Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Totylem
1. bezeichnung des arzneimittels
Totylem 60 mg/0,4 mg, Filmtablette
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Eine Filmtablette enthält:
Eisen (als Eisen(Ⅱ)-gluconat)................................................................................................... 60,000 mg
Folsäure (als Folsäure-Hydrat).................................................................................................. 0,400 mg
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung :
1 Filmtablette enthält 158 mg Lactose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Filmtablette.
Perlrosafarbene, runde Filmtablette mit einem Durchmesser von 12 mm und einer Dicke von 7 mm.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Prophylaxe und Behandlung von Eisenmangel mit erhöhtem Folsäurebedarf während der Schwangerschaft, nach der Geburt und in der Stillzeit.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
1 Tablette pro Tag (60 mg Eisen und 0,4 mg Folsäure).
Dauer der Behandlung
Zur prophylaktischen Behandlung sollten schwangere Frauen 6 Monate lang behandelt werden oder, wenn eine 6-monatige Behandlung während der Schwangerschaft nicht erreicht werden kann, die Prophylaxe in der Zeit nach der Geburt (6 bis 12 Wochen nach der Entbindung) fortführen.
Im Falle eines Eisenmangels sollte die Anwendungsdauer lang genug sein, um die Eisenspeicher (Serumeisen, Serumtransferrinrezeptor und Transferrinsättigungsfaktor) wieder aufzufüllen.
Der Hämoglobin- und Ferritinspiegel im Serum sollten 8 Wochen nach Beginn der Behandlung überprüft werden. Die Notwendigkeit einer anschließenden Überwachung liegt im Ermessen des Arztes. Bei schwangeren Frauen sollten diese Tests mindestens einmal im zweiten Trimester wiederholt werden.
Kinder und Jugendliche
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen bestimmt, da die Anwendung nur bei Frauen während der Schwangerschaft, nach der Geburt und in der Stillzeit indiziert ist.
Ältere Patienten
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei älteren Personen bestimmt, da die Anwendung nur bei Frauen während der Schwangerschaft, nach der Geburt und in der Stillzeit indiziert ist.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4). Bei einer schweren Beeinträchtigung der Nierenfunktion sollte Eisen jedoch intravenös verabreicht werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Filmtabletten sollten nicht gelutscht, gekaut oder im Mund behalten werden, sondern sollten unzerkaut mit einem Glas Wasser geschluckt werden (siehe Abschnitt 4.4). Die Tabletten sollten je nach Magen-Darm-Verträglichkeit vor oder während der Mahlzeiten eingenommen werden, unter Berücksichtigung eventueller Wechselwirkungen mit bestimmten Nahrungsmitteln (siehe Abschnitt 4.5).
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Eine Eisenüberladung wie Hämosiderose oder Hämochromatose, normozytäre oder hypersiderinämische Anämie wie Thalassämie, refraktäre Anämie, aplastische Anämie.
Eisenmangelanämien (z. B. hämolytische Anämie, megaloblastäre Anämie mit Vitamin-B12-Mangel). Wiederholte oder chronische Bluttransfusionen.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Eine Eisenergänzung hat keinen Einfluss auf ungewöhnlich niedrige Eisenkonzentrationen im Blut im Zusammenhang mit entzündlichen Syndromen.
Eine Eisenergänzung sollte nach Möglichkeit mit der Behandlung der zugrunde liegenden Ursache kombiniert werden.
Patienten mit bereits bestehenden Magen-Darm-Erkrankungen wie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Darmstrikturen, Divertikeln, Gastritis und Magen-Darm-Geschwüren sollten mit Totylem mit Vorsicht behandelt werden.
Der Folsäurestoffwechsel und der Vitamin-B12-Stoffwechsel hängen eng zusammen, sodass ein Mangel an einem der beiden Vitamine zu einer megaloblastären Anämie und/oder zu sich überschneidenden neurologischen Symptomen führt. Die Verabreichung von Folsäure bei Vitamin-B12-Mangel verhindert nicht das Auftreten klinischer Symptome und kann sowohl zu einem neurologischen und später auch zu einem hämatologischen Rückfall führen. Daher muss vor der Behandlung mit Totylem ein Vitamin-B12-Mangel ausgeschlossen werden.
Für Patienten mit einem klinisch relevanten Mangel an Folsäure ist eine Formulierung mit einem höheren Folsäuregehalt erforderlich.
Bei Patienten mit Schluckstörungen besteht möglicherweise ein Risiko für Rachengeschwüre und Ösophagusläsionen.
Die Aspiration von Eisentabletten kann zu einer Nekrose der Bronchialschleimhaut führen, die möglicherweise zu Husten, Hämoptyse, Bronchostenose und/oder einer Lungeninfektion führt (selbst wenn die Aspiration Tage bis Monate vor dem Auftreten dieser Symptome erfolgte). Patienten mit Schluckbeschwerden sollten nur nach sorgfältiger Abwägung des individuellen Aspirationsrisikos mit Eisentabletten behandelt werden. Andere Formulierungen sollten in Betracht gezogen werden. Patienten sollten bei einem Verdacht auf Aspiration ärztlichen Rat einholen (siehe Abschnitt 4.8).
Aufgrund der Gefahr von Zahnverfärbungen und Geschwüren im Mund, Rachen und in der Speiseröhre sollten die Tabletten nicht gelutscht, gekaut oder im Mund behalten werden, sondern im Ganzen mit einem großen Glas Wasser geschluckt werden.
Dieses Arzneimittel kann die Stuhlfarbe (schwarz) ohne klinische Konsequenzen verändern.
Nach den in der Literatur veröffentlichten Daten kann die Magenschleimhaut und die Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes von Patienten, die mit Eisenpräparaten behandelt werden, pigmentiert sein, was bei Magen-Darm-Operationen störend wirken kann (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten mit einer Leberfunktionsstörung, einschließlich alkoholischer Lebererkrankung, nichtalkoholischer Fettlebererkrankung und Virushepatitis, sollten vorsichtig mit Totylem behandelt werden.
Patienten mit einer eingeschränkter Nierenfunktion können einen erhöhten Eisenbedarf aufweisen.
Patienten mit einer schweren und chronischen Nierenerkrankung, die Erythropoetin benötigen, sind mit Vorsicht zu behandeln und Eisen sollte ihnen intravenös verabreicht werden, da oral verabreichtes Eisen bei urämischen Patienten nur schlecht absorbiert wird (siehe Abschnitt 4.2).
Die gleichzeitige Einnahme großer Mengen an Tee oder Kaffee kann die Eisenaufnahme hemmen (siehe Abschnitt 4.5).
Eine versehentlich hohe Einnahme kann zu schweren Vergiftungen führen, insbesondere bei Kleinkindern (siehe Abschnitt 4.9).
Patienten mit der seltenen erblichen Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder einer GlucoseGalactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Nicht empfohlene Kombinationen
Eisen (Salze) (als Injektion)
Lipothymie oder sogar Schock aufgrund der schnellen Freisetzung von Eisen aus seiner komplexen Form und der Transferrinsättigung.
Kombinationen, die Vorsicht erfordern
Calcium
Reduzierte Aufnahme von Eisensalzen aus dem Magen-Darm-Trakt.
Eisensalze sollten zwischen den Mahlzeiten und nicht zusammen mit Calcium eingenommen werden.
Cholestyramin
Reduzierte Aufnahme von Eisensalzen aus dem Magen-Darm-Trakt.
Eisensalze sollten innerhalb von 1 bis 2 Stunden vor oder 4 Stunden nach der Einnahme von Cholestyramin eingenommen werden.
Antazida (einschließlich Aluminium-, Calcium- und Magnesiumsalze), Protonenpumpeninhibitoren und Adsorptionsmittel
Reduzierte Aufnahme von Eisensalzen aus dem Magen-Darm-Trakt.
Die Verabreichung von Eisensalzen mit Antazida und Adsorptionsmitteln sollte (wenn möglich) mehr als 2 Stunden voneinander getrennt liegen.
Trientin
Reduzierte Aufnahme von Eisensalzen aus dem Magen-Darm-Trakt.
Die Verabreichung von Eisensalzen mit Trientin sollte von einander getrennt erfolgen (wenn möglich mehr als 2 Stunden).
Lebensmittel
Phytinsäuren (Vollkornprodukte), Gemüse, Polyphenole (Tee, Kaffee, Rotwein), Calcium (Milch, Milchprodukte) und einige Proteine (Eier) beeinträchtigen die Eisenaufnahme erheblich.
Die Verabreichung von Eisensalzen sollte von diesen Lebensmitteln mehr als 2 Stunden getrennt erfolgen (wenn möglich).
Zu berücksichtigende Kombinationen
Folsäure-Antagonisten
Folsäure-Antagonisten, wie z. B. Methotrexat oder Sulfasalazin können wegen ihrer antagonistischen
Eigenschaften die Wirkung der Folsäure mindern.
Chloramphenicol
Die gleichzeitige Verabreichung von Chloramphenicol und Folsäure kann die hämatopoetische Reaktion gegenüber Folsäure verzerren.
5-Fluorouracil und andere orale Fluoropyrimidine
Sowohl die zytostatischen als auch die unerwünschten Wirkungen von 5-Fluorouracil und anderen oralen Fluoropyrimidinen können durch die gleichzeitige Verabreichung von hohen Dosen an Folsäure verstärkt werden.
Kombinationen, die Vorsicht erfordern
Bisphosphonate (orale Einnahme)
Verminderte gastrointestinale Resorption von Bisphosphonaten.
Die Verabreichung von Eisensalzen sollte von der Bisphosphonat-Gabe getrennt erfolgen (wenn möglich mindestens 30 Minuten bis mehr als 2 Stunden, je nach Bisphosphonat).
Tetrazykline (orale Einnahme)
Verminderte gastrointestinale Resorption von Zyklinantibiotika (Bildung von Komplexen).
Die Verabreichung von Eisensalzen mit Zyklinantibiotika sollte (wenn möglich) mehr als 2 Stunden voneinander getrennt erfolgen.
Entacapon
Verminderte gastrointestinale Resorption von Entacapon und Eisen aufgrund der Chelatisierung von Eisen durch Entacapon.
Die Verabreichung von Eisensalzen mit Entacapon sollte (wenn möglich) mehr als 2 Stunden voneinander getrennt erfolgen.
Fluorchinolone, Schilddrüsenhormone, Carbidopa, Levodopa, Methyldopa, Penicillamin, Strontium, Zink Verminderte gastrointestinale Resorption dieser Substanzen.
Die Verabreichung von Eisensalzen mit diesen Substanzen sollte (wenn möglich) mehr als 2 Stunden voneinander getrennt erfolgen.
HIV-Integrase-Inhibitoren
Die gastrointestinale Resorption von gleichzeitig eingenommenen HIV-Integrase-Inhibitoren ist unter nüchternen Bedingungen verringert.
Eisensalze sollten zusammen mit HIV-Integrase-Inhibitoren entweder getrennt (wenn möglich über
2 Stunden) oder mit einer Mahlzeit eingenommen werden.
Phenobarbital, Primidon, Phenytoin, Fosphenytoin, Carbamazepin, Pheneturid
Die Plasmakonzentrationen dieser Antikonvulsiva sinken aufgrund des erhöhten Metabolismus, wobei Folsäure einer der Cofaktoren ist.
Eine klinische Überwachung, die Kontrolle der Plasmakonzentrationen des Antiepileptikums und gegebenenfalls eine Dosisanpassung sind während der Folsäure-Supplementierung und nach deren Absetzen erforderlich.
Kombinationen, die berücksichtigt werden müssen
Acetohydroxysäure
Verringerte gastrointestinale Resorption der beiden Arzneimittel durch Eisenchelatisierung.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen (mehr als 1000 Expositionen) deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität hin. Totylem kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies aus klinischer Sicht notwendig ist.
Stillzeit
Eisen und Folsäure werden in die Muttermilch ausgeschieden, bei therapeutischen Dosen von Totylem sind jedoch keine Auswirkungen auf gestillte Neugeborene/Kinder zu erwarten. Totylem kann während der Stillzeit verwendet werden.
Fertilität
Zur Wirkung von Eisen (II)-gluconat und Folsäure auf die Fertilität liegen derzeit keine ausreichenden Daten vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Zur Beurteilung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden keine Studien mit Totylem durchgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass Totylem keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat.
4.8 nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind gemäß der MedDRA-System-Organklasse aufgelistet und werden wie folgt aufgeführt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, <1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, <1/100), selten (≥ 1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), unbekannt (kann auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden).
| MedDRA-System-Organklasse | Häufig | Frequenz unbekannt (Kann anhand der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden) |
| Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion | |
| Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Bronchostenose, Lungennekrose (siehe Abschnitt 4.4) | |
| Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Obstipation, Diarrhoe, abdominelle Distension, Abdominalschmerz, Übelkeit, Sodbrennen, Erbrechen, schwarzer Stuhlgang (übliche Farbe) | Zahnverfärbung*, Reizung des MagenDarm-Trakts, Gastritis, Schleimhautpigmentierung im Gastrointestinaltrakts (Pseudomelanosis), Mundulzeration, Pharynxulzeration, Verletzung des Oesophagus |
| Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes | Ausschlag, Pruritus, Urtikaria, Angioödem, allergische Dermatitis |
*Braune oder schwarze Flecken auf den Zähnen sind nach Beendigung der Behandlung reversibel.
Nach den in der Literatur veröffentlichten Daten kann die Magenschleimhaut und die Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes von Patienten, die mit Eisenpräparaten behandelt werden, pigmentiert sein, was bei Magen-Darm-Operationen störend wirken kann.
*** Bei Patienten mit Schluckstörungen besteht möglicherweise auch das Risiko einer Verletzung der Speiseröhre oder einer Bronchialnekrose im Falle einer versehentlichen Aspiration.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Über Fälle von Überdosierung mit Eisensalzen, insbesondere bei Kleinkindern durch versehentliches Verschlucken wurde berichtet. Die Einnahme von oralen Dosen von 20 mg elementarem Eisen/kg Körpergewicht oder mehr kann zu Vergiftungssymptomen führen. Die Einnahme von mehr als 60 mg/kg kann zu schwerer Toxizität führen. Das Äquivalent von 200 bis 250 mg elementarem Eisen /kg gilt als potenziell tödlich.
Eine akute Eisenvergiftung kann in fünf Stadien auftreten:
Im ersten Stadium (0,5 bis 6 Stunden) weisen die Patienten insbesondere gastrointestinale Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Hämatemesis und Hämatochezie auf. Patienten mit einer nur leichten bis mittelschweren Vergiftung überschreiten dieses erste Stadium im Allgemeinen nicht. Das zweite Stadium (6 bis 24 Stunden) wird nicht immer beobachtet und stellt eine scheinbare Erholungsphase dar, da die Magen-Darm-Beschwerden des Patienten trotz der Aufnahme giftiger Eisenmengen verschwinden können. Das dritte Stadium (6 bis 72 Stunden) ist durch ein Wiederauftreten gastrointestinaler Symptome, Schock und eine metabolische Azidose gekennzeichnet. In diesem Stadium wurden auch eiseninduzierte Koagulopathie, Leberfunktionsstörung, Kardiomyopathie und Nierenversagen beobachtet. Das vierte Stadium (12 bis 96 Stunden) ist durch eine Zunahme der Aminotransferasewerte und ein mögliches Fortschreiten bis zum Leberversagen gekennzeichnet. Das fünfte Stadium (2 bis 8 Wochen) stellt die Heilungsfolgen einer verletzten Magen-DarmSchleimhaut dar, einschließlich Pylorus- oder proximaler Darmnarben und Obstruktion.Der Übergang von einem Stadium zum nächsten kann sehr schnell ablaufen und nicht jeder Patient durchläuft jedes Stadium.
Eine Behandlung mittels einer Magenspülung mit 1 %iger Natriumbicarbonatlösung sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden. In Abhängigkeit von der Eisenkonzentration im Serum kann die Verwendung eines Chelatbildners empfohlen werden, wobei Deferoxamin das spezifischste Mittel ist.
Es wurde festgestellt, dass eine Überdosis an Folsäure psychische, gastrointestinale sowie Schlafstörungen verursacht. Die in Totylem enthaltene Folsäuredosis ist sehr niedrig, sodass das Risiko einer Toxizität im Zusammenhang mit einer Überdosierung sehr gering ist.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: ANTIANÄMIKA, ATC-Code: B03AD05.
Bezogen auf Eisen::
Eisen ist ein essentieller Mineralnährstoff, der eine Schlüsselrolle bei vielen physiologischen Funktionen wie dem Sauerstofftransport, der ATP-Produktion, der DNA-Synthese und dem Elektronentransport spielt.
Wirkmechanismus
Eisen ist das im Hämoglobin eingebettete Zentralatom der Hämgruppe und ist auch für die Erythropoese unerlässlich.
In Bezug auf die Folsäure:
Wirkmechanismus
Folsäure (Folat) fungiert als ein Coenzym bei der Übertragung von Kohlenstoffatomen in der Biosynthese von Purinnukleotiden und Desoxythymidinmonophosphat, die für die Synthese von DNA und RNA essentiell sind. Allgemein werden für Zellwachstum und -reproduktion große Mengen an Folsäure (Folat) benötigt: Gewebe des Nervensystems und Erythrozyten.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bezogen auf Eisen:
Resorption
Die Eisenresorption ist ein aktiver Prozess, der hauptsächlich im Duodenum und im proximalen Jejunum stattfindet. Die Resorption nimmt zu, wenn die Eisenspeicher abnehmen.
Die gleichzeitige Einnahme bestimmter Nahrungsmittel, Getränke oder die gleichzeitige Einnahme bestimmter Arzneimittel kann die Eisenresorption beeinträchtigen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Verteilung
Eisen wird im Körper hauptsächlich im Knochenmark (Erythroblasten) und in den Erythrozyten gespeichert. Eisen wird in einem Komplex als Ferritin in der Leber, der Milz und dem Knochenmark gespeichert. Im Blutstrom wird Eisen durch Transferrin hauptsächlich zum Knochenmark transportiert, wo es in das Hämoglobin eingebaut wird.
Biotransformation
Eisen ist ein Metallion, das von der Leber selbst nicht metabolisiert wird.
Elimination
Die durchschnittliche Eisenausscheidung bei gesunden Probanden wird auf ungefähr 1 mg/Tag geschätzt. Die Hauptausscheidungswege sind der Gastrointestinaltrakt (Ausscheidung von Enterozyten, Abbau von Häm aus der Extravasation von Erythrozyten), der Urogenitaltrakt und die Haut.
In Bezug auf die Folsäure:
Resorption
Folsäure (Folat) wird im Magen-Darm-Trakt, hauptsächlich im proximalen Teil des Dünndarms, schnell resorbiert.
Verteilung
Folat wird im ganzen Körper verteilt. Der wichtigste Speicherort für Folat ist die Leber. Folat wird in die Muttermilch ausgeschieden.
Biotransformation
Folat wird im Plasma und in der Leber in die aktive metabolische Form 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) umgewandelt. Folat-Metabolite durchlaufen den enterohepatischen Kreislauf.
Elimination
Folat-Metabolite werden über den Urin beseitigt, überschüssiges Folat wird unverändert über den Urin ausgeschieden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Nichtklinische Daten lassen auf der Grundlage konventioneller Studien zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, zur Genotoxizität und zur Reproduktions- und Entwicklungstoxizität keine besondere Gefahr für den Menschen erkennen.
Verschiedene Untersuchungen zur Genotoxizität (Mikronukleus-Assay, Chromosomenaberrations-Assay) zeigten keine spezifische genotoxische Wirkung von Folsäure.
Zusammenfassende Schlussfolgerungen der an Eisensalzen durchgeführten Genotoxizitätsstudien deuten darauf hin, dass diese Salze möglicherweise zytotoxisch sind und in hohen Konzentrationen Apoptose in proliferierenden Zellen auslösen können (Ames-Test), aber keine spezifische genotoxische Wirkung haben (Mikronukleus-Assay).
Basierend auf verschiedenen Karzinogenitätsstudien an Mäusen und Ratten wurde bei Eisensalzen kein karzinogenes Potenzial festgestellt.
Folat spielt in Bezug auf Krebs eine doppelte Rolle: es gibt Hinweise darauf, dass eine hohe Aufnahme von folatreichen Lebensmitteln vor der Entwicklung von Darmkrebs und möglicherweise einigen anderen häufigen Krebsarten schützen kann; und einige Beobachtungen in Tierversuchen deuten darauf hin, dass bei Patienten mit bestehenden Tumorläsionen eine übermäßige Aufnahme von Folat stattdessen eine paradoxe Förderung der Tumorentstehung bewirken kann: Diese Effekte wurden nur bei Expositionen beobachtet, die als ausreichend angesehen werden, um die maximale Exposition des Menschen zu überschreiten, was darauf hindeutet, dass sie für die klinische Anwendung kaum relevant sind. Schließlich liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Daten zu den Auswirkungen der Wirkstoffe Eisen (II)-gluconat und Folsäure auf die Fortpflanzung vor. Eisenlösliche Salze sind laut Berichten nicht reproduktionstoxisch (NOAEL 500 mg/kg/Tag für das Dichloridsalz), nicht toxisch für Muttertiere und nicht embryotoxisch oder teratogen bei einer Dosis von bis zu 200 mg/kg/Tag für das Sulfatsalz (NOAEL 500 mg/kg/Tag für das Dichloridsalz).
Die Folsäure wurde in einer Dosis gut vertragen, die um das Zwanzigfache höher war als die für trächtige Ratten als geeignet erachtete Dosis (2 mg Folsäure/kg Nahrung) und die einer Dosis entsprach, die etwa 40-mal höher war als die therapeutische Dosis beim Menschen.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Tablettenkern:
Ascorbinsäure
Hypromellose
Croscarmellose-Natrium
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Filmüberzug :
Hypromellose
Stearinsäure (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Mikrokristalline Cellulose
Titandioxid (E171)
Carminsäure-Aluminiumsalze (E120)
Muscovit
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
24 Monate.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
30 Tabletten in Blisterpackungen (PVC/PE/PVDC/Aluminium).
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
22 Avenue Aristide Briand
94110 Arcueil
Frankreich
8. zulassungsnummer
2204071.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 17.08.2023