Info Patient Hauptmenü öffnen

Vasiderm - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Vasiderm

1.    bezeichnung des arzneimittels

Vasiderm

120 mg/g + 0,3 mg/g Creme

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 g Creme (W/O) enthält 120 mg Harnstoff und 0,3 mg Tretinoin.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Enthält Butylhydroxyanisol, Butylhydroxytoluol sowie 25 mg Propylen-glycol pro 1 g Creme (siehe Abschnitt 4.4).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Leicht gelbliche Creme

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

– Schwere Fälle von Verhornungsstörun­gen, insbesondere Ichthyosis

– Follikuläre Verhornungsstörun­gen

– Übermäßige Verhornung der Hände und Füße

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

1–2-mal täglich anwenden.

Kinder und Jugendliche

Es liegen keine Daten vor.

Art und Dauer der Anwendung

Auf die erkrankten Hautpartien auftragen und leicht einreiben.

Die Dauer der Therapie richtet sich nach der Art der Erkrankung.

4.3    gegenanzeigen

Vasiderm darf nicht angewendet werden:

– bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in

Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

– bei akuten Hautentzündungen,

– bei Dermatitis,

– bei Ekzemen,

– bei Rosazea,

– während der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6),

– bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen.

Vasiderm sollte nicht angewendet werden zur Behandlung exkoriierter, akuter Hautentzündungen und nicht großflächig bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffi­zienz).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die Creme nicht mit Augen und Schleimhäuten in Berührung bringen.

Während der Behandlung sollte sich der Patient nur vorsichtig Sonnen- und UV-Bestrahlungen aussetzen, da die Reizwirkung der Vitamin-A-Säure verstärkt werden könnte bzw. aufgrund der dünneren Hornschicht die UV-Strahlen stärker wirksam sein könnten.

Patienten, die infolge einer atopischen Veranlagung zu einer ausgeprägten Sebostase der Haut neigen, sollten nicht topisch mit Tretinoin behandelt werden. Bei Vitamin-A-Einnahme sollte Vasiderm nicht angewendet werden.

Kinder

Die Anwendung bei Kindern unter 5 Jahren wird wegen des Risikos für den „Stinging“-Effekt (kurzzeitiges Brennen der Haut) im Allgemeinen nicht empfohlen. Die individuelle Verträglichkeit kann mittels Anwendungsversuch auf einem kleinen Areal getestet werden.

Butylhydroxyanisol und Butylhydroxytoluol können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Die Möglichkeit einer erhöhten Resorption anderer lokal applizierter Stoffe (z. B. Kortikoide) ist bei einer mit Harnstoff oder Tretinoin behandelten Haut zu berücksichtigen.

Nicht gleichzeitig mit salicylsäurehal­tigen Mitteln zum topischen Gebrauch anwenden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Die orale Anwendung von Retinoiden verursacht kongenitale Fehlbildungen. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung wird bei topisch verabreichten Retinoiden generell angenommen, dass es aufgrund minimaler dermaler Absorption zu einer niedrigen systemischen Exposition kommt. Es kann jedoch individuelle Faktoren geben (z. B. verletzte Hautbarriere, übermäßiger Gebrauch), die zu einer erhöhten systemischen Exposition beitragen können.

Schwangerschaft

Vasiderm ist in der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Wird das Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet oder wird die Patientin während der Anwendung dieses Arzneimittels schwanger, muss die Behandlung abgebrochen werden.

Stillzeit

Um einen direkten Kontakt mit dem Säugling zu vermeiden, darf Tretinoin in der Stillzeit nicht im Brustbereich angewendet werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

4.8    nebenwirkungen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Tretinoin kann vereinzelt in den ersten 3 Wochen der Therapie Reizerscheinungen wie Brennen, Rötungen, Juckreiz oder Schuppung hervorrufen. Diese Veränderungen klingen meist spontan während der Therapie wieder ab. Die Hautpigmentierung kann vermindert werden.

Bestandteile von Vasiderm können selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) zu einer kontaktallergischen Sensibilisierung führen.

Während der Anwendung mit Vasiderm kann Blasenbildung, Austrocknung der Haut und lokaler Haarausfall auftreten. Harnstoff kann zu einer kurzzeitigen Hautreizung mit Brennen führen (sog. „Stinging“-Effekt).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Bisher nicht bekannt.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Lokales Harnstoff-/Vitamin-A-Säure-

Präparat

ATC-Code: D02AE51, D10AD51

Harnstoff

Harnstoff verändert die Struktur und Eigenschaften des Keratins der Hornschicht und der Nägel. Harnstoff hat eine wasserbindende Wirkung in der Hornschicht in Abhängigkeit vom Träger und besitzt eine proliferation­shemmende Wirkung auf die Epidermis, die jedoch auch bei Langzeitanwendung nicht zur Atrophie führt.

Tretinoin

Tretinoin hat eine direkte Wirkungsweise auf die Haut. Es regt die Mitosetätigkeit der Epidermis an und bewirkt gleichzeitig eine Verdünnung und Verdichtung der Hornschicht. Eine gestörte Verhornung wird quasi normalisiert. Es kommt bei Verhornungsstörun­gen zusätzlich zu einer gewissen Schuppenauflösung.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Harnstoff

Wird Harnstoff in einem W/O-System verabreicht, so erfolgt eine langsamere Wirkstofffreigabe, der Harnstoff penetriert jedoch weit stärker in die Tiefe der Hornschicht, in Epidermis und Dermis. Von bedeutendem Einfluss können pharmazeutische Hilfsstoffe sein.

In die Epidermis und Dermis penetrieren nur wenige Prozent der aufgetragenen Wirkstoffmenge. Die Ausscheidung des resorbierten Harnstoffs erfolgt vor allem durch den Urin, in geringem Maß auch durch den Schweiß.

Tretinoin

Tretinoin ist ein Metabolit des Vitamin A. Es kann nach systemischer Gabe Vitamin A-Hypervitaminose-Effekte hervorrufen. Wegen der geringen perkutanen Resorption kann eine Vitamin A-Hypervitaminose nach topischer Anwendung von Vasiderm ausgeschlossen werden, wenn keine zusätzlichen systemischen Vitamin A-Gaben zugeführt werden, die zu einem Überschreiten der Sicherheitsgrenze von 10 000 I.E. Vitamin A/Tag führen könnten.

Die perkutan resorbierte Menge von Tretinoin beträgt beim Menschen 6–33 %. Wird eine auf stark entzündeter Haut maximal perkutan resorbierte Menge von 33 % der applizierten Dosis (z. B.

10 g Salbe mit 0,03 % Tretinoin auf

etwa 3000 cm2) als Extremwert angenommen, so liegen 0,014 mg/kg KG vor.

Im Gegensatz zu Vitamin A wird Tretinoin nicht in der Leber gespeichert und wird schnell über die Galle ausgeschieden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Harnstoff

Akute Toxizität

Für den Menschen gelten Dosen bis zu 80 g/Tag i.v. bzw. 100 g/Tag p.o. als ungefährlich. Derartig hohe Dosen kommen auch bei einer Ganzkörperbehan­dlung nicht zur Resorption, wenn Harnstoff ausschließlich topisch angewendet wird.

Chronische Toxizität

Langzeitunter­suchungen in tierexperimentellen Studien liegen nicht vor.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Zu Harnstoff liegen in der Fachliteratur widersprüchliche Angaben zur Mutagenität vor, wobei positive Befunde überwiegend unter in-vitro-Bedingungen auftraten. In Anbetracht der geringen Resorption bei äußerlicher Anwendung ergeben sich keine Bedenken bezüglich eines mutagenen Risikos.

Langzeitunter­suchungen auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Reproduktionsto­xizität

Untersuchungen an Ratten, Schafen und Schweinen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben.

Tretinoin

Akute Toxizität

Die orale LD50 für Vitamin A liegt bei Ratten und Mäusen zwischen 2 und 7 g/kg KG.

Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Vitamin A wurden mit Ratten und Hunden durchgeführt. Toxische Symptome traten ab Dosierungen von 5 mg/kg KG auf.

Beim Menschen wird der toxische Schwellenwert von Tretinoin mit

2000 I.E./kg KG/Tag angegeben. Dies entspricht einer Menge von 0,9 mg/kg KG/Tag.

Mutagenität und Kanzerogenität Untersuchungen zur Mutagenität und Kanzerogenität von Tretinoin liegen nicht vor.

Reproduktionsto­xizität

Bei Ratten und Kaninchen sind bei topischer Anwendung von Dosen bis zu 1 mg/kg KG/Tag keine teratogenen und anderen embryotoxischen Befunde aufgetreten, wenn eine orale Aufnahme des Wirkstoffs durch die Muttertiere verhindert wurde. Die Plasmaspiegel für Tretinoin und wirksame Metaboliten lagen im Bereich endogener Konzentrationen und gaben keine Anhaltspunkte für eine nennenswerte perkutane Absorption.

Systemisch (oral, subkutan) verabreichtes Tretinoin hat bei allen untersuchten Spezies (Ratte, Maus, Hamster, Kaninchen, Affe) Missbildungen ausgelöst. Die niedrigste teratogene Dosis bei der sensitivsten Spezies (Maus) liegt zwischen 1–3 mg/Tag bei subkutaner Gabe.

Es liegen einzelne Berichte über Geburtsdefekte bei Kindern vor, deren Mütter in der Schwangerschaft mit Tretinoin topisch behandelt wurden. Eine Kohortenstudie mit Kindern, deren Mütter während des ersten Trimesters der Schwangerschaft einer topischen Tretinoinbehandlung ausgesetzt waren, zeigte keine Häufung von Fehlbildungen im Vergleich zu einer Gruppe nicht-exponierter Frauen. Kontrollierte, prospektive Studien an schwangeren Frauen sind nicht durchgeführt worden. Die zu terato-genen Effekten führenden Blutspiegel von Tretinoin sind nicht bekannt.

(nicht kristallisierend) (Ph. Eur.), Dexpanthenol, Dibutyladipat, Hartparaffin, Magnesiumsulfat-Heptahydrat, weißes Vaselin, Citronensäure-Monohydrat, Glycerolisostearat, Polyglycerololeat, Polyethylenwachs, Butylhydroxyanisol (Ph. Eur.), Butylhydroxytoluol (Ph. Eur.), gereinigtes Wasser

6.2    inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

21 Monate im ungeöffneten Behältnis.

Nach Anbruch 6 Monate haltbar.

6.4    Besondere   Vorsichtsmaßnah

Nicht über 25 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Aluminiumtube

Originalpackung mit 30 g Creme Originalpackung mit 100 g Creme

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

INFECTOPHARM Arzneimittel und

Consilium GmbH

Von-Humboldt-Str. 1

64646 Heppenheim

Tel.: 0 62 52/95 70 00

Fax: 0 62 52/95 88 44

E-Mail:

Internet:

8.    zulassungsnummer

23521.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

06.04.1990/26­.11.2010

10.    stand der information

April 2022

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

6.    pharmazeutische angaben

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: