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Sympal 25 mg Lösung zum Einnehmen im Beutel - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Sympal 25 mg Lösung zum Einnehmen im Beutel

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Sympal 25 mg Lösung zum Einnehmen im Beutel

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Ein Beutel mit Lösung zum Einnehmen enthält 25 mg Dexketoprofen als Dexketoprofen-Trometamol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Ein Beutel enthält 2 g Sucrose und 20 mg Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (E 218).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.  darreichungsform

Lösung zum Einnehmen im Beutel

Leicht gefärbte Lösung mit Zitrusfruchtgeruch und -geschmack.

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

Kurzzeitige symptomatische Behandlung akuter Schmerzen von leichter bis mäßig starker Intensität, wie akute Schmerzen des Bewegungsapparates, Regelschmerzen, Zahnschmerzen.

Dieses Arzneimittel ist bei erwachsenen Patienten angezeigt.

4.2    dosierung und art der anwendung

4.2 dosierung und art der anwendung

Die niedrigste wirkungsvolle Dosis sollte für die kürzeste Dauer, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Erwachsene:

Entsprechend der Art und Stärke des Schmerzes beträgt die empfohlene Dosis üblicherweise 25 mg alle 8 Stunden. Die tägliche Gesamtdosis sollte 75 mg nicht überschreiten.

Dieses Arzneimittel ist ausschließlich für eine Kurzzeittherapie vorgesehen; die Behandlung ist auf die Zeit zu begrenzen, in der die Symptome auftreten.

Ältere Menschen:

Bei älteren Menschen wird empfohlen, die Behandlung im unteren Dosierungsbereich (50 mg Tagesgesamtdosis) zu beginnen. Bei gesicherter guter Verträglichkeit kann die Dosis auf die für Erwachsene übliche Dosis erhöht werden.

Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.4) sollten ältere Patienten besonders engmaschig überwacht werden.

Leberinsuffizi­enz:

Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz sollten die Behandlung mit einer geringeren Dosis beginnen (50 mg Tagesgesamtdosis) und sollten engmaschig überwacht werden. Dexketoprofen darf nicht angewendet werden bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz.

Niereninsuffi­zienz:

Die Anfangsdosis bei Patienten mit leicht beeinträchtigter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 60 – 89 ml/min) sollte auf eine Tagesgesamtdosis von 50 mg verringert werden (siehe Abschnitt 4.4). Dexketoprofen darf nicht angewendet werden bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance ≤ 59 ml/min) (siehe Abschnitt 4.3).

Kinder und Jugendliche:

Die Anwendung von Dexketoprofen bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht. Daher ist die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen nicht erwiesen. Das Arzneimittel sollte bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.

Art der AnwendungArt der Anwendung

Zum Einnehmen. Die Lösung zum Einnehmen kann direkt aus dem Beutel oder nach Einrühren des gesamten Beutelinhalts in ein Glas Wasser eingenommen werden. Nach Anbruch den gesamten Beutelinhalt einnehmen.

Gleichzeitige Nahrungsaufnahme verringert die Resorptionsges­chwindigkeit des Wirkstoffs (siehe Abschnitt 5.2). Deshalb wird empfohlen, bei akuten Schmerzen Sympal mindestens 15 Minuten vor den Mahlzeiten einzunehmen.

4.3    gegenanzeigen

– Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Patienten, bei denen Stoffe mit ähnlicher Wirkung (z. B. Acetylsalicylsäure oder andere NSAR) Asthmaanfälle, Bronchospasmen, akute Rhinitis auslösen oder Nasenpolypen, Urtikaria oder Angioödem verursachen

– bekannte fotoallergische oder fototoxische Reaktionen während einer Behandlung mit Ketoprofen oder Fibraten

– Patienten mit gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in Verbindung mit einer vorangegangenen NSAR-Behandlung in der Anamnese

– Patienten mit aktiven peptischen Ulzera/gastro­intestinalen Blutungen oder bei Patienten mit gastrointestinalen Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen in der Anamnese

– Patienten mit chronischer Dyspepsie

– Patienten mit anderen aktiven Blutungen oder Blutungsstörungen

– Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

– Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz

– Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance ≤ 59 ml/min)

– Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Score 10 – 15)

– Patienten mit hämorrhagischer Diathese oder anderen Koagulopathien

– Patienten mit schwerer Dehydratation (hervorgerufen z. B. durch Erbrechen, Durchfall oder unzureichende Flüssigkeitsau­fnahme)

– im dritten Trimenon der Schwangerschaft und während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Vorsichtig anzuwenden bei Patienten mit Allergien in der Anamnese.

Die gleichzeitige Anwendung von Dexketoprofen mit anderen NSAR, einschließlich selektiven Cyclooxygenase-2-Hemmern, sollte vermieden werden.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 sowie gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).

Gastrointestinale Sicherheit

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf. Wenn bei Patienten, die Dexketoprofen erhalten, Blutungen oder Ulzera auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Bei höheren NSAR-Dosen ist das Risiko für gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen bei Patienten mit einer Ulkus-Vorgeschichte – insbesondere wenn Blutungen oder Perforation auftraten (siehe Abschnitt 4.3) – und bei älteren Menschen erhöht.

Ältere Menschen: Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.2). Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigstmöglichen Dosis beginnen.

Wie bei allen NSAR muss nach jeglichen Hinweisen einer Ösophagitis, Gastritis und/oder eines Magen- und/oder Zwölffingerdar­mgeschwürs in der Vorgeschichte gesucht werden, um deren vollständige Heilung vor Therapiebeginn mit Dexketoprofen zu gewährleisten.

Patienten mit gastrointestinalen Symptomen oder gastrointestinalen Erkrankungen in der Anamnese sollten auf Funktionsstörungen des Gastrointesti­naltrakts kontrolliert werden, insbesondere auf gastrointestinale Blutungen.

NSAR sollten bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) in der Vorgeschichte mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlimmern kann (siehe Abschnitt 4.8). Bei diesen Patienten sollte eine Kombinationsthe­rapie mit schützenden Wirkstoffen (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpen­hemmern) erwogen werden. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure benötigen oder andere Arzneimittel, die wahrscheinlich das gastrointestinale Risiko erhöhen (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit gastrointestinalen Problemen in der Vorgeschichte, insbesondere ältere Patienten, sollten über jegliche ungewöhnlichen abdominalen Symptome berichten (insbesondere gastrointestinale Blutungen), insbesondere zu Behandlungsbeginn.

Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko von Ulzerationen oder Blutungen erhöhen können (wie orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer oder Thrombozytenag­gregationshem­mer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5)), sollte zu Vorsicht geraten werden.

Renale Sicherheit

Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Bei diesen Patienten kann die Anwendung von NSAR zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion, zu Flüssigkeitsre­tention und zu Ödemen führen. Vorsicht ist auch geboten bei Patienten, die Diuretika erhalten oder solchen, die eine Hypovolämie entwickeln können, da bei ihnen ein erhöhtes Nephrotoxizitätsri­siko besteht.

Eine ausreichende Flüssigkeitsau­fnahme ist während der Behandlung sicherzustellen, um einer Dehydratation und einer möglicherweise assoziierten erhöhten Nephrotoxizität vorzubeugen.

Wie alle NSAR kann Dexketoprofen die Plasmaspiegel von Harnstickstoff und Kreatinin erhöhen. Wie andere Hemmstoffe der Prostaglandin­synthese kann es Nebenwirkungen im renalen System verursachen, die zu Glomerulonephritis, interstitieller Nephritis, Papillennekrose, nephrotischem Syndrom und akutem Nierenversagen führen können.

Ältere Patienten leiden häufiger unter Beeinträchtigungen der Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2).

Hepatische Sicherheit

Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion. Wie andere NSAR kann Dexketoprofen eine vorübergehende leichte Erhöhung einiger Leberwerte und einen signifikanten Anstieg der Werte für AST und ALT bewirken. Im Fall eines deutlichen Anstiegs solcher Werte muss die Therapie abgebrochen werden.

Ältere Patienten leiden häufiger unter Beeinträchtigungen der Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2).

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Sicherheit

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich.

Besondere Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit Herzerkrankungen in der Anamnese, insbesondere bei solchen mit früheren Episoden von Herzinsuffizienz, weil bei diesen ein erhöhtes Risiko einer erneuten Herzinsuffizienz besteht, da Flüssigkeitsre­tention und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere in hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für das Auftreten von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Dexketoprofen auszuschließen.

Folglich sollten Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, manifester ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung nur nach sorgfältiger Abwägung mit Dexketoprofen behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Beginn

einer länger dauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) vorgenommen werden.

Alle nicht-selektiven NSAR können durch die Hemmung der Prostaglandin­synthese die Thrombozytenag­gregation hemmen und die Blutungszeit verlängern. Daher wird die Anwendung von Dexketoprofen bei Patienten, die eine andere die Blutgerinnung störende Therapie erhalten, wie Warfarin oder andere Cumarine oder Heparine, nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Ältere Patienten leiden häufiger unter Beeinträchtigungen der Herz-Kreislauffunktion (siehe Abschnitt 4.2).

Hautreaktionen

Im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR wurde sehr selten über schwere Hautreaktionen (einige mit letalem Ausgang) berichtet, einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse (siehe Abschnitt 4.8). Dem höchsten Risiko für diese Nebenwirkungen scheinen Patienten zu Behandlungsbeginn ausgesetzt zu sein; die Reaktion trat in den meisten Fällen erstmals innerhalb des ersten Behandlungsmonats auf. Sympal sollte beim ersten Auftreten von Hautausschlag, Schleimhautläsionen oder anderen Zeichen einer Überempfindlichkeit abgesetzt werden.

Maskierung der Symptome der zugrunde liegenden Infektionen

Dexketoprofen kann Infektionssymptome maskieren, was zu einem verspäteten Einleiten einer geeigneten Behandlung und damit zur Verschlechterung der Infektion führen kann. Dies wurde bei bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonien und bakteriell verursachten Komplikationen bei Varizellen beobachtet. Wenn dieses Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit einer Infektion verabreicht wird, wird eine Überwachung der Infektion empfohlen. Ambulant behandelte Patienten sollten einen Arzt konsultieren, falls die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.

Weitere Informationen

Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit

– einer angeborenen Störung des Porphyrinstof­fwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie)

– Dehydratation

– direkt nach einem größeren operativen Eingriff

Wenn von ärztlicher Seite eine Langzeittherapie mit Dexketoprofen als notwendig erachtet wird, sollten regelmäßig sowohl Leber- und Nierenfunktion als auch das Blutbild überprüft werden.

Schwere akute Überempfindlichke­itsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) sind in sehr seltenen Fällen beobachtet worden. Die Behandlung muss unterbrochen werden, wenn erste Anzeichen einer schweren Überempfindlichke­itsreaktion nach einer Einnahme von Dexketoprofen auftreten. Abhängig von den Symptomen müssen medizinisch notwendige Schritte durch medizinisches Fachpersonal eingeleitet werden.

Asthma-Patienten mit chronischem Schnupfen, chronischer Sinusitis und/oder Nasenpolypen haben ein höheres Allergierisiko gegenüber Acetylsalicylsäure und/oder NSAR als der Rest der Bevölkerung. Die Anwendung dieses Arzneimittels kann Asthmaanfälle oder Bronchospasmen verursachen, insbesondere bei Patienten, die allergisch gegen Acetylsalicylsäure oder NSAR sind (siehe Abschnitt 4.3).

In Ausnahmefällen können schwere Haut- und Weichteilinfek­tionen durch Varizellen verursacht werden. Es kann bislang nicht ausgeschlossen werden, dass NSAR eine Rolle bei der Verschlechterung dieser Infektionen spielen. Daher wird empfohlen, Dexketoprofen bei einer Varizellen-Infektion nicht anzuwenden.

Dexketoprofen sollte nur mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Blutbildungsstörun­gen, systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenose.

Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointesti­naltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.

Der in diesem Arzneimittel enthaltene sonstige Bestandteil Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (E 218) kann Überempfindlichke­itsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären FructoseIntoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Mangel sollten Sympal nicht einnehmen. Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Beutel, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die folgenden Wechselwirkungen gelten allgemein für nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR):

Nicht ratsame Kombinationen:

– Andere NSAR, einschließlich Cyclooxygenase-2-selektiver Hemmstoffe und hoher Salicylat-Dosen (≥ 3 g/Tag): Die gleichzeitige Gabe verschiedener NSAR kann durch einen synergistischen Effekt das Risiko für gastrointestinale Ulzera und Blutungen erhöhen.

– Antikoagulanzien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin durch die hohe Plasmaeiweißbindung von Dexketoprofen, Hemmung der Thrombozytenfun­ktion und Schädigung der gastroduodenalen Mukosa verstärken (siehe Abschnitt 4.4). Wenn die Kombination zwingend erforderlich ist, sollte eine engmaschige klinische Beobachtung und Kontrollen der Laborwerte durchgeführt werden.

– Heparine: Erhöhtes Blutungsrisiko (durch Hemmung der Plättchenfunktion und Schädigung der gastroduodenalen Mukosa). Wenn die Kombination zwingend erforderlich ist, sollte eine engmaschige klinische Beobachtung und Kontrollen der Laborwerte durchgeführt werden.

– Kortikosteroide: Es besteht ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzerationen oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

– Lithium (beschrieben für verschiedene NSAR): NSAR erhöhen die Lithiumspiegel im Blut, die toxische Werte erreichen können (verminderte renale Lithiumaussche­idung). Dieser Parameter muss daher zu Beginn der Behandlung, bei Dosisanpassung und bei Beendigung der Behandlung mit Dexketoprofen kontrolliert werden.

– Methotrexat bei Anwendung hoher Dosen von 15 mg/Woche und mehr: Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat durch eine Verminderung seiner renalen Elimination durch NSAR im Allgemeinen.

– Hydantoine und Sulfonamide: Die toxischen Wirkungen dieser Stoffe können erhöht werden.

Kombinationen, die Vorsichtsmaßnahmen erfordern:

– Diuretika, ACE-Hemmer, Aminoglykosid-Antibiotika und Angiotensin-II-Antagonisten: Dexketoprofen kann die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva vermindern. Die gemeinsame Gabe von Cyclooxygenase-Hemmstoffen mit ACEHemmern, Angiotensin-II-Antagonisten oder Aminoglykosid-Antibiotika kann bei einigen Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion (z. B. dehydrierte Patienten oder ältere Menschen mit beeinträchtigter Nierenfunktion) dazu führen, dass sich die Nierenfunktion weiter verschlechtert. Dieser Effekt ist in der Regel reversibel. Im Falle einer gemeinsamen Verordnung von Dexketoprofen und einem Diuretikum darf der Patient nicht hypovolämisch sein. Die Nierenfunktion ist zu Beginn der Behandlung zu überwachen und danach in regelmäßigen Abständen. Die gemeinsame Gabe von Sympal und kaliumsparenden Diuretika kann zu Hyperkaliämie führen. Die Kontrolle der Serum-Kalium-Spiegel ist erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).

– Methotrexat bei der Anwendung niedriger Dosen von weniger als 15 mg/Woche: Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat durch eine Verminderung seiner renalen Elimination durch Antiphlogistika im Allgemeinen. Wöchentliche Kontrolle des Blutbildes während der ersten Wochen der Kombinationsthe­rapie. Intensivere Überwachung bei Vorliegen auch leichter Nierenfunktion­sstörungen und bei älteren Patienten.

– Pentoxifyllin: Erhöhtes Blutungsrisiko. Verstärkte klinische Überwachung und häufigere Überprüfung der Blutungszeit.

– Zidovudin: Eine Woche nach Beginn der NSAR-Behandlung kann eine schwere Anämie durch toxische Wirkung des Zidovudins auf die Erythropoese auftreten. Daher ist eine Kontrolle des kompletten Blutbildes und des Retikulozytenwertes 1 – 2 Wochen nach Beginn der NSAR-Behandlung notwendig.

– Sulfonylharnstoffe: NSAR können die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen erhöhen, indem sie diese aus der Plasmaeiweißbindung verdrängen.

Kombinationen, die beachtet werden müssen:

– Betarezeptoren­blocker: Die Behandlung mit NSAR kann durch Hemmung der Prostaglandin­synthese die antihypertensive Wirkung vermindern.

– Ciclosporin und Tacrolimus: Durch Beeinflussung renaler Prostaglandin-Wirkungen kann die Nephrotoxizität verstärkt werden. Während der Kombinationsthe­rapie ist die Nierenfunktion zu überwachen.

– Thrombolytika: Erhöhtes Blutungsrisiko.

– Thrombozytenag­gregationshem­mer und selektive SerotoninWiede­raufnahmehemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko für Ulzerationen oder gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

– Probenecid: Die Plasmakonzentration von Dexketoprofen kann ansteigen. Diese Wechselwirkung kann auf eine Hemmung der renalen tubulären Sekretion und der Glucuronidierung zurückgeführt werden und erfordert eine Anpassung der Dexketoprofen-Dosis.

– Herzglykoside: NSAR können den Glykosid-Plasmaspiegel erhöhen.

– Mifepriston: Es besteht das theoretische Risiko, dass Prostaglandin­Synthesehemmer die Wirkung von Mifepriston verändern können. Begrenzte Hinweise deuten darauf hin, dass die Anwendung von NSAR am Tag der Prostaglandingabe weder die Wirkung von Mifepriston oder des Prostaglandins im Hinblick auf Zervixreifung oder Uteruskontrak­tilität noch die klinische Wirksamkeit des medikamentösen Schwangerschaf­tsabbruchs beeinflusst.

– Chinolon-Antibiotika: Tierexperimentelle Daten weisen darauf hin, dass hohe Dosen von Chinolonen in Kombination mit NSAR das Risiko für das Auftreten von Krämpfen erhöhen können.

– Tenofovir: Die gemeinsame Anwendung mit NSAR kann Harnstoff-Stickstoff- und Kreatinin-Laborparameter erhöhen. Um eine mögliche gemeinsame Beeinflussung der Nierenfunktion gering zu halten, muss die Nierenfunktion überwacht werden.

– Deferasirox: Die gemeinsame Anwendung mit NSAR kann das Risiko für gastrointestinale Toxizität erhöhen. Engmaschige klinische Überwachung ist erforderlich, wenn Deferasirox mit diesen Substanzen kombiniert wird.

– Pemetrexed: Durch gemeinsame Anwendung mit NSAR kann die Elimination von Pemetrexed vermindert werden. Daher ist Vorsicht angezeigt, wenn höhere NSAR-Dosen angewendet werden. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance 45 bis 79 ml/min) muss die Anwendung von NSAR in der Zeit von 2 Tagen vor bis 2 Tagen nach Pemetrexed-Anwendung vermieden werden.

4.6

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung von Dexketoprofen ist während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons und während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin-Synthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen war von weniger als 1 % auf etwa 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin­Synthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantativem Verlust und zu embryofetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin-Synthesehemmer erhielten (siehe Abschnitt 5.3).

Ab der 20. Schwanger­schaftswoche kann die Anwendung von Dexketoprofen ein durch eine fötale Nierenfunktion­sstörung ausgelöstes Oligohydramnion verursachen. Dies kann kurz nach Beginn der Behandlung auftreten und ist in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel. Zusätzlich wurden Fälle berichtet, bei denen nach der Behandlung im zweiten Schwangerschaf­tstrimenon eine Verengung des Ductus arteriosus auftrat, wobei sich diese in den meisten Fällen nach dem Absetzen der Behandlung zurückgebildet hat. Somit sollte Dexketoprofen während des ersten und zweiten Schwangerschaf­tstrimenons nicht gegeben werden, es sei denn, dies ist unbedingt notwendig. Wenn Dexketoprofen bei einer Frau angewendet wird, die versucht, schwanger zu werden oder sich im ersten und zweiten

Schwangerschaf­tstrimenon befindet, sollte die Dosis so gering wie möglich und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden. Nach einer mehrtägigen Anwendung von Dexketoprofen ab der 20. Schwanger­schaftswoche sollte eine pränatale Überwachung hinsichtlich eines Oligohydramnions und einer Verengung des Ductus arteriosus in Betracht gezogen werden. Dexketoprofen sollte abgesetzt werden, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus arteriosus festgestellt wird.

Während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons können alle Prostaglandin­Synthesehemmer

– den Fötus folgenden Risiken aussetzen:

kardiopulmonale Toxizität (vorzeitige Verengung/vor­zeitiger Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonale Hypertonie); Nierenfunktion­sstörung (siehe oben);

– die Mutter und das Neugeborene am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen:

mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenag­gregationshem­mender Effekt, der auch bei sehr geringen Dosen auftreten kann; Hemmung der Uteruskontrak­tionen, die zu verzögerten Wehen oder einem verlängerten Geburtsvorgang führen kann.
Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Dexketoprofen beim Menschen mit der Muttermilch ausgeschieden wird. Die Anwendung von Dexketoprofen ist in der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

FertilitätFertilität

Die Anwendung von Dexketoprofen kann, wie die Anwendung anderer NSAR, die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Dexketoprofen in Betracht gezogen werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Dieses Arzneimittel kann Nebenwirkungen wie Schwindel, Sehstörungen oder Schläfrigkeit/Müdig­keit verursachen. In diesen Fällen können die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtig­t sein.

4.8  nebenwirkungen

4.8 nebenwirkungen

Die in klinischen Studien (Darreichungsform: Tabletten) beobachteten unerwünschten Ereignisse, bei denen zumindest der Verdacht eines Zusammenhangs mit der Einnahme von Dexketoprofen bestand, sowie die Nebenwirkungen, die seit der Markteinführung von Sympal berichtet wurden, sind nach Organklassen und Häufigkeit geordnet nachfolgend aufgelistet.

Da die Anwendung der Lösung zum Einnehmen zu höheren Cmax-Plasmawerten für Dexketoprofen führt als die Einnahme von Tabletten, kann ein möglicherweise erhöhtes Risiko für (gastrointestinale) Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden.

SYSTEMORGANKLASSE

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1 000 bis < 1/100)

Selten

(≥ 1/10 000 bis

< 1/1 000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Neutropenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Kehlkopfödem

anaphylaktische Reaktion, einschließlich anaphylaktischer Schock

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Appetitlosigkeit

Psychiatrische Erkrankungen

Schlaflosigkeit, Angst

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Schwindel/ Benommenheit, Schläfrigkeit

Parästhesie, Synkope

Augenerkrankungen

verschwommenes Sehen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Vertigo

Tinnitus

Herzerkrankungen

Palpitationen

Tachykardie

Gefäßerkrankungen

Hitzegefühl (Flush)

Hypertonie

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Bradypnoe

Bronchospasmus, Dyspnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit und/oder Erbrechen, Abdominalschmerz, Diarrhö, Dyspepsie

Gastritis, Obstipation, Mundtrockenheit, Flatulenz

peptisches Ulkus, Blutung oder Perforation eines peptischen Ulkus (siehe Abschnitt 4.4)

Pankreatitis

Leber- und

Gallenerkrankungen

hepatozelluläre Schädigung

SYSTEMORGANKLASSE

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1 000 bis < 1/100)

Selten

(≥ 1/10 000 bis

< 1/1 000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Ausschlag

Urtikaria, Akne, vermehrtes Schwitzen

Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (LyellSyndrom), Angioödem, Gesichtsödem, Lichtempfindlichke­itsreaktion, Pruritus

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Rückenschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

akutes Nierenversagen, Polyurie

Nephritis oder nephrotisches Syndrom

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Menstruationsstörun­g, Prostataerkrankung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Ermüdung, Schmerzen, Asthenie, Schüttelfrost, Unwohlsein

periphere Ödeme

Untersuchungen

anormale Werte bei Leberfunktionstest

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen, die manchmal tödlich verlaufen, besonders bei älteren Patienten, können auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Nach Anwendung sind Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Flatulenz, Obstipation, Dyspepsie, Abdominalschmerz, Teerstuhl, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis und die Verschlimmerung einer Colitis und eines Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) berichtet worden. Weniger häufig wurde eine Gastritis beobachtet. Im Zusammenhang mit einer NSAR-Therapie wurde über Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz berichtet.

Wie bei anderen NSAR können die folgenden Nebenwirkungen auftreten: Aseptische Meningitis, die insbesondere bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenose vorkommen kann; hämatologische Reaktionen (Purpura, aplastische und hämolytische Anämie, und selten Agranulozytose und Knochenmarkshy­poplasie).

Sehr selten bullöse Hautreaktionen, wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere in hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für das Auftreten von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenMeldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Die Symptome einer Überdosierung sind nicht bekannt. Bei vergleichbaren Arzneimitteln traten gastrointestinale (Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen) und neurologische Störungen (Schläfrigkeit, Schwindel, Desorientierung, Kopfschmerzen) auf.

Im Falle einer versehentlichen oder beabsichtigten Überdosierung sollte eine sofortige symptomatische Therapie entsprechend der klinischen Verfassung des Patienten eingeleitet werden. Wenn von einem Erwachsenen oder einem Kind mehr als 5 mg/kg Körpergewicht eingenommen wurden, sollte innerhalb einer Stunde Aktivkohle gegeben werden.

Dexketoprofen-Trometamol ist dialysierbar.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Propionsäure-Derivate;

ATC-Code: M01AE17

Dexketoprofen-Trometamol ist das Trometamolsalz der S-(+)-2-(3-Benzoylphenyl)pro­pionsäure, ein analgetisch, antiphlogistisch und antipyretisch wirkender Stoff, der zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika gehört (ATC-Code: M01AE).

Wirkmechanismus

Der Wirkmechanismus der nichtsteroidalen Antirheumatika beruht auf der Verminderung der Prostaglandin­synthese durch Hemmung der Cyclooxygenase. Insbesondere erfolgt eine Hemmung der Umwandlung von Arachidonsäure in die zyklischen Endoperoxide PGG2 und PGH2, aus denen die Prostaglandine PGE1, PGE2, PGF2α, PGD2 und auch Prostacyclin (PGI2) und Thromboxane (TxA2 und TxB2) gebildet werden. Außerdem kann die Prostaglandin­synthesehemmung andere Entzündungsme­diatoren, beispielsweise die Kinine, beeinflussen und auf diese Weise eine indirekte Wirkung hervorrufen, die additiv zur direkten Wirkung wäre.

Pharmakodynamische Wirkungen

Bei Tieren und Menschen wurde gezeigt, dass Dexketoprofen die Cyclooxygenase­Isoenzyme COX-1 und COX-2 hemmt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Klinische Studien an verschiedenen Schmerzmodellen zeigten, dass Dexketoprofen eine effektive analgetische Wirkung besitzt. Bei verschiedenen Studien trat die analgetische Wirkung 30 Minuten nach der Einnahme ein. Die Dauer der analgetischen Wirkung betrug 4 – 6 Stunden.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Zwei Bioäquivalenzstu­dien wurden an gesunden Probanden durchgeführt, um 25 mg Dexketoprofen als Lösung zum Einnehmen im Beutel, eingenommen mit oder ohne Wasser, mit den Filmtabletten zu vergleichen.

Der Vergleich zwischen der Dexketoprofen-Tablette und der Lösung zum Einnehmen, eingenommen mit Wasser, zeigte, dass die beiden Darreichungsformen bioäquivalent bezogen auf die Gesamtexposition (AUC) waren. Maximale Plasmakonzentra­tionen (Cmax) waren bei der Lösung zum Einnehmen circa 20 % höher im Vergleich zur Tablette.

Der Vergleich zwischen der Dexketoprofen-Tablette und der Lösung zum Einnehmen, eingenommen ohne Wasser, zeigte, dass die beiden Darreichungsformen bioäquivalent sowohl in Bezug auf AUC als auch Cmax waren.

Resorption

Dexketoprofen wird nach oraler Gabe rasch resorbiert. Bei Anwendung als Lösung zum Einnehmen werden maximale Plasmakonzentra­tionen nach 15 – 20 Minuten (Bereich 10 – 75 Minuten) erreicht.

Wenn Dexketoprofen zusammen mit der Nahrung aufgenommen wird, verändern sich die AUC-Werte nicht, jedoch sinken die Cmax-Werte und die Resorptionsges­chwindigkeit ist verringert (vergrößerte tmax).

Verteilung

Die Verteilungs- und die Eliminationshal­bwertszeit für Dexketoprofen beträgt 0,35 bzw. 1,65 Stunden. Wie bei anderen Stoffen mit einer hohen Plasmaeiweißbindung (99 %) liegt das mittlere Verteilungsvolumen unter 0,25 l/kg. In pharmakokinetischen Studien mit Mehrfachgaben wurde beobachtet, dass die AUC-Werte nach der letzten Gabe des Arzneimittels nicht anders waren als nach Einmaldosierung, was darauf hindeutet, dass eine Akkumulation nicht stattfindet.

Biotransformation und EliminationBiotransformation und Elimination

Nach Einnahme von Dexketoprofen wird im Harn nur das S-(+)-Enantiomer gefunden, woraus hervorgeht, dass beim Menschen keine Inversion in das R-(-)-Enantiomer erfolgt.

Die Elimination von Dexketoprofen erfolgt hauptsächlich durch Glucuronidierung und anschließende renale Ausscheidung.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Genotoxizität und Immunpharmakologie lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Studien zur chronischen Toxizität bei Mäusen und Affen ergaben für die höchste Dosis, bei der keine Nebenwirkungen auftraten (No Observed Adverse Effect Level, NOAEL), einen Wert, der doppelt so hoch war wie die empfohlene maximale Dosis für Menschen. Beim Affen wurden als Hauptnebenwirkung nach Verabreichung höherer Dosen Blut in den Fäzes, verringerte Gewichtszunahme und, bei der höchsten Dosis, erosive gastrointestinale Läsionen beobachtet. Diese Effekte traten bei Dosen auf, die einer 14– bis 18-fach höheren Exposition als der empfohlenen maximalen Dosis für Menschen entsprechen.

Es liegen keine tierexperimentellen Studien in Bezug auf ein kanzerogenes Potenzial vor.

Wie für die gesamte Arzneimittelklasse der NSAR bekannt, kann Dexketoprofen das embryo-fetale Überleben in Tiermodellen beeinflussen, sowohl indirekt durch gastrointestinale Toxizität bei den schwangeren Muttertieren, als auch durch direkte Beeinflussung der fetalen Entwicklung.

6.  pharmazeutische angaben

6.1  liste der sonstigen bestandteile

Ammoniumglycy­rrhizat (Ph. Eur.)

Neohesperidin­dihydrochalcon

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (E 218)

Saccharin-Natrium

Sucrose

Macrogrol 400

Zitrusfrucht-Aroma

Povidon K90

Dinatriumhydro­genphosphat

Natriumdihydro­genphosphat-Dihydrat

Gereinigtes Wasser

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Einzeldosis-Beutel aus laminierter PES/Al/LDPE-Folie. Jeder Beutel enthält 10 ml Lösung zum Einnehmen.

Packung mit 2, 4, 10 oder 20 Beuteln

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

BERLIN-CHEMIE AG

Glienicker Weg 125

12489 Berlin Deutschland

Tel.: (030) 6707 – 0 (Zentrale) Fax: (030) 6707 – 2120

8.    zulassungsnummer

96406.00.00

9.  datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung:

30.05.2017

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:

04.02.2021

10.    stand der information

10. stand der information

Mai 2023

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: