Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Ursolyt 153 S
1. bezeichnung des tierarzneimittels
URSOLYT 153 S, Infusionslösung für Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Hunde
2. Zusammensetzung
1 000 ml enthalten:
Wirkstoffe :
Kaliumchlorid
0,37 g
0,30 g
6,80 g
5,26 g
0,37 g
50,0 g
Na+ 140; K+ 5; Ca2+ 2,5; Mg2+ 1,5; Cl- 103; Acetat- 50)
Magnesiumchlorid-Hexahydrat Natriumacetat-Trihydrat
Natriumchlorid
Calciumchlorid-Dihydrat Sorbitol (Ph.Eur.) (entsprechend mmol/l:
pH-Wert: 5,0 – 6,0
Energiegehalt: 840 kJ/l (200 kcal/l)
Theoretische Osmolalität: 582 mOsmol/kg
Steril und frei von Endotoxinen
3. zieltierart(en)
Pferd, Rind, Schaf, Schwein, Hund
4. anwendungsgebiet(e)
Bei Pferden, Rindern, Schafen, Schweinen und Hunden:
-
– als Flüssigkeits- und Elektrolytersatz mit partieller Deckung des
Kohlenhydratbedarfs bei ausgeglichenem Säure-Basen-Haushalt und bei leichter Azidose
-
– bei isotoner und hypotoner Dehydratation
-
– als kurzfristiger intravasaler Volumenersatz
5. gegenanzeigen
Nicht anwenden bei:
-
– Hyperhydratation
-
– Alkalose
-
– schwerer Leberschädigung
-
– Sorbitintoleranz
-
– Hypoxie
-
– neugeborenen Haussäugetieren
6. besondere warnhinweise
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die sichere Anwendung bei den Zieltierarten:
Ursolyt 153 S darf nur mit Vorsicht angewendet werden bei
-
– dekompensierter Herzinsuffizienz
-
– eingeschränkter Nierenfunktion
-
– Lungenödem
-
– Hypernatriämie
-
– Hyperchlorämie
-
– Haussäugetieren in den ersten drei Lebenswochen
Bei der Infusion von Ursolyt 153 S ist die Kontrolle des Blut- oder Harnglukosespiegels, des Serumionogramms und der Wasserbilanz erforderlich.
Trächtigkeit und Laktation:
Kann während der Trächtigkeit und Laktation angewendet werden.
Überdosierung:
Ein Überschreiten der maximalen Applikationsgeschwindigkeit kann
-
– zur renalen Ausscheidung von Sorbit und zur osmotischen Diurese
-
– bei extremer Zufuhrgeschwindigkeit zu Erscheinungen des hyperosmolaren Schocks (ZNS-Störungen)
-
– bei extrem massiver Stoßapplikation zur Hypervolämie führen.
Bei Anzeichen einer Überdosierung ist die Zufuhr zu stoppen, für eine beschleunigte renale Elimination zu sorgen und eine entsprechende Bilanzierung der Elektrolyte vorzunehmen.
Wesentliche Inkompatibilitäten:
Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln können aufgrund des sauren pH-Wertes und des Calciumgehaltes von Ursolyt 153 S Ausfällungen auftreten, insbesondere beim Zusatz von carbonat- oder phosphathaltigen Lösungen.
Infolge der Inkompatibilität dürfen der Infusionslösung nicht zugesetzt werden: Antibiotika, Folsäure, Herzglykoside, Hypostin, Vitamin B1.
7. nebenwirkungen
Rind, Schaf:
Unbestimmte Häufigkeit: | Wasserverschiebung in die Bauchhöhle |
bei intraperitonealer Applikation, vorübergehend, Verstärkung bestehender Dehydratationen möglich
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte zuerst Ihrem Tierarzt mit. Sie können Nebenwirkungen auch an den Zulassungsinhaber unter Verwendung der Kontaktdaten am Ende dieser Packungsbeilage oder über Ihr nationales Meldesystem melden. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu senden. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite zu finden oder können per E-Mail () angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
8. dosierung für jede tierart, art und dauer der anwendung
Infusionslösung zur intravenösen (bei allen Zieltierarten), intraperitonealen (nur bei Rindern und Schafen) und subkutanen (nur bei Schweinen) Anwendung.
Infusionslösung körperwarm infundieren.
Körpergewicht (kg) | Tageshöchstmenge (ml Tierarzneimittel/ kg Körpergewicht/ Tag) |
<2 | 100 |
2 – 5 | 80 |
5 – 20 | 60 |
20 – 100 | 40 |
>100 | 30 |
Die Dosierung erfolgt bedarfsadaptiert, angepasst an den Kohlenhydratbedarf und das Flüssigkeitsdefizit.
Maximale Applikationsgeschwindigkeit:
5,0 ml Tierarzneimittel/ kg Körpergewicht/ Stunde
Die Behandlung erfolgt bis zur Normalisierung des Kohlenhydratstoffwechsels bzw. des Flüssigkeitshaushaltes.
9. hinweise für die richtige anwendung
Siehe oben unter „Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung“
Das Tierarzneimittel sollte nicht angewendet werden, sobald die Lösung nicht klar oder das Behältnis nicht in unversehrtem Zustand ist.
10. wartezeiten
Pferd, Rind, Schaf, Schwein: Essbare Gewebe: Null Tage
Pferd, Rind, Schaf: Milch: Null Stunden
11. besondere lagerungshinweise
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.
Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen/Anbruch des Behältnisses: Nach Anbruch sofort verbrauchen.
12. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann.
Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden. Diese Maßnahmen dienen dem Umweltschutz.
Fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker, wie nicht mehr benötigte Arzneimittel zu entsorgen sind.
13. Einstufung von Tierarzneimitteln
Tierarzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt.
14. Zulassungsnummern und Packungsgrößen
3100338.00.00
Packungsgrößen: 500 ml, 10 × 500 ml, 5 l, 2 × 5 l
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
15. Datum der letzten Überarbeitung der Packungsbeilage
06.02.2023
Detaillierte Angaben zu diesem Tierarzneimittel sind in der Produktdatenbank der Europäischen
Union verfügbar.
16. Kontaktangaben
Zulassungsinhaber und für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller und Kontaktangaben zur
Meldung vermuteter Nebenwirkungen :
Serumwerk Bernburg AG
Hallesche Landstraße 105b 06406 Bernburg
Tel.: +49 (0)3471 860 4300
Verschreibungspflichtig