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TestoGalen 3-Monats-Depot 1000 mg/4 ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - TestoGalen 3-Monats-Depot 1000 mg/4 ml Injektionslösung

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

TestoGalen 3-Monats-Depot 1000mg/4 ml Injektionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Jeder ml Injektionslösung enthält 250 mg Testosteronun­decanoat entsprechend 157,9 mg Testosteron.

Jede Ampulle/ Durchstechflasche mit 4 ml Injektionslösung enthält 1000 mg

Testosteronun­decanoat entsprechend 631,5 mg Testosteron.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

2000 mg Benzylbenzoat pro Ampulle /Fläschchen.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Injektionslösung

Schwach gelbe bis gelbe ölige Lösung.

4.    klinische angaben

4.1     anwendungsgebiete

Testosteroner­satztherapie bei männlichem Hypogonadismus, wenn der

Testosteronmangel klinisch und labormedizinisch bestätigt wurde (siehe Abschnitt 4.4).

4.2    dosierung und art der anwendung

Der Inhalt einer Ampulle/Durchstechflas­che TestoGalen (entsprechend 1000 mg Testosteronun­decanoat) wird im Abstand von 10 bis 14 Wochen injiziert. Injektionen mit dieser Häufigkeit können ausreichende Testosteronspiegel aufrechterhalten und führen nicht zur Kumulation.

Beginn der Therapie

Vor Beginn und während der Einleitung der Therapie sind die Testosteron-Serumspiegel zu bestimmen. In Abhängigkeit von der Höhe der Testosteron-Serumspiegel und den klinischen Symptomen kann das erste Intervall für die Injektion im Vergleich zu dem für die Erhaltungstherapie empfohlenen Intervall von 10 bis 14 Wochen auf minimal 6 Wochen reduziert werden. Mit einer solchen Aufsättigungsdosis können schneller ausreichende Steady-State-Testosteronspiegel erreicht werden.

Erhaltungstherapie und Individualisierung der Therapie

Das Injektionsintervall sollte innerhalb des empfohlenen Bereichs von 10 bis 14 Wochen bleiben. Während der Erhaltungstherapie ist eine sorgfältige Kontrolle der TestosteronSe­rumspiegel erforderlich. Es ist ratsam, die Testosteron-Serumspiegel regelmäßig zu messen.

Die Bestimmungen sollten am Ende eines jeden Injektionsinter­valls unter Berücksichtigung klinischer Symptome durchgeführt werden. Diese TestosteronSe­rumspiegel sollten im unteren Drittel des Normbereichs liegen. Serumspiegel unterhalb des Normbereichs würden anzeigen, dass das Injektionsintervall verkürzt werden muss. Bei zu hohen Serumspiegeln kann eine Verlängerung des Injektionsinter­valls in Betracht gezogen werden.

Besondere Gruppen

Kinder und Jugendliche

TestoGalen ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen indiziert und wurde bei Männern unter 18 Jahren nicht klinisch untersucht (siehe Abschnitt 4.4).

Ältere Patienten

Begrenzte Daten deuten darauf hin, dass eine Dosisanpassung bei älteren Patienten nicht notwendig ist (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Es wurden keine formalen Studien bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen durchgeführt. Die Anwendung von TestoGalen ist bei Männern mit früheren oder bestehenden Lebertumoren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Es wurden keine formalen Studien bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen durchgeführt.

Art der Anwendung

Zur intramuskulären Anwendung.

Die Injektion muss sehr langsam (über 2 Minuten) erfolgen. TestoGalen ist nur zur intramuskulären Injektion bestimmt. Es ist darauf zu achten, dass TestoGalen unter Einhaltung der für intramuskuläre Injektionen üblichen Vorsichtsmaßnahmen tief in den Gesäßmuskel injiziert wird.

Dabei muss besonders darauf geachtet werden, dass intravasale Injektionen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4 unter „Anwendung“). Die intramuskuläre Injektion muss

unmittelbar nach dem Öffnen der Ampulle/Durchstechflas­che erfolgen (Hinweise zur Ampulle siehe Abschnitt 6.6 Anleitung zum sicheren Öffnen der Ampulle).

4.3    gegenanzeigen

Die Anwendung von TestoGalen ist kontraindiziert bei Männern mit

– androgenabhängigem Karzinom der Prostata oder der männlichen Brustdrüse

– früheren oder bestehenden Lebertumoren

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten­sonstigen Bestandteile.

Die Anwendung von TestoGalen bei Frauen ist kontraindiziert.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die Anwendung von TestoGalen bei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen.

TestoGalen darf nur bei einem nachgewiesenen (hyper- oder hypogonadotropen) Hypogonadismus und nach vorherigem Ausschluss anderer Ursachen, die der Symptomatik zugrunde liegen können, angewendet werden. Der Testosteronmangel muss eindeutig durch klinische Symptome (Rückbildung der sekundären Geschlechtsmer­kmale, Veränderung der Körperzusammen­setzung, Asthenie, Abnahme der Libido, erektile Dysfunktion usw.) nachgewiesen und durch zwei voneinander unabhängige Bestimmungen des Testosterons im Blut bestätigt werden.

Ältere Patienten

Es liegen nur wenige Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit mit der Anwendung von TestoGalen bei Patienten über 65 Jahren vor. Bisher gibt es keinen Konsens über altersspezifische Testosteron-Referenzwerte. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die Testosteron-Serumspiegel physiologischen mit zunehmendem Alter absinken.

Medizinische Untersuchung und Laboruntersuchun­gen

Medizinische Untersuchungen

Vor Beginn der Therapie mit Testosteron müssen sich alle Patienten einer gründlichen ärztlichen Untersuchung unterziehen, um das Risiko eines vorbestehenden Prostatakarzinoms auszuschließen. Bei mit Testosteron behandelten Patienten müssen sorgfältige und regelmäßige Kontrollunter­suchungen der Prostata und der Brust mit den gegenwärtig etablierten Methoden (digitale rektale Untersuchung und Überprüfung des PSA- Serumspiegels) mindestens einmal jährlich durchgeführt werden, bei älteren Patienten und bei Risikopatienten (mit bestimmten klinisch oder familiär bedingten Risikofaktoren) zweimal pro Jahr. Nationale Richtlinien zur Überwachung der Sicherheit unter Testosteroner­satztherapie müssen berücksichtigt werden.

Laboruntersuchun­gen

Der Testosteronspiegel ist vor Beginn und während der Behandlung regelmäßig zu bestimmen. Der Arzt sollte die Dosis auf den einzelnen Patienten individuell anpassen, um die Aufrechterhaltung eugonadaler Testosteronspiegel sicherzustellen.

Bei Patienten, die eine Langzeit-Androgentherapie erhalten, sollen auch die folgenden Laborparameter regelmäßig überprüft werden: Hämoglobin und Hämatokrit, Leberfunktionstests und Lipidprofil (siehe Abschnitt 4.8).

Aufgrund der Variabilität von Laborwerten sollten alle Testosteronmes­sungen im selben Labor durchgeführt werden.

Tumoren

Androgene können die Entwicklung eines subklinischen Prostatakrebses und einer benignen Prostatahyperplasie beschleunigen.

TestoGalen sollte bei Krebspatienten, bei denen aufgrund von Knochenmetastasen ein Risiko für eine Hyperkalzämie (und eine damit verbundene Hyperkalzurie) besteht, nur mit Vorsicht angewandt werden. Es wird empfohlen, bei diesen Patienten regelmäßig den Kalziumspiegel im Serum zu kontrollieren.

Es wurden Fälle von benignen und malignen Lebertumoren bei Anwendern von hormonellen Substanzen wie z.B. androgenen Verbindungen berichtet. Wenn bei Männern, die TestoGalen anwenden starke Oberbauchbeschwer­den, eine Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominellen Blutung auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdi­agnostischen Überlegungen einbezogen werden.

Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz

Bei Patienten, die an einer schweren Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz oder einer ischämischen Herzerkrankung leiden, kann die Therapie mit Testosteron ernsthafte Komplikationen verursachen, charakterisiert durch Ödeme, die mit oder ohne kongestive Herzinsuffizienz einhergehen können. In diesem Fall muss die Therapie sofort abgebrochen werden.

Leber- oder Niereninsuffizienz

Studien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit dieses Arzneimittels bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion wurden nicht durchgeführt. Daher darf eine Testosteroner­satztherapie bei diesen Patienten nur mit Vorsicht erfolgen.

Herzinsuffizienz

Vorsicht ist geboten bei Patienten, die zu Ödemen neigen, z.B. im Falle einer schwerer kardialen, hepatischen oder renalen Insuffizienz oder einer ischämichen Herzerkrankung, da die Behandlung mit Androgenen zu einer erhöhten Retention von Natrium und Wasser führen kann. Im Falle ernsthafter Komplikationen, die durch Ödeme mit oder ohne kongestive Herzinsuffizienz charakterisiert sind, muss die Therapie sofort abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Testosteron kann einen Anstieg des Blutdrucks bewirken. TestoGalen sollte daher bei Männern mit arterieller Hypertonie mit Vorsicht angewandt werden.

Blutgerinnungsstörun­gen

Grundsätzlich müssen die für Patienten mit erworbenen oder angeborenen Blutungsstörungen geltenden Einschränkungen bei der Anwendung intramuskulärer Injektionen stets beachtet werden.

Es wurde berichtet, dass Testosteron und seine Derivate die Wirkung von Cumarin abgeleiteter oraler Antikoagulanzien steigern (siehe Abschnitt 4.5).

Bei der Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie oder Risikofaktoren für venöse Thromboembolien (VTE) ist Vorsicht geboten, da bei dieser Patientengruppe in Studien und Berichten nach der Markteinführung Fälle von

Thrombosen (z.B. tiefe Venenthrombose, pulmonale Embolie, okulare Thrombose) unter der Therapie mit Testosteron berichtet wurden. Bei thrombophilen Patienten wurden auch VTE-Fälle unter einer Antikoagulati­onsbehandlung berichtet, weshalb die Fortsetzung der Testosteronbe­handlung nach dem ersten thrombotischen Ereignis sorgfältig abgewogen werden sollte. Im Falle einer Fortsetzung der Behandlung sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das individuelle VTE-Risiko zu minimieren.

Andere Erkrankungen

TestoGalen sollte bei Patienten mit Epilepsie oder Migräne nur mit Vorsicht angewandt werden, da sich diese Erkrankungen verschlimmern können.

Bei Androgen-behandelten Patienten, die nach der Testosteroner­satztherapie normale Testosteron-Plasmaspiegel erreichen, kann es zu einer verbesserten Insulinempfin­dlichkeit kommen. Daher könnte es erforderlich sein die Dosierung von Antidiabetika zu reduzieren.

Bestimmte klinische Symptome, wie Reizbarkeit, Nervosität, Gewichtszunahme, langanhaltende oder häufige Erektionen, können auf eine übermäßige Androgenexposition hinweisen und erfordern eine Dosisanpassung.

Eine vorbestehende Schlafapnoe kann sich verstärken.

Die Anwendung von TestoGalen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von TestoGalen als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdun­gen sind nicht auszuschließen (siehe Abschnitt 4.8).

Androgene, wie in TestoGalen enthalten, sind nicht dazu geeignet, bei gesunden Personen die Muskelentwicklung zu fördern oder die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern.

TestoGalen sollte auf Dauer abgesetzt werden, wenn die Symptome einer übermäßigen Androgenexpostition persistieren oder während der Therapie in dem empfohlenen Dosierungsregime wieder auftreten.

Medikamentenmis­sbrauch und Abhängigkeit

Testosteron wurde missbräuchlich eingesetzt. Typischerweise in höheren Dosen als die für die zugelassene(n) Indikation(en) empfohlenen Dosen und in Kombination mit anderen anabolen androgenen Steroiden. Der Missbrauch von Testosteron und anderen anabolen androgenen Steroiden kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen, darunter kardiovaskuläre (mit in einigen Fällen tödlichen Folgen), hepatische und/oder psychiatrische Ereignisse. Ein Testosteronmis­sbrauch kann zu Abhängigkeits- und Entzugssymptomen führen, wenn die Dosis erheblich reduziert oder die Anwendung abrupt eingestellt wird. Der Missbrauch von Testosteron und anderen anabolen androgenen Steroiden birgt ernsthafte Gesundheitsrisiken und von einem Missbrauch ist abzuraten.

Anwendung

Wie alle öligen Lösungen muss TestoGalen exakt intramuskulär und sehr langsam (über 2 Minuten) injiziert werden. Eine pulmonale Mikroembolie mit öligen Lösungen kann in seltenen Fällen zu Anzeichen und Symptomen wie Husten, Dyspnoe, Unwohlsein, Hyperhydrose, Schmerzen in der Brust, Schwindel, Parästhesie oder Synkope führen. Diese Reaktionen können während oder unmittelbar nach der Injektion auftreten und sind reversibel. Der Patient muss deshalb während und unmittelbar nach jeder Injektion beobachtet werden, damit mögliche Anzeichen und Symptome einer öligen pulmonalen

Mikroembolie rechtzeitig erkannt werden können. Die Behandlung erfolgt gewöhnlich mit unterstützenden Maßnahmen, z.B. durch zusätzliche Sauerstoffgabe.

Es wurden Verdachtsfälle von anaphylaktischen Reaktionen nach der Injektion von TestoGalen berichtet.

Information zu sonstigen Bestandteilen:

Dieses Arzneimittel enthält 2000 mg Benzylbenzoat in jeder 4 ml Ampulle / Durchstechflasche, entsprechend 500 mg/ml.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Orale Antikoagulanzien

Es wurde berichtet, dass Testosteron und seine Derivate die Wirkung von Cumarin abgeleiteter oraler Antikoagulanzien steigern. Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien erhalten, ist daher eine engmaschige Überwachung erforderlich, insbesondere zu Beginn und am Ende der Androgen- Therapie. Eine häufigere Überprüfung von Prothrombinzeit und häufigere INR-Bestimmungen werden empfohlen.

Andere Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Testosteron mit ACTH oder Kortikosteroiden kann die Ödembildung fördern. Daher sind diese Wirkstoffe, insbesondere bei Patienten mit Herzoder Lebererkrankungen oder bei Patienten, die zu Ödemen neigen, mit Vorsicht anzuwenden.

Beeinflussung von Laboruntersuchun­gen: Androgene können die Spiegel des thyroxinbindenden Globulins herabsetzen und somit zu verringerten Gesamt-T4-Serumspiegel und einer erhöhten T3– und T4-Harzaufnahme führen. Die Spiegel der freien Schilddrüsenhormone bleiben jedoch unverändert. Es gibt keine klinischen Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfun­ktion.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Fertilität

Die Testosteroner­satztherapie kann die Spermatogenese reversibel unterdrücken (siehe

Abschnitte 4.8 und 5.3).

Schwangerschaft und Stillzeit

TestoGalen ist bei Frauen nicht indiziert und darf bei schwangeren oder stillenden Frauen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

TestoGalen hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    nebenwirkungen

<1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100) und selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000). die nebenwirkungen wurden in 6 klinischen studien (n=422) dokumentiert und mindestens als „möglicherweise hervorgerufen durch testogalen“ eingestuft.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Bei Überdosierung sind außer dem Absetzen des Arzneimittels oder einer Reduzierung der Dosis keine speziellen therapeutischen Maßnahmen erforderlich.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Androgene, 3-Oxoandrosten(4)-Derivate, ATC-Code: G03BA03

Testosteronun­decanoat ist ein Ester des natürlich vorkommenden Androgens Testosteron. Die Wirkform Testosteron wird durch Abspaltung der Seitenkette gebildet.

Testosteron ist das wichtigste männliche Androgen, das hauptsächlich in den Hoden und in einem geringen Umfang in der Nebennierenrinde gebildet wird.

Testosteron ist für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale während der fetalen, frühkindlichen und pubertären Entwicklung verantwortlich und erhält danach den maskulinen Phänotyp und die androgenabhängigen Funktionen (z. B. Spermatogenese, akzessorische Geschlechtsdrüsen) aufrecht. Darüber hinaus übt es weitere Funktionen aus, beispielsweise in Haut, Muskeln, Skelett, Nieren, Leber, Knochenmark und ZNS.

In Abhängigkeit vom Zielorgan zeigt Testosteron hauptsächlich ein androgenes (z. B. Prostata, Samenbläschen, Epididymis) oder proteinanaboles Wirkungsspektrum (Muskeln, Knochen, Hämatopoese, Nieren, Leber).

In einigen Organen wirkt Testosteron nach peripherer Umwandlung von Testosteron zu Estradiol. Dieses wird dann von den Estrogenrezeptoren des Zellkerns in der Zielzelle gebunden, wie z. B. in den Hypophysen-, Fett-, Gehirn- und Knochenzellen sowie in den Leydig-Zellen des Hodens.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

TestoGalen ist ein Depotpräparat mit Testosteronun­decanoat. Es wird intramuskulär verabreicht, wodurch der First-Pass-Effekt umgangen wird. Nach intramuskulärer Injektion der öligen Lösung wird Testosteronun­decanoat allmählich aus dem Depot freigesetzt und von Serumesterasen nahezu vollständig in Testosteron und Undecansäure gespalten. Einen Tag nach der Anwendung kann ein Anstieg der TestosteronSe­rumspiegel über die Basalwerte gemessen werden.

Steady-State-Bedingungen

Bei hypogonadalen Männern wurde nach der ersten i.m. Injektion von 1000 mg Testosteronun­decanoat ein mittlerer Cmax-Wert von 38 nmol/l (11 ng/ml) nach 7 Tagen erreicht. Die zweite Injektion erfolgte 6 Wochen nach der ersten; danach wurden maximale Testosteronwerte von ca. 50 nmol/l (15 ng/ml) erreicht. Bei den drei darauf folgenden Injektionen wurde ein gleich bleibendes Dosierungsintervall von 10 Wochen eingehalten. Der Steady-State wurde zwischen der dritten und fünften Injektion erreicht. Die mittleren Cmax- und Cmin-Testosteronwerte unter Steady-State-Bedingungen betrugen ca. 37 nmol/l (11 ng/ml) bzw. 16 nmol/l (5 ng/ml). Die mediane intra- und interindividuelle Variabilität (Variationsko­effizient, Angabe in %) der Cmin-Werte betrug 22 % (Variationsbreite: 9–28 %) bzw. 34 % (Variationsbreite: 25–48 %).

Verteilung

Im Serum von Männern sind ca. 98 % des zirkulierenden Testosterons an sexualbindendes Globulin (SHBG) und Albumin gebunden. Nur der ungebundene Testosteronanteil gilt als biologisch wirksam. Nach intravenöser Infusion von Testosteron bei älteren Männern betrug die Eliminationshal­bwertszeit etwa eine Stunde und das scheinbare Verteilungsvolumen ca. 1,0 l/kg.

Biotransformation

Testosteronun­decanoats wird nach Spaltung des Esters als Testosteron auf dem gleichen Weg wie endogen gebildetes Testosteron metabolisiert und ausgeschieden. Die Undecansäure wird durch β-Oxidation auf dem gleichen Weg wie andere aliphatische Carbonsäuren metabolisiert. Die aktiven Hauptmetaboliten von Testosteron sind Estradiol und Dihydrotestosteron.

Elimination

Testosteron unterliegt einer extensiven hepatischen und extrahepatischen Metabolisierung. Nach Gabe von radioaktiv markiertem Testosteron erscheinen ca. 90 % der Radioaktivität im Urin als Glukuron- und Schwefelsäure­konjugate und 6 % nach Durchlaufen des enterohepatischen Kreislaufs in den Fäzes. Die renal ausgeschiedenen Produkte enthalten Androsteron und Etiocholanolon. Nach i.m. Verabreichung dieser Depotformulierung beträgt die Halbwertszeit der Freisetzungsrate 90 ± 40 Tage.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Toxizitätsstudien ergaben keine anderen Wirkungen, als jene, die auf der Basis des hormonellen Profils von TestoGalen erklärt werden können.

Testosteron erwies sich in vitro im Reverse-Mutations-Test (Ames-Test) und im Hamsterovarzellen-Test als nicht mutagen. In tierexperimentellen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen der Androgenbehandlung und der Entwicklung bestimmter Krebsarten gefunden. Experimentelle Daten bei Ratten zeigten nach Behandlung mit Testosteron eine erhöhte Inzidenz von Prostatakarzinomen.

Es ist bekannt, dass Sexualhormone die Entwicklung bestimmter, durch bekannte Kanzerogene hervorgerufene Tumore fördern. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt.

Fertilitätsstudien mit Nagetieren und Primaten zeigten, dass die Therapie mit Testosteron die Fertilität dosisabhängig durch Unterdrücken der Spermatogenese vermindern kann.

Studien zur Umweltrisikobe­wertung haben gezeigt, dass Testosteronun­decanoat ein Risiko für Wasserorganismen darstellen kann.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Benzylbenzoat

Raffiniertes Rizinusöl

6.2    inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre.

Das Arzneimittel muss unmittelbar nach dem Öffnen angewendet werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

6.5    art und inhalt des behältnisses

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

7.    inhaber der zulassung

GALENpharma GmbH

Wittland 13

24109 Kiel

Deutschland

8.    zulassungsnummer(n)

7012202.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

10. Juni 2024

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: