Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Triapten Antiviralcreme
1. bezeichnung des arzneimittels
Triapten® Antiviralcreme, 2 %, Creme
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 g Creme enthält 20 mg Foscarnet-Natrium-Hexahydrat (Trinatrium
phosphonoformiat 6 H2O).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Enthält Cetylstearylalkohol, Methyl-und Propyl-4-hydroxybenzoat sowie 80 mg Propylenglycol pro 1 g Creme (siehe Abschnitt 4.4).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Weiße Creme
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Zur lindernden Behandlung von Spannungsgefühl, Juckreiz, Schmerzen bei Herpes labialis.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Soweit nicht anders verordnet, sollte Triapten® Antiviralcreme etwa alle 3 Stunden, mindestens sechsmal täglich, gut deckend auf die betroffenen Stellen sowie auf die unmittelbar benachbarten Hautbereiche aufgetragen werden.
Kinder und Jugendliche Es liegen keine Daten vor.
Art und Dauer der Anwendung
Die Creme wird auf die entsprechenden Hautpartien und deren unmittelbare Umgebung aufgetragen. Mit der Behandlung sollte möglichst frühzeitig, d. h. im Prodromalstadium, begonnen werden. Entscheidend ist die konsequente Behandlung an den ersten beiden Tagen des Herpesausbruchs. Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt 5 bis 8 Tage. Vereinzelt ist eine längere Behandlung bis zur Verkrustung bzw.
Abheilung der Bläschen angezeigt. Eine Behandlungsdauer von mehr als 10 Tagen ist in der Regel nicht sinnvoll und sollte daher nicht gewählt werden. Ebenso ist ein Behandlungsbeginn nach dem siebten Erkrankungstag nicht mehr angezeigt, da der Verlauf der Erkrankung durch eine so spät einsetzende Behandlung erfahrungsgemäß nicht mehr beeinflusst werden kann.
Bitte beachten:
Vor und nach dem Auftragen von Triapten® Antiviralcreme sollen die Hände gründlich gewaschen werden, um eine zusätzliche Infektion der geschädigten Hautpartie durch andere Erreger bzw. eine Übertragung von Herpesviren auf noch nicht infizierte Haut- und Schleimhautbereiche zu verhindern. Besonders hygienisch kann Triapten® Antiviralcreme auch mit einem Wattestäbchen zum Einmalgebrauch aufgetragen werden.
Hinweis:
Die Foscarnet enthaltende Creme wurde in klinischen Studien beim Herpes integumentalis bzw. labialis angewandt. Als Maß des Therapieeffektes wurde die Verkürzung der Dauer bis zur Heilung unter der Therapie im Vergleich zur Spontanheilung bzw. zum Effekt anderer Behandlungsformen gewählt. Eine Verkürzung der Krankheitsdauer wird von den einzelnen Untersuchern für 76 bis 82 % der Behandelten angegeben. Differenzen in der Erfolgsrate sind in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns zu erwarten. Die Therapie sollte deshalb so früh wie möglich, am besten mit Auftreten der Prodrome (Kribbeln, Juckreiz) beginnen. Unter Umständen kann der Ausbruch des Bläschenstadiums ganz vermieden werden. Bei späterem Behandlungsbeginn durchläuft die Krankheit alle Phasen, es kommt aber zu einer schnelleren Rückbildung. Bei einer mittleren Heilungsdauer zwischen 5,6 und 6,6 Tagen ist ein Therapiebeginn nach dem siebten Tag nicht mehr sinnvoll. Entscheidend ist die Behandlung an den ersten beiden Tagen. Sie soll mindestens sechsmal täglich erfolgen.
An der Meerschweinchenhaut konnte mit einer 2 %igen Foscarnet enthaltenden Creme auch bei einem Behandlungsbeginn 24 Stunden post infectionem noch eine vollständige
Unterdrückung der Krankheit bewirkt werden.
4.3 gegenanzeigen
Triapten® Antiviralcreme darf nicht angewendet werden bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Nicht in Kontakt mit den Augen bringen. Keine längerfristige Anwendung auf Schleimhäuten (z. B. in der Mundhöhle sowie in der Nase).
Strenge Indikationsstellung in Schwangerschaft und Stillzeit.
Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.
Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Keine bekannt.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung von Triapten® Antiviralcreme in der Schwangerschaft vor. Tierexperimentelle Studien haben keine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Triapten® Antiviralcreme darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, es ist eindeutig erforderlich. Im Falle einer Verwendung während der Schwangerschaft sollte die Creme nicht großflächig aufgetragen werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Foscarnet-Natrium in die Muttermilch übergeht. Aus Gründen der Vorsicht soll Triapten® Antiviralcreme daher nicht während der Stillzeit angewendet werden. Im Falle einer Anwendung ist abzustillen.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
4.8 nebenwirkungen
Kontaktallergische Reaktionen können sich durch Juckreiz, Rötung, Bläschen auch über das Kontaktareal hinaus (sogenannte Streureaktion) manifestieren.
Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) kann es unter der Anwendung von Triapten® Antiviralcreme zu Kribbeln, Juckreiz, leichtem Brennen, Rötung, in Einzelfällen auch zu einer Entzündung auf den behandelten Hautabschnitten kommen.
Da diese Erscheinungen mitunter nur schwer von den eigentlichen Anzeichen der Herpeserkrankung zu unterscheiden sind, sollte bei einer Verschlimmerung oder im Zweifel die Behandlung unterbrochen und der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Aufgrund der geringen Toxizität von Foscarnet-Natrium sind Gegenmaßnahmen z. B. beim Verschlucken des Tubeninhalts kaum erforderlich.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigen
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dermatikum/Virustatikum
ATC-Code: D06BB13
Foscarnet hemmt reversibel die viralen DNA-Polymerasen und reversen Transkriptasen, die an der Replikation der Viren beteiligt sind und verhindert so die virale Vermehrung. Entlang eines DNA-Einzelstranges werden die Nukleosidtriphosphate von der DNA-Polymerase unter Abspaltung von Diphosphat kettenartig zum komplementären Strang verknüpft. Als Strukturanalogon zum Diphosphat besetzt Foscarnet die Pyrophosphatbindungsstelle der DNAPolymerase. Dadurch wird die Abspaltung dieser Molekülgruppe aus den Nukleosidtriphosphaten und damit die Neusynthese der Virus-DNA verhindert. Die Hemmung der viralen DNA-Polymerase erfolgt bereits bei Wirkstoffkonzentrationen, bei denen die zelluläre DNA-Synthese nicht beeinflusst wird.
Bei folgenden Viren der Herpesgruppe wird die DNA-Polymerase durch Foscarnet gehemmt: Herpes-simplexVirus Typ 1 und 2, Varizella-ZosterVirus, Epstein-Barr-Virus und Cy-tomegalie-Virus. Die DNA-Polymera-se des Hepatitis-B-Virus wird durch Foscarnet ebenfalls gehemmt, während beim HI-Virus die reverse Trans-kriptase gehemmt wird. Foscarnet-Natrium zeigte in vitro gegen Herpessimplex-Virus hominis Typ 1 und 2 eine hohe antivirale Wirksamkeit. Im Plaquetest mit primären Kaninchenhodenzellen wurde eine mittlere Hemmkonzentration gegen beide Herpestypen von ca. 3 µg/ml bestimmt. Die Substanz lässt selbst bei einer Konzentration von 500 µg/ml und einer Einwirkzeit von 72 Stunden keine zytotoxischen Veränderungen erkennen. Die topische Darreichungsform zeigte eine vergleichbare antivirale Wirksamkeit.
5.2 Pharmakokinetische Eigen
Foscarnet-Natrium dringt relativ schnell in die Hornschicht ein, besonders in den ersten 30 Minuten
nach Applikation, aber nur ein sehr geringer Anteil penetriert von dort aus weiter in die Epidermis bzw. Dermis. Die in der Epidermis nachgewiesene Substanz dringt dann wiederum schneller in die tieferen Hautschichten ein, ohne dass ein gleichmäßiger Nachschub aus der Hornschicht zur Verfügung stehen kann. In Versuchen mit 14C-markiertem Foscar-net-Natrium sind die epidermalen bzw. dermalen Konzentrationen 5 Stunden nach der Applikation im Vergleich zu den Werten nach 30 Minuten wesentlich reduziert. Daraus ergibt sich die in der Dosierungsanleitung empfohlene Applikationsfrequenz. Aus Untersuchungen zur perkutanen Applikation an der Meerschweinchenhaut kann geschluss-folgert werden, dass Foscarnet-Natrium aus O/W-Salbengrundlagen die intakte Haut nur zu wenigen Prozent passiert, während die geschädigte Haut eine Absorption bis über 50 % ermöglicht. Dabei kommt es zu einer vorübergehenden Anreicherung im Hautgewebe.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Die in tierexperimentellen Untersuchungen zur allgemeinen Toxizität von Foscarnet auffälligsten Befunde waren Nieren- und Knochenveränderungen. Diese traten nach parenteraler Verabreichung von Dosen auf, die als hinreichend über der durch die lokale Anwendung von Triapten® Antiviralcreme erreichbaren systemischen Exposition lagen und damit für die klinische Anwendung von geringer Relevanz sind.
Bei in vitro und in vivo Tests mit Foscarnet traten bei hohen Konzentrationen Chromosomenschäden auf. Ein mögliches genotoxisches Potential ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Triapten® Antiviralcreme allerdings als äußerst gering zu bewerten.
In Untersuchungen zum kanzerogenen Potential nach oraler Verabreichung von Foscarnet fanden sich weder bei der Maus noch bei der Ratte Hinweise auf kanzerogene Effekte. Ein nicht auszuschließendes kanzerogenes Potential ist bei der bestimmungsgemäßen Anwendung von Triapten® Antiviralcreme als äußerst gering zu betrachten (verursacht durch die hemmende Wir-
kung von Foscarnet auf die DNAPolymerase).
Untersuchungen zur Reproduktionstoxikologie wurden an Kaninchen und Ratten durchgeführt. Eine Fertilitätsstudie an Ratten, Teratogenitätsstu-dien an Ratten und Kaninchen sowie eine peri-postnatale Studie an Ratten ließen keine Nebeneffekte erkennen, die auf Foscarnet zurückzuführen waren. In diesen Studien wurde Foscarnet-Natrium-Hexahydrat s.c. in Dosisbereichen bis zu 75 bzw. 150 mg/KG verabreicht. Die Gabe von Foscarnet an neugeborenen Ratten in einer Dosierung von 10 mg/KG s.c. führte zu einer Hypoplasie des Zahnschmelzes. Inwieweit diese Befunde eine Rolle bei der pränatalen Entwicklung spielen ist nicht bekannt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGA
BEN
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propylenglycol, emulgierender Cetyl-stearylalkohol (Typ A) (Ph.Eur.), Glycerolmonostearat 40–55, Cetylstearyl-alkohol (Ph.Eur.), Adipinsäure, gereinigtes Wasser
6.2 inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind nicht bekannt.
6.3 dauer der haltbarkeit
30 Monate
Die Verwendbarkeitsdauer nach Anbruch der Tube beträgt 6 Monate.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Aluminiumtube
Originalpackung mit 2 g Creme Originalpackung mit 6 g Creme Packung mit 18 g (3 × 6 g) Creme
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
Abanta Pharma GmbH Reichsstraße 78 58840 Plettenberg
Telefon: +49 2391 9519190
Telefax: +49 2391 9519191
E-Mail: info@abanta - pharma.de
8. zulassungsnummer
3000832.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
09.05.2005
10. stand der information
Januar 2024