Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Thiobitum Zugsalbe 20 % (200 mg/g) Salbe
1. bezeichnung des arzneimittels
Thiobitum Zugsalbe 20 % (200 mg/g) Salbe
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Wirkstoff:
1 g Salbe enthält 200 mg Ammo-niumbituminosulfonat (20 %).
Sonstige Bestandteile:
Enthält Cetylstearylalkohol und
Wollwachsalkohole [können
Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) enthalten] (siehe Abschnitt 4.4).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Salbe
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Zur Reifung von Furunkeln und oberflächlichen abszedierenden Prozessen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, wird Thiobitum Zugsalbe in ein- bis zweitägigem Abstand in dicker Schicht auf die Haut aufgetragen.
Die behandelte Fläche wird mit einem Verband abgedeckt. Die Anwendungsdauer sollte max. 3 – 5 Tage betragen.
4.3 gegenanzeigen
Thiobitum Zugsalbe darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Ammoniumbi-tuminosulfonat und andere sulfo-nierte Schieferölprodukte oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
Ein Kontakt mit den Augen ist zu vermeiden.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Wollwachsalkohole und Cetylstea-rylalkohol können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Das in den Wollwachsalkoholen enthaltene Butylhydroxytoluol kann ebenfalls örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen mitteln und sonstige wechselwirkungen
Ammoniumbituminosulfonat kann andere Wirkstoffe solubilisieren und dadurch deren Aufnahme in die Haut verstärken. Deshalb sollte ein gleichzeitiger Gebrauch anderer Salben oder Cremes unterbleiben.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Ammonium-bituminosulfonat bei Schwangeren und Stillenden vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten: (< 1/10.000)
Nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
In seltenen Fällen kann bei der Anwendung von Thiobitum Zugsalbe neben einer Reizung der Haut (heftiges Jucken, Brennen, Rötung) eine Kontaktallergie auftreten.
Bei starker Ausprägung muss die Behandlung abgebrochen werden. Sollten weitere Nebenwirkungen festgestellt werden, ist der Arzt zu informieren.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn
Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Sulfonierte Schieferöle, Dermatikum
ATC-Code: D11AX
Ammoniumbituminosulfonat ist eine teerartige, schwarzbraune Masse, die aus Ölschiefer gewonnen wird. Es ist in Wasser gut löslich. Die in der Dermatologie angewandten sulfonierten Schieferöle Ammonium-, Natrium- und Calciumbituminosulfonat bestehen aus verschiedenen gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen, stickstoffhaltigen Basen sowie Thiophen und anderen schwefelhaltigen Verbindungen (Schwefelgehalt etwa 10 %).
Ammoniumbituminosulfonat wirkt bei lokaler Anwendung auf der Haut schwach antibakteriell und antiphlogistisch.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Untersuchungen zur Pharmakokinetik beim Menschen liegen für Ammo-niumbituminosulfonat bisher nicht vor. Um Informationen über die
quantitativen Verhältnisse bei dermaler Applikation zu gewinnen, wurde mittels Radio – Tracer – Technik (35S-Ammoniumbituminosulfo-nat) die Resorption, Distribution und Elimination bei dermaler Applikation an Miniaturschweinen untersucht. Bei 24-stündiger Applikation zeigte sich ein deutlicher Anstieg des Schwefel – Blutspiegels, der zwischen 7 und 12 Stunden den Maximalwert erreichte. Die Versuchstiere nahmen 1 – 3 % der aufgetragenen, radioaktiv markierten Substanz über die Haut auf. Davon wurden innerhalb von 240 Stunden 88,2 % auf renalem bzw. faecalem Wege wieder ausgeschieden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität an Ratten ergaben sowohl bei oraler als auch bei dermaler Gabe keine lokalen oder systemischen Veränderungen.
Chronische Toxizität
Kontrollierte Studien zur chronischen Toxizität an Ratten und Hunden nach oraler Verabreichung zeigten keine Hinweise auf toxische Erscheinungen, lediglich in den Höchstdosisgruppen kam es zu verminderter Futteraufnahme und leichter Sedierung.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In mehreren in-vitro und in-vivo Untersuchungen konnte kein Hinweis auf mutagene Eigenschaften von dunklem sulfoniertem Schieferöl festgestellt werden. Untersuchungen zur Kanzerogenität an Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für substanzbedingte kanzerogene Effekte.
Reproduktionstoxizität
In Studien zur Embryotoxizität an Kaninchen und Ratten wurden mit oraler Applikation keine Schädigungen der Embryonen festgestellt. Spätere Stadien der intrauterinen Entwicklung, mögliche Auswirkungen auf postnatale Parameter, Effekte auf die Fertilität und der Übergang des Wirkstoffs in die Milch sind nicht untersucht worden. Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Weißes Vaselin, Wollwachsalkohole [können Butylhydroxytoluol (Ph. Eur.) enthalten], Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.), gereinigtes Wasser
6.2 inkompatibilitäten
6.2 inkompatibilitätens. Abschnitt 4.5
6.3 Dauer der Haltbarkeit
6.3 Dauer der Haltbarkeit3 Jahre im ungeöffneten Behältnis.
Nach Anbruch bis zum angegebenen Verfalldatum haltbar.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Aluminiumtube
OP zu 15 g Salbe
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH
Von-Humboldt-Str. 1
64646 Heppenheim
Tel.: 062 52/95 70 00
Fax: 062 52/95 88 44
E-Mail:
Internet:
8. zulassungsnummer
3000778.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
25.09.2012
10. stand der information
10. stand der informationMai 2023
11. Verkaufsabgrenzung
11. VerkaufsabgrenzungApothekenpflichtig