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Vagisan - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Vagisan

1.    bezeichnung des arzneimittels

Vagisan®

167 mg (S)-Milchsäure, 100 mg Natrium-(S)-lactat-Lösung pro Vaginalzäpfchen

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 Vaginalzäpfchen enthält 167 mg (S)-Milchsäure und 100 mg Natrium-(S)-lactat-Lösung (50 mg/100 mg), entspricht insgesamt 190 mg wasserfreier (S)-Milchsäure.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Vaginalzäpfchen zur vaginalen Anwendung.

Weißes Zäpfchen mit glatter Oberfläche.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Additive Anwendung zur Regulierung des Milchsäuregehaltes der Scheide bei chronischer oder rezidivierender Aminkolpitis (bakterielle Vaginose, unspezifische Kolpitis) leichter bis mittelschwerer Ausprägung.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Täglich wird abends 1 Vaginalzäpfchen tief in die Scheide eingeführt.

Die Dauer der Behandlung beträgt 5 – 7 Tage.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Vagisan bei Mädchen vor der Pubertät wird nicht empfohlen, da keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.

Zur Anwendung von Vagisan bei Jugendlichen nach der Pubertät liegen keine Erfahrungen vor.

Art der Anwendung

Zur vaginalen Anwendung.

Die Vaginalzäpfchen werden tief intravaginal eingeführt. Dies geschieht am besten in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Milchsäure oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

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4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Vagisan bei Mädchen vor der Pubertät wird nicht empfohlen, da keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.

Zur Anwendung von Vagisan bei Jugendlichen nach der Pubertät liegen keine Erfahrungen vor.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bisher nicht bekannt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Es bestehen keinerlei Bedenken gegen die Anwendung von Vagisan während der gesamten Schwangerschaf­tsdauer und Stillzeit.

Während der Schwangerschaft sollte jedoch vor der Anwendung von Vagisan, das heißt vor dem Einführen eines Vaginalzäpfchens in die Scheide, ein gründliches Waschen der Hände erfolgen.

4.7. auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Vagisan hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten

schwache Hautreaktionen (z.B. Rötung, Brennen, Juckreiz)

Gelegentlich kann aufgrund der besonders guten Löslichkeit des Vaginalzäpfchens ein verstärkter wässriger Ausfluss auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

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Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Besondere Maßnahmen sind nicht vorgesehen.

5    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Milchsäure-Lactat-haltiges Vaginaltherape­utikum, ATC-Code: G01AD01

Ein bestimmter Säuregehalt ist von entscheidender Bedeutung für die Mikroökologie der Vaginalflora. Das normale Scheidenmilieu hat einen pH-Wert von 4 – 4,5. An der Entstehung und Konstanz des sauren pH-Wertes sind verschiedene Faktoren wie Hormonimpulse, Glykogenbildung und die ungestörte Tätigkeit einer speziellen Keimflora (Döderlein-Bakterien) beteiligt. Diese saure Reaktion ist Voraussetzung für die vaginale Resistenz gegenüber Infektionen. Das saure Vaginalmilieu bewahrt außerdem indirekt alle höher gelegenen Genitalbereiche vor aszendierenden Infektionen. Jede Störung des Vaginalmilieus beeinträchtigt die Integrität der Vagina und steigert die Anfälligkeit gegenüber mechanischen Reizen und Infektionen. Auch können direkt durch exogene Störungen (Antibiotika, Chemotherapeutika, Kortikoide) Irritationen und vaginaler Fluor entstehen.

Die primäre Wirkung der Milchsäure-Lactat-Vaginalzäpfchen beruht auf der Normalisierung des vaginalen pH-Wertes. Die Rückführung vom alkalischen Milieu wieder hin zum sauren bedingt für pathogene Keime ein ungünstiges Milieu, fördert dagegen das Wachstum der Döderlein-Bakterien. Hierdurch wird eine Normalisierung und Stabilisierung der physiologischen Mikroökologie der Vaginalflora erreicht.

Das verwendete Milchsäure-Natrium-Lactat-Puffersystem besitzt eine hohe Pufferkapazität, so dass in aller Regel eine einmalige tägliche Anwendung für 5 – 7 Tage genügt, um eine stabile Normalität des pH-Wertes zu erreichen.

Neben der Normalisierung des vaginalen pH-Wertes konnte für Milchsäure in-vitro eine antiseptische Wirkung gegenüber Corynekeimen, E. coli, Staphylokokken und Sprosspilzen nachgewiesen werden.

Die in den Vaginalzäpfchen als Hilfsstoffe verwendeten Polyethylenglykole besitzen einen austrocknenden Effekt, der zusätzlich zu den Wirkstoffen eine günstige Wirkung auf den bei den verschiedenen Kolpitiden häufig festzustellenden Ausfluss ausübt. Ferner wird den Polyethylenglykolen eine antimikrobielle Wirkung zugeschrieben.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Auflösung der Vaginalzäpfchen aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit verteilt sich das Puffersystem auf die Vaginalhaut und bewirkt eine Regulierung des Scheiden-pH-Wertes. Über das Resorptionsver­halten von Milchsäure bzw. Natrium-Lactat über die Vaginalhaut liegen keine speziellen tierexperimentellen Untersuchungen vor. Eine geringfügige Resorption von Milchsäure durch die Vaginalhaut kann zwar nicht ausgeschlossen werden, eine klinische Relevanz kommt dem aber sicherlich nicht zu.

Polyethylengly­kole:

PEG, insbesondere höhermolekulare PEG, sind weitgehend inerte Substanzen. Die Wasserlöslichkeit der PEG beruht auf der Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen dem Äther-Sauerstoff und den Wassermolekülen. In Analogie zu Untersuchungen zur

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Resorption von PEG aus dem Gastrointesti­naltrakt kann davon ausgegangen werden, dass PEG mit einem Molekulargewicht von 1500 bzw. 6000 auch nicht über die Vaginalhaut resorbiert werden bzw. eine geringfügige Resorptionsquote keine klinische Relevanz hat.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Prinzipiell stellt die L-(+)-Milchsäure eine physiologische Substanz dar, die in physiologischen Konzentrationen kein toxisches Potential besitzt.

Akute Toxizität

Die akute orale Toxizität, ausgedrückt als LD50, liegt bei Nagern bei oraler Gabe zwischen 1,8 und 4,9 g/kg. Bei Kaninchen betrug die tödliche Dosis nach oraler Verabreichung 4,0 bis 6,4 g/kg für freie Milchsäure bzw. 5,0 bis 6,0 g/kg für Natrium-Lactat.

Polyethylenglykole:

Die LD50-Werte von Polyethylenglykol 1500 bzw. 6000 betrugen nach oraler Gabe bei Ratten 44,2 g/kg bzw. über 50 g/kg, bei Meerschweinchen 28,9 g/kg bzw. 50,9 g/kg und bei Kaninchen 28,9 g/kg.

Subakute und chronische Toxizität

Von Ratten wurde die tägliche orale Gabe von Milchsäure in einer Menge von 2 g/kg über mehrere Wochen ohne Vergiftungssymptome vertragen.

Es ist zu betonen, dass bei dem Vaginaltherape­utikum Vagisan die systemische Toxizität der Bestandteile von untergeordneter Bedeutung ist, da eine klinisch relevante Resorption der Bestandteile bei vaginaler Applikation ausgeschlossen werden kann bzw. eine systemische Wirkung nicht zu erwarten ist.

Teratogenität/Fer­tilität:

Spezielle tierexperimentelle bzw. präklinische Untersuchungen zur Prüfung des reproduktionsto­xischen Potentials und insbesondere zur Beeinflussung des Gestationsverlaufs bei intravaginaler Applikation von Milchsäure bzw. Natrium-Lactat liegen nicht vor.

Mutagenes Potential:

Die zur Mutagenität und Klastogenität durchgeführten in-vitro-Versuche lassen weder für Milchsäure noch für andere natürliche Karbonsäuren (Essigsäure, Zitronensäure, Ameisensäure, Äpfelsäure) ein mutagenes Potential erkennen.

Karzinogenität:

Kurz- oder Langzeitstudien am Tier zur Prüfung eines möglichen tumorigenen Potentials von Milchsäure bzw. Natrium-Lactat liegen nicht vor.

Lokale Verträglichkeit:

Die Verträglichkeit von Milchsäure-haltigen Vaginalduschen wurde in Abhängigkeit vom pH-Wert an Kaninchen und Ratten untersucht. Die Behandlungsdauer erstreckte sich über 4 Tage; am 5. Tag wurde die Vaginalhaut histopathologisch untersucht. Eine pH-abhängige Schleimhautirri­tation wurde bei Kaninchen, nicht aber bei Ratten festgestellt, wobei auch bei Kaninchen erst ab einem pH-Wert von 3 und darunter schwerere Schleimhautschädi­gungen beobachtet wurden; Ratten zeigten nur leichte oder keine Irritationen der Vaginalhaut.

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Die produktspezifische Verträglichkeit von Vagisan wurde an 30 Probandinnen bei 1mal täglicher vaginaler Applikation über einen Zeitraum von 1 Woche sowie an 20 Patientinnen mit Aminkolpitis für 5 Tage geprüft. Unerwünschte Begleitersche­inungen, Irritationen und Sensibilisierungen wurden nicht beobachtet.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Macrogol 1500, Macrogol 6000.

6.2    inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3    dauer der haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Vaginalzäpfchen in Folienstreifen im Umkarton.

Packungen mit 7 und 14 Vaginalzäpfchen zur vaginalen Anwendung.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.

Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel

Sudbrackstraße 56, 33611 Bielefeld

Telefon: (0521) 8808–05

Telefax: (0521) 8808–334

E-mail:

8.    zulassungsnummer

33744.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 21. Mai 1997

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. Juli 2010

10.

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: