryofetalen Entwicklung, Genotoxizitat und Karzinogenität lassen kein spezielles Risiko für den Menschen erkennen und fuhren nicht zu Bedenken hinsichtlich einer Potenzierung oder eines Synergismus von schädlichen Wirkungen bei gleichzeitiger Anwendung von Solifenacin und Tamsulosin.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Tamsulosin- Schicht – Schic ht mit ve ränderte r Freisetzung
Macrogol 7.000.000
Mikrokristalline Cellulose
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Solifenacin-Schicht – Schicht mit sofortiger Freisetzung
Calciumhydrogenphosphat
Mikrokristalline Cellulose, Siliciumdioxid-beschichtet
Niedrig substituierte Hydroxypropylcellulose
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Filmüberzug
Hypromellose
Macrogol 8000
Eisen(III)oxid (El 72)
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3
27 Monate
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
PA/Aluminium/PVC/Aluminium-Blisterpackung in einer Faltschachtel mit 30,90 oder 100 Tabletten.
PA/Aluminium/PVC/Aluminium-Einzeldosis-Blisterpackung in einer Faltschachtel mit 30 × 1, 90 × 1 oder 100 × 1 Tablette.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
Adamed Pharma S.A.
ul. Mariana Adamkiewicza No. 6a
05–152 Pienköw, Czosnöw
Polen
8. zulassungsnummer(n)
7005786.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
(siehe Unterschrift)